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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.07.1897
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970720023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897072002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897072002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-20
- Monat1897-07
- Jahr1897
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5352 VolkswirWastlicher Theil des Leipziger Tageblattes. All« für diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richten au den verantwortlichen Redacteur desselben T. G. Lau« in Leipzig. —» Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bona, und von 4—5 Uhr Nachut. Vermischtes. Z Dresden, 20. Juli. Wie wir schon vor Kurzem mitthrilten, ist die Maaren - A u S f u h r aus dem ConsulatSbezirk Dresden einschließlich der Agentur Zittau eine wesentlich stärkere gewesen als in dem gleichen Zeitraum des Borjahres. Während die Ausfuhr im 2. Quartal 1896 die Summe von 341000 cmfwies, erhöhte fick die Summe diesmal auf 530 000 DaS Plus beträgt ziemlich 190 000 ./4 Die Ausfuhr in Leinen- und Halb- leincnwaaren verdoppelte sich beinahe (209 000 gegen 111000 im Vorjahre). Garne wurden ganz besonders stark begehrt; bei ihnen stieg die Ausfuhr von 8700 auf 30000 ^6 Der Werth der Drogen und Chemikalien verdoppelte sich (20 000 gegen 44 000 Mark). Auch in wollenen Maaren zeigte sich eine stark steigende Frequenz. Hier stehen 11000 vom Vorjahre einer Summe von ?9000 ./i! gegenüber. — Die Drahtseilbahn Loschwitz geht in den nächsten Tagen in den Besitz einer Gesellschaft über, an deren Spitze Herr Bankier Pckcuu steht. Zwischen der Erbauerin der Bahn, der „Berliner Eisenbahn- und Betriebsgesellschaft", und der neugcgründeten Actien-Gesellschait kam der Vertrag bereits zu Stande. Die kapitalkräftige Gesellschaft beabsichtigt, an die Endstation der Drahtseilbahn eine neue elektrische Bahn über das Hochplateau elbaufwärts zu führen. — Auf der Tagesordnung der öffentlichen Sitzung der Dresdner Handelskammer, welche am 21. Juli abgehalten wird, befinden sich verschiedene interessante Verhandlungsgegenstände, so u. A. der Ban einer normalspurigen Staatseisenbahn für Güter« und Personen verkehr mit elektrischem Betriebe im Lockwitzthale von Nieder sedlitz bis in die Umgegend von Kreischa unter Anschluß an die Staatsbahn und die Elbe und dann die Weiterführung der iin Bau begriffenen normaljpnrigen Eisenbahn Beucha-Alten hain bis Nerchau - Trebsen zum Anschluß an die Muldenthal- bahn. — Nachdem im vorigen Jahre in Folge des fortwährenden Regcnwetters das zur Aufbereitung als Flechtstroh bestimmt ge wesene Material derartig beschädigt worden war, daß man an Her stellung von größeren Mengen Flechtstrvh nicht denken konnte, wird man in diesem Jahre eine gegentheilige Erfahrung machen. In landwirthschaftlicheu Kreisen wird aus diesem Grunde vielfach die Frage erörtert, im Herbste dieses Jahres wieder wie vor zwei Jahren eine Flecht st roh-AuS st ellung zu veranstalten. — Mehrere Bürgermeister kleinerer Orte Sachsens haben sich neuerdings an Behörden, hervorragende Industrielle und an die sächsischen Handelskammern mit der Bitte gewendet, doch Diejenigen, welche neue gewerbliche Niederlassungen zu begründen beabsichtigen, daraus aufmerksam zu machen, daß innerhalb der betreffenden Orte und in deren nächster Umgebung die Bodcnpreisc sehr niedrige und die Arbeitskräfte verhältnißmäßig billig zu erlangen seien. Vor Allen waren es die Städte Dippoldis walde (3362 Einwohner), Lauenstein (880 Einwohner) und Altenberg (2000 Einwohner), welche diese Aufforderung erließen. Wie wir hören, steht inan in industriellen Kreisen der Angelegenheit sym pathisch gegenüber, und seitens der Behörden denkt man ebenso, um den „Zug nach der Großstadt" einzudämmen. *— Nähmaschinenfabrik und Eisengießerei vorm. Seidel L Naumann, Dresden. Der Aufsichtsrath hat nun mehr in seiner am 17. d. M. abgehaltenen Sitzung aus Vorschlag Les Vorstandes und nach dessen eingehender Begründung beschlossen, das Actiencapital der Gesellschaft um 500 000 also auf 3 000 000 .H, durch Ausgabe neuer Aktien zu erhöben. Diese Neuaction sollen den Besitzern der alten Aktien zum Course von 400 Proc. des Nominalwerthes in dem Verhältniß, daß aus fünf alte Aktien je eine Neuactie entfällt, angeboten und die außerordent liche General-Versammlung im August einberufen werden. r. Ikoburg, 19. Juli. Ueber den brennenden Punkt: „Eisen bahnfragen" in der letzten Handelskammer - Sitzung berichtete Finanzrath Rose, daß der Bahnbau Köppelsdorf-Stockheim „ins Stocken gerathen sei", es werde zwar von Sonneberg aus sehr gedrängt, doch sei von Erfurt keine Antwort eingelausen auf das Ersuchen, den Bau zu beginnen. Der Staatsvertrag zwischen den betheiligten Regierungen sei abgeschlossen und veröffentlicht, jedoch der Zeitpunkt der Inangriffnahme durchaus nicht festgestellt. — Der Berichterstatter hat sich auch über die Anschlußstrecke für die Linie Cvburg-Arnstadt, die Bahn im oberen Schwarzathal bis Ober rottenbach, unter sachkundiger Führung informirt. Hiernach sind die Schwierigkeiten auf der im Bau begriffenen Strecke außer ordentlich; die Wetterführung über den Wald durch den Theuern grund würde dagegen ganz leicht fein und keine schwerwiegenden Bedenken gegen die von ganz Coburg so eifrig erstrebte Verbindung zulassen. Der Durchgangsverkehr würde eben auf der neuen Strecke denselben Beeinträchtigungen unterliegen wie aus der Linie Erfurt- Ritfchenhausen. Uebrigcns ist für die nächste Zeit von Erfurt weder zusagender noch abschläglicher Bescheid zu erwarten. Die Handels kammer hat zu gleicher Zeit mit dem hiesigen Magistrat eine Petition abgehen lassen. — Betreffs der Einstellung von Speise wagen in den Verkehr von der Thüringer Hauptlinie nach Süden wurde mitgethcilt, daß die Mitführung solcher Wagen auf der Strecke Grimmenthal-Neudietendorf der obenerwähnten Terrain schwierigkeiten halber nicht möglich, dagegen Oberhof durch Ver- längerung des Aufenthaltes zur Mittagsstation gemacht sei; auf der Linie Weißenfels-Probstzella sind die Speisewagen eingeführt. Die Schnellzugs-Verbindung Eger-Cassel über Eisenach-Lichtenfels ist direkt nicht durchzusühren, wie von der Oberleitung in Ersurt ausdrücklich betont wurde. Die als Schnellzüge gewünschten Per- sonenzüge der Werrabahn sollen dem Localverkehr von und nach Meiningen nicht entzogen werden. Auch ist der Anschluß in Lichlenfels und Eisenach gewährleistet, so daß die rasche Verbindung, wenn auch nicht als durchgehende, thatsächlich besteht. Betreffs durchgehender Wagen wird die Besprechung mit Bayreuth und Würzburg von Neuem ausgenommen werden. Berlin, 19. Juli. Seitens der oberschlesischen Eisen- industrie ist schon wiederholt der Antrag gestellt worden, für Len Verkehr von Oberschlesien nach Oesterreich-Ungarn die gleiche Er mäßigung in den Frachtsätzen für Eisen der Special tarife I und II eintreten zu lassen, welche im Verkehr von Rhein land und Westfalen mit Oesterreich-Ungarn besteht. Seitens der Behörde wurde neuerdings der rheinisch-westfälischen Eisenindustrie Gelegenheit gegeben, sich über die Angelegenheit zu äußern. Dem Vernehmen nach hat dieselbe geantwortet, daß durch Ausdehnung der ermäßigten Tarife auf den Verkehr von Oberschlesien für sie zwar Verschiebungen eintreten würden, daß sie aber nichtsdestoweniger gegen eine solche Ausdehnung nichts einzuwenden hätte. Berlin, 19. Juli. Nach den vom Bundesrathe beschlossenen und jetzt im Wortlaut vorliegenden Vorschriften, betreffend die Contingentirnng der Brennereien für die Contingents- peri ode 1898/1903, haben sämmtliche Hauptämter bis zum 1. De- cember 1897 der Directivbehörde eine Nachweisung der einzelnen in ihrem Bezirk am 1. Oktober 1897 vorhanden gewesenen Brennereien einzureichen. Von der Aufnahme in die Nachweisung bleiben aus geschlossen diejenigen Brennereien, welche während der abgelausenen letzten 4 Betriebsjahre geruht haben, sodann diejenigen gewerblichen Brennereien, welche vom 1. Oktober 1893 bis 30. September 1897 Branntwein zum niedrigeren Verbrauchsabgabenjatze nicht haben Her stellen dürsen, ferner diejenigen gewerblichen Brennereien, welche nach dem 30. September 1893 von dem Betriebe der landwirthschast- lichen oder Materialbrennereien zum gewerblichen Betriebe über gegangen sind und dadurch die Berechtigung, Branntwein zum niedrigeren Satze herzustellen, verloren haben, und schließlich die jenigen landwirthschastlichen und Materialbrennereien, die in keinem der abgelaufenen vier Betriebsjahre mehr als 10 bl reinen Alkohols erzeugt haben. Die sogenannten Abfindungsbrennereien sind aller dings auch dann in die Nachweisung aufzunehmen, wenn sie während der letzten vier Betriebsjahre geruht oder in keinem dieser Jahre mehr als 10 dl reinen Alkohols hergestellt haben. Die von den Hauptämtern eingereichten Nachweisungen und die von ihnen gestellten Anträge unterliegen der Prüfung und Entscheidung der Directivbehörden. Gegen deren Entscheidung ist die schriftliche Beschwerde an die oberste Landesfinanzbehörbe zulässig. Das Reichsschatzamt, dem seitens der obersten Landesfinanzbehörde die ausgestellten Summen mitgetheilt werden, berechnet für das ganze Reichsgebiet mit Aus nahme von Bayern, Württemberg, Baden und den Hohenzollernschen Landen, das procentuale Verhältniß zwischen der in den abgelaufenen vier Betriebsjahren hergestellten Gesammtmenge von Alkohol über haupt und der für die Bemessung des künftigen Contingent» in Ansatz gebrachten Alkoholmengen, und zwar für jede der fünf Brennerei klaffen in je einer Berhältnißzahl. Diese Verhältnißzahlcn werden den obersten Landesfinanzbrhörden bis zum 1. April 1898 Mitgetheilt. Eine Nenveranlagung zum Lontingrnt ist zulässig für die vor dem 1. Oktober 1897 entstandenen landwirthschastlichen und Material brennereien, welche bi- jetzt ein endgiltigeS besonderes Contingent nicht besahen, sofern sie am 30. September 1897 im betriebsfähigen Zustande sich befunden haben, für diejenigen landwirthschastlichen B.ei.nereicn, Leie., wirthschaftlich« Lage durch Berrtngernng oder Vergrößerung der regelmäßig beackerten oder sonst landwirthschaft- lich genutzten Fläche während der letzten vier Betriebsjahre eine wesent liche Aeuderung erfahren hat, für diejenigen landwirthschastlichen Brennereien, welche als dickmaischende Getreide- oder Hesebrennereiea am Contingent betheiligt waren und im Laufe der vorhergehenden vier Jahre dauernd und vollständig entweder zur Verarbeitung von Kartoffeln übergegangen sind oder dir Hesenerzrugung aufgegeben haben, sowie schließlich für diejenigen Brennereien, bezüglich deren bei einer früheren Contingentirung wesentliche Veränderungen deS Areal unberücksichtigt geblieben sind. Als Arealveränderung ist es nicht anzusehen, wenn ohne Veränderung der Gesammtgröße der land- wirthschaftlichen Zwecken dienenden Bodenfläche lediglich die Art der landwirthschastlichen Benutzung sich ändert. Dagegen ist die Um- Wandelung landwirthschaftlich nicht genutzten Areals zu Ackerflächen als Arealveränderung zu berücksichtigen. Zur Herbeiführung der Neuveranlagung ist ein Antrag seitens des Eigenthümers oder Be- sitzers der Brennerei erforderlich, der nur dann berücksichtigt werden darf, wenn er der Steuerbehörde vor dem 1. Oktober 1897 über geben ist. *— Aushebung des Vorzugszinssatzes sür Reichs- und Staatspapiere. Die „Nordd. Allg. Ztg." schreibt: Die Reichsbank ist bekanntlich vor Kurzem, indem sie den seit 1884 ein- geführten Vorzugszinssatz für Reichs- und Staatspapiere aushob, zu dem Grundsätze zurückgekehrt, daß der Lombard-Zinsfuß sich um ein volles Procent über den Wechseldiskont — ohne Unter schied der verschiedenen Gattungen von Werthpapieren — zu erbeben hat. Denselben Grundsatz befolgen auch die Französische Bank, die Oesterreichisch-Ungarische Bank und andere große Landesbanken, weil nur er erfahrungsmäßig hinreicht, den Lombardverkehr in an gemessenen Schranken zu halten. Daß der Reichskanzler die Beseitigung des bisherigen Vorzugsjatzes genehmigt, haben wir bereits hervorgehoben. Auch die Finanzverwaltungen des Reichs und des preußischen Staats sind, dem Vernehmen nach, mit der Maßregel vollkommen einverstanden. Aus den Cours der Staats papiere ist dieselbe ebensowenig von Einfluß gewesen wie die darin enthaltene Gleichstellung derselben mit anderen Papieren, namentlich mit den preußischen landschaftlichen Pfandbriefen, deren CourS sich gesteigert hat. Dennoch ist dieselbe von zwei verschiedenen Seiten be mängelt worden. In manchen Börsenblättern wurde darin eine Eon- cession gegen das Agrarierthum gesunden, welches die Ausdehnung des bisher für Staatspapiere bestehenden ermäßigten Zinsfußes auf die land schaftlichen Pfandbriefe gefordert hätte, undcS wirdzugleich die durch den höheren Zinsfuß herbeigcführte Erschwerungdes Börsenverkehrs getadelt. Diese Gründe illustriren zugleich die von der anderen Seite erhobene gänzlich haltlose Beschwerde, daß es auf höhere Dividenden der Reichsbank abgesehen und daß das landwirthschaftliche Creditbedürf« niß dabei nicht berücksichtigt sei. Es handelt sich lediglich um die von dem Reichsbankpräsidenten wiederholt im Reichstage angekün digte Beseitigung einer Ausnahmebestimmung, welche früher günstig gewirkt, in neuerer Zeit aber dahin geführt hat, daß der Lombard zinsfuß bei des durchschnittlich gewährten Darlehnsbetrages und mehr sich nur Procent über dem Wechseldiskont erhielt und so eine ungesunde Ausdehnung des Lombards der Centralnotenbank allzusehr förderte. Daß der Börsenverkehr am Schlüsse der Monate und Quartale dadurch vielleicht einigermaßen, obschon nicht erheblich erschwert wird, konnte von einer Maßregel nicht zurückhalten, welche alle Stände trifft und Allen gleichmäßig zu Gute kommt. Li Der Verein Deutscher Eisenhüttenleute hat die Rechte einer juristischen Person erhalten. Seine nächste General-Versamm- lung wird der Verein im November oder December d. I. abhalten. *— Harzer Werke zu Rübeland und Zorge. Wie die Verwaltung mittheilt, wird sür das verflossene Geschäftsjahr auf die neuen zusammengelegten Aktien Oft. 21 eine Dividende von ca. 3 Proc. (im Vorjahr 4'/« Proc.) voraussichtlich zur Vertheilung kommen. Die neuen zufammengelegten Aktien Vit. L, welche im Vorjahre 4V, Proc., sowie die convertirteu Actieu und L, welche 2'/« Proc. erhielten, gehen leer aus. *— Bank sür industrielle Unternehmungen in Frank furt a. M. In dem ersten vollen Geschäftsjahr 1896/97 erzielte die Gesellschaft einen Gewinn an Zinsen von 156830 Effecten 98 000 und Provisionen 252 Die Unkosten erforderten 34 882 Anleihezinsen 4555 >4 und Abschreibungen auf Mobilien 4106 so daß sich einschließlich der aus dem Vorjahr über nommenen 10524 ^4 ein Reingewinn von 222 062 heraoSstellt. Davon sollen 157 500 als Dividende von 6 Proc. vertheilt, der Reserve und der Specialreserve je 10675 zugewiesen und 17 076 zu Tantiemen bestimmt werden, wonach 26332 für neue Rechnung bleiben. * Düsseldorf, 19. Juli. Die Brauerei des Herrn Rudolph Dorst hier wurde heute unter der Firma Adlerbrauerei vorm. Rudolph Dorst in eine Actien-Grsellschast mit einem Grund- capital von 1075000 umgewandelt. Den Aussichtsrath bilden die Herren Bankdirector Hilgenberg, Geheimrath vr. Mooren, Fabrikbesitzer vr. Schönfeld in Düsseldorf und Max Frank vom Bankhaufe Gebr. Arnhold in Dresden. Vorstand ist Herr Rudolph Dorst. *— Rheingauer Schaumweinfabrik Schierst»!» a. Rh. Die Bilanz für 1896 weist einen Reingewinn von 60182 (53 675 ^i) auf bei 428 571 Actiencapital. Die Verbindlichkeiten haben sich von 949 931 >ll auf 1147 558 erhöht, während in Baar und Wechseln 28 987 vorhanden waren und bei Debitoren 571237 ausftanden. Die Immobilien standen mit 244 841 zu Buche, Inventar mit 1032 365 (810 538). Die Reserven enthalten unverändert 275000 * Rüde-Heim, 17. Juli. Gestern wurde hier eine von ersten Firmen beschickte Versammlung Rheingauer Weinhändlrr abgehalren, die einstimmig beschloß, eine feste Vereinigung der Wein händler deS Rheingaues sowie des übrigen Regierungsbezirks Wiesbaden zu schaffen. Ein viergliedriger Ausschuß, bestehend aus den Herren Ed. Sturm, A. Hillebrand, Ferd. Dilthei in Rüdesheim und Schneider in Schierstein, wurde sodann mit der Vor- bereitung zur Gründungs-Versammlung der geplanten Vereinigung beauftragt. (Köln. Ztg.) ch Fallersleben, 19. Juli. Kalisalzlager. Im östlichen Theile des Kreises Gifhorn, dem sogenannten Hasenwinkel, wo jetzt das Kalibergwerk Beienrode entsteht (der Schacht hat bereits eine Teufe von 300 m überschritten), sollen ausgedehnte Bohrversuche nach Kalisalzen angestellt werden. Zur Zeit läßt rin hannoversches Bankhaus mit Len betheiligten Gemeinden wegen Abtretung von Grund und Boden verhandeln. *— Die Brrdower Zuckerfabrik wird ihren I896/97er kleinen Gewinn zu Abschreibungen und Ueberweisung an den Reserve- fondS, welcher vollständig erschöpft ist, verwenden, so daß die Actionaire wieder leer ausgehen. * Hamburg, 19. Juli. In dem Marktbericht der Firma Alexander Jahn L Co. über Zucker heißt eS u. A.: Die Fabri- kanten wollen zu den jetzigen Preisen nicht verkaufen und lieber riskiren, daß sie in der Campagne selbst noch billiger verkaufen müssen. Ein günstiger Moment ist dies gerade nicht. Wohin eS führt, wenn die Fabrikanten mit ihrer Ernte speculiren, davon hat diese Woche ein recht drastisches Beispiel geliefert. Eine schlesische Fabrik brachte nämlich die Kleinigkeit von 20000 Ctr. Kornzucker auS dem Jahre 1895 an den Markt, den Rest einer Partie von 50 000 Ctr., mit der sie bereit» seit einigen Wochen im Markt herum- hökert, ohne Liebhaber zu finden. Es wäre nicht zu verwundern, wenn die vom Grafen PojadowSky erregten Hoffnungen dazu brigetragen hätten, die Fabrik zu veranlassen, mit dem Verkauf ihrer alten Waare so lange zu warten. Ist man doch von diesen Kreisen gewohnt, daß sie alle- von Gesetzen erwarten und über die offensichtigsten Bor- gänge mit naivem Vertrauen in die Weisheit der Regierung und die eigene Weisheit Hinwegschlafen. Dir betr. Zucker mögen in- zwischen eine schöne Summe an Zinsen, Lagerspesen und Ver- sicherung gekostet haben und haben jedenfalls derart an Invert zucker zugcnommrn, daß sie für viele Zwecke überhaupt nicht mehr zu verwenden sind. Und wie sind seit 1895 die Preise gesunken I Am 31. December 1895 notirtr der laufende Monat genau 11 und heute 8,35 Daß ein solche» Verfahren die wildeste Spcculation ist, sehen diese Herren aber nicht rin. Wenn aber der in erster Linie für diese Zwecke vorhandene Terminmarkt in irgend einer Weise benutzt wird, um sich gegen Verluste zu sichern, das wird dann von denselben Kreisen olS Differenz, spiel bezeichnet, und auch die Richter sehen eS al» rin straf- würdigrS Odium an, daß r» bri solchrn Grschäftrn von vorn- Herrin oft nur auf dir Erzielung einer Differenz abgesehen sein kann. Ist es nicht ein trauriger Zustand, daß diejenigen die Klinke der Gesetzgebung in Händen haben, welche von den Bedürfnissen des Weltverkehr- und den Ursachen der Preisgestaltung so gar keine Ahnung hoben. Daß sich diese Gesetzgebung zunächst gegen ihre Väter wendet, ist eine Sache für sich. Da» einzig Er- hebende tn diesen traurigen Verhältnissen ist die daran» wieder zu zirhrnde Lehre von der Gerechtigkeit der Weltordnung. Aber »S blutet rinem da» Herz, wean man sieht, daß Reich »ad Volk unter Gerst- Hafer Mai- Roggen Weizen ' 1897 38 791 18 237 139 926 52 549 5 214 ' 1897 34 710 t 16 258- 125 995 - 41 433 - 6 512- 1896 188 377 90 347 12 408 " Ausfuhr 1896 35144 6 284 73 523 40 660 18572 Einfuhr 1SS6 38180 9179 80 291 51537 23 644 diesem ehernen Gesetz leiden, und immer und immer wieder die ein- flußreichsten Posten Leuten anvertraut werden, deren einzige An wartschaft darauf besteht, daß sie nicht- davon verstehen, Leuten, die keine Selbstständigkeit zu haben brauchen, sondern nur durchgedrückte Knire und nicht durchgedrücktes Kreuz. L Der Handel Bremen» im ersten Halbjahre 1897 zeigt gegenüber der gleichen Periode de- Vorjahre- für die über- wiegende Zahl der in Betracht kommenden Artikel eine sehr wesent liche Zunahme, nur in einigen wenigen Artikeln ist kein Aufschwung deS Verkehrs zu constatiren. Bei Baumwolle stieg die Einfuhr von 1178 532 D.-Ctr. in 1896 auf 1 497 384 D.-Ctr. in 1897, die Ausfuhr von 1236 928 D.-Ctr. auf 1416190 D.-Ctr.; bei Reis ist eine Zunahme zu berichten von 1276 749 D.-Ctr. in 1896 auf 1684 945 D.-Ctr. in 1897, soweit die Einfuhr, und von 887120 D.-Ctr. in 1896 auf 1075112 D.-Ctr. in 1897, soweit die Ausfuhr in Betracht kommt. Bei dem dritten der bremischen Hauptartikrl, bei Petroleum, zeigt die Einfuhr eine nicht unbeträchtliche Ab- nähme, nämlich von 528 506 D.-Ctr. in 1896 aus 468 383 D.-Ctr. in 1897, dagegen ist die Ausfuhr von 309 589 D.-Ctr. in 1896 auf 329 15l D-Ctr. in 1897 gestiegen, so daß eine Verschiffung ab Lager stattgefunden haben muß. Direct verringert hat sich eigentlich nur die Handelsbewegung bei Wolle, indem von diesem Artikel die Einfuhr von 502 639 D.-Ctr. in 1896 auf 456 894 D.-Ctr. in 1897 und die Ausfuhr von 491 548 D.-Ctr. auf 453 475 D.-Ctr. zurückaing. Gehoben hat sich dagegen der Verkehr noch bri folgenden Artikeln: Kaffee: Einfuhr 79085 D.-Ctr. (gegen 1896 50 7Ä D.-Ctr.), Aus fuhr 53524 D.-Ctr. (45018), Harz: Einfuhr 17812 D.-Ctr. (11 859), Ausfuhr 11435 D.-Ctr. (9732), Schmalz: Einfuhr 24 300 D.-Ctr. (22 4l2), AuSsuhr 23 369 D.-Ctr. (14 289), Speck- Einfuhr 12 426 D.-Ctr. (4670), Ausfuhr 11489 D.-Ctr. (4202). Ganz wesentlich gewachsen ist die HandrlSbewegung bei Zucker. ES sind nämlich von eingeführt auigesührt 1836 1887 1896 1887 Zucker, rohem . . 240 737 480 396 240 743 480 390 D.-Ctr. - raffinirtem 69 852 114 876 54 3II 98 909 - Auch bei Tabak sind befriedigende Resultate zu verzeichnen. Es betrug bei Einfuhr Tabak, westindischem 1896 1897 u. südamerikanischem 165 254 193 692 Tabak, Nordamerikas 65320 94170 Tabakstengeln . . . 8569 7 979 Ausfuhr 1897 160 799 D.-Ctr. 95 595 - 15680 - Cigarren .... — — 25726 26710 Mille In Getreide resumirt die Bewegung sich folgendermaßen: *— Zu dem Unfall, der jüngst dem Norddeutschen Lloyd- dampfer „Spree" durch Bruch der Kurbelwelle zugestoßen ist, verdient bemerkt zu werden, daß, wie die „Köln. Ztg." ver- sichert, die gebrochene Welle nicht deutschen, sondern englischen Ursprungs war. In deutschen Fachkreisen hat der Vorfall, der dem genannten Schifssahrtsunternrhmen sicherlich namhafte Nachthrile verursacht hat, um so mehr Beachtung gefunden, als es in diesen Kreisen bekannt ist, daß der Norddeutsche Lloyd mit englischen Stahlerzeugnissen schon öfter schlechte Erfahrungen gemacht hat. Z Um die Einrichtung deS Elektricitätswrrks in Beuthen, O.-Cchl., haben sich Schlickert L Co., Siemens L HalSke und Actien- Gesellschast sür elektrische Anlagen und Bahnen in Berlin beworben, außerdem erbietet sich die Allgemeine Elektricitäts-Gesellschaft in Berlin, die Uebrrsührung der elektrischen Kraft von einer ihrer ober schlesischen Centralen vorzunehmen. Von dem Bau eines eigenen Werkes will die Stadt absehen, jedoch zur Regelung ihrer Stellung zur Gasanstalt, die noch bis 1912 Contract bat, diese ankausen. Die Stadt will einzige Abnehmerin der Elektricität innerhalb des Stadtbezirks werden und sich das Recht Vorbehalten, nach fünf Jahren oder später die Anlage zu kaufen, die Installation aber dem Unternehmer überlassen. Nach 25 Jahren beansprucht die Stadt den Uebergang der Anlage in das Eigenthum der Stadt, bis dahin aber einen Antheil ani Bruttogewinn. Falls die Gasanstalt nicht selbst ein ElektricitätSwerk errichtet, dürfte der Abschluß mit einer der vier Bewerberinnen bald erfolgen. *— Württembergische Leinenindustrie Blaubeuren. Der Vorstandsbericht bezeichnet daS abgelaufene Betriebsjahr als ein für die Gesellschaft befriedigendes. Für die im vorigen Jahre als nothwendig bezeichneten Erweiterungen der mechanischen Weberei ist der grundlegende Schritt Lurch Aufstellung einer neuen Dampf- kessel- und Dampfmaschinenanlage geschehen, welche demnächst in Betrieb kommt. Angesichts dieser Neuanschaffungen beantragt der Aussichtsrath reichliche Abschreibungen und Rückstellungen, und die am 19. d. M. abgehaltrne General-Versammlung beschloß, von dem Reingewinn von 55118 dem Reservefonds 10 Proc. zuzutheilen, für die neuen Maschinenanlagea weitere 5000 ^4 zurückzustellen, den Actionairen 4'/, Proc. Dividende zu geben, 3500 ^4 Gratifi- cationen an Angestellte zu bewilligen und den Rest des Gewinns mit 5140 auf neue Rechnung vorzutragen. 153 8,96 1895 85,1 10,98 173 9,72 189S 112,7 10,80 statistische Lage scheint einer wenn auch nur langsamen Besserung * Heidenheim, 19. Juli. Der Aussichtsrath der Württem- bergischen Kattunmanufactur hat beschlossen, für 1896/97 die Vertheilung einer Dividende von 18 Proc. (i. V. 20 Proc.) vorzuschlagen. IV-n. Prag, 19. Juli. Vom Zuckermarkte. Der Ab- bröckelungsproceß nahm auch in der letzten Woche seinen Fortgang, doch wurden diesmal alle Termine tn gleichem Maße mitgenommen, da die günstigere Witterung auf neue Campagne drückte, während alte Waare unter fortgesetzten Augustrealisationen zu leiden hatte. Die Preise stellten sich bis Freitag an den deutschen und englischen Märkten ca. 10 niedriger. Am Sonnabend kam »ine etwa- freundlichere Tendenz zum Durchbruch, wodurch ein weiterer Rück gang hintangehalten wurde. Es ist immerhin bemerkenswerth, daß die bessere Stimmung sich in dem Momente etablirte, als der sehnsüchtig erwünschte Regen in ziemlich ausgiebigem Maße sich einstellte, und läßt dies den Schluß zu, daß eine Lontremine - Position besteht. Die Umsätze waren an allen Märkten recht unbedeutend, waS auf die bekannten Ursachen zurück- zusühren ist, und fehlen leider noch immer Anzeichen sür eine durch greifende Aenderung diefer unerfreulichen Lage. Licht bezeichnet den Rübenstand im Allgemeinen als befriedigend, in Deutschland specirll als nicht schlechter als im Vorjahre, doch hält derselbe weitere ausgiebige Niederschläge für sehr erwünscht. Die dieSwöchent- lichen Untersuchungen waren ä.. In der Magdeburger Umgebung: 1897 1896 189b 1894 Durchschnittsgewicht ohne Blätter 125 121 Zucker 9,05 9,06 L. In den verschiedenen Distrikten De^schlands^ Durchschnittsgewicht ohne Blätter 70,6 79,6 Zucker 10,23 9,75 Die st< 7 . V. ' ' . ... .. _ rntgegenzugehen. Der Hamburger Lagerbestand hält sich fortgesetzt aus einem sehr niedrigen Niveau und sind die europäischen Borräthe bereit- etwa» kleiner als im Vorjahre und wesentlich geringer al- im Jahre 1895. Licht beziffert die sichtbaren Weltstock- mit 1 842 000 gegen 1 602 000 resp. 1954 000 t in den beiden Vorjahren. An den Colonien liegen Nachrichten von Bedeutung nicht vor. An unserem Markte waren die Umsätze etwa- größer, da einige Fabriken sich ihrer Borräthe entledigten. Die meisten Verkäufe entzogen sich jedoch der Oeffeutlichkeit, da dieselben auf Grund früherer Verborgungen im Wege der Kündigung erfolgten. In neuer Ernte war das Geschäft in Fabrikwaare gleich Null, dagegen wurde in Zwetthandwaare Mehrere» gehandelt. DaS Rasfinadrgeschäft in England war etwa» lebhafter und konnte sich die Spannung voll behaupten. Auch in Triest war reger Verkehr, da von Griechenland und Thessalien größere Aufträge ein liefen. Der Export nach letzterer Provinz wird durch den jetzt daselbst zur Einhebung gelangenden niedrigen Einfuhrzoll begünstigt. Der inländische Rasfinademarkt blieb ziemlich geschästslo» bei sehr fester Tendenz. Dir Raffinerien haben zumeist den Verkauf ein gestellt, Zweithandwaare wurde ä 34 ab Fabrik, Basis Raffinade, schlank bewilligt. ?. 6. Oesterreichisch-Ungarische Bank. Nach dem Aus weise vom 15. Juli 1897 hat der Banknotenumlauf um 8,882 Millionen Gulden abgenommen und ist der Metallschatz um 3,555 Millionen Gulden gestiegen. Da- Portefeuille hat sich um 13,768 Millionen Gulden vermindert. Der Lombard ist um 1,125 Millionen Gulden gesunken. Steuerfreie Banknotenresrrve 113 873 000 Gulden (-s- 12 708000 fl.). * Pari», 19. Juli. In Finanzkreisen verlautet wiederholt, daß Edgar Btucent von der Ottomanbank zu demissionirea beabsichtig». (Boss. Ztg.) * Pari», 19. Juli. Der Handel-minister Boucher hat gestern mit den Leitern der großen Pariser Waarenhäuser eine Unter redung gehabt, in welcher er denselben nahe legte, in verschiedenen Städten de» Auslandes Mustrrlagrr zu errichten und hierdurch die Ausbreitung der französischen Handelsbeziehungen zu fördern. Der Vorschlag deS Ministers wurde feiten» der erwähnten Geschäfts leute mit lebhafter Zustimmung ausgenommen. Schon tn kurzer Zeit sollen in Sofia, Alexandrien, Shanghai, Uokohama, Bombay und Colombo derartige Musterlager errichtet werden. *— Der auswärtige Handel Frankreich-. Im ersten Semester laufenden Jahre» betrug die Einfuhr nach Frankreich 1 974 990 000 FrcS., die Ausfuhr dagegen 1 832 994 000 FrcS. Die Einfuhr hat im Vergleiche gegen daS Vorjahr um 30,6 Millionen abgenommen, der Export ist dagegen um 125,57 Millionen Franc gestiegen. In der Einfuhr rrgiebt sich eine Abnahme von 62,9 Millionen bei den Nahrungsmitteln, dagegen weisen die Stoffe für industrielle Verarbeitung eine Steigerung von 25 Millionen Franc» aus. Zugenommen hat der Export von Nahrungsmitteln um 19 Millionen, von Fabrikaten um 42 Millionen, von Stoffen zu In- dustriezweckcn um 39 Millionen. Die günstigere Gestaltung der Handelsbilanz verursacht im Lande große Befriedigung. Die Berwerthung der phosphorsauren Kalklager Algeriens hat zu Meinungsverschiedenheiten zwischen den fran zösischen Landwirthschaft-intereffenten und der französischen Regierung geführt. Jene beschwerten sich mit Grund über eine Reihe von Mißbräuchen, welche sich in den Handelsverkehr mit den für den landwirthschastlichen Betrieb so sehr werthvollen Düngemitteln ein geschlichen hatten, dieser ist es um den Ausgleich der fi-calischen mit den berechtigten Interessen der Landwirthe zu thua. Die An- gelegenheit steht jetzt so, daß, um einer in der Sache un begründeten Vertheuerung der Phosphate vorzubeugrn, die Aus fuhr der phosphorsauren Kalke ohne vorgängige Erhebung eines Zolle» für das nicht französische Ausland erfolgen soll. Man stützt sich dabei auf die Erwägung, daß, wenn man den algerischen Kalk phosphaten den Weltmarkt zollfrei überläßt, sie in Folge der unbe schränkten Concurrenz einer sinkenden Prei-tenden- folgen werden, so daß sich künstlich» Preistreibereien für den französischen Consum von selbst verbieten und Frankreichs Landwirthe das Rohmaterial immer noch um den Betrag der niedrigeren Bersrachtung-tarife nach dem Motterlande billiger beziehen können als da» Ausland — sofern eben nicht die natürliche Preisbildung durch SpeculationS- manöver künstlich beeinträchtigt wird. *— Ausländische» Capital in Rußland. Im Laus» de» ersten Semesters 1897 sind im Ganzen elf ausländische Actien- Gesellschaften zum Betrieb in Rußland zugelassen worden und zwar acht belgische, zwei deutsche und eine französische. *— Anatolische Eisenbahnen. Depeschen au» Konstanti nopel melden, daß das vorgestrige Erdbeben die Linien der Anato- tischen Eisenbahnen gänzlich unversehrt gelassen hat. * Washington, 19. Juli. Dingley erstattete heute den Be richt Ler Cou serenz für die Berathung der Tarifbill und verlas eine Ausstellung derjenigen Taris-Aenderungen, über welche sich die Conferenz geeinigt hatte. Die Zölle auf Zucker nicht über 16 Standard holländisch sind danach bemessen, wie bereits gestern mitgetheilt wurde. Zucker über 16 Standard holländisch und rasfinirter Zucker sollen 1,95 o für jedes Pfund zahlen. — Der ReciprocitätS - Vertrag mit Hawaii wird aufrecht er halten. Die Maßnahme tritt unmittelbar nach Annahme deS Gesetzes in Kraft. Kunstwerke haben einen Zoll von 20 Proc. zu entrichten. Es sei denn, daß sie sür eine Ausstellung an irgend einem genau angegebenen Platze bestimmt sind. Erstklassige Wollen zahlen 11 e, zweitklassige 12 o Zollgebühren, gewaschene, entfettete, Scoureds oder in anderer Weise zubereitete oder gereinigte Wollen den doppelten oder dreifachen Zollsatz, den die unzuberciteten zu ent richten gehabt hätten. Wollsabrikate unterliegen im Wesentlichen den selben Bestimmungen wie unter dem Mc-Kinley-Tarif. Die Conferenz hat die Bestimmung des Senats angenommen, welche denjenigen Waaren, für welche Ausfuhrprämien gezahlt werden, CompensationS- zölle auserlegt. Die Stempelpflicht für Stocks und Bonds wird abgelehnt. Die Zölle, welche der Senat auf Spirituosen und Weine gelegt hat, werden im Allgemeinen angenommen. Die Gebühren für Baumwolle bleiben in der Hauptsache so, wie sie vom Repräsen tantenhause festgelegt wurden. Für Flachs und Hanf werden die vom Senate bestimmten Zollsätze angenommen. *— Havanna-Tabak. Vom kubanischen Markte schreibt man der „H. B.-H." vom 30. Juni: Einer der Reclamanten gegen den Bando, welcher den Export von Tabak verbietet, hat Erlaubniß zum Verschiffen erhalten und bereitet etwa 2000 Ballen zur Verschiffung nach den Vereinigten Staaten vor. Dies» Tabake waren im Besitz LeS betreffenden Reclamanten, man erwartet jetzt, daß sämmtliche Reclamanten Erlaubniß zum Verschiffen erhalten werden, und da die Tabake größtentheils wieder hier am Platze gekauft werden müssen, halten Inhaber von Tabak auf sehr hohe Preise. Die Un- thätigkeit in den Cigarrenfabriken von Havanna dauert fort. Vr. O Australiens Goldausbeute im Jahre 1897. Die australische Goldausbeute ist nach den neuesten osficiellen Quellen im Steigen begriffen. Die Mclbourner Filiale der englischen Münze erhielt tn den ersten 6 Monaten des laufenden Jahres 303 519 Unzen gegen 294 493 im entsprechenden Zeiträume des Vorjahre»; Queensland beutete im I. Quartal 1897 167 488 Unzen aus gegen 147 664 t»o I. Quartal 1896, und Wrstaustralien ergab von Januar bis Ende Mai 212 980 Unzen gegen 84400 Unzen im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Nach verläßlichen Quellen wird die 1897 er grobaustralische Ausbeute 2'/« Millionen Unzen betragen gegen l'/i bez. 2 brz. 2'/. Millionen Unzen in den Jahren 1893, 1894 und 1895. » LandwirthschaftlicheS. * Pest, 19. Juli. Nach dem amtlichen Saatenstands bericht vom 15. d. M. sind die Erntearbeiten allgemein im Zuge; sie verlaufen jedoch langsamer als gewöhnlich. Im Alfoeld sind Weizen und Roggen, stellenweise auch Gerste, abgrerntrt; in einzelnen Thrilen rechts und links der Donau und stellenweise in der Theißgegrnd ist die Ernte ebenfalls beendigt. DaS Ergebniß ist eher klein-mittel als ordentlich-mittel. — Auch hinsichtlich der Qualität ist bedeutend weniger Getreide gut als mittel und schwach mittel ausgefallen. Der Ertrag an Weizen schwankt zwischen 28 und 29 Millionen Doppel-Centnern, der Ertrag deS Roggens ist etwa» besser als derjenige des Weizens und stellt sich auf etwa 10,3 Millionen Doppel-Centaer bei genügend guter Qualität. Ter Ertrag der Gerste stellt sich auf ungefähr 9,3 Millionen Doppel- Centner. Die Qualität ist an vielen Orten leicht. Hafer ergirbt ungefähr 8,7 Millionen Doppel-Centner und verspricht von allen Grtreidesortrn das beste Ergebniß; der Ertrag ist schwach-mittel sowohl hinsichtlich der Qualität al» der Quantität. Die Hülsen früchte und Gartenfrüchte stehen im Allgemeinen gut, der MatS ent wickelt sich ziemlich normal und verspricht einen Mittelertrag. Hanf und Flach» stehen ziemlich gut. Tabak ist stellenweise durch In sekten geschädigt. Die Rüben sind allgemein gut entwickelt, die Kartoffeln haben theilweise durch Fäulniß Schaden gelitten. Der Ertrag dürfte den Erwartungen nicht entsprechen. Obst dürfte es im Allgemeinen wenig geben. Der Weinstock steht stellenweise sehr gut, theilweise ist derselbe sehr stark beschädigt. Nach der statistischen Tabelle sür 1896 ergab Weizen 38006 264, Roggen 13 470051, Berste 12 905 469, Hofer 10970 585 D.-Ctr. * Mailand, 19. Juli. Nach den dem Ackerbauminister vorliegenden Nachrichten ist der Ausfall der diesjährigen Getreide ernte Italiens unter mittelmäßig zu bezeichnen und dürft» di» hierdurch bedingte starke Einfuhr von Brodfrucht di» Zolleinnahmen günstig beeinflussen. Thatsächlich haben bereit» große Kaufabschlüffe von italienischen Häusern im Au-lande stattgefundrn. Zahlungs-Einstellungen re. riamoi Wohnort »mt«ger!cht ssß s" ß M. I. H. Roever, Buchh., in Fa. C. Winter'« Bnchh. M. Roever Lhemnitz Chemnitz W.7 S0.8 98 23.9 A. Ehr. L. Wöbieke, Gastirirlh ijrimmiischau Crimmitschau Ib7 NÄ S0.8 S08 I. Kobn, Kausmann Drehten kreiden tb.7 108 238 238 „Seutsch übers. Hantelsges." m. b H. in riqmt. Franks, a. M Franks, a. M lb7 WZ 98 109 A. Ruschcwetzh, jsausmann Gotteiberg Göllesberg 14.7 282 188 29.9 F. Bonstett, Nausmann. in Firma F. «onstrbl vorm. LH. Schultz» Greifswald Äreisswald 147 «Z 11.7 189 K. Siegt, »ausmann Firma 0. r. Hollantt Ir., Inhaber psorzdeim Steinbach- isterzbeim Steinbach- 14.7 1b i» b8 7.10 Hollantt, Kausmann Hallenoerg H-llenberg IL7 1IL 6.8 8.10 Fa. Gebr. Melckk, Inh. ». welche, Kaufmann Stettin StMia IL.7 Ib.» 48 b.io
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