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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.08.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970817015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897081701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897081701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-17
- Monat1897-08
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5S84 secrrtair v. Marschall hat sich vorgestern, der „Nat.-Z." zu folge, von Freiburg nach dem Rigi begeben, woselbst er jedes Jahr einis/ -— befand sich der Prinz k. Köln, 16. August. (Privattelegramm.) In einer dem neuen gestern abgehaltenen socialdemolratischen Partei« Versammlung wurde folgende Resolution angenommen: Eine allgemeine Betheiligung an den preußischen Land tagswahlen empfiehlt sich nicht. Jedoch ist die Aufhebung . .... deö Parteibeschlusses, der jegliche Betheiligung an den I künftigen Th'rön'fosger in d^r'p'reVßVschen" Kron'e 'ohnr LandkagSwahlen ablehnt, wünschenSwerth. In allen Wahl-1 Weitere» übergehe." kreisen, wo dies möglich ist, tritt die Socialdemokratie unterI Ordnungsgemäß publicirt, fußt auf diesem kaiserlichen Ausschluß sammtlicher Compromisse selbstständig! Patente die spätere Feststellung über die Insignien de» ,u den Wahlkamps ein. Ueberall, wo dies nicht möglich ist, I deutschen Kronprinzen hinsichtlich Wappen, Krone und dagegen Aussicht vorhanden ist, daß durch das Eingreifen I Standarte. In sinngemäßer Anwendung der ReichSverfaffunj der Socialdemokratie ein hinderlicher Reactionär verdrängt I bezüglich der Erblichkeit im Präsidium mit dem Titel und durch einen Vertreter der linksstehenden Partei ersetzt I „Deutscher Kaiser" und unter Hinweis auf das formell ein- werden kann, ist den Genossen die Stimmabgabe für I wandfreie Patent, giebt es keinen Kronprinzen von Preußen letzteren zu empfehlen. I mehr, sondern eben einen Kronprinzen des Deutschen Reiches * Fulda, 16. August. (Telegramm.) Zur Conseren»! und von Preußen. In Bayern wurden die Titulaturen für der Bischöfe sind hier eingetroffen: Cardinal Fürstbischof I den Prinz-Regenten, die Bestimmungen über dessen Geburt«- vr. Kopp-Breölau, Armeebischos vr. Aßmann - Berlin, die I und NameaSfestfeiern lediglich durch Gesammtministerial- Bischöfe Korum-Trier, Redner-Kulm, vr. Thiel-Frauenburg, I entschließungen vom 12. Juli 1886 und 18. September 1886 vr. Haffner-Mainz, Bischof Dingelstedt-Münster, Simar-1 festgesetzt — an der absolut einwandfreien Rechtsverbindlich- Paderborn, Weihblschof Knecht-Freiburg, der Vertreter de« ! kett dieser amtlichen Schriftstücke hat ebenfalls noch Niemand i» England, Äid die D-Züge seien ohürhin schwtr gtttug, sie I Erzsiiftt« Posen-Gtlesen Wanjuda. Die Conferenz bealnnt könnten nicht noch einen Speisewagen mitschleppen. Dennoch I morgen Vormittag unter dem Vorsitze de« Cardinal« Kopp, hören wir jetzt, daß vom Herbst ab in mehrere V-Zügel GSrlttz, 16. August. (Privattelsgramm.)» Der Speisewagen eingestellt werden sollen, was jeden-1 Minister versprach den Ueberschwemmten seine Für- fall« von allen Reisenden sehr begrüßt wird. Da« Ver-I spräche für die Ertheilung der Staat-Hilfe. Die langen nach mehr Licht im Abtheil wird allerdings dann, I Regierung verstärkt zur Gewährung zinsfreier Darlehen den wenn man längere Strecken ungestört bleibt, also Muße i LandeSmeliorationSfond« mit 2»/» Millionen Mark, und Ruhe zum Lesen hat, «st recht lebendig hervortreten I . «euthen, 1b. August. Ein praktisch-socialer Emstwetten hat e» aber nicht den Anschein, als ob Kursus, der für das Centrum Propaganda zu macken diesem Verlangen entsprochen werden sollte. Hingegen ver-I^^'^, wird in den Tagen vom 5. b.S 9. September lautet, daß d.e Verpachtung freier Wanbflachen m!^ s^finden. Nach der „Germania" sind dafür folgend, den Personenwagen zu AnkündigungS-wecken fortgeführtI^räge in Aussicht genommen: und verallgemeinert werden soll. Wenn sich d.e« bestätigt, I Vormittag« Prof, vr Hitze-Münster: Einführung io di. social, laßt sich vielleicht da« fiScalische Interesse selbst m den Dienst I Literatur, Arbettersckutz, Haudwrrkerfragr. Professor vr. Pesch- besserer Beleuchtungsverhältnisse stellen. Wir verfehlen nicht, I Exaeten: SocialiSmuS. Pfarrer Etull«Pola.-W«tte: Bauernvereine den etwa zur Pacht geneigten Unternehmern und Jedem, der I und DarlednScassen. Rechtsanwalt Abg. vr. Stephan-Beuthen, nachher eine Ankündigungstafel anbringen lassen will, auslO.«S.: Sckutz de« kaufmännischen Mittelstands. Prosessor vr. das Angelegentlichste nahezulegen, daß sie für die ihnen zu-1 Schästt-Bre-lan: Kleru» und sxiale Frage. Senrralsecretalr ALSLÜ'L fall« da« Anzeigengeschast sich nicht entwickelt, wird d»e I Arbeitervereine (Redner noch nicht bestimmt): Arbeitertournsürsorge Eisenbahnverwaltung höchst wahrscheinlich für bessere Be-1 (Arbeitrrinnenvereinr, Hospitzr, HauShaltungSschulra). vr. Pieper: leuchtung Sorge tragen. I Aufgabe und Bedeutung des Bolk-verein» für da» katholische 8 Berlin, 16. August. Man schreibt unS: In der Ab-1 Druttckland. I.:,» sicht, für di« Fortführung der Socialreform auf der! .^°keffor Pesch ist, was die, Grundlage der kaiserlichen Erlasse vom 4. Februar I ^»Slich verschweigt, der Iesultenpater H^nnch Pesch, 1890 öffentlich zu wirken, ist eine Anzahl Männer auS ver-ß d" schiedenen Berufen und Parteien zu einer Gesellschaft mit I Da se,n beschränkter Haftpflicht zusammengetreten und hat als I publicistisches Organ die bisher im Besitz de« „Instituts für I Gemeinwohl", in Frankfurt a. M., befindliche Wochenschrift I Hindernisse leaen ^^Mi^a^der!n°M°?ten^- „Sociale Praxis" übernommen. Der Gesellschaft ge-1 r,," . hören an die Herren vr. Frhr. von Berlepsch, könig-I"'?" Iesuitengesetz noch angewendet licher Staatsminister, auf Seebach bei Großengottern i. Tb., 1"'^ zugleich Vorsitzender des AufsicktSratheS, Commerzienrath I * «"tha, 15. August. Herzog Alfred unternimmt von Rich. Roesicke, Mitglied des Reichstage«, in Tornow bei I Remhardöbrunn aus mit fürstlichen und anderen Gasten Potsdam, stellvertretender Vorsitzender deö AussichtSratheS,! öfters Hochwildjagden, bei denen weit mehr Hirsche zur vr. Andreas Voigt als Vertreter de» „Instituts für Ge-I Strecke gebracht werden, als eS sonst üblich war; hierdurch meinwohl" (G. m. b. H.) zu Frankfurt a. M., FabrikbesitzerIwird den Wünschen und Beschlüssen des Landtags entgegen- Franz Brandts, M.-Gladbach, Verlagsbuchhändler Carl I gekommen. (M. Z.) Gribel, in Firma Duncker L Humblot, zu Leipzig, Unter-! >V. Stuttgart, 15. August. Die Ernennung de» Geh. staatSsecretair a. D. von Rottenburg, Curator der I CommerzienrathS Gustav Siegle, deS ReichstagSabgeordneten Universität Bonn, Geh. Commerzienrath Friederichs in! unserer Stadt, zum Ehrendoktor erfolgte wegen seiner Remscheid und Fabrikbesitzer Ludw. Dieckhau« in Papen-1 Verdienste um die Chemie in Industrie und Wissenschaft und bürg. Außerdem betheiligen sich mit Beiträgen die Herren I ging von der naturwissenschaftlichen Facultät der Universität Geh. Commerzienräthe Siegle und v. Steiner in Stutt-1 Tübingen auS. Das Diplom wurde am letzten Freitag durch gart, Carl und Alfred Voerster, in Firma F. Volckmar,I Prof. vr. Frhrn. v. Pechmaun dem in Ammerland wettenden Verlagsbuchhändler in Leipzig, und Frl. Elise Koenigs in! Geh. Commerzienrath Siegle überbracht. Prosessor v. Pech- Berlin. Die Redaktion der auch ferner in Berlin erscheinenden I mann überreichte ihm das Diplom Namens der naturwisseo- „Soc. Praxis" übernimmt vom 1. October dS. Js. an Herr I schaftlichen Facultät in Gegenwart der Familie und der bei vr. Ernst Fran cke,z.Zt. erster Nedacleur des „Hamburgischen I ihr zu Besuch anwesenden Freunde deS Siegle'schen HauseS Correspondenten. I mit einer feierlichen Ansprache, worauf der Gefeierte bewegt (-) Berlin, 16. August. (Telegramm.) Der „Reichs-1dankte. anze.ger" berichtet: Der Kaiser empfing heute Nachmittag in I * München, 15. August. Sigl'S „Vaterland" beanstandet Wilhelmshöhe den Grafen Leopold zur Lippe-Btefterfeld,Idie Bezeichnung „Deutscher Kronprinz"; es gäbe nur dem ältesten Sohn des Regenten des FürstrnthumS Lippe, !,;»«„ Kronprinzen von Preußen. Die „Münchu. N. N." behufs Entgegennahme der Notification des Antritt» der I entgegnen hierauf: Die Bezeichnung „Deutscher Kronprinz" Regentschaft. Gleich darauf wurde Gras Leopold auch von I jst wie diejenige „Prinz-Regent von Bayern" allerdings, der Kaiserin empfangen. I genau formell genommen, eine abkürzende Redewendung. (-) Berlin, 16. August. (Telegramm.) Die „Nord-IDie officielle Reichssprache und die in Bayern seit 1871 deutsche Allgemeine Zeitung" meldet: Der Botschafter I officiell bezüglich deS deutschen Kronprinzen erschienenen von Bülow begiebt sich morgen Abend zu einem Immediat-1 Verlautbarungen kennen ebenso nur einen Kronprinzen vortrag bei dem Kaiser nach Wilhelmshöhe. IdeS Deutschen Reiches und von Preußen", eine D Berlin, 16. August. (Telegramm.) Der „Reichs-1 -'Kaiserliche und Königliche Hoheit", als die bayerische anzeiger" veröffentlicht das Gesetz, betreffend da» Ver-1 Berfaffung kemeu Regens lediglich nur d.e T,tu- waltungSstrafverfahren bei Zuwiderhandlungen gegen das I laturen „DeS Königreich» Bayern Verweser" kennt. Heute ist AoUgesetz und gegen sonstige Vorschriften über indirekte I ^allgemeiner Berichtsgebrauch: Kaiser, Kaiserin; m den Reichs- und Landesabgaben, sowie Bestimmungen über die I "sten Jahren des Bestehen» deS deutschen Reiche» berichtete Schlacht- und Wilbpretsteuer. DaS Gesetz tritt am 1. Sep-! man dagegen: Kaiser-König, Ka.serin-Konig.n Augusta u. s. w. tember in Kraft »Die Titulatur: Kronprinz des Deutschen Reiches und von L lL August. secrrtair v. Marschall hat sich vorgestern, der „Nat.-Z." zu-l ^"" Versailles, 18. Januar 1871, besagt hierüber: olge, von Freibu?g nach d7m Rig i begeben woselbst er ..NA"» Z» durch Meine P-°cl°mati°n an da, Deutsch. Volk .edeS -lakr einiae Zeit Nck aukkält c>n . - ' R-aleituna I vom b—tegen Tage Meinen Entschluß kuud gegeben, die Deutsche . ' Begleitung > ^^^nckrde für Mich und Meine Nachfolger tu der Krone Preußen befand sich der Prinz vonAreaberg. I anzunehmen, finde Ich Mich bewogen, Eurer königlichen Hoheit die > Verhältnisse entsprechende Würde Kronprinz des Deutschen Reiches mit dem Prädikate Kaiserliche Hoheit und mit der Maßgabe betzulegen, daß diese» Benennungen die ferner beizubehattenden Benennungen Kronprinz von Preußen uud Königliche Hoheit nachzustellen sind. Zugleich bestimme Ich, daß diese Würde und da» damit verbundene Prädicat auch auf ^eden gezweifelt. Und so muß sich wohl oder Übel auch da« ver wöhnteste und empfindlichste Particularistenohr an den „Kronprinzen de« Deutschen Reiches", schlechthin „deutschen Kronprinzen" gewöhnen. Oesterreich-Ungarn. Tschechische «Keeffe. * Wien, 16. August. (Telegramm.) Au« Dux werden neuerlich Zusammenstöße zwischen Deutschen und Tscheche» gemeldet. Bei der herrschenden Erbitterung ist r» der Polizei nur chwer möglich, Ruhe zu stifte». Nacht« wurden au- einer Gruppe tschechischer Arbeiter zwei Schüsse gegen d« sie zur Ruhr ermahnenden Polizisten abgegeben. ES wurde Niemand verletzt. Der Thäter ist bisher nicht auSgrforscht. > (Voss. Ztg.) Kamps zwischen Arbeitern und Gendarmen * Pest, 16. August. (Telegramm.) Itt Leutschau kam eS zwischen Arbeitern und Gendarmen zu einem förmlichen Straßenkampf, wobei dreizehn Arbeiter von Gendarmen theil« so schwer verwundet wurden, daß mehrere kaum den Tag überleben dürften. (Boss. Ztg.) Frankreich. Saure; Verhaftung. * Paris, 15. August. Präsident Faure verläßt Dienstag Havre, um sich über Pari» nach Dünkirchen zu begeben. Dort findet ein einstündiger Aufeuthalt statt, worauf Mittwoch die Einschiffung nach Kronstadt erfolgt. * Pari», 16. August. (Telegramm.) Zn Toulouse wurde dem „Figaro" zufolge gestern ein Individium ver haftet, der Träger eine« geladenen Revolvers, zweier Dolche und eine» Messer» war. Sein Name ist Villanova. Man vermuthet einen spanischen Anarchisten in ihm; er ver weigert jede Auskunft. (Voss. Ztg.) Die Duell-Affaire. * Pari«, 16. August. (Telegramm.) Die Zeugen des Generals Alb er tone haben den Zeugen deS Prinzen Heinrich von Orleans geschrieben, daß der General Angesichts des gestrigen Duells von der Austragung des Zweikampfes zwischen ihm und dem Prinzen Abstand nehme und die Angelegenheit al« erledigt betrachte. Belgier». Angtoltllo. * Brüssel, 15. August. Auf Wunsch der spanischen Regierung stellte die hiesige Polizei eingehende Untersuchungen über den Brüsseler Aufenthalt deS Mörders von CanovaS, Angiolillo, an. Er verbrachte den letzten Winter hier, war ein thätigeS Mitglied der hiesigen Anarchisten vereine und hielt in allen geheimen Versammlungen wüthende Reden. Schweiz. Socialdemokratisches. * Zürich, 15. August. Die heutige Demonstrationsver- sammlung der deutschen Socialisten beim Schloß Wyden zählte 5000 Theilnehmer, darunter viele Schweizer Socialisten und viele Bauern. Bebel und der Arbeitersecretair Greulich hielten Vorträge. Bebel schloß mit einem Hoch auf die internationale Socialdemokratie, Greulich mit einem Hoch auf das Zusammengehen der Bauern mit den Arbeitern im Kampf gegen da« Capital. Spanien. Das zukünftige Regime. * Ma-rtp, 16. August. (Telegramm.) Sagasta be steht auf der Nothwend.gkeit, daS conservative Cabinet unter dem Präsidium des Kriegsministers Azcaraga beizu behalten. Orient. Die Frtedensverhandlungcn. * Die „Kölnische Zeitung" meldet aus Konstantinopel vom 15.August: Eine neue Stockungist in den Friedens verhandlungen eingetreten, weil England sich weigert, auf daS türkische Verlangen der Besetzung des Landes südlich von Larissa und Volo bis zur Zahlung der Entschädigung einzugehen. Der englische Botschafter batte früher zu gestimmt, die englische Regierung aber erhebt jetzt Schwierig keiten. (Telegramm.) * London, 16. August. (Telegramm.) Die „Times" melden aus Kanea: Der österreichisch-ungarische Admiral ricktete Namens der Admirale der Mächte eine dringende Aufforderung an die Aufständischen, Angesicht» der Leiden der eingeschlossenen Mohamedaner in eine Erweiterung der internationalen Zone um Kanea herum zu willigen. Eine internationale Commission ist als Gerichtshof für summarische Rechtsprechung für die Insel eingesetzt worden. Ferdinand der Stolze. * Konstantinopel, 15. August. In Botschafter-Kreisen wird erst heute bekannt, daßFürstFerdinandvon Bulgarien, wiewohl der Zwischenfall der Abberufung deS Barons Call noch nicht eingetreten war, bei seinem hiesigen Aufenthalt bei fämmtlichen Botschaftern, ausgenommen den österreichisch ¬ ländern ist das übrige Ausland nur schwach vertreten. Ruß land fehlt z. B. vollständig. WaS von spanischer und italienischer Malerei zu sehen ist, findet sich in dem großen, leider unzureichend erhellten Kuppelsaale zur Linken, dessen breiteste Wand noch dazu von einem einzigen Gemälde des Münchener Maler» Georg Waltendergrr: DaS Ende der Welt, ausgefüllt wird. DaS Bild ist «ine fleißige Arbeit, mehr kann man zum Ruhme des in der Composition ver schwommenen, in den Farben verfehlten Bildes beim besten Willen nicht sagen. Zu den Italienern muß man auch Giovanni Segantini rechnen, der mit drei Bildern vertreten ist. Die große Schnee-Landschaft, in deren Vordergrund eine Frau mit einem Säugling an einem Baume hängt, ist ohne Commentar, d. h. ohne den Hinweis auf eine buddhistische Legende, an die sie anknüpft, absolut unverständlich. Leichter erschließt sich daS von der königl. Gemäldegalerie angekaufte Bild: Die Liebe an der Quelle deS Lebens, dem Verständniß. DaS aus einer paradiesischen Landschaft der Lebensquelle leicht, ohne Gefühl der Schwere, zuschreitende Liebespaar, der an der Quelle de« Leben« sitzende Genius, daS sind zwar Allegorien, nicht Geschöpfe einer markigen Phantasie, sondern deS Gedankens, aber die Stimmung de» Ganzen wirkt doch unmittelbar und frisch genug. Eine reine gegenständliche Freude gewährt dagegen ein älteres Bild SegantlnrS: Am Trog, eine AlpenscrneriemitThier- stasfage, in der die Art, wie sich die Gegenstände in der kühlen und reinen Luft abheben, Bewunderung verdient. Roberto Bompiani erreicht mit seinem den Schlaf eine« Kinde« be wachende» Engel nickt die Wirkung der von ihm bekannten früheren Werke. Mehr noch al« Bezzi'S Frauen am Strande gefällt Vincenzo Caprile'« reizendes Genrebild: Dapbne und Cloö, ein Knabe und ein Mädchen, die von der Feld arbeit heimkehrend Muße finden» mit einander ein wenig zu kokettiren. Giovanni Fattori bewährt sich in drei kleineren Bildern al» intimer Beobachter de« militairischen Leben» im Felde; Pio Joris malt eine GründonuerStaaSprocession in der Kirche, bei der daS Lichterspiel der großen Kerzen trefflich wievergegeben ist, und ein reizende» Miniaturbild: der Schuster; Angelo Morbelli führt un» unter dem Titel: Achtzig Erntesimi Frauen bei der Arbeit in einem unter Wasser stehenden Reisfelde vor, wobei wir un» mit der Rückansicht der Damen begnügen müssen; Clementi Pugliese zeigt unS in einer Alpenscenerie Frauen auf dem Wege zur Messe und Enrico Reycend- Turin führt unS m einem großen Sammelrahmen gleich 17 Naturstudieu vor, zum großen Theil kühne coloristische Versuche im Gebiete der Genrebilder und der Landschaft. Zu den beliebtesten und bekanntesten italienischen Meistern zählt ohne Frage Gustavo Simoai; auch er giebt un« einen großen Rahmen mit Studien zu sehen und neben diesen vor Allem zwei farbenvrächtige, mit der fast sprich wörtlichen Sauberkeit auSgefüyrte Aquarelle: Bocciaspiel und Markt in Sorrent. Bon den wenigen Spaniern, die erschienen sind, ist neben Benliure I. Gil, dessen Allegorie: Charon allerdings sehr frostig berührt, vor allem IosS Villega« wegen semeS vorzüglichen Damenportrait» und Salvador Viniegra y Lasso mit seinem großen Bilde: Vor dem Stiergefecht (der Matador mit seiner Geliebten betend vor einem blumen geschmückten Altar), zu nennen. Von den wenigen portu giesischen Werken ist da» große Gemälde von Carlo- Re i S - Lissabon Sonnenuntergang besonderer Beachtung Werth. Es zeigt zwei Landleute mitten in der Acker arbeit innehaltend und mit Andacht dem Zuge einer Procession zuschauend, die durch die Fluren dahinschreitet. Die Wahl der Lebensgröße bei den im Vordergrund stehenden Landleuten mit ihren Pferdrn erhöbt den Eindruck der sonst stimmungsvoll wiedergegrbenen Situation nicht. Nicht uninteressant ist da« Portrait eine« portugiesischen Schau spieler« von Columbaao. ES erübrigt un« nun noch, den Bildern der Dänen, der Schweden und der Engländer, bezw. Schotten einige Bemerkungen zu schenken. ES finden sich unter ihnen einige sehr beachten-werthe Werkt, zumal gilt da« von den Bildern der Dänen, die sich in den ersten Saal link« vom Vestibüle mit einigen Franzosen theilen. In Georg Nicolai Achen lernen wir einen ebenso feinfühligen Landschafter wie Portraitisten kennen. Sein „Juni" zeigt bei besonderer Schlichtheit de« Motive« eine Zartheit der Farbe in der Brhanvluug der Lusttöne, namentlich auch in dem den Wald links durchbrechenden Lichtschimmer und eine tiefe und innige Versenkung in die Stimmung der Land schaft; ebenso bekundet sein Portrait einer Schauspielerin ein feines Verständniß für die Psyche des Modelle-, eine kräftige Charakteristik und eine schlichte Größe in der Ab stimmung de» Ganzen. Den Nordlandreisenden wird die effektvolle Schilderung eine« Sonnenunterganges an der Spitze einer weit in die See hinauSgeschobenea Insel von Ole Bräsen großartige Reiseeiodrücke in die Erinnerung zurückrufen. In der Schlichtheit des Motive« begegnet sich da» FrühliogSbild von H. Andersen Brendekilde mit dem ihm auch sonst ähnlichen Bilde Achen'S, während Brende- kilde'S groß angelegtes Bild Kain in dem figürlichen Theile weniger wirkt, als in dem breiten landschaftlichen Hinter gründe. Viggo Johannsen fesselt durch seine Landschaft: Sommernachmittag bei Iammerbuchten, ein klar und sicher ent worfene« Meisterwerk der paysage intime. Eine ergreifende Scene au« dem Leben des ländlichen KleinbürgerthumS schildert un» LauritS Andersen Ring in seinem Bilde: Frühling, da» mit dem Kennworte: Genesung bester bezeichnet wäre. In den Gesichtern der beiden Mädchen, die bier in einem im ersten LenzeSschmuck einladenden Garten wandeln, die ältere, nach schwerer Krankheit, gestützt auf die Schwester, zum ersten Male der neuen Sonne sich erfreuend, mag man ohne Mühe eine ganze Geschichte von Leiden, Entbehrungen, Hoffnungen, Wünschen und Zweifeln lesen. Diese Fülle der Empfindung wirkt bei der Schlichtheit de» Vortrages um so fesselnder und überraschender. Indem wir den Werken von Julius Paulsen, Mol« und Niß noch im Vorbeigehen unsere Aufmerksamkeit schenken, sehen wir un« plötzlich von einem in grellen Farben gehaltenen Bilde gefesselt, besten Figurenreichthum Staunen erregt. E« ist betitelt: Die mystische Hochzeit, und der Maler beißt Kristian Zahrtmann, ein Kopen hagener. Da« Mystische, da« über dem Gegenstand schwebt, vermögen wir nicht zu deute», aber man muß die coloristische Kraft diese« Bilde-, den Farbenrausch, der von ihm ausgeht, ohne doch zu verwirren, bewundern In unmittelbarer Nähr diese« Bilde« hat eine der mit Recht so gefeierten Thier studien: Birkhuhn im Schnee, von Bruno LiljesorS-Upsala Raum gefunden, der, al« einziger Schwede in her Au-strlluog, 6rö8Stv8 Lr8tv8 Hots! 0sut8oklLiiä8 vexenvder Oentraldaliudok krleürtelistrasse. 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M. S. „Eormoran", Commandant Corvrtten«Lapitaia Brossatis, am 14. August in Niutschwang angekommrn und beabsichtigt, am 19. d. M. nach Port Arthur in See zu gehen. S. M. S. „Hyäne", Tom» Mandant Capitainlieutenant Becker, am 14. August in Sierra Leone angekommen und wird am 17. d». MtS. dir Heimreise fort, setzen. S. M. S. „Irene", Commandant Capitain zur See du Boi», am 16. d. M. von Hakodate nach Wladimirbay in Ser gegangen. * Danzig, 16. August. (Telegramm.) Die HerbstübungS- flotte ist gestern früh 8 Uhr unter dem Commando des Admiral» von Knorr zusammengetreten und hat heute eine gefechts mäßige Uebungsfahrt auf die hohe See unternommen. Tageskalender. Telephon-Anschluß: Expedition de» Leipziger Tageblattes .... Nr. 222 j -- Redaktion des Leipziger Tageblattes .... - 152 Buchdrnckerei Les Leipziger Tageblattes iE. Polz) » 117:r f A Otto Klemm'» Sortiment (Alfred Hahn), Filiale: Universitäts straße 3: Amt I 4046. Loni» Lösche, Filialen de» Leipziger Tageblattes: Katbarinenstr. 14: Amt I 2935. kvniaspiatz 7: Amt IV 3575. AnSknnstSstelle sür See-SchifffahrtS- nnd Reise-Verkehr. Relief-Weltkart» derHamburgerRhedereien: F.W.Graupenstein, Packholstr.il/13. Unentgeltliche AuSkunstsertheilung: Wochen tag» 9—12 Uhr Vormittags und 3—6 Uhr Nachmittag». Parent-.GebranchSmnster-uMarken-AnSknnstSstrllc: vrüb>2 lTuchhallr), I. Exped. Wochentag- 10—12,4—6. Fernspr. I, 682. Oeffentliche Bibliotheken. Universität».Bibliothek. Die Bibliothek ist an allen Wochentagen geöffnet: Früh von 9—1 Uhr und (mit Ausnobmr de» Sonnabend») Nachmittag» von 3-5 Uhr. Der Lesesaal ist geöffnet: Früh von 9—1 und (mit Ausnahme deS Sonn abends) Nachmittags von 3—6 Uhr. Die Biicher-Nusgabe und Annahme erfolgt täglich früh von 11—1 Uhr und lmit Aus nahme des Sonnabend») Nachmittags von 3—5 Uhr. Stadtbibliothek. Montag» und Donnerstag» 11—1 Uhr, di« übrigen Tage 3—5 Uhr. VolkSbibliotbek IN. (VII. Bürgerschule) 7'/.—9'/« Uhr Abd». BolkSbtbliothek IV. (VI. Bürgerschule) 7'/.—9'/. Uhr Abend». ungarischen, Baron Ealice, sein« Kartt abgkgeken hat. (Franks. Ztg.) Asien. Unruhen in Vrttisch-Jndien. * Timin, 16. August. (Telegramm.) Meldung de» Reutrr'schen Bureau». Der Emir von Afghanistan hat einen Firma» erlassen, in welchem er seinen Unterthanen verbietet, fick den aufständischen Eingeborenen unter dem Mullah von Haddhah bei Peschawur anzvschiießen. Der Emir hat auch dem Gouverneur von Khost den Befehl ge geben, die Afghanen zu bestrafen, welche etwa wieder der britischen Expedition in Tochi Kameele rauben. unerreicht an I-eaelttkrakt, Lrennäauer und Haltbarkeit pro Stück 1 kllektrisobe rerorllocker kstr vaaxlUkiliebl. 6. m. d. II., Leipzig, Klostergasse 8/10. Tel.-Amt I, Nr. 2554. Thompson'» Leifen- VLLVULVVILL LLH-LL Pulver seiner vorzüglichen Eigen- schäften wegen gemacht. Dasselbe macht die Wäsche blendend weiß, ohne dieselbe anzugreifen, und giebt ihr einen angenehmen, frischen Geruch. 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Man scheint dem nach in England für Actbilder, namentlich in landschaftlicher Umgebung, noch starke Neigung zu besitzen, ein Umstand, der bei der sonst in der malerischen Abthettung der Ausstellung in die Erscheinung tretenden Enthaltsamkeit in dieser Be ziehung von dem Besucher al» ein Reiz der Abwechselung gern willkommen geheißen wird. Fowler wie Stott of dldhain lieben eS leider, ihre Scenen durch einen duftigen Schleier zu verhüllen. Kräftiger und gesünder, in der oder jener Linie sogar zu derb, ist die Malweise William Strang'S, die sich namentlich in dem Bilde der badenden Mädchen in allen ihren Vorzügen zeigt. George Spencer Watson hat in dem Portrait de» Herrn W. Sp. Watson eine» der interessantesten und lebensvollsten Portrait» der ganzen Aus stellung geliefert. Unter den Genrebildern ragt vor Allem da» Bild: Nach dem Sturm, von Henry Herbert Lathang, hervor. Lootsen bringen auf einem Boot einen schwer Ver wundeten nach Hause. In Bezug auf die Landschaft bieten endlich Engländer und Schotten eine Reihe beachtenSwerther Bilder. Wir haben hiermit unseren Rundgang durch die Säle der Maler und Plastiker beendet und eS verbleibt un» nunmehr nur noch die Aufgabe, in einem Schlußartikel die modernen Zimmereinrichtungen und die Abthettung für graphische Küoste einer kurzen Würdigung zu unterziehen.
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