stetige naturgemäßeFolge und durch viele gemischte Beispiele auszeichneten. In den Primen und Sekunden wurde aus dem schweren Franke ins Griechi sche übersetzt. Später kamen Wesener, dann Gerth für Quarta und die Tertien, und Weißenborn, darauf Böhme, zuletzt Bauer-Preuß für die oberen Klassen in Gebrauch. Die schriftlichen Arbeiten waren auch im Griechischen anfangs sehr zahlreich: „In Prima aller 14 Tage 1 Exercitium (= Scriptum) und 1 Extemporale abwechselnd. In Sekunda aller 8 Tage 1 Scriptum und aller 3—4 Wochen 1 Extemporale, wobei dann das Scriptum wegfiel. In Tertia und Quarta wöchentlich 1 Scriptum und 1 Extemporale über Formen. In Quinta keine Scripta, aber Extemporalien desto häufiger." Wie schon er wähnt, habe ich noch 1880—1884 in Quarta nach dieser Vorschrift wöchent lich 1 griechisches Scriptum und 1 Extemporale schreiben lassen. Es ist mir noch in der angenehmsten Erinnerung, mit welchem Eifer und Ver gnügen die Quartaner damals ihre ersten Formen und Vokabeln (nach Koch und Wesener) lernten. Dabei ist es vorgekommen, daß ein Schüler dieser Klasse in den 21 griechischen Extemporalien und Scripten des einen Halbjahrs 13 mal die Zensur I und 7 mal die I b erhielt, und in 15 Formen extemporalien von je 20 Formen, also in 300 Formen, in Summa 16 Fehler, und in 7 Vokabelextemporalien (je 20—40 Vokabeln) im ganzen 4 Fehler hatte. Besonders günstig wirkte es dabei auf den Unterricht ein, wenn die lateinischen und griechischen Stunden in der Hand des Klassenlehrers lagen, was freilich nicht immer zu erreichen war. Läßt es sich doch bedauerlicherweise nicht einmal durchführen, daß in den oberen Klassen alle Stunden in einer Sprache stets von demselben Lehrer er teilt werden. Mehrmals, z. B. 1868 und 1899, wurden in Fachkonferenzen die Pensen des grammatikalischen Lernstoffes der alten Sprachen für die einzelnen Klassen genau abgegrenzt und in Normalgrammatiken bezeichnet, eine große Wohltat für Lehrende und Lernende, vorausgesetzt, daß die Grenzen auch immer innegehalten wurden. Die neue Lehrordnung vom Jahre 1892 brachte unter anderen zur Entlastung dienenden Vorschriften (z. B. Abschaffung des freien lateinischen Aufsatzes als Zielleistung) auch eine sehr wichtige Änderung im Griechischen: der grammatisch-syntaktische Unterricht endete in Obersekunda mit einer abschließenden Prüfungsübersetzung aus dem Deutschen ins Griechische. In den Primen traten dafür jetzt Übersetzungen aus dem Griechischen, in der Klasse ohne Wörterbuch gefertigt, ein. Dadurch wurde die Freude am Griechischen wesentlich erhöht, der Sinn der Schüler und mancher vielleicht etwas kleinlich angelegter Lehrer von der zu großen Betonung des Grammatikalischen ab- und auf den Inhalt, auf die Schönheit der Form hingelenkt.