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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 24.08.1897
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-08-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18970824029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897082402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897082402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-08
- Tag1897-08-24
- Monat1897-08
- Jahr1897
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Sias Fernspr. 1998. OSLLDl7»1L»L^11S O«o. 8«L»iL«iEtVr Ä^aQl»L. ^uer Vlükkörper vl. 1.—. Tageskalender. in Leipzig: Außer unseren ain Kopfe des Blatte» genannten Flliakea find zur Annahme von Inseraten für das Leivziger Tageblatt berechtigt Ct. L. Tande äi Co., Petersstraße 34 (Drei Könige), Haafenstein är Vogler, Grimmaischr Str. 21, I., Jnvalidenvank» Grimm. Str. 19, Ging. Nicolaistr., dilidotf Moffe, Grimmaischr Str. 27, I., Rodert Braunes, Kleine Fleischrrgasse 13, '/, Et. Engen Fort, Nicolaistraße 51,1., Bernhard Freher, Fleischerplatz 5, MaxSchneider vorm. P. Schreiber, Marschnerstr. 9 Leipz.Annonc.-Exped.(O.Schm»-t),Nafchmarkt3,p„ Hermann Dittrich, Weststraße 32, Hermann Hörholö, Yorkstraße 32, Volkmar Küster, Zeitzer Straße 35, B. Renmann L Co., Ranstädter Steinweg 29, IL, Otto Engelmann, Ranstädter Steinweg 1, H. Dingeldein, Kleine Fleischrrgasse 4,1. (Kafferbaum), in Leipzig-Anger: C. O. Oehler, Bernhardstraße 29, in Leipzig-Eutritzsch: Robert Altner, Delitzscher Straß«5, in Leipzig-StohliS: Robert Altner, Lindenthaler Straße 5, in Leivzig-AohliS: L. A. Klepzig, Böhmestraße 1. vart., in Leipztg-Lindenau: Albert Lindner, Wettiner Straße 51. in Leipzig-Reustadt: Schett's Annonc.-Erv-, Tisendahnstr. 3, in Leipzig-Neustadt: A. Coffier, Eisenbahnstrabe 31, in Leipzig-Plagwitz: M. «rntzmann, Zschochersche Str. 7o, in Leipzig-Reudnitz: v. Schmidt, Kohlgartenstr. 67, pari., in Leipzig-volkmarSdork. tzt A.Raumauu.Tonradstr.55 Postamt 1 im Postgebäude am Augustusplatz. Telegraphenamt im Postgebäude am Augustusplatz. (Eingang: Grimmaischer Steinweg 1). Etadt.Fernsprechamt Grimmaischer Steinweg 3, ll ). Postamt 2 am Dresdner Bahnhost. Postamt 3 (Hohe Straße 13). Postamt 4 (Harkortstraße 3). Postamt 5 (Thomasaasse 4). Postamt 6 (Weststraße 26). Postamt? (Ranstädt. Steinweg 38). Postamt 8 (Ecke Göschenstraße und Täubchenweg). Postamt 9 (Börsengrbäude, Pack« hosstraße 2/4). Postamt 10(Hospitalstraße 4,6,8). Postamt 11 (Dufourstraße 12/14). Postamt 12 (Südstrabe 2d). Postamt 13 (Augustusplatz, Ting. Roststraße 2). Postamt 14 (Borkstraße 15). PostamtLeipzig.Anger-Eottendorf (Gartenstraße 5). * Leipzig-Connewitz (Elisenstraße 3). - LeipzigULutritzsch (Markt 1). , Leipzig^Lohlis (Hauptstraße 14). » Leipzig-Kleinzschocher (Rudolsstraße 1). » Leipzig-Lindenan (Demmeringstraße 32). » Leipzig-Neuschönefeld (Eisenbahnstraße 51). » Leipzig.Plagwitz (Alte Straße 23). » Leipzig-Reudnitz (Senefelder-Straße 2). - Leipzig-Thonberg (Reitzenhain. Str.70/72), » Leipzig-VolkmarSdorf (Jdasiraße 36). 1) Sämmtliche Postanstalten, mit Ausnahme der Postämter 1, 10 und 13, sind zugleich Telegraphenanstalten. 2) Die Postämter 5 und 9 find zur Annahme gewöhnlicher Päckereirn, sowie größerer Geld- und Werthpackete nicht ermächtigt. Bei den Postämtern 10 und 13 findet eine An nahme von Postsendungen nicht statt. 3) Die Tienststunden für den Verkehr mit dem Publikum werden bei sämmtlichen Postämtern mit Ausnahme von Leivzig« Connewitz und Leipzig-Kleinzschocher obgehalten: an Werk tagen von 7 Uhr (im Winter 8 Uhr) früh bis 8 Uhr Abends, an Sonn« und allgemeinen Feiertagen von 7 Uhr (im Winter 8 Uhr) früh bis 9 Uhr Vormittags und von 5 bis 6 Uhr Nachmittags. Bei dem Postamt in Leipzig-Connewitz sind die Dienststunden an Werktagen auf die Zeit von 7/8 früh bis 12 Mittags and von 2 bi» 7'/, Nachmittags, bet dem Postamt in Leipzig-Kleinzschocher aus 7/8 früh bi» 1 Nachm. und 5 bi» 7 Nachm., Sonn- und Feiertag» bei beiden Post ämtern aus die Zeit von 7/8 früh bis 9 Borin, und von 5 bis 6 Nachm. festgesetzt. Außerdem findet bei sämmtlichen Postämtern in den Vororten an Sonn- und Feiertagen während der Zeit von 12 bis 1 Uhr Nachm.. bei den Post ämtern 2 uno 8 an Werktagen von 8 bi» 9 Uhr Abend» eine Annahme von Telegrammen statt. Bei dem Telegraphen amt (am Augnstusplatz) werden ununterbrochen, auch in der Nachtzeit, Telegramme angenommen. Inwieweit bei den Postanstalten auch außerhalb ver vorstehend angegebenen Dienstzeiten Telegramme eingeliefert werden können, rraiebt sich aus den bet den BerkehrSanstalten ao-hängenden Post«, berichten. Bei dem Postamt 13 (Augustusplatz, Eingang Poststraße) erfolgt an Sonn- und Feiertagen auch in der Zeit von 11 bis 12 Uhr Bormittag- rin» Ausgabe von Briefen an * No«, 23. August. Die Ernennung de» Prinzen von Neapel zum commandirenden General deS 10. Armeekorps (Neapel) wird amtlich veröffentlicht. Tvanie*. Thnamtt. * Barcelona, 23. August. Nach Meldungen au» Garcia find dort einige Dynamitbombe^ entdeckt worden. Richland. Präsident Faure tu Petersburg. * Petersburg, 23. August. Dir russische Kaiseryacht „Alexandria", mit dem Kaiser, dem Präsidenten Faure, dem Groß-Admiral Großfürst Alexis, den russischen und französischen Ministern de» Aeußerrn Gras Murawjew und Hauotaux an Bord, traf, den Breit wimpel des Zaren gehißt, Vormittag 11'/. Uhr in Prterhof rin. Die Großfürsten mit zahlreichem Gefolge empfingen mit mili tärischem Gruß die einlausende Kaiseryacht, bei deren Annäherung eia Salut von 31 Kanonenschüssen abgegeben wurde. Der Präsident Faure begrüßte die Großfürsten Wladimir und Konstantia mit einem Händedruck und Lüften de» Hute». Nachdem sodann die übrigen Vorstellungen stattgefunden hatten, wurde dir Front der von der Marinegarde gestellten Ehrenwache abgeschritten, wobei Präsident Faure durch Anlegen der Hand an den Hut militairisch salutirte. GS folgte hierauf der Vorbeimarsch unter den Klängen der Mar- feillaise. Bei der Abfahrt nach dem Großen Palai» begänne» die Hurrahrufe, welche sich auf der ganzen Fahrt steigerten, während von den Damen Blumen geworfen wurden. Di« gleiche Begrüßung wurde dem Präsidenten aus der Fahrt nach dem Palais Alexander- feste zur Kaiserin zu Theil. * Petersburg, 23. August. Nach der Rückkehr des Präsidenten Faure von seinem Besuch bei der Kaiserin fand in dem pracht voll mit künstlerischen Decorationea geschmückten weißen Saale des Peterhofer Großen Palais eia Frühstück zu 34 Gedecken statt. In der Mitte der Tafel hatte der Kaiser und auf seiner rechten Seite Präsident Faure Platz genommen, während die Großfürsten sich zu beiden Seiten anreihtea. Dem Kaiser gegenüber saß der Verweser des Hosministeriums Baron Fredericks und diesem zur Rechten der französische Minister deS Aeußeren Hanotaux. Nach dem Frühstück stattete der Präsident Faure den Mitgliedern der kaiserlichen Familie Besuche ab. Asien. Ter Aufstand in Vritisch-Judien. * London, 23. August. Nach einer amtlichen Depesche auS Peschawur ist der Bericht eingelaufen, daß bei Ali« MuSjid ein Kampf zwischen Afridis und der dortigen Garnison stattgefunden habe, auch von BaleSk-Kehl wird ein Gefecht gemeldet. * Simla, 23. August. Nach hier eingegangenen Berichten befindet sich eine bedeutende Streitmacht von Afridis auf dem Vormarsche den Khaibar-Paß herunter. Der Mullah von Haddah soll die Mohmands zum Angriff auf Michni Shabkadar gesammelt haben. Es wurden weitere Truppen nach Kohat beordert. Eine amtliche Depesche auS Peschawur meldet, daß die Afridis heute früh Ali-MuSjid angegriffen haben und um 10 Uhr früh zum Angriffe au Fort Man de schritten, während eine andere Streitmacht gegen Kadam vorrückte. Alle Afridi-Stämme sollen sich erhoben haben. * Simla, 23. August. (Meldung des „Reuter'schen Bureaus.") Die Aufständischen gingen durch den Khaibar-Paß vor. Artillerie ist abgegangen, um sie zu beschießen. Der Emir von Afghanistan hat wiederum ein Schreiben an die indische Regierung gerichtet, in dem er jede Verantwortlichkeit für den Ausstand bestreitet und den religiösen Führern verschiedener Stämme alle Schuld beimißt. * Bombay, 23. August. (Meldung des „Reuter'schen BureauS".) Nach einer Depesche aus Sind« erhält sich dort das Gerücht, die Forts Ali-MuSjid und Man de seien von den Afridis genommen. Mlitair und Marine. * Sofort nach Beendigung der zur Zeit stattfindenden Flotten- bauptmanöver in den Gewässern der Ost- und Nordsee wird sich Prinz Heinrich von Bord seines Flaggschiffes, des Kreuzers 1. Classe „König Wilhelm", ansschiffen und das Commando über die zweite Division deS Geschwaders niederlegen, die er seit dem 1. October v. I. führte. Zum 1. Mal wird der Prinz in der Stellung als Contreadmiral vom Herbst d. I. ab rin größeres selbstständiges Landcommando übernehmen, indem er, wie schon gemeldet, die Führung der 1. Marine-Jnspection mit dem Sitz in Kiel erhalten hat. Als Jnspccteur dieses Verbandes, der die 1. Matrosen- und Werftdivision, sowie die Friedrichsorter Schiffs« jungenabtheilung umfaßt, erhält Prinz Heinrich außer den beiden persönlichen Adjutanten, Corvettencapitain mit Oberstlieutenants rang Müller, und Rittmeister ä la suite des 1. Leibhusarenregiments Nr. 1 Clifford Cocq von Brengel, noch einen dritten Adjutanten vom Range eines Capitainlieutenants, der speciell den Dienst des Adjutanten des Jnspecteurs der 1. Marine-Jnspection zu versehen hat. Wie Prinz Heinrich in der Stellung als Divifionschef der 2. Panzerdivision der Nachfolger des Contreadmiral» v. Arnim war, so übernimmt er sein neues Landcommando ebenfalls von diesem Flaggofficier. Vorbehaltlich weiterer Neucommandirungen wird der Prinz der unmittelbare Vorgesetzte folgender Com« mandeure der drei vorgenannten Verbände sein: de» Capiiains zur See du BoiS, der zur Zeit uoch den Kreuzer zweiter Classe „Irene" in Ostasien befehligt und demnächst die Heimreise an tritt, um die 1. Matrosendivision zu übernehmen, des Corvettrn« capitain» Reincke und des Corvettencapitains mit Oberstlieutenants rang Grafen von Moltke; außerdem steht Prinz Heinrich in feiner neuen Stellung iin unmittelbaren Borgesetztenverhältaiß zu dem Prinzen Heinrich XXVI. von Neuß, der die 1. Abtheilung der 1. Matrosendivision befehligt. Sobald Prinz Heinrich seine Flagge an Bord deS alten Panzerkreuzer» „König Wilhelm" nieder- geholt haben wird, stellt das Schiff auch außer Dienst, um aller Wahrscheinlichkeit nach nicht mehr in der heimischen Schlachtflotte Verwendung zu finden. Das dreißig Jahre alte Schiff blickt au eine ehrenvolle letzte Jndienststellungszeit zurück: es hat im letzten Jahr zum ersten Mal die Admiralsflagge des Prinzen Heinrich ge- führt und den Prinzen zum RegierungSjubiläum der Königin von England nach der Rhede von Spithead und gelegentlich de» Kron- städter Aaiserbefuch» zum Strande der Newa getragen. Gerichtsverhandlungen. Königliche» La«d-ertcht. Ferien-Strafkammer v. 6. Leipzig, 24. August. I. Am Nachmittag de» 81. Mai be merkte der auf dem Arbeitsplatz im Volk-Hain zu Stünz beschäftigte Arbeiter P., daß ihm au» der Tasche seiner abgelegten Weste die silberne Uhr gestohlen worden war. Er ging sofort in die Cantine und sagte seinem Arbeitskollegen, dem 29 Jahre alten Handarbeiter Otto Hermann G. auS Pegau den Diebstahl auf den Kops zu. Dieser leug nete, ließ sich aber von P. die Laschen durchsuchen, wobei in der rechten Hosentasche die gestohlene Uhr gefunden wurde. In seiner Entrüstung gab der Bestohlene dem diebischen College» ein Paar Ohrfeigen, die G., obwohl er rin ziemlich gewaltthätiger Mensch ist und nicht weniger denn drei Mal wegen Widerstand» gegen dir Staatsgewalt bestraft ist, ruhig hinnahm, wohl in der Hoffnung, daß damit die Sache definitiv au» der Welt geschafft würde. Hierin aber hatte er sich geirrt, denn, nachdem die Behörde Kenntniß von dem Vorgänge erlangt hatte, wurde G. wegen Diebstahl» zur Verantwortung gezogen. In der Hauptverhandlnng führte G. zu seiner Bei- thridigung an, er sei an jenem Tage völlig betrunken gewesen und habe sich mit seinem Freunde P. nur einen Scherz machen wollen. Beide Behauptungen wurden indessen durch die Beweisaufnahme widerlegt. Daß man übrigen» dem G. den Diebstahl wohl zutrauen kann, geht au» seinen zahlreichen Vorstrafen wegen EigrathumS- vergehen und -Verbrechen hervor. Ter Gerichtshof gewann daher auch di« volle richterliche Urberzeugung von der Schuld d«S Aage- Nagten und verurtheilte ihn wegen RücksallSdirbstahlS unter Zu- billigung mildernder Umstände zu neun Monaten Gefängniß und drei Jahren Ehrverlust. II. Den ihm in der letzten Woche de» Mai gewährten Ausgehe tag benutzte der Buffetier Friedrich Franz F. auS Kleinzschocher, um mit mehreren guten Bekannten einen AuSflug zu Wagen zu machen. Die Fahrt ging zunächst nach Grobdölzig, wo im Sch.'schen Gasthof (iinkehr gehalten wurde. Als F. das Gastzimmer betrat, meinte er zu den dort Anwesenden: „Euere Dorspolizei wird wohl nicht gleich kommen, ich habe nicht ausgesträngtl" Diese respectwidrige Aeußerung wurde ürF.verhängnißvoll, dennzusälligerWeisewarensowohldrrGemeinde- Vorstand, wie der Gemeindediener in der Gaststube anwesend. Ter Letztere, welcher seine Dienstmütze trug, ging hinaus und meldete dann dein Gemejndevorstand, daß thatsächlich nicht abgesträngt worden sei. Nun dielt F. e» doch für besser, sich mit der Ortspolizei auf besseren Fuß zu stellen, trug dem Wirth auf, dem Gemeindediener ein GlaS Bier zu verabreichen und meinte: „Machen Sie doch keine Geschichten!" Der Gemeindevorstand forderte daraufhin F. aus, seinen Namen zu nennen. F., welcher den Gemeindevorstand uoch nicht kannte, entgegnete aber kurz angebunden: „Da kann ein Jeder kommen." Nunmehr gab der Gemeindevorstand sich al» solcher zu erkennen, atzte F. an und wollte ihn verhaften. Diesen schüttelte aber F. ab, verließ die Gaststube, bestieg den Wagen und fuhr davon, nachdem er vorher noch seinen Namen genannt hat. Der Gemeinde« Vorstand brachte den Vorfall zur Anzeige und die Staatsanwalt, chaft mutzte nun gegen F. Anklage wegen versuchter Beamten- bestechung und Widerstands gegen die Staatsgewalt er heben. Der Gerichtshof sah die Sache in mildem Lichte an und erkannte auf eine Geldstrafe von fünfzehn Mark, an deren Stelle im Nichtzahlungsfalle drei Tage Gefängniß zu treten haben. III. In der dritten Morgenstunde des 23. Juni stahl der 46 Jahre alte Handarbeiter Friedrich St. aus Wohlan bei Dessau aus dem Hofe de» Grundstückes Kochstratze II sechs junge Kaninchen. Eines der gestohlenen Thiere ist verendet, eins hat er geschlachtet, die übrigen vier sollten ein gleiches Ende finden, wurden aber nach Entdeckung des Diebstahl- bei St. noch lebend vorgesunden und dem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben. St. ist mehrfach vor bestraft, so daß für den vorliegenden Diebstahl die Rückfalls« bestimmungen Anwendung zu finden hatten. Unter Zubilligung mildernder Umstünde wurde St. zu fünf Monaten Gefängniß verurtheilt. Entscheidungen des Reichsgerichts. tNachdruck verboten.) I- Leipzig, 23.August. Ein Aussehen erregender Mord- proceß beschäftigte heute das Reichsgericht, nachdem in derselben Sache vor längerer Zeit bereits ein früheres Urthril auf gehoben worden war. Vom Schwurgericht Duisburg waren durch jenes frühere Urtheil die Bergmannswitlwe Karolin» Schula geborene Halfar wegen Anstiftung zum Morde, die Fabrikarbeiter Grad, Franz Sauter und Anton Schmitz wegen Mordes sämmtlich zum Tode verurtheilt worden. Als festgestellt wurde angesehen, daß Vie drei Männer am 26. August 1896 aus Veranlassung der Schula deren Ehemann mittels zweier Ziegelsteine ermordet haben. Bei jenem Urtheile hatte sich der Angeklagte Grad beruhigt, während die drei anderen Angeklagten Revision einlegten und die Aufhebung des Urtheils durch Las Reichsgericht durchsetzten. Nunmehr hat das Schwurgericht in Duisburg am 19. Juni die Schula und die Mit angeklagten Sauter und Schmitz abermals zum Tode verurtheilt. Die von diesen drei Angeklagten gegen das neue Urtheil eingelegte Revision enthielt materielle und processuale Rügen. Die eine processuale Beschwerde ging dahin, daß dem Zeugen Assessor M. eine unzulässige Frage vorgelegt worden sei. Dieser Herr hat in der Voruntersuchung den Angeklagten Sauter vernommen und war in der Hauptverhandlung gefragt worden, wann seiner Ausfassung nach Sauter die Meinung erhalten haben müsse, daß der Ehemann der Schula ermordet werden solle. Die Revision erblickte in der erwarteten Antwort aus diese Frage ein Urtheil über die Schuld des Sauter, welche» abzugeben der Zeuge nicht befugt sei. Unter Anderm wurde auch noch behauptet, die Beweisaufnahme sei nicht auf alle vorhandenen Beweismittel ausgedehnt worden. — Der Reichs- anwalt erklärte die Frage an den Zeugen Assessor M. zwar für bedenk lich, meinte aber, es sei kaum anzunehmen, daß der Vorsitzende von dem Zeugen die Abgabe eines Urtheils über die Schuld oder Nichtschuld des Angeklagten Sauter verlangt haben könne. Die Antwort des Zeugen gehe aus dem Protokolle nicht hervor, aber es fei sicher, daß er die Frage nur so verstanden habe, wie sie offenbar gemeint war, daß er nur den Eindruck wiedergeben sollte, den er bei Vernehmung Sauter's gehabt hat. Aus dem Protokolle gehe weiterhin hervor, daß auf Erhebung der sonstigen Beweise verzichtet worden sei und daß der Gerichtshof deshalb beschlossen habe, von einer weiteren Beweisaufnahme ab- zusehen. Die entsprechende Rüge sei deshalb unbegründet, ebenso die übrigen. — Das Reichsgericht erkannte im Einverständnisse mit diesen Darlegungen auf Verwerfung der Revision dieser drei Angeklagten. Vermischtes. --- Berlin, 24. August. Zum Doppermord in der Königgrätzerstraße schreibt der „Berl. Loc.-Anz.": Die fortschreitenden Ermittelungen in Sachen der Ermordung der Frau Hausbesitzer Schultze und ihrer Tochter haben folgendes Ergebniß gehabt: Als Thäter wird, wie schon mitgetheilt, ver flüchtige Schuhmacher Josef Gonczi angesehen. Es ist als feststehend zu betrachten, daß er die That am 13. dieses Monats Morgens vollbracht hat, da bis zu diesem Zeitpunkte Milch und Backwaaren von den Frauen abgenommen worden sind. Auch sind in einem Schubfach der Gonczi'schen Ladeneinrichtung Briefe gefunden worden, die am 13. d. M. Morgens der Frau Schultze persönlich abgeliefert worden sind, und die dann dem Mörder in die Hände fielen. Es wurde ferner festgestellt, daß Gonczi mit seiner Ehefrau erst am 19. d. MtS. Berlin verlassen hat. Die Ver zögerung der Abreise erklärt sich» durch seine Be mühung, alle Behälter in der Schultze'schen Wohnung zu durchsuchen, um dir Schlüssel rum Geldspind zu finden, welches in der Wohnung der Ermordeten steht. Daß ihm dies nicht geglückt ist, hat erst gestern Abend festgestellt werden können, zu welcher Zeit das Spind auf Ordre der Staatsanwaltschaft geöffnet worden ist. Zn zedem Falle würde auch nicht allzuviel Baarbestand die Beute des Mörders geworden sein, da der Geldschrank nicht mehr als 6000 enthielt. Ihr Baarvermögen von 400 000 „L, wozu bei Berechnung deS Besitzes der Ermordeten noch erhebliche Hypotheken, sowie ihr Grundbesitz bei Spremberg und Zoffen hinzuzuzählrn sind, hatte die Ermordete bei ihrem hiesigen Bankier deponirt. Der Fortgang der Untersuchung läßt ferner keinen Zweifel darüber, daß die That nicht in der Wohnung, sondern im Keller vollbracht worden ist. Zn diesen Raum hat der Mörder seine Opfer, ein- nach dem andern, gelockt, was ihm bei der Neigung der beiden Frauen, sich um jede Kleinigkeit persönlich zu kümmern, sehr leicht war. Nach dem sachverständigen Gutachten deS in demselben Hause wohnhaften vr. weck. Schlesinger hat der Thäter dann den Frauen einen Wachstuchsack über den Kopf geworfen, mittel» einer Schnur, wie eine solche den Hals der einen Leiche noch zusammenpreßte, ihnen mit furchtbarer Gewalt die Kehle zugeschnürt und alsdann noch schwere Schläge auf das Haupt der bereit- Getödteten geführt. Durch den noch vor Beibringung dieser Schläge ringetretenen Tod erklärt es sich, daß keine Blut spuren vorhanden sind. Die Wachsleinwand, die bei der Ermordung gedient hatte, hielt, über den ganzen Körper gezogen, «ine Zeit lang den Leichengeruch fern. — Sehr wunschenSwerth wäre e», wenn sich die beiden Erd arbeiter melden wollten, welche die Erde in den Keller geschafft haben, mit der später die Leichen bedeckt wurden. Einer der Arbeiter soll sogar den Keller betreten haben. Zm Gegensatz zur ursprünglichen Annahme neigt mau jetzt zu der Ansicht, daß der Thäter keine Helfershelfer gehabt hat. Wenn nicht alle Anzeichen trügen, hat er seinen Weg, nach einem vorhergebenden Abstecher nach Hannover, nach seiner Heimath Oesterreich genommen. ES scheint nun, daß er von dort au» einem noch nicht aufgeklärten Grunde eine Reise nach Dresden gemacht hat. Dort will ihn ein Pferdehändler aus der Barnimstraße am letzten Sonntag gesehen baben. — Zu der Entdeckung des Morde» führte vor allen Dingen ein Besuch, den der Bankier der Frau Schultze dem zuständigen Polizeirevier gestern Vormittag abstattete. Der Bankier hatte in Erfahrung gebracht, daß die beiden Damen angeblich ohne Angabe, wohin sie sich wenden wollten, verreist seien. Da ihm die Gewohnheiten der Frau Schultze und ihrer Tochter genau bekannt waren, erschien ihm diese Nachricht so ausfallend, daß er sich unverzüglich auf das Revier begab. Dort war schon am Tage vorher die Meldung eingezangen, daß die Folge deS Verschwindens der Wirthin wie des neuen Verwalters, Gonczi, in dem Hause König grätzerstraße 35 die größte Unordnung herrsche. Ins besondere verbreite sich ein widerwärtiger Geruch, der wahr scheinlich darauf zurückzuführen sei, daß die Müllkute auf dem Hofe nicht regelmäßig geräumt werde. Auf Grund dieser Meldung hatte die Revierpolizei amtlich für die Ent leerung der Stute Sorge getragen, die gestern (Montag) um 7 Uhr Morgens erfolgt war. Bald darauf waren neue Klagen über den unangenehmen Geruch eingegangen. Als nun der Bankier mit einer Mittheilung erschien, erregte der ganze Sachverhalt Argwohn, und man sah sich veranlaßt, umfassendere polizeiliche Erhebungen zu veranstalten. Zum Leichenfund sei noch Folgendes nachgetragen: Die Leichen waren mit Lappen, anscheinend von alten Kleidungsstücken, umwickelt. DaS Wachstuch war fest über Brust und Kopf gezogen. Frau Schultze befand sich im Neglige, sie muß bald, nachdem sie des Morgens aufgestanden war, sich vermuthlicb angelockt durch die Angabe, es sei eine Reparatur nothwendig, in den G 'schen Keller be geben haben. Die Tochter trug ein schwarz carrirtes Cattun kleid, graue Strümpfe und ebenfalls Schnürschuhe. Als der Criminalschutzmann mit dem Schlosser in dem Kellerraume stand, sagte er: „Nanu, hier ist es nicht geheuer!" Man erblickte in dem dürftig erhellten Raume zwei Erdhügel, daneben eine etwa 2'/, Meter lange Kiste, in welcher allerlei Stricke, Bandagen und Lumpen lagerten. Die Erdhügel machten einen unheimlichen Eindruck, namentlich da auS denselben ein so intensiver, garstiger Geruch aufstieg, daß der Beamte sofort zwei Mann mit Schaufeln herbeiholen ließ. Nachdem eine Zeit lang gearbeitet worden war, zeigte sich in jeder Kiste ein Frauen körper. Die Beine hingen nach der Straßenseite zu über den Kistenrand. Noch eine Spanne angestrengter Arbeit und die beiden in vollständiger Kleidung befindlichen Leichen waren bloßgelegt. --- Königsberg i. Pr., 23. August. Die Untersuchungen der schulpflichtigen Kinder hiesiger städtischer Lehr anstalten durch Professor v. Esmarch auf Augenkrank- heit en ergaben, daß gegenwärtig mehr als 25 Proc. der Kinder an contagiöser Augenentzllndung (Granulöse) erkrankt sind. Die große Verbreitung der Krankheit wird dem Pregelwasser zugeschrieben. — Sprottan, 23. August. Zn Folge Unterspülung durch daS Hochwasser am 29. und 30. Zuli sind heute Th eile der Betriebsgebäude der v. Pfuel'schcn Mühlenwerke in Mall Witz (Kr. Sprottau) eingestürzt. Der Schaden ist bedeutend. th. Jena, 24. August. (Privattelegramm.) Zn Saal selb wurde ein 22 jähriger Drahtweb er erschlagen. Der muthmaßliche Thäter wurde verhaftet. ---- Uebcr das Eisenbahnunglück in Freilassing schreibt ein Augenzeuge den „M. N. N": „Schnellzug 105 kam mit Verspätung nach Freilassing, so daß er statt einer Minute nur wenige Augenblicke vor dem Zug 877 in die Station einfuhr. Die Geschwindigkeit des 30 Tonnen schweren Schnellzuges war eine derartige, daß der Führer de» Post« zugeS das Unglück kommen sah und, nachdem er bereit» vorschriftsmäßig gebremst hatte, wieder Dampf aufmachte, so daß er noch die Maschine und den vierachsigen Postwagen über den Wechsel beim Bahnwärterbaus brachte. Der dritte Wagen des Postzugs, ein dritter Classe-Amerikaner, wurde von dem einherrasenden Schnellzuge getroffen, buchstäblich in seiner Längsachse halbirt und auS dem Gleise gestürzt, ebenso die noch nachfolgenden fünf Personenwagen, als wären sie Kartenblätter. Der letzte Wagen, ein Personenwagen I. Classe, stürzte auf das Bahnwärterhäuschen, weshalb er daS Gleise nicht vollständig für den Schnellzug freigab. Er wurde zermalmt und mit ihm seine Insassen. Zn ihm befanden sich die zwei Personen, welche man als Opfer der Katastrophe verzeichnet. Außerdem noch Fräulein Beyll aus Wien, welche mit leichteren Wunden auf den verstümmelten Körpern ihrer Eltern gefunden wurde. Der Vater war sofort todt, die Mutter lebte mit weg gerissener Brust noch bis in die Nacht. Auch ein Herr aus Freilassing erlebte noch die Nacht trotz eingedrückten Brust korbes. Bei den übrigen vier Verwundeten dürfte Heilung zu erwarten sein. Außer den Genannten enthielt der unglückliche Zug nur noch sieben Passagiere, die unverletzt den umgestürzten Wagen entstiegen. Die Maschine de» ZugeS 105 wurde wenig beschädigt, für den übrigen Theil dieses Zuges machte sich das große Ünglück kaum durch einen etwas heftigen Stoß bemerklich. Inwieweit den Ldcomotiv- führer des Zuges 105 ein Verschulden trifft und ob auch die übrigen Personen deS Begleitungspersonals ihre Schuldigkeit gethan haben, wird die Untersuchung ergeben. Der Führer des Personenzuges bewies dadurch, daß er Dampf aufmachte, eine richtige Erkenntniß der Sachlage. Er verhinderte einen Zusammenstoß Stirn an Stirn, der für den Schnellzug ebenso verhängnißvoll ge worden wäre, wie das geschehene Unglück für den Personen zug. DaS Verhalten des übrigen Bahnpersonals war muster haft. Die Aufräumungsarbeiten gingen so rasch vor sich, daß der Betrieb nicht unterbrochen wurde, sondern die nächsten Züge nur kurze Verspätung erlitten. Von einem Fachmann wird unS mitgetbeilt: „ES steht fest, daß das Perronsignal in Freilassing auf „Halt" gestanden hat, weshalb der Führer des Schnellzuges vor demselben anzuhalten batte. Der Führer giebt an, daß die Bremse versagte, allein von München bis Freilassing functionirte sie anstandslos und so scheint eS, daß der Führer bei zu rascher, unvorsichtiger Einfahrt daS Haltesignal zu spät bemerkte und den Zug trotz deS Bremsens nicht mehr rechtzeitig zum Halten bringen konnte. Da die Schnellzugs- maschine mit Geschwindigkeitsmesserstreifen ausgerüstet war, dürste daS leicht festzustellen sein. Die Linie München-Salzburg ist doppelgleisig auSgebant und nur die kurze Strecke Freilassing- Salzburg ist noch eingleisig, weil der doppelgleisige Ausbau an dem Widerstand der österreichischen Regierung scheiterte Wäre diese Strecke ebenfalls doppelgleisig, dann hätte da- Unglück wohl kaum entstehen können. Der Bahnhof Frei lassing ist bekanntlich erst vor Kurzem mit ziemlichen Kosten umgebaut und für die vvn München nach Reichenhall ver kehrenden Züge Kopfstation geworden. Zu erwägen dürfte sein, ob eS nicht zweckmäßig gewesen wäre>, den Salzburger Personenzug wegen der gleichzeitigen Einfahrt de» Münchner Schnellzuge» vor dem EinsahrtSsperrsignale zu stellen. ---- Dünkirchen, 23. August. Die Privatyacht „Malaga" ist auf der Fahrt von Dünkirchen nach Havre untergegangen; 23 Personen sind ertrunken. (Kl. Zourn.) ---- Straßburg, 23. August. Gellern Nachmittag meldeten WaldShut und Hüningen bereit» wieder Fallen de» Rheins. DaS überraschend schnelle Wachsen hat verschiedene Unzuträglichkeiten im Gefolge gehabt. Um die Badeanstalten im Rhein vor den reißenden Fluthen zu sichern, mußte fast die ganze Nacht hindurch gearbeitet werden. Gestern Mittag schwebte daS Baggerschiff der ReichSeisenbahnverwaltung in großer Gefahr, und e» kostete Mühe, e» zu retten. — Ueter »a» Schicksal Andree'» ist auch der Capitain Sverdrup von Nansen'S Schiff „Fram" befragt worden. Sverdrup ist der festen Ueberzeugung, daß Andrer'» Fahrt glücklich verlausen ist. Der ursprünglich südliche Wind sei, dem Gesetzes der Stürme entsprechend, nach Westen umgebogen, in jene selbige Bahn, welche der „Fram" mit dem ihn einschließenden Eise von den sibirischen Znsel» bis Spitzbergen trieb. Solche nach Westen blasende Winde herrschen im höchsten Norden nach den Erfah rungen auf dem „Fram" überhaupt in dieser ZahreSzeit vor. Auch auf Spitzbergen ist in jenen Tagen gleich nach dem Aufstieg eine entsprechende Drehung des Windes beobachtet worden, und eS herrschte dann Nordwind. Andree wäre aber nach der Ansicht Sverdrup'S Zeit genug geblieben, um bi» in jene Gebiete westlich von Grönland zu gelangen, die der Schauplatz der berühmten Franklin-Expeditionen gewesen sind. Dort wären für ihn Proviantstationen angelegt und es gäbe auch sehr reichliches Zagdwild, so daß er nicht in Noth zu sein brauchte. Aber eine Nachricht von ihm würde man kaum vor dem nächsten Sommer haben können. (Zn der Meldung aus Storlien ist übrigens westliche, nicht östliche, Winde zu lesen.) — Der Correspondent deS „Berl. Local-Anz." telcgraphirt über die Fahrt deS „Expreß" aus Tromsö vom 23. August: „Zch bin mit „Expreß" letzte Nacht direct von der Däneninsel wohlbehalten in Tromsö angekommen, zugleich mit „Kong Harald". Am 18. Zuni ging ich mit Andree's Proviant mS EiS, um ihn gemäß eines Briefes von Swedenborg, den dringlichen Nach richten von der Mitreise abhielten, möglichst weit nördlich nieder zulegen. An der Nordspitze der Noß-Znsel, dem nördlichsten Puncte Spitzbergens, wurde daS Depot errichtet, sichtbar durch die Höhe der Signalstangen, niedergelegt. Zufolge starker nörd licher Winde war die Eisgrenze nur zehn Kilometer von der Amsterdam-Znsel entfernt. Zch beschloß auf der Nordseite zu bleiben. Zch kreuzte 25 Tage im Eise, erreichte 81° 6' nördlicher Breite bei 25 Grad östlicher Länge. Außer der bekannten Taubenpost liegt nicht» über Andree vor. Regelmäßigen Windbeobachtungen nach befindet sich Andree zwischen Spitzbergen und Sibirien, da westliche und nördliche Winde vorherrschten, vorausgesetzt, daß er nicht über den Pol geflogen ist und diesseits desselben weiter nörd lich dieselben Winde wehten. Die in dem vorstehenden Tele gramm erwähnte „Taubenpost" ist die Brieftaube, welche auf der Fangschute „Alken" mit Depeschen von Andree anflog nnd geschossen wurde. Ueber den Hauptinhalt der Nachrichten, die sie bringt, existirt noch immer Unkenntniß, da die „Alken", die, wie gemeldet, nordwärts fuhr, dre Depesche nicht herauSgegeben hat. --- WitcbSk, 23. August. Zn der Stadt Newel hat eine große Feuersbrunst gegen 200 Häuser eingeäschert. Unter letzteren befinden sich ein Kloster und mehrere AmtSgebäude. Der angerichtete Schaden wird auf ungefähr 500 000 Rubel geschätzt.
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