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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 27.10.1897
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-10-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18971027028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897102702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897102702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-10
- Tag1897-10-27
- Monat1897-10
- Jahr1897
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Verantwortlicher Mebacteae vr. Hern». Rüchtin« la Leipzig Für den musikalischen Thefl Proseffor Vr. Oscar Paul tnLetvzt^ sb,5l. .1. — >ßla«). >2,52. 49.— I. — S. — 15. — 13 - stiesa). irzen). Nürlitz lr»cn). s7,25 'N trn mmal. Fest. 7. — >then). irni.: 1 (von >0. - 8 35 -fitags !8. — h). - 7. — 1-7,43 !,8.— erbst). e). - > von f10,9. Halle). (von Halle 13,4!. e von 1 (nur cknell- ionen- ll). — ruzug 2. — (von Fest, i). — ellzug 1-6,50 chm.: f4,44 5. — 56.— 2. — ft,32. 1. — d). — flfurt- :bur.z chm.: eSIau- 18,54. >chm.: claffe. nicht >3uz Aus- Züll- 6 r und iterien einem t sind, reor- lleqen. u". rschul- Lachse in» in «inicke tischer Soda, che in Bciliigt W ÄiWcr Wkbllllt »»li Anjchcl Nr. SÄ, Rlttioch, U.Ackr M?. Wknii-Aiisgabt.) Königreich Lachsen. V. Leipzig, 27. October. Für die am 18. November be ginnende vierte dieSjäbrige Ouartalsperiode deS hiesigen königl. Schwurgerichts wurden folgende Herren al« Ge schworene auSgrloost: Ernst Johann Kuba, Gutsbesitzer in Altmörbitz; Curt Zimmermann, Rittergutsbesitzer in Nischwitz; Robert Schlag, Gutsbesitzer in Lippendorf; Magnus Leopold Alban Hercher, Kaufmaun in Leipzig; Map Kor mann, NittergulSpachler in Großpösna; James Alexander Speck von Sternburg, Brauereipachter in Lützschena- Loui« Handwerk, Rentier in Borna; Friedrich Wilhelm Ledig, Gutsbesitzer in Wüstenhain; Emil Müller, Rittergutsbesitzer in Trautzschen: Friedrich Ernst Däweritz, Gutsbesitzer iu Doberschwitz; Friedrich Hermann Aasten, Rcalschuloberlchrer in Grimma; Johann Georg Werner Graß hoff Kaufmann in Leipzig; Ernst Traugott Fritzsche, Kaufmaun und Fabrikbesitzer in Leipzig; Bruno Kießling, Rittergutsbesitzer in Commichau; Rudolf Kleinjuug, Fabrikdirector und Ingenieur in Eutritzsch; Rudolf Boigtländer - Tetzner, Ritterguts besitzer in Noitzsch; Ernst Arthur Heydenreick, Kaufmann in Leipzig; Constantin Georg Naumann, Buchbruckerei- besitzcr in Leipzig; Werner Kröger, NittergulSpachler in Möckern; Huben Leopold Offermann, Director in Leipzig; Christian Rudolf Jay, vr. pbil. und Chemiker in Leipzig; Karl Franz Otto Simon, Kaufmann in Leipzig; Heinrich Teller, Gutsbesitzer in Kleinböhla; Karl Christian Brünings, Brauereidirector in Leipzig; G- Tb. Otto Schwabe, Kaufmann in Leipzig; Karl Phil. Klemens Erwin von BreslenSborf, Kaufmann in Leipzig; Friedrich Leberecht Wilhelmy, vr. plül. und Fabrikbesitzer in Reudnitz; Wilhelm Eduard Bruno Eickler, Kaufmann in Wurzen; Christian Ferdinand Frege, Bankier in Leipzig und Richard Arno Teich mann, Kaufmann in Geithain. Zum Vorsitzenden für die Periode ist, wie bereits gemeldet, Herr Landgerichtsdirector Müller ernannt worben. -F- Leipzig, 27. October. Gestern Abend vereinigten sich zahlreiche Leipziger Mitglieder des Alldeutschen Ver bandes im Hotel Palmbaum zu einer Sitzung, di« vom Vertrauensmann der Ortsgruppe Herrn vr. weck. Sckmiedt eröffnet und geleitet wurde. Den Vortrag hielt Herr vr. pkil. Rudolf Stübe über Paul de Lagarde'S Persönlichkeit und staalSmäßige Grundanschauungen, zur Erinnerung an de Lagarde'S 70. Geburtstag. Der Redner entwarf ein Charakterbild vSN Lagarde und kennzeichnete namentlich seine politischen Anschauungen. An den Vortrag schloß sich ein kurzer Meinungsaustausch an. — Ferner wurde vom Vorsitzenden mitgetheilt, daß der Alldeutsche Verband auf den 5. November eine große Versammlung nach der „Centralhalle" ein berufen habe, in der die Herren Professor Raydt, Geschäfts führer des Ausschusses für deutsche Nationalfeste und Bauratb vr. Arwed Roßbach Vorträge über die Abbaltuug all deutscher Spiele in Leipzig halten werden. Gleichzeitig wirb Herr vr. Arwed Roßbach in dieser Versammlung einen im größten Maßstabe gearbeiteten Plan für den beabsichtigten „Volks platz" in Leipzig vorlegen. — Das 4. Magdeburger Infanterie-Regiment Nr. 67 in Metz stellt eine neue Regimentsgeschichte auf und will darin dem hier bestehenden königl. sächs. Militair-Verein ehem. 67er eine ihm gebührende Stelle geben. Deshalb wird der Verein ersucht, Bericht über die Gründung des Vereins, das Fahnenweihfest, das Ehren- und Mit- glieder-Verzeichniß, ein Verzeickniß der Combattanten und Ritter des Eisernen Kreuzes, sowie der mikgemachten Schlachten und Gefechte einzureichen. Die Mitglieder des Vereins wollen sich deshalb zur nächsten Monatsversamm lung — Sonnabend, den 30. d. M. — Abends punct 8'/, Uhr, die Vorstandsmitglieder aber bereits um 'S Uhr einfinden. U Leipzig, 27. October. Der gestern in der Chaussee straße in Reudnitz an einem Schlagflusse verstorbene Un bekannte ist als ein 67 jähriger Arbeiter aus VolkmarSdorf recoanoscirt worden. 2 Leipzig, 27. Oktober. Gestern Nachmittag in der zweiten Stunde hielt sich im Grundstück Berliner Straße 54 ein Bettler auf, der auch bei der in der 2. Etage wohnhaften Schafsnerüehefrau Beyer ansprack und sich, nachdem er eine Gabe erhalten, wieder entfernte. Etwa eine Viertelstunde später, als sich Frau Beyer in der Küche befand, pochte es an der Tbür und auf ihren Ruf: „Herein", erschien ein unbekannter Mann, der eine Mütze mit rolhem Rande trug und frug, ob ihr Ehemann da sei, er habe etwas abzugeben. Bald darnach erscheint der Bettler wieder — die Vorsaalthüre war nicht verschlossen ge wesen — geht auf das mit in der Küche befindliche drei jährige Töchterchen der Beyer zu, hält ihm, al« e« zu schreien ansängt, den Mund zu und trägt eS in die Stube. Die Mutter folgt dem Manne nach, bekommt aber die Krämpfe und fallt ohnmächtig um. Soweit die Erzählung der Beyer. Als gegen 4 Uhr ihr Ehemann mit noch einem bei ihm wohnhaften Schaffner nach Hause kommt, liegen Frau und Kind an Händen und Füßen mit Windelnund Schürzen gebunden am Boden, während die in der Stube befindlichen Kleidungsstücke herabgerifsen und die Kleiderkoffer durchwühlt sind. Auch wird ein der Frau Beyer gehöriges Portemonnaie mit 8 17 In ¬ halt vermißt. Dir von der Polizei sofort an Ort Und Stille vorgenommenen und die ganze Nacht fort gesetzten Erörterungen führten beute Morgen bereits zur Verhaftung des der That beschuldigten Bettlers in einer Herberte der Seeburgstraße. Der Verhaftete ist ein schon wiedkrhölt vorbestrafter Arbeiter Karl Gottlieb Hölzel, geb. am 4. März 1843 in Karlsruhe. Derjenige Mann, der gleichfalls am gestrigen Nachmittag mit der Frau Beyer in deren Wohnung gesprochen hatte, ist etwa 40 Jahre alt und bekleidet gewesen mit eineni braunen Schooßrocke, sowie einer abgetragenen Mütze Mit dunkelrothem Rande und einem Messingschilde. ^Leipzig, 27. October. (Arbeiterbewegung.) Die Droschkenkutscher Leipzigs nahmen in einer gestern im „Römischen Hofe" veranstalteten, von 80 Personen be suchten Versammlung Stellung zu folgender Tagesordnung: „1) Sonntagsruhe im Droschkensuhrbetriebe. 2)Die eventuellen Folgen der freien Vereinbarung mit den Droschken besitzern." Der Redakteur des AachblatteS, Herr Knütter auS Berlin, hielt hierzu einen Vortrag, wobei er sich jedoch in der Hauptsache auf Berliner Verhältnisse bezog, auf die zum Theil überlange Arbeitszeit der Droschkenkutscher hin- wie« und in dem er bemängelte, daß die Gewerbeordnung auf die im BerkehrSgewerbe beschäftigten Personen keine Anwendung finde, sowie vor freien Vereinbarungen mit den Droschkenbesitzern wegen Einführung eine« dienstfreien Tage« warnte, da hierbei die Besitzer zum größten Tbeile eine Entschädigung für den an Stelle teS feiernden Kutscher- einzustrllenden Ersatzmann fordern würlen. Et verlangte daher, baß durch eine gesetz liche Bestimmung den Kutschern in jeder Woche ein freier Tag aarantirt würbe und empsahl die Annahme einer von d-n Droschkenkutschern Berlin« bereit« angenommenen, allen BerufScollegrn in Deutschland zu unterbreitenden Resolution, die dem Reichstag zUgehen soll Und in der für die Angestellten im Verkebrsgewerbe, insbesondere für bi« Droschkenkutscher, in jeder Woche ein freier Tag gefordert wird. Di« Ver sammlung stimmte dieser Resolution zu, nachdem mehrere Redner für dieselbe «ingetreten waren und Herr Schmidt zum Antchloß an den Verband der im Handels-, Transport- und verkehr»gewerbe beschäftigten Arbeiter aufgefordert hatte. —* Wegen bringenden Verdacht-, au« der Garderobe rines hlrstgen Rest.Jckstitnts 2 tdettdvolle Urbr-ztehet gestohlen zu !>aben, wurde gestern ein wegen gleicher Testete schon wiederholt I vorbestrafter 27 Jahre alter stellungsloser Marktbelfec aus I Crimmitschau in Haft genommen. — Mittels Einbruchs sind vom I 25. October Abends bis 26. Octvber früh ans einein Stalle im I Hofraum des Grundstücks Ecdmaiinsleaße 1 zu Liudrnau I 9 Stück weiße Kaninchen im Wrrthe von 20 gestohlen! worden. — Nus einem Lass im Brühl wurde in der Nacht zum - Sonntag riu Kaisermantel gestohlen In der Person eines 20 Jahr« alten Steinsetzers aus Daumerau in Schlesien ist nun mehr der Dieb ermittelt und verhaftet worden. Außerdem bat der- «lbe seiner in Möckern wohnhaften LogiSwirthin einen Geldbetrag von 100 entwendet. — Gestohlen wurde gestern Abend auS einer Hausflur in der Universitätsslraße ein Pueumatic-Novrr, Lipsia-Marke, mit der Firma Zirrgiebel und der Nummer 8534. —* In der Windinüdlensiraße wurde gestern Nachmittag eine Frau von einem Kohlenwagen umgrrissrn und überfahren. Dieselbe trng anscheinend nur unerhebliche Verletzungen davon. — In vergangener Nacht scheute aus der Neuslädter Brücke (Bahn- viaduct) das Pferd eines leichten Geschirres und ging durch. Es jagte bis in die Eisenbahnstrabe, wo es in einen Steinhaufen rannte. Der Wagen fiel dabei um, wobei der Führer herabgeschleudrrt wurde, zum Glücke aber mit geringen Verletzungen davonkam. 8 Das Hannoversche Künstler-Sextett, dessen vortreffliche Leistungen n Orchestermusik. Solls, Duetten, humoristischen Ensembles u. s. w. bekannt sind, tritt jetzt in der Diainanischänke, Reichsstraße 8, allabendlich auf. Die Vorstellungen bieten viel Amüsantes und diverse Ueberraschungrn, so daß ein Besuch des Locals zu em- pfehleu ist. r. Oschatz, 25. Oktober. Am 5. Tage, den 23. Oktober, wurden bei der königl. Jagd in den Oschatzer Wal dungen 18 Nebböcke, 32 Rehe, 68 Hasen, 13 Kaninchen, 18 Fasanen, 1 Eichhorn und 1 Eule zur Strecke gebracht. An allen 5 Tagen, vom 19. bis 23. Oktober, wurden erlegt: 1 Hirsch, 4 Alttbiere, 32 Nebböcke, 44 Rehe, 140 Hasen, 13 Kaninchen, 20 Fasanen, 1 Rebhuhn, 3 Füchse, 1 Bussard, 1 Eichhorn uud 1 Eule, zusammen 26 l Stück. n. Döbeln, 26. October. Am 21. d. M. ist hier nach einem Bortrage des Herrn Pastor Segnitz auS Zschaitz eine „Ortsgruppe Döbeln" des evangelischen Bundes gegründet Worten. Der Vorstand der Ortsgruppe besteht aus den Herren Rector Prof. vr. Rüblmann, Pastor Keller und Bürgerschullcbrer Wagner. Der neue Verein zählt bereits gegen 40 Mitglieder. — Mittweida, 25. October. Ein Streik ist unter einem Theile der hiesigen Technikumsschüler wegen eines LebrerS ausgebrochen. Eine Versammlung der jungen Leute wurde von der Polizei aufgelöst. — Freiberg, 27. Oktober. Gestern ist der Eisenbabn- verkehr auf der vielbefahrenen Linie Dresden-Freiberg vor einer großen Gefahr glücklich bewabrt worden. Gegen 3 Uhr Nachmittags stürzte unterhalb der Haltestelle Eble Krone eia 80 Centner s^werer Fel» block auf das linke Gleis, dort in große Stnue zerspringend und allen Verkebr sperrend; der Absturz wurde sofort bemerkt und die Beseitigung der Felsmassen unverzüglich in Angriff genommen, so daß das beschädigte Gleis schon nach einer Stunde wieder fahrbar bergcstellt werden konnte. Personenzüge erlitten durch den Vorfall überhaupt keine Verspätung. * Zwickau, 26. October. Der Gemeinderath des Vorortes Schedewitz hat 500 zur Errichtung einer König-Albert-Stiftung zum 25 jährigen Regierungs jubiläum König Albert'S bewilligt. Einige Industrielle dort fügten diesem Stistungscapital 273l hinzu. Die König- Albert-Sliflung mit 3231 soll WobltbätigkeitS,wecken dienen. — DaS bisher bier bestandene Lympb-Jnstitut ist mit dem Lympb-Jnstitut zu Dresden, dessen Vorstand vr. weck. Chalybcibs ist, vereinigt worden. — Die Luckner'sche Millionen - ErbschaftSsache hält auch hier viele Gemütber in Athem. Vorgestern fand deshalb, eine sehr zahlreich besuchte Versammlung statt. — Ein' Kiesiger Einwohner verbreitete am kiesigen Babnhofe an die Arbeiter ein socialdemokratisches Agitationsblatt. Die kiesige Polizeibehörde belegte ihn deshalb mit 50 Geldstrafe. — Plane» i. B., 26. October. Der Bau unseres Stadt theaters schreitet rüstig vorwärts. Das Bühnenhaus ist äußerlich fertig und auf den Zuschauerraum werden soeben die eisernen Dachbalken ausgesetzt. Es stehl demnach sicher zu erwarten, daß das Theater an dem festgesetzten Zeitpunkte, dem 1. Oktober 1898, eröffnet werden wird. ck Plaue», 26. Oktober. Der hiesige Stadtgemeinderath hat beute, einem Anträge deS Vorstandes des Theatervereins entsprechend, beschlossen, das Tbeaier von dem Tage der Eröffnung ab in städtische Verwaltung und Unter haltung zu übernehmen, von diesem Zeitpunkte ab an laufendem Aufwand für das Stadttheater jährlich 10,000 zu bewilligen und von der Uebernahme des Theaters ab mit der Beratkung der Theater-Angelegenbeilen einen außer ordentlichen städtischen Ausschuß zu betrauen, welcher auS je 2 Mitgliedern deS Stadtraths, deS Stadtverordneten- CollegiumS und deS Vorstandes des Theatervereins zusammen gesetzt ist. — Nicht weniger als 32 400 sind im hiesigen Bezirk an Manöverflurschäden zu bezahlen. Daran haben 38 Gemeinden und 11 Rittergüter mit über 1400 Flur stücken Antheil. -r. Reichenbach i. B., 26. October. Bei dem Frübgüter- zuge von Reichenbach i. V. nach Eger entgleiste beute kurz hinter dem Bahnbofe Voilersreutb ein Güterwagen, welcher der königl. Direktion Breslau eigenthümlich ist. Die Ursache der Entgleisung vermutbet man in einseitiger Ver schiebung der die Ladung bildenden schweren Eisenplatten. Außer einiger Verspätung einzelner Züge hatte das Vor- kommniß üble Folgen nickt. — Kamenz, 26. October. Ein Lustmord ist, wie schon kurz gemeldet, in der Nähe von Nncknitz an einer in den dreißiger Jahren stehenden Frau verübt worden. Dem kiesigen „Wochenblatt" zufolge bandelt eS sich um eine Näherin, welche am Sonnabend Abend bis gegen bald 8 Uhr bei dem früheren Geuieilldevorstand von Nncknitz, Herrn Gutsbesitzer Donath, beschäftigt gewesen war und sich um die genannte Zeit auf den Heimweg nach dem kaum eine Viertelstunde entfernt gelegenen LauSke gemacht batte. Dort ist sie jedoch nickt angekommen und am Sonntag früh wurde ihre Leiche nickt weit vom Landwege ent fernt aufgefnnden. Tie äußere Besichtigung derselben ergab, daß der Mörder sein Opfer nach heftiger Gegen wehr vergewaltigt und erdrosselt batte. Die sofort benach richtigte Gendarmerie des Kamenzer, sowie deS Bautzener Bezirks nabm unverzüglich und in umfassendster Weise die Nackforschnnaen nach dem Mörder auf. Dieser ist denn auch bereit- am Montag früh in der Person des 19 Jahr« alten Dienstknechts Heidusckke auS Dürrwicknitz (ebenfalls im hiesigen AmtSgerichtSbezirk belegen) ermittelt und gegen Abend in daS Amt-gericht-gefängniß hierselbst eingcliefeit worden. Hei- dusckke stand bei dem genannten Gutsbesitzer Donath als Kutscher in Diensten und wird als «in roh«r und gewalt- thätiarr Mensch geschildert. — Es hat den Anschein, al- ob der Verbrecher an dem einen Opfer noch nicht genug hatte, denn am Sonntag früh, also wenige Stunden nach dem Morde, ist eine andere Frau, welche ans dem Wege von Spittel, am katholischen Kirchhof vorüber, nach Wiesa ging, ebenfalls angefallen worden. Ihrer heftigen Gegenwehr und der lauten Hilferufe batte sie e« zu danken, daß der An greifer, der höchstwahrscheinlich mit dem verkosteten Heidnschke identisch ist, von seinem Vorhaben abließ und schleunigst dir Flucht ergriff. Die Angefallene konnte noch eine dritte Frau, die nach Nebelschütz ging, auf die etwaige Gefahr aufmerksam machen. — Die Staatsanwaltschaft an- Bautzen war bereit« gestern am Thakorte erschienen, nm die gerichtlichen Fest stellungen vorzunehmen. — Ans dem Mügltzthale, 26. October. Die letzte Wasscrkatastrophe, die überall in unserem Paterlande so schwere Beschädigungen verursachte, hat in den betroffenen Kreisen auch den Plan nach einer Verlegung des MüglitzbacheS entstehen lassen. Man nahm an, daß der jetzige große Bogen, den der Bach von der Brandmüble in Dohna auS bis zur Brücke der Drcsden-Botenbacher Eisen bahnlinie beschreibt, viel an der Userbeschädigung und Land abspülung Schuld sei und es jedenfalls rathsamer wäre, aus diesem Grunde d?m Bache einen geraden Lauf zu gebe». Vor allen Dingen war eS der Gemeinderath zu Mügeln, der sich mit dieser Angelegenbeit beschäftigte. Die löbliche Absicht, die übrigens in dem Herrn Amtöhauplmaun einen warmen Fürsprecher fand, scheiterte, denn ein Flurbesitzer auS Heidenau, dessen Besitzthum bei der Bachverlegnng berührt werde» müßte, erhob energischen Widerspruch dagegen und wurde dabei auch von Herr» Gemeindevorstand Hühnchen-Heidenau unterstützt. Da eine Expropriation in solchen Fällen als nicht durch führbar bezeichnet wurde, so ordnete der Herr Amtshauptmann die alsbaldige Räumung und Wiederherstellung deS alten Bachbeltes an. Auf Grund der behördlichen Anordnung läßt nunmehr die Gemeinde Mügeln aus Kosten der Anlieger die RäumungS- und WiederherslellungSarbeiten,die zusammen etwa 60 000 bis 80 000 erfordern werden, auSfübren. Man rechnet auch hierzu auf Staatsunterstützung, die bekanntlich von der königlichen Negierung schon in entgegenkommendster Weise zugesagt worden ist. ck Königstein, 27. October. Zu dem RegierungS- jubiläum des Königs Albert hat die Stadt 5000 zu einer Stiftung verwilligt, deren Zinsen jedes Mal am 23. April abgebobeu werden. Es werden mit denselben ein bis drei würdige Einwobncr der Stadt unterstützt, welche unverschuldet in Noch geralhen sind. R. Pirna, 26. October. Angesichts der bekannten An griffe gegen die Reformation anläßlich der katboliscken Canisius-Feier faßte der hiesige Kirchenvorstand den Beschluß, der diesmaligen Feier Les ReformationSsestes einen besonders ausdrucksvollen Charakter zu verleiben. Mit dem Festgottesdienst rc. sollen sich auch noch Bekränzungen der hiesigen Lutberkircke, sowie der Statuen Luther'- und Melanch- lbon's am Kirchenportale verbinden. — Die auf dem hiesigen Bahnhose durch Entgleisung entstandene Verkehrsstörung ist nun wieder behoben. Die eigentliche Verschuldung deS stattgefundenen Unfalls ist, wie sich nunmehr ergeben bat, auf den Weichenwärter zurückzuführen. Derselbe verstellte die Weiche bereits wieder, ehe der Zug in seiner Gesammt- heit vorüber war. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. Strafkammer ll. 6. Leipzig, 27. October. Bis zum Jahre 1894 betrieb der jetzt 57 Jahre alte Productenhändler Hermann Theodor Paul G. in Leipzig ein eigenes Geschäft, gerieth aber dann in mißliche Ver hältnisse und mußte den OffenoarnngSeid leisten. DaS Geschäft scheint Laim eine Zeit lang von der Ehefrau G 's betrieben worden zu sein. Im Sepiember 1895 mielhete G. im Grundstück Reudnitzer Straße 2 einen Laden und meldete auf denNamen seines damals 16Jahre alten SohncS Paul Julius Felix G. daS Gewerbe an, schaffte aber mit einem von ihm und seiner Frau aufgenommenen Darlehn von lOOmehrere Gegenstände sür das Geschäft an. Nachdem er aber am 13. Febr. 1896 abermals hatte manifestiren müssen, wandte er sich an Z. in Weißenfels, den er für «inen Brauereiinhader hielt und um ein Darlehn von 300 anging, wogegen er sich zur Ab nahme deS BiereS verpflichtete. Z. war aber nur Buchhalter beim Branereibesitzer L. in Weißenfels und trat auf deS Letzteren Ver- aulassung mit G. in Verbindung. Dieser erklärte, er wolle verschiedene Neuanschaffungen machen, sein Geschäft gehe gut, er brauche monatlich 30 Hekiolitex Bier. Aus Befragen Z.'s, was er denn für Sicherheit geben könne, sagte G. aus drücklich, Alle- gehört mir, ich verpfände Ihnen dir ganze Einrich- tung. Z. konnte sich aber trotzdem nicht zur Empfehlung des Dar» lehnsgeschäftes entschließen. Jin Junt 1896 richtete er an L. rin Schreiben, in dem er anfragte, ob L., nachdem Z. mit seinem Ver- treter Sch. Rückiprache genommen, ihm bei einem monatlichen Um satz von 30 Hektolitern 3M-öi zur Vergrößerung seiues Geschäfte« leihen wolle. Dem Sch. aber hatte G. ebenfalls auf dessen Frage, wem das Geschäft gehöre, ausdrücklich erklärt: „Wem denn anders als mir!" Dasselbe hat er bei einem Besuch in Weißenfels L. gegenüber wiederholt und von seinem Sohne nichis erwähnt. L. gab ihm denn auch das Geld gegen einen Dreimonatswechjrl, der bei seiner Fälligkeit prolongirt wurde. Da aber G. mit seinen Zah» lungrn im Rückstände blieb, wurde der Wechsel protestirt. Die Pfändung gegen G. war vergeblich, denn G. hatte in seiner Wohnung nur die nothwendigsten Gegenstände, während das Geschäft, wir durch Vorlegen deS aus den Namen seines Sohne» lautenden Gewerbe anmeldescheines undMielhvertrags bewiesen wurde, nicht ihm gehörte. L. büßte nicht nur das Darlehn von 3M rin, sondern mußte auch noch 123 9 verloren geben, denn von dem festgesetzten Auf schlag von 1 50 der zur Tilgung des Darlehns dienen sollte, hat L. ganz abgesehen, da auf daS gelieferte Bier zum Preise von 710 49 überhaupt nur 587 40 gezahlt woiden sind. Mit Rücksicht auf die von G. bewiesene grobe Treulosigkeit wurde G-, der bereits bestraft ist. wegen Betrug- zu sechs Monaten Gesängniß verurtheilt. Strafkammer HI. s. Leipzig, 27. October. I. Bis vor Kurzem hat der bereits mehrfach bestrafte 39jül>rige Kuijcher Johann Friedrich Wilhelm P. aus Halle ein eigenes FnbrwerkSgesckäu betrieben. Er hatte zwei Pferde, aber nur einen Wagen, so daß P., da er ost Sand und Asche zu fahren hatte, mehrmals sich von befreundeten Wagen besitzern einen Wagen leihen mußte. Ende Mai ließ ihn sein VIS- heriger Freund im Stich und P. sah sich daher anderweit nach einem zweiten Wagen um. Er ließ einen dem Spediteur Sch. gehörigen blaugestrichenen Kastenwagen von dessen Wagenplatz am Thüringer Bahnhof von seinem Knecht wegfahren und nahm den Wagen fort- gesetzt in Gebrauch. Erst nach einige» Wochen wurde der Sch. ab handen gekommene Wagen wieder entdeckt und dem Eigenthümer zuriickgegeben. P. wurde wegen Diebstahls im wiederholten Rück- falle unter Anklage gestellt. In der Hauptverhandlung gab P. an, er habe den Wagen nicht behalten, sondern nur vorübergehend be nutzen wollen, wozu ihm rin Mann in blauer Blonsr, den er aus dem Sch.'jchen Wagenplatz getroffen habe, Erlaubniß gegeben habe. Dem steht aber gegenüber, daß P. das Sch.'schr Namensschild durch sei» eigenes ersetzt, auch eine Kette abgemacht und den Wagen wochenlang benutzt hat, so daß nur ein Zufall Sch. wieder in Besitz seines Wagens gebracht Hot. Der Gerichtshof verortheilte daher P. wegen Rückfallsdiebstahl- unter Zubilligung mildernder Umstände zu sechs Monaten Gefängnis und drei Jahren Ehrverlust, rechnete ihm aber zwei Wochen der erlittenen Untersuchungshast auf die Strafe ay. II. Am Morgen des 3. September machte die Kellnerin K. in der H.'schen Gaftwirthschaft die unangenehme Enideckuna, daß ihr während der Nacht aus dem Portemonnaie füni Mark gestohlen worden waren. Der Verdacht der Thäterschoft lenkte sich aus die 25 Jahre alte Schneiderin Minna Therese Dorothee K. aus Halle, dir bereit« mehrfach wegen Diebstahls, auch mit Zuchchans bestraft worden ist und im Nebenzimmer übernachtet batte. Di» H. hatte am Abend vorher auf das 1 betragend« Schlasgeld nur 50 bezahlt und dabei angegeben, daS sei ihr letzieS Geld. Am andern Morgen batte sie dann die restlichen 5V berichtigt und war ausfällig schnell fortgegangen. Der GerichtSdoj hielt aber die vorhandenen Beweismittel bei dem hartnäckigen Leugnen der Angeklagten nicht sür hinreichend und sprach daher die K von dex wioer sie erhobenen Anklage des Diebstahls im Wieherholten Rückfalle frei. A-ort. * Der Dresdener Renn-Verein wird im Anfang des nächsten Monats sür seine Aussiellungslotterie an Ort und Stelle Viernudzwanzig ostvreußischt Zuchtstuten ankaufen lassen. Al» Delegirtet deS Vereins begiebt sich sein Vorsitzender, Freiherr von Hause» dahin, dem Geflütsdirector Rung «-Insterburg zur Seite stehen wird. Remien zu Sie» am LS. Oktaler. DekkanfS-Reniien. Preis 24M Kr. Für Zweijährige. SM w. Pak. F. Schoßberget's bk. Si. „Rege , 54',, leg, 1., Mr. C.ßMood's br. St. „Palota", 47", lex, 2., Gr. N. Sicrnberg's br. 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Gest. Anaern's F.- St. „Frau .Hartmann", 56 kp:, 1., Rittm. Bar. L Erlanger'S F -St. „Thessa", 51'/, kx, 2., Gr. A. Stern berg's br. St. „Kleine Französin", 48'/, Ke, 3. Sieben Pferde Uesen. — Verkaufs- Rennen. Preis 24M Kr. 1000 w. Hrn. A. v. PSchy'S dbr. H. „Spießbürger", 3j., 56 lex, I., Hrn. F. Simon's br. H. „Sanssouci", 3j., 52 kx, 2., Mr. Lincoln's F.-W. „Springinsfeld", 3j., 46 kk, 3. Tot.: 10: 5. Rennen zn Newmarket am 26. Oktober. The Limerkiln Stakes von L 25 Jeder. 16M m Mr. H. Mc. Calmont's br. H. „Knight os the Tistle", 4j., 61'/, kg:, I., Mr. I. G. Joiccy's F.-H. „Silver Fox", 3j-, 54 kg;, 2, Mr. F. Luscombe's F.-H. „Marco", 5j., 59'/, kx, 3. Vermischtes. --- Hny, 25. October. In einem Hause der Place du Tilleul erschien heute Vormittag I I Nbr eine schwarz gekleidete und verschleierte Dame und erkundigte sich nach dem Hausherrn. Als die allein anwesende 2 l jährige Magd erklärte, daß ihr Herr mit seiner Frau zur Kirche sei, fiel die schwarze Dame plötzlich über sie her, wcus sie zu Boden, knebelte sie uno versetzte ihr darauf mehrere Messerstiche. Tie Herrschaft sand daS Mädchen bei der Nückkebr auö der Messe blutüber strömt und bewußtlos im Hausgange liegen. Aus ciueni Zimmer deS ersten Stocks waren 600 Francs gestohlen. Nach ter Schilderung der Verwundeten ist daS Verbrechen von einem Manne in Frauenkleidern verübt worden. ---- Tambow, 26. October. In dem Dorfe Kbmelcw (Bezirk Kozlow) erscholl in der dortigen Kirche wäbreud deS Nachmittag-Gottesdienstes der Ruf „Feuer". Es entstand eine Panik, bei welcher 54 Personen getvdtet und 80 ver wundet wurden. ---- Zur Nordpolfahrt Andrer'- äußern auch „Peker- mann'S Mittbeilungen", daß man trotz deS Ausbleibens von Nachrichten nicht an der Möglichkeit einer glücklichen Landung »u verzweifeln brauche. AuS Len nördlickstcu uud östlichsten Theilen Sibiriens sind Nachrichten vor Mitte deS Winters nicht zu erwarten, und sollte der Ballon sogar nack dem amerikanischen Polar-Archipel, nach den Parry-Änscln, Banks- Land rc. verschlagen sein, so dürften wohl die ersten schotti schen Waler im nächsten Sommer Kunde bringen. Ebenso ist eine Landung auf dem Eise und Ueberwinterung in Franz- Joseph-Land, Neusibirien und anderen Orten möglich, worüber erst im Herbst 1898 Nachricht eintreffen kann. Vach Schluß der Vedaction eingegangen. Die ta dlesrr Rubrik mitgelhkilUn, wahrend de« Drucke« elngelaufenen Delegramm« habe», wie schon au« der Ueberschrlfl ersichtlich, der Redattion nicht Vorgelege». Dies« ist mithin kür Verstümmelungen und uaversiilndiiche Wendungen nicht vew aatmonlich zu mache». * Verkitt, 27. October. Der Kaiser empfing heute Vormittag den StaatSsecretair deö Reichs-MarineamtS, Contre-Admiral v. Tirpitz, zum Vortrage. LH Berlin, 27. Oktober. (Privattelegramm.) Heute findet in Magdeburg eine Volksversammlung im Interesse der englischen Maschinenbauer statt. DaS Polizei präsidium bat dem Einbrrufer eröffnet, daß eS ausländische Agitatoren in der Versammlung nicht dulde» werde und diese ihre Ausweisung zu gewärttzen hätten. -?-Hambnrg, 27. October. (Privattelegramm.) Zu der Ablehnung der Ehrenmitgliedschaft eines KriegervrreinS durch den Fürsten Bismarck erfuhr der „Berl. Local-Anzeiger" folgende Einzelheiten: „Wie bereits erwähnt, war dem Fürsten seitens des ehemaligen Vorsitzenden des „Vereins früherer Militair-KriegS« und Friedens- Invaliden, Veteranen und Militalranwärter in Berlin", Herrn Bredow, dir Ehrenmitgliedschaft de» genannten Vereins angeboten worden, nachdem dieser aus demselben bereit» ausgeschlossen worden war. Herr Bredow mochte sich hierzu für berechtigt halten, da er nach seinem Austritt einen ähnlichen Verein gegründet, auch Fahne und Acteu de- alten Vereins in seinem Besitze behalten hatte. Um letztere schwebt zur Zeit ein Proceß. Fürst BiSmarck nahm die ihm angetragene Ehrenmitgliedschaft zunächst an, sah sich aber veranlaßt, sie seither niederzulegen, nachdem ihm mitgetheilt worden war, daß seine Wahl nicht statutenmäßig erfolgt sei." Dazu bemerken die „Hamburger Nachrichten" in ihrer heutigen Morgenausgabe: „Wir können bestätigen, daß Fürst BiSmarck im Laufe deS erwähnten Protestes Kenntniß von seiner nicht statutenmäßig erfolgten Wahl erlangt nnd Laber die Ehrenmitgliedschaft niedergelegt bat." L. Kahla, 27. October. (Privattelegramm.) In feierlichem Zuge traf von HnmmelSbain die Leiche der Herzogin von Altenburg ein. Kriegervereine und Schulen bildeten Spalier. Um 12 Uhr fuhr der Sondcrzug mit dem Herzog, der Prinzessin Albrecht und der Leiche nach Altenburg ab. Altenburg, 27. October. (Privattelegramm.) Hier anwesende Landleute erzäblen die Einzelbeiten eines Morde-, der an einer Dienstmagd in HinterublmannS- vorf begangen wurde. Tie Magd wurde auf dem Felde er stochen gefunden. Der Mörder ist entfloben. * Arankfurt n. Vk., 27. October. Die Königin von Sachsen traf, auS Sigmaringen kommend, gestern Abend hier ein, stieg im „Frankfurter Hof" ab und reiste heute Vormittag 9 Uhr 30 Minuten nach Dresden zurück. * London, 27. October. Die „Times" melden au» Konstantinopel vom 26. d. M.: In den heutigen Friedensverhandlungen wnrde die Schwierigkeit wegen Entschädigung von Privatpersonen beigelegt, und somit sind von den achtzehn Artikeln des türkischen Ver tragsentwürfe» acht erledigt. — Nach einer Meldung de« „Standard" au- Konstantinopel vom 25. d. M. befiehlt ein Jrade die Einberufung von 50 Procent Redif« der Provinz Aleppo und deren Zusammenziehung in einer Stärke von ungefähr 25 000 Mann. — Die Her zogin von Teck ist heute früh 3 Uhr in Richmond gestorben.
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