Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 19.11.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-19
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18971119014
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897111901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897111901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-19
- Monat1897-11
- Jahr1897
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
esvl NN. Distanz ember. KImiAii-Neiiillm i.) Der r, Mit- ier nach Berantwortltcher Redacteur vr. Her«. Küqltn» inLektzzt^ Für den musikalischen Theil Professor vr. Oscar Paul inLeipzl». itzdorf, königliche zlich der Zwischen, und läßt ub wird Distanz an", 3j., liefen. Herren- i", 3j., g", 4j., ! (cons.): n Umbau Zwischen- rlegenheit peinlichen erhalten tet, daß rnanntem deswillen m Gegen- ndlungen «hin aus- hen Zu- n könnte, chmungen zu einem ornherein eues Ge- fache An« Gründen »rüngliche n Schritt wollender derte das 65 000.6 »er Stadt enommen Mil den, mndfläche angren- sind. Es Yung der ie Unter- g Vorsatz, , sein für Alters- Wenn m neuen rin Fort- ei Durch- l verweise an. an. Meteorologliche Veovachlungen »i,s <ler Ktzernvrurte 1» Tetortr. N>iks >19 Ns,er Uber äem Nsere. )ctoder ! freie imissar Schul- Zglinge ufgabe »Arten ungen, »ählten id die Nischen 8 bis iner l. sezirkS- le eine Ihr au rselben eigenen ), und reistcrS albad" »ringen wimm allerlei iettung iknaben ourden. Ünaben ng und n des mS sich (Syste- >e und Srüllich ig, die > Zahn idsiiebe Aufent- menden ewilligt beginnt xedv ick in koixo vorxvrüoktsr Saison ru böäsutencl derabßesetrtell krolsvn ab. kür Wviknaokts-6ssokönlc-2«ookv einen kosten sokon per Stück von L Hark an. wie sie im Bauprojekt vorqesebrn ist, kaum t. Ich glaube auch meinerseits, daß man einen ei Fronten zur Verfügung hat, auch äußerlich So wünfchenSwerth ein freier Ptuo >,» vvll, zu bedenken, daß ein solcher schwer zu finden ist und erhebliche Erwerbungskostrn erfordern würde. Bezüglich einer anderweitigen Gestaltung des Platzes sind Wünsche laut geworden auf Verbreiterung der Augustusstraße und eine Schmälerung der Terassengasse und Anderes. Ich meine, daß man hier «ine gewisse Zurückhaltung üben muß. Was die Emtheilung de» Neubaues aülangt, so wird derselbe ein Sockelgeschoß (Parterre), eia Erdgeschoß (1. Etage) und ein 1. und 2. Obergeschoß ent halten. Die Geschoßhöhen sind derart bemessen, daß die Decke de» Erdgeschosses schon 4 m über die Terrasse hinausragt. Man wird hier also genügend Luft und Licht haben; dagegen wird r» im Sockelgeschoß daran mangeln. Vom ersten Oberjchoß an einschließlich liegen die Räume frei. Dir äußere Gestaltung des Baues, wie er uns im Modell vorgesührt ist, möchte ich noch nicht als völlig abgeschlossen bezeichnen. Hier dürften jedenfalls noch Abänderungen geboten sein. Jedenfalls empfängt man von dem Baue, vom königlichen Schlosse aus gesehen, einen freund- lichen und entsprechenden Eindruck. Daß in der äußeren An- ordnung und Durchführung die Technik Schwierigkeiten zu über winden hat und es nicht leicht sein wird, die lange Front der Terrassengasse in Uebereinstimmung mit der Umgebung zu bringen, ist nicht zu bestreiten. Sie dürften aber meines Erachtens keine unüberwindlichen sein. Bezüglich eines PuncteS bin ich der Ansicht, daß rin Aufschub der Angelegenheit gleich- bedeutend mit einer Ablehnung ist. Erfolgt eine solche Ab- lehnung, so bleibt die Landhausbaufrage ungelöst, bliebe aber als solche doch weiter bestehen. Es würde sofort die Frage aufgeworfen, was mit dem Schloßplatz zu geschehen habe, der doch so nicht liegen bleiben kann. Es wäre das geradezu eine Herausforderung des Ministeriums, hier dann ein anderes Staatsgebäude hinzusetzen, was neue Millionen kosten würde, ohne daß deshalb die Millionen für ein neues Landhaus erspart würde. Ich empfehle deshalb wiederholt eine wohlwwllende Prüfung, um zu einem praktischen Ergebniß zu kommen. (Bravo.) Abg. Matthes (cons.), der sich früher gegen den Plan eine- Neubaues ausgesprochen, will der Vorlage, angesichts der un- zulänglichen Verhältnisse, nicht weiter eutgegentretcn. Allerdings sei die Ausgabe von 6 Mill, bei Einführung neuer Steuern von 7'/» Mill, und Vorlage eines außerordentlichen Etats von 106 Mill. 1. llMigec SrIww.Str.ö. das ist uns egal!" Andern Tage» war freilich die Stimmung Rudlosf'S ziemlich gedrückt, er meinte zu Sperling, die Geschichte könnte schlecht ablausen und veranlaß,« ihn, niit ihm noch Pirna zu reisen. Da Sperling nicht das nöthige Reisegeld besaß, ließ Rudloff sich herbei, ihm di» Fahrkarte zu be zahlen. Sperling kam aber bald zurück und warf am 19. September den Revolver in die Mulde. Herr Staatsanwalt vr. Traut hielt die Schuld Rudlosf'S im vollen Umfange der Anklage für erwiesen, da von Nothwehr keine Rede sein könne. Bezüglich der gefährlichen Körperverletzungen trat er der Zubilligung mildernder Umstände mit Entschiedenheit ent. gegen. Herr Rechtsanwalt Hillebrand erachtet» im Falle der Körperverletzung Schurig's Nothwehr für gegeben, es könne höchstens eine Ueberschreitung der Nothwehr in Frage kommen. Im Uebrige» gingen seine Anträge mit denen der königlichen Staatsanwaltschosr überein und verwendete er sich namentlich für Zubilligung mildernder Umstände, soweit der aigen Pfütze begangene Todtschlagsversuch in Frage kam. Di« Geschworenen «Obmann Herr Rittergutsbesitzer und Ma>ora.D. von Schönberg-Bornitz) fällten ihren Wahrspruch nach den Anträgen der königl. Staatsanwaltschaft. Es wurde daher Rudloss wegen versuchten Todtschlags unter Zubilligung und wegen gefährlicher Körperverletzung in drei Fällen unter Ausschluß mildernder Umstände zu einer Gesammtstrase von drei Jahren acht Monaten Gefängniß und fünf Jahren Ehrverlust verurtheilt. Zwei Monate der erlittenen Untersuchungshaft sind itzm aus die erkannte Strafe in Anrechnung gebracht worden. Strafschärfend wurde bei Ausmessung der Strafe berücksichtigt die Rohheit der Handlungsweise Rudlosf'S, der offenbar auf Schlägerei ausgegangcu ist, sowie die Gefährlichkeit der Verletzungen und der Werkzeuge, während strafmildernd nur die gewisse Erregung, in welche ihn die Thätlichkeiten Pfütze's versetzt haben mögen, zur Geltung kam. andicap. ce", 3j., .'N. Herren. kx, 1., Sieben dlarimum äer Temperatur — 4- 12",2. Lbinimum — -s- 2".8. Positive Gegenvorschlag« seien nicht gemacht worden. Niemand wolle behaupten, daß der Platz nicht seine Mängel habe, allein seine Vorzüge überwögen doch. Wenn auf den botanischen Garte» Hingewielen sei, so müsse «k darauf aufmerksam machen, daß dieses Areal in nicht zu ferner Zeit durch Straßenbauten alterirt würde, außerdem bestehe der Baugrund aus alten Festungsmauern, wodurch wettere Schwierigkeiten erwüchsen. Ter Herzoginnengcrien, aus den auch verwiesen sei, liege im Jmmedationsgebiete und habe sehr schleckten Untergrund. Weite Plätze draußen zu wählen, würde die Geschäftsführung erschweren. Eine centrale Lage sei doch sehr erwünscht, und der Schloßplatz bleib« doch immer ein Mittelpunct, die Stadt möge sich entwickel», wohinaus immer sie wolle. Wenn der Abg. May die Zusage der Regierung, daß die Banrate von 30 .6 pro Cubikmetir nicht überschritten werden würde, in Zweifel gezogen hat, so wieder- hole ich, daß nach den Erfahrungen, die mit dem Bau des Finanz. Ministeriums mit 22", .6 pro Cubikmeter gemacht worden sind, die Bausumm» nichr überschritten wird. (Bravo!) Abg. GlUMbt (cons.) möchte in Anknüpfung an die Ausführungen des Herrn Ministers doch darauf Hinweisen, daß Dresden nicht nur aus Dresden-Altstadt besteht. Es sei eine Neustadt vor- Händen, an die Niemand zu denken scheine. Und doch habe man daselbst neben dem Finanzministerium einen schönen Platz für rin neues Landhaus. Hier würde dasselbe auch licht und reistehen. Es bleibe richtig und müsse festgenagelt werden, daß die Kosten, die jetzt in den Grund gebaut werden sollen, Millionen be- tragen und überdies solle die Augustusstraße noch so verengert werden, daß uns die Nachwelt keinen Dank wißen würde. Da könne inan noch eher die Terrassengasse entbehren, die nicht noth. wendig sei. Staatsminister von Watzdorf stellt fest, daß nach dein Wallot'- chen Plan 7 Meter Gründung in Aussicht genommen, wie beim Finanzministerium. Plane man das Landhaus daneben, so würden die FundamentirungSarbeiten nicht billiger sein. Abg. Lenpold-Dresden (cons.) bemerkt, daß Gebäude von solcher Größe und Bedeutung tief gegründet werden müßten, rs entfalle mithin dieser Einwurf. Wenn bezüglich der Verbreiterung der Augustusstraße behauptet sei, daß dies Sache der Dresdner Bürger- meister sei, so wolle er nur bemerke», daß der Rath zu Dresden nicht in der Lage sei, baupolizeilich so einzuschreiten, wie es sich dec Abgeordnete Uhlmann vorzustellen scheint. Der Wunsch, daS Gebäude mit seiner Nordfront unmittelbar auf die Terrasse zu setzen, vermöge er aus ästhetischen und praktischen Gründen nicht ;u theilen. Thue man daS, so werde das Gebäude sicher Lurch- euchtet, man schädige aber auch die Brühl'sche Terrasse, der man »och gewisse Rücksichten schuldig sei. Die Umwandlung der Terrassen- gaffe in eine Passage von 60—70 Meter Länge verbiete sich von selbst. In eine solche Passage würde kein Mensch hineingehen. Die Communication aber ganz einzuzieben, würde wohlerworbene Rechte Dritter schädigen. DaS würden sich die Anwohner nicht gefallen lassen. Hier sei lediglich eine Verbreiterung das einzig Richtige, die dem Gebäude selbst auch ästhetisch zu Gute kommen würde. Abg. llhlmann-Stollberg (Fortschr.) stellt fest, daß die Millionen, die in den Grund hineingebaut werden sollen, im Voranschlag mit inbegriffen sind; es könne sonst die Vorstellung entsteheu, als ob es sich um weitere erhebliche Mittel handele. Herr Bürgermeister Leupold habe ihn fasch verstanden, er habe lediglich gesagt, daß es eher Sache des Dresdener Bürgermeisters als eines Abgeordneten sei, Wandel zu schaffen. Damit schließt die Debatte. Die Vorlage wird einstimmig der Finanzdeputation L über- wiesen. Nächste Sitzung: Freitag Vormittag 10 Uhr. Tagesordnung: Allgemeine Vorberathung des Königlichen Decrets Nr. 4, betreffend Verwaltung und Vermehrung der Königlichen Sammlnng für Kunst und Wissenschaft im Jahre 1894/95. der Kammer sein zu können. Die ren, die schon im vorigen Landtage gesessen, seien gewisser- Keineswegs). Er habe das Project gesprochen, es weil der ganzen Angelegenheit anhaflcten. Die Herren sagen B, weil sie A gesagt haben. DaS ist aber nicht richtig, denn man hat A gesagt unter Voraussetzungen, die heute nicht mehr zu« treffen. Dafür spricht eigentlich nur der Umstand, Laß der Platz einmal da ist, dagegen sehr viele UebelslLnde, so in erster Linie die schmalen Gassen, die man uns noch in 20 bis 30 Jahren vorwcrfen wird. Er glaube. Laß Jeder, der einen Privat- bau ausführen wolle, anders handeln würde, als hier gehandelt wird. Er sei der Meinung, wenn man ein paar Millionen in die Hand nehme, müsse man auch ein herrliches Gebäude bekommen, das allen Ansprüchen genüge. Man baue doch auf weite Zeiten hinaus. Er richte an die Finanzdeputation dir Bitte, noch einmal ernstlich zu erwägen, ob da» Ständehaus nicht auf einem anderen Platze zu errichten sei. Selbst verständlich müßte dann auch ein neuer Plan gemacht werden und zwar in freier Loncurrenz, die in einein solchen Falle eigentlich selbstverständlich sei. Abg. Stockmann (cons): Als e» sich damals um die Niederlegung des alten Finanzgebäudes gehandelt habe, gab es keine Wider- rede, denn die Umstände seien keine erfreulichen gewesen. Man sei zwar in da- Ftnanzhaus leicht hinein, aber selten ohne Führer wieder herausgekommen. Damals habe lauter Jubel geherrscht, daß man nun in dem Areal des alten Finanzhauses einen so wunderbar schönen Platz für Las neue Landhaus habe. Jetzt sei die Meinung doch eine andere. Auf ihn habe es wie eia kalter Wasserstrahl gewirkt, als das Brühl'sche Palais abgebrochen und die Häuser angekauft seien. Er sei gegen die Wahl des Platzes und gegen die Durchführung des voi« gelegten Projrctes, da die großen Verhältnisse des Baues, falls er überhaupt die baupolizeiliche Genehmigung erhielte, aus das Schloß und di« anderen Gebäude drückten. Die Terrassengasse müsse ent weder in Wefall kommen oder als Passage ausqebaut werden (bei 60—70 Meter Länge? D. Red.) Er halte es für dringend noth- wendig, daß man sich über die Platzfrtzge, Md auch über die Kosten einige. Abg. Georgt-Mylau (nat.-lib.): Er habe^zu Denen gehört, Gerichtsverhandlungen. Königliches Schwurgericht. I. Sitzung. 8. Leipzig, 18. November. Im Processe gegen den Hand arbeiter Rudloff aus Seelingstädt wegen versuchten Todt schlags und gefährlicher Körperverletzung ergab die ein- gehende Beweisausnahme folgenden Sachverhalt. Am 25. Juli ging Rudloff mit seinem Schulfreunde, dem Klempnergesellen Sperling, nach Grimma, wo sie in einer Restauration mit vier Hohnstädtern zusammentrasen. Gemeinschaftlich wanderten dann die sechs Leute nachtdein l'/z Stunden entfernten Schkorditz, wo das Kirschsest gefeiert wurde. Sie begaben sich gegen 9 Uhr nach dem Berthold'schen Gasthofe, in welchem Tanzvergnügen abgebalten wurde. Hier tranken sie mehrere Fäßchen Bier auf gemeinschaftliche Kosten und geriethen bald in eine radaulustige Stimmung. Rudloff insbesondere renommirte und meinte zu einer der Dorfschönen: „Wirfkönnen heute auch schießen, wenn's verlangt wird!", wobei er aus der Brusttasche einen Revolver hervorzvg. Im weiteren Verlaufe des Abends matschte Rudloff mit dem Biere, stieß die Tanzenden an und goß schließlich dein Zeugen Claus Bier ins Gesicht. Ter Wirthschaftsgehilfe Pfütze setzte Rudloff deswegen zur Rede, aber dieser meinte trocken: „Wenn mer hingefallen ist, steht mer eben wieder aus!" „Sie dürfen aber die Tanzordnung nicht stören!" erwiderte Pfütze, erhielt aber in demselben Augenblicke von Rudloff mit dein Bierglas einen Schlag auf den Kopf, der eine zum Glück nicht bedeutende, aber stark blutende Wunde verursachte. Nun faßte Pfütze Rudloff bei der Kehle und suchte ihn niederzudrücken, wurde aber von Letzterem in den Finger gebißen und ließ daher seinen Gegner los, der rasch davonlief. Er rannte die Dorsstraße entlang durch ein offenes Thor in das Hanschmann'sche Gut, eilte nach dem Gras garten und fiel hier infolge der Dunkelheit in einen Graben. Mehrere Schkorditzer folgten ihm nach und als einer ries: „Da liegt er!", traten sie herzu, um Rudloff aus dem Graben herauszuholen. Sie ließen aber indessen hiervon ab, als einer von ihnen sagte: „Er hat das Messer draußen!" Nun sprang Rudloff aus dem Graben empor und stach mit dem geöffneten Taschenmesser zunächst drei Mal nach dein Ziegcleiarbeiter Hempel; zwei Stiche trafen nicht, der dritte ging durch den Aerinel deS Hempel'schen Jaquets. Dann wandte Rudloff sich gegen den Wirthschastsgehilfcn Schurig, dem er einen Stich in die linke Schulter und einen zweiten in den Rücken der linken Hand versetzte. Hierauf lief Rudloff aus dem Hansch- mann'schen Gute aus die Straße, wo er in der Nähe des Barth'schen Gutes auf den völlig nnbetheiligtcn Dienslknecht Schindler aus Grechwitz traf, dem er ohne jede weitere Auseinandersetzung aus reinem Uebermuth das Messer in die Brust stieß. Schindler merkte in der Aufregung vom Stick Zoar nichts, erst im Tanzsaal wurde er darauf aufmerksam gemacht, daß er blute. Ter Blutverlust Schindler s war so stark, daß er in Lebensgefahr geschwebt hat, seine Wunde ist indeßen gleich derjenigen Schurig's innerhalb acht Tagen geheilt. Rudloff war inzwischen wieder nach dein Berthold'schen Gasthof zurückgegangen und hier auf der Straße mit seinem Freunde Sperling zusammengetroffen. Erst hier will er von Letzterem einen geladenen scchsläufigen Revolver erhalten haben, während doch zwei Zeuginnen bestätigen, daß er es gewesen ist, der bereits im Saale den Revolver ihnen gezeigt hat. Auch Sperling hat früher be hauptet, er habe den Revolver seinem Freunde Rudloff schon auf dem Hinweg vor dem Gasthof gegeben, nachdem er einen Laus kurz vor Schkorditz aus Uebermuth in die Luft abgeschossen habe. Heute behauptet er übereinstimmend mit Rudloff, dieser habe erst nach den Messerstechereien den Revolver er- langt. Sperling will aus die Bitte Rudloff'»: „Gieb mir den Revolver, ich gebe Dir 10.6", verneinend geantwortet haben, aber Rudloff habe ohne Weiteres den Revolver an sich genommen. Aus dem Revolver gab Rudloff zunächst einen Schuß in die Luft ab, der zweite Schuß war nach einer Anzahl Schkorditzer Burschen gerichtet und traf Pfütze, der sich am Brunnen hatte waschen wollen, ins Kinn. Pfütze litt mehrere Tage lang an Schlingbeschwerden, ist aber gleich feinen Leidensgefährten ohne dauernde Schädigung seiner Gesundheit davongekommen. Rudloff will auch den zweiten Schuß in di« Luft abgegeben haben, lediglich weil er die Leute habe schrecken wollen, allein selbst sein Freund Sperling giebt an, der zweite Schuß sei direct in der Richtung aus Pfütze abgefeuert worden. Nachdem noch Rudloff einen dritten Schuß in die Luft abgegeben hatte, machte er sich mit Sperling auf den Heimweg. Unterwegs trafen sie einen Wurzener Jäger mit seiner Geliebten, denen Rudloff erzählte, er habe zwei Kaditzscher (zwei Verletzte stammen aus Kaditzsch) so verhauen, daß sie wohl dar Aufstehen vergeßen würden. Dabei fuchtelte er mit seinem Messer herum, setzte auch den Revolver noch einmal in Thätigkeit, wobei die Kugel nahe am Ellenbogen des Mädchens vorbeiging. Einer von den beiden Freunden meinte * übrigens noch renommirend: „Und wenn mer zehn Jahre kriegen ich darauf, daß d!« königliche Staatsregierung sich bereit» der Zwischindeputation gegenüber dahin erklärt bat, daß der Höchstbctrag eme» Einheitssatz«- für das Kubikmeter umbaut«» Raumes von 30.6 unter kein«« Umständen überschritten wird. Nachdem das neue Finanzministerium mit 22'/, .6 pro Kubikmeter hergestellt worden ist, wird stchdaS StändehauS mit 30-6 pro Kubikmeter sehr gut durchsühren laßen. Ihre Zwischendeputation hat also den Raum erhöht und Bor- kehrungen getroffen, daß eine Ueberschreitung nach menschlichem Er meßen nicht stattffnden soll. Ohne Zweitel bietet das neu« Project gewiße Schwierigkeiten. Die Unregelmäßigkeit LeS Bauplanes, sowie der Umstand, daß der Bauplatz nicht frei liegt, fordern zu berechtigter Kritik heraus. Angesichts der durch ungleiche Frontlängen und durch die Gestaltung des Platzes selbst bedingten Schwierigkeiten kann gegen die Raumeinthetlung, l " etwas einwandt werden Bau, für den man zw< entsprechend gestalten Platz wäre, ist doch Nach Schluß der Nedaction eingegangen. D>« io diesrr Rubrik mitgethcilttn, wahrend de» Drucke« cin-elausencn Telegramm- haben, wie schon au« der Ueberschrist ersichtlich, der Redaction nicht vorgelegen Diese ist milhin fiir Lerftmnm-lungen und unverständliche Wendungen nicht ver antwortlich »u machen. * Berlin, 18. November. Der Colonialrath erledigt in der Nachmittags-Sitzung den Etat für Kamerum, worauf die Besprechung des Togo-EtatS folgte, wobei das deutsch-französische Grenzabkommen besprochen wurde. * Berlin, 18. November. Der Reichstagsabgcordnetc Stadthagen wurde wegen beleidigender Artikel gegen dic »reußischeu Verwaltungsbeamten, Ofsiciere und Untcrossiciere, dichter, LandgerichtSvireetor Brausewetter und Polizei Beamte zu fünf Monaten Gefängniß verurlheiU Stadthagen war bereits einmal deswegen zu einem Jabrc Gefängniß verurtheilt, das Reichsgericht hatte aber das Unheil aufgehoben. k. Hamburg, 18. November. (Privattelegramm.) Der „Hamburgische Correspondent" veröffentlicht einen Privat brief des Oberförsters Lange, in welchem dieser die von ibm nicht ausgehenden Veröffentlichungen über angebliche Differenzen mit dem Fürsten Bismarck auf daS Tiefste bedauert und erklärt, er werde zeitlebens zu dem gewaltigen Begründer des deutschen Reiches mit unwandelbarer Treue und tiefster Ehrerbietung aufblicken. DaS Blatt fügt binzu, es liege in der Thal kein Grund vor, aus einer Verschieden beit in der Auffassung der Domainen-Verwaltung des Fürsten und in der des Oberförsters eine persönliche Differenz zu construiren. * Wien, 18. November. Wie die „Pol. Correspondenz" von unterrichteter Seite aus Petersburg meldet, ist die Abberufung des russischen Gesandten in Belgrad, JSwolSki's, auf dessen eigenes Gesuch erfolgt. Derselbe bat nunmehr den durch den Tod des Grafen Chreptowitsch- Butensew erledigten Münchener Gesandtenposten erhalten. VV. Prag, 18. November. (Privattclegramm.) Die Leiche des beim Fußb a llsp icl verunglückten Kaufmanns Johann Skockan aus Leipzig wurde heute Vormitlag gerichtlich obducirt. Die Obductwn ergab: Infolge eines Stoßes des Gegenspielers mit dem Knie in den Unterleib Zerreißung des Dünndarmes und durch Austritt von Excrementen eiterige Bauchfellentzündung. Die Ueberführung der Leiche nach Leipzig erfolgte Nachmittags. * Paris, 18. November. Der General Pellieux ver hörte gestern Matthieu Dreyfus und heute früh den Grafen Esterhazy.— (Senat.) Der Senator Le Provosl de Launay theilt mit, er werde die Regierung wegen der vorgestrigen Erklärungen deS KriegsministerS in der Depu tirtenkammer interpelliren, er gedenke, die Regierung zu be fragen, welche Maßnahmen sie ergreifen werde, um dic Wiederkehr ähnlicher Vorgänge zu verhindern. Der Tag der Besprechung der Interpellation wird nach Schluß der jetzt schwebenden Untersuchung festgesetzt werden. Tie heutig: Sitzung wurde sodann geschlossen. * Rom, 18. November. Der deutsche Militairattachc Major v. Jacobi begab sich beute nach Monza, um die zur Ueberreichung eines Bildes der Königin Margherita dort eintreffcnde Abordnung des Marburger Jäger-Bataillons „Königin von Italien" (hessisches Nr. 1l) dem Könige und der Königin vorzustellen. * Madrid, 18. November. Eine Drahtnachricht des Gouverneurs der Philippinen, Trines di River, meldet, daß der Friede bald wieder bergestellt sein werde, es kämen Abgeordnete der Aufständischen zu ihm, um ihm ihren Wunsch, sich zu unterwerfen, anzukündigen. * Madrid, 18. November. Einem Gerüchte zufolge batte sich der oberste Chef der Insurgenten auf den Philippinen, Aguinaldo, unterworfen. * Kairo, 18. November. („Reuter'scheS Bureau.") Oberst ParsonS Pascha und mehrere eingeborene Ofsiciere werden sich am 23. d. M. nach Suakim begeben, von wo sie sich kurze Zeit später nach Massauah einschiffen werden. Von hier werden sie mit einem Bataillon Infanterie, Abteilungen Artillerie und Genietruppen, sowie Kameelreitern, zusammen 1500 Mann, nach Kassala marschiren. ES ist noch nicht entschieden, ob General Kitchener die Truppen bis Massauah begleiten wird. Vermischtes. — Königsberg, 18. November. (Telegramm.) Durch den heute früh 7 Uhr im Magistratsgebäude ausgebrochencn Brand wurde der Dachstuhl eines Flügels stark beschädigt. Der „Hartung'schen Ztg." zufolge litten auch die unteren Räume stark durch Loschwasser. Der Brand deS Magistrats gebäudeö ist vermuthlich durch Ueberheizunz entstanden. Da-. Feuer gewann größere Ausdehnung durch die reichlichen unter dem Dachstuhl lagernden Heizvorräthe. Die in den Bureau: unter dem Dachstuhl ausbewahrten Acten sind vollständig gerettet. welche von jeher eine gewiße Abneigung dagegen gehabt hoben, ! Gebäude hinter der Brühlscken Gasse zu erbauen, weil durch dies« ! Lage unzweifelhaft ganz befondere Schwierigkeit hervorgerusen i werden, indeßen bei der Stimmung, wie sie im vorigen Landtage l war, war überhaupt ja damals kein Zweifel daran, daß der < einzig richtige und geeignete Bauplatz derjenige sei, der jetzt in t Aussicht genommen ist, an der Stelle des alten Finanz- l Ministeriums. Jetzt kommen nun inzwischen verschiedenerlei ! Bedenken gegen Liesen Platz, und diesen Bedenken gegenüber ! müße er doch sagen, dazu sei jetzt keine Zeit mehr da. ! Ueber da» Stadium sind wir hinweg, in d»m wir dies« Bedenken i hätten geltend macken können. (Sehr richtig.) Die Kammer sei « in dieser Frage bereits gebunden. Herr Abg. RostowSky habe die i Deputation gebeten, sie möchte sich nicht so streng an die früher ge- ; faßten Beschlüsse halten, und Herr Abg. Büßneck sagte, er sei neu i eingrtretenes Mitglied in diese Kammer und in Folge deßen nicht, I wie vielleicht die älteren Mitglieder, moralisch gebunden, an den i gefaßten Beschlüssen festzuhallen. Er (Redner) sehe aber, daß es sich 1 gar nicht um ein bloßes moralisches Gebundensein handle, sondern auch um ein rechtliches Gebundenseilt. Man solle doch nicht vergessen, I daß die Stände im letzten Landtag beschlossen haben, das Landhaus i an jener Stelle zu errichten und daß die erste Baurate dafür bereits i bewilligt worden ist. ES handle sich hier um einen durch Ueberein stimmung aller gesetzgebenden Factoren zu Stande gekommrnenBeschluß von dem die Zweite Kammer jetzt nicht einseitig zurücktreten kann. Dazu gehöre auch das Einvcrständniß der anderen Factoren. Nun würde allerdings die Zweite Kammer in der Lage sein, auch eine finanzielle Obstruction, die sie machen könnte, die Durchführung der früheren Beschlüsse zu verhindern. Sie könnte also ihre Zustimmung verweigern zu dem Ankauf der Häuser und ebenso weitere Bauraten verweigern. Er glaube, aus diesem Wege die Sache zu behandeln, wird wohl bei keincin der Herren beabsichtigt sein. Und er frage sich, ob die- geäußerten Bedenken wirklich so schwerwiegend feien, daß wir uns nunmehr die Reue darüber lankommen lassen, daß wir im vorigen Landtage jenen Beschluß gefaßt und uns dadurch festgelegt haben. Er glaube so schwer- wiegend find in der That die Bedenken nicht. Namentlich richten sie sich auch gar nicht speciell gegen den LaudhauSbau, sondern sie würden sich in derselben Stärke richten gegen jeden anderen Staats bau, der dort aus jenem Platze erricktet werden soll. Einmal wird Loch noch ein staatlicher Neubau stattfinden müssen. Wa» über die theuere Gründung gesagt worden ist, gelte für jeden anderen Bau, den wir dort werden ausführen müssen, wenn wir den Platz nicht lediglich bloS als Schmuckplatz liegen lassen wollen und halte er allerding für ausgeschlossen. Wenn gejagt worden ist, daß nach den gemachten Erfahrungen dort bei der Terrasse alles feucht und moderig sein und bleiben würde, und wahr scheinlich ein neues Landhaus in nicht zu ferner Zeit durch Feuch tigkeit zerstört werden würde, so könne in dieser Beziehung jedenfalls vollkommene Vorkehrungen getroffen werden. Das Haus wird viel weiter herausgebaut, als das aite Gebäude. Außerdem soll die Terrassengasse verbreitert werden. Der Herr Abg. Steiger machte Bedenken geltend gegen Bewilligung der zweiten Baurale jetzt, so lange wir noch nicht genau wüßten, wie viel das Ganze einmal kosten würde, sprach sich aber für den sofortigen Ankauf der Häuser j in der Brühl'schen Terrassengasse aus. Mit der zweiten Rate recht hoch. Wenn sich die Summe auch aus 3—4 Perioden vertheile, I möchte so lange Abstand genommen werden, bis eine detaillirte so werde doch im Lande darüber gesprochen und die Wähler paßte» I Veranschlagung vorliege. Diese Forderung beruhe auf einer den Abgeordneten aus die Finger, Er empfehle daher auch praktisch Überschätzung des Werthes solcher Einzelveranschlagungen und er erachte es viel werthvoller, wenn die Staats regierung, wie sie gethan hat, bestimmt erklärt, unter keinen Um- tänden ivürde ein Maximum von 30 -6 pro Kubikmeter des be bauten Raumes überschritten werden. Er glaube, daß man sehr wohl jetzt die postulirte zweite Baurate bewilligen könne, ohne daß man die Forderung «iner Letaillirten Einzelveranschlagung, die zur Zeit in zuverlässiger Weise noch nicht möglich ist, stellt. Aufgabe der Finanzdeputation werde es sein, in eine eingehende Prüfung der erhobenen Einwände «inzugehen, aber allerdings nur innerhalb des aufgestellten Rahmens. Ganz und gar nebelhafte Neuprojecte, wie ie der Abg. Roslosky ausgesprochen hat, in den Rahmen der Er wägung zu ziehen, halte er sür unmöglich. Es würde das gleich, bedeutend sein mit einer Vertagung der ganzen Frage aus lange hinaus und darin liege eine große finanzielle Gefahr. Ter Abgeordnete Hähnel hat vorhin durchaus richtig daraus hingewiesen, daß wir doch direct die Regierung provociren, an jenem Platze dort ein anderes Staatsgebäude zu errichten, La doch das einmal gekaufte Brühl'sche Palais und der freigewordene Platz des alten Finanz- Hauses nicht auf die Dauer unbenutzt bleiben kann. Dem gegenüber würden nachher alle die finanziellen Berechnungen, die gemacht worden sind, und die Einwendungen gegen einen theuren Landhausbau doch recht hinfällig werden und eS wird hier bei Niemandem Stimmung vorhanden sein, die Regierung zu ganz neuen großen Regierungsbauten zu veranlassen. In Bezug auf die innere Raumvertheilung und Eintheilung könnte man den ganzen Entwurf als einen sehr glücklichen be zeichnen; bezüglich der äußeren Ausführung sei schon vom Abg. Mncl darauf hingewiesen worden, Laß dieselbe noch in keiner Weise abschließend sein soll. Schließlich äußert Redner noch einige Wünsche in Bezug auf den einzusetzenden Beiratb, dessen Competenzen einer schärferen Fassung unterzogen werden möchten. Abg. Opitz (cons.) will sich nach den Ausführungen des Vor- redners in engen Grenzen halten. Er müsse aber der Ausfassung widersprechen, alS ob die Finanzdeputation gebunden und nicht in der Lage sei, eine Kritik auszuüben. Fest stehe formell und materiell, daß zahlreiche Mitglieder neue Erwägungen wünschten. Er würde es sür bedenklich halten, aus rein sormellen Gründen von derartigen Erwägungen abzustehen. Für ihn seien im Gegen- theil neue Erörterungen über die Platzfrage von fundamentaler Be- deutung und er gebe der Erwägung anheim, ob nicht der alte botanische Garten ein viel geeigneterer Bauplatz sei. Abg. Nylumnn-Stollberg (fortschr.) widerlegt verschiedene der von Len Vorrednern geäußerten Bedenken. Wenn man heute sich für einen anderen Bauplatz ausspräche, trotzdem man den in Rede stehenden seiner Zeit gut geheißen hätte, so hätte man die vorhandenen Mängel rechtzeitiger erkennen sollen. Den dem Herrn Baurath Wallot abgestatteten Dank halte er für voreilig (sehr richtig); man solle ihn ver spüren, bis etwas Gelungenes dastehe. Der Bauplatz habe wohl seine Mängel, aber er habe auch seine sehr großen Schönheiten, die erst voll zur Geltung kommen würden, wenn man ans den hoch gelegenen Sitzungssälen den herrlichen Blick aus den Elbstroin genösse. Die Einwendungen wegen der engen Straßen seien ja an sich richtig; er meine aber, daß hier Wandel zu schaffen viel eher eine Pflicht des Dresdener Bürgermeisters, als irgend eines Abgeordneten sei. Bei einer nochmaliger Durcharbeitung der Pläne würden zweifelsohne noch mannigfache Verbesserungen zu machen sein. Er wünsche, daß diese vor Allem nach der Richtung zur Geltung kämen, daß man im Inneren und Aeußeren genügende Erleuchtung habe. (Heiterkeit.) Abg. May-Polenz (Fortschr.). Es seien heute so viele gute Rathschläge und Abänderungsvorschläge hervorqetreten, daß sie die Finanzdeputation kaum alle berücksichtigen könne. Er stehe der ganzen Angelegenheit kühl gegenüber und theile den Standpunct des Abgeordneten Matthes. Wenn man, wie er, die Meinung auf dem platten Lande und in den kleinen Städten hört, ob cs denn so nothwendig sei, das alte Haus aufzu- geben, komme man wegen einer Antwort in Verlegenheit.*) In dem neuen Hause würde es auch nicht viel besser und behaglicher werden, als es in dem alten Hause sei. Man habe doch die Erfahrung, daß sich in Neubauten noch immer Mängel heraus gestellt hätten. Er warne auch bezüglich der finanziellen Seite der Angelegenheit vor wahrscheinlichen Ueberschreitungen. Die staat lichen Techniker hätten ersahrungsmäßig ein ganz wunderbares Geschick, die schönsten und sichersten Voranschläge zu überschreiten. Er würde das Haus, falls es zu solchen Ueberschreitungen käme, an seine Warnung erinnern. (Bravo!) Staatsminister von Watzdorf will nicht auf alle vorgebrachten Einzelheiten eingehen. Er selbst habe seiner Zeit den Vorschlag gemacht, den Platz zu nehmen, auf dem das alte Finanzgebäude gestanden habe. Er wolle daran erinnern, daß er damals vor zwei Jahren nach den stenographischen Aufzeichnungen gesagt habe: „Unser ausgezeichneter technischer Veirath, Herr Oberbaurath Wallot, ist der Meinung, daß kein Platz der Welt jo geeignet ist, als der Schloßplatz und vollauf Lust und Licht vorhanden ist." Er müsse sich wundern, daß jetzt auf einmal wieder die Platzsrage aufgeworfen werde. *) Der Herr Abgeordnete würde um eine Antwort nicht verlegen fein, fall» er einmal eine Session auf der Jourualistentribüne ourchgemacht hätte. D. Red. zu bauen und nicht luxuriös; man wolle Len Grundsatz befolgen, entweder ordentlich oder gar nicht. Wenn man sich z. B. das neue Polizeigebäude besehen wolle, so breche man sich fast den Nacken ab. (Heiterkeit). Den Ankauf der neuen Häuser halte er sür zweck mäßig, fiegrüße auch die heutige Debatte, weil das Land erfahren müsse, daß der Bau nicht länger hinauszuschicben sei. Er schließe mit dem Wunsche, daß damit die Staatsbauten ein Ende haben möchten. (Große Heiterkeit.) Abg. Steiger (cons.) erklärt sich als priucipieller Gegner von Rückforderungen, wie hier wieder eine vorläge und dankt der Zwischen deputation für ihre Mitwirkung. Er sei aber mit dem Project unter der Bedingung einverstanden, daß die Stadt Dresden die in Aussicht gestellten 200000 ^6 zahlt. Dem Platz stimme er schon aus dem Grunde zu, damit nicht Anlaß zur Errichtung «ine» anderen Monumentalbaues gegeben sei. Er schlage vor die Terrasse in der Länge der in Frage kommenden Front zu schleifen oder soweit niederzulegen, daß Las geplante Gelände frei hervortritt, wobei e» allerdings bedingen müsse, daß keine höheren Kosten entstünden (Heiterkeit). Im Allgemeiren mache ihm der Entwurf nicht den Eindruck eines einheitlichen Geländes, sondern eines Gebäude- komplexes. Man solle sich über den Häuserankaus bald schlüssig machen und das Geld dafür bewilligen, im nächsten Landtage aber die Benutzung der Restbaarjumme Vorbehalten. Abg. Rentzsch (cons.) ist als Vertreter eines ländlichen Kreises mit gemischten Gefühlen an die Vorlage herangetreten, will sich aber der Nothwendigkeit eines Neubaues nicht verschließen. Er sei der Zwijchendeputation und dem Meister, der Len Bau erdacht, dankbar. Die Augustusstraße müsse auf mindestens 20 Nieter ver breitert werden, damit der Verkehr keinen Schaden erlitte. Die Terrassengasse könne ganz fallen, da sie nicht nöthig sei. An gesichts der mannigfachen Bedenken, glaube er eine neue, um gearbeitete Vorlage anregen zu sollen. Noch sei reichlich vorhanden. Eine Beseitigung der Terrasse würde Geld kosten und auch den Bau vertheuern, weil dann die Fassade reicher ausgearbeitet werden müsse. Das Modell mache keinen guten Eindruck, die Ver hältnisse seien zu große: cs empfehle sich das Dach niedriger zu halten. Nach 8 16 der Baupolizeiordnung von 1869 muß man auf breitere Straßen zukommen. Er tvmme darauf, weil von Seiten de» Ministeriums eine Verordnung ins Land hinausgegangcn sei, die besonders in den älteren Städten fordere, daß die Höhe der Höuser nicht im Mißverhältnis zur Straßenbreiie stehe. Was von Privaten gefordert werde, solle in erster Linie auch der Staat er füllen. Als ländlicher Vertreter müsse er betonen, daß der Credit von 6 Millionen Mark nicht überschritten wird Abg. RosloSky (cons) wendet sich in längeren Ausführungen gegen den gewählten Platz und entwickelt eine Berechnung, nach der sich ein Neubau billiger gestalten würde. Aba. Böszneck (natl.) glaubt als Neuling in Unheil unbefangener und freier aussprechen Sirren, die schon im vorigen Landti Daßen moralisch gebunden (Zuruf: « Gefühl, daß ein Jeder, da HWentlich so ein bischen contro coeur gelhan habe, sich Keiner die Schwierigkeiten verhehle, die denn Loch ganzen Angelegenheit anhaflcten. Die Herren Zeit cker Leodaebtunx. e-<j. »ok 0»U1U>M ^U«50>0- r r« ViLU- rloMaoe a. sr»etl«. 17. diov. ^k. 8 v. 759,0 -1- 3,8 94 88^V 2 trüb« 18. - Ll«. 8- 756,2 ch- 7,8 96 881V l bswölüt diw. 2- 755,7 4-131 79 81V 3 trübe
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder