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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 22.07.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-07-22
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970722015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897072201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897072201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-07
- Tag1897-07-22
- Monat1897-07
- Jahr1897
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5380 saale dk« Provmzkalrath« von Brabant abgehalten. Soweit bi« jetzt bekannt, werden fast alle großen europäischen BarreauS Deutschland«, England«, Oesterreich«, Belgien«, Bulgariens, Spanien«, Frankreichs, Griechenland«, Holland«, Ungarn«, Schweden« und Norwegen«, Portugal-, Rußland«, Serbien«, der Schweiz, der Türkei u. A. m. durch besondere Delegirte vertreten sein. * Berlin, 21. Juli. Die Sehnsucht nach dem Fürsten Bi-marck kommt in einer EentrumScorrespondenz so nuverbohlen zum Ausdruck, wie c« an einer solchen Stelle möglich ist. Man höre: „Abgesehen von einer kleinen, aber rührigen Schaar von Beutepolitikern, welche im Trüben fischen wollen, fordert man allerseits eine gründliche Aenderung der Art und Weise, wie jetzt die Geschäfte de« Lande« und de« Reiches geführt werden, und die Gutgesinnten geben sich der Hoffnung hin, daß der Kaiser die Wünsche de« Volkes befriedigen würde, wenn er nur die ungeschminkte Wahrheit erfahre über die Stimmung, die im Lande Platz gegriffen hat, und über die kritische Lage, in welche die Regierungspolitik gerathen ist. Man seufzt nach einem Manne, der den Muth und die Kraft hat, vor dem Throne die Dinge beim rechten Namen zu nennen und die Ver hältnisse so darzulegen, wie sie leider sind. Wo ist der Mann zu finden? Fürst Hohenlohe wäre vor Allen berufen, klaren Wein einzuschenken. Aber einerseits ist er zum Theil mitschuldig an der bedauerlichen Ent wickelung, und andererseits ist er offenbar zu stark von dem Bewußtsein beherrscht, daß e« seine Mission sei, in lang- müthiger Klugheit auszuharren, so lange eS eben geht, um nach Möglichkeit in den jeweiligen Einzelfragen zu mildern und auözugleichen. Fürst Hohenlohe hat sich auf da« „Fort wursteln" eingelassen, und dabei müssen die Dinge immer schlimmer, das schleichende Fieber immer zerrüttender werden. Vom „ StaatSmlnisterium ", da« den herrlichen Vereins gesetzentwurf eingebracht und sich schließlich auf den Leim de« kleinen SocialistengesetzeS bat locken lasten, wird kein Ein sichtiger Hilfe in dieser Noth erwarten Wir sehen kein anderes Heil, als daß das Volk selbst seine Meinung laut und deutlich kundgiebt bei den bevorstehenden Wahlen. Da gilt cS, den Streit um nebensächliche Einzelheiten bei Seite zu schieben und die Beutepolitiker, welche auf kurz sichtigen Eigennutz speculiren, entschlossen heimzuschicken, um die Stimmen aller wahren Vaterlandsfreunde zu vereinigen auf solche Männer, welche eine gründliche Heilung des er krankten Staatskörpers anstrebea wollen." L. Berlin, 21. Juli. (Privattelegramm.) Ja der Strafsache gegen den Freiherr« Karl von Lützow, der, wie erinnerlich, von der hiesigen Strafkammer wegen Beleidigung des StaatSsecretair« Frhrn. v. Marschall zu 1'/, Jahren und — im Tausch-Processe — wegen Urkundenfälschung und Be trug« vom Berliner Schwurgericht zusätzlich zu 2 Monaten Gefängniß verurtheilt wurde, hat, wie die „Berl. Börs.-Ztg." hört, da« Reichsgericht RevisionStermin auf den 9. August d. I. anberaumt. Der Verhandlung, welche nur das schwurgerichtliche Urtheil zum Gegenstand hat, werden die früheren Vertheidiger v. Lützow'«, Rechtsanwälte vr. LubSzynSki und Holz, persönlich beiwohnen. Der Nevi- sionSantrag gründete sich darauf, daß die Vertheidigung in wesentlichen Puncten durch Gerichtsbeschluß uuzulässig be schränkt, insbesondere die Vernehmung von wichtigen Zeugen — so die des Ministers des Innern Frbrn. v. d. Recke und des Polizeirath« Zahn - Straßburg i. E. — abgelehnt worden ist. — Ueber da« Befinden de« Kaiser« sendet der Director de« Berliner Theater«, Herr Prasch, au« Bergen dem „Börsen-Courier" folgendes Telegramm, aufgegeben gestern Abend: „Meine Frau und ich wurden heute vom Kaiser an Lord der „Hohenzollern" befohlen und durch eine halbstündige Unter- reduug mit dem Monarchen besonder« ausgezeichnet. Der Kaiser trägt lediglich eine Schutzbrille. Sein Befinden ist ganz vorzüglich." — Staatsminister von Köller, der Ministersorgen ledig, erfreut sich anscheinend de« besten Wohlbefinden«. Es wird nämlich gemeldet: „Der inactive Staat-Minister von Köller mit Gemahlin, sowie der RegierungSrath von Alten (ehemals LandgerichtSrath in Straßburg) mit Gemahlin trafen von Hohwald zu Rad in Schirmeck ein und radelten nach dem Donon weiter." Wer wäre so grausam, zu wünschen, daß die Idylle diese« otium cum äiguitats durch die Belastung mit den Geschäften eine« Oberpräsidenten gestört werde? * Elbing, 20. Juli. Der Oberpräsident von Ostpreußen Graf Bismarck hat, wie die „Berl. N. N." melden, gestern dem Bischof Thiel in Frauenburg einen Besuch abgestattet. * Bonn, 20. Juli. Zu den Unterzeichnern der Kund gebung der ordentlichen Professoren sind hier weitere 13 hinzugekommen. Die Gesammtzahl der Unter zeichner beträgt jetzt demgemäß 829. * Wiesbaden, 20. Juli. Wie dem „Rheinischen Kurier" au« Homburg gemeldet wird, treffen zu den Herbst- manovern dort der König von Italien, der König von Sachsen, der König von Württemberg, der Großherrog von Baden, Prinz Heinrich und ein russischer Großfürst ein. * Karlsruhe, 20. Juli. Aus St. Blasien, wo sich der Großherzog von Baden zur Cur aufhält, wird gemeldet, daß der Gesundheitszustand des Großherzog« gut sei und der Curaufenthalt trefflich auf ihn einwirke. * Regensburg, 21. Juli. (Telegramm.) Wie das „Regensburger Morgenblatt" meldet, ist der Reichstags« und Landtags-Abgeordnete Lehner gestorben. * München, 20. Juli. Ueber verwerfliche Ausschreitungen der klerikalen Propaganda berichten die „Münch.N.N." Folgendes: „Ein Schriftsetzer B. hier, in der Evtenbachstraße wohnhaft, empfing vor einigen Wochen den Besuch de« Meßner« de« Stadt pfarrer« Knoll. Der Meßner notirtr sich Hausnummer und Stock werk und erwiderte auf dir erstaunt» Frage der Frau B., zu welchem Zwecke das geschehe, das würden die B.'S schon erfahren. In der That kam der Meßner nach einigen Tagen wieder, um sich zu erkundigen, welcher Theil in der gemischten Ehe katholisch sei, und lud nach erhaltener Ausklärung den Herrn B., al« den katholischen Theil aus Las Auer Pfarramt. Herr B. erschien denn auch dort und erklärte Herrn Stadtpfarrer Knoll, daß er mit einer Protestantin verheirathet und protestantisch getraut sei, auch sein Kind habe protestantisch taufen lassen; im notariellen Ehevertrag sei protestan- tische Kindererziehung vereinbart worden. Diese Eröffnungen ver anlaßten Leu Herrn Pfarrer, Herrn B. mit dem Namen „Pantoffel ritter" zu belegen und Frau B. al« „prjotestantischrS Weibs bild" zu bezeichnen, das er hätte fahren lassen sollen. Al« der Herr Pfarrer Herrn B. schließlich die Zumuthung stellte, den notariellen Eheverlrag wegen der protestantischen Kindererzirhung umzustoßen, wandte sich Herr B. zum Gehen, worauf ihm der Geistliche noch nachrirf: „rS werde ihn schon der Teufel holen". Katholiken, die sich protestantisch trauen lasten, erhalten regelmäßig eia Anschreiben, daS ungefähr folgenden Wort laut hat: Durch die am .... von Ihnen eingegangene protestantisch» Eh« habrn Sir sich grgeo di» Ge>rtze drr katholischen Kirche schwer ver- sündigt. So lang» Sie dies» Sache nicht noch den Gesetzen der katholischen Kirch« ordnen, sind Sie vom Empfange drr heiligen Sacramrntr und im Falle de« Tode« vom kirchlichen Be gräbnis ausgeschlossen. (Unterschrift.) So oder ähnlich lautet in allen Fällen dir Formel; e« .zieht aber Geistliche, denen diese Fassung nicht genügt und die an der betreffenden Stelle von einem Verstoß „gegen die Gebote Gotte« und der katholischen Kirche" reden! Etwa« Andere« kommt gelegentlich in Bayern vor, da« in einem paritätischen Staate nicht Vorkommen sollte. Bei Uebertritten von Protestanten zum KatholiciSmu« lasten sich Mitglieder de« Königshauses bereit finden, al« Taufpathen zu 'ungiren. Da« ist, wie die „M. N. N." mit Recht bemerken, nicht zulässig. * Tegerufee, 21. Juli. (Telegramm.) Die Kaiserin wohnte am vorigen Sonntag mit den Prinzen dem von General-Superintendenten 0. Dryander abgehaltenen Gottes dienst in der Privatcapelle de« herzoglichen Schlöffe« in Tegernsee bei. Gestern empfing sie den Besuch de« Herzog« Ludwig in Bayern und beute den Prinzen und die Prinzessin Friedrich von Hohenzollern, welche zur Mittagstafel ver- »lieben. Oesterreich-Ungarn. * Pest, 21. Juli. (Telegramm.) Sämmtliche oppositionellen Parteiclubs beschlossen, den Vorschlag de« Ministerpräsidenten Baron Banffy auf Verlängerung der Sitzungen abzulehnen. (Wiederholt.) * Pest, 21. Juli. (Telegramm.) Abgeordnetenhaus. Da raus ist dicht besetzt. Eine Besprechung der Parteiführer, welche im Laufe de« Bormittag» beim Präsidenten v. Szilagyi hatte tattfinden solle», wurde auf den Nachmittag vertagt. Auf der Tagesordnung steht der Antrag des Ministerpräsidenten aus Verlängerung der Sitzungen um eine Stunde. Minister. Präsident Baron Banffy wiederholt seinen bereit- gestern gestellten Antrag, da« Hau» möge beschließen, die Sitzungen schon von heute ab um eine Stunde zu verlängern. Der Abgeordnete Kossuth erklärt, der Antrag bezwecke nur die Erschöpfung der Oppo- ition. Diese habe keinen Grund zu dieser Maßregelung ge- geben; sie Hobe die Debatte aus einem Niveau erhalten, weiche weit höher stehe, al« das Niveau des Wiener ReichSrathe«; sie sei be- müht gewesen, die DiScussion aus dem Niveau drr Objektivität zu erhalten, sie erfülle ihre Pflicht und mache von ihrem Rechte Gebrauch. De« Weiteren erklärt Kossuth. seine Partei lehne dir Zuckervorlage ab, weil dieselbe nur Oesterreich zum Vortheil gereiche. Kossuth lehnt chließlich den Antrag des Ministerpräsidenten ab und bringt einen Gegenantrag eia, nach welchem die bisherige Sitzungsdauer bei behalten werden soll. Der Abgeordnete Molnar (Volk-Partei) erklärt, der Antrag Banfsy's wäre nur ein Vorläufer der Elüture, er lehnt denselben im Namen seiner Partei ab und beantragt Ueber« gang zur Tagesordnung. Der Abgeordnete Graf Albert Appouyi hält die Vorlage nicht für geeignet zur Wiederherstellung der parlamentarischen Ordnung. Frankreich. Panama. * Paris, 2l. Juli. (Telegr. der „Voss. Ztg.") Der ?anSwurstschwank zwischen CorneliuSHerz unddemPanama- u« schuß gab gestern einige köstliche Austritte. Wie sich herauS- tellte, waren viele Ausschußmitglieder aus Herz Vorschlag be- ander« darum so bereitwillig eingegangen,weil sie dieGelegenheit u einer Spritzfahrt auf Regiment-Unkosten sahen. Abgeordneter Guillaume, der al« Quartiermacher wirkte, bestellte vorgestern telegraphisch die 25 besten Zimmer im Hotel Cecil London, Vorsitzender Ball« reiste gestern früh, ohne etwas Weiteres abzuwarten, nach Calais, andere schickten sich an, mit Weib und Kind einen spätern Zug zu nehmen, al« ihnen Herz' Brief bekannt wurde, der die fröhliche Englandfahrt zu Wasser machte. Alle Missethaten Herz' haben bei den Abgeord neten keine solche Erbitterung erregt, wie dieser Streich, der sie um einige prächtige Reisetage bringt. Abgeordneter Guillaume fragte angstvoll, wer die Londoner Gasthofzimmer bezahlen werde; man wird ein Einsehen haben und ihm die Kosten nicht am Halse lassen. Die gemäßigten Blätter belustigen sich natürlich über den Panamaausschuß, „Lanterne" aber ucht den Rückzug zu decken, indem sie unterstellt, Herz önne wohl von der Regierung bestimmt worden sein, im etzte» Augenblicke auSzukneifen. Ein „Figaro"-Mitarbeiter ;atte gestern eine lange Unterredung mit Herz, der ihm sagte: „Der Ausschuß sucht Schuldige, ich bin bereit, ihm dabei zu helfen, aber er muß auch mir helfen, meine Unschuld zu beweisen. Man wird schaudern, wenn man erfährt, welche Niederträchten an mir verübt wurden, um die eigentlichen Sünder zu retten. Ich habe niemal« mit Panama zu thun gehabt. (!) Die berühmteDrahtmeldung an Baron Reinach, um derentwillen ich au« der Ehren- egion gestrichen wurde, ist verstümmelt und gefälscht veröffentlicht, aber ich habe glücklicher Weise die Urschrift, ie bezieht sich nicht auf Panama, sondern auf eine Staats angelegenheit, ein großes Unternehmen der auswärtigen Politik, dessen Bekanntmachung Europa bewegen und Frankreich zwingen würde, meine Vaterlandsliebe anzuer- eooen. ES handelte sich darum, Italien vom Drei rund loSzulösen. Ich war an allen politischen An gelegenheiten Frankreichs während der letzten 20 Jahre be- theiligt, die ersten Staatsmänner haben bei mir gebettelt, ich kann nachweisen, welche ungeheueren Dienste ich Frank reich geleistet habe, und meine Enthüllungen werden furcht baren Lärm machen. Aber dazu bedarf ich aller meiner Urkunden, die an sicherem Orte sind. Die wichtigsten sind in Amerika. Ich muß doch Zeit haben, sie herüberkommen zu lassen, daher mein Aufschub." Spanier!. * Saragossa, 21. Juli. Bei einem Bankette, das hier restern Abend zu Ehren Moret'S stattfand, griff der Graf komanone« den Colonialminister heftig an. Der Ver treter der Behörde, der bei dem Bankette zugegen war, erhob Einspruch dagegen. Angesichts eine« dadurch hervorgerufenen Tumulte« mußle der Beamte den Revolver ziehen. Die Theil- nehmer verließen den Saal und bildeten auf drr Straße unter den Rufen: „Es lebe die Freiheit!" Gruppen. (Wiederholt. Orient. Die türkische Frage. * Wien, 21. Juli. (Telegramm.) Hier versichert man, die Haltung der Pforte zwinge zu starken Maßregeln. Die Methode der Ausführung der Zwangsmaßregeln habe Diens tag einen lebhaften Meinungsaustausch zwischen den Mächten veranlaßt; einige Botschafter in Konstantinopel seien bezüg lich der Zwangsschritte bereit« mit weitgehenden Vollmachten betraut. * Konstantinopel, 21. Juli. Al« Delegirte für die Friedensverhandlungen beabsichtigt der Sultan den früheren Minister de« Aeußeren Said Pascha, den Großmeister der Artillerie Zekki Pascha und den früheren Botschafter Zia Pascha zu ernennen. Die beiden ersten wurden indessen abgelehnt. (Voss. Ztg.) * Konstantinopel, 20. Juli. Edhem Pascha erhielt auS Salo nicht eine Pappschachtel nach DomokoS zugesanbt, die eine Höllenmaschine enthielt. Dem sie sachte öffnenden Adjutanten wurde der Arm weggerissen. * Kanea, 21. Juli. (Meldung der „Agence HavaS".) Der Gouverneur ging gestern an Bord de« russischen Admiral-Schiffe-, um sich über die neuerlichen Unruhen in Rethymo Aufklärung zu verschaffen. Die Türken hatten in drr Sonnabend-Nacht die Stadt verlassen, griffen die Christen an, tödteten 7, verwundeten 3 und blendeten eine Person. Gestern griffen bewaffnete Türken eine russische Proviant-Colonne an, welch« Lebens mittel für die Christen mit sich führte. Die Soldaten trieben mit Kolbenschlägen die Angreifer zurück. Die Ordnung ist Dank der Intervention de« Admirals wieder hergestellt. Die Aufregung dauert noch fort. Militair und Marine. v. Kiel, 20. Juli. Nach fast neunjährigem ununterbrochenen Aufenthalt im Au-land tritt, wir schon telegraphisch gemeldet worden, da- Kanonenboot „Hyäne" am 24. Juli von Kamerun aus die Rückreise noch Deutschland an. „Hyäne" ist eia vrrhältniß» mäßig kleine« Schiff von 489 Tonnen, 340 Pferdekrästen und 85 Mann Besatzung. Nachdem e« von 1879—81 in Australien gewesen und in den Jahren 1882—87 theil« in Australien, wo r« an der Erwerbung der ersten deutsche« Colonien theilgeuommen, theil« in Ostafrika gekreuzt, ging e« End« 1888 zum dritten Mal in« Au«land; von dieser langen;Reise kehrt e« jetzt zurück. Während diese« Zeitraum« hat die „Hyäne" ausschließlich an der westafrtkanischen Küste gekreuzt, seit 1892 unter den Lommaudo« der Capitain-Lieutenant« Placht«, Grecke, Walther, Rrtncke, Bachei», Deubal und Becker, und wiederholt Gelegenheit gehabt, in acttver Weise zum Schutz der deutschen Interessen einzugreise«. Im April 1891 rettete da» Schiff einige Deutsche au« dem portugiesischen Hafen Hissav, der von Eingeborenen bestürmt wurde, und im October desselben Jahre« leisteten die Mannschaften von „Hyäne" und „Habicht" dem Hauptmann von Sraveureuth Beistand auf der 3. Expedition gegen den Albostamm. Von der „Hyäne" bethetligtrn sich 26 Mann unter Führung de« Lieutenant« zur Ser Könge«. Ja diesem Feldzug wurde der stark befestigte Ort Miang erstürmt. Al« 1896 unter den Eingeborenen in Deutsch.Südwestasrika Unruhen bemerkbar wurden, bezog eia LandungScorp« der „Hyäne" am 20. Mai da« am 7. Mai in Swakopmund errichtete befestigte Lager. Hterdorch wurde einem Umsichgreifen der Unruhen vor- gebeugt. — Als Ersatzschiff drr „Hyäne" stellt da« Kanonenboot „Wolf", «in Schwesterjchiff von „Iltis und „Hyäne", in nächster Zeit in Danzig in Dienst. * Abweichend von früheren Jahren werden die Schiffsjungen- schulschiffe „Gneisenau" und „Nixe" in diesem Jahre nicht an »en Herbstmanüvern Theil nehmen, sondern schon Anfang August eine achtmonatige Auslandsreise antreten. Die „Nixe" wird außer anderen Häsen Lissabon, Madeira, die Eap Berde-Jnselu, Kamerun und die Azoren anlaufen und die Kreuzfahrten bi« über den Aequator ausdehnrn. Die „Gneisenau" wird Madeira, die Eap Berde-Jnseln, Rio d« Janeiro, Bahia, westindische Inseln, Jamaica, Havanna und die Azoren anlaufen. Im Urbrigen scheint eine Vermehrung des Seekadettenbestandes geplant; die „Berl. Pol. Nachr." bemerken in dieser Beziehung: „Bei noch vermehrter Ein- telluug diese« für jede Kriegsmarine werthvollsten MannschastS- rrfatzeS werden wir dr-halb wohl unsere Schiffsjungenschulschiffe vermehren müssen, wozu sich vielleicht di» jetzt al« Schulschiffe ein gestellten Corvrttea der „Olga"«Classe eignen würden." Musik. Universitätssängerverein zu St. Pauli. v. * Leipzig, 21. Juli. Eine erhebende Feier in engem Kreise fand gestern Vormittag vor Beginn des Pauliner- concertS im Neuen Gewandhause statt. Im Künstler zimmer hatten sich die Mitglieder der Concertdirection, Herren vr. Lampe-Vischer, Flinsch, vr. Fiedler und Justizrath vr. Schill, und al« Vertreter de« UniversitätS- ängervereinS zu St. Pauli der Vorsitzende des MusikauS- schusse« Herr Rechtsanwalt Leb recht, Herr Eapellmeister Heinrich Zöllner, der Secretair stuä. Günther und der Lassirer stuck. Piltz eingefunden. Herr vr. Lampe-Vischer sielt eine warm empfundene Ansprache, worin er den Glückwunsch der Concertdirection zum 75jährigen Jubel este dem Vereine darbrachte und »hm für seine vieljährige Mitwirkung in den GewandhauSconcerten Dank aussprach, und übereichte dem Verein al« Festgabe einen kunstvoll »arbeiteten silbernen Pocal, der die Widmung der Concert- Direction und da« ciselirte Bild des neuen Gewandhauses, auf dem Deckel aber die Figur de« Apostel« Paulus trägt. Herr Rechtsanwalt Lebrecht erwiderte im Namen de« Vereins mit herzlichen DaukeSworten und wie« an der Hand von Aussprüchen Langer'S und Kretzschmar'S darauf hin, welchen hohen idealen Gewinn der Paulu« und seine Mit glieder der Verbindung mit dem berühmtesten Concert-Jnstitut unsere« Vaterlandes zu verdanken haben, und gelobte, daß der Paulu« an diesem Verhältniß zum Gewandhaus auch ferner festhalten wolle zu Nutz und Frommen der deutschen Kunst. I. Neuftä-tel, 20. Juli. Da« 15. Sängerfest de- Obererz. gebirgischen GausängrrbundeS sand am 18. und 19. dS. Mt«. in hiesigem Orte statt. Von.34 angemeldeten auswärtigen Vereinen erschienen 32 mit über 800 Mitgliedern. Die Stadt war aus das Schönste geschmückt, die Aufnahme der Gäste eine sehr herzlich», und über 500 SangeSbrüder fanden Freiwohnungrn. Herr Stadt- rath von Trebra-Lindenan begrüßte die Gäste im Namen der Stadt. Der stattliche Festzug zählte 30 Fahnen. Unter Leitung de« Lieder- meister« Semlnaroberlehrer« Dost-Schneeberg fand am Nach mittag aus dem Festplatze ein weltliche» Concert statt, da» al- ein höchst gelungene» zu bezeichnen ist. Die Be- theiligung an den Massengesängen war eine sehr gute und da» Zusammenwirken ein durchaus tadellose«. Zur Aufführung ge langten „Im deutschen Geist und Herzen find wir ein«" von Kremser und „Zollern und Staufen" von PodbertSky. Ferner wurden von sämmtlichen Vereinen gesungen Marschner'S „Vater- landSlied" und „Die Nacht" von Schubert. Dir Massengesänge so- wohl, al« auch die eingelegten Gesänge von 9 Einzrlverrinen zeugten von der rührigen Arbeit in Len Vereinen, dem Streben nach Ver- vollkommnung und von der Pflege de« deutschen Männergrjangr» in unserem Erzgebirge. Einzelne Nummern waren wirkliche Glanz- lristungrn. Am Abend vereinigte die Sängerschaar »in stark be- sucht« Lommer«. Am Montag Nachmittag sand noch ein Kirchencoucert statt, da« zahlreich besucht und von bestem Erfolge begleitet war. Herr Organist Tauchmann von hier brachte drei Orgelsätze von Hesse, Merkel und Wermann trefflich zum Vortrag. In ganz vorzüglicher Weise sang Fräulein Frieda Schürer-Neustädte! zwei Arien an- dem Paulus: „Laßt un« singen" und „Jerusalem, die du tödtest", in ansprechender Weise Fräulein Elise Boch mann von hier „Die Arie de« Gabriel an der Schöpfung" von Haydn. Mitglieder de« „Lirderkrauz".Beierfeld trugen mit Erfolg rin Duett and rin MendelSsohn'sche« Quintett vor. Sehr gute Leistungen waren ferner dir Borträge der Gesang- vereine „Liederkkanz".Neustädtel: „Jauchzet dem Herrn" von Silcher und der „Liedrrtasil".Schnreberg: „AdvrntSlied" von Br. Dost. Einen mächtigen Eindruck hinterließen die unter Leitung de« Herrn Bunde-lirdrrmeistrrS vorgrtragenen Massengesänge: „Die Himmel rühmen" von Beethoven und „Schottischer Bardenchor" von Silcher. Eia Eoncert des Schneeberger Musikchore« aus dem Festplatze schloß dir Veranstaltungen de« Sängerfeste« vom obererzgrbirgischea Sängergau, da« in allen Theileu wohlgelungra verlief, ab. Sport. Der Wettfahr-Ausschuß de« Verein» „Sportplatz" zu Leipzig schreibt für Sonntag, den 1b., Mittwoch, den 18. und Sonntag, den 22. August d. I., folgende Rennen au»: Großer Preis von Leipzig X. 4 Preise: 2500, 1000, 500, 200 Äorläufe über 1000 w. In jedem Lauf« starten zwei Mann, von denen sämmtliche Erste in die Zwischenläufe kommen. Dir nach Zeit besten drei Zweiten kommen in den Befähigungslauf. (Zwischenlauf und BesähigungSlauf Mittwoch.) — Zwischenläufe zum großen Preis von Leipzig über 1000 m. E« starten in drei Läusen sämmtliche Erste au« deu Borläufen, au« welchen die Ersten uud drr nach Zeit beste Zweite in den Entscheidungslaus kommen. Die beiden anderen Zweiten kommen mit in deu Befähigung»lauf. — BrfähiguugSlauf zum großen Preis von Leipzig. 1000 m. ES starten die drei nach Zeit besten Zweiten au» den Borläusen, sowie die zwei au« den Zwischenläufen qualificirten Zweiten. Drr Erste diese« Laufe« kommt mit in den Entscheidung«!-»?. — Entscheidung-lauf de« großen Preise« vonLeipzig. 2000 w. E« starten die drei Ersten und der beste Zweite au« den Zwischenläufen und der Erste au- drm BesähigungSlaus. Preise: 2500, 1000, 500 und 200 — Großer Preis von Leipzig L. Für Herrensahrer mit Licrnz der D. S. B. 3 Ehrenpreise, Werth 250, 125, 75 1) Borläufe über 1000 m; 2) Zwischenläufe über 1000 w; 3) Sntscheidung«lauf über 2000 m. Die Einthrilung er- folgt nach Nennung-schluß. — Trostfahren für dir Abtheilung X de« großen Preise-. Offen für alle Dritten au« deu Zwischenläufen, sowie dir im Befähiguag«lauf und Endlauf nicht placirteu Fahrer. 3 Preise: LOO, 100 und 50 — Trostfahren für die Ab- theilung L de« großen Preise«. 2000 w. 3 Ehrenpreise, Werth 50, 30, 20 ^tl — Hinderatßsahren auf dem Ntedrrrad, ca. 3000 w. 3 Ehrenpreise, Werth 7b, 50, 25 ^l Einsatz 2 ^l Nennung-schluß für den großen Preis am Montag, deu 2. August, Abend«, für die übrigen Fahren am Montag, den 9. August, Abend« bei Herrn E. Alwin Treuter, Leipzig, Colonuadenstraße S. Nadfahrsport. DrrRennverrin Hamburg-Altouaer Radfahrer hält auf seiner neuen Rennbahn am Vrindrlberg am Sonntag, den 1. Augost, Hrrrrnfahrrr-Rrnnen ab, bet denen u. a. auch die Meisterschaft von Norddeutschlaud übtt 5000 w »UV Au«, trag kommt. — Den 6-Stunden-Record auf drr Landstraße hat am 18. Juli Laffray aus der Strecke von Orleans nach Gien und zurück beträchtlich verbessert. Er legte 193 tun 678 m zurück. — Huret, der für eine Zett von den vereinigten Rennbahnen auSgtschlossen wurde, fuhr am Sonntag in Rouen, er siegte dort leicht über Felix Henry in einem Match über SO sim. Zeit 1 Stunde 10 Min. — Tom Linton hat in Aatwerpen da« üO-Icm-Match gegen de St. Hubert gewonnen. — Zum Großen Preise von Amsterdam, welcher am 31. Juli zum Au-trag kommt, haben Jaap Eden, Piette und Gougoltz bereit- ihre Theil- uahme zugesagt. Rapwettsahren zu München-Perlach a« IS. Juli. Großer Preis. 1. Lauf: 1. Arend 2:25'/,; 2. Tommasellt. — 2. Lauf: Todte« Rennen zwischen Büchner und Nieuport 2:40*/,; Reininger. Nieuport will nicht noch einmal fahren, daher ist Büchner für den Entscheidung-lauf qualificirt. — 3. Lauf: 1. Durand 2:26*/,; 2. Pasini; 3. Huber. — Befähigung«, laus: 1. Pasini 2:06*/,; 2. Huber; 3. Tommasellt. — Ent- schetdungSlauf. 2000 m. 1. Büchner 3:28'/»; 2. Durand; 3. Arend; 4. Pasini. Arend protrstirt, zieht aber seinen Protest wieder zurück. — EntschädigungSfahren. 2000 m. 1. Brett- ling 3:07'/,; 2. Käser; 3. Oberberger; 4. Champion. -Kleiner Preis. 2000 m. 1. Tommasellt 4:3b'/,; 2. Seidl; 3. Rei- ninger; 4. Huber. Tommasellt wird auf Protest Vierter. — Mehrsitzer.Borgabefahrrn. 3000 w. 1. Jörns-Rucker; 2. Käser-Müller; 3. Champion-Lewt«. (D. R. B ) * Au- der „Sport-Welt": Herr I. Jäger, der seine Auf- zücht vorigen Herbst in Leipzig versteigern ließ, bietet die-mal acht Jährlinge de« Gestütes Panitzsch freihändig zum Berkaus auS. Bon diesen acht Jährlingen stammen sechs von dem Unton-Sieger „Burgwart" ab. Die zwei anderen Jährlinge sind Kinder des ein- gegangenen „Escogriffe". — Die Pferde des Lieutenant- Müller (18. Ul.) werden am Sonntag die Rennen in Pyr mont bestreiten, also nicht nach Dessau kommen, wo ebenfalls mehrere Vertreter des Stalle« genannt sind. — „Wild Baron", der kürzlich von Rittmeister O. Suermondt an- gekaufte vierjährige, wird jetzt eingesprungen. — Nach Groß- Borstel werden auS den Hoppegartrner Hinderniß-Ställ-n „Arida-", „Lal Lal", „Moritz" und „Rohilla" geschickt werden. — Ein Match zwischen „Persimmon" und „Galtee Morr" wird möglicherweise zu Stande kommen, da sowohl der Prinz von Wales, wie Mr. I. Gubbins Neigung dafür haben. — Immer mehr amerikanische Rennställr siedeln nach England über. Neuer- ding» hat auch ein großer kanadischer Rennstall, der de» Mr. I. Seagram, den Entschluß gefaßt, nach England zu gehen. llnterrichtswesen. — Dresden, 20. Juli. Die „Dresdner Zeitung" schreibt in ihrer Nr. 163 vom 16. Juli Folgende«: Eine zahlreiche Bersamm- lung von Ehrengästen und Gästen hatte sich mit den an drr Sache direkt intrressirtrn Persönlichkeiten am 16. Juli, Vormittag« '/,11 Uhr, auf dem Bauplatze de« Neubaues des Freimaurer-Insti tute« (Realschule, Lehr- und Erziehungsanstalt) in Striesen eingefunden, um Zeugen der Grundsteinlegung zu sein. Al« Ehrengäste hatten sich um den bekränzten Grundstein gesammelt die Herren Geheimer Rath vr. Wäntig, Ober-RegierungSrath vr. v.Mayer, Ober-Medicinalrath vr.Erdmann, Geh. Schulrathvr.Bogel, Geh. Medicinalrath vr. Günther, Oberbaurath Waldow, Regierung«, rath Küttig, Schulrath Eichenberg, Kanzleirath Stübler, Abgeordnete beider städtischen Körperschaften, sämmtlicher Logen u. v. A. Die Feier wurde mit dem allgemeinen Gesänge de« Liedes: „Sri Lob und Ehr dem höchsten Gut" eröffnet. Hieran schloß sich ein Gebet des Religionslehrers Herrn Jüngling und eine Begrüßungsansprache, sowie die Weiherede de« Vorsitzenden der Vorsteherschaft der Anstalt, Herrn Geh. Commerzienrath Th. Hultzsch. Dieser führte aus, daß heute ein Werk seine Fortsetzung finden solle, da« bereits vor 125Iahren von gleichgesinnten Männern begonnen worden sei, ein Werk dem Dienste der Menschheit geweiht, rin weiterer Stein für den Tempel der Humanität. Die Nothwendigkeit des Baues habe sich ergeben, um Raum für die Zukunst der Jugend, für 300 Zöglinge, zu beschaffen, die hier Wohnung, Lehre, Ernährung und Erziehung finden sollen. Der Leiter der Anstalt, Herr vr. Friedrich, und das Lehrerkollegium böten die volle Garantie, daß diese Bestrebungen und Ziele zur Durchführung gelangen würden. Eine der hervorragendsten Tugenden, die gepflegt werde, sei die Baterlandsliebe, der Ausdruck zu fleben, di« heutige Feier einen besonderen Anlaß biete. Ein dreifaches Hoch auf Ee. Majestät den König, wobei der uniformirte Schülercötus da» Gewebr vräsentirte und der Trommler- und Pfeiferzug, sowie das Musikcorp« einstimmte, schloß die in dem Sachsenliede au-klingende Rede. Nachdem die Stiftung-, urkunde verlesen und verkapselt worden war, erfolgten die üblichen drei Hammerschläge. Zuerst ergriff den Hammer der Bor- sitzende Herr Geh. Commerzienrath Hultzsch, welcher den Stein mit den Worten weihte: „Wei-Heit leite diesen Bau, Stärke führe ihn au«, Schönheit ziere ihn!" Im Namen des Ministeriums de« Cultus und öffentlichen Unterrichts, sowie im Auftrage Sr. Excellenz des Herrn CultuSniinister» vr. von Seydewitz widmete Herr Geh. Rath vr. Wäntig den Weihespruch: „Edel sei der Mensch, hilfreich und gut — zum Wohle der Zöglinge, zum Nutzen de« Vaterland»« und Gott zur Ehre!" Ferner gaben noch Hammerschläge unter ent sprechenden Worten ab die Herren Obermrdicinalrath vr. Erdmann al« Meister der großen Landesloge von Sachsen, OberregierungSrath vr. v. Mayer für die königliche Kreishauptmannschast, Baurath Klette für den Rath, Stadtverordneter Anger für die Stadt verordneten, vr. Kolbe für die Schwerterloge, Civilingenieur Schneider als Vorsitzender des Bauausschusses, Architekt Kickel- Hayn al« Bauleiter, Bauführer Selbmann, vr. Friedrich al» Direktor der Anstalt, der'ältrste und der jüngste Zögling und endlich drr au-führende Baumeister Möbu«. Das Mozart'sche Bunde«, lied: „Brüder reicht die Hand zum Bunde" bildete den Abschluß der vom Wetter begünstigten einfachen würdigen Feier. Zahlreiche BegrüßungStrlrgramme bekundeten die Thrilnahme auswärtiger Schwesterlogen. Nachmittag- fand in den Räumen der alten Anstalt die alljährliche Frier de« Johanni-feste« statt. — Thüringische« Technikum in Ilmenau. Da« hiesige thüringische Technikum — eine höhere und mittlere Fachschule für Maschinenbauer und Elektrotechniker — wird im Sommer-Semefter 1897, im 6. Semester seine- Bestehen-, von 518 Technikern besucht, im Winter-Semester 1896/97 besuchten 438 Techniker die Anstalt, mithin stellt sich die JahrrSfrequenz im 3. Schuljahre auf 956 Be sucher. ES giebt kein Technikum, da« eine ähnliche günstige Ent wickelung aufweisrn kann. An den Diplom- und AbgangS-Prüsungen, die am Ende de« Sommer-Semesters 1896 unter Vorsitz de« Staats- commiffar« Herrn Professor vr. Leidenfrost, großherzoglicher Obrr- schulrath a. D. zu Weimar, und am Ende des Wintersemester« 1896/97 in Vertretung unter Borsitz des Herrn Realschuldirector vr. Eompter, Apolda, stattfandrn, betheiligten sich im Schuljahre 1896/97 202 Techniker; hiervon bestanden l9 mit Auszeichnung, 47 mit Nr. 1 (recht gut), 36 mit Nr. 2 (gut) und 38 mit Nr. 3 (genügend). An der Anstalt wirken 16 Fach- und 7 Hilfslehrer; e« ist jede lehr planmäßige Unterrichtsstunde ordnunflSmäßtg und gut besitzt, so daß alle Techniker bei regem Fleiße in Ilmenau vollkommen ihren Zweck erreichen können. Da« Thüringische Technikum bethriligt sich mit Zeichnungen, dir deu Lehrgang darstellen, und Modellen an der im Sommer 1897 zu Leipzig stattfindenden Sächsisch-Thüringischen Gewerbe- und Jndustrie-AuSstellung. Da« Winter-Semester 1897/98 beginnt am 15. Oktober, der Borunterricht am 24. September. An- frage» und Anmeldungen sind rechtzeitig an die Direktion zu richten, wenn bestimmt die Ausnahme zugesichert werden soll. Zum Sommer- Semester 1897 konnten leider mehrer« Anmeldungen nicht angenommen werden, weil all« Plätze besetzt waren. Literatur. RuwtSwatifcher Verkehr. Ein Berzeichniß verkäuflicher und zum Ankauf gesuchter Münzen, Medaillen, Bücher und Andere». Herau-gegeben von C. G. Thieme. XXXV. Jahrgang 1897. Juli, Nr. 5 und 6. — Da« Brrzeichaiß nennt in«gesammt 3049 Nummern. Darunter 255 griechische Münzen, 231 römische Eoosularmünzen, 579 römisch« und byzantinische Kaisermüuzrn, 117 Goldmünzen, 754 große Silbermünzen, 692 klein» Silber münzen, 170 Kupfermünzen, 399 Medaillen, 46 Medaillen aus Privatpersonen, 8 Freimaurer-Medaillen und 64 Militair- und Ltvilordrn und -Dekorationen. Außerdem Papiergeld «ad sonstige Werth«, sowie numt«mattsche Utensilien. —o. Frruspr. 1998.
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