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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 20.11.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-11-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18971120016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897112001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897112001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-11
- Tag1897-11-20
- Monat1897-11
- Jahr1897
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l. Beilage z. Leigziger Tageblatt >i. Anzeiger Nr. )!ll, Laaaabenb, A. Namber M?. sRorgen-AOgabe.j Amtlicher Theil. Bekanntmachung. In Gemäßheit der betreffenden statutariichen Bestimmungen werden hierdurch die »nckständigen gekündigten Aktien und Obligationen Ser Lbcrschlestschen Eisenbahn-Ge sellschaft ausgerufen: 1. Prioritäts-Obligationen Lit. L. aus der 31. Verwesung, gekündigt zum 1. October 1894 (Abzu- liefern mit Zinsscheinen Reihe V Nr. 3 bis 20 nebst Anweisungen) zu 100 Rthlr. Nr. 4359. 4367. 7249. . , Z2. « gekündigt zum I. October 1895 (Abzu ¬ liefern mit Zinsfcheinen Reihe V Nr. 5 bis 20 nebst Anweisungen) zu 500 Rthlr. Nr. 2198. 2199. - 100 - Nr. 10390. 2. Nicdcrschlesifche Zweigbahn-PrioritätS-Obligationen. aus der 11. Verwesung, gekündigt zum l. Januar 1894 (Abzu liefern mit Ziusschcinen Reihe V Nr. 3 bis 10 nebst Anweisung) zu 100 Rthlr. Nr. 3513. Alle übrigen, noch im Umlauf befindlichen Obligationen der bezeichneten Art. sowie sämmtlichc, noch »mlansciidc PrioritätS-Actien I-it. U der Lberschlesischen Ersenbahn- Gcsrllschaft sind durch Misere Bctanutmachuug vom 15. August 1895 gekündigt morden nnd zwar: die Prioritäts-Aktien I.it. v zu», 1. December 1895 (abzulicsern mit Ziusscheinen Reihe IX Nr. 9 und 10 nebst Anweisungen, wogegen Stückzinsen für die Monate Juli bis einschließlich November 1895 vergütet werden), die Prioritäts-Obligationen I.it. L zum 1. Te- ccmber 1895 (abzuliesern mit Zinsjcheine» Reihe V Nr. 5 bis 20 nebst Anweisungen, wogegen Stückzinsen für die Monate Oktober und November 1895 vergütet werden), die Nicderschlesischeu Zweigbahn - PrioritätS - Obli gationen zum 1. März 189V (abzuliesern mit Zills- scheinen Reihe V Nr. 7 bis 10 nebst Anweisungen, wogegen Stückzinsen für die Monate Januar und Februar 1896 ver- gütet werden). Tic Inhaber der rückständige» Stücke werden aus gefordert, dieselben mit Zubehör baldigst an die nächste Rcaiernngs-Hanptcassc, die Ltaatsschuiden-Tiigungscassc in Berlin, IV., Tanbcnstrafte 29, oder an die Königliche Kreiocasse in Franlsnrt a. M. zur Einlösung cinzniiefcru. Ter Betrag schleuder Ziusscheiue wird vom Kapital in Abzug gebracht. Diejenigen Obligationen Olt. L, welche, der Bekanntmachung durch die öffentlichen Blätter ungeachtet, nicht binnen 4 Jahren nach dem Zahlungstermin zur Einlösung eingeliefert sind, werden im Wege des gerichtlichen Bersahrens mortificirt. — Aus ZweigbahN- Lbligationcu, welche, der Bekanntmachung durch die öffentlichen Blätter ungeachtet, nicht rechtzeitig zur Nealisirung eingcden, erlischt jeder Anspruch, wenn sie 10 Jahre lang alljährlich einmal öffentlich aufgerufen und trotzdem nicht spätestens binnen Jahresfrist nach dem letzten öffentlichen Aufrufe zur Einlösung vorgelcgt werden. Berlin, den 7. November 1897. Hauptverwaltung der Staatsschulden. v. Hoffmann. Bekanntmachung. Das 48. Stück des diesjährigen Reichsgesetzblattes ist bei uns eingegangen und wird bis zum 10. Tccembcr d. I. auf dem Rathhausfaale zur Einsichtnahme öffentlich aushängen. Dasselbe enthält: Nr. 2429. Verordnung, betreffend die Einberufung des Reichs tages. Vom 10. November 1897. Leipzig, den 13. November 1897. Ter Rath der Stadt Leipzig. vr. Georgi. Krumbiegel. Bekanntmachung. Die Herstellung einer 303 m langen Schleuse 3. Elassc und einer 208 m langen, 40 cm im Lichten weiten Tbonrobrschlcuse in der Wittenberger Strafte, zwischen der Theresien- und Garten straße in L.-Eutritzsch, soll verdungen werden. Die Bedingungen für die Ausführung dieser Arbeiten liegen in unserem Tiefbau-Amte, Brühl 80, 2. Obergeschoß, Zimmer Nr. 41, aus und können dort eingesehen oder gegen Entrichtung von 50 -H, die auch in Briesmarken eingesendet werden können, entnommen werden. Angebote sind versiegelt und mit der Aufschrift: „Herstellung von Schleuse» in der Wittenberger Strafte in L.-Eutritzsch" versehen in dem oben bezeichneten Geschäftszimmer bis zum 26. November d. I., 5 Uhr Nachmittags, einzureichcn. Tas Recht, sämmtlichc Angebote abzulehnen, wird Vorbehalten. Leipzig, den 18. November 1897. Tcs Rathes der Stadt Leipzig Io. 6084. Straftenbaudeputation. Brennscheite, Holzanction. Montag, den 29. November 1897, sollen von Bormittags 9 Uhr an im Forstreviere Burgan, in der sogenannten Gottge. dicht hinter den Schrebergärten bei Lindcnau (in Abth. 28 a) 21 Rmtr. Eichen-Nntzscheite I. u. II. El. 270 . Eichen- 4 . vuchcn- 4 « Nüstern 3'/, « Ellern- 1 - Linde ¬ unter den im Termine aushängendcn Bedingungen und der üblichen Anzahlung meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem obengenannten Schlage, Vor mittags 9 Uhr. Leipzig, am 18. November 1897. Tcs Raths Forstdeputation. Holzanction. Dienstag, den 30. November d. IS., sollen von Vormittags 9 Uhr an im Forstrcvirre Bnrga» in der sogenannten Gottge, dicht hinter den Schrebergärten bei Lindenan (in Abth. 28a) 169 starke Abranmhanfrn, 38 starke Langhausen und 135 Bund Dornen unter den im Termine aushängenden Bedingungen und der üblichen Anzahlung meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: auf dem obengenannten Schlage, Vormittags 9 Uhr. Leipzig, am 18. November 1897. Tes Raths Forstdeputation. Nutzholz-Auktion. Mittwoch, den 1. Tccembcr d. I sollen von vormittags 9 Uhr an im Forstreviere Burgan in der sogenannten Gottge, dicht hinter den Schrebergärten bei Lindenan (in Abth. 28a) 187 Eichcn-Ulötze von l9—90 cm Mittenstärke u. 2—10 m Länge, 4b BtlchkN- - . 19-32 - . . 2—8 « 57 Eschen- - . 17-38 ... 2-10 . 46 Nüstern-- . 17—41 ... 3—11 « 62 Ellern- - . 17-30 . - . 4-12 . 1 Linden- - . 43 . - . 5 « und 117 Stück Schirrhölzcr unter den im Termine ausbängrnden Bedingungen und der üblichen Anzahlung meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: aus dem obengenannten Schlage, Vormittags 9 Udr. Leipzig, am 18. November 1897. TeS Naths Forstdeputation. Versteigerung. Ten 24. d. MtS. Vorm. 10 Uhr sollen im Verstrigerungs- raume des Kgl. Amtsgerichts hier 1 grofter Posten Tapeten und Borden, 1 Geldjchrank, 1 Decimalwaage, 1 Strmpelmajchine, 2 Bücherschränke, 1 Copirpresse u. v. a. G. versteigert werden. Leipzig, am 18. November 1897. Der Vericht»»»I,tctzer beim Königs. Amtsgerichte. Bekanntmachung, die Anmeldung zur Kirchenvorstandswahl in der Kreuzparochie Leipzig-Neustadt-Ncnschönescld betreffend. Nach 8 17 der Kirchenvorstands- und Syuodalordnung für die evangelisch-lutherische Kirche des Königreichs Sachsen scheiden mit Schluß des Jahres die Herren Rathssecretair G. Dietrich in Leipzig-Neustadt, Schlossermeister A. Heiuecke in Lcipzig-Ncuschönefeld, Korbmachermeister H. Ziegler in Lcipzig-Nrnschöneseld aus dem Klrchenvorstande zum heiligen Kreuz aus; ferner ist durch Wegzug noch vor Ablauf seiner Amtsdauer aus demselben aus geschieden: Herr Kaufmann N. Uhlig, bisher in Lefszig-Reustadt wohnhaft. Es sind daher vier Kirchenvorsteher durch die Kirchengemeinde neu zu wählen. Tie erstgenannten drei AuSschcidendcn sind wieder wählbar. Stimmberechtigt zu dieser Wahl sind alle selbständigen, in Leipzig-Neustadt und Leipzig-Neuschöuefeld wohnhaften Männer evangelisch-lutherischen Bekenntnisses, welche das 25. Lebensjahr vollendet haben, sie seien verheirathet oder nicht, mit Ausnahme olcher, welche durch Verachtung des Wortes GotteS oder unehrbaren Lebenswandel öffentliches, durch nachhaltige Besserung nicht wieder gehobenes Acrgerniß gegeben haben, oder von der Stimmberechtigung bei Wahlen der politischen Gemeinde ausgeschlossen sind, oder denen endlich durch Beschluß der königlichen Kircheninspection, nach dem Kirchcngesetze vom 1. December 1876, die Ausübung ihres kirch lichen Wahlrechts aberkannt worden ist. Wer sein Stimmrecht ausüben will, hat sich mündlich oder christlich dazu anzumelden. Die Anmeldungen sollen Sonntag» den 21. November d. I., Vormittags 11—1 Uhr Nach mittags und vom 22. bis 27. November d. I., jeden Tag von Vormittags 9—1 Uhr Nachmittags und von Nachmittags « —6 Uhr in ver Expedition der Kirche zum heiligen Kren; entgegen genommen werden. Bei schriftlichen Anmeldungen ist gcnan anzugeben: 1) Bor- und Zuname, 2) Stand oder Gewerbe, 3) GcbnrtStag und Geburtsjahr und 4) die Wohnung. Wir fordern die Glieder unserer Gemeinde auf, sich an dieser Wahl zu beiheiligen und zu diesem Zwecke die Anmeldung in der bezeichneten Weise, an den oben genannten Tagen und bis pätcstcns Sonnabend, den 27. November d. Z.» Abends 6 Uhr, bewirken zu wollen. Leipzig-Neustadt, am 18. November 1897. Ter Kirchenvorstand zum heiligen Kreuz. M. Pache, Psarrer. S. Aus Fol. 9810 des Handelsregisters für den Bezirk des unter zeichneten Amtsgerichts ist heute die Firma Iktien-Gesellschast für automatischen Verkauf in Hamburg in Leipzig (Alexanderstr. Nr. 32), Zweigniederlassung der unter gleicher Firma in Hamburg bestehen den Aktien-Gesellschaft, eingetragen und weiter verlautbart worden, daß die Inhaber der Actien dieser Aktien-Gesellschaft Inhaber der Firma sind und ihre Einlage nach erfolgter Erhöhung und Herabsetzung des Grundkapitals 200 000 .6, zerlegt in 200 aus den Inhaber lautende Aktien zu 1000 ./l, beträgt, sowie Laß die Direktoren Herr Max Emil Rudolf Bawlitza in Berlin und Herr Carl Heinrich Hermann Oertzen in Ham burg Mitglieder des Vorstandes sind. Weiter wird Folgendes bekannt gemacht: Der Gesellschastsvertrag ist ausgestellt am 19. August 1886 und Lurch die Beschlüsse der Generalversammlung vom 8. März 1888 und 31. März 1889 abgcändert worden. Gegenstand des Unternehmens ist der Erwerb und die Ver- werthung von Patenten, Erfindungen, Concessionen u. s. w. sowie die Betreibung aller hiermit zusammenhängender Geschäfte. Der Vorstand der Gesellschaft besteht aus einem oder mehreren Direktoren, welche vom Aufsichtsrath erwählt werden. Zur Zeichnung der Firma der Gesellschaft ist der Vorstand berechtigt; sofern derselbe aus mehr als einer Person besteht, ist die Unterschrift zweier Vorstandsmitglieder erforderlich. Die Berufung der General-Versammlung erfolgt durch öffentliche Bekanntmachung mindestens zwei Wochen vor dem Tage, auf welchen die Berufung lautet. Tie von der Gesellschaft ausgehenden öffentlichen Bekannt machungen erfolgen durch den Aussichtsrath oder den Vorstand, und werden in den „Reichsanzeiger" und den „Hamburgischen Cor- refpondenten" eingerückt, lieber die Form dieser Bekanntmachungen enthält der Gesellschastsvertrag keine Bestimmungen. Gründer sind: die Kaufleute Herr Agathon Friedrich Woldemar Nisse», Herr Georg Heinrich Christian Albert Reinhold, Herr Adolph Woermann, Herr Adolph Traugott Söllner, sämmtlich in Hamburg, Herr Edward Höre zu London, der Bankdirektor Herr Siegmund Rosenstein in Hamburg und der Schlächter Herr Hans Hermann Framheim daselbst. Sie haben sämmtlichc Aktien übernommen. Mitglieder des Aussichtsrathes sind: die Kaufleute Herr Thomas Morgan, Herr G. Eduard Weber, Herr F. H. Ziegenbein, sämmt lich in Hamburg, Herr Kommerzienrath Heinrich Bogel in Dresden und der Kaufmann Herr M. Tretropp in Berlin. Zur Prüfung des Gründungshergangs sind als Revisoren be teilt gewesen der Kaufmann Herr Wilhelm Moll und der Buch halter Herr Otto Jalaß, Beide in Hamburg. Leipzig, den 18. November 1897. Königliches Amtsgericht, Abth. IIL. Schmidt. Auf dem die Aktiengesellschaft in Firma Leipziger Eredit- Ba»k in Leipzig betreffenden Fol. 7433 des Handelsregisters für den Bezirk des unterzeichneten Amtsgerichts ist heute Folgendes ein- getragen worden: Die außerordentliche Generalversammlung vom 7. November 1897 hat beschlossen, Las Grundkapital der Gesellschaft durch Aus gabe von 1500 aus Inhaber lautende Aktien zu 1000 Mark um 1.500,000 Mark zu erhöhen, die neuen, vom 1. Januar 1899 ab dividendenbercchtigten Aktien den Inhabern der alten Aktien zum Kurse von 110 "o des Nennwerthcs in der Weise anzubieten, daß der Besitz von 4 alten Aktien zu je 500 Mark zum Bezüge einer neuen Aktie zu 1000 Mark berechtigt, und die nicht solchergestalt gezeichneten Aktien zum Kurse von nicht unter 115°/» im Wege der freien Zeichnung zu begeben. Leipzig, am 18. November 1897. Königl. Amtsgericht, Abth. IIL. Schmidt. Aus Fol. 9811 des Handelsregisters für den Bezirk des unter zeichneten Amtsgerichts ist heute die Firma Robert Dünkel in Leipzig, Moltkeslraße 64, und als deren Inhaber Herr Robert Rudolph Bernhard Dünkel daselbst eingetragen worden. Leipzig, den 18. November 1897. Königliches Amtsgericht, Abth. IIL. Schmidt. Auf Fol. 9318 des Handelsregisters für den Bezirk des unter zeichneten AmtsgerichlS ist heute Herr Paul Emil Mehner, Bus » Kinder hier, als Mitinhaber der Firma A. Gandlitz Nachf. in Leipzig eingetragen worden. Leipzig, am 18. November 1897. Königliches Amtsgericht, Abth. IIL. Schmidt. Vcrstkigcnmg von Pelzwaarcn. Dienstag, den 18. Aannar 1898, Vormittags 10 Uhr, sollen aus Antrag der Russischen Gesellschaft für See-, Fluß-, Land versicherungen und Gütertransport und Waarenniederlagen mit Borschußertheilung in deren Filiale hier, Brühl Nr. 70, folgende Pelzwaaren: 1 Ballen Pelzstücke im Bruttogewicht von ca. 130 lc-, — laut Dwinsker Transportquittung Nr. 29512 — und I Ballen Fchschwctse im Bruttog-wicht von ca. 26'/, kx, — laut Omsker Transportquicknng Nr. 1269815 — öffentlich meistbietend gegen Baarzahlung u?'er den vorher bekannt zu machenden Bedingungen versteigert werden. Die Besichtigung der Maaren kann zuvor schon an obbezeichneter Stelle während der gewöhnlichen Geschäftsstunden erfolgen. Königl. Amtsgericht Leipzig, Abtheilung IV L, am 1. November 1897. v. DieSka«. Blank. Konkursverfahren. Ueber daS Vermögen Les Kaufmanns Gustav Adolf Günzschel zu Weißenfels ist heute Nachmittags 6 Uhr das Konkursverfahren eröffnet und der offene Arrest erlassen. Konkursverwalter: Kaufmann Emil Karbaum zu Weißenfels. Anzeigescisl bis zum 13. December 1897. Anmeldefrist bis zum 25. Januar 1898. Erste Gläubigerverfammlung am 14. December 1897, Vormittags 11'/, Uhr. Prnfungstermin am 8. Februar 1898, Vormittags 11'/. Uhr. Weißenfels, den 16. November 1897. Königliches Amtsgericht, Abtheilung 1. (Fortsetzung des Textes aus dem Hauptblatt.) Orient. * Konstantinopel, 19. November. (Telegramm.) Laut amtlicher Bekanntmachung ist Tewfik Pascha zum Bot- ckafter in Berlin ernannt worden, ferner Ibrahim Fethi Mn Gesandten in Belgrad, Divisionsgeneral Schakir Pascha zum interimistischen Bali von Adana und der Vali-Gehilse Hadschi Reschid Pascha zum interimistischen Mutessarif von Mersina. * Berlin, 19. November. (Telegramm.) Wie die „Nordd. Allg. Ztz." hört, wurde die beim Ausbruch des griechisch-türkischen Krieges von der österreichisch-ungarischen Negierung angeordnete Einstellung der Waffen- und Munitionssendungen nach den Balkanstaaten mit Rücksicht auf die Unterzeichnung der FriedenS-Präliminarien wieder außer Kraft gesetzt. * Malta, 19. November. (Telegramm.) Zum Ersatz 'ür das aus Kandia zurückberusene Bataillon Seaforth- Highlanders geht heute eine Abtheilung des Regiments Welsh Füsiliers von hier dorthin ab. Asien. Zur Landung deutscher Truppen in Ehina. * London, 19.November. (Telegramm.) DaS Schlacht schiff „Kaiser", die Kreuzer „Prinzeß Wilhelm" und „Arcona" landeten 600 Mann. Admiral Diederichs begleitete Vie Truppen, die eine das chinesische Lager beherrschende Anhöhe besetzten. Nach Beschlagnahme der Telegraphenstation und des Magazins ohne Schwertstreich ließ der Admiral den chinesischen General ausfordern, entweder seine Stellung zu räumen oder seine Waffen auszuliefern. Der General beschloß, sich zurückzuziehen, da er keine Munition besaß. Die Besetzung von Kianlschau werde allem Anscheine nach mehr als eine zeitweilige sein. (Boss. Ztg.) * London, 18. November. Das „Bureau Dalziel" meldet auS Shanghai: Bor der Einnahme der Kiao-Tscbau-Bai tbeilte der deutsche Contreadmiral Diederichs dem britischen, russischen und französischen Admiral seine Absicht mit. Es heißt, daß der russische Admiral seine Billigung aussprach, obwohl die russische Diplomatie schon lange beabsichtigte, an der Kiao-Tschau-Bai festen Fuß zu fassen. Der Viceadmiral Sir Alexander Buller soll mit seinem Geschwader von Formosa nach Shanghai unterwegs sein. Das russische Geschwader kreuzt zum größten Theile vor Korea. Die Deutschen scheinen sich für eine dauernde Occupation einzurichten. Die Engländer in Ehina wollen für die englische Annexion des Hang tse- kiang-Tbales agitiren. Einige behaupten, das Borgeben der Deutschen werde eine allgemeine Auftheilung Chinas ein leiten (?). Die Chinesen scheinen selbst keineswegs verstimmt zu sein. Sie meinen, Nußlaud, Deutschland und Frankreich wollten Japan angreifen und brauchten dazu die Kiao-Tschau- Bai als AngriffsbasiS. (Franks. Ztg.) * AuS Berlin, 18. November, wird dem „Hamb. Corr." geschrieben: „Der „Kreuzztg." wurde vorgestern aus Paris gemeldet, die Berhandlungen Frankreichs mit mehre ren Mächten wegen eines gemeinsamen Schutzes der Christen in China hätten einen günstigen Erfolg. Die Nachricht ist nicht recht verständlich. Bekanntlich hat schon Fürst Bismarck seiner Zeit dem französischerseits beanspruchten Protectorat über die Christen in China Schranken gesetzt. Der Bischof Anzer von Schantung war der erste deutsche Missionar, der sich in die Liste der deutschen Schutzbefohlenen in Cbina eintrug, und seitdem ist das Reich selbstständig zum Schutze der deutschen Ansiedler in China eingeschritteu. Für ein Einschreiten Frankreichs liegt zudem kein Anlaß vor. Die Gerüchte von der Ermordung fün französischer Missionare haben sich ebensowenig bestätigt, wie die Nachricht, daß der deutsche Gesandte in Cbina, Herr von Heyking, zu den Officieren gehört habe, die bei der Landung mit einem Boote deS „Cormoran" in Wutschang insultirt worden sind." * Wie die „Kölnische Volkszeitung" meldet, geht auS einem weiteren Telegramme deS Stellvertreters des Bischofs Anzer in Süd-Schantung an das Missionshaus zu Steyl hervor, daß die beiden deutschen Missionare nicht in Jen-Tlckou-Fu, sondern in dem benachbarten Tschang- Rio-Tschuang, wo Stenz stationirt war, ermordet wurden, zu welchem die Missionare Nies, Henle und Ziegler auS den nahegelegenen Stationen zur gemeinsamen Feier des Allerheiligenfestes gekommen waren. Da die Depesche keine Berichtigung der ersten Meldung von der Ermordunci deS NieS und Henle enthält, so wird dieselbe als eine Be stätigung der Unglücksnachricht angesehen. Im Missions hause Steyl vermuthet man ferner, daß die Blutthat des NachtS geschehen sei, NieS und Henle seien den Mördern zunächst in die Hände gefallen, weil sie im Erd geschoß schliefen, während Stenz und Ziegler, welche im zweiten Stock ihr Nachtlager hatten, erst von dort aus über daS anstoßende Kirchcndach flüchten konnten. In Jen-Tschou- Fu scheinen die dort zum Examen zahlreich zusammen gekommenen Gelehrten den Angriff auf die Station gemacht zu haben. Im Missionshause Steyl nimmt man an, daß der vermißte Ziegler wieder wohlbehalten bei seinen Mit brüdern eingetroffen sei, weil sonst die letzte Depesche etwas darüber geäußert haben würde. Man glaubt auch, daß die Blutthat weder von Räubern noch von Anhängern der Da- Dau-Hui-Secte vollbracht worden sei. (Telegramm.) Marine. Berlin, 19. November. (Telegramm.) Laut telrgraphischcr Meldung an das Obrr-Commondo der Marine ist S. M. S. „Loreley", Commanvant Cavitain-Lieutenont von Witzleben, am 17. November in Haiffa angekommen und beabsichtigte am 17. No vember nach Beyruih in See zu gehen. S. M. S. „Kaiserin Augusta", Commandant Capilain zur See Koellner, ist am 18. November in Kanea angekommen. Sächsischer Landtag. Zweite Kammer. (Eigenbericht des Leipziger Tageblattes.) Trespen» 19. November 1897. 5. öffeutliche Sitzung, Vormittags 10 Uhr. Vorsitzender: Präsident vr. Ackermann. Am RegierungStische: StaatSministrr voa Metzsch» von Watzdorf und Regierungscommissare. Tagesordnung: Allgemeine Borbrrathung über das könig liche Decret Nr. 4, den Bericht über die Verwaltung und Ver mehrung der königlichen Sammlungen für Kunst und Wissenschaft in den Jahren 1894 und 1895 betreffend. Wir entnehmen in Kürze den dem Decret beigegebenen Aus ¬ führungen und Uebersichten die nickt nur die Betriebsjahre 1891 und 95, sondern auch das Jahr 1896 umfassen, Folgendes: Für die Gemäldegalerie wurden erworben ein großes Bild von Murillo „Der Tod der heil. Klara" und ein Bild von Cosimo Tura; von neueren Bildern Prell's JudaS Jschariot. Thoma'-- Selbstbildniß u. a. Schätzenswerthr Bereicherungen erfuhren daS Kupfcrslichcabinet (Zeichnungen Rembrandt'-), die Scnlpturen- ammlung, Porzellansammlung, das zoologische Museum und die Bibliothek, der die Prwat-Musikalienjammlung Sr. Majestät des Königs überwiesen wurde. Die Brände der letzten Jahre, insbesondere die beim Brande der Kreuzkirche gemachten Er- ahrungen, gaben Veranlassung, einen ständigen Nachtwach- und Meldedienst einzurichten, alle scuergesährlichen Einrichtungen zu be- eitigen (Jsolirung der Essen; Verschluß von Schachten wie Aus zügen, Treppen re.; Entfernung von Zwischenbödcn n. A) und bc- andere Maßnahmen zur Erleichterung des Rettungswerkes vorzu- ehcn. Die Vermehrung der Sammlungen und die Unzulänglichkeit der Räume rückt die Frage der Beschaffung weiterer Baulich keiten für die Kun st schätze immer näher. Während die Natur- historischen Sammlungen im Zwinger zu belassen fein, müsse für Unterbringung der Porzellansammlung, sowie der Ethnographischen und der Prähistorischen Sammlung durch ein neu zu errich- tendes Gebäude Vorsorge getroffen werden. Ebenso bc steht das Bedürfniß fort nach Errichtung eines neuen Archiv- gebäude §,um das Albertinum ganz derSculpturensammliing zuweisen zu können, und nach Errichtung einer modernen Gemälde galerie; die für beide Sammlungen auf der Internationalen Kunstausstellung des Jahres 1897 gemachten zahlreichen Erwerbungen machten das Bedürfniß zu einem dringenden. Die eigenen Einnahmen der Sammlungen im Gesammtbrtrage von 185 276,67 ./L haben in dieser Finanzperide 28 242,31 ./S mehr betragen als in dec vorhergehenden Periode und 61 662,67 ./L mehr, als veranschlagt war. Diese Mehreinnahme ist darauf zurück- zusühren, daß die jährlichen Einnahmen nach den Durchschnitts ergebnissen der JahreI890—1892 eingestellt worden sind, in welcherZcit daS Grüne Gewölbe wegen Umbaues des königlichen Residenzschwsies gefchlossen war. Zu diesen Einnahmen tritt als Staatszusckuß für die Finanzperiode 1894 95 hinzu der Betrag von 743 809,97 so daß in Summa verfügbar waren 929086,64 ./L Die Aus gaben für die Verwaltung der Sammlung im Gesammtbetrage von 754 413,45 -M haben in dieser Finanzperiode 39 960,67 ./L weniger betragen, alS in der vorhergehenden Periode und 21824,55 ./^ weniger, als veranschlagt war. Dos beigegebene Verzeichniß der Geschenkgebcr und Vermächtnisse weist für das Jahr 1894 gegen 646, für 1895 gegen 636, zusammen 1282 Namen auf. Ter Präsident eröffnet um 10'/« Uhr die Sitzung und läßt die Registrande bekannt geben. Entschuldigt ist der Vicepräsident Abg. Georgi wegen Unwohlseins (Verstauchung des Fußes). Zur Tagesordnung nimmt das Wort Abg. Uhiman»-Stollberg(forlschr.). Er wolle sich aus nur wenige Worte beschränken.Er hebe in erfterLinie anerkennend hervor,was bezüglich der Beseitigung feuergefährlicher Einrichtungen theils geschehe», theils in Aussicht genommen sei. Die Jsolirung der Essen, Beseitigung der Zwischenbödcn, die Herstellung von Brandmauern bei solchen Samm- lungsgebäuden, die an andere Baulichkeiten anstoßen, fei zu begrüßen und dringend nothwendig. Gerade auf isolircnde Brandmauern müsse das größte Gewicht gelegt werden. Da stehe als warnendes Beispiel die Zwickauer Easerne vor Auge». Die Vernichtung eines derartigen großen massiven Gebäudes sei in erster Linie auf den völligen Mangel an isolircnden Zwischen-Brandmauern zurück- z»führen (sehr richtig); hier sind die einfachsten feuer- und bau polizeilichen Vorschriften außer Acht gelassen worden. (Sehr richtig. Hier möchte von Seiten der Verwaltung der Kunstsammlungen eine ernste Nachprüfung eintreten, wo in den Sammlungsgebäuden noch zu bessern ist. Es sei dann weiter darauf hingewiejcu worden, daß z. B. die Zwingerbaulichkciten und daS japanische Palais Lurch Flugscuer gefährdet seien in Bezug auf ihre hölzernen Tachbesland theile. Ja, meine Herren, Sie haben doch hier beim Brande dcr Kreuzkirche die außerordentliche Widerstandsfähigkeit der Kupfer bedachung gegen Feuer gesehen. Wenn das Feuer nicht heraus kam aus dem Innern wegen des Kupserdaches, so kam es- auch nicht hinein. Die Furcht vor Flugfeuer unter Kupscrdach halte ich für unbegründet. Wenn ferner beim Albertinum gesagt wird, daß nur noch die bestehende Esse als Gefahr zu betrachten sei — es ist das die Hochesse für Feuerungsanlage —, so verstehe ich nicht, wie man eine solche Hochesse als Fcuersqcfahr anjehcn kann. Be züglich des Hinweises, daß neue MuseumSgebäude zur Unter bringung der stark gewachsenen Kunstjchätze nolhig seien, so will mir doch scheinen, daß daS nicht so pressirt. Die Einstellung eines Reisepostulates hätte füglich so lange unterbleiben können, bis die Frage acut wird. Tas beste Mittel, den Klagen wegen Ueberfüllung vorzubeugen, sei die einstweilige Sistirnng von Ankäufen. Oder aber man versehe die Provinzialiuuscen größerer Städte mit abkömmlichen Bildern, dann wird auch Platz geschaffen. Das ist jedenfalls ein gangbarer Vorschlag. Nun muß ich aber gestehen, daß besonders die letzte Zeile auf Seite 4 mir einen Schrecken cingcjagt hat, denn da steht, daß in Folge der auf dec internationalen Kunstausstellung des Jahres 1897 gemachten zahl reichen Erwerbungen für beide Sammlungen Las Bedürfniß für Errichtung eines neuen Gebäudes in gesteigertem Maße fort bestehe. Ja, meine Herren, ich darf da wohl überzeug: sein, daß sehr Viele mit mir sich die Kunstausstellung an gesehen habcn und daß man jedenfalls auch das für das Museum angetanste große Gemälde „Und der Herr schuf einen Garten" zn Gesicht bekommen bat. Tas mag einen biblischen Garten vorstellen sollen; aber zur Ehre Gottes und seiner herrlichen Natur muß ich hier bekennen, daß mir ein derartiger Garten weder unter dem südlichen italienischen Himmel, noch unter unserem ein heimischen deutschen jemals vorgekomaien ist (sehr richtig), und ick kann mir nicht denken, daß an competenter Stelle derartige Bilder angekauft und in unsere Sammlungen ausgenommen werde» sollen zu einem anderen Zweck, als um dort für alle Zukunst als ab schreckendes Beispiel zn wirken. (Heiterkeit, sehr richtig.) Abg. Klnge (cons.) pflichtet den Ausführungen des Vorredners bei. Bei den Erwerbungen der letzten Jahre habe die moderne Richtung vvrgcherrscht. Das sei zu bedauern und eine gewisse Beschränkung zu wünschen. Der Rcchenschaftsdeputation, der jeden- falls die Vorlage überwiesen werden würde, lege er ans Herz, sich die neueren Erwerbungen recht genau anzujehen, sie würde da ihr gelbes, grünes und blaues Wunder erleben. (Heiterkeit.) Abg. VchrcnS-Tresden (cons.) kann den Vorrednern nur bei pflichten. Auch er halte Neubauten für nicht dringlich. Die Porzellan sammlung sei ja qesährdet, aber jetzt schon zum Zwecke auswärtiger Orientirung ein Rciscpostulat einzustellen, sei verfrüht. Da sei doch noch die Kunstakademie vorhanden, die weder für Prosesforen, noch für Schüler ihren Zweck erfülle und als Sammlungsgcbäude in Betracht zu ziehen fei. Wenn Abg. Nhlmann auf die neuen Er werbungen hingewiesen habe, so freue er sich, daß man in der Lage gewesen sei, so viele Kuustschätze ankausen zu können. Aber dem abfälligen Urtheile über Las Bild „Und der Herr schuf einen Garten" schließe er sich völlig an. Falls weiter derartige An schaffungen erfolgten und Bilder angckauft würden, auf denen man erst tn einer Entfernung von 5 bis 10 Meter etwas erkennen könne, dann brauche man allerdings sehr bald neue Räume. In den ge bildeten Bürgcrkreisen herrsche überwiegend die Ansicht, nicht allzu sehr der neuen und neuesten Richtung zn huldigen. Abg. Goldstein (soc.) tritt für die Freilichtmalerei ein, der als der überwiegenden gegenwärtigen Kunstrichtung auch Raum gewährt werden müsse. Man solle da nicht so ängstlich sein, sondern dein allgemeinen Geschmack mehr vertrauen, als der Kunstkritik und den Professoren. Er sei auch kein unbedingter Anhänger dieser neuen Malerei, könne aber der von den Vorrednern geübten Kritik sich nicht anschließen. Wunderbar sei es, daß die Mehrheit LeS Hause- gerade bei der Kunst sparen wolle. Man hätte lieber gestern die Millionen für ein neues Landhaus streichen und dafür freigebiger für die Kunstintereffcn Eintreten sollen. Abg Kluge (cons.) bemerkt gegenüber dem Abg. Goldstein, daß die Freilichtmalerei sehr wohl vertreten sei, aber nicht über wiegen solle. Abg. Ublmann-Stollberg (sortschr.) verwahrt sich dagegen, als ob man sich die Pflege der Kunst nicht angelegen sein ließe. Es sei richtig, daß auch Bilder einer neuen Richtung angekaust würden, aber ein so auffälliges Gemälde, wie daS in Rede stehende, konnte füglich fort bleiben. Abg. VehrcnS-Drcsden (cons.) wendet sich gegen den Abg. Goldstein, der in sehr geschickter Weise es verstanden habe, das gerade Gegentheil von dem anzusühren, was Redner gesagt habe. Er wolle die Freilichtmalerei keineswegs verbannen, aber er wünsche sie aus »in richtige- Maß bei den Anschaffungen beschränkt zu sehen. Bon dem, was er über daS besonders auffällige Bild ge sprochen habe, nehme er nichts zurück. Staat-Minister von Watzdorf dankt dem Abg. llhlmann für die Anregungen, die er aus feuer- und baupolizeilichem Gebiete gemacht habe. Bezüglich deS FlugfenerS denke er skeptischer. Er erinnere an den Brand im PrinzrnpalaiS ani 24. Februar 1895,
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