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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.12.1897
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1897-12-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18971221019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1897122101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1897122101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
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- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1897
- Monat1897-12
- Tag1897-12-21
- Monat1897-12
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?. MM M SeipWer ÄMdllitt Md AUDI L. SÄ, AMG A.Iember 189?. WolW-MM St S »M«, Lt ccord- knbrllunarkv 10323. »ge hci ikHM. s, tersftr. aphe». !tc. IM lorued. »ach Memleben zurück. Der Krieg wird beschlossen. Liutgard klagt um ihren verlorenen Konrad, aber das fünfte Bild bringt Trost für Alle. Otto II. wird gefangen genommen. Die schöne Theophano wirkt ihin Gnade aus und Konrad der Roihe erhält Liutgard's Hand. Marliniz wird vom Teufel geholt, der Tschechen» Herzog Boleslaw erstochen und die ganze Tschechenherrlichleit stürzt elendiglich zusammen. Zu dieser Haupthandlung gehören nun noch eine ganze Reihe lustiger Episoden und der Dialog ist so reich mit witzigen Bemerkungen, ulkigen Einsällen und satirischen Ausfällen gespickt, daß die Zuhörer unter Len beständig sich wiederholenden Lachsalven die Pointen gar nicht alle zu fassen im Stande waren. Die Personen waren von dem Dichter, wie in Schiller's „FieSko", gleich aus dem Zettel gebührend charakterisirt. Von Liutgard heißt es da: „hat eine Schreibkrampsader, guckt Löcher in die Lust", von Konrad dem Rothcu: „wolle auch das Brauhaus Fortuna ge winnen, ja selbst die ehrsame Nonne Roswitha von Gandersheim tritt in den Reigen lustiger Spukgestalten und muß sich die Bezeichnung „Vergl. König's Geschichte der deutschen Literatur" anthun lassen. Gespielt wurde von den zahlreichen Mitwirkendcn mit wahrem Feuereifer. Hervor thaten sich Otto der Große, Otto II., Adelheid, Liutgard, der rothe Konrad, Theophano, Mactiniz, Emil Behrend und Marie Husmann, die auch musikalisch wacker auf Posten waren. Aber auch alle Uebrigen führten ihre Partien mit gutem Humor durch und LaS bezaubernde Ballet im letzten Bilde war wieder so exact und flott einstudirt, daß man den akademischen Ballerinen mit Recht lauten Beifall spendete. Wie immer, so waren auch diesmal zahlreiche wirkungsvolle Musikstücke eingelegt, und sowohl die Soli wie die Chöre wurden trefflich zur Geltung gebracht. Eine geschickt ausgesührte, melodiöse Ouvertüre, „Ragout tin äo aiäelo", leitete Las Ganze ein. Herr vr. Paul Klengel, der Dirigent Les „Arion", halte ein ansprechendes Duett zwischen Konrad und Liutgard, einen prächtigen „Chor des GesammtministeriumS" und Herr Prof. Richard Müller, das immer unvergesjene Ehren mitglied des Vereins, einen schwungvollen Schlußchor mit Quartett beigesteucrt. Das außerordentliche Mitglied Herr Otto Böhme brillirte mit einem schneidigen Chor der deutschen Studenten in Prag und Recitativ und Arie der Liutgard. Nicht minder gefiel Las Tschechenierzctt des alten Herrn vr. mell. Alicke, das Duett zwischen Behrend und Morie von dem alten Herrn vr. Albert Reum und der humoristische, drastische Tschechenchor des alten Herrn A. Ludwig, der den melodiösen Refrain hat: „Whprawitsch, Wytschyschtschitsch, Eich erwischt's ja tüchtitsch," keine allzu leichte Gesangsaufgabe! Mit dem Beifall wurde verdientermaßen nicht gekargt. Hatte das Stück bei allen tollen Caprioien doch einen ernsten, patriotischen Hintergrund und durste mit der ehrlichen Versicherung abschließen: „Wenn dreiste Tschechen unser lachen Und Ränke schmieden frech und feig, Wir Deutsche sie zu Schanden machen! Hoch deutscher Kaiser, deutsches Reich!" Hermann Pilz. Leipzig, 20. Dccember. Wie das Programm deS letzten populären Sonntagsconcertes des Winderstein- OrchesterS verzeichnete auch daö gestrige einige Gesangs vorträge, die aber nicht, wie vor acht Tagen, choristischer, sondern solistischer Natur waren und von Frl. Martha Mclching auSgesührt wurden, einer aus der Schule des Leipziger Gesanglehrers Renner hervorgegangenen Altistin, die schon öfter dem Leipziger Publicum ihre Aufwartung gemacht hat. Gelegentlich ihres Auftretens in dem zum Beethoven. WaS die vier Herren hier boten, wird unver geßlich bleiben ^die Klarheit der Ausführung, da« Jneinander- Aufgehen ver Spieler, die stilvolle Behandlung jeder Einzeln heil, Alles brachte eine Wirkung hervor, wie sie schöner und eindringlicher nicht wohl gedacht werden kann. Reicher Bei fall und Hervorrufe wurden den Herren für ihre außer ordentliche Leistung zu Theist G. Sch le inüller. Weihllllchtsaufsiihrung des „Arion". Leipzig, 19. December. Auch ohne daß wir in die Werkstatt des Weihnachtspoeten des akademischen Gesangvereins „Arion" einen Einblick gehabt hatten, wußten wir, daß eS sich diesmal um den Kamps des Deutschthums gegen die Uebergriffe der Tschechen handeln würde. Darf mau doch der begeisierungssrohen Jugend ohne Zweifel das Recht zugestehen, auch einmal mit den Waffen des Humors gegen die tschechischen Gernegroße zu Felde zu ziehen. Das geschah denn auch in dem diesjährigen Weihnachtsstück, welches gestern im Theaterjaale des Krysiall-Palastes vor einem illustren Auditorium, in dem zur Abwechselung einmal Studenten als Docenten der höheren Komik und die Professoren als Hörer ver sammelt waren, mit Glück. Nach einer Bemerkung des Programms rührt die Weihnachtsppsse von Herrn Otto Böhme her und Ler- j elbe hat es trefflich verstanden, die Zeitereignisse im Gewände der Satire noch einmal an uns vorübcrziehen zu lassen. Tie tschechische Frage ist bei ihm leichter und sicherer gelüst, als sie es in Wahrheit aus der Weltbühne sein wird. Tas Stück mit dem bedeutungsvollen Motto: „Emil, setz'den Leim warm, mich fiebert!", führt den Titel: „Hie Pilsen, hie Zwenkau" oder: „Kommt Zeit, kommt Kon —rad!" oder „Das sieht mer schon nachher!" In fünf großen Bildern und einer Staatsaction ent wickelt, bei welcher die alte Zeit mit der neuen, die Gegenwart mit der mittelalterlichen Vergangenheit so durcheinandergeinenat wird, daß die tolle Götterwirthschast Lfsenbach's, in der Antikes sich mit Modernem verbindet, noch nichts dagegen ist. Die erste Scene spielt im kaiserlichen Palais in Memleben. Otto der Große (1,75 in), Kaiser von Deutschland, selbst Herrscher aller Reußen älterer Linie" läßt seinen Sohn Otto Ist, der in monat lichen Wechselbeziehungen" zu seinem Vater sieht, in Prag studiren. Er macht dort aber dumme Streiche mit den Tschechen und der Chef deS Civilcabinets Martinez soll ihn zurückholen. Er soll verheirathet werden. Otto der Große will ihm die „Prinzessin Chimah" geben, „weil die nicht viel Garderobe braucht", Adelheid aber die Mutter, die „ihre Ehevflichten ernst nimmt", hat ihm die Griechin Theophano zngeoacht. An die erheiternde Familicnjcene schließt sich eine Ministcrsitzung voll drastischer Komik, in welcher mit Würde und Pomp über allerhand Neucnsächlichkeiteu beralhen wird. Im zweiten Bild tritt uns der „Nauchsalon auf dem Hradjchin zu Prag" vor Augen. Marliniz will den Königssohn, der von den Tschechen umgarnt wird, heimholen, aber er tritt schließlich selbst mit ihm auf die Seite der Tschechen. In ihrem Kreise finden wir auch Konrad Len Rothen von Franken, den Geliebten Liutgard's, der Schwester Otto's Ist, der sich um die vacante Reichspostmeisterstelle beworben hat, aber zurückgewiesen wurde, weil er „nicht Landbriefträger ge wesen ist". Aus Rache ist er zu den Tschechen übergetreten. Alles wird in Prag zum Kampfe gegen die Deutschen vorbereitet, und im dritten Bild wohnen wir nun auch einer Sitzung Les Abgeordneten hauses bei, in der die Vorgänge im österreichischen Parlament in köstlicher Weise persiflirt werden. Finden wir doch vielverheißend im Requisitenverzeichniß des launigen Theaterzettels „diverse Pultdeckel", „9 Klingeln", „ein ausgerissenes Knopfloch" u. s. w. ausgeführt. Glücklicherweise fehlte der „Dauerredner". Das vierte Bild führt in die häuslichen Gemächer Kaiser Otto's Besten des neuen KinderhoSpitalS gegebenen Concerte stellten wir alle die wesentlichen Fortschritte fest, die sie nach einem ernsten und unermüdlichen Studium sowohl be treffs des Umfanges und der Stärke des Organs wie der Sicherheit der Intonation, der ausgeglichenen Ruhe des Tones, der Sorgfalt der Textbehandlung und der Gewissen haftigkeit der Phrasirung zu verzeichnen hat, und diese traten auch gestern wieder aufs Vortheilhafteste in Erscheinung, so daß die Hörerschaft mit Beifallskundgebungen nicht geizte und den Wunsch nach einer Zugabe breitwilligst erfüllt sah. Entsprechend dem Umstande, daß die Vorzüge der Sängerin im del csnto an» glücklichsten zur Geltung gelangen, hatte sie sich der Hauptsache nach getragene Nummern gewählt, die Arie mit Recitativ „Hellstrahlender Tag" aus Bruch's „Odysseus", „ES blinkt der Thau" von Rubinstein und „Hab ich's geträumt" von Sitt; Baumgartner'S „Noch sind die Tage der Rosen", das an sich nicht viel zu bedeuten hat und nicht an die bekannte Perfall'sche Compositiou heran reicht, dürfte unter anderen Verhältnissen noch mehr Erfolg haben; eine Schwankung im Recitativ der ersten Nummer wird nicht allseitig bemerkt worden sein. Sauber begleitete das Orchester die Arie, sehr geschmackvoll Herr A. Pfeiffer am Clavier die Lieder. Im orchestralen Theile war daS Programm vornehm ausgestattet. Gespielt wurden „Einzug der Bojaren" von Halvorsen, „Akademische Fest- ouverture" von Brahms, „Ungarische Rhapsodie Nr. 2" von LiSzt (instrumentirt von Müller-BerghauS), die Tannhäuscr- ouverture, die jetzt viel gehörten drei Tänze aus der Musik zu „Heinrich VIII." von German und, Bezug nehmend auf Beelhoven'S Geburtstag, deS Meister- „Leonorenouverturc Nr. 3" und ein „Rondino" für Blasinstrumente, für welches letztere man um so dankbarer sein mußte, als dergleichen kammer musikalische Compositionen hier nicht gerade im Uebermaße Berücksichtigung finden. In allen Nummern nöthigte die ganz vorzügliche Haltung deS Orchesters volle Hochachtung ab; sie fand denn auch den verdienten Lohn in starkem Applaus. Herr Capellmeister Win der stein wurde oft gerufen und mußte zu einer theilweisen Wiederholung der Rhapsodie schreiten. Bei weiteren Aufführungen der Leonorenouverturc empfiehlt es sich vielleicht, den Trompeter, der übrigens gestern seine Signal-Solo prächtig blies, noch etwas weiter ab vom Eoncertraum zu postiren. Die „Elfenlegende" für Harfe von Oberthür, die daö Programm vervollständigte, schien dem Vortragenden, Herrn Stegmann, selbst nicht viel Freude zu machen, wenigstens ging nicht Alles nach Wunsch ab; er wurde indessen auch zu einer weiteren Spende gedrängt. O. I). „Grüfte an die Jugend" ist das jüngst« Museukind unseres verehrten Altmeisters Carl Reinecke betitelt, das kürzlich bei Jul. Heinr. Zimmermann in Leipzig als op. 236 erschienen ist. Tas geschmackvoll auSgestattete Heft enthält 15 überaus ansprechende und anmurhige Clavierstücke, die trotz ihrer leichten Spielbarkei: nirgends die gediegene und vornehme Factur vermissen lassen. Wie schon der Titel besagt, wenden sie sich an die clavierspielende Jugend und ihr werden sie sicherlich hochwillkommen sein. O,-ö. MM. Vierte Kammermusik im Gewandhause. Leipzig, 19. December. Durch die Mitwirkung von Frau Teresa Carreüo gestaltete sich das gestrige Pro gramm abwechslungsreicher als gewöhnlich, da dieselbe die Vorführung deS Clavier-Quintetts (Lmoll Nr. 5) von Chr. Sinding ermöglichte, das zwischen zwei Streichquartetten seinen Platz einnahm. Die Herren Quartetlisten Hilf, Becker, Schäfer und Klengel begannen den Abend mit der Wiedergabe einer Compositiou der obengenannten Künstlerin (Quartett llmoll, das zum ersten Male ge spielt wurde). So hübsch und wirkungsvoll jener kleine Walzer für Pianoforte ist, den Frau Carreüo componirt und bereits einige Male hier, meist als Zugabe, vorgetragen hat, so wenig Erfreuliches bot dieses Kammermusikwerk. Daß Frau Carreüo den Wunsch hatte, ihre Composition in muster hafter Weise vorgesührt zu hören, und daß sie sich über den Werth derselben nicht klar war, dürfte Jedem begreiflich sein. Die Pflicht der ausführenden Herren wäre es aber gewesen, die Composition abzulehnen, ebenso wie daS doch an andere, iuhaltreiche Werke gewöhnte Publicum der Kammermusik- Abende im Gewandhause dieselbe in deutlichster Weise ablehnte, und zwar mit vollem Rechte. Daß Einzelnes recht wohlklingend ist, wie der auf die verschiedenen In strumente vertheilte Gesang deS elegisch beginnenden Andante, sowie der allerdings sehr simple Anfang des ersten Allegro, kann der Composition zu keinem nachhaltigen Erfolge ver helfen, der im Uebrigen ziemlich Alles fehlt, was man von einem Kunstwerke dieser Gattung verlangt; über all vermißt man eine eigentliche Ausarbeitung, die DurchführungStheile sind kärglich bedacht, die Schlüsse überstürzt, die Themen von keinem sonderlichen Interesse, die Harmonik überall berumschweifend, ohne festen Halt; auch das im Finale enthaltene Fugato über ein endloses Thema kann die spärliche Erfindung in keinem Augenblicke ersetzen. Der Erfolg war, wie bereits gesagt, ein negativer und ehrte den Geschmack der Zuhörerschaft. Eine wahre Wohlthat brachte das nachfolgende Quintett von Sinding, das das Interesse der Zuhörer von Anfang bis zu Ende fesselt und bei aller Originalität und Eigenart schöne Formen zeigt und prächtige Klangwirkungen bringt. Das geistreiche, „Intermezzo" genannte Vivace (3. Satz) hatte einen derartigen Erfolg, daß eine Wiederholung aufs Leb hafteste gefordert und auch freundlichst gewahrt wurde. Hier war auch Frau Carreüo wieder an ihrem Platze, nur ein durch allzukräftiges Spiel veranlaßtes Dominiren des Claviers störte bisweilen das Ensemble; die Streich instrumente vermochten nicht immer dagegen genügend Stand zu halten. Nach Beendigung des umfangreichen, aber prächtigen Werkes verlangte daS Publicum lebhaft, Frau Carreüo auch als Solospielerin zu hören; die Künstlerin erfüllte diesen Wunsch, indem sie „Beelhoven'S (Ickur-Rondo (op. 5l) in anmuthiger Weise zum Vortrag brachte. Herrlich gekrönt wurde der gestrige Abend durch die letzte Nummer: Streichquartett, Lsäur op. 127, von Lkovolacke kiyuei „von KöstliollONI 6S8CllIN3,oK" Oesunil - Ckoeoltttle VanULv - (Hyeolaätz Ho. ««0, 500. 4»«, 300, 200, 100 Xo. «0, 50, 40, 30, 20. 10 1 per Lo. L.-, 1 20, 1.50, 2.-, 2.^0, 3.- per '/, Lo. 1.20H5072^, 2.40, ILieine eiexnatv ^»eLunxea, sowie ^ttrapen mit ^koeolaÄentiillnox in reieirer origineller nnü selrerLdntter ^rt nnü in ^eSer rreislnxe. Detail-^btksilunßs A Ov», DsipÄS, Ooetkestr. 6. — 8Lvdsl80d-VdürillsisoLs ^u88toUui»s I8S7 „8u88or rrsl8dovsrd". sss «Kit, r-Hjjtc» nie. parterre unck 1. parterre nnck 1. Dtaxe r c/r z? c/r «2 S s er r/r r» 0 Pt o L vosstLltvk LvsvIMLt. I-vivdl, sollck, prolsvorld! » ZkV r»kr»L kür liotrrr, Vielten, kein« I-e«Ier«»»reii o« 57Lvr LZ LZ LZ LZ L8 LZ
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