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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.10.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18971005012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897100501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897100501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-05
- Monat1897-10
- Jahr1897
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7280 k. lkiemer WUIP.Iiiii'iirl-l.irirli'Ilil. Grösstes Lrstss liotvl Vsutsvklaväs llnübortroll. 2. 2Ll>veromix. u. Lu LluuckspUlx. 5VV Ämmep von 3 ^k. — 25 M. KegevUdsr Oentrnlknünliok krieärlellgtrasse. ^WW mmerzicurath Twaine (coaf.). Gräfenthaler Berirk, der als verlo, Gociakdemokratie galt, ist nach amtlicher Prüfung Bürgermeister Beetz-Lehesten gewählt, der 678 Si hielt, während dem Socialdemokraten Zocher-Saalfeld 6701 zufielen. Bisher vrrtrat den Kreis Geh. Hofrath SchneiderI (nat.-lib.). Stichwahlen haben stattzusinden in Salzungen, I da- bisher KreiSschulinspector Ulrich (fr eis.) vertrat, zwilchen Emmerich sfreis.)' und Eckard (soc.) und in Eisfeld zwischen dem bisherigen Vertreter Bürgermeister Schmidt (fre»s.) und Hoffmann (Bund der L-). * Darmstadt, 4. October. (Telegramm.) Die Kaiserin Alexandra besuchte heute Mittag in Begleitung der Großherzogin da- Mausoleum auf der Rvsenhöhe. An dem um 1 Uhr stattfindenden Frühstücke bei dem Groß- hrrzogSpaare nahmen der Kaiser, die Kaiserin, Graf Murawjew, der Militairattachö Prinz Engalitschew und da- gesammte russische Gefolge Theil. * An- Elsast-Lothrtn-en, 3. Oktober. Bekanntlich sind im Frühjahre die klerikalen Blätter „Colmarer Zeitung" «ad „Mülhausener VolkSblatt" wegen ihre-CentennarartikelS: „Wir machen nicht mit" unterdrückt worden. Die amtliche Die HV. 8vli1iui»vlpre»s in Leipzig, Löhrstraße 2, unterhält 21 Bureaus in Europa mit über 500 An gestellten; die ihr verbündete Sr»«l8tr«vt Oouip»»^ in den Ber. Staaten und Australien 91 Bureaus. Tarife postsrri. 8H«W Mrrsiilint OesetrI. «e- sebütrt. ber Amt-eatsetzung wurde damit begründet, daß ich durch meiuen I „Straßburger Correspondenz" gab damals einen Commentar «mtseid verpflichtet gewesen sei. für die besehende Staatsordnung I zu dieser Maßregelung, Worin gesagt war, der Artikel ver- ,t°Lutr.t.n und d°K tch dieIe Pflicht durch V.rmiethung der Woh- unglinipfe da« Andenken an die Person des Kaisers, den er blutdürstigen Eroberer binstelle. Weiler hieß e« darin: Mit verbindlichstem Dank im Voraus zeichne I „Blätter, von welchen derartig. Schmähungen bei einer Feier, . cyacy uigsv Idie von Gesammtdeutschland in höchster Begeisterung begangen , . I wurde, ausgehen, beleidigen in gröbster Weise das Gefühl des I deutschen Lo'.kes und versolgen osseubar den Zweck, die Bevölkerung »mit Haß gegen das deutsche Kaiser,hum zu erfüllen. Sie stelle» Umgegend. I unter den in Eljaß-Lothringen gegebenen Berhältniflen eine Gefahr * Kiel, 3. Oktober. Auf dem Neumarkt ist man gegen» I für die öffentliche Sicherheit dar, welche die Regierung mit den ihr wärtiz beschäftigt, den Sockel für daö im Guß bereits fertig-1 zu Gebote stehenden Machtinitteln abzuwenden verpflichtet ist." gestellte BiSmarck-Denkmal aufzumauern, das voraus-1 Die Herren Abbös Sipv uud Roth, die die beiden sichtlich noch in diesem Jahre enthüllt werden wird. I Blätter redigirt hatten, hielten es für angezeigt, gegen den * Schwerin, 4. October. (Telegramm.) Gestern Abend I Re^^ur der „Straßburger Corres dieser faud eine Trauerandacht für den Herzog FriedrichI Bemerkungen eme Privatklage beim Straßburger A,^ Wilhelm statt, an der die anwesenden Fürstlichkeiten theil- gencht anhängig zu machen, wöbe. Herr Pre.ß als ihr Ver- nahmen. Oberkirchenrath Barth hielt die Trauerrede. Heute I tretrr auftrat. In der klerikalen Presse war die Klage langst, war die Leiche deS Herzogs in geschlossenem Sarge für das I «he sie eingereicht, angekundigt und besprochen worden; Publicum ausgestellt. 6 Ofsiciere von Mecklenburger I«'»« freute sich m ihren Ncdact.onen offenbar riesig auf Truppentheilen und von der Marine hielten Ehrenwache. I-men so interessanten Proccß. Das kaiserliche Amtsgericht Trauercandelaber brannten an den Seiten deS mit Blumen I Straßburg hat ihnen aber durch seine Beschlußfassung bedeckten Sarges. Unter Orgelklanz zog die Bevölkerung j einen Strich durch die Rechnung gemacht, indem eS die vorüber. Heute Abend findet eine Trauerfeier statt. ! Klage rr stwme als sachlich durchaus unbegründet zurück- ' Magdebiirg, 3. Oktober. Dem „Hamb. Corr, wird ^-S, so^ß^ar^ne Haupts „Di7sächsischen Bürsteni°dustri.ll.n richten sich in Ein- Beschluß deS Gerichtes in ausführlicher „Begründung dar- gaben gegen die in Folge des Antrags des Reichstagsabgeordueten I flethan, daß die m der „Correspondenz gegebene ^uali- Grillenberger in der Relchstagssitzung vom 15. Januar bei den I sicirung des fraglichen CentenarartikelS zutreffend gewesen Verbündeten Regierungen eingeleitetrn Erwägungen, die auslän-1 sei, auch sonst keine Beleidigung der Kläger vorliege. dischen Borsten an der Grenze zur Vorbeugung der Milz-I * Stuttgart, 3. Oktober. Di, Bäckerei-Verordnun g braodgej ahr zu drSinsicirrn. Die ^rsahrungen haben ge-1 nm, auch, wie nicht anders zu erwarten, für das König- Desinficiruug den Handel und die Industrie in Borsten schwer I h"sige Bäckermeister Reichert hatte «n .luflrage des schädigen würde. Frankfurt a. M., Leipzig, Lübeck, Hamburg und I BackerverbandeS die Bestimmungen des BundeSraths ange- Berlin sind die Hauptmärtle deS Borstenhandels, und man erwartet I fochten, war rn zwei Instanzen verurtheilt worden und legte eine von dort ausgehende Unterstützung der Bürstcnfabrikation. Be- I dagegen Revision ein. DaS königliche OberlandeSgericht, kanntlich sind wiederholt Fälle von Milzbrandvergistnngen mit tödt-1 vor dem in der Revision die Sache verhandelt wurde, ver- tüdem Au-gana vorgekommen. DaS Interesse der Arbeiter erfordert I warf die gegen die Verordnung erhobenen Einwände und Lrmaend »ine Lösung der Desinf»ctions?rage.. .... I schloß sich, der „Post" zufolge, in allen Punkten den Ent- . .7'! ?"^u^ssu"g des ü Borinstanz an hanseatischen Blattes durchaus. Falle von Milzbrandvergis-I " ' tungen sind nicht aus der Welt zu schaffen, wenn nicht MI eine sorgfältige und zureichende Desinfektion gesorgt wird. I ^rsk«-» Schadet die Desinfektion mit heißen Wasserdämpfen der! Zum FriedcuSschlutz. Waare, so muß eine andere Methode ersonnen werden; diel * Athen, 4. October. (Telegramm.) In einem fortwährende Gefährdung der Arbeiter verlangt Abhilfe. I Interview erklärte der Finanzminister Streit, er werde * «achrn, 3. Oktober. Der christlich-sociale (katholische) luwerzüglich vorgehen, um ein Uebereinkommen mit den Textilarbeiter-Berband von Aachen, Burtscheid und Gläubigern der alten Schuld, sowie die Emission Umgegend hät dem Handelsminister a. D. Freiherrn der KrregsentschadigungSanle,he herbeizusuhren, als- v. Berlepsch für sein „mannhafte« Eintreten zu Gunsten dann werde er den Posten als Gouverneur der Bank wieder deS vierten Stande-" telegraphisch Dank gesagt. I übernehmen. (Wiederholt.) td. Meininger«, 3. Oktober. DaS Gesammtergebniß! (Fortsetzung in der 1. Beilage.) der allgemeinen Wahlen für den Landtag gestaltet sich l wir folgt: - Aiedergewählt wurden in Stadt Meiningen Brauerribesitzer l^, «l» vergriffenes Probeheft. Das vor wenigen Tagen er- Zeitz (nat.-lib.), im Wasunger Bezirk Landwirth Petzenberger chienene Heft 1 des neuen Jahrganges der „Wiener Mode war (Bund d. L.), im Landbrzirk Meiningen Schultheiß Henneberger infolge seiner außerordentlich gelungenen Ausstattung rasch vergriffen. (Bund d. L.), in Schalkau Fabrikbesitzer Georaii (freis.), im Stadt-1 Ebenso erging es einer zweiten Auslage. Nunmehr wurde, mit An- bezirk Sonneberg Schriftsteller Wehdrr (soc/), in Kamburg und I ß»annung aller «raste, eme dritte Auslage hergestellt, so daß die Kranichfeld AmtsgerichtSrath Krause (a°t.-lib.). Neugewählt sind I Buchhandlungen wieder in der Lage sind, das Heft Zu, liefern, das in Pößneck Commerzienrath Berger (nat.-lib.), bisheriger Vertreter I >n so glücklicher Weise den Jubiläunislahrgang der „Wiener Mode Finanzrath Eberlein (freis.), io Saalfeld Amtsgerichtsrath TriukS «niestet und di» ausführlichen Bedingungen der mit Prelstn von 10,000 (lib.), bisheriger Vertreter Fabrikbesitzer «noch (nat.-lib.), in Kronen dolirten PreiSconcurrenz enthält. Preis der „Wiener Mode Strivch Griffelsarbeiter Weigelt (soc.), bisheriger Vertreter Amts-1 pro Quartal 2,50. Abonnentinnen erhalten Schnitte nach Mag geriqssrath Hoßfeld (fteis.), in Hildburghausen Landrath v. Türcke von sämmtlichen abgebildeten Tostetten gratis m der Schnittmuster- l»°t.-iib.), bisheriger Bertretrr Geh. Hofrath Berlet (n°t.-lib.), in I abtheilung der „Wiener Mode", Wien, Wienstraße. rg Schultheiß Frank (nat.-lib.), bisheriger Vertreter Ober-1 ' il. lliliimi-'r W»«,- ), da Landbezirk Sonneberg Wächter (soc.), bisheriger Vertreter I (Zsgr. 1799. 85 ckouruals u. 2eitunsen. ketersstrnsss 37, L. II. merzirurath Swqine (cons.). > ezirk, der als verloren an die der liberale stimmen er- ^1««» bass-ÄLkttsZkk. Frrnspr. 1998. ^uer Vlükkvrper vl. 1.—. /N SorgsameMütter! L der Haut bei Kindern, besonder» im zartesten Säuglingsalter, sollte eine Hauptaufgabe jeder l Mutter sein, denn hiervon hängt in vielen Fällen I das Gedeihen und die Gesundbeit unserer Neben tl/ Xs/ Kleinen ab. Bon größter Wichtigkeit ist es, eine Rt milde, reizlose Seife anzuwenden, welche die Thätig- s«it der Haut fördert, sie geschmeidig macht, vor Wundsein und Ausspringen schützt, überhaupt in vielen Fällen Hautleiden verhütet und beseitigt. Da nun hervor ragende Aerzte die „Patent-Myrrholin-Seise" als die beste Kinder seite erklärten, dieselbe auch auf der Ausstellung von Erzeugnissen für Kinderpflege rc. in München-Nymphenburg die höchste Aus zeichnung, dir „goldene Medaille", erhielt, so liegt es imJnteresse einer jeden Mutter, nur diese Seife sür den täglichen Gebrauch zu nehmen. Ueberall, auch in Apotheken, erhältlich. Leine öleieke mekr nvttnx düng von vr. Tompson's Seifcnpulver. Durch dasselbe wird blendend meiste Wäsche erzielt, ohne daß solche auch nur im nun- besten angegriffen wird. Nur echt mit Schutzmarke „Schwan". kll!er L Kmche, üllllllover keuUflMehik-s'sdl'ill * öocs- r. Milfiekrsi L-rv!8iUe<lolI>i>i!ilu>xeo >n Kretin unck t.»ason. Ki«ck»rl»F»n in »tte» 8Usckt»Q Vsutzscdlnnck». 8peei»Iit»t: krietdogan, f.ctae.n, a<te«»»>l»et.n in Uo«d/. t.itkoze»ptdle. » irswkk.IUixs Uu»t-e. eine eebr seköue Olsarett« in 3 tzualitäteu LU 4, 5 und 6 per 8tttelc; von 100 8t. an 10"/„ billiger. Alleinverkauf bei ZL«IUL*. 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Rrlies-Weltkarte der HamburgerNhedereien: F.W.Graupenstein, Packhosttr.1I/I3. Unentgeltliche Auskunftsertheilung: Wochen tags 9—12 Uhr Vormittags und 3—6 Uhr Nachmittags. Patent-,GebranchSmnster-u Marken-AnsrnnftSftelle: BrnülS lTuchhalle), I. Exped. Wochentag« 10-12,4—6. Frrnspr. I, 682. Oeffentliche Bibliotheken. Universitäts-Bibliothek. Die Bibliothek tst an allen Wochentagen geöffnet: Früh von 9—1 Uhr und (mit Ausnahme de» Sonnabends) Nachmittag- von 3-5 Uhr. Ter Lesesaal ist geöffnet: Früh von 9—1 und (mit Ausnahme deS Sonn abends) Nachmittags von 3—6 Uhr. Die Bücher-Ausgabe und Annahme erfolgt täglich früh von 11—1 Uhr uud (mit Aus- nähme deS Sonnabends) Nachmittags von 3—5 Uhr. Stadtbibliothrk. Montags und Donnerstag» 11—1 Uhr, die übrigen Tage 3—5 Uhr. von außen schräg nach »ß der damalige Polar- Ort während der täg- orientirt, und eiue Oeffnung, welche von außen schräg nach innen verlief, wurde so eingerichtet, da^ stern, der also zu jener Zeit seinen ( lichen Bewegung der Gestirne nicht merklich veränderte, be ständig auf da» Grabmal im allerheiligsten Innern deS Kolossalbaues schien. Auch die Tempel deS griechischen AlterthumS wurden so orientirt, daß an einem bestimmten Festtage die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne da» Allerheiligste beschienen. Da diese Richtung sich infolge ge wisser langsamer Bewegungen der Erdachse, der sogenannten Präcession, verändert hat, können wir diese Veränderung im Laufe der Jahrtausende auS der Lage dieser Tempel wieder ableiten; auch die Archäologie, wie so viele andere Wissen schaften, wird eine Gehilfin der Sternkunde. Im ackerbauenden Egypten, wo der Nil alljährlich zn bestimmter Jahreszeit befruchtend über die Ebenen trat, benutzte jeder Landmann den Himmel ganz direct als seinen Kalender. Von dem Wiedersichtbarwerden gewisser Sterne und Stern gruppen schloß er auf die jeweilige Stellung der Sonne in ihrem scheinbaren jährlichen Umschwung um daS Himmels gewölbe. Die Sternbilder deS Thierkreises verdanken ihre Benennungen solchen Beobachtungen. Der Ländmann richtete hiernach seine Arbeit ein: wenn die Sonne beispielsweise in daS Sternbild des Wassermannes trat, so war eS Zeit, sich auf die nahe bevorstehenven Ueberschwemmungen vorzubereiten; trat die Sonne in daS Bild deS Krebses, so wußte man, daß sie nun wie der Krebs zurückweichen würde, also ihren höchsten Stand erreicht hatte; war die Sonne bis ins Sternbild der Waage vorgedrnngen, so wogen Tag und Nacht gleichviel, der Herbst begann, die Arbeiten im Felde gingen zu Ende, der Landmann maß, wog die Reichthümer seiner Ernte, um sie zu verkaufen. Es ist bekannt, daß jene zwölf Zeichen deS ThierkreiseS, die ursprünglich zum Theil mit den verschiedenen Arbeiten des LandmanncS in Verbindung gebracht wurden, mit der Lage ihrer zugehörigen Sternbilder nicht mehr über einstimmen. Auch hier hat die Präcession, da« Vorrücken der Nacbtgleichen, die Sternbilder uni ein Beträchtliches im Laufe der Jahrtausende verschoben. DaS Studium alter egyptischer ThiersreiSbilder, in den Stein unvergänglicher Denkmäler gemeißelt, dient heute dazu, die Gesetze ermitteln zu helfen, nach denen die Weltkörper regiert werden. Von den Egyptern übernahmen die Griechen und Römer ihre astronomischen Kenntnisse, aber die Geistes anlagen dieser Böller waren nicht geeignet, der Sternkunde bei ihnen große Popularität zu verschaffen. Die immer voll kommener werdenden staatlichen Organisationen, der Auf schwung der religiösen Anschauungen zur abstrakten GotteS- ider machten die direkte Beobachtung de« Himmels für den wenn seine Seele zur Unterwelt fährt. Die Kenai sehen sinach Schiefner) in einem Sterne de- Großen Bären ihren Vater. Die Grönländer nennen den Großen Bären Rennchier; da- Siebengestirn ist ihnen ein Bär, den Hunde Hetzen, die Zwillinge sind de- Himmel- Brustbeine, und im Orion-gürtel sind Seehundsjäger, die an den Himmel versetzt wurden, al- sie sich von der Jagd nicht mehr hrimfanden. Die Eskimo- theilen den Himmel in fünf Regionen ein. Fünfmal stirbt jeder Mensch und wird fünfmal geboren, und nur wenn er daS Leben zum fünften Male verlassen hat, ver läßt er, sterbend, die Erde für immer, um zu einer anderen Existenz zu gelangen, sei eS in der Sonne oder im Monde, oder im Nordlichte ,c." Au« so kindlichen Ansichten heraus, wie wir sie bei diesen Naturvölkern heute finden, entwickelten sich zweifellos zu Ur zeiten die Keime der astronomischen Wissenschaft, die zu jener Zeit und noch bis in da« historische Alterthum hinein sich mit der Religion, mit CultnS und Kirche auf da« Engste verschwistert hatte. Ja, heute noch kann unsere christliche Kirche nicht ohne die Beihilfe deS Astronomen bestehen, da die hauptsächlichen kirchlichen Feste sich bekanntlich, einem uralten heidnischen Brauche folgend, nach den Stellungen von Sonne und Mond richten. Als sich die GotteSidee allmählich vervollkommnete uud ein unsichtbarer Gott über die Gestirne gestellt wurde, waren die letzteren doch zum Mindesten seine ausübenden Gehilfen, seine Minister. Da schien e- begreiflicherweise nicht minder wichtig, die Thaten und Bewegungen dieser Großmächte de« Himmels zu verfolgen, namentlich seit man mit Schrecken bemerkt hatte, daß selbst diese von feindlichen Elementen ver folgt wurden, welche die Wohlthäter de- Menschengeschlecht- zu verschlingen drohten: bei Sonnen- und Mondfinsternissen nagte ein unsichtbare« Ungethüm an den heiligen Gestirnen; e» konnte nur durch Gebete und möglichst großen Lärm, den alle Völker bis in die civilisirte Zeit hinein bei solchen Gelegenheiten für nöthig hielten, verscheucht werden. Kundige Priester, die mir den Göttern in direktem Verkehre standen, hatten r« durch Jahrhunderte lange Beobachtungen gelernt, diese gefürchteten Ereignisse vorauSzusagen; sie erhöhten da durch ganz wesentlich ihr Ansehen dem Volke gegenüber, und die astronomische Wissenschaft wurde deshalb von dieser klugen Kaste immer eifriger gepflegt. Bereits mehrere Jahrtausende vor unserer Zeitrechnung war man in China in dieser Vorau-sage der Finsternisse so weit vorgeschritten, daß die besonder» deswegen angestelltrn Hofastronomen die Todesstrafe erlitte», wenn ein solche« Ereigaiß unvorhergesagt eintrat. Bei de» Egyptern wurden die Pyramiden genau nach den Himmelsrichtungen Privatmann immer entbehrlicher, namentlich auch seitdem die Bestimmung der Tagesstunde durch eingeführte Sand- und Wasseruhren ermöglicht worden war. Der Geist der Griechen war hauptsächlich dem inneren Menschen zugekehrt. Die Römer aber hatten die irdische Welt zu erobern; sie hatten keine Zeit, sich um die himm lische zu kümmern. Der Geist dieses Volkes war zu sehr mit politischen Dingen beschäftigt. Nun hatten inzwischen die Byzantiner Alexandrien erobert und trugen mit den anderen zugleich die dort hoch aufgestapelten WissenSschätze nach Arabien hinüber. Hier begannen die klugen Könige diese« Lande« sich der astrono mischen Wissenschaft zu bemächtigen. Wohleingerichtete StaatS- sternwarten entstanden, auf denen man die Bewegungen der Himmelskörper, die, zwar an sich entgöttert, doch den Nimbus deS Göttliche» behalten hatten, auf daS Genaueste verfolgte und ihre Gesetze zu ergründen suchte. Hier erst wurde die eigentliche Wissenschaft der Sternkunde begründet. Zugleich wurde sie die vornehmste der Wissenschaften, Werth, daß sie von Königen persönlich betrieben wurde. Die Araber brachten die Sternkunde ins Abendland, und hier bemächtigte sich wieder hauptsächlich die Geistlichkeit derselben. War nun zwar der Glaube an die Heiligkeit der Ge stirne geschwunden, so blieb doch die uralte Ueberzeugungvon ihrem Einflüsse auf die Geschickt der Menschen bestehen. DaS immer noch undurchdringliche Mysterium der himmlischen Ereignisse war nach wie vor eine der wirksamsten Hand haben sür die Priesterschaft, um auf die Gemüther der Menschen einzuwirken. Aus diesem Einfluß entwickelte sich der häßliche Auswuchs der Sterndeuterei, der Astrologie, welcher das ganze Mittelalter beherrschte. Wie leider der Unsinn, die Lüge, die Unwissenheit stet« eine wahrhaft dia bolische Macht auf die große Menge auSüben oder doch zu jener dunkeln Zeit ausübten, so verhalf nun der Stern aberglaube der Verfolgung der Gestirne wieder zu einer un geahnten VolkSthümlichkeit. Im Mittelalter ließ fast jeder Vater seinem Kinde das Horoskop stelle», und kein Feldherr unternahm eine Schlacht, ehe er sich nicht durch die Be obachtungen und Rechnungen seines Astrologen davon über zeugt hatte, daß die Stellungen der Gestirne seiner Unter nehmung günstig seien. Die letzten Reste dieser Sterndeuterei begegnen unS noch heute auf unseren Jahrmärkten, wo uns aus unserem „Planeten" unser Charakter und unsere Zukunft gezeigt wird. AuS dieser ungemeinen Zähigkeit ihre- Leben ersehen wir, welcbe ungeheuere Populariät die Sterndeuterei einstmals besessen haben muß. Aber so bedenklich dieser Irrweg an sich auch war, so nothwendig stellt» rr sich später al- eia Eatwickeluug-stadium, Bibliothek der Haadel-kam»«» (Re« v-rs») 10—IK U^s und 4—6 Ubr. VolkSbibliotbek III. (VII. Bürgerschule) 7' .—S'/,Uhr Abb« VolkSbibliothek IV. (VI. Bürgerschule) 7'/«—9',. Uhr Abend» VolkSbibliothek V. (VIII. Bürgerschule, Leipzig-Reudnitz, Ein- gaug RathhauSstraße) 7'/.—9V« Uhr Abend». « olksbibliothekVI. (l.Büraersch.8, Lortzinqsstr.2) 7'/.-S'/,U.A. Musikbibliothek Peters (KönigSstrsße 26) ist au allen Wochen- tagen von 11—1 und 3—8 Uhr geöffnet. Bücher, Mustkalien und Musikzeitunge» können im Lesezimmer unentgeltlich studirt resp. gelesen werden. Pädagogische Lentralbibliotbek (EomentuSstistung), Lrhrerverria». hauS, Kramerstr. 4, I, geöffnet Mittwoch und Sonnabend von 2',—4'/, Uhr. Lesehalle von 2'/, bi» 8 Uhr geöffnet. Bibliothek des Vereins für Erdkunde. Geöffnet Dienstag und DounerStag von 5—7 Uhr Nachmittag- Kgl. sächs. Bibliographische Sammlung im Buchgeweroe- Musen m, Buchhändlerhaus (Hospitalstr. 11). Geöffnet: Sonntag», Dienstags, Donnerstag« und Sonnabend- von 10'/, bis 1 Uhr. Eintritt frei. „BolkSbureau". AuskunslsstrllefürAroeiterversichrrungs-.Gewerde- und ähnliche Sachen Elsterstraße 14, Part, links. Geschäftszeit: von 5'/, bis 7'/, Uhr, Sonntag» von II bis 1 Uhr. KatholischkS Casino, Verein-local.still'- Tunnel. Barlußpäßch. 9.1 Verein zur Förderung des Frrmden- and «eschäftsvertrhr». Geschäftsstelle: Kaushau» (Reumarkt 9), Kunslhdlg. von Fr. Gold- scheider, sowie 30 AuskuaflSstellen in allen Theilen der Stadt. Kosten lose Auskunftsertheilung übe: Leipziger Verhältnisse. Girbt an Fremde ardruckte Führer durch Leipzig gratis ab. Mätzigleiisuerei» «um „vlanen Kren," (Trinkerrettnng), Gneijeiiaustr. 10, pari. (Ehr. Herberge II): frei» Vrr- sammluugen Sonntags '/«9 Uhr. Jedermann willkommen. Adressen und Besuche von Trinkern rrwüoschtk Städtische Marktballe, Vogolatz Id, im Lommerhalbjahr für da große Publicum Wochentags Vorm. 6—1 Uhr, Nachm. 4—8 Uhr lSonnabendS uud an Tagen vor Festtagen bi- 9 Uhr) geöffnet. Städtisches Museum »er bildenden Künste und Leipziger Knustverein (am Augustusplatz) geöffnet an Sonn- und Feier tagen 10'/,—3 Uhr, Montag- 12—4 Uhr, an den übrigen Wochen tagen 10—4 Uhr. Eintritt i» va- Museum Sonntag-, Mittwvch- und Freitag- frei, Montag» 1 Mk., Dien-tag-, Donnerstag-, Sonnabend- 50 Pfg., an den Meßsonntagea 25 Pig. D«r Ein tritt in den Kunstvereiu beträgt für Richtmitglieder 50 Psg. Tentschcs Buchgcwerbc-Mnjrnm im Buchhändlerhause (Hospital- straße 11). Portal III. Geöffnet: Sonntags, Dienstags, Donners tags und Sonnabend von 10'/- bis 1 Uhr. Eintritt frei. Grasji-Museum. Mnsenm für Völkerkunde geöffnet »n Sonn- und Feiertagen von 10'/,—3 Uhr, an dea übrigen Tagen von 10—3 Uhr. Montags geschlossen. Eintritt Sonntag», Mitt- tvochs und Freitags frei» DienStagS, Donnerstag- uud Sonnabend» 50 -iZ, an Meßjonntagen 25 Vrasii-Museum. Sunstgewcrbc-Musenm geöffnet wochentäglich (ausgenommen MontagS) von 10—3 Uhr, an Sonn- und Feier- tagen von 10'/,—3 Uhr. Eintritt Dienstags, Donnerstag- und Sonnabends 50-H, sonst frei, an Meßsonntagen 25/H. Biblio thek wochentäglich auch von 7—9 Uhr Abends und unentgeltlich. Vrafsi-Musenm. AnSitrllnng von Werken alten Knnst- lirwerbes ans sächsisch-thüringischem Privatbesitz, geöffnet bis 15. October Montags von 12 bis 3 Uhr, an allen übrigen Tagen von 10 bis 3 Ubr. Eintritt 25 /g, Montags 50 -H. ReurS Theater. Besichtigung drffelbra Nachmittag» von 2—4 Nhr Zu melden beim Theater-Jnsvector. RcneS Gewandhaus. Täglich von früh 9 Ubr bis Nachiniitag- 3 Uhr geöffnet. Eintrittskarten 4 I pr. Person (sür Verein- und auswärtige Gesellschaften bei Entnahme von wenigsten« 20 BilletS n '/, vr. Person) sind- am Westportal zu lösen. Tel Vcrchio'S Kunst-AnSsiellniig, Markt Nr. 10, II.' (Kaufhalle), geöffnet: Wochentags vou Vormittags 9 bi» 5 Uhr Nachmittags und Sonn- und Feiertags von Vorm. 10'/, bi» 3 Uhr Nachm. Reue Börse. Besichtigung Wochentag- s biS 4 Uhr, Sonntags '/,11—1 Uhr. Eintrittskarten zu 50 beim Hau-meister. Sammlungen drs Vereins für die Geschichte Leipzigs Iohonnisplatz 8, II. (Altes Johannishospital). Geöffnet: Sonntags und Mittwochs von II—'/,! Uhr. Eintritt 20 /H, Kinder 10 > Geschäftsstelle deS Trutschen Palriöteu-BnndcS zur Errichtung eines BölkerschlachtdcnkmalS bei Leipzig: An der Pleiße 12.P.I. Zahlstelle und Entnahme von MitgliedSkarteuhekte». Sachsifch-Thüringische Industrie- n»S Gewerbe-Ausstellung zu Leipzig 1897. Ge schäs tS stelle: Verwaltungsgebäude auf dem AuSstellungsplatze — Eingang an der Earl-Tauchnitz-Straße — Fernsprecher: Amt IV. 3646. Dauernde Gewerbe-Ausftcllnug. An der Promenade. Rrichhalt. und vielseitige Bereinigung gewrrbl. Erzeugnisse u. Neuheiten der verschied. Art. Täglich geöffnet von 9, Sonntags von 11 Uhr. Franz Schnelder, k. k. Ho,Möbelfabrik, Weststrab« 49/51. Aus- stellung ganzer Wohnungs- und VillenauSstattunge» für Inter essenten Wochentag- von 9—7 Uhr unentgeltlich geöffnet. Panorama, Noßplatz. Völkerschlacht. Täglich bis 9 Uhr geöffnet. Zoologischer Garte», Pfasfcndorier Hof, täglich geöffnet. Das Zoologische Mnsenru, Tbalstraße 33, tst jede» Mittwoch Nachmittags von 2—4 Uhr geöffnet. EchillerbanS in GobliS täglich geöffnet. LlnSiIrlii8torl8<!tio8 Slueenm von kaut cko IVit. Düomaz- üirclibot 16 (bei äer Dkomnsüircche unck -8cinile). Dtlslieü geöffne: von 9—12 uvck von 3—6 (Idr, 8onvtn<ks von 11—1 istir. Lotröo 1 tzgG^ In äer xsurdn ^Volt einLizr änLteüeucke 8elieiuwilräiglceik. 8olrul>e unä -Stlekel, gebt Zt.ketersburxer, <HH.m.rr2.D-irvxe»mrlutsl bei chru«»IÄ Lntmdokstr. 19, Lcke Lliieberplatr. F. P'. I'uvUn, Leiprix, Larprlnr8tr. 1s. LrL88te Speelal-kudrik mlt Vompkdotrle!» sür I-v«Ivr-Lre1l»r1«!»ivn. gewissermaßen als eine unvermeidliche, reinigende Krankheit heran«. E« ist bekannt, daß Kepler sein kärgliches Brod als Sterndeuter verdiente, daß er die Astrologie philosophisch zu vertiefen strebte und so schließlich zu der Erkenntniß jener großen Gesetze sich aufschwang, welche daS stolze Gebäude unserer heutigen astronomischen Wissenschaft begründeten. Bald stellte sich eine scharfe Gegensätzlichkeit zwischen der Kirche und dem neuen Aufschwung der astronomischen Lehren heraus, seitdem CopernicuS die Erde aus dem Mittel punkte des Weltganzen versetzt hatte, um ihr eine so un gemein bescheidene Stellung im Weltgetriebe anzuweisen. An sich zwar hätte die Erkenntniß dieser Thatsache die Kirche zweifellos noch nicht zu diesem vollständigen Verlassen ihrer bis dahin eigentlichen Domaine veranlaßt, wenn nicht durch den allzu mächtigen Geist des Galilei der Streit angefackt und öffentlich gemacht worden wäre. Die kluge Priesterschaft hätte sonst wohl einen weniger peinlichen Ausweg aus dem Dilemma gefunden. Da nun die damals noch allmächtige Geistlichkeit sich so entschieden gegen die neue Lehre aus gesprochen hatte, war e« begreiflich, daß sich die tiefe Ehr furcht, die man früher den Sternkundigen bezeugt hatte, geradezu in Spott und Hohn verwandelte, der sich in Pamphleten, Fastnachtsspielen auf Jahrmärkten, kurz in jeder Weise kundgab. Mit der Popularität der Astronomie war es damit zu Ende. Heute ist ein unzweifelhafter Aufschwung des allgemeinen Interesses an der Sternenwelt festzustelle». Namentlich in jenen Ländern, die nicht allzusehr von politischen und socialen Sorgen gedrückt werden, steht die astronomische Wissenschaft wieder in voller Blüthr. Die Neue Welt zeichnet sich in dieser Hinsicht vortheilhaft vor allen anderen Nationen in neuester Zeit au«. Privatleute stellen dort Millionen zur Förderung der Sternkunde zur Verfügung, die größten Fern rohre der Welt, auS Privatmitteln hrrgestellt, durchmustern dort rastlos die Himmelsräume, und al- im Jahre 1892 der Planet Mar« un« wieder besonder- nabe kam, waren alle amerikanischen Tagesblätter erfüllt von Nachrichten über die bei dieser Gelegenheit ausgeführten Beobachtungen, ganz ebenso, al« handele e- sich um irgend ein epochemachende- politische« Ereigniß. Wie naiv sich nun auch oft io den Augen der Fachkenner solche Bemühungen darstellen, so zeigen sie doch, wie da« Gemüth der Menschen auf- Neu« von den gewaltigen Schauspielen am Himmel ergriffen wird.
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