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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.01.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-01-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980110028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898011002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898011002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-01
- Tag1898-01-10
- Monat1898-01
- Jahr1898
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1. MM W LtWr TUM M AnzM Ni. ls, Mickg, 18. Kmr W8. (AbtÄ-AMüt.) Königreich Sachsen. Die vorliegende Nummer enthält an anderer Stelle noch folgende, linier diele Rubrik fallende Sonderartikel: Napoleon I. und Alexander I.; daS erste russisch «französische Bündniß (Vortrag von Herrn Professor vr. Marcks im Kaufmännischen Verein). — Er nennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. — Tages- Gewinntisle der 1. Ziehung I. Cl. 133. K. S. LandeS-Lotterie. * Leipzig, 10. Januar. Herr Geh. Bergrath Professor vi. Zirkel hier ist von der Royal Society in London, der ältesten und angesehenste» wissenschaftlichen Corporation Großbritanniens, zum auswärtigen Mitglied gewählt worden, zur Zeit der einzige Vertreter seines Faches im AuSlande. iä. Leipzig, 10. Januar. Der im Jahre 1893 verstorbene Stadtrath Scharf hatte der Gewerbekammer Hierselbst in hochherziger Weise ein Capital von 10 000 mit der Be stimmung vermacht, die Zinsen gedachter Summe alljährlich au Sohne hiesiger Handwerksmeister, die sich dem Handwerke widmen wollen, zum Besuch des TageScursuS der städtischenGewcrbeschule auszuzahlen. Im vergangenen Jahre sind nu» Zinsen im Gesammtbetrage von 625 an sieben Schüler der Gewerbeschule ausgezahlt worden. Weiter war vom Stadtrath Scharf ein Legat von 6000 der Ge werbekammer mit der Bestimmung hinterlassen worden, die Erträgnisse zur Unterstützung bedürftigerHandwerks- meister, bez. deren Wittwen und Waisen zu verwenden. Von diesem Vermächtnisse sind im vorigen Jahre die Zinsen in Höhe von 240 an vier Meister und drei MeisterS- wittwcn vertheilt worden. A Leipzig, 10. Januar. Unter der Überschrift „Der Eisenbahnfahrplan in der Schule" wurde in der Abend nummer deS vorigen Sonnabends die Mittheilung gebracht, die Ludwigsburger Bezirksschulversammlung habe beschlossen, in den Lehrplan der Fortbildungsschulen aufzunehmen, daß in der Geographie daS Lesen deS Fahrplans geübt werden solle. Hierzu tragen wir heute nach, daß in der Kelln er- abtheilung der hiesigen I. Fortbildungsschule schon seit dem Jahre 1892, der Gründung dieser Abteilung, die Schüler mit der Benutzung des CursbucheS gründlich vertraut gemacht werden, so daß die Schüler der ersten Classen im Stande sind, am Ende des Halbjahres, in dem das CurSbuch zur Behandlung gelangt, eiue Prüfungs arbeit hierin selbstständig zu liefern. An der Hand von Hentschel's CurSbuch, deren diese Abtheilung 30 Stück besitzt, müssen die Schüler verschiedene Reisen von Leipzig ans schriftlich ausarbeiten und die Ankunfts- und Abfahrts zeiten in den berührten Orten angeben, die zurückgelegten Kilometer und die Preise der Reise in zweiter und dritter Classe. Auf einer Karte sind die berührten Orte auf zuzeichnen, wenn möglich aus dem Kopfe. —o. Zur Vervollständigung der Grabstätten der in und bei Leipzig zur Zeit des dreißigjährigen Krieges gefallenen Offi- ciere, von denen die meisten, 37, wie wir dieser Tage in dem Artikel „Begräbnißstätten der Paulinerkirche" anführten, sich in dieser befanden, fügen wir auch die in den anderen Kirchen hinzu. In der Nicolaikirche wurden beigesetzt „Der schwedische General major und Reiteroberst Erich Schlange, gest. 1642 bei Breiten feld. Sein prächtiges Schwert, seinen Helm und seinen Eisen handschuh — er war, da ihm früher ein Arm abgeschossen worden, einarmig — besitzt das Museum für die Geschichte Leipzigs. Ferner der schwedische Rittmeister Stellanus Otto von- Mörner, gest. 1644, sowie außerdem des schwedischen Reichsraths General majors und Obristcn zu Roß und Fuß, Gouverneurs von Pom mern und Meißen und Obercommandanten von Leipzig Axel Lilie Sohn, Erich Lilie, ein Student, 13 Jahre 30 Wochen alt, dessen Mutter Frau Christina von Mörner war. In der Tho- maskirche fanden ihre letzte Ruhestätte der sächsische Oberst Hein rich von Bünau auf Bischdorf, gest. 1635, und der.sächsische Oberst Burgau Sasselitzli von Mürenthal, gest. 1638. In der Johanniskirche wurden nur der sächsische Hauptmann Gregor Krieger, gest. 1641, und der sächsische Fähndrich Martin Krieger, in demselben Jahre und muthmaßlich in demselben Gefecht ge fallen, begraben. —m. Leipzig. 8. Januar. Seit dem Jahre 1860 besteht in Leipzig ein Zweigverein der zu Dresden am 10. October 1859 constituirten Allgemeinen Deutschen Schiller- Stiftung, welcher gleich den außer ihm bestehenden drei- undzwanzig Zweigvereinen den Zweck verfolgt, verdienten deutschen Schriftstellern und Schriftstellerinnen oder ihren nächsten Hinterlassenen im Fall schwerer über sie verhängter Lebenssorgen Hilfe und Beistand zu gewähren. Die Mit glieder dieser Leipziger Schiller-Stiftung hielten beute Abend unter Vorsitz deS Herrn Oberbürgermeisters vr. Georgi im Sitzungszimmer des Ratbhauses ihre diesjährige Haupt versammlung ab, deren änbalt die Genehmigung der JahreSrechnung und des Rechenschaftsberichts bildete. AuS den bierbei gemachten Mittheilungen ging hervor, daß der Leipziger Zweigverein im abgelaufenen Geschäfts« jahre 220 Unterstützungen geleistet und 430 dem Centralverein überwiesen hat. Bei der am 8. Oktober in Weimar abgehaltenen Gedächtnißfeier zu Ehren der ver storbenen Großherzogin Sophie ist die Schiller-Stiftung durch Herrn vr. Brockhaus-Leipzig vertreten gewesen. */-» Leipzig, 10. Januar. (Arbeiterbewegung.) Mit den „Arbeitsverhältnissen bei der Firma vorm. Pb. SwiderSky nnd der Behandlung der Arbeiter durch die Beamten da selbst" beschäftigte sich eine gestern im „Felsenkeller" zu Leipzig-Plagwitz abgehaltene, von etwa 500 Personen be suchte Metallarbeiterversammlung. Herr Scheib berichtete: Infolge verschiedener in genannter Fabrik vorhandener Mißstände, als mangelhafte Schutzvorrichtungen, Ventilation, Beleuchtung, Waschraume, AbortS, ferner wegen ungehöriger Be handlung der Arbeiter durch die Meister, Lohnreduciruugen, insbesondere aber in Rücksicht auf die dort herrschende Ueber- stundenarbeit sei daS Agilationscomitö der Metallarbeiter Leipzigs von einer Versammlung der in vieser Fabrik be schäftigten Arbeiter beauftragt worden, bei der Firma wegen Abstellung dieser Mißstände vorstellig zu werden und um Ein setzung eines Arbeiterausschusses zu ersuchen. Die Fabrikleilung habe sich hiergegen nicht gesträubt und auch die Beseitigung der Ueberstunden mit Anfang dieses JahreS zuaesagt. DaS Letztere sei nun leider nicht geschehen. Die Firma hat in Folge dringender Arbeiten die Ueberstunden noch nicht ganz beseitigen können und da einige Schlosser sich geweigert haben, Ueberstunden zu arbeiten, ein Arbeiter auch deshalb entlassen wurde, so sind zwischen der Geschäftsleitung und den Arbeitern Differenzen entstanven, zu deren möglichster Schlichtung die gestrige Versammlung einberufen worden war. Der Referent betonte noch ganz besonder», daß die oberste Leitung der Fabrik keine Kenntniß von den gerügten Uebel- ständen haben würde und daß der erste Leiter der Firma mit zu den humansten Arbeitgebern zähle. Eia in der Versammlung anwesender Director und noch andere Beamte der Fabrik stellten einige» von dem von Herrn Scheib Vorgebrachten richtig, versprachen die Klagen, soweit sie be rechtigt seien, zu berücksichtigen, die gerügten Uebelstände soweit möglich zu beseitigen und die Ueberstunden in kürzester Zeit möglichst einzustellen. Die Versammelten erkannten in einer zur Annahme gelangten Resolution den guten Willen der Fabrikleitung, die Mißstände abzustellen, an, verurtheilten aber die Entlassung de» Arbeiter- und gaben der ErwartuZ Ausdruck, daß die in erwähnter Fabrik beschäftigten Arbeiter eventuell ihre Solidarität beweisen würden. — Der Evangelische Arbeiter-Verein Gruppe Gohlis- Eutritzsch htrlt am Sonutag Abend im übervollen Saale des Schillerschtößchen» seine Weihnachtsfeier ab, die äußerst gelungen war. Eta großer Festretaen von 34 Kindern, »in» Art geschicht lich« ßhUMKÜchs» d« Böttcher, tresflich vou d«m Varfi »enden Herru Posen» rinstudirt, eröffnete sehr schön die Feier, wobei die als Engel austretende» Damen Elsa und Frieda Zweck, sowie M. TunglowSk» prächtige WeihnachtSlieder sangen, während Herr Po fern in seiner warmherzigen Ansprache die Grundsätze des Vereins: Gottesfurcht ohne Heucheln, Königstreue ohne Schmeichelei, Nächstenliebe durch evang.«sociale Thätigkeit darlegte. Zwei schöne Gesangsvorträge der Sängerabtheilung umrahmten die reiche und praktische Kinderbescheerung, während die höchst gelungene Ausführung des Festspiels: „Waldhüters Weihnacht", wobei sich die Herren Naumann und Thalhcim, sowie Frau Thalheim besonders auszelchnetrn, den Abend beschloß. — In heutiger Ziehung der königlich sächsischen LandeS- lotterie siel der Gewinn von 30 000 in die Collecte des Herrn Alexander Hessel in Dresden auf Nr. 20 03l. -<— Bei der in diesen Tagen erfolgten Vertheilung des für das Personal der Linien Gohliö-Connewitz, Gohlis-Kaiser-Wilhelmstraße und Möckern-Pestalozzistraße- Bayerischer Bahnhof der „Großen Leipziger Straßen bahn" gesammelten Weihnachtsgeschenkes, wozu Dank der Opferfrcudigkeit des diese Linien benutzenden PublicumS die Summe von 1051,50 zur Verfügung stand, konnten bedacht werden: 108 Schaffner und Führer je mit . » , . 4,75 55 Schaffner und Führer je mit > . . . 4,— - 55 Schaffner und Führer je mit ... . 3,30 - 3 Schaffner und Führer ze mit .... 2,60 - 13 Controleure und Fahrmeister zusammen 47,— - 2 Bahnmeister und 3 D6pötbeamte zus. . 19,— - 30 Weichensteller und Schienenräumer zus. 63,20 - —o. Wie das in das Klosterquadrat zu Sanct Pauli in der Universitätsstraße eingeschobene Grundstück „ZumGoldenen Bär" zu seinem Namen gelangte, erzählte die auf dem alten Johannisfriedhofe aufgefundene eiserne Grabplatte des Bürgers und Gastwirths Christian Bär. Die Inschrift besagte, daß dieser 1610 in Schneeberg geboren wurde, später nach Leipzig kam und hier auf akademischem Boden einen Gasthof anlegte, welchen er seinen Namen „Der braune Bär" gab, und 24 Jahre bewirthschaftete. Bär war ein origineller, durch seine lustigen Schnurren damals weit bekannter und genannter Mann, wie er denn auch als Bär eine Jungfer Dorothea Wölfin zur Frau wählte. Er starb 1655. Nach ihm wurde der „Gasthof zum braunen Bär" in einen „Goldenen Bär" umgewandelt. Der gegenüberliegende „Weiße oder Silberne Bär" erhielt seinen Namen erst im nächsten Jahrhundert in Folge eines Neubaues. — Ansichtskartensammeln. Ein zeitgemäßer und weit verbreiteter Sport ist heute das Ansichtskartcnjamineln. Es sammeln heute nicht nur junge Damen, auch ernste Gelehrte verschmähen es nicht, diesem Sport zu huldigen, sogar unsere sächsische Landes« regierung unterstützt ihn durch Ausschreibe» eines Wettbewerbes sür Zeichnungen von Ansichtskarten. Es erscheint deshalb angebracht, die Aufmerksamkeit der Sammlerwelt auf eine Vereinigung zu lenken, welche nicht nur ihre Mitglieder vor Uebervortheilung durch unreelle Händler und Sammler schützt, sondern auch Len ernsthaften Zweck verfolgt, die Mitglieder zu einer systematischen Anlage ihrer Sammlungen anzuhalten, den gegenseitigen Austausch zu fördern und die Mitglieder durch eine vom Verband herausgegebene Fach zeitschrift zn veranlassen, die idealen und nützlichen Seiten des Sportes herauszukehren, damit dieselben darin ein Feld der an regendsten Unterhaltung suchen und finden und so auch Nutzen aus dem Sammeln der Ansichtskarten zu ziehen vermögen. Zahlreiche andere Vortheile, wie z. B. die monatlichen Rundsendungen mit den großartigsten Kartenauswahlen aller Fabrikate, aller Gegenden und Länder und zu den denkbar billigsten Preisen von 1, 2, 3, 4 und 5 -H, internationaler Tauschverkehr zum gegenseitigen Austausch adressirter Karten, Besorgung seltener Karten, Adreßbücher und sonstiger Fachliteratur zu Vorzugspreisen u. s. w. machen die Mit« gliedschaft Vortheilhaft. Diese Vereinigung beabsichtigt, einen Leipziger Ortsverband einzurichten, und wer sich diesem an» zuschließen gedenkt, wird das Nähere im Jnseratentheile erfahren. —o. Neujahrsgratulation. Eine das frühere Neujahrsgratuliren durch gewisse Rathsbeamtete, als zu ihren officiellen Amtseinkünften gehörig, bezeich nende Verordnung, erschien im December des Jahres 1597. Von jetzt an durfte der Stadt pfeifer, welcher zugleich Thürmer war, nicht mehr von Haus zu Haus gehen und „die Bürger anblasen". Dafür hatte ihn der Rath mit einem Thaler aus der Stadtcaffe zu entschädigen. Eben soviel bekam jeder der beiden Gerichtsfrohne als Ent schädigung für das ihnen zustehende Gratulationsrecht. Die Jahreseinkllnfte des Stadtpfeifers im Rathsdienst finden sich mit 15 Schock 36 Groschen für Abblasen vom Thurme, Kirchenmusik, Seigeraufziehen und Thurmwache von früh 3 bis Abends 9 Uhr; für die Nachtzeit außerdem noch 4 Schock 20 Groschen verrechnet. Außerdem bekam er ein Schock baar zu Geleuchte, 25 Scheffel Roggen und zu Pfingsten ein neues Kleid. A Leipzig, 10. Januar. Verhaftet wurde gestern ein hier wohnhafter 46 Jahre alter Buchhalter aus Gleicher wiesen, der sich von 1892 bis 1897 in einer Fabrik in Böhlen in Th., woselbst er eine Vertrauensstellung einnahm, Unterschlagungen in Höhe von 79000 Mark zu Schulden kommen ließ. 2 Leipzig, 10. Januar. Heute Morgen fand in einem Geschäftslocale der Gellertstraße eine Gasexplosion statt. ES war daselbst vorgestern eine neue Gasleitung gelegt, die alte aber versehentlich nicht abgedreht worden. Als nun heute Morgen Gasgeruch sich bemerklich machte, stieg ein Markthelfer deS fraglichen Geschäfts mit einem brennenden Lichte in der Hand auf eine Leiter, um nach der Ursache deS Gasgeruches zu sehen. Dabei er folgte die Explosion, durch die der Markthelfer vow der Leiter geschleudert, das Schaufenster auf die Straße hinauSgenrorfen und eine Berbindungswand durchgeschlagen' wurde. Der Markthelfer kam mit einer leichten Verletzung am Halse davon. Weitere Verletzungen von Personen kamen nicht vor. — Gestern Nachmittag fand in einem Expeditions raume auf dem PeterSsteinwege eiu geringfügiges Schadens feuer statt, daS von der Feuerwehr schnell gelöscht wurde. —* Wegen gefährlicher Körperverletzung erfolgte die^ Verhaftung eines 24 Jahre alten Schlossergesrllen aus Krumbach in Bayern. Derselbe war in vergangener Nacht in einer Restauration am Thoinaskirchhose mit mehreren Personen in Streit gerathen. Hierbei schlug er einen Kutscher und einen Obermüller mit einem Bierglase und einem Teller aus den Kopf, so daß Beide schwere Verletzungen erlitten und sich in ärztliche Behandlung begeben mußten. —* Ein Diebstahl mittel» Nachschlüssel» ist in der Nacht vom Sonnabend zum Sonntag in einem Geschäft-locale der Peters» straße zur Ausführung gekommen. Hierbei ist eine eiserne Cassrtte mit circa 400 baarem Gelbe und an» der Laden» casse ein Geldbetrag von etwa 30 gestohlen worden. — Ein 19 Jahre alter Handarbeiter au» Zwenkau, der in einer größeren Gärtnerei in Gohlis Einkäufe besorgte, entwendete bei vieser Gelegenheit 19 Stück Palinrnzweigr aus dem Palmrnhause, die er unter seinem Ueberzieher versteckt». Dies wurde jedoch bemerkt und der Dieb der Polizei übergeben. — Weiter wurde wegen Dieb», stahl» ein schon vielfach vorbestrafter 30 Jahre alter Hand» arbeitrr aus Altenburg verhaftet. Derselbe stahl aus einer Hausflur der Gerberstraße einen Tisch. Al» er sich mil seiner Beute entfernen wollte, erfolgte seine Festnahme. — Bon dem Corridor einer hiesigen Schul« sind am Sonnabend Vormittag ein Mädchen-Wintermantel von blauem geflockten Stoff, et» Mädchenmantel von dunkelblauem geflockten Stoff mit Kapuze und ein Jacket von dunkelblauem wolligen Stoff mit Puff ärmeln gestohlen worden. —* Freiwillig meldet« sich gestern bei der Polizei rin 22 Jahre alter Buchhalter au» Berlin mit der Beschuldigung, daß er am Dien-tag seinem Principal, einem Möbelhändler in Berlin, tausend Mark unterschlagen und da» Geld bi» auf den letzten Pfennig vrrthan habe. Der Bursch« wurde in Haft genommen. — Frstgruommrn wurden ferner gestern von der Polizei ein 28 Jahre alter Eommi» und eia 17jährtger HaudlungSlrhrliug, beide au» Dresden gebürtig. Ersterer wird wegen verschcedenrr Betrügereien, Letzterer wegen Unterschlagung von Dresden au» gesucht. — Wegen Mteth- geldprrllerei wurde ein 17 Jahr» alte» Dieustmädchen au» Trachenau in Hast genommen. — Ferner erfolgt» wegen Betrog» di» Festnahme Unis KP Jahr« alte» Arbeiter» an» Zwickau. Der Schwindler machte sich an einen hier zugereisten jungen Mann, der eine» goldenen Ring zu verkaufen beabsichtigte, heran und vertauschte den Ring gegen einen sog. Nepperring. 1 f Die 3 Jahre alte Handarbeiters-Tochter Louise K. kam gestern mit der Hand in die Reibeinaschine und erlitt hierbei eine so schwere Handverletznng, daß man sie sogleich nach Anlegung eines Nothverbandes dem Krankenhause St. Jacob zusührcn mußte, woselbst man alsbald operativ eingrisf. * Pega«, 10. Januar. Gestern fand durch Herrn Superintendent Spranger aus Borna die feierliche Ein weisung unseres bisherigen DiakonuS, Herrn Dillner, zum Pfarrer, sowie die Ordination und Einweisung des PredigtamtScandidaten Herrn Größel, bisher Realschullehrer in Großenhain, zum DiakonuS statt. * lshcmnit;, 9. Januar. Die Bäckermeister von Einsiedel und Umgebung planten die Errichtung einer ZwangS- innung. Die Kreishauptmannschaft zu Zwickau hat aber den Antrag als zur Zeit gesetzlich unbegründet zurückgewiesen. ES wird nunmehr dort eine freiwillige Innung gegründet werden. Zwickau, 10. Januar. Die Socialdemokraten im 18. sächsischen RcichstagSwahlkreise haben in einer gestern hier abgehaltenen Parteiversammlung den bisherigen Vertreter, Gastwirth Stolle in Gesau, wiederum als Can- didalen nominirt, auch Vertreter zur Landeöversammlung der Socialdcmokraten SachsenS in Leipzig gewählt. Im Jahre 1895 wurde wegen socialdemokratischer Umtriebe der Ver band sächsischer Berg- und Hüttenarbeiter zu Zwickau vom hiesigen Landgericht ausgelöst. Die Liqnidationsversammlung beschloß, das Verbandsvermögen, über 90 000 einer neu zu begründeten Sterbecasse sächsischer Berg- und Hütten arbeiter zu überweisen. Neuerdings klagen eine Anzahl früherer Mitglieder des aufgelösten Verbandes gegen die Liquidatoren auf Rechnungslegung und Aufhebung des beregken Versammlungsbeschlusses. DaS hiesige königl. Landgericht hat neuerdings dem ersten Puncte der Klage entsprechend erkannt, im klebrigen aber letztere abgewiesen. — Don gut unterrichteter Seite geht unS auS Zwickau, 8. Januar, folgende Mittbeilung zu: In der heutigen Nummer des Tageblattes findet sich eine Mittheilung aus Zwickau, in der von einem Eigenthumsrechl der politischen Gemeinde an dieobereHälfte des Marienkirchenlburmes gesprochen wird. Ich weiß, daß einzelne Kreise der Stadt die Meinung haben, als gehöre die obere Hälfte deS Tburmes der Stadt; aber dieser Meinung ist vom Kirchenvorstand stets wider sprochen worden, welcher vielmehr die gesammte Kirche als im Besitze deS Kirchenlehnö befindlich ansieht. Die politische Gemeinde batte, weil der Tbürmer freie Wohnung im Thurm hatte, die Pflicht, die obere Hälfte des Tburmes in baulichem Zustand zu erhalten; daraus ist vielleicht die Annahme ent standen, daß diese Hälfte im Besitze der politischen Ge meinde sei. — Zwönitz, 7. Januar. In der heutigen 2. Sitzung im neuen Jahre beschloß der Stadtgemeinderath nach mehr stündiger Berathung und nach regem Meinungsaustausch in namentlicher Abstimmung, und zwar einstimmig, die Er richtung einer Hochdruckwasserleitung. DaS Unter nehmen stellt sich deshalb günstig, weil auch die Staatsbahn verwaltung die Entnahme ihres Wasserbedarfs auS dem zu errichtenden Wasserwerk zugesagt hat. * Glauchau, 9. Januar. Im benachbarten Reinholds hain verschieden in der Nacht zum Freitag in einer Stunde der 80 Jahre alte Auszügler Johann Gottlob Gräfe und seine 77 Jahre alte Ehefrau. Dem so schnell zusammea auS dem Leben geschiedenen hochbetagten Ehepaare war es ver gönnt, vor einigen Jahren noch die goldene Hochzeit zu feiern. * Schönefeld, 9. Januar. Am heutigen Tage fand die feierliche Einweisung des neuen HilfSgeistlichen Herrn Walter Friedrich statt durch den EpboruS Herrn Super intendent v. Michel, welcher seiner Einweisungsrede das Schristwort zu Grunde legte: „Hat Jemand ein Amt, so warte er deS Amtes". * Meerane, 9. Januar. Unsere Stadt beabsichtigt, die hiesige Gasanstalt, die sich in Privathänden befindet, an- z «kaufen. In der nächsten Stadtverordnetensitzung soll hierüber berathen werden. Im Laufe dieses Jahres werden in unserer Stadt zwei größere sächsische Corporationen tagen und zwar der Sächsische GastwirthSverband und der Verein der sächsischen Gemeindebeamten. — Bezüglich unserer Wasserleitungs-Angelegenheit theilte Herr Bürgermeister vr. Ebeling in der letzten Stadtverordneten sitzung mit, daß der Vertrag mit Herrn Baurath Thiem in Leipzig zum Abschluß gelangt sei, er jedoch eine Garantie für eine bestimmte Menge von Wasser nicht übernehmen könne. Die Bohrversuche in Zumroda werden fortgesetzt. )-( DclSnitz i. B, 10. Januar. Am 1. Januar d. I. ist hier das Regulativ über die Sonderbesteuerung der Consumvereine, sowie anderer Großbetriebe und Com- mandit-Gesellschaften, wenn sich dieselben damit befassen, Lebensmittel, Bekleidungsgegenstände, Heizung«- und Be leuchtungs-Materialien und sonstige für den täglichen Gebrauch dienende Maaren hier im Einzelnen zu verkaufen, in Kraft getreten. Diese Umsatzsteuer beträgt bis auf Weiteres 2 Procent der erzielten Noheinnahme. — Fünfundzwanzig Jahre als Schuldirector thätig war am 7. Januar d. I. Herr Ludwig Beyer, hier. Derselbe tritt am 1. April d. I. in den Ruhestand. — Förmlich abgeschlachtet hat sich selbst in Unter trieb el der dem Trünke ergebene Handarbeiter L. Er brachte sich mit einem Brodmesser am Halse zahlreiche Schnitte bei und verblutete sich. — Bei einem Bestellaange am NeujahrStage siel in Ob er kotzau.der Briefträger Merkel rücklings eine Treppe herab und erlitt dabei so schwere Rück gratsverletzungen, daß er am 6. Januar nach schweren Leiden starb. I- Reichenbach i. P., 9. Januar. In unserer jetzt rund 25 600 Einwohner zählenden Stadt betrugen im verflossenen Jahre 1897 die Steueranlagen für die Stadt 410 941,53 die Bierfteuer ergab 18 0Ü0 und die Hundesteuer 4090 Die gesammte Abschätzungssumme der Staatssteuer beläuft sich auf 13 961059 .6, so daß daS St euer soll für den Staat 248000 betrug. Die Versicherungssumme der Gebäude belief sich auf 32 849 320 und wurden hierfür an BrandversicherungS- beträgen 34 780,20 vereinnahmt. Die städtische Spar kasse ergab einen Zinsenüberschuß von 88 000 so daß nach Abzug für den Reservefonds der Stadt ungefähr noch 69 500 zugeführt werden konnten. Der bei dem Sch lacht- viebhof, welcher keine städtische Anstalt ist, erzielte Ueber- schuß betrug 85000 daS von der Fleischerinnung bei der städtischen Sparcasse erborgte Capital beträgt nur noch 376 693,71 Der zum Bau eine» WebschulgebäudeS angesammelte Fonds beläuft sich auf 35 000 so daß bei der Inangriffnahme dieses Neubaues noch SO—100 000 auf- zubringe» sind. Obgleich erst in dem jetzt verflossenen Herbst eia neugebautes Schulgebäude mit 24 Claffenzimmern bezogen worden ist, wird dasselbe bei dem Anwachsen der Stadt bald gefüllt sein, so daß in Kürze an den Neubau eiue» vierten BürgerschulgebäudeS gedacht werden muß. )-( Alt«»c«1tzal, 10. Januar. Einem Opfer de» gegen wärtigen im Ganzen doch so" mild aufgetretenen WiulerS, dem au» Auerbach gebürtigen Schuhmacher Ebert, wurden am Mittwoch im hiesigen Krankenhaus- beide Beine amputirt. Der Unvorsichtige hatte in einer der letzten Nächte de» vergangenen Jahre» in einem Strohfeimen -»schlafen und dabei di« Gliedmaßen total erfroren. — Pirna, 8. Januar. Gestern Abend gegen 7 Uhr hielt der Fährgehilfe Zschiedrich eine Schaluppe auf dem Strome auf, welche getrieben kam, und in der ein 13 Jahre alter Knabe saß. Wie sich ergab, war der Knabe in Dresden seiner Mutter, welcher er einen Geldbetrag unterschlagen und den er vcrthan hatte, entlaufen, und als er in Obervogel gesang vor Hunger nicht weiter konnte, hatte er die an einen größeren Kahn angebundene Schaluppe von demselben gelöst und bis hierher zur Fahrt benutzt. Würde er hier nicht rechtzeitig aufgehalten worden sein, so hätte er sehr leicht an den Brücken Pfeilern verunglücken können. —r. Dresden, 10. Januar. Vom 1. d. M. ab ist der in weiten Kreisen bekannte und hochgeschätzte Betriebs- telegraphen-Director Herr Professor vr. Ulbricht von der Leitung der BetriebStelegraphen-Oberinspection der sächsischen Staatöbahnen entbunden und der königlichen Generaldirection zugewiesen werden. Die Leitung der vorgenannten Betriebs telegraphen-Oberinspection ist vom gleichen Zeitpuncte ab dem Bauinspector Oehme zunächst interimistisch übertragen werden. — Ein grausiger Schatz im Dresdner ethno graphischen Museum. Im Jahre 1830 wurde eine Anzahl alter, kleiner Häuser und Scheunen vor dem Grimmaschen Thore in Leipzig abgebrochen. Unter diesen Häusern waren auch Niederlagen von Speditionsgeschäfte». Bei Räumung einer solchen Niederlage sand sich eine Kiste, die seit den letzten Jahren deS vorigen Jahrhunderts in den Geschäftsbüchern mit dem Dormerk auf geführt war: „Dem Vorzeiger deS ausgestellten Niederlags scheineS gegen Zahlung aller Spesen wieder auSzn- liefern." Nachdem die Niederlage geräumt und die Kiste ein Drittel Jahrbunvert gelagert hatte, ohne daß sich während dieser langen Zeit ein Eigenthümer meldete, wurde dieselbe geöffnet und es fanden sich varin drei menschlicheKöpfc in Wachs nach gebildet, das Heu, in dem sic verpackt waren, war total vermodert und vadurch auch die WachS- köpse ganz vergilbt, Augenbrauen und Augenwimpern ver loren und auch sonst kleine Beschädigungen vorhanden. Aus einer zerfallenen und vermoderten Schrift, die in der Kiste lag, ließ sich, so erzählt Prof. Porth im „Dr. Journ.", aber auch ganz deutlich entziffern, daß dies die Köpfe der drei berüchtigten Wütheriche der großen französischen Revolution seien: Robespierre, Couthon und Saint Just. Tie Todt en masken der Köpfe sind von dem Neffen deS Henkers „Samson", welcher Bildhauer und Modelleur war, sofort nach der Hinrichtung abgenommen und dann gleich die Köpfe modellirt werde». Bei Nobespierre sind die feinen Blatternarben, zumal au dem Nasensattel, ganz deutlich wiedergegebc». Die Guillotiniruug Couthon's machte große Schwierigkeiten, da Hinterkopf, Hals und Rücken eine kurze, gerade Linie bildeten. Die Vergleichung der Köpfe mit de» gleichzeitigen Portraits in Paris haben die vollständige Aehn- lichkeit dargethan. Der Besitzer des HauseS, in welchem die Kiste vorgefunden wurde, war mit dem in den Dreißiger Jahren am Leipziger Stadttheatcr engagirteu Cbaratter- komiker Julius Koch befreundet. Koch kam auf seine Bitte in den Besitz der Köpfe, die er bei seiner Uebersiedelung au die Dresdener Hofbühne mit nach Dresden nahm. Später vertauschte er die Köpfe gegen eine getrocknete Cap-Rose, die in den 40er Jahren zu den Seltenheiten in Deutschland ge- gehörte und die er zu einem bestimmten Zweck haben wollte. Dann kamen die Köpfe in den Besitz einer älteren Dame, welche sie vor Jahr und Tag dem „Ethnographischen Museum" in Dresden vermachte. Kunst und Wissenschaft. —o. Von der Direktion eines auswärtigen Kuustinstiiuis war an hohe künstlerische Kreise Leipzigs die Anfrage gestellt worden, cd in unserer Stadt etwas über den Leden-gang eines bedeutenderen Malers, des in Zeulenroda geborenen Erhard Grünler, zu ermiiieln sei, als besten Wohnort im ersten Drittel unseres Jahrhunderts sich Leipzig verzeichnet finde, sonst aber alles Weitere fehle. Obgleich nun weder in den verschiedenen Künstlerlexitons, noch in den Abrest büchern und amtlichen Einwvhncrverzeichniffen der Genannte ans zusinden war, ist cs doch gelungen, obenerwähnte Anfrage voll zn beantworten. Der 1797 in Zeulenroda geborene Erhard Grünler war der Sohn eines Zcugwebers und mußte ebenfalls dieses Hand lvcrk erlernen. Er trieb aber nebenbei auch Malerei, und brachte es darin so weit, daß er in den Nachbarorten ponraitirre und sich da mit so viel Geld erwarb, daß er nach Neapel und später nach Rom gehen und dort seine Studien machen konnte. Zurückgckehrt, malle er den Großherzog Carl August von Weimar und einige Maie den Kaiser Alexander von Rußland, sowie Goethe. Ter Großherzog ernannte ihn zum Professor. Später lebte Grünler abwechselnd in Leipzig und Berlin, ohne jedoch dort hcimathgehörig zu sein, da er in den Personalverzcichntssen fehlt. Nach seiner Verheirathung siedelte er bleibend nach seiner Gebnrtsstadt Zeulenroda über, wo er als lebhafter und liebenswürdiger Gesellschafter geehrt und ge achtet am 17. Octobcr 1881 in dem hohen Alter von 84 Jahren mit Tode abging. Wohl nur seine spätere stille Zurückgezogenheit war Veranlassung, daß ein Künstler, dessen Werke als Ehrenzeugnisse seiner Thätigkeit auf dem Gebiete der Kunst fortleben, der Ver gessenheit anheimsallen konnte. * München, 6. Januar. Gestern ist nach langem Leiden Prof. vr. Max Lossen, Secretair und ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften, gestorben. Am 25. April 1842 ans der Emmershäuser Hütte bei Usingen als Sohn des dortigen Hütten directors geboren, studirte er in München und Bonn und, nach einem längeren Aufenthalte in Spanien, in Heidelberg Geschichte. Im Jahre 1871 siedelte er nach München über. Hier beschäftigte er sich mit historischen Studien. 1881 wurde er zum Secretair der Akademie der Wissenschaften, später zum ordentlichen Mitglied der« selben, bezw. der historischen Commission ernannt. In beiden Stellungen wirkte er mit großer Hingebung und mit vielem Erfolg. Sein Hauptwerk war die Geschichte des Kölnischen oder Truchsessen« kriegs. An dieser Stelle sei noch die herzgewinnende Liebens« Würdigkeit seines Wesens erwähnt, die ihm überall Freunde erwarb. * In die Nedaction von „Westermann's Jllustrirten Deutschen Monatsheften", die soeben ihren 42. Jahrgang begonnen haben, ist neben Herrn vr. Adolf Glafer, dem seit Bestehen der Monats hefte thätigen Redocteur, Herr vr. Friedrich Düsel berufen worden, der vom Januarheft 1898 an auch verantwortlich zeichnen wird. Die russische Universität TomSk in Sibirien besteht bisher nur aus einer, der mediciniichen Facultät (gegründet iin August 1888). Jetzt ist nun endlich beschlossen worden, zum Herbst dieses JahreS auch die zweite, die juristische Facultät zu eröffnen, und zwar soll dies geschehen mit 11 ordentlichen nud 5 außerordentlichen Professoren. Es erweist sich al» ein Fehlgriff, daß nicht mit der Errichtung der juristischen Facultät begonnen worden ist, weil die im vorigen Jahre in Sibirien eingeführte russische Gerichts« Verfassung von 1864 eine Menge juristisch gebildeter Leute erfordert, die nun mit großen Kosten auS dem europäischen Rußland ent« nommrn werden müssen, und dabei ihrer Ausgabe doch noch nicht so genügen können, wir einheimische Kräfte, weil sie die OrtSver« hältnisse nicht kennen. — Die medicinische Facultät in Tomsk hat bisher 251 Aerzte ausgebildet; davon haben sich 54 ins europäische Rußland begeben, und nur von 106 sind genaue Nach richten vorhanden, daß sie in Sibirien thätig sind. Theater. Am Freitag feierte der prnsionirte preußische Hof« schauspieler Karl Sonntag in Dresden, wo er seit Jahren lebt, sein siebzigjährige» GeburtSfest. Sonntag ist ein Schüler der Wiener guten Burgtheater-Tradition. Fichtner war sein Bor« bild und ist e» bi» zum heutigen Tag« geblieben; noch jüngst schrieb rin bekannter Kritiker nach einem Ganspiele de» jugendfrische» Jubilar-, daß dieser „zu den natürlichsten deutschen Schauspielern gehört". Er ist auch einer der populärsten Darsteller, denn während seiner Gastspiele kam er in all» Wettrichtungen Deutschland» und Oesterreich». Die schriftstellerische uud künstlerisch« Thätigkeit Soun« tag» ist wohl uoch nicht abgeschlossen; er wird auf der Bühne wie in der Literatur noch öfter al» willkommener Gast «scheinen.
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