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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 05.11.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-05
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18971105013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897110501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897110501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-05
- Monat1897-11
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8120 (7) vcrltu, 4. November. (Telegramm.) DaS Artillerie material der südwestasrikaniscken Sckutztruppe soll dem Ver- nrhmrn der „Berliner Neuesten Nach»." zufolge noch verstärkt werden, da sich daS vorbandene als in dringende» Fällen nicht ausreichend erwiesen habe. Eine hieraus bezügliche Forderung werde im Etat für Tüdwestasrika eingestellt werden. 8. Berti», -4. November. (Privattelegramm.) In dem Bericht über die Sitzung deS Bund es rat Hs vom 28. Oktober war erwähnt, baß dieser unter Anderm einem Entwurf von Bestimmungen über den Vollzug von AreideitSstrafcn seine Zustimmung ertheilt habe. Wie kic „Nar.-Ztg." hört, handelte es sich um einen etwa 40 Paragraphen umfassenden Entwurf von Grundsätzen, zu deren im Verwaltungswege zu verordnender Einhaltung sich die einzelnen Bundesregierungen verpflichtet haben. Der „Entwurf von Grundsätzen" wird demnächst veröffentlicht werden; durch ihn dürften manche Härten in der Behandlung Gefangener in einzelnen Bundes staaten, über welche in der letzten Zeit wiederholt Klage geführt worden ist, beseitigt werten. Da eine gesetzliche Regelung der schon seit langer Zeit erörterten Krage des Strafvollzugs nicht in naher Zukunft erwartet werden kann, so wird eS ohne Zweifel als ein Fortschritt begrüßt werden können, falls wenigstens auf dem Verwaltungs wege unwürdige Behandlung von Gefangenen, denen leine ehrenrührige Handlung zur Last fällt, ausgeschlossen wird; die Anregung dazu wird als ein Verdienst des ReichSjustiz- amteS anerkannt werden. Io diesem selbst wird man wodl nicht verkennen, daß eine derartige Regelung nur ein Noth- behelf ist, daß sie eine gesetzliche Ordnung der wichtigen Angelegenheit nicht ersetzen kann. — Der Landeshauptmann für Südwestafrika Major Leut wein gedenkt laut den „M. N. N." bis Weihnachten hier zu bleiben und eventuell an denColonialdrbatten sich zu betheiligen. — Im NeichstagSbause ist heute Vormittag die vom Reichseisenbahnamte einberuseneEisenbahnconserenz eröffnet worden, welche durch die neueren Eisenbahnunfälle veranlaßt ist. — In einer gestern abgebaltenen Versammlung der National-Socialen kündigten Pfarrer Naumann und Graveur Tischendörser an, daß die Partei im ersten Berliner Wahlkreise einen eigenen Candidaten aufstellen werke. — Heute vollendete Staatsminister Karl von Hofmann daS 70. Lebensjahr. Am 4. November 1827 in Darmstadt geboren, wurde Hofmann, nachdem er eine Zeit lang Anwalt gewesen, 1855 als Rath in das auswärtige Ministerium seines hessischen Heimathslandes berufen. 1866 war er einer der Bevollmächtigten Hessens beim Friedensschluß mit Preußen, 1867 Vertreter dieses Staates im norddeutichen Bundesrath. Als nach dem Kriegs ausbruch 1870 Las Ministerium Dalwigk unmöglich geworden war, wurde Hofmann an die Smtze eines neuen, gemäßigt liberalen Ministeriums berufen, welches im Gegensatz zu der bis dahin herrschenden klerikal - reactionairen Richtung liberale Reformen Lurchsührte und deu Kampf mit dem Klerikalismus aui- nadm. Als 1876 Delbrück von der Leitung des da- maligen Reichskanzleramts zurücktrat, wurde Hofmann sein Nach- folger; 1879, nach der Errichtung LeS Reichsamts deS Innern, ward er auf kurze Zeit Staatssecretair desselben und preußischer Handelsminlster, 1880 Staatssecretair für Elsaß-Lothringen. In dieser Stellung blieb er, 1882 geadelt, bis 1887. Seitdem lebt Staatsminister von Hofmann in Berlin, namentlich den colonialen Bestrebungen seine Kräfte widmend. Ein freigesinnter und nationaler Staatsmann, hat Herr von Hofmann in wichtigen Aemtern eine lauge, verdienstvolle Wirksamkeit geübt, auf die er heute voll Be friedigung zurückblicken kann. Möge ihm noch eine lange Thätig- kett auf dem Gebiete, dem er die Muße des Ruhestandes widmet, und ein fröhlicher Lebensabend beschieden sein! ä. Lyck, 3. November. Da die neue masurische Volks partei für ihre auf den 8. November anberaumte Wählerversammlung in ganz Lyck kein Local erhalten hat, wird die Versammlung in der Wohnung deS RedacteurS der »Gazeta Lukowa" in Lyck abgehaiten werden. * Ans Mecklenburg, 3. November. Landrath Gra v. Schliessen, Reichstagsabgeordneter deS sechsten mecklen burgischen Wahlkreises, hat in Rücksicht auf seine Gesundheit und sein Alter es abgelehnt, wieder für den Reichstag zu caudidiren. * HildeSheim, 3. November. Eine gut besuchte Versamm lung von Vertrauensmännern der nationalliberalen Partei des 10. ReichStagswahlkreiseS hat einstimmig den Hofbesitzer Rodert Jordan aus Holle bei Derneburg als RrlchStagScandidaten aufgestellt, der die Candidatur annahm. * Solingen, 3. November. Die „Solinger Freie Presse", daS Organ der Schumacher'schen Richtung, hat ihr Erscheinen eingestellt. Zn der letzten Nummer erklären Redaktion und Verlag: „Laut einstimmigen Beschlusses des Hamburger Parteitages solle» die „Solinger Freie Prege" und die „Bergische Arbeiter stimme" unter leyrerem Namen verschmolzen werden und in den Besitz der Ges ammtpar tri übergehen. Um dieses zu ermöglichen, wird mit der heutigen Nummer die „Solinger Freie Presse" auf- hören, zu erscheinen. Wir richten daher an liniere Leser und Freunde die Bitte, ohne jede Voreingenommenheit auf die „Bergische Arbeiter- stimm»" zu abonniren. Durch programmmäßige Haltung und ihre Stellungnahme zu den Solinger Gewerkschaften wird die „Bergische Arbeiterstimme" in der Lage sein, alle die;enigen Vorurtheile Hinweg zuräumen, welche der gänzlichen Vereinigung noch im Weg, stehen." Zur Beilegung der Zwistigkeiten in Solingen wurde, wie die „Bergische Arbeiterstimme" mittheilt, am Sonntag eine Zusammenkunft der Parteigenossen Les Kreises Solingen ab- gedalten. DaS Resultat der Besprechung, an der Genossen beider Richtungen, ein Vertreter des Parteivorstandes und ein solcher des Niederrheinischen AgitationScomiteS in Elber- eld tbeilnabmcn, war, daß man sich dabin einigte, eine Eommisssion einzusetzen, die im Einverständniß mit dem Parteivorstand die Vorfragen der neuen Candidatur regeln und für die Ausführung deS Hamburger Beschlusses eine Form suchen soll, wodurch sowohl dem Partcivorstand wie auch den beiden Richtungen der Solinger Genossen der gleiche Einfluß auf die Leitung des Geschäfts und auf die Haltung deö Blattes cingeräumt wird. --- Altenburg, 3. November. DaS Amtsblatt veröffentlicht olgendeS Dankschreiben des Herzogs Ernst: „Durch daS HinscheiLen der Herzogin, Meiner innig geliebten Gemahlin, hat Mich und Mein Haus ein schwerer, unersetzlicher Verlust getroffen. In Liesen Tagen tiefster Trauer sind Mir aus allen Theilcn des Landes, von Einzelnen wie von Genossenschasten, von Vereinen und von den Städten des Landes erhebende Beweise wärmster Theilnahme entgegengebracht worden. Tie zahlreiche und würdige Bethciligung der Bevölkerung, vor Allem in der Stadt Altenburg und in den von dem Trauerzuge berührten Gemeinden, owie der Verewigten an Ihrem Sarge bewiesene treue Anhäng lichkeit und Verehrung geben Mir die trostreiche Gewißheit, Laß das ganze Land mit Mir trauert, und daß das Band der Liebe und Treue, welches daS Altenburger Land mit Meinem Hause vereint, in Len Tagen der Heimsuchung sich um so fester bewährt. Ich weiß, daß die durch den Tod unS entrissene edle Fürstin sortleben wird im Herzen Meiner Landeskinder, und sage Allen, welche Lurch ihr treues Mitgefühl Meinem Herzen wohlgethan haben, Meinen innigen Dank. Altenburg, am 31. October 1897. Ernst." * Wiesbaden, 4. November. (Telegramm.) Der Großberzog von Sachsen-Weimar ist heute Mittag 12.38 Uhr nach Baden-Baden abgereist. * AnS Württemberg, 3. November. Ein Proceß zwischen Demokratie und UltramonkaniSmns, der dieser Tage vor der Strafkammer in Ulm zum Abschluß kam, bietet auch für weitere Kreise Interesse. Vom Ulmer Schöffen gericht war seiner Zeit der Redacteur des ullramontanen „Jpf", Nubcr, wegen Beleidigung deS katholischen Gerber- meisterS Roth in Ulm zu 100 Geldstrafe verurtbeilt worden. Roth gehörte als Ausschußmitglied dem katholischen Bürgerverein und ebenso dem demokratischen Volksvereine an. Darin sah das ultramontane Blatt einen Verralh an der katholischen Sache. Vor der Strafkammer a>S Be rufungsinstanz suchte nun der päpstliche Geheim kämmerer v. Sckad, der, ein Sobn des württembergischen Führers des Evangelischen Bundes, Präsident v. Schad, zum KatholicismuS übergetreten ist, darzulegen, daß die Volkspartei durch und durch katholikenfeindlich, ja religions feindlich sei; sie solle auch so ehrlich sein, es zuzu gestehen. Die pcincip'iellen Gegensätze zwischen beiden seien unversöhnlich; die Volkspartei sei radical, der KatholicismuS conservativ (!). Es müsse deshalb einem Katholiken unmög lich sein, der Demokratie anzugebvren. Diesem Standpunkt gegenüber erinnerte der Vertreter des Klägers, ein Mitglied der Volkspartei, an die badischen Wahten, wo Centrum und Demokratie sogar zusammengezangen seien. UebrigenS gebe es, was die Ehrlichkeit betreffe, in ganz Deutschland keine unehrlichere Partei als zur Zeit das Centrum. Hervor zubeben ist noch, daß es sich bei der Verhandlung heraus- stellte, daß der katholische Schulinspector Neher einmal sagte, die Katholiken, die ihre Kinder in die evangelische Mittel schule schicken, ziehen sie auf wie Heiden, wie daS Vieh im Stalle (!). Das Cenlrum hatte auch diesmal kein Glück; die Strafkammer Hal die Berufung, wie wir der „Nat.-Ztg." entnehmen, verworfen und der Angeklagte hat neben den 100 Straf: auch die Kosten beider Instanzen und die Auslagen deS Klägers zu bezahlen. Oesterreich-Ungarn. Tie Obstruktion. * Wien, 4. November. (Telegramm.) Anläßlich des heutigen Empfangs der Vicepräsidenten v. Abrahamowilsch und Kramarcz durch den Kaiser, sprach der Kaiser nach einem an die Zeitungen versendeten Communiquv seine Zu friedenheit über die Ausdauer, sowie über die ruhige und feste Führung der Verhandlungen im Abgeord netenhanse aus, erkundigte sich eingehend über die parla mentarische Lage und entließ die beiden Vicepräsidentcn auf das Huldvollste. * Wien, 4. November. (Telegramm.) Die „Neue Freie Presse" meldet: Die Regierung beabsichtigt, falls es in der heutigen Nachtsitzung zn großen Tumulten kommen sollte, den ReichSrath sofort zu vertagen. Passirt das Ausgleichsprovisorium die erste Lesung, dann erfolgt die Ver tagung Mitte November. Die Vertagung wird mehrere Monate dauern. Die Hoffnung, das Ausgleichsprovisorium durch den ReichSrath volirt zu erhalten, ist aufgegcben. * Wien, 4. November, I Uhr Nachmittags. (Telegramnr Abgeordnetenhaus. In Beantwortung einer Anfrage Doszynski's, betr. dieAufnahmevonJn terpel lationen, die i» fremden Sprachen gestellt werden, in das Protokoll, erklärt der Vicepräsident v. AbraHa in owit sch, die Geschäftsordnung enthalte keine hieraus bezügliche Be stimmung. Die Entscheidung über Liese Frage liege bei dem zukünftigen Präsidenten des Hauses, dessen Entscheidungen er nicht vorareifen wolle. Der Vicepräsident beantwortet hierauf verschiedene Anfragen, warum mehreren Abgeordneten Las Wort zur formellen Ge- schüftsbehanvlung nicht ertheill worden sei, verweist auf die stürmischen Scenen der letzten Sitzung, sowie auf die Bestimmungen der Geschäftsordnung und erklärt, das Präsidium des Hauses werde auch weiterhin die Geschäftsordnung so handhaben, wie sie gehand habt werden solle, uncingcschnchtert durch Vorkommnisse und Drohungen, weil Las Präsidium von der Ueberzcugung ausgehe, durch eine derartige Handhabung der Geschäftsordnung dem Wohle der Allgemeinheit, dem Wohle des Staats zn dienen, vor Allem aber die Verfassung in Schutz zu nehmen. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen rechts, Lärm links.) Abg. Schönerer bean- tragt namentliche Abstimmung über eine Petition, worauf eine zweite namentliche Abstimmung auf einen ähnlichen Antrag des Abg. Herbst folgt. * Wien, 4. November, 3 Ubr Nachmittags. (Telegramm.) Abgeordnetenhaus. Nach fünf namentlichen Abstimmungen unterbrach Vicepräsident Kramarcz die öffentliche Sitzung und beraumte eine geheime Sitzung behufs Richtigstellung des Protokolls der letzten geheimen Sitzung an. Die geheime Sitzung dauert fort. Rumänische Agitation. * Pest, 4. November. (Telegramm.) Ministerpräsident V. Banssy erklärt in Beantwortung der Interpellation Serba» wegen der Verleihung eines Ordens an den Ministerialrath vr. Jeszensky durch den König von Rumänien: Wie er be reits gestern erwähnt habe, gehöre die Interpellation nicht vor dieses Haus, er wolle nur aus die gestrige Bemerkung Serban's eingehen, nach der nicht zwischen Rumänen und Ungarn, sondern zwischen der rumänischen und ungarischen Regierung Gegensätze beständen, und binzusügen, auch Gegensätze zwischen der rumänischen und ungarischen Regierung beständen nicht, sondern es bestünden nur Gegensätze zwischen der ungarischen Nation und rumänischen Agitatoren, deren größter Thcil dir Agitation als Erwerbs zweig betreibe. Tie Antwort wurde zur Kenntniß genommen. Frankreich. TreyfuS; Streiks. 8. Paris, 4. November. (Privattelegramm.) Dem „Gaulois" zufolge erzählte Scheurer-Kestner, der erste Zweifel betreffs der Schuld des DreyfuS sei ihm bei Ge legenheit eines Banketts aufgestiegen. Die Bemerkung eines TheilnehmerS habe ibn auf die richtige Fährte gebracht. Sein Schwiegersohn Marcelin Pellet, französischer Consul in Genf, habe ihn bei seinen Nachforschungen unterstützt. Scheurer-Kestner fügt hinzu, wenn die Action diesmal erfolg los bleiben sollte, werde er dieselbe immer von Neuem an fangen bis zum Tode. * Paris, 4. November. (Telegramm.) Der Pariser Stadtrath übernahm die Vermittelung zwischen den ans tändigen Schlächtergesellen und den Meistern; man hofft auf friedliche Einigung. (Voss. Ztg.) * LcnS, 4. November. (Telegramm.) Zn den Kohlen gruben von Carvia brach ein theilweiser Ausstand auS. (Fortsetzung des Texte- in der 1. Beilage.) Bei der Gesammtanflage der vorliegenden Nummer befindet sich eine Extrabeilage von dem Hamburger Engros-Lager BchrenS L Co. in Leipzig, Thomasgasse Nr. 4. Die Extra beilage sei der Beachtung der Lffer empfohlen. 8V,VOV Mack ist allein der Werth der 400 Hanpttrcfskr, welche bei ier ,.Münchener Kunst-Ansstellungs-Lotterie", zur Verlooiung kommen. Bei dieser überaus chancenreichen Lotterie entscheidet nicht allein der blinde Zufall, sondern es entfällt aui Grund des Gewinn planes auf je 1« fortlaufende Cnd-Rnnnnern mindestens 1 Treffer (garantirt). Es kommen nämlich zur Verwesung bei 200,000 Lome, 20,000 (Hewinnc. Durch die Ziehung wird bc- stimmt, welche Nummer durch alle Zehner gewinnt. Wer also 10 Loose mit fortlausenden Nummern besitzt, ist mindestens eines Treffer sicher. Das unterzeichnete Bureau versendet a) gegen Ein sendung von 10 Mark ---- 10 fortlaufende Cnd-Rnmmcrn mit mindestens 1 Treffer (garantier), i>) gegen Einsendung von 20 Mark -- 21 fortlaufende Cnd-Rnnnnern (1 Freiloos) mit mindestens 2 Treffern (garantirt), c) einzelne Loose gegen Vinsendnng von d 1 Mark. MM-Mm am IS. Mwbn M."WL XL. Wer noch Loose dieser chanecnrcichen Lotterie wünscht, beeile sich mit der Bestellung, da die Loose nahezu vergriffen sind. Für Francoznscndung (bis zu 10 Loosen in Deutschland 10 — Ausland 20 .^) Porto erbeten. Wird di: Loos-Sendung „Cin- gcschrlcbcn" gewünscht, so sind fernere 20 „z — für srankirte Zu- icnduiig der Ziehungsliste sofort nach der Ziehung weitere 20 beizusügen. TaS Lotteriebnreau der VII. Intern. Kunst-AnSstcllnng München, im König!. Maspalast. 6rös8tes Lrst68 llotsl 06ut8oklLQd8 Central-Hotel, Berlin. 500 Ammer von 3 M. — 25 6exenUber kentraldafioliok Vrleilrlelistraszk. "MM Gut polirt und vernickelt werden Visen- n. 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Musikbibliothek Pkters (Kvnigsstraße 26) ist an allen Wochen tagen von II—1 nnd 3—8 Udr geöffnet Bücher. Musiknlien und Musikzeitnngcn können im Lesezimmer unentgeltlich studirk reip. gelesen werden. Pädagogische Crntralbibliothok lEomemussiittungt.LebrerveremS. daus, Kramerstr. 4, I, geöffnet Mittwoch und Sonnabend von L',—4'/, Ubr. Leseballe von 2", bis 8 Uhr geöffnet. Bibliothek des Vereins fnr Crdkundc. Geöffnet TirnZtag und Donnerstag von 5—7 Uhr Nachmittags Volksbibliothck des GcwrrbcvcrcinS L.-Cntritzfch. Geöffnet jeden Mittwoch von '/,9Uhr Abends an im Nathhaus zu L.-Eutritzjch. Kgl. fächs. Bibliographische Tammlnng im Bnchgewcroc- Musenm, Buchhändlerhaus (Hospitalstr. II). Geöffnet: Sonntag?-, Dienstags, Donnerstags und Sonnabends von 10'/, bis 1 Uhr. Eintritt frei. „VolkSbureau". AuSkunftsstellesürAroeiterversichrrungS«,Gewerbe» und ähnliche Sachen Elsterstrabe 14, Part, links. Geschäftszeit: ton 5'/, bis 7'/, Ubr, Sonntags von II bis 1 Uhr. Katholisches Casino, Vereinslocal Zill's Tunnel. Bartußgäßch. 9.1. Verein zur Fördernng des Fremden- nnd GeschSftSverkcvrs. Geschäftsstelle: KaushanS iNeumarkt S), Kunslhdlg. von Fr. Gold» sckeidrr, sowie 30 Anskuns sstellrn in ollen Tbrilen der Stadt. Kosten lose AuSkunftsertbeilung übe: Leipziger Verhältnisse. Girbt an Fremde gedruckte Führer durch Leipzig gratis ab. Mötzigleirsvercin zum „Blauen Krcnz" (Trinkerrettnng), Gneisrnaustr. 10, part. «Ehe. Herberge II): freie Ver sammlungen Sonntags '/,9 llhr. Jedermann willkommen. Adressen und Besuche vo» Trinkern erwünscht! schläft, der andere zu früh erwacht, ein Dritter mit Unter brechungen schläft. Unser Streben muß auf jeden Fall dahin gerichtet sein, mit natürlichen Hilfsmitteln einen natürlichen Schlaf herbeizuführen. Denn wenn es dem Arzte auch gelingt, durch Medicamente einen künstlichen Schlaf zu erzielen, so lönnrn solche Schlafzustände doch nur als ausnahmsweise Noth- behelfe gelten, niemals als Mittel zur dauernden Beseitigung der Schlaflosigkeit. Da manche derselben für lebenswichtige Organe unangenehme, selbst gefährliche Nebenwirkungen im Ge folge haben, an andere sich der Organismus nur zu rasch ge wöhnt, so daß man mit der Dosirung steigen müßte, jedenfalls aber alle bei längerem Gebrauch mehr oder weniger Nachtheile im Gefolge haben, sollte man, etwa von dringlichsten, dem Arzte an heimzugebenden Fällen abgesehen, möglichst die Herbeiführung von Schlaf durch hygieinisch-diätetische Mittel an streben. Ruhe, am besten in einem stillen Curort oder in einem Sanatorium, dem alle nicht unbedingt nöthigen Mittheilungen vom Hause, vom Geschäft oder Beruf fern bleiben muffen, Ent haltung von spät-abendlicher Geschäftsthätigkeit, angemessener Wechsel zwischen Arbeit und Erholung, zwischen Bethätigung des Geistes, des Geschmacks, der Technik, zwischen Schaffen, Reprodu- ciren, Lesen, Schauen und Hören, Unterhaltung und harmlosem Spiel — das Alles sind bewährte Mittel gegen Schlaflosigkeit, obwohl sie in keiner Apotheke zu haben sind. Es ist die Hygieine des Schlafes, auf deren Vernach lässigung so mancher Fall von Schlaflosigkeit zurückzuführen ist. Manche Menschen verstehen es eben nicht, so zu sagen, richtig zu schlafen, d. h. die Bedingungen für ihren Schlaf, der doch min destens ein Drittel ihrer Lebenszeit ausmacht, günstig zu ge stalten. Entweder nehmen sie zu spät hir Abendbrod ein, oder halten ihre Verdauung nicht in Ordnung, oder sie machen sich bei Tage zu wenig Muskelbewegung; Andere thun nichts gegen etwaige Congestionen, an denen sie leiden. Bei Manchen ist die Schlafzimmer-Luft nicht frisch und rein, bei Anderen zu heiß oder zu kalt. Manche schlafen nur deshalb schlecht, weil sie keine frische Nachtwäsche anziehen, also in der den Tag über getragenen, von organischen Ausdünstungen erfüllten Wäsche schlafen. Bald ist daS Bett zu weich, bald die Bettdecke zu dick und demzufolge eine den Schlaf verscheuchende Schweißbildung vorhanden. Wie der ein Anderer schläft in unzweckmäßiger Lage, so daß Herz oder Leber einem Druck ausgesetzt sind; er hält die Arme auf der Burst gekreuzt, bis er Alpdrücken bekommt, oder über den Kopf ge schlagen und stört sich dabei den Blutkreislauf so empfindlich, daß sein Schlaf leidet. Eine weitere Classe von Schlaflosen ver schlimmert ihren Zustand, indem sie im Bett liest oder gar raucht, oder mindestens im Schlafzimmer Licht oder Nachtlicht brennt und so der für das Auge nothwendigen Dunkelheit entbehrt. Sie denken nicht daran, daß Dunkelheit das beste Mittel zum Ein schlafen ist, welches uns die Natur durch den Verjchluß der Augen lider selbst an die Hand gicbt. Schläft doch kein Säugethier — selbst der Hase nicht —dem man solches seines leisen Schlafes wegen zuschreibt, mit offenen Augen. Es ist ganz einleuchtend, daß derjenige Mensch am sichersten einschlafen wird, der alle oben genannten Mittel anwcndet, um schon auf rein hygiei- nischem Wege sich die Nacht angenehm zu gestalten. Aber auch der Geistes- und Seclenzustand muß für die Herbeiführung von Schlaf möglichst günstig gestaltet wer den. Leider hängt das „möglichst" nicht immer von dem Willen des Betreffenden ab, oder gewisse Bestrebungen und Erregungen sind mächtiger, als dieser Wille. Wenn sich das ganze Sinnen und Trachten eines Menschen aufeine Lebensaufgabe, auf ein großes Werk concentrirt, wenn eine umfangreiche Speculation den Menschen in die höchste Spannung versetzt, wenn sein Schicksal vor einer wichtigen Entscheidung steht, wenn Kränkung, Zurück setzung, Mißgeschick sein Herz erfüllen, dann spielen die psychi schen Affecte auch in die Nacht hinein. Der Schlaf wird zunächst un ruhig, oberflächlich, kurz, unterbrochen; später kommt er gar nicht mehr dauernd zu Stande. Hier läßt sich leicht sagen: „Wirf es von dir, was dich drückt, dich beschäftigt; vergiß es!" Es giebt eben Verhältnisse, an denen alle Vernunftrcden abprallen. In anderen Fällen genügt der feste Wille des Schlaflosen, alle Regun gen, die sein Gehirn in angespannter Thätigkeit erhalten, zu unterdrücken, auf Das und Jenes zu verzichten, sich mit einem satt accompli abzufinden, unnöthige Grübeleien zu unterlassen. Ein gewisses leichtlebiges Vertrauen auf das „Morgen", ein „Ver schlafen" seiner Kümmernisse, Sorgen und Projekte, eine Selbst beherrschung, die selbst im Sturme fest und sicher das Steuer hält — das sind Eigenschaften, die über manche Schlaflosigkeit hin weghelfen. Von namhaften Klinikern ist ein maßvoller Alkohol-Genuß, auch zur Abendzeit, als unbedenklich erachtet worden, da er das Gehirn leichter in Schlaf bringt, die Seele über augenblickliche Verstimmungen hinwcghebt, das Gemüth erheitert und beruhigt, Unangenehmes für einige Zeit vergessen macht. Diese kleine Er holung des Gehirns durch einen Schlaftrunk ist eine wahre Wohl- that, wenn ein solcher Lethe-Trank nicht zur Gewohnheit wird: er ist vielleicht unschädlicher als manche Arzenei. Doch soll nicht geläugnet werden, daß charakterschwache Menschen dadurch zur Trunksucht verleitet werden können. Ob und welche Arzeneien sich, je nach der Form der Schlaflosigkeit, für solche mit primärer Hirn-Erregung, wie für solche mit secundärer Reizung durch schmerzhafte Leiden, oder für eine auf psychischen Anomalien be ruhende Insomnie eignen, kann lediglich der Arzt entscheiden, ebenso wie nur er bestimmen kann, welche Methoden anzuwcnden sind, um durch Ordnung des Stoffwechsels der Ganglien diese wieder zu geregeltem Festhalten und Ausscheiden der „Ermii- dungsstoffe" zu bringen. Der „künstliche Schla f", den wir während einer stun denlangen Operation durch Chloroform oder Aether in so segens reicher, schmerzsparender Weise bewirken, bei Manchem auch durch Hypnose erreichen können, in den sich aber der Fakir auch durch blose Ekstase zu versetzen vermag, ist nicht das, was man im täg lichen Leben erstrebt. Die Dauer eines natürlichen, gesunden, traumlosen Schlafes soll zwar durchschnittlich acht Stunden betragen, doch variirt diese Zahl sehr. Es giebt Menschen, die es durch Gewöhnung fertig ge bracht haben, sich mit 5—6 Stunden Schlaf zn genügen. Be sonders im Alter, das überhaupt ein geringeres Schlafbedürfniß hat, findet man dies oft an berühmten Gelehrten bestätigt, die trotz angestrengter Hirn-Arbeit wenig schlafen. Die längste Schlafzeit haben bekanntlich kleine Kinder, was damit zusammen hängt, daß im frühesten Lebensalter die rein vegetativen Functio nen überwiegen. Von da ab verkürzt sich das Schlafbedürfniß nur ganz allmählich, ja es steigt sogar ost nochmals gegen das Ende der Kindheit zu wieder an. Alsdann aber sinkt die Curve, um sich nur im Stadium hoher Altersschwäche oder bei krank haften Zuständen wieder zu heben, bis dann der Todesschlaf das Ende bildet, den wir uns als ein „Hinüberschlummern" in die Ewigkeit zu einem „seligen Erwachen" vorstellen. Schon der Umstand, daß wir von einem „Entschlafen" sprechen, dem Dahin geschiedenen ein „Ruh sanft" nachrufen, ihm wünschen, „daß die Erde ihm leicht sein möge", zeigt, daß uns im Tode stets das Bild des Schlafes vorschwebt. Und in der That giebt es Krankheits zustände, wie den Collaps bei der Cholera, die letzten Stadien der Hydrocephalie, manche Formen der Katalepsie u. s. w., in denen die Grenzlinie zwischen Schlaf und Tod so zart, so verwischt ist, daß nur der geübte Sachkenner den wirklichen Moment des Todes wahrnimmt, während der Laie schon längst das Leben erloschen wähnte. Die bildenden Künste und die Poesie, Märchen und Sage haben um den Schlaf ihr Zaubergewand gebreitet und ihn viel fach verherrlicht. Der Schlafgott Morpheus war uebst seinen Brüdern Jkelos und Phantasos, den Traumgöttern, den Griechen die Verkörperung des Schlafs und ebenso ist bekannt die schlaf-- bringende Wirkung des Mohns, die schon den Alten bekannt war, die Veranlassung gewesen, gerade den Mohnkopf zum Symbol des Schlafes zu machen. Morphium und Opium haben also ihrer Herkunft nach ein ehrwürdiges Alter. Den Alten war der Schlaf nicht nur der „Zwillingsburder des Todes", sondern auch der Sohn der Nacht, und bis heutigen Tages sind — wie man sich an Bildwerken eines Thorwaldsen, Schilling und An derer überzeugen kann — die Eule, der Schleier, die Mondsichel Enbleme des nächtlichen Schlafes geblieben. Geflügelte Engel bringen und behüten ihn, Gnomen, unter denen das Sandmänn chen die Hauptrolle spielt, rufen ihn herbei, böse Feen und Geister geben ihm bisweilen mit einer Hauiverlehung, einer vergifteten Frucht, einem Tranke eine Jahre lange Dauer, bis ein erlösender Zauber ihn verscheucht. Schneewittchen und Dornröschen, vr. Faust vor Helena's Blid, Karl der Große in seiner Gruft auf dem Throne sitzend und Kaiser Rothbart im Kyffhäuser — Alle dieseFiguren der Dichter-und Volksphantasie gruppiren sich um den Schlaf, seine mystische Feierlichkeit, seine von Traumbildern durchwobene Stille, seine Ähnlichkeit mit dem leiblichen Tode, seinen heiligen Frieden.
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