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01-Orchesterkonzert Dresdner Philharmonie : 14.02.1969
- Titel
- 01-Orchesterkonzert
- Erscheinungsdatum
- 1969-02-14
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Philharmonie Dresden
- Digitalisat
- Philharmonie Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id880545186-19690214012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id880545186-1969021401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-880545186-1969021401
- Sammlungen
- Projekt: Bestände der Philharmonie Dresden
- Musik
- Saxonica
- Performance Ephemera
- LDP: Bestände der Philharmonie Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- EphemeraDresdner Philharmonie
- Jahr1968/1969
- Monat1969-02
- Tag1969-02-14
- Monat1969-02
- Jahr1968/1969
- Links
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Carl. Orff, der sich stark dafür eingesetzt hat, die Oper der Renaissance für die Musikbühne unserer Zeit, für die Menschen der Gegenwart zurückzugewinnen, schuf außer Neubearbeitungen von Monteverdis Bühnenwerken „Orfeo" und „II ballo delle ingrate" im Jahre 1925 auch eine textlich wie musikalisch freie Neugestaltung der „Klage der Ariadne". „Orff gibt ihr den Zuschnitt einer Dacapo-Arie mit gegenüber dem Original freier ausgestaltetem Mittelteil. Alle Charakteristiken des Stils erweisen die einleitenden Ritornellteile, die eine echte Kreuzung zwischen Monteverdi und Orff darstellen. Auch hier sind zudem die Akzente der Begleitung in moderner Weise gesetzt, um die gewaltige Ausdrucks substanz dieser großen Klagearie in aller Dramatik bis auf die Wurzel frei zulegen" (A. Liess). Ludwig van Beethovens Ballett „Die Geschöpfe des Prometheus" op. 43, ein Auftragswerk, dessen Inhalt seinen humanisti schen Ideen zutiefst entsprach, wurde am 21. März 1801 im Wiener Kärntner- thortheater unter dem Titel „Gli uomini di Prometheus" („Die Menschen des Prometheus") uraufgeführt. Der italienische Ballettmeister Salvatore Vigano, der auch selbst komponierte, hatte die Handlung verfaßt. Heute sind jedoch die Originalpartitur des Werkes und das Textbuch verschollen. Nur zeitgenös sische Berichte über die Aufführung sowie verschiedene Eintragungen des Kom ponisten in einer Kopie geben Hinweise auf den Handlungsverlauf. Auf einem erhalten gebliebenen Theaterzettel wurde der Inhalt des „mythologischen, alle gorischen Balletts" folgendermaßen erläutert: „Die Grundlage dieses allegorischen Balletts ist die Fabel des Prometheus. Die Philosophen Griechenlands, denen er bekannt war, erklären die Bespielung der Fabel dahin, daß sie denselben als einen erhabenen Geist schildern, der die Menschen zu seiner Zeit in einem Zustand von Unwissenheit antraf, sie durch Wissenschaft und Kunst verfeinerte und ihnen Sitten beibrachte. Von diesem Grundsatz ausgegangen, stellen sich im gegenwärtigen Ballett zwei belebt werdende Statuen dar, welche durch die Macht der Harmonie zu allen Leidenschaften des menschlichen Lebens empfänglich gemacht werden." Die Ballettmusik entstand zeitlich zwischen der 1. und der 2. Sinfonie. Wie in der 1. Sinfonie ist auch in der „Prometheus"-Musik noch „Mozarts Geist aus Haydns Händen" zu spüren. Zeitgenössische Kritiker fanden sie „für ein Ballett zu gelehrt". Uns erscheint sie heute in ihrer klassischen Haltung als „würdig, edel und anmutig". Vor allem wird der humanistische Inhalt des Balletts musi kalisch zwingend dargestellt: Um die Menschen aus den Fesseln der Unwissen heit zu erlösen, sie mit dem Drange nach Wissen, Glück und Freude zu erfüllen, raubt Prometheus den egoistischen Göttern die lebensspendende Kraft des Feuers. Die C-Dur-Ouvertüre ist wohl das bekannteste Stück der „Prometheus"- Musik geworden. Die langsame Einleitung, der Adagio-Teil, mit einem disso nanten Sekundakkord und mehreren kraftvollen Akkorden eröffnet, weist ein kantables C-Dur-Thema auf, das dem Larghetto-Thema der 2. Sinfonie ver wandt ist und die edle Gestalt des Kulturbringers Prometheus symbolisiert. Im Gegensatz dazu ist das Thema des anschließenden lebhaften Hauptteiles, Allegro molto con brio, tanzhaft-heiter, im Staccato vorübereilend. Ein weiteres graziles Flötenthema gesellt sich hinzu. Nach einer kurzen Durchführung des thematischen Materials, nach der Reprise bringt die Coda den glanzvoll-fest lichen Höhepunkt und Abschluß des Stückes. In der heute erklingenden, von Lothar Seyfarth zusammengestellten Konzertsuite folgen der Ouvertüre noch vier weitere Teile der „Prometheus"-Musik, die leider im Konzertsaal sonst nicht zu hören sind. Darunter befindet sich die Introduktion zum I.Akt, eine dramatische Schilderung des Feuerraubes bei Ge witter, Sturm und zuckenden Blitzen: eine „Tempesta", die das Gewitter der Beethoven sch en „Pastorale" vorwegnimmt, und ein Adagio aus dem 2. Akt von bezaubender lyrischer Klangschönheit, mit Harfe und verschiedenen Instrumen talsoli. Zu Pizzikato-Rhythmen der Streicher führen, wie es Karl Schönewolf einmal formulierte, „Flöte, Klarinette und Fagott wechselweise solistische Ge spräche, und das Solo-Cello äußert sich in einer eleganten Kadenz. Die Szene drückt die Wirkung der Musik auf die Geschöpfe des Prometheus aus." Im Fi nale verwendete Beethoven jene freudig-volkstümliche Contretanzmelodie in Es-Dur, die er in den „Eroica"-Variationen für Klavier weiterentwickelte und im Finale seiner „Eroica" zum Gipfel führte. So hat diese Humanitäts melodie, mit der im Finale des Balletts die gelungene Tat des Kulturbringers Prometheus gefeiert wird, vielfältige Bedeutung im Schaffen des Meisters ge wonnen. Im „Prometheus"-Finale spielt weiterhin das heitere Thema des leb haften Hauptteils der Ouvertüre eine Rolle: es symbolisiert den Tanz froher, beglückter Menschen. Dr. Dieter Härtwig JOSEPH HAYDN: ARIADNE AUF NAXOS Rezitativ: Theseus, mein Leben! Du nicht hier, wo flohst du hin? Du ruhtest so süß an meiner Seite! Nein, mit falschem Schmeicheln hat nur ein Traumbild mich getäuscht. Dort im Rosenlichte naht Aurora! Das Meer verkündigt hocherglühend die Ankunft des lichtbekränzten Gottes. Theseus, mein Gatte, ach, du erscheinst noch nicht? Hat das Gebrüll der Löwen dieser Wälder dich zum Kampfe entflammt? O komm, o kehre zurück! Nimmer vergilt die reichste Beute dies mein Zagen. An dem Herzen deiner Gattin, in den Armen der Treuen, kühle dein wildes Heldenfeuer! Hier vergiß, daß die Erde noch Ungeheuer trägt. Nicht länger tragen kann dies mein zaghaft Herz die öde Stille; schrecklicher Ahnung Flüstern hör ich aus den Klüften ertönen. Deine Gattin erbebt, Teurer, komm, sieh meine Tränen! Arie: Teurer Gatte, ach erscheine, bringe Ruhe in dieses Herz! Sieh, wie einsam ich hier weine, komm und lindre meinen Schmerz! Schaut herab, ihr guten Götter, blickt voll Mitleid auf mich nieder! Ihr ja gabt mir dies schwache Herz. Ach, wo weilst du, Theseus? Rezitativ: Doch, zu wem red ich? Meine Klagen gibt Echo nur zurück! Er bleibt entfernt, Theseus gibt mir keine Antwort; kein Lüftchen trägt zu ihm mein Seufzen, mein Rufen! Dort am Gestade hebt sich die Klippe gen Himmel! Auf ihrer Spitze entdeck* ich ihn, wenn ihn die Täler bergen. Wohl, ich erklimme sie! Ihr Götter, ist's möglich, was muß ich sehn! Das ist das Schiff der Griechen, ha, wie sie eilen! Theseus! Er unter ihnen! Nein, er kann’s nicht sein! Und doch, er ist es, er fliehet, er kann mich hier verschmachten lassen! Keine Hoffnung für mich, ich bin verloren. Theseus, ach höre mich! Ach alles vergebens. Die Fluten, die Winde entreißen ihn auf ewig meinen Blicken. Daß mit gerechter Rache dir alle Götter folgten! Undankbarer! Mein Leben wagt* ich, dich zu retten, Und du kannst mich verlassen? Und dein Versprechen, deine heil'gen Eide, wo sind sie? Verräter! Kannst du sie vergessen? Wohin mich wenden? Wo Mitleid finden, da Theseus mich verläßt? Mein Blut erstarret, mein Fuß, er wanket; Nacht verhüllt Mein brechend Auge, dunkler wird die Nacht — bald ist's vorüber! Arie: Götter, o laßt mich sterben! Zum Unheil nur erkoren, alles hab ich verloren, was soll das Leben mir! Offne die trüben Gründe, birg mich in deine Schlünde, da nirgends Trost ich finde, heiliges, ewiges Meer! Verbirg mich Arme, heiliges, ewiges Meer!
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