9 Beschäftigungsanteil der Industriezweige in Dresden nach den Gewerbezählungen 1882, 1895 und 1907 Quelle: Karl Mende, Über Standortbedingtheit und Aufbau der Dresdner Großindustrie, Diss. TH Dresden, Leipzig 1927, Anh., Tab. 4. Nr. Gewerbegruppe Von 1000 gewerbl. tätigen Personen in Dresden waren beschäftigt 1882 1895 1907 IV Industrie der Steine und Erden 30,2 39,0 25,6 V Metallverarbeitung 56,8 60,8 57,7 VI Industrie der Maschinen, Instrumente und Apparate 63,6 77,5 110,0 VII Chemische Industrie 10,8 9,6 13,5 VIII Industrie der Leuchtstoffe, Seifen, Fette, Öle, Firnisse 8,7 8,1 6,6 IX Textilindustrie 36,8 18,0 14,7 X Papierindustrie 18,6 17,8 25,3 XI Lederindustrie 20,5 18,0 17,4 XII Industrie der Holz- und Schnitzstoffe 64,4 53,4 43,6 XIII Industrie der Nahrungs- und Genußmittel 76,7 85,6 115,3 XIVZXV Bekleidungsgewerbe und Reinigungsgewerbe 187,6 150,1 130,3 XVI Baugewerbe 89,8 130,1 75,9 XVII Polygraphisches Gewerbe 24,6 31,3 36,8 XVIII Künstlerisches Gewerbe 6,5 4,6 5,2 Gesamt 695,6 703,9 677,9 stellen, daß die ganze Tragweite des Gesetzes erst in einigen Jahren sichtbar würde, wenn »näm lich die infolge derselben nach Amerika übersiedelten europäischen Unternehmen drüben ihre volle Thätigkeit entfalten«. 14 ’ Die Mehrzahl der Dresdner Firmen zog den Abschluß ungünstiger Handelsverträge einem ungeregelten Zollkrieg vor. Zugleich wurde der Ruf nach »Absatzgebie ten für den Ueberschuß der einheimischen Produktion« (Kolonien) immer lauter. Die HGKD sprach der Reichsregierung 1890 ihren Dank für deren »ebenso maßvolle wie zielbewußte« Ko lonialpolitik aus. 151 Die etwa gleichzeitig bewilligten Heeresverstärkungen bescherten den Leder-ZMilitärefifektenfabrikanten sowie dem Baugewerbe eine glänzende Auftragslage. 161 In der siebenjährigen Konjunkturzeit bis zum Jahre 1900 erfuhr die Industriestruktur ihre endgültige Prägung. Bei der Gewerbezählung 1895 wurden in Dresden (Gewerbegruppen IV-XVIII) 985 industrielle »Hauptbetriebe« mit 11-50, 199 mit 51-200 und 33 mit über 200 Beschäftigten gezählt. Bei der Arbeiterzahl lag noch das Reinigungs-ZBekleidungsgewerbe (568,7 Beschäftigte je 10 000 Einwohner) an der Spitze, gefolgt vom Bauwesen (493), den Indu strien der Nahrungs- und Genußmittel (324,1), Maschinen und Instrumente (293,7), der Me tallverarbeitung (230,2) und Steine und Erden (147,7). Die Betriebszahl war seit 1882 am stärk-