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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.06.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970610019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897061001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897061001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-06
- Tag1897-06-10
- Monat1897-06
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Redner wie- an der Hand besonderer Falle darauf hin, daß der jetzt geltende „Berichitgung-zwang" dazu führe, daß mit Berufung auf das Preßgrsetz Unwahrheiten, dir auf der Hand lügen, al» „Berichtigung" veröffentlicht werden mühten. Die Resolution fand einstimmige Annahme. Den dritten Vortrag hielt Herr Rechts anwalt vr.Löwenthal-Franksurt a/M. über Zeugnißzwang. Redner verwandte sich dafür, dah dir Ausnahmestellung, welche Rechtsanwälten, Geistlichen, Arrzteu rc. hinsichtlich der Zeugniß- ablegung in den Prehordnungen gewährleistet worden ist, auch auf die verantwortlichen Redactrure, bez. Mitarbeiter der vrriodlschrn Presse ausgedehnt werde. WaS dem Rechtsanwalt justehe, müsse auch dem Anwalt der öffentlichen Meinung zustehen. Redner brachte folgende überaus beifällig ausgenommene und einstimmig accrptirte Resolution in Vorschlag: „Der Allgemeine Journalisten, und Schriftstellertag er. klärt: Damit die Presse ihre Pflichten im Dienste der All- gemeinheit ordentlich und ohne den durch da- heutige Zeugnihzwangverfahren bewirkten, verwerslichen Gewissens, zwang erfüllen kann, ist es! unbedingt nöthig, Allen bei Her- stellung periodischer Druckschriften Betheiligtea da» Recht zu geben, ihr Zeugniß über die ihnen bei Au-Übung ihre» Be- ruseS anvertrauten oder bekannt gewordenen Thatsachen zu verweigern, und zwar sowohl im ordentlichen Strafverfahren, ., Aus de» sodann mit herzlicher Wärme autgebrachien Trinkspruch . .. München;! de» Herr» Prasrfsor vr. voeaer.Frankfurt a. M. aus da« Wohl . ath dir Herren Frhr. v. S, ydli »(München)Vorsitzender, I h« Stadt Leipzig erwiderte in dankbar wohlwollenden Worten Herr Lhr. Petzet (München), Schriftsteller, stellvertretender Vorsitzender,! Oberbürgermeister vr. Georg« mit der Versicherung, dah »< eia« I. Savit» (München), k. Obrrregisieur und Schriftsteller, Schrift. I Freude für di» Stadt Leipzig sei, die deuticheu Journalisten und sührrr, vr. A. Bettrlheim, Schriftsteller (Wien), vr. M. G. Lon»! tzchrtftstrller in ihren Mauern zu beherbergen. Dieser Freude wolle rad, Schriftsteller, M. D. R (München), G. Dahm», Lhefredacteur I « einen besonderen Ausdruck geben, indem er srtue Leipziger ans- de« „Bazar" (Berlin), PH. Frick, Redacteur der „Nug«borgrr Post. I sorde«, mit ihn» anzuftoß«, auf den Verband der deutschen Jour zeitung" (München), vr. Sg. tzirth, Herantzgeber der „Münchener > naliftea und Schriftsteller. geltenden Ttrafvollzug»bestimmungen, de« Näheren folgenden von! Neuesten Nachrichten" und der „Annalen de» deutschen Reich«»" ihm eingebrachteu Antrag: I (München), Han« ProSl, Lhefredacteur de« „Tage«boten au« „Der V. deutsche Journalisten- und Echrtftstelleriag de« I Mähren und Schlesien" (Brünn), Redacteur Ramspeck (Darmstadt), austragt die Einzelvereine, bei den zuständigen Regierungen! S. Samosch, Redacteur der „National-Zeltunq" (Berlin>, Rudolf dahi» vorstellig zu werden, dah in den für den Strafvollzug I Singer, Cbefredacteur der „Hamburgischen Vörsen-Hallr" (Hain, geltenden londesgesetzlichen Bestimmungen vorgesehen wir».! bürg), vr. Gustav Steinbach, Redacteur der „Reuen Freien dah bei Prehvergehen Vorkommnisse, wie sie in letzter Zeit I Presse" (Wien), Otto Wenzel, Schriftsteller und Redacteur (Berlin), eine begreifliche Erregung hervorgerusen haben und welche io I Vr. Ernst v.W i ldenb ru ch, kais.Legation»ratd, Schriftsteller (Berlin), der Petition näher zu schildern sind, vermieden werden". I Als AufsichtSrathtz^rrsatzmitglieder sunglren Ida Boy-Ed, Schrift- Dieser Antrag fand einstimmige Annahme. Desgleichen der An« I stellerin (Lübeck), Adolf Mahn, Schriftsteller «ad Redacteur trag des Herrn vr. Hirth.München, die Petition nicht nur an I (Leipzig), I. M. Prülh, Schriftsteller uad Redacteur der „Garten. Reichstag, BundeSrath und Bundesregierungen al» solche, sondern I laude" (Stuttgart), M. Schlesinger, Dramaturg und Schrift- auch an alle einzelnen Mitglieder der genannten Körperschaften ge-I stiller (Breslau), I. Stera, Redacteur der „Bohemia" (Prag), langen zu lassen. Den zweiten Vortrag hielt Herr Syndikus I Earl Weystein, Redacteur (Müncheu), Georg Sa«ki, Redakteur Hermann Pilz, welcher sich über den Berichitgung-zwang I am „Leipziger Tageblatt" (Leipzig). nach dem Prehgesey verbreitete, einen Commentar zum 8 11 de» I Die Bestimmung über den Ort der nächsten Hauptversammlung Prehgeseyes gab und in eindringlichen Worten nachstehende Resolution ! wird dem Vorstand überlasten , ebenso werden der Antrag de« begründete: Ideutschen Journalisten» und Schriftsteller.Verein« für „Der Deutsche Schriftsteller- und Journaltstentag wolle! Mähren und Schlesien (Ort-verbaud Brünn): dahin wirken, dah dem 8 11 Abs. 1 de« Gesetzes über dir I „Der deutsche Journalisten- und Schriststellrrverein für Presse folgender Wortlaut gegeben wird: I Mähren und Schlesien in Brünn beantragt aus Anregung „der verantwortliche Redacteur einer periodischen Druck-1 einiger seiner Mitglieder: I) den 8 4, Absatz 4 in folgender jchrist ist verpfltchtet, eine Berichtigung der in letzterer! Weise abzuändern: „Den Mitgliedern steht in Fürsorge für mitgetheilteo Thatsachen auf Verlangen einer betheiligten I ihre Hinterbliebenen frei, diesen die Rückgewähr von fünf öffentlichen Behörde oder Privatperson ohne Einjchal-1 Sechsteln ihrer ordentlichen Beiträge für den Fall zu sichern, tungen und Weglassungen aufzunehmeu, sofern die Be-! dah sie selbst vor Eintritt in de» Ruhegehalt, oder innerhalb richtigung sich wirklich als eine solche erweist,! fünf Jahren nach Bezug desselben, sterben. Solche Mit- von dem Einsender unterzeichnet ist, keinen strafbaren I glirder zahlen die gleichen Cossenbeiträg«, erhalten aber nur Inhalt hat und sich aus thatsächltche Angaben beschränkt."" I die in Tabelle LI, beziehungsweise L2, festgesetzte ge- " ----- - ringere Rente. 2) Den Versicherungstechuiker der Pensionsanstalt zu be. austragen, die durch diesen Antrag nothwendig werdende Tabelle öS herzustellen." Der Antrag de« Herrn Rudolf Ramspeck (Darmstadt): „Berehrlicher Vorstand der Pensionsanstalt wolle alsbald die nöthigen Schritte thun, um dir Veranstaltung einer all. gemeinen Lotterie zum Besten der Anstalt zu ermöglichen." Der Antrag de- Herrn G. Dahm- (Beilin): „Die Hauptversammlung beschließt: Vorstand und Aus. sichtsrath werden beauftragt, die nöthigen Statuten- und Tabellenergänzungen auszuarbeiten behujs Errichtung einer vierten Mitgliedercass« mit nur 1,50 4l MonatSbeitrag und nur 5 -st Eintrittsgeld. Der Ergänzungsentwurs ist binnen 6 Monaten einer auherordentltchen Hauptversammlung zur Beschluhsastung vorzulegrn." Die Anregung des Psälzisch-Rheinischen OrttzverbandeS: „Die Hauptversammlung möge dir Frage in Erwägung ziehen, ob nicht durch Beauftragung einzelner Mitglieder auf dem Wege der Reise und der damit verbundenen persönlichen Einladung in den einzelnen Redactionen neue Mitglieder für die Pensionsanstalt gewonnen werden können, da durch verweigern, und zwar sowohl im ordentlichen Strafverfahren, I persönliche Borstellung und Auseinandersetzungen in solchen wie auch im Discipltnarversahren und sonstigen Ber.! Fällen erfahrungsgemäß mehr erreicht wird, als durch wieder- fahrungSarten." I holte Zuschriften." Der letzte Punct der Tagesordnung mußte in Folg« der bereit« I dem Vorstand zur Erwägung überwiesen. vorgerückten Zeit vertagt werden. An die öffentliche Sitzung schloß I Sin Theil der Festgäste, welcher an den Sitzungen sich nicht sich alsbald diejenige der PensionSaustalt deutscher Schriftsteller «ad ! brthetligtr, besichtigte die Leipziger Sehenswürdigkeiten, darunter Journalisten an. I auch die Räume de» Reichsgericht», unter sachkundiger Führung. —m. — Es sei hier bemerkt, daß den Bericht über dl« PensionSanstalt I « . . 7 171 - . deutscher Journalisten und Schriftsteller in der gestrigen Sitzung I Leipzig, S. Juni. Ein stattlicher Kreis von Festgenossen mit nicht Herr H. Schaumburg, sondern der stellvertretend« Obmann I einer glänzenden Corona von Ehrengästen vrrrinte sich heute Nach, der Anstalt, Herr W. Prager-München, erstattet« und daß mit I mittag in einer Zahl von rund 400Theil«hmern in der prächtigen dem Dank gegen die Verwaltung der Anstalt Herr Steinbach.! hohen Halle der H a u p t g ä st W i r t h s ch a f t der Sächsisch. Wien auch zugleich den Dank gegen den Referenten verband. I Thüringischen Industrie, und Gewerbe-Ausstellung vor d«m ge- I waltigen monumentalen plastischen Bilde de» hohen Protektor» de» Leipzig, S. Juni. Auf die zweit« öffentliche Sitzung de-1„TageS" und der Ausstellung, König Albert, voran da« Ehren. Journalisten, und Schriftsteller-Tage« im deutsch«« Buch. I Präsidium in den Herren: .... häudlerhause folgte beute Vormittag die in denselben Räumen I Krei,Hauptmann von « hra «st, i«, Oberbürgermeister abgehaltene ordentliche Hauptversammlung der Pension«.I l>r. Georgi, Geh. Hofrath vr. von Gottschall mit den Herren anstatt Deutscher Journalisten und Schriftsteller zu München. Geh. Oberpostrath, Oberpostdirector Walter, Geh. Hofrath Sie wurde durch den stellvertretenden Vorsitzenden Herrn Schrift-1 Professor vr. Friedberg, Rector Magnificu», Ober-Reich-anwalt steller Ehr. Petzrt-München mit Worten herzlichster Begrüßung vr- Hamm, Geh. Rath Professor vr. Wach, Geh. Rath eröffnet. Der Vorsitzende gedachte am Eingang seiner Ansprache II"da«.Frankfurt a. M. rc. nebst den Herren de» geschästS- pietätvoll des Heimgegangenen ersten Vorsitzenden Vr» Aussicht». I führenden AuSschuffe» der Sächsisch-Thüringischen Ausstellung zu ratheS, des Herrn Recht-anwalt« und Schriftführer« Ludwig Hoff. I frohem Festbauket, °IS den fröhlichen Mittelpunkt der Zusammen- mann-München, zu dessen Ehren sich die Versammelten von den I kuuft deutscher Journalisten und Schriftsteller in Leipzigs Mauern. Plätzen erhoben. Vertreten waren die OrtSverbände München, I Nach dem ersten Gang erhob sich der dritte Ehrenpräsident de» Berlin, Wien', Leipzig, Hamburg, Augsburg, Brünn, Darmstadt, I »Tage»", Herr Geheime Hofrath vr. Rud. v. Gottschall, um in Frankfurt a. M., Heidelberg, Dresden, Eisenach, Köln, Stuttgart. I geistvollem Wort den hohen Protektor deS dentschen Journalisten- Die Versammlung nahm sodann die Mitthrilungen de« Vor-1 und Schristsiellertage» zu feiern, mit ihm den deutschen Kaiser standeS über die Jahretrechnung und den Bericht de» AussichtsratheS I Wilhelm II. durch Herrn Schriftsteller W. Prager-München entgegen. I Hochgeehrt« Dame» uad Herren! Ende December 1896 betrug der Mitgliederstand der Anstalt I Wir Schriftsteller tagen hier unter dem Protektorat Sr. Majestät 598 Personen; hiervon waren 501 ordentliche, 97 unterstützende! be» König» Albert, und wir stehen nicht blo» unter dem Schutze Mitglieder. Die ordentlichen Mitglieder vertheilten sich auf 14 Ort». I eine« erhabenen Fürsten, sondern unter dem Schutze eine« Welt- verbände, und zwar: Augsburg 3, Berlin 46, BreSlau S, Brünn 18,1 geschichtlichen Helden. Wer aber der Weltgeschichte angehört, der Darmstadt 5, Dresden 23, Eisenach 6, Frankfurt a. M. 6, Ham-1 weiß auch Klio»' Griffel zu schätzen. Achill ohne Homer wäre bürg 20, Heidelberg 4, Leipzig 33, München 78, Stuttgart 18,1 wie die andern klanglos zum OrkuS htnabgestiegen. Die Auf. Wien 62. Die direkt an die Anstalt zahlenden Mitglieder verthellteu I zeichnungen jener olympischen Musen haben sich längst io die sich aus 107 verschiedene Orte. Das durchschnittliche Eintrittsalter I RuhmeSchronik der Presse verwandelt. Große Thaten verlangen sämmtlicher ordentlichen Mitglieder betrug 40 Jahre 7 Monate, I ihre Rhapsoden, und solche Thaten hat Sachsens König voll, das durch Rückzahlungen herbeigeführt« künstliche Eintrittsaltrr I bracht, nicht um de» Ruhmes willen, sondern im Dienst« einer höchsten 36 Jahre 4'/, Monate. Die DurchschnittSclasse sämmtlicher Mit. I Pflicht und getrieben von dem Heldevgetst, der ihn beseelt. B«schicht. glieder ist Elaffe II. I schreib« und Dichter verkünden seinen Ruhm, beide aber stehen Die Miigliederbeiträge des Jahre» 1896 belrugen 49 412,90 ^tl,I im Dienste d« neuen Großmacht de« Jahrhundert«, der Presse, die Zinsen 7584,49 »l, die außerordentlichen Einnahme» 14 077,67 ^l I Doch der hervorragende Feldherr ist nicht blo« krtegrrischrr Thaten Die verschiedenen Fond» der Anstalt sind nach Au-wei» der Bilanz I eingedenk, hier vor unserem Jndastriepalaft steht sein Denkmal, folgendermaßen dolirt: Leibrentenfonds mit 162 842,47 ^l, Juva. I ein Denkmal nicht des Kriegessürsten, sondern de« FriedenSsürsten, lidenrentenfonds 35495,95 -si, Reservefonds 18816,79 ^l, außer-1 der den Aufschwung der Gewerbe und deS Handel« fördert, der sich ordentlicher Reservefonds 6015 ^l, Zuschußsonds 34 542,68 ^l, I erfreut an der wirthschaftlichen Blüthe seiner Lande, an allen UnterstützungSfondS 5000 >l, CourSrescrvefond« 1383,35 ^l Da« I LebenSregunArn aus diesem Gebiete. Di« Presse aber ist Gesammtvermögen der Anstalt bezifferte sich Ende December! da» große Schwungrad, welche« nicht uur selbst einen wichtigen 1896 aus 269977,66 I Theil dieser Industrie in Bewegung setzt, sondern sie ist ja auch die Ter Leibrenten, und der Jnvalidenrentenfond», welche di« Ber. I Verkünderin und Bermittlerm jeden Fortschritts. E« giebt keinen Pflichtungen der Anstalt gegenüber den Mitgliedern rechnerisch zum I Pulsschlag de« geistigen LrbenS ohne sie. Mit dem allseitigen Ausdruck bringen, betrugen zusammen 198 338,42 ^l Die beiden I Scharfblick de« Herrschers hat König Albert die«, stets gewürdigt, Reservefonds, der Zuschußsonds und der UntrrstützungSsond«, die I und wenn er jetzt huldvoll das Protektorat über diesen Schrift- zusammen 64 374,47 .6 betrugen, charakterisiren sich als Rück-1 stellertag übernommen und uns Seinen königlichen Gruß entboten stellungrn und Reserven. Das procentuale Lrrhältniß dieser freien I hat, so sind wir ihm hierfür Alle zum tirsgrsühlten Danke vrr- FondS zu den rechnungsmäßigen ist mit 1:3 ein zwetsel-ohne I pflichtet. Doch Sie, dir Sie hier zusammengrkommen sind au- günstigeS. I allen deutschen Landen, gedenken auch de« einheitlichen Bandes, In der PensionSanstalt deutscher Journalisten und Schriftsteller! das Sie verknüpft, des deutschen Reich» und de» Herrschers, der ist ein Unternehmen tnS Leben gerufen worden, da- die Verwirk. I seine Krone trägt. Selbst eine geniale Natur voll künstlerischer lichung eine» seit Jahren gehegten Wunsche» der deutschen Schrift-1 Impulse, hat Kais« Wilhelm vielfach neuen Dichtungen und steller und Journalisten bedeutet. Aus denkbar sicherst« Grundlage I Dichtern ehrende und fördernde Anerkennung geschenkt. DaS ausgebaut, vereinigt sie da» Princip der Selbsthilfe mit dem I begeisternd« Wort steht ihm zu Gebote. Den Frieden Europa humanitären Element. Heut« noch vierjähriger Thätigkeit kann sie I hat er gewahrt durch die Klugheit seiner Politik, den Glanz auf hocherfreulich« Erfolge zurückblicken. I sein« Hrrrschermacht, die Lirben-würdigkrit seine« Wesen« — Herr Chefredakteur Hans Pro»l-Brünn wandt« sich mit l und in diesem Frieden, der einen zermalmenden Zusammenstoß im einem warmen Appell an die Mitarbeit der Lollrgen und an di« I Osten und Westen iernbält, liegt ja die Bürgschaft für da- Gedeihen Antheilnahme der deutschen Verleger. Er gab, indem er eine l von Kunst und Wissenschaft und eines jeden Werke» der Presse, energischere Agitation alS bisher befürwortete, der Hoffnung Au«. I Darum, meine Herren und Damen, erheben Sie Ihr« Gläser — druck, daß die Anstalt in allen betheiligten Kreisen die Unterstützung I Se. Majestät, der König Albert, der Hohr Protektor deS heutigen finden möge, auf dir sie al« rin den Humanitären Interessen aller I Feste», und Se. Majestät Kaiser Wilhelm, sie leben hoch! deutschen Journalisten und Schriftsteller gewidmetes Unternehmen I In unmittelbarem Anschluß an diesen Trinkspruch widmete Herr berechtigten Anspruch erheben kann. I Schulrat- a. D. Vr. Jung, der Vorsitzende de« Brrbande« der D« AussichtSrath erkannte die musterhafte Ordnung in der Ler. I deutschen Journalisten und Schriftsteller, dem hochverehrten Ehren- waltung an und hob dankbar dir Summe hingehender Arbeit hervor, I Präsidium eia von d« Versammlung freudig ausgenommen»« Hoch, welch, aofgewendet werden mußte, um da« lunge Institut, wie I E« sei, so entgegnete unter Worten de« Danke« Herr Krei». durch die ersten drei Jahre, so auch durch da« vierte Verwaltung?. Hauptmann von Ehrrustein, auf diesem „Tage" eine interessante mhr erfolgreich zu führen. Der Aussicht«rath sah sich veranlaßt, Gelegenheit geboten, dir Meister und die Meisterinnen der Presse dem Vorstand der Anstalt und insbesondere dem stellvertretenden! von Person zu Person zu sehen, wie e« von Manchem schon lang« Obmann, Herrn Wilhelm Prager, für dir aufopferung-volle und I gewünscht worden, die zu sehen, mit denen man innerlich geistig uneigennützige Wirksamkeit im Dienste der guten Sache seinen! verwoadt sei. „Fremd sind sie mir und doch vertraut", dies« lebhaft gesuhlten Dank au-zusprrchm. ! dichterisch« Sentenz gelt« zunächst von den Journalisten. Bilde dok> Ebenso zollte « den Pflichtteilen Beamten der Anstalt für! di« von ihnen vertretene Zeitung ein U-eatbrhrlichr« vom ihre verdienstvolle, gewissenhafte Thätigkeit dankend« Anerkennung.! Morgengrauen bi» zum Abend, au« d« man Belehrung un) Die Hanplversammlung schloß sich diesem Danke-votum an und! Unterhaltung schöpfe. Ein Strom redlichster bester Arbeit de« «theilte dem Vorstand einstimmig Entlastung. ! und da» beste Wollen rinne durch sie. Und nun di, Schrift. Es wurde sodann nach Beschlnß d« Versammlung d« vorgelegt« ! stiller l Ideale de« Leben» vermittrlnd, werden sie dir Berather und Voranschlag de« Vorstände« pro 1897 on dloo angenommen uad I Hilf« ,n der Arbeit de« Leben«, dir Tröster und Wiederausrichter nach dem Wunsch, der OrtSverbände Berlin uad Brünn der > nach den Stunden der Ermüdung. Möchte der Dank, welch«, Vorstand beauftragt, der ordentliche, Hauptversammlung alljährlich I d«s Public,« ihnen schuldig ist, ihnen auch zu Theil werd«, für eine» genauen specificirtrn Voranschlag für di« verwaltungSkoste,!,hx« Opfer an Zeit, Kraft m>d Gesundheit. Zwischen an« und de« lausenden Jahre« gedruckt vorzulegrn. ! Ihnen, so fuhr Herr Krei-Hauptmaan von Ehrrustein fort, besteht Nach der voraenommenra Neuwahl von Mitgliedern de« vorhin dieser Beziehung ein gewisser Zusammenhang: Wir diene, der stände« und Allfsicht«rat-r» bilden für 1898 den Vorstand die! Allgemeinheit. Sir dürfen da« Hochgefühl ausnehmrn, dah St, da« Herren I. Ritter von Schmaedel, Architekt uad Schriftsteller,! Schwert de« Worte« in der Hand haben, mit ihm zu kämpfen für Obmann, W. Prager, Mitarbeiter der „Allgemeinen Zeitung",! Recht und Wahrheit, al« Freunde, Diener uad Wohlthüter de« stellvertretenderObmana.PH.Pfahl,r,Rrcht«aawalt»adSchriftsteller,! deutschr, Volke«. Ihnen ein Hochl Schriftführer, Monsig». I. Kaab, geh. päpstl. Kämmern and Redacteur, I Aus h«, sodann mit herzlicher W Gg. Sch ah, Luchdruckereibesitzer und Verleger, fämmtlichi""'^" ' " ----- den AusiichtSrath die Herren Frhr. v.S« yd li tz(München) Im Namen de« g«fchäf»»führ«ndru AuSschuffe» richtet, dessen Vorsitzender, Herr Stadttßth Dodil, Kin Wort an di. Vertret» der Press«, ihr, Verdienst, und ihr Wohlwollen der Ausstellung rgenübrr rühmend und sein» Anerkennung in ein Hoch auf da« Sohl der deutschen Prefse au-kiingrn laiseud. Der Loagreß von Leipzig hat ein« treffliche Mischung von Vergnügen «ad Arbeit zu '«zeichnen. In glücklichster Lösung dieser Tbatsache erwarben sich Ortsausschuß und Festausschuß eia hervorragendes Hauptverdirast. Ihnen galt denn auch da« Hoch, Vas Herr Shesredacteur Singer. Hamburg ausbrocht«. Dem Wohl der Leipziger Industrie, als eines hochbedeutsamen Factor» m Leben unserer Stadt, widmet« Herr E. Erome-Schwiening ein Glo», welcher Ehrung ,iu Lebehoch auf die Manner folgte, uSaebracht von der Vorsitzenden de« Deutschen Schriftstellerinnen. NunoeS, Frl. Mari, Wernicke-Verlia. Da» Lob der Frauen als em Schönen in dem Schönen prie« Herr SyndicuS Herm. Pilz ln einem Trinkspruch. Der Toast hätte »her komme» sollen, wen» man den Ruf „da« I alantr Leipzig" rechtfertigen wollte. Ab,r er kommt ni, zu spät. Schopenhauer theilt di, Schriftsteller in Planeten, Fixsterne und Sternschnuppen rin. Aber Alle, auch die Letzteren leuchlen auf ihrer Bahn, durchleuchtet vom Lichte der Schönheit. Wir wollen jetzt das Schöne in dem Schönen juchen. Wir gedenken dabet de« Worte» Rudolf von Gottjchall'S: Da« Wrtbk D«ta herrlichster Accord Musik des All»! Der Form Vollendungi Dir Schönheit ist Dein LebenSwort, Die Liebe Dein, Hohr Sendung! Und Nicht immer wahr ist da« schöne Wort Heinrich Pfeil'». Ein braves Weib, ein herzig Kind, DaS ist mein Himmel aus der Erde! Redner schilderte da« Wirken der Frouenlieb, auf den Beruf der ! dichter und Schriftsteller und schloß mit den Worten Max Moltke'S: „Mei» Lieb ist schön vor Allen Andern, Dir ist die schönste, di« man liebt." Dem Toast de« Herrn Redacteur W. Steiubach-Wien auf die alm» water l-ipsievsis stand rin von Herrn Geh. Hosrath Professor vr. Friedberg, dem Rector Magnificu», ausgebrachter trinkspruch aus da» gegenseitige gute Verhüllniß zwischen Wissen, chast und Press«, zwischen Universität und Presse entgegen. Gegen Schluß sprach noch Herr Director Eidner - Pirna. Seine Worte galten dem Recht der Feder uad nahmen daS vierfache „F" der Turnerei al» Motto der Preffe: „Frisch im Stil, fromm im Will, Fröhlich im Geblüt, frei im Gemüth, Unsere Feder fort ihre Bahnen zieht, Zu Gotte» Ehr', der Menschheit zu Schutz und Lehr'." Nua ließ di« fröhlich« Stimmung da- Wort nicht mehr zur Geltung kommen, an sein, Stelle trat fröhliche Tafelmusik der Sapelle Turth. Dir Bewirthung war ia jeder Beziehung würdig des Hauptrrstaurant» und feine» Besitzer-, Herrn Fritz Bruch, und de« vollsten Lobes wrrth. Wenn sich auch in Bezug auf das Wetter da» in Form eines Telegramm- der Frstversammlung übermittelte witzig« Poem Schmidt-Lavani» in Rücksicht aus den Lenzschimnier nicht bewahrheitete, so desto mehr ia Rücksicht auf das „Festsitzen" >ei funkelndem Rbeiawrtnrömer. „Festsitzen, hieß «S heut', im LenzrSschiminer, mögt freudvoll Ihr, dies wünscht mein Herz. Festsitzeu aber mögt Ihr nimmer — tu Plötzensrr uad anderwärts." —w. Alldeutscher Verbandstag. ii. -«c Leipzig, 9. Juni. Der zweit« Redner, d«r am heutigen erste« Verhaudlung«tage, dem etwa 300 Lheilnehmer beiwohnt,», zur Lage der Deutschen io Oesterreich sprach, war Herr ReichsrathS- abgeordneter Bürgermeister vr. Fauk«. Der Redner schildert« zu» nächst au» dem Schatze seiner Erinnerungen die Kundgebungen deS Deutschen Turnfeste» zu Leipzig im Jahre 1863. lieber drei Jahrzehnte sind seitdem vergangen, neugeschaffru ist da« Reich, freilich in anderer Weift, al» man zu jener Zelt ange- nomnirn hab«, größer, herrlicher ist da» Deutsche Reich wieder- erstanden, da» Sehnen deS deutschen Volke» hat sich erfüllt. Aber wie steht r» mit Oesterreich, mit den Deutschen, dir dort leben? Hier haben sich die Hoffnungen, di« man vor dreißig Jahren hegen konnte, nicht erfüllt. Schmerz und tiefe Erbitterung ergreifen uns über die Geschicke und die Noth der Deutschen in Oesterreich. Ueberall Kampf gegen sie und Znrückdränaung deS Deutschthum», trotz aller Culturbestrebungen unserer Stammesgenossen, trotz aller ihnen ringeräumtea alten Rechte. Die alten Privilegien, so betonte der Redner writrr, habe manarfälscht, statt den Deutschen Freiheit zu geben, knechtet« man sie. Wie r« mit der Bevorzugung der Tschechen im Anfang de» 15. Jahrhundert» war, so stehe «S auch heute am End« de» 19. Jahrhundert». Der Redner ging so- dann näher auf die geschichtlich« Entwickelung deS Kampfes der Tschechen argen die Deutsch«» eiu und betonte besonder», daß der Deutsche durch seine eigene Duldsamkeit Schuld trage, daß da» Deutschthum tu Oesterreich heute scheinbar unterliege. Aber nur scheinbarI Dean in Wahrheit stehe eS noch so, daß wir behaupten können, e« ist nicht wahr, daß der Deutsche, um in Böhme» leben zu können, da» Tschechische lernen müsse. Der Deutschr muß dentsch bleiben, er braucht in Böhmen durchau« nicht Tscheche zu werden. Die Sprachvrrordnnng sei, so hob der Redner weitrr hervor, der Prri«, den die Jungtschechrn für ihren Eintritt in die Majorität erhielten. Graf Badeni habe mit diese» Verordnungen die Jungtschechen er- kaust, dir Deutschen aber verkauft. Gegen solchen Handel müsse man kämpfen, so lang« noch deutsche» Blut in uusereo Adern fließe. Ueber die tirsgehrade vewrgung, die da deutsch« Volk darüber ergriffen habe, könne man sich nur aufrichtig freuen, sei die Bewegung damit doch zu einer Volksbewegung geworden. Rauschender Beifall wurde dem Redner für seine Aus führungen zu Theil; die Worte waren um fo eindrucksvoller, al» der im hohen Leben-alter stehende Redner mit großer Wärme sprach. Herr Major von Pstster-Schwrighusen.Darmstadt kenn, »ichnrte hierauf seine» Standpunkt zar Sache vom reich-deutschen Standpunkte au». Der Redner suchte nachzuwrisen, daß di« Tscheche» überhaupt keinen Anspruch auf Böhmen haben, wa» man auch sprachlich nachweisen könne, wofür der Redner verschiedene Beispiel, ansührt«. — Herr vr. Friedrich Lange-Berlin kennzeichnete di« österreichische Bewegung gletchsall» vom rrich-deotschen Standpunkte an«. Mit lebhafter Freude srt e« zu begrüßen, daß die Heranwachsende akademische Jugend von nationalem Feuer durchdrungen sei. weiter müsse au« der gegenwärtigen nationalen Bewegung in Oesterreich noch eine andere Lehre gezogen «erden, nämlich die der Einheitlichkeit de» Parteilebrn», da» bei un« ebenso zerklüftet ist, wie es vordem tu Oesterreich war. Weiter sprach Herr ReichSraihSabarordneter Vr. Schtssler« Eger. Er hob hervor, daß e» Ausgabe aller drutschdenkenden Männer bleiben müsse, auf dir Erhaltung der Einheit und Einheitlichkeit der deutschen Parteien in Oesterreich hinzuwirken. Schließlich bekundete der Redner herzlichen Dank für die den Deutsch-Oesterreichern hier bereitet, Aufnahmr und sprach di« Hoffnung au«, daß die All. deutsch« vrrband«tagung für b«id« Theil« nutzbringend bleiben möge.— Herr vr. weck. Flechtramacher au« Kronstadt wie« auf dir Lage d«r Deutschen in Ungar» bin, denen seither nicht di« Beachtung zugewrndet worden sei, die st« von Rechtswegen verdirne. Freilich, die Siebenbürger Sachsen seien heute bester daran, da di« ungarische Regiernng weniger scharf« Setten aufzieh« al« früher. Die» wrrde die Siebenbürger Sachsen sicher nicht rinschläftrn, sie werde» an ihrer seit 700 Jahren bewahrten Nationalität sesthalten, in der Gegenwart und in der Zukunft. — In einem Schlußwort« gab sodanu Herr Earl Simon« dem Bedauern Au«druck, daß der vrulsch« Reichstag nicht gegea die Verordnung de« Grafen Badeni Stellung genommen habe. — Im Anschluß an diesen überau« leb. hafte» Meinuag«au«tausch «ahm die Versammlung folgende Reso- lntton an: „Die heute in Leipzig versammelten Mitglieder de« Alldeutschen Berbandr« beauftrag,» de« Vorstand, ein, Shmpotht«. k«ndg,bung für die Deutschen in Oesterreich abzogrbrn nab zu veröffentlichen." Al« zweiter Punct der Taae«ordn»»g wnrd« di« Vlämisch« Vewrgung einer eingehenden Besprechung unterzöge,. Hierin er. stattete deeHeron«geber der „vstpreuhischen Zeitung, Herr Fritz Bleh, da« Referat, indem er zunächst ein» Kundgebung de« vlämtschea Volk«rathe« dagegen verla«, daß der Alldeutsch« verband seine Be wegung in di» vlämisch« Bewegung Hinei»trag«, es werd« ui« geling«», di« Vlamen »u einer Nation zn stempeln. E« geb« nnr eine deutsch« Nation und zu ihr gehören di, vlamen. Der Redner verwnhrt, sich gegen di« Unterstellung, die in der Kind- aebnna,gegen de« Alldeutschen verband zum Ausdruck komme. Allseitig werde anerkannt, daß der Alldeutsche Verband nie Be strebungen verfolgt oder unterstützt bad«, die für die vlamen nicht annehmbar sein könnten. Ja gleichem Sinne sprach sich Herr Major v o a Pfifter-Nruhnft» an«. Die bezeichnet« Kundgebung wurde allseitig zarückgewtelrn. Im Anschluß hieran berichtete tzerr vr. Nri-mnn».Grone tu längeren» sehr eingehenden Ausführungen über die Lage der Deutschen in Transvaal. Die Bersammlnng einigte sich, vor- behältlich einet Abänderung und redaktionellen Feststellung, in der Annahme folgenden Antrag,»: 1) ES ist Tbatsache, daß die im perialistisch« Partei am Cap und starke politische Strömungen in Großbritannien, welche Rückhalt an der britischen Regierung haben, die Einverleibung deS Oranje-FrcistaateS der Südafrikanische» Republik und der portugiesischen Provinz Mozambique in daS britische Weltreich anstreben. Die Erfüllung diese» Ziele» bedeutet die Ausgehuog der südafrikanischen Bevölkerung in die englische Rasse nach dem Vorgänge in den Bereinigten Staaten Nord amerikas', die Bedrohung der deutschen wirthschaftlichen Inter- essen uad schließlich den Verlust der deutschen Colonien in Afrika. 2) Der klare Eina des Vertrage- von London sichert dem Staat Transvaal völlige Souveränität und Uuab- bängigkeit von der britischen Krone zu. Es ist Pflicht Les Deutschen Reiches, mit allen Mitteln diese Unabhängigkeit zu schützen. 3) Die Provinz Mozambique, welche die Exillenz Transvaal» gewährleistet, ist in ihrem ungeschmälerten Besitz- stände zu erhalten. Fall» der Berner Schiedsspruch zu Ungunsten Portugals entschieden wird, so ist jedem Versuch Großbritanniens eatgegenzuittten, als Faustpfand für die Entschädigungssumme Theile der Provinz zu besetzen; erforderlichen Falles ist die Entschädigungs summe Portugals gegen Einräumung entsprechender Rechte mit deut schem oder continentalem Capital vorzustreckrn. 4) Der anmaßende An- spruchGrobbritaanirns, tu Südafrika als parauiount povvsr aufzutreten und besondere Rechte daraus für sich herzuleiten, entbehrt jedes historischen und rechtlichen Hintergrundes und ist zurückzuweisen. 5) E» ist dringende Nothwendigkeit, da» Deutschthum in Süd afrika zur Erhaltung feiner selbst und zur Unterstützung der niederdeutschen StammeSgenoffen aufzurufen. Au» diesem Grunde empfehlen wir: a. Auf die Deutschen in den niederdeui« schra Staate», besonder» Transvaal, ist dahin einzuwirke», daß sie nicht durch Erregung von Unzufriedenheit unter den Schlag wörtern der Freiheit und Demokratie die britischen Umtriebe unter stützen, damit da» Fundament Ler niederdruischen Staaten unter graben und ihre Aufsaugung durch das britische Coionialreich herbeiführen, daß sie vielmehr ihre etwaigen berechtigten Be schwerden gegen diese Staaten und deren Gesetzgebung zurück- stellen, bis der Boden der Staaten dem Niederdeutjchthum für alle Zeiten gesichert ist. b. Wir befürworten, Südafrika, ins besondere Oranje-Fretstaai, Transvaal und Mozambique mit einem Netze deutscher Consulate zu überziehen, welche sich die Förderung deutscher Interessen angelegen sein lassen, o. Wir befürworten schließlich dir Organisirung aller hochdeutschen Elemente in Süd afrika in zahlreichen Ortsvereineo, welche dos Deutschthum pflegen und mit dem Niederdeutschthum Hand in Hand gehen. Ein von Herrn M. Gerstenhauer gestellter, die Bestrebungen des Verbandes im Allgemeinen betreffender längerer Antrag wurde nach kurzem Meinungsaustausch vom Antragsteller wieder zurück gezogen. Hieraus schloß der Vorsitzende die Berathungen. Später vereinigten sich die Theilnehmer zu einem Festessen, bei besten Beginn auf Vorschlag des Herrn Professors vr. Hasse unter jubelnder Zustimmung der Versammelten die Abiendung je eines telegraphischen Grußes an Ihre Majestäten den Kaiser Wilhelm ll. und den König Albert beschlossen wurde. Nicht minder freudig wurde der von Herrn Wolff gemachte Vorschlag ausgenommen, dem Altreichskanzler Fürsten Bismarck telegraphische Huldigungs- grüße zu entbieten. Zahlreiche Trinksprüche würzten das Mahl, auf dessen Verlauf wir noch kurz zurückkommen. Abends sand in der großen Festhalle der Haupt-Gastwirthschaft in der Sächsisch- Thüringischen Ausstellung großer Festcommers statt. In unserem gestrigen Berichte über den Alldeutschen BerbandS- tag ist an Stelle „Deutsch-fortschrittliche Partei" zu lesen, daß die alte rhehemalige liberaler Partei abgethan ist und daß sich die Deutsch-fortschrittliche Partei von heute dagegen verwahrt, mit ihr verwechselt zu werde». Allgemeiner deutscher Lehrerinnenverein. ui. Llzc. Dienstag, den 8. Juni, Nachmittags 3 Uhr fand eine weitere Sitzung statt. Den ersten Punct der Tagesordnung bildete der Bericht über die Stellenvermittelung: erstattet wurde derselbe von Frl. Ros. Büttner (Leipzig). Die Thätigkeit wächst von Jahr zu Jahr; im letzten Jahre trat zum ersten Male der Fall ein, daß mehr Stellen vorhanden waren, als Bewerbe rinnen versorgt wurden, ca. 60 Procent; am meisten gesucht wurden Lehrerinnen mit Sprachkenntnissen, besonders wenn sie im Auslande gewesen waren. Versorgt wurden durch das Crntralbureau und die mit demselben verbundenen Agenturen 595 Lehrerinnen. Bon den- selben standen im Alter von 18—27 Jahren 376, im Alter von 28—37 164, im Alter von 38—47 50 und im Alter von 48 bis 60 Jahren 5 Lehrerinnen. 532 waren wissenschaftliche Lehrerinnen, 8 derselben Vorsteherinnen, 57 Sprachlehrerinnen, 39 zugleich Fachlehrerinnen, 37 Elementarlehrerinnen; 560 waren evange- lisch, 30 katholisch, 5 jüdisch; 277 fanden Stelle in Familien, 69 in Pensionat«», 94 an Privatschulen. Das Gehalt bewegte sich bei freier Station zwischen 300 und 2040 -4l, durchschnittlich 544 ./r, ohne sreie Station zwischen 700 und 1740 ./l, durchschnittlich 1005 ^l Hierauf kam der Antrag deS Berliner Lehrerinnenvereins (siehe den Bericht unter Nr. II) zur Behandlung; befürwortet wurde der selbe von Fräulein Mari« Millien. Der Antrag selbst hat folgenden Wortlaut: „Die in wahrhaft erschreckender Weise alljährlich steigende Zahl der jugendlichen Verbrecher schließt eine schwere Gefahr für den Staat und die Gesellschaft in sich. Wer es mit unserer Jugend und unserem Volke gut meint, hat daher die Pflicht, Alles aufzubieten, um diese Gefahr zu verringern. In erster Linie sind dazu die Erzieher deS Volks, die Lehrer und Lehrerinnen, berufen. Sie können dazu helfen 1. indem sie in der Schule durch sorgfältige Ueberwachung besonders der sittlich gesährdeten Kinder vorbeugend zu wirken suchen, 2. indem sie für geeignete Maßregeln zur Rettung bereit» dem Strafgesetz verfallener Kinder energisch mit eintreten. Referentin spricht mit viel Wärme und innerer Theilnahme über den Zustand inhaftirter. noch schulpflichtiger Kinder, wie dieselben (in Preußen) nur wöcyenilich acht Stunden Unterricht genießen, wie sie ost mit viel älteren Jugendlichen regelmäßig verkehrend noch mehr verdorben werden, wie solche Kinder, ost von den eigenen Eltern verdorben, verstoßen und verdammt werden, wie ihnen der Trost des geistlichen Zuspruch» in so außerordentlich spärlichem Maße bemessen ist u. s. w. Referentin schlägt vor, an zuständiger Stelle zu beantragen, daß die Strafmündigkeit vom 12. auf oas 14. Lebensjahr verschoben und daß die Gesängnißhast der schulpflichtigra Kinder vou 12—14 Jahren in einen Aiisenihalt in einer BrsserungS- und Erziehungsanstalt verwandelt werde, wo ernstlich erzieherisch auf die Kinder eingewirkt wird. Ferner: So lange die Gefängnisstrafe für Schulpflichtige besteht, ist Sorge zu tragen, daß da» gefangen gehaltene Kind den vollen Unterricht der Volksschule empfängt, und zwar die Mädchen durch Lehrerinnen. Dir schulpflichtigen Kinder sind dabet von den übrigen „Jugendlichen" zu trennen. Weiter: Di« weiblichen jugendlichen Gefangenen sollen während einer längeren Strafzeit nicht mit mechanischen Arbeiten, wie Dütenkleben, Federnreißen rc., sondern mii hauSwirthschoftlichen Arbeiten beschäftigt und, soweit angängig, durch hierzu angestellie erfahrene und gebildete Frauen für irgend einen Berus, wie Putz- machen, Schneidern, WeißnShen rc., vorgebiidet werden. Endlich: Für die Unterbringung der entlassenen Kinder ist besonders Sorge zu tragen. Go lange sie einen Dienst oder eine sonstige Unterkunft nicht gefunden habe», sollen sie nicht in da» Elternhaus und die frühere Umgebung, wo sie entweder verachtet oder auch angeslaunt werden, zurückkehren, sie sind vielmehr in einer dazu eingerichteten Anstalt unter geeigneter Aussicht und Beschäftigung onterzubringen. Auch dtef« Rednerin ernttte reichen wohlverdienten Beifall und die Debatte äußerte sich nur zustimmend; hervorgehobea wurde noch, daß auch di« Watsrnpfleae und schließlich auch die Armen- pfleg« der weiblichen Mitbethätigung ferner nicht mehr ent behren dürfe. Der nächste Bericht, erstattet von der Vorsitzenden Frl. Lange, betraf dt« Arbrtt der Commission für Obrrlehrrrinnen- btldnng. Dt« Lommisston war der Ansicht, daß sie in ihren verathnngtti ohne Beziehung ans da« augenblicklich Bestehende da» Ziel in» Ang« z» fassen hab«, welche« es in Rücksicht auf dir Aufgabe der Over- lehrerinn«, in der höheren Mädchenschule zu erreichen gift. Um einen festen Boden für di« Verhandlungen za gewinnen, wurden zunächst folgende Fragen zurDitcussion gestellt: 1) Welche« Ziel muß dir Oberlehrer!» er- reichen? 8) Ist zur Erreichung diese« Ziele» humanistische Bor- bildung erforderlich? 8) Welch« Bürgschaften liegen bisher für dir Verwirklichung der Hofsnaag vor, daß «ine wirklich wiffenschastlich« Bildung von den Oberlehrrriauea gefordert wird? Die Antwort auf Frage 1 lautet: Da» Ziel der wissenschaftlichen Bildung der Oderlehnrin ist dir Fähigkeit, wiffenschastlich« Arbeiten kritisch zu beurtheilen und selbst solche zu lirsrrn. Die Antwort aus Frage 2 lautet: Wünschenswert!» erscheint mindesten» dir Vorbildung de» Realgymnasium«, eventuell mit einer Kürzung de» math«. maiisch - natnrwiffeaschasilichrn Pensum», bezw. Mrhrforderung de« Griechisch«! Der Nachwer« dieser Vorbildung und damit zugleich der einer genügende» allgemeine, Bildung».
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