Suche löschen...
01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 12.01.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-12
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980112018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898011201
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898011201
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-12
- Monat1898-01
- Jahr1898
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
»71 " 7'7"'Vo!kMirthschastlilher Theil des Leipziger Tageblattes. .- ^1... A2« für dies« Theü besttuouku Geudmrgm sirch »u richt« « Leu vrrantwortlich« Sirrte« desselb« G. G. L«U tu Leipzig, — Hpr«chz«tt: >»r »ou 10—11 Uhr vor». «ich vou E-S Uhr Nach«. — Telegranime. * Verlta, 11.Januar Dti «urbeule der in der vit»at«r». r«ad Chamber of Mine« vertretenen Mia« betrügt für December 810712 Unzen Gold gegen 297 124 Unzen tm November. * Vern. 11. Januar. Der Vertrag der J«ra-St«pl»u- Bahn wü de» Louiorttum der Cautoaalbauke» von Waadt, Vern, Zürich, Solothurn und Neuenburg über Beschaffung de» Capital» zum Bau de» Simplon-Daaual» ist soeben ver- »ffentlicht worden. Di« tzauptbesttmmung« de« Vertrages sind folgend«: Da- Aalehen betrüg» »omraell 80 MtÜioarn Franc-, riugetdeilt in 60000 Obligation« mit Semester- cvupong. Der Zinssatz betrügt SV, Proc. Bei Uebergang der Jura-Llmplon-Baha in Bunbe-besitz werden diese Obligation« -egra «idgeaülfisch« BundeSobltgattonea mit d« aümttchea Zins« »ad RückzadluagSbedingungea anSartauscht. Die Rückzahlung des Lalehen» beginnt zehn Jahre nach der Ao»gab« desselbm. Die rück- ,zahlbar« Titel werden jährlich durch AnSloolung bestimmt, derart, daß da- gelammt« Aulehra tanerhalb SO Jahren getilgt wird. Di« Jura-Simplon-Bahn ist indessen berechtigt, gröbere Rückzahlung« zu leist«, oder den Rest de» Laleh««- zu kündigen, jedoch frühestens zehn Jahre nach Ausgabe de« Lnlrden«. Di« Einlösung derZinScouponS und der Obligationen erfolgt kostenfrei in Schweizer Währung. Die Eiuzadlung der Obligation« durch da» Eonsorttum hat in oen Jahren 1898—19lv mit jährlich 10 Millionen zu geschehen. Die Anleihe wird vom Consortium fest überaommru und zwar »I pari, abzüglich Proc. Commission. Für di» Verzinsung und Rückzahlung haftet der Eidgenossenschaft. Die Ratification drS Vertrags mutz bi» zum 20. April 1898 erfolgen, andernfalls verliert derselbe seine Giltigkeit. Wenn vor dem ge nannten Zeitpunkte rin Krieg au»dricht, au dem eine «ropäische Macht brtheiligt ist, ist da» Coniortium befugt, vom vertrage zurückzutrrten. * Belgrad, 11. Januar. Um der serbisch« Mahllndustrir d« Bezug von Weizen zu erleichtern, wurde der Weizenzoll zett- wetttg aufgehoben, ebenso der Zoll auf Mat-, Wegen Zu- nähme der Klauenseuche wurde di« Rind»t«hau»fuhr von der serbischen Regierung verboten, um Ungar« kein« Anlaß zur Grenzsperre zu geben. (Boss. Zrg.) Die Lage der deutschen Arbeit. Anfang Januar. e. Uns« Wirthschaftsleben steht auch im neuen Jahr« noch immer unter günstigen Zeichen. Einzelne Erwerb-zweige leiden allerdings unter dem Mangel au Aufträgen; im Allaemernen werden jedoch auch in der nächsten Zeit unsere volttwirthfchastltchen Zustände vor, au-stchtlich ohne tiefe Schatten bleiben. Die schon seit Monaten und länger leibenden Erwerb-zweige find namentlich in der Textil» industrie zu suchen. Diese wird auch tm neuen Jahre gegen ungün stige Zollverhältnisie, gegen die Entwickelung der Production in den Absatzländern, vor Allem aber gegen eine planlose Ueber-Er- zeuguua anzukämpsen haben, di« besonder» dieser Industrie schon so oft verhängnißvoll wurde. Bet der Stat»derathung tm deutschen Reichstage betonte kürzlich der Abgeordnete Fritzen, daß schon jetzt in der Textilindustrie ein« Krise vorhanden sei. Auch wenn man ein derartiges Urthetl in dieser Allgemeinheit nicht theilt, so kann doch kein Zweifel darüber sein, daß in einzelnen Zweigen de» TextilgewerbeS üble Zustände herrschen. In dieser Industrie hat da vergangene Jahr zahlreiche und allerdings oft hochgespannte Erwar tungen nicht erfüllt. In der Weberei war man selbst zu erheblichen Betriebseinschränkungen gezwungen, die zum Theil noch heut« aufrecht erhalten werden, obgleich in den letzten Wochen sowohl in den sächsisch-thüringischen als auch in den rheinländischen und Lausitzer Bezirken der Geschäftsgang in den Webereien e,n lxsserer geworden ist. Vielfach find auch die Löhne der Arbeiter in mechani schen Weberei« zurückgegangen. In der Oderlaufitz verdienten in der letzten Zett fleißige Fadrikweber und Weberinnen durchschnitt lich 12 Mark die Woche, auch wenn von den Arbeitern zwei Web, stühl« bedient wurden. In einzelnen Zweigen der Handweberei, in denen umfangreiche Aufträge vorhanden find, ist der Loh« dagegen gestiegen. Doch darf man deshalb nicht glauben, daß di« Handweber Schätze sammeln oder ein Schlemmerleben führen können. Lohn steigerungen aus diesem traurigsten Gebiet der deutschen Arbeit find meistens so unbedeutend und die Bezahlung ist in Folge de» tief stehenden Waarenpreisen selbst nach derartigen Lohnsteigerungen noch immer eine derartig dürftige, daß die Lebenshaltung oft da» zur Fristung des Daseins nothwendige Matz kaum erreicht. Der Unter schied zwischen der Lebenshaltung eines gutbezahlten großstädtischen Maurers oder Maschinenarbeilers und jener eine» schlesischen Hand webers ist heute vielleicht größer, al» der Eontrast zwischen dem Auf wand, den jene hochbezahlten Großstadtarbeiter und ihre Arbeitgeber machen. In einzelnen Ortxn der Lausitz bracht« es die Handweder in der letzten Zeit bei täglich 14—IS Stunden Arbeit, nach allen Abzügen, auf em« Wochenverdienst von 3,75—5,SV Mark. Natür lich kann bei solchen Löhnen die Lebenshaltung nur die allerkärg lichste sein. Es ist ein Glück für unser deutsche» volksthum, daß die Zahl derartig schlecht bezahlter Arbeiter, die bei allergrößtem Fleiß m einer ganzen langen Woche noch weniger verdienen al» «in tüch tiger großstädtischer Maurer in zehn Arbrittstund«, immer geringer wird. Wenn in einzelnen Zweigen der Wirkerei der Lohn in den Zeiten schwerer Krisen bis auf S Mark wöchentlich hrrabfinkt, so ist zu berücksichtigen, daß derartige Löhne nur ausnahmsweise, eben in Zeiten schwerer Krisen, vorkommen, während e» sich bei der Hand weberei, und auch in der al» Hauptecwcrbszweig nahezu abgestor benen Handspttzenklöppelei, um dauernde Zustände handelt, die nur mit der völligen Aussaugung dieser Erwerbszweig« verschwinden ktzanen. In der Wirkerei war der Lohn in einzelnen sächsischen Bezirken im vorigen Winter bis aus 7 Mark wöchentlich zurückgegang«. Gegenwärtig ist die Beschäftigung ein« so gute, daß in manchen Vaarengattungen die Aufträge nicht schnell genug erledigt werden Lnnrn und mit Uebrrstunden gearbeitet werden muß. Es find Aussichten vorhanden, daß die verhältnißmäßia gute Bcschäftigizpg, namentlich in der Strumpfindustrie, noch einig« Monate »«halten wird, so daß die zahlreichen Arbeiter dieser Erwerb-zweige den Winter ohne allzuviel Beschwerden überstehen. Ja der Snckerei- und Weißwaarenindustrie ist der Geschäftsgang «in ruhiger. SS fehlt an größeren ausländischen Aufträgen. In den Spinnerei« herrsch« im Allgemeinen eine regelmäßige Thätigkett; einzelne Baum wollspinnereien find noch auf Monate hinaus mit Aufträgen ver sehen. Die Jutespinnereien und -Webereien sind durch da» nicht weiter« Aufrechterhalten der vom »Verein deutscher Juteindu strieller» angeordneten vetrieblbeschränkunge« in eine eigenthümliche Lage gekommen. Eine Steigerung der Waarenerzeuguna wird für dies« Industrie die schwersten Folgen haben müssen, da der Bedarf von den vorhandenen Betrieben reichlich gedeckt werd« kann und eine größere Ausfuhr unmöglich ist, da wir den Wettbewerb mit den schottischen und ostindischen Jutefabriken nicht bestehen können. Luter Berücksichtigung der in der deutschen Juteindustrie zu befürch tenden Zustände hat eine norddeutsche Jutesptnneret und -Weberei ihr Lctiencapttal erheblich erhöht, um sich an einer in Skandinavien zu erbauenden neuen Jutrsabrik zu beteiligen. S» wurde diese» mit einem Hinwei» aus d»e starken Betrttbrerweiterunoru in der deutschen Juteindustrie begründet; e» bleibe nicht» übrig, al» an Jutefabriken in solchen Landern sich zu beteiligen, in denen die Jutewaaren durch hohe Zölle geschützt seien. Di« Beschäftigung der deutschen Jutefabriken ist nach einer Mitteilung de» »verein« deutscher Juteindustrieller» in der jüngsten Zeit eine etwa» bester« geworden. von den günstiger« Verhältnissen in einzeln« Zweig« der Textilindustrie hab« auch dir Maschinenbananstalten Vorteil. SS stab in der letzten Zeit mehr Textilmaschinen bestellt. Im Allge- mei»« ist der Geschäftsgang im Maschinenbau noch immer, und man möchte fast sagen wider Erwarten, ein ganz außergewöhnlich Lustiger. Die großen, al» hervorragend leistungsfähig bekannt« Anstalt« find mit Aufträgen versrben, di« bi» zum Schluß de» Jahre» und länger Arbeit geb«. Sowohl der Bau von Dampf« Maschinen al» von Dampfkesseln, Werkzeug» und «aber« Maschinen wird mit Eifer gefördert. Sehr wesenßlich tzpt zu dtefer regen Thättgkeit der außerordentlich große Bedarf DUEtseubahn- material beigetrag«. Der deutsche Giseiesachubedarf an Ma schinen, Wagen und Schienen wird allein im kaufenden Jahre über 100 Millionen betragen. Ter »Vulkan» in Stetti« besitzt gegen wärtig für etwa 20 000 000 Mart Aufträge, der« Erledigung sich bi» auf da» Jahr 1SVV erstrecken wird, vielfach stammen dieselben auch vom Au»lande; namentlich hat Japan der deutsch« Maschtnen- »ud Eisenindustrie einzelne größere Aufträge erthrtlt. Die letzter, hat bei der günstigen Lage del Maschinengewerbc» auch für di, nächst, Zukunft gute Aussichten. Di« schlesischen Stahlwerke Gießereien, Wagenfabrik« find in all« Betriebszweigen mit Be Stellungen, sowohl aus dem Inland« al» auch au» Dänemark Rußland, Oesterreich und den Balkanstaaten, vollauf versehen. Die Aufträge reichen vorau»fichtlich bi« in den nächsten Sommer. In einzelnen Zweigen der Gießereiindustrie find noch in letzter Zeit di VttttNNpmft gestiegen, rin Zeichen nachhaltig guten Geschäftsgänge». Au» Rheinland-Westfalen kling« di« Berichte über di« Lage der Eismindustrie weniger günstig. In einzelnen Zweigen, wie in der Feinblechtnduftri«, werd sogar über den Mangel an Arbeit und über verlustbringende Preis« geklagt. Ebenso sollen in der Industrie für Stabeis« und leichte» Aormets« die Aufträge zu wünschen übrig lasten. Einzelne Anlagen sind gut beschäftigt, andere suchen durch Preisunterbietungen Bestellungen zu erlang«. Im Allgemeinen find jedoch auch in der rheinländisch-westfälischen Eisenindustrie di« Verhältnisse «och immer günstig. Di« Lage der Arbeiter der Maschinen- und Eisenindustrie ist sowohl in Schlesien al» in Sachsen und Rheinland-Westfalen, wenn man nicht unbillige An sprüche stellt, eine befrtedigende. Löhne und Lebenshaltung find noch; per gut bezahlte Maschinen- und Eisenarbeiter der Großstadt besitzt- heut« nicht nur einen größeren Comfort der Leben», al» selbst die meisten bemittelt« Bauern, sondern er nährt und kleidet sich auch bester wie diese. Wochenlohn« von 50—60 Mark find in der deutschen Maschinenindustri« in den letzten Jahren nicht seltm ge wesen, auch im Baugewerbe find sie häufig erreicht, ebenso in der Fahrradindustrie und in zahlreichen anderen Erwerbs,weigen, die von der guten Conjunctur begünstigt waren. Wie schnell sich di« deutsche gohrradinduftrie entwickelte, geht daran» hervor, daß sie im letzten Sommerhalbjahre mehr al» 250 000 Fahrzeug« herstellte. Ob diese Entwickelung noch lange derart fortschreiten wird, ist fraglich, doch in den betreffenden Jndustriekreisen hofft man e» augenscheinlich. Zahlreich« neue Betriebe find entstand«, andere haben sich vergrößert. Im vorigen Jahre sollen von allen Fabriken der Erde 2 500 000 Fahrräder verkauft sein. Aber der Bedarf in Fahrrädern wird sich noch ganz außerordentlich steigern müssen, um allen jenen neuen Fabriken und erweiterten Betrieb« eine ausreichend« und lohnende Beschäftigung zu geben. Sehr umfang reiche Aufträge hab« auch di« deutschen Schiffswerften, sowohl ovn unserer Kriegsmarine al» auch von der Handelsmarine, er halten. Der deutschr Schiffsbau nimmt e» heute mit dem eng lischen an Leistungsfähigkeit auf und soll denselben in vieler Be ziehung, ähnlich dem Verhältniß einzelner Zweige unserer deutschen Maschinenindustrie zu der englischen, übertreff«. Die Aufträge der deutsch« Rhederei gehen daher nur noch in Aulnahmesäll« in da» Au»land. Auch dir Entwickelung der elektrischen Industrie ist in Deutsch land im letzten Jahr« eine günstige gewesen; sie wird auch in der nächsten Zukunft eine glänzende sein, da dir Elektricität sowohl al» Lichtquelle wie al» BetriebSkraft schnell und nachhaltig immer größere Gebiete erobert. Die bedeutende chemische Industrie Deutschland» erfreut sich schon seit Jahren, und so auch gegenwärtig, sehr günstiger Verhältnisse. Don den Nahrungsmittelindustrien leidet dir Thoco- ladetnduftrie unter dem sehr starken und oft nicht besonder» lauteren Mitbewerb und unter der Steigerung der Geschäftrkosten. Doch find diese Zustände bereit» von längerer Dauer; vor Allem haben sie die Lage der Arbeiter geaen früher nicht verschlechtert. Einzelne bedeutend« Zweige de» GlaSgewerbeS haben jetzt ihre »tobte Saison» So muß die Hohlglasindustrie vielfach auf Laaer arbeiten, hat jedoch di« Aussicht, ihr« Daare, sobald die günstigere Jahreszeit wieder eintritt, glatt zu verkaufen. Auch in der Holzindustrie herrscht gegenwärtig still« Zeit. Die Möbelfabriken sind vielfach gleichfalls grnöthigt, auf Lager zu arbeiten; dar Bauholzgewerbe leidet unter der »n jedem Winter wiederkehrenden Stockung de» DaugeschSfte». Trotzdem liegen in diesem Winter die Verhältnisse noch vergleichsweise günstig, da einerseits der gute Verdienst auch die vermehrte Anschaffung von Möbeln zur Folge hat, und anderer seits da« milde Wetter bisher im Baugewerbe noch immer eine ge wisse Thätigkeit möglich mochte, die natürlich auch auf die Lage der zahlreichen Arbeiter des Baugewerbes nicht ohne günstigen Ein fluß blieb. In der besonder» im sächsischen Erzgebirge betrieben« Industrie der Erzeugung von Musikinstrument« scheinen die Verhältnisse sich jetzt bester zu gestalten. ES sind zahlreiche Aufträge vorhanden, unter denen besonder» eine große auS New Park ertheilte Bestellung auf 75 000 Zithern bemerkenswerth ist. Die Lage der Arbeiter dieser Industrie ist keine beneidenSwerthe. Die Löhne find gering und die ArbeitSdauer lang. Hierauf ist vielleicht auch der große Mangel an Lehrling« zurückzuführm, den fetzt die sächsische Regie rung durch Geldunterstützunaen zu beseitigen versucht. Faßt man am Beginne v«s neuen Jahres die hauptsächlichsten Züge unsere» industriellen Wirthschaftslebens zu einem Gesammt- bilde zusammen, so läßt sich ohne Schönfärberei dasselbe derart feststen«: Die Textilgewerbe werden leidlich, zeitweilig und ver einzelt aber auch sehr cut beschäftigt sein, bei im Allgemeinen ge ringem Verdienst der Unternehmer und Arbeiter: die Maschinen- und Eisenindustrie wird mindesten? bi» zum Schluffe deS Jahre» ausreichende Aufträge haben, bei im Allgemeinen gutem Unter nehmergewinn und hohen Löhnen. Die Zustände in diesen großen Erwcrbszwcigen sind ausschlaggebend für den industriellen Gesammt- charakier deS neuen Jahres. i Verrutschtes. Leipzi». 11 Januar "—Eisenbahn Go«der«ha»sea - Frankenbaus«». Die Haupiau-sübruua de» Baues der Eiseubohnstrecke Sondershauleu- Frankrnhauseo ist uunmehr vollendet. Zum Frühjahr werden die Schienen gelegt und dürst« am 1. Mat Liese- Jahre» diese Linie dem Verkehr überwiese« werden. *— Dortmunder Bictoriabrauerei. I« der General- Versammlung wurde die Bilanz für 1896/97 genehmigt, der vrr- waltuug Decharge ertbeilt und dir Dividend« pro 1896 97 auf 12 Procent gegen 7 Proc t. Borj. festgrsr-t. Die Bilanz de» am 30. September abgeschlossenen Geschäst-jahre» 1896/97 ergiebt einen Reingewinn von 172116 davon werdtu zu Abschreibung« 91779 ^4 verwandt, 72060 zur Dividend«, 8034 ^4 zur Doli- rung de» Refervefoad» und 244 ^4 zum Gewiuuvortrag. Der Bier» obsatz betrug tm verstoss«« Geschäftsjahr« 52034 dl. erhöhte sich somit gegen da« Vorjahr um 8378 kl. Der Mehrabsatz im lausend« Geicbäst-jahr betrug gegen die gleich« Periode d«S Vorjahre» 3792 kl. I» Folge der großen Prodoction-steiaeruag sah sich di« Verwaltung geuüthigt, größere Reuaulageu auözuführ« oud betrügt di« ProductionSfädigkeit, nachdem die im Bau« be griffen« Lagerkeller und die dritte Eismaschine fertiggestellt sind, 90000 kl. Nach vorliegendem Bebauungspläne ist für eine wesentlich größte Production ausreichende» Terrain vorhanden Die General-Versammlung beschloß, wie bereit» gemeldet, mit Rück» sicht aus di« für Reuaalagea uud größere Betriebsmittel nothivrudig werdend« Kapitalien, da» Actienrapital um 400000 durch Ao», gab, von 400 aus d« Zuhaber lauteuden Actieu zu erhöhen. Da» Actienrapital beträgt alSbann 1000500 *—Actieu - Brauerei Merzig a. d. Saar. DI« mit 400 000 ^4 Actienrapital auSgeftattrte Gesellschaft erzielt« in 1896/97 bei 87067 KI (im Vorjahr« 32068 kl) Absa» «ach 30671 ^4 (1895/96 26418 ^4) Abschreibungen eioen Reingewinn von 145 014 ^4 (138 389), worau» 10 Proc. (wie 1898/96- Div deodr vertheitt, 75000 ^4 (78500) der Reserve überwies«, 16 776 za Tonti-m« verwaudt uud 13237 ^l vorgetrage» werbe». Die Reserven erhäh« sich durch die diesjährig« Zuweisungen auf 238 000 ^l Die Jmmobiit« sieh« mit 448 904 ^l zu Buck>, davon 87904 ^4 im Bau begriff«« Gebäude, wogegen sich di« Hypotheken schuld auf 882312 ^4 beläuft. * Brann schweig, 9. Januar. Der Export au» de« Ton. sulatSbezirke Brauufchwei» nach d« Bereiaigteu Staaten von Nord-Amerika betrug im 4. Quartal 1897 au Werth für 1 618784 ^4 gegen 2542428 ^4 i» 4. Quartal 1896- Die be deutend« MiaderouSfuhr »ad mehr entfällt auf Rohzucker, «elcher vollfiiudig fehlt, während in» 4. Quartal 1896 für l 188 562 ^4 Rohsocket ausgeführt wurd«, auch rasstuirter Zucker fehlt (t. B. für 27 382 Eia Mehr »eis« dagegen aus: Düngesalze mit 968 840.41 (770276) uud Haudschuh-Leder mit ,59 557 ^4 (81898); Ehmuikalie», Färb« sind mit 240 084 ^4 (246388) fast unverändert. Im ga»«» Jahr, 1897 belies sich der Werth der «„fuhr aus 17 260 221 ^1(1-489 2>8). Bon dem -anptexpvrtarliket Rohzucker wurde »»«geführt im Jahr, 1897 für 12 721 881 ^4 (18881 460). *— Di« Schifs-werst „Neptun" i» Rostock hat mit der Nord-Osise^Rhebrrri in Hamburg d« Bau eine» Gtahidauzpser» von 1800«, Schwesterfch-ss de» her gleich« Rhederei am ».Januar siese» Jahre» von der N-ptuawerft geliefert« Dampfer« „Norder- aey", «ntenhtrt. Der LeesernngStermi» ist Mitt, November 1898. S Gte Vertin« «lektr«ct»»»».G,s,ttschast Felir Singer ch La. baut bekanntlich st, verschied«« Stäkt« Etroßrnbabn« and ElektricitütSwerkr, beabsichtigt dieselben ab« nicht in „gen, Verwaltung z, «hm«, smwern »ach ihr« F«iigst«ü»ng an Acriea- Gesellschaft«» zu verkauf«, die zu diesem Zwecke besonder« gebildet werben. Ei« Auwh» angesehener Berliner vauVGuftr hat sich bereit erklärt, Hf, Liequitzer Elektrizität»»«!» und Straßenbahn zu überaehmea und ein« Actü- Lesellscdaft ziuu Betrieb« derselben zu zrstaden. Al» Sitz »ar Berlin vorgesehen, doch wollen die städtischen v«h»rh«n in di« Uebrrtraguag der Loocesftoa nur willige», wenn Ltegnitz Gitz d« Attirg»Gesellschaft wirk. Ein, B«p»uhiß,u, 104326 107928 112049 130995 133314 133815 (Ohne Gewühr.) Verloosungen. Lübecker 5» - Thlr. - Lause va« Jahre L8S8. Lübecker 5» - Thlr. - Lause vuue Jahre L8S». Am 1. Oktober 1897 gezogene Serien: Nr. 82 88 185 207 245 393 399 400 450 513 593 611 630 698 702 728 772 829 935 982 1000 1143 1282 1299 1445 1452 1454 1484 1486 1492 1549 1576 1585 1628 1661 1688 1724 1817 1870 191« 1919 1945 1965 2000 2006 2042 2100 2197 2220 2242 2244 2258 2274 2305 2374 2407 2513 251« 2548 2558 2631 2670 2688 2697 2700 2758 2777 2809 2829 285 1 2857 2964 2967 3037 3040 3167 3168 3196 3202 3218 3705 S4l5 3426 3460 3477 3490. — Gcwinn-Zl-Hung am 3. Jaouar 1898. Auszahlung am 1. April. Serie 2242 Nr. 44832 10000 Thlr. Serie 2670 Nr. 53398 1500 Tbir. Serie 702 Nr. 14032 1000 Tblr. Serie 2853 Nr. 57050 Serie 3168 Nr. 63346 je 500 Tblr. Serie 185 Nr. 3683 3689, Serie 245 Nr. 4881, Serie 593 Nr. 11855, Serie 630 Nr. 12581, Serie 728 Nr. 14541, Serie 829 Nr. 16567 16578, Serie 935 Nr. 18693, Serie 1282 Nr. 25629, Serie 1549 Nr. 30968 30972, Serie 2000 Nr. 39991, Serie 2100 Nr. 41994. Serie 2220 4K. 44398, Serie 2374 Nr. 47464, Serie 2516 Nr. 50305 50310, Serie 2631 Nr. 52614, Serie 2777 Nr. 55533, Serie 2964 Nr. 59273, Serie 3040 Nr. 60799, Serie 3477 Nr. 69537 je 140 Thlr. Serie 2967 Nr. 59321, Serie 3477 Nr. 69529 je 115 Thlr. Alle übrig« in obigen Serien enthaltenen Nummern 58 Thlr. (Ohne Gewähr.) Stadt Part» 4VO-Krcs.-Loose bau» Jahre 18V4—18-6 Ziehung am 5. Januar. Auszahlung am 1. Februar 1898. Haupt preise: Nr. 426826 100000 Frc«. Nr. 437768 20000 Frc». Nr. 118385 289849 je 10000 Frc». Nr. 4369 176002 433668 je 2500 Frc». Nr. 35367 128684 137058 138552 175859 207957 227006 295993 322231 331563 343300 344956 374059 408904 je 1000 FrcS. (Ohne Bewähr.) Stadt Lüttich 1VO-ArcS.-L»ase vom Jahre 187S. Ziehung am 6. Januar. AusMluaq am 1. Mai 1898. Haupt-»,ist: Nr. 117189 15000 Frc«. Nr. 53443 1000 Frc». Nr. 127878 500 Frrs. Nr. 6180 87703 je 250 Frc». Nr. 1283 13021 17148 19070 25419 28516 32850 36965 39670 41642 49682 50393 56334 59558 63536 64642 69533 70081 72914 78725 80476 81485 85806 88949 93230 94791 103070 I1325I 113673 114134 116869 119271 134092 1 34594 je 160 Frc». Einnahme-Ausweise. * Wie», 11. Januar. Die Brutto - Einnahme» der Orient bahnen betrugen in der 51. Woche (vom 17. bi» 23. December 1897) 173066 Frc«. Mindereinnahme gegen da» Vorjahr 44 997 Frcs. Seit Beginn des BetriebSjohre» (vom 1. Januar bis 23. De- cember 1897) betrugen die Brutto - Einnahmen 12 669013 FrcS. Mrhreinnadmr gegen da» Vorjahr 642 274 FrcS. * Ku»ftantiuu-el, 11. Januar. Die Betriebseinnahmen der Auatolischen Eisenbahnen betrugen tu der 51. Woche 1897 l. Stamoiney: Haidar-Pascha-Angora (578 km) vom 17. bi« 23 December: 153 240 Frc». (-f- 30110 Frc».), leit 1. Januar 6 142 274 Frc». i-s- 2 082 142); II. Ergänzungsuetz: ESkischeht» Konto (445 km) 76 987 Frc«. (-f- 35137), seit 1. Januar 2 653088 Franc» (-ft 1682 403). Militaircredite sind nicht einbegriffen. Post-, Telegraphen- und Fernsprechwesen Beförderung von Packrten nach Ostasie« and A«Aralie« durch die NeichSpoiidampfer. * Leipzig, 11. Januar. Seit«» derAbsender vou Packeteu »ach Ostasien und Australien, welche mitden RetchS-Postdampfer» befördert werden sollen, wird bei Einlieferung der Sendung« auf den Abgang der Schiffe oft keine Rücksicht genommen, so daß die Sendungen in nicht seltenen Fällen mehrere Wochen bi» zum Ab gänge de» nächsten Schiffe» zum Nachtheil des Abseuder» uud des Empfänger» im Einschiffungshafen rc. lager» muff«. ES erfolgt die Abfahrt der Dampf« nach Ostasien von Bremen (Bremerhaven): am 26. Jauuar, 28. Febraar, 23. März, 20. Avril; von Genua: am 8. Februar, 8. März, 5. Avril; von Neapel: am 9. Februar, 9. März, 6. April; nach Australien von Bremen (Bremerhaven): am9.Februar,9.März,6.Avril; von Genua: am 25. Januar, 22. Februar, 22. März, 19. Avril; von Neapel: am 26. Januar, 28. Februar, 23. März, 20. April. Zur Vermeidung eines unnöthigen Stilllager- empfiehlt e» sich, daß die Packete, wenn die Leitung über Bremen (Bremerhaven) gewünscht wird, etwa 2 Tage, wenn die Leitung über Hamburg erfolg« soll, 4A Tage, bei der Leitung über München und Neapel 8 Tage, bei der Leitung durch die Schweiz über Genua oder Neapel 10 Tage bezw. 12 Tage und bet der Leitung über Oesterreich 12 Tage vor Abgang ver Dampfer au» dem tu Betracht kommende» Hafen (Bremerhaven, Genua oder Neapel) tu Leipzig zur An lieferung kommen. Bei anderen Postanstalten tm Ober.Postdirectionsbezirk Leipzig muß die Anlieferung 12 bi» 24 Stunden früher erfolg«. H V Zu den bisher vorhanden« 41 Städten mit Telephon- »erkehr in Rußland knmmen im Jahre I8S8 18 neue T«le- phonneNe hinzu und zwar im europäischen Rußland: in den Stäkt« Asow, Dwinsk (Dünaburg), Jurjew (Dorpat), Kaluga, Kollow, Rowotscherkaßk (dessen Netz mit dem Telephonnetz von Rostow am Don verbunden werden wird), Rybintk, Schuja, Sysran, Wologda und im Dorf Dubowka (verbunden mit dem Netze der Stadt Zari- zyn); in Kaukasien: in dek Stödten Grosnyj, Jelisawetpol, Sutai» und Petrowsk: in Sibirien: in Tschita und Wladiwostok; in Lentral- afien: in Taschkent. Königliches Amtsgericht Leipzig. Handelsregister. Am 8. Jaiiuar eingetragen: Da» Ausscheiden des Herr» Karl Theodor Recheubach al» Mit inhaber au» der Firma Recheubach L Koch in Leipzig-Lmdeuau. darüber soll bereit« erzielt seit» und die Urbrrgabe an die Actieu- Besellichaft uumittelbar bevorsteheu. * Nürnberg, 10 Jauuar. Da« Brauhau« Nürnberg er zielte im ersten Quartal de» lausenden Betnebsjahce« 4700 KI Mehrabsatz. — Die Birhhossperre »a Fürth ist aufgehoben worden. *— Aetteu-Mälzerei Neustadt a. H. Die mit 750000-äl Actiencopital arbeitende Gesellschaft schließt iu 1896/97 nach 19997 ^4 (1895/96 20888) Abschreibungen mit 38838 .öt (39094) Rrlugewiuu. Die mit 240 098 Hypotheken beiasteten Immo bilien stehen mit 903896 ^1 zu Buch; die Borräthe sio» mit 221 >59 (149520) bewerthrt uud bei Debitoren standen bei Jadr sschluß 153 140 (316 935) au«, wogegen die Erebitoren 338448 ^1 (435118) zu fordrru hatten. Die Reserven haben sich dnrch Entnahme von 2405 ^4 (15 770) zu Abjchreibungen weiter von 94 853 ^4 auf 92448 ^1 reductrt. 1V-u. Prag, 10. Januar. Vom Zuckermarkt. Die letzte Woche bracht« eine arge Enttäuschung. Die schlanke Ausnahme der Andienungen im November und December hatte beinahe all gemein die Ansicht gezeitigt, Laß auch im Januar die Verhältnisse sich ebenso gestalt« werden. Mit Rücksicht hierauf und in der Erwartung, daß die angetündigt« Käufe für Amerika bereits in den ersten Januartagen zur Ausführung gelangen dürften, waren ziem liche Posten Januarzucker bei Eröffnung de» Termine? unversorgt geblieben. Da aber die amerikanischen Käufe ausblieben und von mteresfirter englischer Seite große Poften Januar angedient wurden, erwiesen sich diese Kombination« als trügerisch. Tie Versorgung der Januarzucker gestaltete sich ungemein schwierig, da in Folge der anhaltend milden Witterung nicht nur neue Ankünfte in Rohzucker zu verzeichnen war«, sondern auch große Posten Granulated und anderer raffinirter Zucker in den Häsen eintrasen, mit denen man nicht mehr gerechnet hatte und welche deshalb einen um so em pfindlicheren Druck ausübten. Unter solchen Verhältnissen war es trotz sehr schwachen Effectivausgebol» in Deutschland den an der Baisse tnteresfirten Kreisen leicht möglich, durch forcirte» Ausgcbot relativ kleiner Quanten einen unerwartet starien Preisdruck aus- zuüben. Verschärft wurde die Situation durch die neuerlich stärker auftretenden Offert« deutscher Fabrik« für nächste Campagne, welche um so mehr überraschten, al» die seitherigen Verhandlungen wegen Adscbafsung der Prämie durchaus noch nicht aus ein Fiasco schließen lass«, und specirll die Nachricht, daß Amerika auf die fran zösischen Zucker einen der versteckten Prämie gleichkommenden Extra zoll einzuheden beabsichtigt, die Chancen für daS Zustandekommen einer international« Vereinbarung bezüglich der Prämien eher al» günstiger erkennen läßt. — Die Course stellten sich an den deutschen und englischen Märkten ca. 33 Pfg., in Paris ca. 1 Frck. und an unserem Markte co. 40 kr. niedriger als am Schlüsse der Vorwoche. Zu den gewichenen Preisen zeigte sich entschieden mehr KausSgenetgt- heit, doch ist daS Vertrauen in den Artikel, besonders in den Kreisen der Spekulation, wieder stark erschüttert, und wird eS eines kräftigen Anstöße» bedürfen, um die Haussebewegung wieder in Gang zu bringen. Man erwartet in Fachkreisen allgemein, daß Amerika in aller Kürze wird eingreif« müssen, und da durch den l-tzten Rück gang der Continentalmärkte die Parität mit den amerikanisch« Preisen ziemlich hergestellt ist, ist e» sehr leicht möglich, daß die Situation fich bald günstiger gestalten wird, um so mehr, wenn die Flage der Abschaffung der Ausfuhrprämien bald greifbarere Formen annehm« sollte. — Die österreichische Decemberstatistik zeigt einen Ausfall in der Production von ca. 50 000 Tonnen, die Zahlen für die übrig« Länder find erst für die nächsten Tage zu erwarten. Die sichtbaren Vorräthe beziffert Licht mit 2 360 000 Tonnen gegen 2 482 000 Tonnen und 2 482 000 Tonn« in den beiden Vorjahren, lieber den diesjährigen Rübenanbau liegen nur vereinzelt Mitthei lungen vor. In Deutschland und Oesterreich ist bereit» mit der Contrahirung zu etwa» höheren Preisen al» im Vorjahre begonnen worden, doch dürfte durch den Rückgang der Zuckerpreise hierin ein Stillstand herbeigesührt werden. — Don Havanna wurde ge kabelt, daß 58 Fabriken im Betriebe find und die letzt wöchentlichen ReceiptS 4500 Tonn« betrugen. Sonst liegen aus den Colonien neue Berichte nicht vor. — An unserem Markte ge staltete fich da» Geschäft lebhafter und wurden besonders in Zweit- handwaare größere Parti« umgesetzt. — Diese Angaben erfolgten tn der Voraussetzung, daß fich die große DiSparität, welche, wie wir bereits früher erwähnten, ca. 1 sl. beträgt, auf die Dauer nicht halten kann. — Aber auch in Fabrikwaare hat das Ausgcbot zugcnommen und dürfte hierbei, abgesehen von der Befürchtung eines weiteren Rückganges, vielfach das gleiche Motiv die Veranlassung geboten haben. — Für neu« Campagne waren Umsätze während der ganz« Woche nicht zu verzeichnen. — DaS Raffinadengeschäft in England ließ Alle» zu wünsch« übrig. Der Trabe verhielt fich gegenüber den zahlreichen Offerten in greifbarer Waare ablehnend, und da auch indische Ordre» fehlten, bliev der Verkehr auf einzelne Traniactionen in First Mark» Granulated beschränkt.—In Triest mußten die Preise ebenfalls stärker nachgeb« und waren die Umsätze ziemlich gering fügige, da nur spärlich Ordres einlies«. — Am inländischen Raffi nadenmarkte war das Geschäft lebhafter. Es wurden neuerlich 3 Proc. zum Verkaufe freigegeben, welche zum unveränderten Preise von 36 st. Basis Raffinade ab Fabrik schlank Aufnahme fanden. ** Wien, 10. Januar. Dir Fobrordnung« de« Lloyd für die Linie Triest-Santo» (Brasillinie) und für den indo-chinesisch- japanischen Verkehr sind mit Beginn dieses JabreS erfolgt nad bereit» io Kraft, während dir anderen Fabrordnungea mit 1. Februar in Kraft treten. Di« Brasillinien weilen Aenderungrn gegen da» Vorjahr insofern auf, al» unter Beibehaltung der gleichen Anzahl von Fahrt« «ine bessere Distanzirung iu der Weile durchgeführt wurde, daß eine größere Anzahl von Fahrten während der eigent lichen Kaffeesaison siattfindet. Da» Gleich« gilt für dir Fahrt« der Ungarifchen DampsfchiffsahrtS-Untrrnrhmung „Adria", weich« den Vrasildienst gemeinschaftlich mit dem Lloyd besorgt. Im indischen Dienst ist die Ausdehnung von sechs Fahrten im Jahre bi» noch Uokohama zu verzeichu«, wodurch einem langnehegten Wunsche unserer Exporteure «tfprochrn werden wird. Mit dieier Maß- nahm« steht dir sechsmalige Auslassung von Shanghai auf der Hin- fahrt in Verbindung, doch bat der Lloyd Vorsorge getroffen, daß Li« Sendung« nach Shanghai tm UeberschiffungSdienste ohne Verzug au ihr« Benimmungen gelangen. *— Orsterreichisch-Ungarlsche Baak. In der erst« Woche de» laufenden MonatS ist «ine wesentliche Erleichterung deS Bank statu» eingetret«. Im EScompte waren die Fälligkeiten um 14,58 Millionen Gulden größer al» di« neuen Einreichungen und der Stand der Darleheu gegen Handpfand hat eine Abnahme um 1,07 Millionen Gulden erfahr«, so daß im ganzen Leihgeschäst ein Rückfluß vou 15.6 Millwaeu gegen 18,3 Millionen Gulden und 17,3 Million« Gulden im Vorjahre und in der ersten Jauuarwoche 1896 stattgefnnd« hat. Am Wochrnschluß blieben im EScomp e 192,3 Millionen und im Lombard 26,7 Millionen, also im gesummten Leihgeschäfte 219,1 Millionen Gulden gegen 232,7 Millionen Gulden im Vorjahre und 24^,3 M-llionen Gulden am 7. Januar 1896 invrstirt. Der Metallfchatz beträgt 506,8 Millionen Guld«. Der Banknotennmlaus ist um 20,2 Millionen auf 679,6 Million« Gulden zurückgegaaa«, die steuerfreie Notenresrrvr dageg« um 21,08 Millionen aus 27,4 Millionen Gulden gestiegen; zur gleichen Zeit im Vorjahre betrag solche 14.02 Millionen Guld«. *— Griechische Mouopolgrsellschaft. Ja der Zeit vom I. bi« 19 November 1897, mit welch letzterem Tage da» Rechnungs jahr schließt, vereinnahmte di« Mouopolgesellschaft au» Salz >08300 Dr. (1896 159000 Dr.), Petroleum 357 300 Dr. (420000), Streichhölzer 50 338 Dr. (58000), Svielkarten 19544 Dr. >20000), zolaauuea 535 482 Dr. gegenüber 657 660 Dr. im entsprechenden Zeitraum de» Vorjahre»; «» ergiebt sich also ein Miau» von 122178 De. Für do» zweite Semester 1897 (20. Mai bi» 19. No vember) ergaben sich folgende Einnahmen: au» Salz 1136 981 Dr. (1298 589), Petroleum 2 138730 Dr. (2 528 265), Streichhölzer 566 560 Dr. (574 964), Spielkarten IW 202 Dr. (129 056), zusammen 3 975473 Dr. gegeuüber 4 521 874 Dr. im zweit« Halbjahr 1896; e« ergiebt sich also «i« Mindereinnahme von 546 401 Dr. * Ne» 10. Januar. Nach ein« Confrrenz mit Me Kinky erklärt« der Senator Ehandler, der Präsident werdr ehesten« «ine zweit« WährnugScommisfion «ach Europa schick«. Die verdandlong« seien nur wegeu der ungewöhnlich«» Verhältnisse tu Indien unterbrochen. (Frkf. Ztg.) *— Znr Geschäftslage in de« vereinigten Staaten. An» New York wird vom 9. d. M. gemeldet: Rach den Bericht« über die Geschäftslage iu dea Bereinigt«» Staate» eröffnet« da« neu« Jahr iu zuversichtlicher Stimmung in saft alle« Branchen. Ein« lebhaft» Lhätiakeit ist tu der Eisenindustrie zu constatir«, ebenso tu der Glasindustrie, wo viel« Tausend Arbeiter von Neuem veschäitigan, gesnndea haben. Die Fallissement« hab«, vergliche» Mit de« «tiprechrnd« Perioden der Vorjahre, wesentlich abgenomrnrn. * Gtzdttttz, S. Januar. Di« Goldproduetton tn Neu-Süd wal«» im Jahr» 1897 betrag 292 217 Unz« oder 8854 Unzen «nt»»r al» tu» Vorjahr». Der Verth ergiebt jedoch ein« Zunahme von 15058 K. Da» äußerst trockene Wetter machte viel« Minen da« Stampfe» unmöglich und hatte einen erhebliche» Ausfall iu der Ptodaktipu de» letzte« Quartal« zur Folge. Literatur. Export. Organ d«S „Centrolverein« für HandelSgeographie uud Förderung deutfcher Interessen tm AuSIaade . Die in Berlin am 6. Januar «rfchieaeue Nr. 1 enthält: AboullemeutS-EiolLdnug. — Zur gefälligen Beachtung. — Jahre-wünsche. — Zur wirthschost- lich« Jahreswende. — Centralamerika und Sestindieu: gut Lage in Nicaragua. (Originalbericht von End« November au» Managua.) — Südamerika: AuSelnanderietzuogeu an der südamerikanisch«» Westküste. — Australien und Südsee: Zur Lage in Queentlaud uud die Stimmung über den großbritijchen Zollvereia daselbst. (Oriaiual- bericht an« BriSdane.) — Der Minister Reid von Neu-Süd-NoleS über d« groß-englischen Zollverein.— LerrioSuachricht«: s G«era1- consul William Schöulank. — Vorbereitungen für de» VII^Juwr- aationalrn Grograpden-Congreß zu Verttu im Jahr« 18M. -zft Briefkasten. — Deutsch«- Exportmustrrlager. — Deutsche» Expoxt- dnreau. Leipziger Börse am N. Jauuar. DI« Börse bewegte sich heut« genau iu demselben Fahnoass« wie ihr« unmittelbar» Vorgängerin, von der an« verU» weitwHm signalisier« schwächere» Haltung nahm man kein« Notiz, di« Tendenz kn« vielmehr fortgesetzt den Stempel der Festigkeit. Es entwickelt« fich wieder für «in» Reib« von Effect« Nachsrage, »amentlich aus dem Markt» der Jnduftriepapier», welch« ebensowohl hin und wieder zu belangreichen Abschlüsse» al- auch zu b»d«c«u Cours« sührtr, welch letzter» bi- Schluß dr- ziemlich angeregt« Geschäfte» in Geltung geblieben sind, obwohl au» Berlln nwitertzi» schwache Haltung gemeldet wurde, welch« tu fortgesetzten Reallstrnuß« Ihr« Grund halt«. Verdingungen im Januar. 13. Hamburg, Finanz-Deputotiou, schmiedeeiserne Landrlaber; 20. VreSlau, Stadt-Baudepiitation, eichen« Riemenböbea; 20. Hannover, städt. Canalisation, gußeiserne Röhren rc.; 20. Hannover, städt. Canalisation, Steinzeugröhr«; 22. Kiel, Gasanstalt, gußeiserne Fenster; 24. Cbemuitz, Stadtbauverwaltung, Zaun; 25. Ratibor, BetriebSinspection 2, WirthschaflS-vervachtung; 31. Wilhelm-Haven, kaiserliche Werst, Metallfabrikatr.
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder