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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 13.08.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970813017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897081301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897081301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-13
- Monat1897-08
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nur 5065-5708 2389-2826 selbstverständlich 643 437 letztere Ziffern Rückstände*) vom Vorjahre: 555 652 633 *) Wir führen die Rückstände und die Somme derselben und der neuen Eingänge an, um zugleich ein Bild der gelammten Geschäft-, last der Strafsenate zu geben. Das Mehr oder Minder ergiebt sich aber nur auS Vergleichung der neuen k" " ' stände schon im Vorjahre mitgezählt sind. 1. Juli 1897 ergiebt sich durch die Vergleichung mit dem Eingänge am L. Juli 1896. Mehr gegen ! vorlitgt, so wird doch bei der Bestimmtheit, mit der die das Vorjahr: I Nachrichten übermittelt worden sind, ein Zweifel in die A »Zuverlässigkeit kaum zu setzen sein. Ein Grund zur Be- 811 ! uuruhigung für da» Schutzgebiet liegt im klebrigen nicht vor, Abnahme: I da es sich nur um räuberische Uebergriffe einer vereinzelten I Hottentotten-Bande handelte, und da der Generalkonsul auS- sech» Monate! drücklich meldet, daß die begangene Uabotmäßigkeit lediglich * -lachen, 1t. August. Wie da» „Berk. Tagebl." sich > s^bst berichtigend, mitiheilt, lautete das Urtheil gegen den rauberlschea I Polizeicoutmiffar Gram» auf Bersetzung in ein andere» i-1 Amt, nicht auf Amtsentsetzung. V?. Stuttgart, 11. August. Die ReligionSrrver» gleichfalls auf Grund amtlicher I salienfrage wird in den nächste» Monaten aufs Neue zur Erörterung gelangen und voraussichtlich ihrer Lösung näher gebracht werden. Im Oktober soll nämlich die evangelische deSsynode zusammentreten, um die Vorlage eine» neuen kirchlichen Gesetze» »über die Ausübung der landesherr lichen KirchenregimentSrechte im Falle der Zugehörigkeit des Königs zu einer anderen als der evangelischen Confessio»" »entgegenzunehmen und zu berathen. Die neue Vorlage wird I gutem vernehmen »ach den in der Abgeordnetenkammer zum »Di, 'Abnahme am Ausdruck gebrachten Wünschen entgegrnkommen. ES ist an- 'zunehmrn, daß auch die Mehrheit der Synodalen diesen Wünschen nachgiebt. 1893 1894 1895 1896 1897 Da — umfassen, wird die Abnahme im ganzen Jahre sich noch er-1 localer Natur war. geltend gemacht werden: feststehende Praxis, welche den Freiherr d^ ''cr tc n-Lorten unter. Erfolg des Rechtsmittels sicher im Voraus berechnen läßt, I und Einwirkung auf die Staatsanwaltschaft, welche spar-1 N sanier mit Anklagen verfährt und selbst weniger Rechtsmittel " anwendet, in letzterer Beziehung auch in Kvlge von Ein- ^we nmungSg^ .nSbesoud.re nach dem Ne- Wirkung der Reichsanwaltschaft, soll die Bedeutung nicht I ErungSbezirke L gn tz. , .... abgcsprochen werden. Ein iwesentliches Moment ist aber! - Der zukünftige StaatSsecretair deö Auswärtigen Amts nicht berücksichtigt, das ist die Hebung der Erwerbs-1». Bülow wird erst gegen Ende der Woche hier erwartet, thätigkeit und damit Abnahme der Criminalität Ida er mit dem Kaiser zunächst nach Danzig fahrt. in Bezug auf EigenthumSdelicte. Ist auch der AuS-1 — Von der rühmlichst bekannten Broschüre deS früheren fall von Strafsachen beim obersten Gerichtshöfe .kein I Reichstagsabgeordneten Fritz Kalle, Wiesbaden, »DeS sicherer Maßstab für die Criminalität im Allgemeinen, I Reservisten Begleiter ,n die Heimath" ist vor immerhin giebt sie einen gewissen Fingerzeig. Leider stellt I Kurzem die 5. Auflage (80 000. bi» 100 000. Exemplar) er- aber dieser Grund auch eine Steigerung in Aussicht, sobald I schienen. Auch in diesem Jahre sind die Bestellungen der die ErwerbSthätigkeit einen Rückschlag erleiden sollte. Doch i Truppencommandoö auf die Broschüre wieder derart zahlreich kann man sich wenigstens der Widerlegung der pessimistischen I gewesen, daß die 5. Auflage schon saft gänzlich aufgebraucht Anschauung erfreuen, als ob die Criminalität ,u Deutschland I sst und die 6. demnächst in Angriff genommen wird, unaufhörlich im WachSthum begriffen sei." I . . , I — Der Vorsitzende des deutschen KriegerbundeS, * Berlin, 12. August. Wer da geglaubt hat, daß der!General der Infanterie z. D. von Spitz, macht Folgende» gründliche Hineinfall im Taxrl-Vaughan-Schwindel I b^annt: die Ultramontanen uud insbesondere die Jesuiten, die ja I „Durch die Tageszeitungen ist in letzter Zeit mehrfach die Notiz die meist Blamirten waren, gegen derartigen Schwindel vor-1 gegangen, daß in den Kriegrrvereinen Pommerns die bäuerlichen sichtiger gemacht hätte, befindet sich in einer großen Täuschung. I Mitglieder, welche dem Verein „Nordost" angehörten, von den Die „Civ. Catt.", daS römische Hauptorgan de» Ordens der I Großgrundbesitzern schlecht behandelt würden und daß deshalb Gesellschaft-Jesu, deren Verhalten in der Vaughan-Affaire vi'le °u» den Kriegerveremen au-g.trrten seien. Wir sind dem hat, von dem aber leider öffentlich I und hoben hierbei selbstverständlich die Vereine des Deut, nichts be^nnt geworden ist, enthüllt soeben ein frevel-1 KriegerbundeS im Auge gehabt. Wenn nun neuer- haft eS Complott der Freimaurer gegen die Wunderi dmg» in der TageSpresse diese unsere Erklärung bemängelt wird von Lourdes, und die „Germ." beeilt sich, die Kunde dieser I und wenn Vorfälle in bestimmten Vereinen hierfür als Beweis wichtigen Entdeckung des Jesuitenorganö weiter zu verbreiten. I angeführt werden, so erklären wir hiermit, daß diese Vereine Der Plan der bösen Freimaurer soll im wesentlichen folgender Inicht zum Deutschen Kriegerbuude gehören, und daß ihr Verhalten sein: Nachdem der Versuch deS RomanschreiberS Zola, die keim Rückschlüsse aus das deutsche Kriegervereinswesen zuläßt. Wunder in LourdeS durch Suggestion zu erklären, vollständig I gescheitert war wollte die italienische Freimaurerei einen K^gervcrei?s,v°sen ^und 's-imn Bestrebungen? Die Verein, des eigenen Comnnsfar nach LourdeS schicken, der argen die I Deutschen KriegerbundeS wie aller anderen deutschen Kriegerverbände Wahrheit der Wunder Stoff sammeln sollte. „Seme Auf-1 befassen sich nicht mit Parteipolitik; in ihnen ist Raum und muß gäbe sollte darin bestehen, sich in alle Spitäler, in die I Raum sein für alle monarchisch Gesinnten, welcher Grotte, in die Gesellschaft der Aerzte, der Pilger und be-1 bürgerlichen Partei sie auch angehörrn; die Vereine der sonders der Geheilten einzudrängen; er sollte jedes geringste I organisirten Kriegerverbände haben nur «inen Gegner zu bekämpfen, Anzeichen beachten, daS dazu dienen könnte, die Wunder in die Socialdemokrati», und sie wird von den deutschen Kriegervereinen Frage zu stellen. DaS gesammelte Material sollte er dann I nach Italien senden, wo es verarbeitet werden würde. DaS ! "na a!rlck!»t" Nnd''^" Staates und der bestehenden Gesellschafts- Geschäft sollte sechs Monate (von Mai bis November k.« N UnA Daß" di. j'Ä .Li auS dem schonen Plane nichts geworden «st, kommt daher, I scheibt p»zu: „Dieser Ausdruck hat mehrfach zu Mißdeutungen daß die erste für LourdeS bestimmte Persönlichkeit ablehote, I Veranlassung gegeben. Dem gegenüber fei festgestellt, daß der und die zweite, die schon längst sich dort befinden sollte, I Vertrag nach gegenseitigem Uebereinkommen zwischen der Neu- wegen einer schmutzigen Geschichte in LourdeS noch nicht I Guinea^lompagnie und Herrn von Hagen gelöst worden ist, und eingetroffen ist. Die „Livilta Cattolica" versichert schließlich, I daß der kommissarische Landeshauptmann im September daS Schutz- daß sie den Brief der Freimaurer selbst unter den Augen gebiet verlaßt, um nach se.uer He.math zurückzukehren." gehabt und Namen und Titel der Persönlichkeiten kennt. Diesel o. Posen» 12. August. (Privattelegramm.) Polnischen Räubergeschichtr gleicht der Taxil'schen offenbar aufs Haar, I Blättern zufolge hat nach der Ausweisung deS Vorsitzenden de« namentlich der Schlußsatz erinnert an die Thatsache, daß I Dresdner katholischen Arbeitervereins, vr. Kozlowski, auch den neuen Schwindel noch hineinfallen werde». (Voss. Z.) I betreffenden Mitgliedes aus dem Königreich Sachsen zur Folge I gehabt habe. n »N -A'lin, 12. August. DaS Gesetz, betreffend die * Bremen, 11. August. Die Holzhafen-Arbeiter Unterstützung von Familien der zu Friedens- Es kamen Mißhandlungen der Weiterarbeitenden l ^»l' v daß die Polizei Ruhe stiften mußte. Di- streikenden S °°" -°h-- für daS EtatSjahr 1892/93 schon seine finanzielle Wirkung I b h g- itl-s-- ganz auSgeübt hat. Ueber diese Wirkung lagen Erfahrungen I * Hildesheim, 11. August. Die welsische »Deutsche Volks nicht vor, so daß man bei den EtatSansatzen auf Schätzungen I zeitung" in Hannover leistet sich unter der Form einer angewiesen war. In den ersten Jahren stellte man Betrage zur I Zuschrift von hier Folgende-: „In unserer Stadt beabsichtigen Erstattung der auf Grund des Gesetzes den Lieferungsverbanden I die Preußen — die Eingewanderten, die Bettel- der einzelnen Bundesstaaten erwachsenden Ausgaben in I Preußen und dir, die den Mantel nach dem Wind« den Etat ei», die weit über daS Bedürfniß hinaus- drehen — ein Kaiser Wilhelm-Denkmal zu errichten, aingen. So wurden im Jahre 1893/94 über ein« I Sie haben einen Aufruf erlassen, in welchem der König Million Mark an dem Etatsposten gespart und im I Wilhem I. von Preußen als »ein weiser, gereckter und milder Jahre 1894/95 nahezu »/, Million. Man hatte den I Monarck" gepriesen wird, und die Errichtung deS Denkmals Bedarf überschätzt, als man bei der Berathung des I nennen fie ein »patriotisches Werk". Es ist selbstverständlich, Gesetze« annahm, daß er sich auf 2 Millionen Mark I daß kein Hannoveraner sich an diesem Werke betheiligt, jährlich belaufen würde. Noch in den Etat für 1894/951 und wir erwähnen es auch nur, um zu zeigen, was war sein Betrag in dieser Höhe eingesetzt. Die that-1 heut zu Tage Alle« möglich ist und gemacht wird, um lieb sächlichen Ausgaben beliefen sich 1892/93 auf noch nicht 0,9 1 Kind zu sein." Millionen und 1893/94 auf noch nicht 1 Million. Auf Grund I * Bonn. 11. August. Schon die fünfte im Jahre 1878 ^^ah'lungrn ermäßigt abgehaltene altkatholisch- Synode hatte den 1895/96 auf 1,25 Millionen indessen zeigte eS sich, daß man ^lib^ ^r die allkatbolischen Geistlicken Deutschland- auskam Im Jahre 1894/95 wurden I beseitigt. Die heurige in Karlsruhe stattgehabte altkatholische m Wirklichkeit nahezu 1,4 Millionen und 1895/96 etwas I Synode hat bezüglich der Verehelichung der allkatbolischen über 1,3 Millionen ausgegeben. In den letzten Jahren I Geistlichen ergänzende Bestimmungen getroffen, deren Wort hat man denn auck ke,ne Ersparn,ff- an diesem EtatSt.t-l von dem hier erscheinenden »amtlichen altkatholischen zu machen gebraucht. Auch der F inal - Abschluß Kirchenblatt" in seiner neuesten Nummer mitgetheilt der Re,chshauptcaffe für 1896/97, für welche« Jahr der! wird. Es sind folgende: 1) Die Eingehung einer Etatsansatz auf 1,4 Millionen bemeffen war, weist eme solche I Eh, js! einem Geistlichen nur mit schriftlicher Er- nicht besonder« nach Auf Grund der nunmehr gemachten I laubniß des Bischofs gestattet. Diese Erlaubniß soll Erfahrungen ist eS aber al« sicher anzusehen, daß sich, wenn I Geistlichen, welche in der altkatholiscken Kirche geweiht sind, nicht besondere Veränderungen e.ntreten, der Betrag diese« „Ht vor Ablauf von sechs Jahren seit dem Empfange der EtatSpostenS auf annähernd 1'/, Million en belaufen muß,! Priestrrweihe - Geistlichen, welche au« anderen Diocesrn und e« ist deshalb auch gewiß, daß sich im Etat des Reichs-1 ausgenommen werden, nicht vor Ablauf von drei Jahren amt« de« Innern für 1898/99 em Posten w solcher Hohe I dem Tage der Aufnahme bezw. nickt vor Ablauf von für die Unterstützung von Familien der zu FriedenSübunge» I r,ch-dem Empfang der Priesterweihe ertheilt rmberufenen Mannschaften vorsindrn wird. I werden. 2) Eine Ausnahme ist auS besonderen Gründen D Berlin, 12. August. (Telegramm.) Die „N. A. Z." I mit Zustimmung der Mehrheit sämmtlicher Mitglieder der schreibt: Bereit« am 8. August ging eine auf eine Mittheilung I gestattet. 3) Gegen d,e Verweigerung ' «I der Erlaubniß ,st Berufung an die nächste Synode ohne der Capreg.erung gegründete Meldung deS G-neral- ^sschieb-nde Wirkung zulässig. (M. N. N.) consul« in Capstadt ein, nach der eine Abtheilung der dentsch-südweftafrikanischen Schntztruppc« in der Nähe der englischen Grenze am 5. Juli mit einer i Hottentotten-Bande von 150 bi« 200 Mann zu- sammenstirß und zwei Reiter verlor. Jetzt berichtet der Generalkonsul, englischer Nachrichten, im Drahtwege, daß am 2. August ein I * zweiter Kampf zwischen einer Abtheilung der Schutztruppe I und den Räubern nahe de» Oranje-Fluffe« stattgefundeu ' DeutscheA Reich. I ^abe. Die Räuber sollen au» ihrer stark befestigten Stellung . « Ivertrieben uud unter Verlust von 25 Mann gänzlich ver- Zeitung'« sch^ d^Z-iMng-n^ I^"«»1 s«°- Al« im Kampf- gefallen werden Seconde- daß sick beim Reichsgericht eine erhebliche Abnahme per I ^kutenant Altrock und der Freiwillige Hill, als verwundet Geschäfte, namentlich in Strafsachen, bemerklich mache. I Prrmierlieutenant Helm und 8Reiter der Sckutztrnppe, deren ES werden daran Betrachtungen geknüpft, auf welche Ursache» l Namen noch nicht ermittelt sind, bezeichnet. Wenn auch jeue Abnahme zurückzMhr-n se,. Die Thatsache der Ab- ^„re Bestätigung au- dem Schutzgebiete noch nicht »ahme ist ricktig. In Strafsachen ergäbe» die letzte» Jahre: > Neu eingegangen: 4790--5345 5017---5669 5328--5961 Oefterreich-Ungarn. Kaiser Wilhelm » Theilnahine an den Tcptember-Manövern. * Pest, 12. August. (Telegramm.) An den Sep. ember-Manövern bei TotiS wird außer dem drutschen Kaiser auch König Karl von Rumänien theilnehmen, während der König von Sachsen sein Nichterscheinen mit dem hohen Alter entschuldigte. König Karl wird jedoch an den Jagden und Pester Festlichkeiten zu Ehren des Kaisers Wilhelm nicht theilnehme», sondern nach den Manöver» nach Bukarest reisen, um persönlich die Vorbereitung für den Empfang deS deutschen Kaisers zu über wachen. (Magdeb. Ztg.) Frankreich. Henri von Orleans. * Part», 12. August. (Telegramm.) Prinz Henri von Orleans ist heute Vormittag, begleitet von Leontieff und Mourichon, hier «»gekommen. DaS „Journ." erfährt, der Prinz von Aosta habe den Prinzen Henri brieflich er licht, seinen Streit mit General Alber tone unblutig aus- ugleichen. Henri habe darauf geantwortet, er ziehe nichts von dem Gesagten zurück, der Sache müsse ihr Lauf gelassen werden. Weitere Miltheilungen von hoher Seite sollen bevorstehen. Rußland. * Petersburg, 12. August. (Telegramm.) Der Kaiser und die Kaiserin sind mit den kaiserlichen Kindern gestern Abend in Kraßnoje Sselo eingetroffen. Orient. Die KriegSentschäbiguug * London, 12. August. Der „Standard" meldet auS Konstantinopel: Die griechische Regierung ant wortete auf die Note der Mächte bezüglich der Zahlung der ersten Rate der Kriegsentschädigung, sie sei nicht in der ?age, da« erforderliche Geld aufzubringen. Man ürchtet, die Unterhandlungen dürften wieder ins Stocken ge- rathen, da die Türkei entschlossen ist, ohne Abschlagszahlung Thessalien nicht zu räumen. Serbische Finauzwirthschast. * Belgrad, 12. August. (Telegramm.) Eine Unter- uchungScommission, eingesetzt auf Antrag deS jetzigen Oberbürgermeisters Nikola Papitsch, um die bisherige Miß- wirthschaft in der Gemeindeverwaltung Belgrads abzu- tellen, fand, daß 2 311 239 Fr. auS den eingegangenen Ver zehrungssteuern ungesetzlich und ohne Bewilligung verbraucht wurden. (Voss. Ztg.) Bulgarien und Oesterreich. * Sofia, 11. August. Der österreichische Gesandte Baron Call notificirte der bulgarischen Regierung den Antritt seines Urlaubes, da den Forderungen der österreichisch-ungarischen Regierung bezüglich eines kategorischen und officiell notifi- cirten Dementis der bekannten taktlosen Aeußerungen Stoilow'S über Oesterreich-Ungarn nicht entsprochen worden sei. (Frkf. Ztg.) Amerika. * Buenos Aires, 12. August. (Telegramm.) Die Deputirten kammer der Provinz Buenos Aires genehmigte in erster Lesung den Vertrag, betr. die Regelung der aus wärtigen Schulden der Provinz. Militair und Marine. * Die diesjährigen Kaisermanöver werden, wie die„Mil.-Ztg." mitiheilt, ein Aufgebot von Truppen bedingen, das bisher in dieser Größe in Deutschland noch niemals siaitgesunden hat und im Uebrigen nur von der Truppenversammlung gelegentlich der russischen Armremanöver in Wolhynien 1890 übertroffen wird. Im kommenden Monat werden unter den Augen des Kaisers eine Ostarmee, gebildet aus den beiden bayerischen Armcecorps unter dem General-Obersten Prinzen Leopold von Bayern, und eine Westarmeeabtheilung, gebildet aus dem VIII. und XI. Armee- corps unter dem General der Cavallerie Grasen v. Haeseler, gegen einander kämpfen. Unter Zugrundelegung der Friedens- truppentheile handelt es sich im Ganzen um 143 Bataillone, 115 EScadrons, 111 Feldbatterien, 21 technische Compagnien und 3 Luftschifferabtheilungen. Die Ostarmee ist hierbei um 1 Bataillon Infanterie stärker, dagegen um 3 Tavallerirregimenter und 3Batterien schwächer als die Westarmee. An den vorjährigen Kaisermanövern in der Oberlausitz waren nur 98V. Bataillone, 85 EScadronS und 98 Batterien beiheiligt. Vor den eigentlichen Manöver» finden die Kaiserparadrn statt, und zwar am 30. August bei Coblenz die des VIII. Corps, am 1. September bei Würzburg die des II. baye rischen Corps, am 2. September in Nürnberg die Les I. baye- rischen Corps und am 4. September bei Homburg v. d. H. die deS Xl. ArmeecorpS. Die Manöver werden danach am 5. September mit Kriegsmärjchen beginnen, am 6. erfolgt vielleicht schon ein Zu sammenstoß von Infanterie, und das eigentliche große Manöver wird, wie verlautet, von, 7. bis 9. September stattfindeu, und zwar zwilchen Hanau und Aschaffenburg. DaS kaiserliche Hauptquartier wird in Homburg sein. * Berlin, Eine neue Art der militairischen Feld-Be- leuchtung wurde, wie der „Nat.-Ztg." geschrieben wird, dieser Tage auf dem Terrain der am Tempelhofer Felde befindlichen Casernenanlage des Eisen bahn reg iments III am Ringbahn- Lamme entlang erprobt. Als Beleuchtungsmaterial dient Wasser- stoffgaS, welches in Ballons mitgeführl wird. Soll nun irgend eine Gegend Nachts erleuchtet werden, so stellen die Mannschaften hohe dünne Stangen in die Erde, an denen sich lederne, auf die GaSballons angeschranbte Schläuche empor winden. Auf den Stangen sind birnenförmige, oben mit einer schmalen Oeffnung versehene Behälter angebracht, die mit den Schläuchen in Verbindung stehen. DaS aus den Schläuchen in die Behälter hineinströmende und aus der schmalen Oeffnung entweichende GaS wird nun angezündct und erzeugt eine starke Stichflamme, welche daS Terrain in weitem Umkreis« hell er- leuchtet. * Berlin, 12. August. Laut telegraphischer Meldung an das Ober-Lommando der Marine ist S. M. S. „Lormoran , Com- mandant Lorvetten- Capitain BrujsatiS, am 11. August in Shanghai angekommen und beabsichtigt am 14. August nach Niutschwang in See zu gehen. I-. Kiel, 11. August. Das kleinste der deutschen Hochseeschlacht, schiff«, der zur Nordseestation gehörige Panzer 3. Classe „Oldenburg" von 5200 t Deplacement, tritt nach Beendigung der diesjährigen Hrrbstmanöver nach mehreren Jahren aus der Reserve heraus. „Oldenburg" hat im activen Dienst bisher außer- ordentlich wenig Verwendung gefunden. Es ist das einzige deutsche Panzerschiff, daS in dem Jahrzehnt zwischen der Erbauung der „Sachsen". Division und der „Brandenburg". Division (1884) vom Stapet gelaufen ist, und auch die einzige Panzercorvette ihrer Art geblieben. Ueber die Güte diese» Schiffe- gehen die Meinungen auseinander. Für seine Größe sehr hochbordig und seefähig, ist es da« erste auS Stahl gebaute deutsche Panzerschiff. Leider besitzt „Oldenburg" nur eine geringe Fahrgeschwindigkeit. Die Maschinen entwickeln 3900 indicirte Pferdekräsie und treiben zwei Schrauben, geben dem Schiff indessen nur eine Geschwindigkeit von 13 Seemeilen in der Stunde. Außerdem ist da- Kohlenfassung-vermögen sehr gering, und da« ist wohl der Hauptmangel de« Schiffe«, da« im klebrigen eine gleiche Bemannung hat wie die „Sachsen '-Schiffe, nämlich 389 Mann. Die schwere Artillerie de» Schiffe« ist recht stattlich, sie besteht auS acht 24 om laagen Ringkanonen, die wichtige leichte Armirung ist dagegen nur gering. „Oldenburg" Hot im Gegensatz zu der „Sachsen-Division einen ring« um da« Schiff laufenden Ponzergürtel von 330 wm Stärke. Kunst und Wissenschaft. D. Weimar, 12. August. Die Bestattung Paul Brock'« bezeugte auf- Neue, wir rag dir Bevölkerung Weimar« in ihrer Grfammihrit im intimsten Eonnrx steht mit der Künstlrrwrlt unserer Stadt. Es war «ine förmlich« Völkerwanderung, bk« sich gefienr Nachmittag in Bewegung setzte, um dem allgemein verehrten Künstler und Menschen die letzte Ehre zu erweisen. Vor dem in den kleinen Stuben seines eigenen Häuschens auf der Lottestraße aufgebahrlen und von den kostbarsten Blumenkränzen und Palmen zugleich verdeckten Sarg hielt Hofprediger Dilthey zunächst für die nächsten Freunde des Hauses und die beiden nun verwaisten Kinder eine kurze litur gische Traurrfeier; dann setzte sich der unabsehbare Zug in Bewegung. Unmittelbar hinter dem Leichenwagen folgte Intendant von Vignon und olle ortSanwesenden Mitglieder des Hoftheaters; die Orden des Verewigten trug Hosschauspieler Frank,; in der Friedhofscapellc hielt Hofprediger Dilthey eine tief ergreifende Ansprache; der Choc des Hostheaters sorgte für eine stimmungsvolle vocale Illustration des Traueractes. Am Grabe, an welchem der oben genannte Geistliche der Trauergemeinde den aaronitischcn Segen ertheilte, sprachen Oberreglsseur Goldberg (Leipzig) im Namen der Bühnen- genoffenjchaft, Hostheaterregisseur Weißer (Weimar) im Namen der College» und Hosschauspieler Heitzig (Weimar) im Namen der be- sonders durch P. Brock begründeten Wiltwen- und Waisencaffe, die vier domicilirt. Brock war 1844 am 25. September in Berlin ge- boren und hat dort am Uraniatheater seine theatralischen Sporen verdient. Nach Weimar kam er 1872 uud zwar vom Wiener Stadttheater. * vr. AulinS Wolff, Professor der Nationalökonomie an der Universität Zürich, hat den Ruf an die Universität Greifswald, wo er den Lehrstuhl des verstorbenen Professors Struck einnehmen soll, angenomm en. Die „Neue Zur. Ztg." bemerkt hierzu: „Die Bedingungen, die Herrn Wolff von der preußischen Unterrichtsver- waltung angeboten werden, um ihn zu gewinnen, sollen derart sein, daß die hiesigen Behörden kaum im Stande sein können, diesen vortrefflichen akademischen Lehrer Zürich zu erhalten. Die staats- wissenschaftliche Facultät steht daher vor einem schweren Verlust. Als Lehrer der Nationalökonomie und als Forscher hat Professor Wolff an der Züricher Universität in gleicher Weise anregend ge- wirkt. Dabei hat er, ein Oesterreicher, von Anfang an den schweizerischen Verhältnissen das lebhafteste Interesse entgegen gebracht und sich durch Wort und Schrift um die Lösung unserer besonder» volkswirthschaftlichen Aufgaben verdient gemacht." Aus -em Geschäftsverkehr. k Seit mehr als zwei Decennien ist der Neue Gasthof in Gohlis in Besitz der Familie Klöppel, die es mit großem Ge schick verstanden hat, ihn zu einem Sammclpunct des geselligen Ver- kehrs nicht nur für die Bewohner von Gohlis, sondern auch für dir Alk-Leipzigs zu gestalten. Der jetzige Inhaber deS beliebten und gernbesuchten Vergnügungsetablissements Herr Max Klöppel hat die Bahnen seines Vaters nicht verlassen und ist andauernd bemüht, einen Gästen den Aufenthalt so angenehm als möglich zu machen. Er hat zu diesem Zwecke umfassende Bauten vorgenommen und in der letzten Zeit den großen Saal vollständig renovirt. Unter Leitung des Architekten Herrn Ed. Kastner ist ein wahrer Prachtbau entstanden, in dem sich die festsröhliche Menge nach Herzenslust vergnügen kann. Von den an der Aus- sührung des Baues betheiligten Gewerken sind die Herren Zimmer meister Oeitelt, Malermeister Thieme, Maurermeister Schneider, Stuckateure Fuß und Hähne, Tischlermeister Sievers, Tapezierermeister Meynold und Schlossermeister Gentzsch, sowie die Eisenbandlung Arend zu nennen. Auf elektrischem Wege kann jede Flamme des prachtvollen großen GaS- kronleuchters von einem Nebenraum aus entzündet und gelöscht werden, die Ausführung dieser Anlage hatte Herr H. B. Müller übernommen. Die neue Orchesterhalle ist so geräumig, daß sie auch als Bühne Verwendung finden kann, für welche die neuen Dekorationen inzwischen bereits fertiggestellt sind. Es wird dies bei der Vorliebe der verschiedenen Vereine, in den Mittelpunkt ihrer festlichen Ver- anstaltungeu dramatische Aufführungen zu stellen, gewiß allseitig mit Freuden begrüßt werden. Die Garderobenverhültnisse sind aus das Zweckmäßigste eingerichtet und ein ebenfalls sehr geschmackvoll ausgestatteter kleiner Saal steht Vereinen init geringer Mitglieder zahl, wie auch bei größeren Veranstaltungen den Gästen zur Ver- si gnng. In dem großen und schönen, mit prächtigen Bäumen be standenen Garten finden Sonntags Concerte statt, welche seit langen Jahren regelmäßig von der Capelle des thüringischen Husarenreginients aus Merseburg auSgesührt werden, deren Musikdirector Stutzer leider, wie wir kürzlich gemeldet haben, schwer erkrankt ist. Der Garten wird auch sehr gern von Vereinen und Gesellschaften zur Ver anstaltung von Sonimersestcn benutzt, wozu er sich ganz vortrefflich eignet. Ein überdachter Tanzplatz im Freien wird namentlich in den Sommermonaten von Gesellschaften gern benutzt, auch dient er bei ungünstiger Witterung als willkommener Spielplatz für die junge Welt. Diese vergnügt sich bei gutem Wetter in dem Hinteren Theil des Gartens, in dem auch gewöhnlich das Feuerwerk abgebrannt wird. Geräumige Colonnaden bieten im Falle plötzlich eintrctenden Unwetters für eine zahlreiche Besucherschaar Schirm und Schutz. Abends wird der Garten durch eine Reihe von großen Gasglüh-Laternen prächtig erleuchtet. Freunden des Kegelsports ist Gelegenheit geboten, das gejundheitsördernde Spiel ans einer langen und in vorzüglichem Zustand befindlichen Asphalt kegelbahn zu betreiben. Schließlich mag noch daraus hingewiescn werden, daß auch die leibliche Verpflegung im „Neuen Gasthos" in Gohlis nichts zu wünschen übrig läßt. Die Biere sind gut gepflegt und wohlbekömmlich, die Weine vortrefflich und prciswerth, die Speisekarte ist stets reichhaltig; die einzelnen Gerichte sind gut und schmackhaft zubereitet und es werden auch die Saisongerichte aus reichend berücksichtigt. So sind denn alle Bedingungen gegeben, um den Aufenthalt im „Neuen Gasthof" zu Gohlis so angenehm als möglich zu gestalten, und es wird dem neuen vergrößerten und ver- schönten Etablissement auch in Zukunst an Gästen nicht fehlen. Meteorologische Leobachlungen nok 4kr 8ternrrnrte in I.eivrix. Hübo 119 Zloter llbsr liom Zlssro. Ilknimum 6sr Domvorntur -- -s- 26",2. Lliniwum -- -s-13 ,4. 2oit <i« keoonodrontr. N»roiu. r-n. »llk ^»lUiiw. ^n«rwo- ll>«r»r. i>n<M- tlk«. vnua- r>>!dtllnr a. «Illimsl«. Loiiodc. 11. ^b. 8 V. 753,4 -f-20,1 75 80 1 klar 12. - LI«. 8- 751,0 -f-20,I 72 880 3 voUcitk Xm. 2 - 749,8 -t-28,1 51 8 2 bewülüt Wetterbericht «1«» 8. 8. I Institut«, In Odeniult» vom 12. 8 llbr Zloresns. er 5» » kicktnnjr ö Silltionn-^awa. Zss v L aa L onä 3tLr1« VVstter. s c». äs» Willä«3 Z s k- Lockü .... — — — — gllvarnnän . . 766 still wolkenlos 11 8hlliiosnit« . . — — — — Ltvcicdoim . . 762 UVV leiokt becleodt -1- 1b kopondllLeo 761 80 schwach Dunst 19 Ilemei . . . 762 VVXVV krisch kalb becksclct 20 8wineml>n<lo 762 880 leicht Haid beckeelrt -f- 21 8li»x«ll . . . 759 88VV leicht kexev -k- 18 Lxlt .... 758 8 lsiodt kexen -i- 20 lillmbare . . 759 80 leicht iVollllL -s- 20 kielä«« . . . 760 VMVV leiodt k»Ib befleckt 17 ichordoiirir . . 765 VV schwach halb befleckt -1- 17 Ulmeter . . . 759 IV leicht kexsii 18 tierlin.... 762 80 leicht beiter 19 kllisemliillkvni . 761 diVV lvicdt vollchx -l- 18 8».mderg . . 762 80 leicht heiter -s- 20 IlUldllllsao i. L. 764 VV8VV Isicdt ivolkits -f- 20 Illiaoimo. . . 765 xvv mitssstr «volkeul« -s- 20 Odemoit» . . 762 8 leicht heiter 19 >Vi«o .... 764 80 leicht wolkenlos 16 I'Ni« .... 764 XO leiekt wolkenlos -f- 17 KNiLllN . . . 765 XW leicht wolkenlos -s- 16 I-omneeir. . . 765 X leiedt kalb befleckt 18 I'eteriibnre . . — — — — i!vrm»oiu>t»ckr . 766 3 leiodt wolkenlos 18 '1 n«t.... — — — Olermoot. . . 765 xvv schwach befleckt -1- 18 k>»ri» .... 764 VVXVV leiodt halb befleckt -t- 16 Oorr .... 765 VV leiodt wolkstr 14 758 XIV »ül«L wolkür * I»
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