Suche löschen...
01-Orchesterkonzert Dresdner Philharmonie : 11.04.1969
- Titel
- 01-Orchesterkonzert
- Erscheinungsdatum
- 1969-04-11
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- Philharmonie Dresden
- Digitalisat
- Philharmonie Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id880545186-19690411018
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id880545186-1969041101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-880545186-1969041101
- Sammlungen
- Projekt: Bestände der Philharmonie Dresden
- Musik
- Saxonica
- Performance Ephemera
- LDP: Bestände der Philharmonie Dresden
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- EphemeraDresdner Philharmonie
- Jahr1968/1969
- Monat1969-04
- Tag1969-04-11
- Monat1969-04
- Jahr1968/1969
- Links
-
Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
KONGRESS-SAAL DEUTSCHES HYGIENE-MUSEUM Freitag, den 11. April 1969, 19.30 Uhr Sonnabend, den 12. April 1969, 19.30 Uhr Sonntag, den 13. April 1969, 19.30 Uhr 9. PHILHARMO NISCHES KONZER Dirigent: Paavo Berglund, Finnland Solist: Viktor Mershanow, Sowjetunion, Klavier PAAVO BERGLUND be gann seine künstlerische Lauf bahn als Instrumentalist. Im Jahre 1949 wurde er — 20jährig — als Geiger an das Rundfunk sinfonieorchester Helsinki ver pflichtet. 1956 erhielt er am gleichen Institut einen Vertrag als Dirigent und ist seit 1962 Chefdirigent dieses Orchesters. Zuvor hatte er 1953 das Kam merorchester Helsinki gegrün det. Seit 1957 leitet der Künst ler alljährlich Sinfoniekonzerte anläßlich der Sibelius-Woche in Helsinki. Paavo Berglund, der heute als der führende Dirigent Finnlands gilt, gastierte — ne ben seiner ausgedehnten Tätig keit in seinem Heimatland — bei zahlreichen bedeutenden Klangkörpern Europas, u. a. in Schweden, Norwegen, Däne mark, in der DDR, in West deutschland, in Rumänien, Ju goslawien und in der ÖSSR. Mit der Dresdner Philharmonie musizierte er bereits im Jahre 1958. Jean Sibelius Tapiola - Sinfonische Dichtung op. 112 1865-1957 Peter Tschaikowski 1840-1893 Konzert für Klavier und Orchester Nr. 1 b-Moll op. 23 Allegro non troppo e molto maestoso Andantino simplice Allegro con fuoco PAUSE Cesar Franck 1822-1890 Sinfonie d-Moll Lento — Allegro non troppo Allegretto Allegro non troppo Programmblätter der Dresdner Philharmonie — Spielzeit 1968 69 — Chefdirigent: Kurt Masur Redaktion: Dr. Dieter Härtwig Drude: Grafischer Großbetrieb Völkerfreundschaft Dresden, Zentrale Ausbildungsstätte 40819 III 9 5 1,8 369 ItG 009 36 69 Der sowjetische Pianist VIK TOR MERSHANOW, dem ein glänzender Ruf vorausgeht, absolvierte 1941 das Moskauer Konservatorium in den Fachrich tungen Klavier (bei Prof. Fein berg) und Orgel. Sein Name wurde auf die marmorne Ehren tafel dieser berühmten Lehr stätte geschrieben. 1945 teilte er sich mit Swjatoslaw Richter in den 1. Preis des Allunions wettbewerbes der musikalischen Interpreten. Seitdem hat die ausgeprägte Individualität sei nes Künstlertums in der Heimat wie im Ausland größte Aner kennung gefunden. Er gastierte u. a. in Norwegen, Schweden, Finnland, Dänemark, in der Schweiz, in Österreich, Ungarn, in der CSSR, in Polen, Rumä nien, Bulgarien und China. Schallplatten Mershanows er schienen in der UdSSR, in den USA und in Japan. Neben sei ner umfangreichen Konzerttätig keit in Soloabenden, Sinfonie konzerten und Kammermusik abenden wirkt der Künstler als Professor und Leiter einer Kla vierklasse am Moskauer Konser vatorium. ZUR EINFÜHRUNG 4 Eine eigenartige, ja einsame Stellung in der Musikgeschichte des 20. Jahrhunderts nimmt Jean Sibelius, der Begründer einer national-finnischen Kunstmusik großen Stils, ein. Der 1865 in Hämeenlinna (Tavestehus, Finnland) Geborene sollte eigentlich Jurist werden, studierte jedoch Musik bei M.Wegelius in Hel sinki, bei Albert A. Becker in Berlin und schließlich bei Karl Goldmark und Robert Fuchs in Wien. 1893 kehrte er wieder in die Heimat zurück und wirkte zunächst als Theorielehrer an Helsinkier Musikschulen, bis er sich, da er vom finnischen Staat ein Stipendium auf Lebenszeit erhielt, gänzlich seinem kom positorischen Schaffen widmen konnte. 37 km nördlich von Helsinki, in Järvenpää, ließ er sich 1904 in herrlichster Landschaft ein Haus bauen, in dem er bis zu seinem Tode im Jahre 1957 lebte und arbeitete. Seit 1929 veröffentlichte Sibelius keine Werke mehr. Er schrieb fortan nur noch Musik, die niemand, nicht einmal seine Frau, hören durfte. An Stapeln von Notenblättern klebten Etiketten: „Nicht anrühren" oder „Erst nach meinem Tode zu öffnen". Aber der Nachlaß enthielt kaum Manuskripte. Der Komponist hatte offenbar alles kurz vor seinem Tode vernichtet. Er soll einmal gesagt haben: „Diktatur und Krieg widern mich an. Der bloße Gedanke an Tyrannei und Unterdrückung, Sklavenlager und Men schenverfolgung, Zerstörung und Massenmord machen mich seelisch und physisch krank. Das ist einer der Gründe, warum ich in über zwanzig Jahren nichts geschaffen habe, was ich mit ruhigem Herzen der Öffentlichkeit hätte geben können. Ich habe manches geschrieben, aber etwas aufführen zu lassen, dazu fehlte mir... ja, das wollte ich eben nicht." Zu Sibelius' wichtigsten Werken rechnen neben zahlreichen Liedschöpfungen, Klavierstücken, Volksliedbearbeitungen, Chören, ein Violinkonzert, die sinfoni schen Dichtungen und vor allem sieben Sinfonien, die den Komponisten als größten finnischen Sinfoniker ausweisen. So sehr auch der Meister von der Mythologie und Natur seines Landes zum Schaffen angeregt wurde, Motive aus der Volksmusik verwendete er nirgends. Gleichwohl ist seine eigenständige, zwischen Spätromantik und neuen musikalischen Bestrebungen des 20. Jahrhun derts stehende Musik von ausgesprochen nationaler Haltung, in der Stimmung wie im Tonfall. „Die .Weise' seines Landes fließt ihm aus dem Herzen in die Feder", sagte Busoni einmal, der zu den ersten ausländischen Vorkämpfern des großen Finnen gehörte. Viele Werke von Sibelius erinnern mit ihren weiträumigen, zerklüfteten Gliede rungen, ihren rätselhaften, oft unergründlichen Dunkelheiten an die finnische Landschaft, aus der sie hervorgingen, deren Schönheiten der von tiefem Natur gefühl und großer Heimatliebe erfüllte Tondichter nicht müde wurde zu besin gen. So ist Sibelius geradezu Dichter der Natur, des Lebens in der Natur, sin fonischer Wanderer genannt worden. Sibelius’ überaus starkes Naturgefühl äußert sich auch in seiner letzten großen Arbeit, der Tondichtung Tapiola o p. 112, die 1925 im Auftrag der New York Symphonie Society entstand und im gleichen Jahr von diesem Klangkörper uraufgeführt wurde. Der Name des Werkes bezieht sich auf Tapio, den Waldgott in der altfinnischen Mythologie, Tapiola ist das Reich des Waldgottes, seine Wohnstätte. Der Sinn dieses groß artigen Hymnus an die Natur, an die endlosen dunklen Wälder Finnlands, erschließt sich ohne weiteres aus einer Strophe, die der Komponist auf Wunsch seines Verlegers der Partitur vorangestellt hat: „Da dehnen sich des Nordlands düst're Wälder, Uralt-geheimnisvoll in wilden Träumen; In ihnen wohnt der Wälder großer Gott, Waldgeister weben heimlich in dem Dunkel!" Die Tondichtung, ein bei uns nahezu unbekanntes Meisterwerk aus der letzten Schaffensperiode des Komponisten, in dem sich seine Technik der thematischen Arbeit und seine persönliche Orchesterbehandlung ganz auf der Höhe zeigen, ist auf einem einzigen, schlichten zweitaktigen Thema aufgebaut, dessen vier verschiedene Töne den Umfang einer Quarte nicht übersteigen und das keinen größeren Tonschritt braucht als eine Sekunde. Diese Keimzelle des ganzen
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder
Nächste Seite
10 Seiten weiter
Letzte Seite