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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 01.02.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980201029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898020102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898020102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Textverlust, Paginierung nicht lesbar
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-01
- Monat1898-02
- Jahr1898
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412, VolkswirUchastlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Ml für dies«» Theil bestimmte» Hendungen sind t» richte» all de» verantwortliche» Redactrsr drstrlbeu G. G. Laue t» Lei-zig. — Sprechzeit: »»r voll 10—11 Uhr vorm. und voll 4—5 Uhr Nacht». Telegramme. e. Greiz, 1. Februar. (Privat-Trlegramm.) Die Frust« l. UHIig'sche Weberei ist gänzlich abgebrannt. ü. verlt», 1. Februar. (Privat-Telegramm.) Im Land« wirthschast-miuisterium wird Ende Februar eine Conserenz zur Regelung deS Milchhandel« in den großen Städten zusammen, treten. Vermischtes. Lei-zig, 1. Februar. *— Druckfehler - Berichtigung. Ja den Bericht der heutigen Morgenoummer über das bOjährige Geschästsjubiläum der Firma Carl Aug. Becker hat sich ein recht unliebsamer, sinnent- itelleuder Druckjehler eingelchlichen. In der l3. Zeile von unten muß eS heißen: Nach deu bewährten Grundsätzen rc. 8 Sparkasse in der Parochie Schönefeld zu Leipzig-Reudnitz. Sparvcrkehr im Monat Januar 1898 : 6738 Einzahlungen 356 829,65 4163 Rückzahlungen 248 760,72 .6; 689 Bücher wurden ausgegeben und 320 Bücher sind erloschen. Verzinsung der Einlagen mit 3 Proc. *— Dem Steueramt in Crimmitschau (Hauptsteuer, amt Zwickau) ist die Besugniß zur Ausfertigung und Erledigung von Begleitscheinen l Uber Baumwollengar n er- theilt worden. 8 Di« Sächsische Vieh-Versichcrungs-Bank in Dresden eröffnet soeben wieder als erste von allen deutschen Ver- sicherungS-Gesellschasten den Reigen der Berichterstattung über die GeschästSresultate des Jahres 1897. Diese im Jahre 1872 auf dem Prrncip der Gegenseitigkeit gegründete Anstalt ist schon seit Langem durch ihre bedeutenden Erfolge, durch ihre aus dem Gebiete der Viehversicherung geradezu phänomenalen Leistungen rühmlichst be- tannt. Einnert sei nur an das für di« Biehbefitzer so unheilvoll ver laufene Jahr des Fnltermißwachses1893, in dem die »Sächsische Vich- versicherungs-Banl- zur Bestreitung der massenhaft auf sie rin- dringenden Verluste im Betrag von ziemlich 1 Million Mark aus ihren Rücklagen noch ca. 157 l>00 zuzuschießen und die Schäden in voller statutarischer Höhe zu reguliren vermochte. Die Erreichung einer solchen Position war nur möglich durch vorzügliche praktische Einrichtungen, von denen die völlige Befreiung der Versicherten von jeder Prämien-Rachschußvrrpflichtung obenan steht, und durch eine verdienstvolle fachmännische Leitung. Auch das Jahr 1897 hat die Bank trotz der die Gesundheit der tzausthiere und die Qualität der Futterkräuter nachtheilig beeinflussenden Witterungsverhältnisse in erfreulicher Weise vorwärts gebracht, und sympathisch berührt dabei, daß der Geschäftsbericht dennoch den sehr bemerkenSwerthev Um stand, daß mit dem vorigen Jahre zugleich eine 25jährige Geschäft-Periode abschloß, nur beiläufig, ohne die üblichen JubiläumSfanfaren, erwähnt. — Di« Versicherungssumme ist gestiegen auf 26 260 275 Mark, die Prämieneinnahme aus Ml 785,30 Mark. Die Schäden, welche die Normalsterblichkeit be trächtlich überschritten, erreichten die Höhe von 678 338,61 Mark. Sämmtliche berechtigten Schäden wurden in voller statutarischer Höhe, zur Quote von 75 Proc. der Versicherung-- resp. Taxwerthes, regulier. Bis Ende 1897 im Ganzen bezahlte schaden: 9 761 207,51 Mark, bis Ende 1897 im Ganzen laufend gewesene Versicherungssumme: 386 973 125 Mark. Das Geschäftsjahr 1898 begann die Bank mit einem für Schäden reservirten Nettobetrag von über 300 000 Mark. * Erfurt, 31. Januar. Einen künstlerischen Ruf genießt die hier im Jahre 1836 gegründete Holz-BlaS-J nstrumen- tenfabrtk von C. Kruspe, denn nicht nur in Deutschland, son dern auch im Auslände (Vertretungen find in Moskau und Chicago) haben die Fabrikate große Würdigung gefunden. Die Herstellung der Instrumente geschieht nur aus gut getrockneten fehlerfreien Hölzern und den besten Rohmaterialien, und wird die größte Sorg- jalt ganz besonders auf das reine Abstimmen der Instrumente und den vollendeten KlappenmechaniSmus verwendet. Der Inhaber hat langjährige, theoretisch« und praktische Erfahrungen in den renom- mirtepen Werkstätten in München, Wien und Paris u. s. w. ge sammelt und sind die Fabrikate mehrfach bei verschiedenen Aus stellungen prämiirt worden. Daß die Holzblasinstrumente verschie dener Systeme (Kruspe, Bärmann, Böhm) auch im Auslande Aner kennung gefunden haben, beweisen die zahlreichen Bestellungen aus den Vereinigten Staaten Amerikas, Dänemark, Schweden, Rußland und so weiter. * Berit», 31. Januar. Betreffs der Venezuela.Bahn wird zuständigerseits hier mitgelheilt: Für die fällige Rate der 5 proc. Venezuela-Bahn-Anleihe, cn d«r die Tisconto-Gesellschaft interessirt ist, sind hier »/. deS Betrages eingrgangen. Die Zahlung des fehlenden Sechstel- wird noch erwartet, doch läßt sich Bestimmtes um so weniger sagen, als die betheiligte Finanzstelle sowohl al- daS Auswärtige Amt seit 10 Tagen ohne telegraphische Nachrichten sind, da der Kabrlverkehr sehr gestört ist. Die Zahlungsschwierig keiten werden mit dem Regierungswechsel in Zuiammenhaug gr- bracht, mit dem derartige finanzielle Mißstände sich zu verbinden pflegen. Am 1. Februar tritt der neue Präsident sein Amt an; damit wird eine Consolidlrung der Verhältnisse erwartet. * Berlins 31. Januar. Im Patentprocetz der Accumula- toren-Fabrik, Actien-Gesellschast, gegen die Actien-Gesell schaft Watt-Accumulatoren-Werke wurde nach der vorgestrigen Entscheidung des Reichsgerichts das Patent Nr. 80 420 der letzteren Gesellschaft für ungiltig erklärt. Da dieses Patent die wesentliche Grundlage der gegenwärtigen Fabritationsmethode der Watt-Accumulatoren-Werke ist, so dürfte deren Fabrikation dadurch beeinflußt werden. Die Accumulatorenfabrik, Actien-Gesellschast, will noch weitere Schadenersatz-Ansprüche stellen. *— Vom Berliner SpirituSmarkt. Der Durchschnitts preis pro Januar 1898 für Loco-Spiritu» mit 70^4 Verbrauchs, abgabe stellte sich auf 39,152 gegen Januar 1897 38,272 ^l, für Loco«Spiritus mit 50 Berbrauchsabgabe pro Januar 1898 auf 58,479 gegen Januar 1897 57,738 Der Bestand an Spiritus beträgt nach augestellten Ermittelungen am heutigen Tage 4—4'/, Millionen Liter (gegen 5 Millionen am 31. Januar 1897). *— Kali-Syndicat. Die „Kuxen-Zig.- meldet, daß die Verhandlungen deS preußischen FiScus wegen Erneuerung des Syn dikats, welche zeitweilig gestockt haben, wieder ausgenommen worden sind. Es handelt sichin der Hauptsache noch um die Regelung der einzelnen BetheiligungSquoten, so daß man hoffen darf, daß daS Kali-Syndicat zu Stande kommt. 8 In der Sitzung der Berliner Volkswirt Hf chast- lichen Gesellschaft vom 29. Januar sprach Herr Prof. vr. Adolf Lat so n über dar Thema: Warum sind wir In dividualisten? Als die „wir- bezeichnete der Vortragende die Epigonen der deretnstigen Begründer der Volkswirthschaftlichen Ge sellschaft und der Volkswirthschaftlichen Congresse seit 1858: Männer wie Prince-Emith, Otto Michaelis, Faucher, Karl Braun, Engel, Böhmert, Oppenheim, LammerS, mit denen in geistiger Gemeinschaft zu stehen eine Ehre sei. In einer Zeit politischer Stagnation kämpf ten sie für die Befreiung der Nation aus zünftlerischen, schutzzöll- nerischen und bureaukratischen Banden; ihre Verdienste um Vater land und wirthschaftlicheS Aufstreben zu verkennen und vornehm auf sie herab zu sehen, beweise geringes historische- Verständniß. Sie erhielten sich ü» Zusammenhänge mit den alten preußischen Tradi tio««» seit 1818 mit der Wissenschaft der klassischen National-Oeko- novtie und suchten sie fortzubilden; sie dienten nicht einseitigen Inter essen, sondern den Jnterefien aller Consumcnten und dadurch mittel- b« aller Producenten und der gesammten Nation in der Ueber- zeugung von der Harmonie der Interessen, auch der Arbeitgeber und Arbeitnehmer. WaS man verdächtigend Bourgeoisie nennt, hat nie- «al» für sich allein gearbeitet oder eine besondere Elaste bilden wollen, sondern die Aushebung aller Tlaffenunterschiede und die Möglichkeit de» Aufstrigen» für Jeden, der etwas kann, durchgesetzt. E» kam di« tiefgreifende Bewegung der Socialdemokratie, der »Katheder-Sociali-mul- de» Verein» für Socialpolitik, der Pro- tectionitmu» al» „Schutz der nationalen Arbeit-, der Staatssocialis- mu» der Arbeiter-Gesetzgebung, der Agrar-Socialismus und der »christlich« SocialiSmus- von Stöcker bi» Goehre und Naumann. Wir Haven u»s gegen daS Bedenkliche in allen gewehrt, aber von all«» gelernt. Der Vortragendr charakterifirt« sodann den Jndi- vibualdmus im Anschluß an dir treffenden Ausführungen Adolf Wagner'S als die Gesinnung, die sich jede» Mal im Zweifelsfall für die Sclbstthätigkeit de» wirthschaftlichen Jndividuali-muS, für Selbsthilfe und freie Concurrenz und gegen die StaatSiatervention erklärt, soweit al» möglich und räthlich. Diese Gesinnung wurzelt nicht in Unterschätzung de» sittlichen Leben» ober der Culturausgaben de» Staate», nicht in lleberschätzung de» wirthschaftlichen Eigen nutz««. i» Mammoni»mu», Materiali»mu» oder Rationalismus; sie ist weder unpatriotifch noch ko»mopolttisch; hat sie doch bei un» von vornherein die englische Auffassung aus Grund de» preußischen Siaat»bewußtsein» ins Deutsch-Nationale übersetzt. Sie steht nutzt im Dienste eiaer Elaste, etwa de» Großkapitals und der Groß industrie, obgleich deren Juteresten ebensowohl vertreten zu werden verdienen, wie irgend welche andere. Sie ist weder unwissenschaftlich urch «naelchrk, «och ««historisch ««d d-ctrinär; sie huldiat weder «bm» fmschen Optimt««»», »och «rein« st, «In« absolut« Lösung de« Problem« zu geben. Vielmehr gehi sie hervor ««» einem hohen Ibra, liSmuS, aus der Begeisterung für da» allgemeine Wohl «nd den Fortschritt der sittlichen Kultur, wofür Wirthschast und Reichthum doch nur Mittel stad, au» dem Vertrauen aus di« Weltordnung und die göttliche Vorsehung und dem Mißtrauen in die menschliche Kurz ficht,gkeit. Sie ist eine organische Anschauung, di« von den unbewußt und infiinctiv wirkenden Kräften mehr erwartet al» von dem, wa» künstlich mit Reflexion gemacht wird. Sie vertraut auf den stillen Fortschritt dcS sittlichen Lebens und der wirthschaftlichen Einsicht und meint, daß bessere Menschen bessere Verhältnisse ergeben, eher als umgekehrt. Sie stützt sich auf Erfahrung, Beobachtung und strenge Jnduction, wenn sie meint, daß gegenwärtige Nebel nicht die nothw-ndigen Folgen des wirthschaftlichen Systems, sondern theil» historisch überkommene Reste, theils Kinderkrankheiten find, die durch die inneren Kräfte de» System» und seine stetige Durch bildung stetig, wenn auch langsam überwunden werden. Der In dividualismus ist gerichtet aus Befreiung del inneren Menschen, aus Raum für sittliche Selbstentschließuag und Selbstverantwortltchkeit, aus Abwendung vermeidlichen Zwanges, aus Gesundheit der Staatt- lcbens, das nicht den eigensüchtigen Interessen einzelner Stände aus geliefert werden darf, auf die Kräftigung des Staate», dessen Kräfte sich in fremdartigen Tendenzen zu zersplittern drohen, und dessen Eingriffe in das wirthschastliche Leben allzuoft da» Ziel verfehlen und das Gegentheil von dem erreichen, was beabsichtigt ist. Er vertraut auf die wirthschaftlichen Gesetze und die innere» Noth- wendigkeiten der wirthschaftlichen Entwickelung, auf die fördernde Macht des SelbstinteresseS und der freien Bereinigung und stützt sich auf die historisch« Grundanschauung, daß das Gewordene seinem Kerne nach vernünftig und nothwendig, der Umsturz und Neubau unmöglich und widersinnig, aber die stille und geräuschlose Arbeit der Reform geboten ist. Da reicht der Individualist auch den Ver tretern entgegengesetzter Richtungen gern die Hand zu gemeinsamer Arbeit an solcher Reform, im Einzelnen auf Grund sorgfältiger Er wägung des Möglichen und Röthigen, und nur gegen die verblendete Selbstsucht ausschließlicher Standes- und Berussinterefien wehrt er sich tm Dienste der sittlichen Gesammtordnung. *— Actien-Gesellschast vorm. H. Gladenbeck L Sohn, Bildgießerei, Berlin. Auf den 24. Februar d. I. wird eine außerordentliche General-Bersammlung einberufen, weicher ein Antrag aas Herabsetzung de» GrundcapimiS durch Zusammenlegung der Skammoctien und eventuell Umwandlung derselben in Lorzug-actieu zur Beschlußfassung unterbreitet werden soll. *— Transportabler Dampfentwickler. G. m. b. H. Der Geschäst-bericht umfaßt die Zeit von der Eintragung i« da- HandelSregister, 20. October 1897 biS 31. December 1897. Die er zielten Ergebnisse sind befriedigend, e« wurden vier Tochter-Gesell schaften in Magdeburg, Köln, Mainz und Straßburg begründet; durch die von diesen Gesellschaften gewährten Äquivalent« für die ihnen zugesrandene« Befugnisse ist auf Palentconto ein Bruttogewinn von 400000 erzielt worden. Das Gewina- und Berlustcouto schließt mit einem Rohgewinu von 336 083 ^l, der wie folgt ver- tdeilt werdea soll: 10 Proc. zur Bildung de» statutrnmäßigeo Reservefonds, daS Gerätheconto in Höbe von 8506 soll bis auf I abgeschrirbea werben, daS mit 202 400 zu Buch stehende Palentconto soll um 100000 verringert werden. Die Dividende beträgt 50 Proc., auf neue Rechnung werden 16 849 vorgetragen. Dir Aussichten werden aiS günstig bezeichnet. * Frankfurt a. M., 31. Januar. Die außerordentliche Generol-Beriammlung der Adler-Fahrradwerke vorm. Kieyrr beschloß die Erhöhung des Actiencapuoi« von 2'/, aus 3 Mill. Mark. *— Elektricitäts-Gesellschaft vorm. W. Lah - meyer L Co. in Frankfurt a. M. Mit dem Bau der von dieser Gesellschaft in Essen zu errichtenden großen elektrischen Centrale zum Zweck der Versorgung der Stadt und Vororte mit elektrischem Licht und Kraft ist nunmehr begonnen worden. Das Werk wird das größte seiner Art im Ruhrbezirl werden. * Barmen, 31. Januar. Der Aufsichtsrath der Bergisch- Märkiich en Jndustriegesellschast beantragt für das Geschäfts jahr 1897 ein» Dividend« von 7 Proc., da« ist ebensoviel wie im Vorjahr. *— Dortmunder Bankverein in Dortmund. Ter Aufsichtsrath beschloß außer reichlichen Abschreibungen in Höhe von 34 920 Mark, sowie einer Ueberweisung von 45 000 Mark an den Sicherheitsbestand die Vertheilung einer Dividende von 7 Proc. vorzuschlagen (wie im Vorjahr). *— Bergbau-Gesellschaft Massen. Zu der vor einigen Tagen gebrachten Nachricht, daß di« vorgenannte Gesellschaft mit der benachbarten Gewerkschaft Karoline wegen Erwerbs des Feldes Norm in Unterhandlungen stehe, hört die „Köln. Ztg." zuverlässig, daß diese Mittheilung völlig unbegründet ist. Eine zwischen Massen und Norm liegende große Verwerfung läßt auch einen zweckmäßigen Abbau deS Feldes von dem Mafien» Bergbau- Unternehmen aus nicht zu. *— BochumerBergwerks-Actien-Gesellschaft. Von zuverlässiger Seite erfährt die „Kuxen-Ztg.-, daß aus Schacht II der der Bochumer Bcrgwerks-Actien-Gesellschoft gehörigen Zeche „Präsident" die hervorragendsten Jlötze des OberbergamtS Dortmund „Dickebank und Sonnenschein" angefahren worden find. Für die Zukunft der Gesellschaft dürfte dieser Aufschluß von ausschlaggeben der Bedeutung sein. * Hannover, 31. Januar. Der AussichtSrath der Hanno- verfchen Actieu-Gummiwaareu-Fabrik hat beschlossen, für beide Actienartrn 10 Proc. Dividende pro 1897 in Vorschlag zu bringen. Im Vorjahre erhielte« die LorzugSactirn 6 Proc. und die Stammaktien I'/, Proc. ch Au« der Lüneburger Halde, 31. Januar. Bahnbau Gifhoru-Wittingeo-Uelzen. Nachdem der Herr Minister die Baupläne für die neue Bahnlinie Gifhorn - Uelzen (Verbindung Braunschweig.Hamburg) genehmigt hat, findet heute und morgen die landeSpolizeiliche Bereifung und endgiltige Festlegung der Linie durch Verirrter deS königlichen EisenbahncomrmssariatS zu Berlin, der königlichen Eisenbahndirection Magdeburg, der königlichen Regierung zu Lüneburg uud durch die Londräthr der drei be- theiligten Kreise Gishorn, Isenhagen und Uelzen statt und wird als dann zum Frühjahr der Bau der ruud 50 lcm langen Strecke beginnen können, da, sobald in diesen Tagen die Kreistage von Uelzen und Isenhagen conform dem Kreistage Gishora beschlossen haben werden, an Stelle der vom Staat festgesetzten reichlich bemessene» Pansch- quanteu deu Gruod und Boden kreisseitig unentgcltlich zur Ver fügung zu stellen, di« gesetzlichen Bedingungen erfüllt sei« werden. Die GrunderwrrbSkostra sind zu 245 000 geschätzt, werden vor- au-sichtlich aber, weil dir Kreise bei Hergabe deS Grund uud Bodens sich weit bester stehen als bei Zahlung der Pauschquauten, kaum 150000—180000 ^ll erreichen. Uelzen und Isenhagen hatteo ursprünglich Pauschsumwen bewillig', wa- jetzt abgeändert wird. * Hamburg, 31. Januar. Tie Hamburg,Amerika- Linie bestellte abermals bei dem Stettiner Vulkan «inen neuen Pafiagi-rdampser, 560 Fuß lang, für 300 Lajüts- und 1000 Zwischendecks-Passagiere. *— Schiffsverkehr im Hamburger Hafen. In der letzt- verflossenen Woche sind im Hamburger Hasen 147 Dampfer und 20 Segelschiffe angekommen. Fortgegangrn sind 125 Dampfboote nud 16 Segelschiff,. Den Kaiser-Wildeim-Canal passirteu 26 Fahr- zeuge. Im Hamburger Hafen liegen gegenwärtig 152 Dampfer und 52 Segelschiffe. 8 Stellenlose Handlungsgehilfen. Einem kürz lich erschienenen Berichte des „Vereins für Handlungs- Commis von 1858 (Kaufmännischer Verein) in Hamburg- entnehmen wir folgende Mittheilungen: Beim Ver eine wurden im abgelaufenen Jahre 13 85« offene Stellen gegen II 803 in 1896 zur Besetzung anaemeldet. Besetzt wurden im Lause de« verflofienen Jahres 5516 Steven gegen 4840 in 1896. Al« Bewerber meldeten sich tm letzten Jahre 16 208 Mitglieder an gegen 15 044 in 1896. Hiervon waren 3115 ftellenlo« gegen 3836 im Jahr« vorher; also erst 19,22 Proc. in 1897 gegen 25,49 Proc. in 1896. Mithin war die Zahl der stellungtlosen Bewerber im ver flossenen Jahre erheblich geringer als im vorhergehenden. Gan, be sonders betonen wir dabei, daß es sich bei d«n stellenlosen Handlungsgebilfen nicht um solche in Deutschland und um im Auslände befindliche Mitglieder handelt, di« während des ganzen Jahres ohne Beschäftigung waren, sondern baß die meisten dieser Bewerber nur kürzere Zeit, zuweilen sogar nur einige Tage stellungslo» gewesen find. Ferner ist unter den Beschäftigungllosen eine nicht kleine Zahl von Mitgliedern enthalten, die erst im September vom Militair entlasten wurden und nicht sofort eine Stellung erhalten haben. So bedauerlich nun auch die immerhin noch groß« Zahl der stellungslosen Handel-angestellten ist — namentlich der älteren —, so widersinnig ist e» ongeficht» de» Ergebntste» der Erhebung bei vnserer Stellenvermittelung, wenn von gegnerischer Seite noch jetzt in öffentlichen Berfammlungen und in Zeitungen di« Behauptung ausgestellt wird, daß in Deutschland Jahrau-Jahrein 12 000 tzandlunargrhilfcn beschäftigungslos seien. *—Bet der Mecklrnborgische« L«beaSversich«rongS- »«d Spa«b»»k t» Schwert» sande« t» den obgelausenen zwölf Mouoten de» Jahre« 3211 Autröo« über 13046700 Lavita! »nd 48 SIS ^4 Reut» silmeahim. Der GefummtveeHchernngSbefiuntz Namm Wohnort Imt«gert-t Berlin Colpmalwaarenb-ndler« Johanne« Altona Berlin Eisenach Freiburg RUrt innen sr-- 28.3 2.4 24.2 8.5 14 10.3 2IZ 162 23.2 Literatur. Der Halm-Pahlsrncht-Aeinengebau als Ackcrbansystrm -er Zukunft. Ein Mittel zur Hebung und Sicherung der Erträge der Landwirthschaft. Gemeinverständlich dar gestellt von A. Küster. Preis 60 Pfg. Verlag von I. Neu mann, Neudamm. — Auf nur 30 Seiten hat der als landwirth- schaftlicher Schriftsteller bereits bekannte Verfasser eS verstanden, in seiner klaren, lichtvollen Darstellung-weise uns eine neue Art der Ackerbenutzung vorzuführen. Wie er meint, kann der Ackerbauer sich dadurch von dem Joche des Fruchtwechsels, durch welches ihm oft sehr unvorthcilhafte Fruchtfolgen aufgezwungen werden, befreien, und darf sich dann erlauben, nur diejenigen Früchte fortwährend an zubauen, die ihm auf Grund seiner Erfahrungen als die lohnendsten und sichersten erscheinen. Mittheilungen über Obst-und Gartenbau. *— Welcher Gartenbesitzer, möge sein Garten groß oder klein sein, hat noch nicht über den Rasen geseufzt! Ist doch ein tadelloser, grüner Rasen das erste Erforderniß eines gutgepflegten Ziergartens. In der neuesten Nummer des „Prak tischen RathgeberS im Obst- und Gartenbau werden die gewöhnlichsten Ursachen für mangelhaften Rasen be sprochen: meist find es kleine, seine Moosarien, die parasitisch den Rasen unterdrücken. Zur Belebung des Rasens und zur Unter drückung dieser Moose werden einfache, jetzt im Frühjahr anzuwendende Mittel angegeben, die zu einem grünen Rasen teppiche verhelfen. Wir können allen Gartenbesitzern nur rathen, sich die Nummer des „Praktischen Rathgebers im Obst- und Garten bau- vom Geschäftsamt in Frankfurt a. O. kommen zu lassen. Tie Nummer wird kostenlos zugeschickt. *— DaS Ank allen der Ob st bäume hat nach Mitiheilung deS BaumwartS Armbruster - RommelSbausen folgenden Werth: 1) er tödtet den Rest der Moose, Flechten und Pilse; 2) er er- leichtert daS Ablösen und Abfallen der abgestorbenen Rindentheile; 3) er verhindert die Jnsecten, ihren Aufenthalt in den Riodenrissen zu nehmen; 4) er erschwert daS AuSlchlüpfen der Eier und AuS- kriechen der Larven; 5) er hemmt die weitere Eniwickelung und da- Aufkommen der Pilze, Moose und Flechtru; 6) er schützt den Baum vor Kälte und Wärme, so daß keine Frost- und Branbplatten zu befürchten sind. Gegen Frost und Brandplatten empfiehlt eS sich, zweimal aozustreichen, November, Mai oder Juni. Verdingungen im Februar. 10. Berlin, Horniger L Scdeimrirr, WirtdschastS-Berpachtung; 10. Weißenfels, Bauraih Rose, eisern« Ueberbauteu; 10. Dresden, GaS« rc. Werke, altes Materjal; 21. Hamburg, Fmanzdeputatiou, Eijenconstruction. 28.1 28.1 26.1 26.1 27.1 U IS.2' 26.2 >7.2 24.2 SL Verdingungen im AuSlande. Niederlande. 3. Februar. Landbauvereinigung, Landbouwbelung B r u i- nisse (Seelaand), Secretair I. Goudswardt: Lieferung von etwa 54 700 Kilogramm Chilesalpeter, 6800 Kilogramm Ammoniak- Superpho»phat, 2100 Kilogramm gepreßtem Blut und 600 Kilo gramm getrocknetem Blut. Lieferungstermiu 1. März. Bedin, gungen zu erhalten bei dem erwähnten Secretair, bei welchem gleich zeitig Angebote unter der Aufschrift „Kunstdüngcmittel- einzureichen find. 5. Februar, 1 Uhr. Gemeindeverwaltung in Zwolle: Lieferung ». von gegofienen eisernen Röhren und Hilfsstücken zu einem Totalgewicbt von 277 500 Kilogramm, b. von 8 Stück Ab schließern, 300 Millimeter tveit, für Anlegung einer zweiten Preß leitung. Bedingungsheste sind für 0,50 st. zu erkalten auf dem Bureau de« Directors der Wasserleitung I. van Unnich, welcher Informationen ertheilt. 5. Februar. Landbauvereinigung Annervern: Lieferung von 22 300 Kilogramm Chilesalpeter, 1900 Kilogramm Thomarphorphat- mehl, 1400 Kilogramm Kainit. Liefernngstermin zwischen 10. und 20. März. 1600 Kilogramm Superphosphat. Lieferungstermiu 15. Februar. Bedingungen für 0,05 si. zu erhalten bei dem Secretair. 6. Februar. Torfvercinigung Oostvoorne (Z. tz.), Se- cretatr M. Scheygrond: Lieferung von etwa 100 000 Kilogramm Superphosphat. Informationen «nd Bedingungen für 0,10 ß. z» erhalte» bei de« Secretair Lwow Winter ü> Dresden. *— Zu dem Concurse der großen Färbereifirma Fr. Zil- lessen L Sohn inErefeld erfährt der „Consect.", daß die Pas siven weit über 500 000 Mark betragen, während nur wenige Aktiven vorhanden find, da die Gebäulichkeiten stark belastet sind. Es sind namentlich viele Privatsorderungen vorhanden. Die Firma hatte sich erst vor Jahresfrist bedeutend vergrößert und war die größte Stückfärberei des ganzen Bezirks. IV. Forst (Lausitz), 1. Februar. (Privat-Telegramm.) Tie Tuchfabrik von W i l h e l m F i s ch e r hat die Zahlungen einge stellt. Die Passiven sollen bedeutend sein. LandwirthschaftlicheS. * Greiz, 31. Januar. In der gut besuchten Jahret-General- Versammlung des Land» und forftwirthschaftlichen H a u p t v e r ei n » für R e u ß ä. L., welcher aus 16 Zweiavereinen mit 1355 Mitgliedern besteht, hielt der in weiteren Kreisen wohlbekannte Kartofselrüchter H. Richter aus Zwickau einen recht belehrenden und populären Vortrag über „Kultur und Züchtung der Kartoffel". Als Saatgut empfahl der Redner die beste, schönste und gesunde Mittel sorte, als Zeit der Aussaat Ende April bis Mitte Mai. Als gute Speisekartofseln wurden empfohlen Pros. Märker, Geheimrath Dietel, vr. Lupitz, Auguste Victoria, Borussia, Reichskanzler u. s. w. Interessant waren die Mittheilungen über die Gewichtsverluste der Kartoffel; derselbe beträgt bi« December 1,7 Proc., Januar 2,7 Proc., Februar 2,77 Proc., Marz 3,30 Proc., April 4 Proc., Mai 5 Proc. und Juni bis 9 Proc. Bemerkt sei, daß der Vortragende eine Kartofselculturstation, in welcher gegen 2000 Sorten gezüchtet wer den, besitzt. T«m Vortrag schloß sich eine rege Debatte an, und reicher Beifall wurde dem Vortragenden für die interessanten Aul führungen und Belehrungen zu Theil. Mehrere höhere fürstliche Staatsbeamte wohnten der Versammlung bei. * Washington, 31. Januar. Nach dem Bericht des Ackerbau- Departements über die Ernteergebnisse des Jahre» 1897 beträgt der Weizenertrag 530 I4S 000 Bushels auf 39 465 000 Acres, der Ertrag an Mais 1902 968 000 Bushels aus 80 095 000 Acre? und an Hafer 698 768 000 Bushels aus 25 730 000 Acres. i« die benachbarte Union. Di« Zukunft der Rickelproducente» ist keineswegs glänzend, aber trotzdem werden neuerlich Versuch« gr- macht, alte Gruben io Norwegen und Erzlagerstätten j« Oregon, Nevada und anderen Staaten der Union zu bearbeiten. bettef sich Ende 1897 auf 89 738825 ^4 «apikal »nd 270676 ^4 jährliche Rente und hat sich gegen den gleiche« Zeitpunkt de« Vorjahre» um 8172075 Capstal und 40021 jährliche Rente gehoben. *— Direkte Verbindung zwtsche« Kopenhagen «nd Deutschland. Lo« Kopenhagen ouS wird jetzt wieder die H». stellung einer direkten Verbindung zwischen Kopenhagen und Deatsch. land, insbesondere Hamburg, über Laaland und Fehmarn, in An. reguug gebracht. Du Lübecker Handelskammer hat eia derartige« Gesuch dem EisenbahnauSschuß zur weiteren Bearbeitung überwiese«. *— Lu« der schlesisch en Textil-Jndustrie. Ta- Jahr 1897 ist für die meisten Branchen der Textil-Jndustrie im All gemeinen ei» ungünstiges gewesen. Der verminderte Export nach Amerika hat eine gewaltige Ueberproduction und ein ungeheures Angebot auf dem deutschen Markt zur Folge gehabt. Hierdurch wurde ein großer Druck auf die Preise ausgcübt und viele Fabri kanten suchten den procentual zurückaeganaeneu Nutzen durch einen vergrößerten Umsatz auszubeffern. Wenn sie in vielen Fällen dieses Ziel trotz der momentan ungünstigen Geschäftslage durch Vergröße rungen ihrer Betriebe zu erreichen suchten, so darf das als Beweis angesehen werden, daß die einschlägigen industriellen Kreise die Ungunst der Situation als eine rasch vorübergehend« ansehen und einen baldigen Umschwung der Verhältnisse glauben erwarten zu dürfen. Eine in der „Bresl. Ztg." enthaltene Ueberficht der im Jahre 1897 in Schlesien theilS ausgeführten, theil- fürs Frühjahr geplanten Fabrikerweiterungeu und Neubegründungen giebt ein treffendes Bild von dem Wachsen der schlesischen Industrie und von dem Unternehmungsgeist der Industriellen, *— Eisenbahn Marienbad-Bayrenth-Bamberg. In einer gestern in Erbendorf abgehalteuen, äußerst zahlreich besuchten Versammlung, in welcher über 80 Gemeinden vertreten waren, wurde einstimmig beschlossen, die bayerische Abgeordnetenkammer zu ersuchen, da« Bahnproject Marieobab-Bayreuth-Bambrrg der königl. bayerischen Staatsregierung nach den Vorschlägen der Kammer flir Handel und Gewerbe von Oberfranken zur baldigen Ausführung zu empfehlen. Die anwesenden sechs Abgeordneten deS Landtages ver- sprachen, mit aller Entschiedenheit für die Erbauung des Bahn- projrctS einzu treten. * Stuttgart. 31. Januar. Die württemberqische Finanz- Verwaltung scbloß mit der Wiirttrmbergischen BereinSbank und Consorten, darunter die Deutsche BereinSbank, Serhandlung, Dir- conto - Gesellschaft, Deutsche Bank, Handelsgesellschaft, Bleichröder, Rothschild und Darmstädter Bank, eine 3proc. Staatsanleihe von 8 Mill. Mark zum Preise von 95 ab. *— Eisenbahn CarlSbad-Johanngeorgenstadt. Da« österreichiscke Eisenbabnministerium hat auf Grund deS Ergebnisses der durchgesührten politischen Begehung und Enteignungsverhand- lungen rücksichtlich der BerbindungSstreckr Abzweigung bei Kilometer 187,5 der Buschtiehrader Bahn-Altrohlau der Theilstrecke Carlsbad- Neurohlau der Eisenbahn CarlSbad-Johanngeorgenstadt den Bau- consen- für daS der politischen Begehung unterzogene Projekt der VerbindungSstrecke unter Genehmigung der von der Commission getroffenen Bestimmungen, bezw. gestellten Anträge ertheilt. * Wien, 31. Januar. Die von der Oesterreichischen Credit- anstatt sinonzirle Hirtenberger Patroaensabrik schloß mit einer überseeischen Regierung einen Liefernngsvertrag auf über 30 Millionen Stück gefüllter Patronen ab. Der Vertrag von Rumänien über die Lieferung von 20 Millionen Stück Patronen- bestondtheile ist jetzt unterzeichnet. * Wie», 31. Januar. Heute wurde bei der Oesterreichischen Creditanstalt die Conferenz der Rothschild-Gruppe abgehaltrn, welche der Emission der ungarischen JnvestitionSrrote galt. Die Subskription wird für die zweite Hälfte Februar geplant, da die österreichische Regierung die ReutensteoerfreiheU für die ungarischen Staatspapiere zugesteht. * Wien, 31. Januar. Der Reingewinn der Riederöster- rrichischen Escompte-Gesellschast, die, wie bereiiS gem ldet, 31'/. fl. Dividende zur Bertheilung bringt, beträgt ruud 800000 fl. Der Bruttogewinn bleibt um 60 554 fl. zurück, die Au-gaben sind um 13921 fl. geringer gewesen, dos Wechjelescomptegeschäfi er- brachte 2> 000 fl. Mmderertrog, die Reportzinsen einen Mehrertrag von 37 662 fl. Die ungünstige Zinscoojunciur wurde theilweije paralysirt durch die der Bank in Folge der Capitalserhöhung um 5000000 fl. zur Verfügung gestandenen größeren Mittel. *— DerComödiederWienerGa-anleihehatdas Satir spiel nicht gefehlt. Wie Herr Lueger im Gemeinderath mittheilte, ist der Director einer der Wiener Banken, die er mit so viel Hohn behandelt, an ihn herangetreben, damit er sich bei der Deutschen Bank für eine Unterdetheiligung an der Gasanleihe ver wende. Die „N. Fr. Pr." schreibt darüber: Ein Bankdirector ist vom Bürgermeister unbarmherzig mißhandelt worden. Er wurde von ihm verhöhnt und dem öffentlichen Spotte preisgegeben. Trotz der Neigung, Diejenigen zu beschützen, die Herr Lueger lächerlich zu machen sucht, haben wir kein« Lust, das Schicksal des Angegriffenen zu mildern oder zu bedauern. Eine Bank hat gewiß den Vortheil ihrer Actionaire zu wahren, aber der Kaufmann hat auch die Pflichten der Würde. Lueger hat die Wiener Banken so häufig be schimpft, daß ein geringes Maß von Selbstachtung dazu gehört, diesen Verächter des finanziellen Standes nicht in der Meinung zu bestärken, jeder Bankier lasse sich wegen eines Gewinnes auf den Bart spucken und krieche wegen eines ProcenteS vor dem Feinde, der ihm die Ehre abacsprochen hat. In der Lhat mochte Herr Lueger zum seltsamsten Urthrile über die menschliche Natur gelangt sein, als ein Mitglied jener Classe, die er so oft mit Geiser überschüttet hatte, sich demütytg in seinen Dienst stellte, ja um seine gnädige Protection bei der Deutschen Bank bat. Mit Hilfe de- Herrn Lueger wollte der Director eine Betheiligung beim Berliner Institute durchsetzen, und neckisch fragte er, ob der Bürgermeister beim Doctor Siemens nichts zu bestellen hätte. Wie thöricht und wie peinlich ist dieser Vorfall, zugleich ein Fehler des Verstandes und ein Mangel an Fein gefühl! Herr Lueger konnte dem Kitzel nicht widerstehen, seine Majo rität durch die Geschichte dieser vergeblichen Liebeswerbund zu er heitern, und er hat in seiner Rede noch andere Persönlichkeiten, aus die jetzt mit Fingern hingewiesen wird, bloßgestellt. Die Getroffenen haben die blauen Flecken auf dem Rücken verdient.» — Dazu be merkt das „B. T.-: „Locale Rücksichten legen der „N. Fr. Pr.» da» Zartgefühl auf, die betreffende Wiener Bank, für die die Unter beiheiligung erwirkt werden sollte, nicht zu nennen. Ihr Name verdient indeß, gekannt zu sein. Es handelt sich dabei um die Nieder österreichische Escomptegesellschast." * Lissabon, 31. Januar. (Meldung des „Reuter'schen Bureaus".) Der Finanzausschuß der Deputirtenkammer hat der Kammer ein Gesetz über die Umwandlung der äußeren Schuld vor gelegt. Man glaubt allgemein, die Vorlage werde beträchtlichen Abänderungen unUrzogea werden. Petersburg, 31. Januar. Ueber dl« FabrikthStigkeit in Rußland bri«gt «ine amtlich« statistische Zusammenstellung folgende interessante Daten. Darnach bestehen im eoropäilcheu Rußland 17 605 Fabriken und industrielle Anlagen, deren jährliche Production zusammen 1 Milliarde 467 Millionen Rubel beträgt. Die Fabriken beschäftigen insgrsammt 1 200 000 Arbeiter (950 000 Männer und 250000 Frauen). Dir Zahl der im Betrieb« be findlichen Dampfmaschinen beträgt II 000. Die zehn Gouvernement- deS Königreich« Polen sind in dieser Zusammenstellung nicht mit inbegriffen, eben so wenig daS — allerdings industriearme — Großfürslenthum Finnland. *— Die russischen Zollämter wurden angewiesen, daß die neue Goldmünze im Werthr von 5 Rubeln bei der Entrichtung der Zollgebühren zum Preise voa 3 Rbl. 83'/, Kop. entgegen- zunehmen ist. k.6. Bulgarische« Budget. Nach eiaer «o» au« Sofia zugebenden Meldung ist mit fürstlichem UkaS da» t» der letzte« Kammersessio« angenommen« Budget pro 1898 sanciionirt worden. Daffelbe weist 84 487 975 Franc- an ordentlichen Einnahmen auf, denen Ausgabe» ia der Höhe von 84 557 713 Franc» gegenüber siede«. * Wokhingto«, 31. Januar. Di« SiaatSeiuuahme» im Monat Januar 1898 betrage» 87 388628 di« «»«gäbe» 36 852000 t- * Washington, 31. Januar. Lat Repräsentantenhau» hat die Resolution Teller mit 182 gegen 132 Stimmen ver- w o r s e u. *— Die Rickelprodociiou 1» de» vereinigte« Staate» scheint nach „Eng. und Mia Ionrn." keine bedeutend» Entwickelung zu erreichen. 1896 betrug dieselbe einschließlich verkaufter Oxyd», Sulfür« «ud Sulfat« nur 4603 t gegeu 4402 t i» 1895 und 4838 t tu 1894. Dabei scheint di« Gewinnung de» Lons«» noch zu übersteigen, so daß die Vorrüth« sich rasch vergröß«r». In Neu-Caledonien ist dir Production von Nickelsteia gegenwärtig siftirt und nur noch «ine Grube wird betrieben: dir ErzauSfudr erfolgt aroßentdeil» vo« de» Vorräiheu. Ja Eauada geht dir Gewinnung langsam zurück. Die ueu-caledoaiichr» Erze werdeo bekauatlich i» Enrop» verarbeitet, do die versuche, dieselbe» aus der Insel z» verschmelzen, kriiwn Erfolg hott«. Da» »ech, «uahijch, Uq Post«, Telegraphen- und Fernsprechwesen: *— Dringe ndeDraht Meldungen nach England. Vom 1. Februar find dringende Telegramme aus Deutschland nach Großbritannien und Irland über direkte deutsch-englische Kabel zu lässig. Die Wortlaxe beträgt 35 Pfg. Der vor die Aufschrift zu setzende abgekürzte Vermerk (v Emden) zählt als ein Wort. *— Poststückverkehr mit Britisch-Indien. Von der französischen Postverwaltung ist dem Postftückverkehr eine directe Besörderungsgelegenhcit ab Marseille für Poststücke bis 5 Kilo gramm, ohne Werthangabe und ohne Nachnahme, nach Britisch- Jndien zur Verfügung gestellt worden. Tie Sendungen werden zwischen Marseille und Bombay ausgewechselt. Die Abfahrt der Dampfer der „Pcninsular and Oriental Company- ab Marseille erfolgt jeden Donnerstag, und diejenige der Dampfer der „Com pagnie des MeffogerieS maritimes» ungefähr einmal im Monat. Die normale Fahrzeit bis Bombay beträgt 16 Tage. Die Sen dungen sowohl, als die dazu gehörigen Begleitpapiere müssen die genau« Angabe tragen „via Marseille". Tie Taxe eines Poststückes bis 5 Kilogramm nach Britisch-Jndien, über Marseille, beträgt 5 Frcs. Zahlungs einstellungen re. «ron Io'epd Ttich-ilvdler, Kaujm. Alwua Lrtbur Redrcker, Kaufmann Auliu« Sompart, Kaufmann Sifenach Bernhard Bos-, Kaufmann Freiburg Tbristiao Walddörfer, Siotbgerder Nürtingen Durch ZwangSveraleich aufaehubcn. Da» Soncur«»erfahren über da« Bermöge» de« Colvmalwaarenbi
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