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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980203019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898020301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898020301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-03
- Monat1898-02
- Jahr1898
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8V0 Mullk. Leipzig, 2. Februar. Ungefähr von demselben äußeren, aber von ungleichem künstlerischen Erfolge begleitet war da- Äuftrete» der für dcrS siebente, an gewohnter Stelle ge gebene philharmonische Concert gewonnenen Solisten, der Sängerin Frl. Sophie Schröter auS München und des Pianisten Herrn Willy Rebberg au- Gens, der be reits im ersten dieSwinterlichen GewandhauSconcerte spielte und damals durch dem Ernst seiner künstlerischen Gesinnung, der sich deutlich in Der Wahl seine- Bortrage- — de- für da- große Publicum weniger zugänglichen 0 mnll-ConcerteS von BrahmS — kundgab, uud durch die ungemein schätzenS- werthen Eigenschaften seiner pianistischen Kunst überhaupt einer sehr günstigen Aufnahme sich zu erfreuen hatte; Fraul. Schröter kannten wir noch nicht, möglich aber, daß sie vor einer längeren Reihe von Jahren hier bereit- concertirt hat. Die rücksichtslose Zeit ist an ihrem stimmlichen Material nicht spurlos vorüdergegangen und hat ihm außer der AuS- geglichenheit der Register und der Leichtigkeit de» Toa- ansatzeS eigentlich nur noch im Forte einen al- vor- theilhaft zu bezeichwenden Klangcharakter belassen, während eS im Mezzosorte und Piano deS gesunden Timbre- entbehrt, spröde, farblo» und nicht tragfähia ist und durch eia beständige- Flacker» der Töne noch ein klebrige- an Reiz verliert. Es ist da- um so mebr zu bedauern, als die Sängerin mit Geschmack und Empfindung vorzutragen ver steht und sowohl in den durch Herrn Pfeiffer di-cret begleiteten Liedern, „All' meim Gedanken" und dem bizarren „Ruhe, meine Seele" von R. Strauß, „Geheimniß" und „Schlummre, mein Kind" von Richard, sowie in der Scene und Arie („Ihr Götter rw'ger Nacht") au» „Alceste" von Gluck, Au-druck-momente zu ver zeichnen hatte, dir e- einigermaßen erklärlich erscheinen ließen, daß der größere Theil de- Publicum- nicht mit Beifall kargte und eine — bereitwilligst gewährte — Zu gabe begehrte. Herr Rebberg trat diesmal muthig ein für die Neuheit eines noch unbekannten Componisten, ein Concert in vwoll von Richard Burmeister, und wenn er mit demselben auch keine Bekanntschaft ver mittelte, der die allgemeinsten Sympathien entgegen gebracht werde» könne», so blieb es doch jedenfalls an- zuerkenurn, einem Talente die Thore der Oeffentlich- keit erschlossen zu haben, das noch in der Entwickelung begriffen ist, kühn seine Flügel im Kraftgefübl jugendlichen Stürmens und Drängen- regt und theilweise schon recht Annehmbare-, nicht nach der Schablone der Alltäglichkeit ConstruirteS bietet. 3n der Erfindung sind di« Einflüsse Wagner'-, Schumann'», Rudinstein'S und Anderer aller dings ost deutlich genug zu verfolgen, dazwischen aber blitzen auch selbstständige Gedanken auf, die in ihrer Energie wohl geeignet sind, Interesse wachzurufea, so z. B. im ersten Satze, der, kühn sich binwegsetzend über die bewahrt« Form des GonatensatzeS, in der Entwickelung mehr phantasireud als logisch verfahrt; in den zwei folgenden treten gesündere, wenn auch weniger originell« Elemente in den Vordergrund, während der letzte dem rein Aeußerlichen, der Brillanz, der modern virtuosen Effect-Technik Zugeständnisse macht und durch Ber- Wendung schwieriger Doppel-Octavengänge Aufgaben an den Ausführenden stellt,deren Lösung eine hervorragende Beanlagung für diese technische Specialität voraussetzt. Herr Reh berg stellte nicht nur hierin, sondern in jedem Satze voll und ganz swnen Mann und ließ eS weder in äußerer noch innerer Beziehung daran fehlen, seine Kunst dem Novum al- best mögliche Empfehlung mit auf den Weg z» gebe». An Solo- stücken ließ er dem Concerte folgen: Impromptu (kisäur) von Chopin, Präludium von Reinecke, den duftigen Früh- livgSgruß von Hermann Goetz und die Concertetude ox. 52 Nr. 3 von Saint-Sava-, denen der ungekünstelte, männlich-reife Zug seine- Spiel-, die Stiltreue der Auslegung, die zielbewusste Klarheit in der motivischen Gliederung und die unfehlbare Sicherheit seiner Fertigkeit die Gunst der Hörerschaft so zu sichern wußte, daß er nach mehrmaligem Hervorrufe nicht umhin konnte, sich abermals an den Blüthner- flügel zu setzen und «ine Sonverspende folgen zu lassen. Das Orchester leitete da- Concert ein mit der Egmont-Ouverture von Beethoven uud beschloß eS mit Schumann'- Läur- Symphonie, mit deren Wiedergabe «S sich unter Herrn Capellmeister Winderstein'- emsichl-voller, in der Aus legung zeitweise auf Herrn Capellmeister N i lisch'- Gepflogenheiten sich stützender Leitung wieder rühmlich be währte, io der Symphonie vor allen Dingen in den drei ersten Sätzen. C. Un glaub. * Ueber die Ausführung der „Kirke- von Bungert berichtet die „Dresdener Zettung» Folgendes: Eie zählt zum Glänzendsten, was di« Dresdner tzofbuhne jemals geleistet. Ob sie den ersten Odyffeus- Abend noch übertraf, kann dahingestellt bleiben. Sicher hat sie ihn erreicht. Die Pracht der Ecenenbilder hat jeden Menschen von Geschmack entzückt. Und wenn man auch nicht das mindeste Ver dienst um diese wunderbare Leistung deS HostheaterS hat, so er füllt es doch mit Stolz, wenn alle anwesenden auswärtigen Theater fachleute ausnahmslos bekannten: das können wir so nie machen, das kann keine deutsche Bühne nutzer Dresden. Denn die Wiener Lofoper liegt nicht in Deutschland. Und hier ist nicht blos die Mechanik gemeint, sondern ebensosehr daS ästhetische Feingefühl. Herr Hoftheatermaler Rieck hat sich als ein Genie entpuppt, und während die enorm schwierigen technischen Aufbauc und Flugapparate unter Herrn Theatermeister Fischer ganz vorzüglich tadellos functio- ntrten, hat Herr Inspektor Bähr seine »glänzende- Ausgabe, ein Stück zu beleuchten, das den Sonnengott und seine Tochter Kirke cinführ», mit vornehmstem Geschmack und höchstem Geschick erfüllt. Im Vor spiel schon machte das erste Bild, Gäa, die Urerde, als Kollostalweib gedacht, besten Formen den Höhenzug eines Gebirges darfiellen, eine großartig bedeutende Wirkung. Aus dem chaotischen Dunkel heben sich wunderbar allmählich die Lichteffecte hervor, und die Silbrrbäche, wie Gletscher herabwallend, bilden das Haar der liegenden Kollossal- sigur. Und mit grobem Geschick find die vereinzelten Tannen des Vordergrundes so klein gemalt, daß das Gigantische der Gäa ganz erschütternd den Zuschauer fesselt. Im zweiten Bilde thut sich hoch oben in Wolken der Olymp auf, zu welchem mit staunenSwerther Grazie und Sicherheit eben EroS-Forchhammer emporschwebte, in dreißig Meter Scheinhöht. DaS Bild der Götter in durchaus nicht schreienden, sondern schön abgetönten Farben hebt sich kn herrlicher Beleuchtung von dem seingeftrahlten blauen Sonnenhimmel ab. DaS dritte Bild, die Höhle des Cyclopen mit Ausblick auf das Meer zum Aetna hin, könnte von Preller, dem Meister der Odyssee, eom- ponirt sein, so phantastisch kraftvoll schieben sich die Felsblöcke in ein ander. DaS vierte Bild ist der Zaubergarten der Kirke und ein Abschnitt ihre« Palastes. Riesige Sonnenblumen (Helianthus) und grotesker Mohn bieten einen farvenglühenden Vordergrund, während nach hinten Palmen und Draceen über zierlichen CaScaden die Scene schließen. In diesem Milieu, den Odysseus des Herrn Scheide mantel und die Kirk« der Frau Wittich, flankirt von den reizenden Quellenmädchen Wedekind, Wuschke, Chavanne und Fröhlich, das war ein überwältigender herrlicher Theatereindruck nach Muster der Antike. DaS fünfte Bild, im Hades, genügte ja und wirkte unheim lich genug, aber in etwa» aenirte die rothe Gluthhöhle aus dem Struwelpeter, und auch sonst war eS etwas zu hell zum Gruseln. Achyll (Forchhammer), Anttkleia (Frl. Huhn), Periander (Herr Perron), Leirefias (Herr Wachter) waren in den Erscheinungen von ungemein ernstem Eindruck. Ta» sechste Bild zeigt das Lager der kranken Gefährten und den Schiffsbau. Von prachtvoller Wirkung ist hier die Erscheinung de» Helios im Sonnenwagea, den vier schäumende Rosse ziehen. Rur gemalt sind die Thierr, wie der Löwe aus dem Sro» reitet, und wie die Schaf« de» Polyphem. Aber wie ausgezeichnet find die Dinge gemalt, und wie sicher vollziehen sich die Flugbahnen: Eine zweite Erscheinung des Olymps hatte man mit Recht gestrichen. DaS schwächt ab. Im Wesentlichen gleicht die Abschiedsscene des Odysseus in wechselndem Licht und unter neuen Erscheinungen dem Zaubergarten. Die Gesangsleistungen standen auf der Höhe der strengsten Ansprüche, auch die Chöre hinter der Scene. Wir können dir tapseren Griechen und Götter nur summarisch bewundern: di« Herren AntheS, Forchhammer, Nebuschka (ZeuS), Hofmüller (Herme»), Perron, Gutschbach, Ptehlep, Wachter, Richter, Rübsam, Gasiert, und die Damen Ney (Athene), Wedekind, Wuschke, von Chavanne, Fröhlich, Huhn, Korb. Wir haben ab sichtlich keinen Namen ausgelaffen, um einen Begriff von den Per- sonalanspritchen de» Werke? zu geben, da» vorgestern von '/,7 bi» 10'/. Uhr ohne jeden Unfall da» vollgepfropft« Hostheater in Span nung hielt. Di« Anger Sr. Majestät d«S Königs Haden sicher mit Wohlgefallen auf den Gesang»«litetrupprn seine» stolzen Hoftheater» geruht. Nicht minder wie di» sichtbaren, haben di« unsichtbaren Geister ihre Pflicht ausgezeichnet erfüllt. Wenn die unsichtbaren Drähte nicht so tadellos sicher arbetteteu daran darf man, soll man am Gesang hoch in den Lüsten sich erfreuen, gar nicht denken. Im gewißen Sinne zu den Unsichtbaren oder doch Namen losen zählt die königliche Capelle. Herr Bungert kennt kein« Ver zichte. Er führ» 6 Flöten, 8 Hörner, Trompeten, Posaunen, Contra- sagott und sogar zwei Tuben in» Feuer. Fast das Doppelt- des Beethoven-Orchester», und sogar mehr als Wagner'S Nidelungen- schaaren. Unter Herrn Generalmusikdtrector Schuch vollzog auch dieser Theil der Aufgabe sich bewunderntwerth. Eine Partitur ist eine Meinung, di« Ausführung ist eine That. Tie Beseelung der Theile, das Rrchtmaß zwischen Nebensächlichem und Wesentlichem, dos Alles bringt Herrn Schuch'» Seniu», wie mit Röntgenstrahlen die Partiturseitrn durchleuchtend, vollkommen klar zum Klingen. Er ist ebensowohl Organisator wie Dirigent, und Alle, auch Herr Regis- eur Mödlinger, bewegen sich nach seinem künstlerischen ,,E» werde!» fügt man nun bei, daß da» Vorspiel mäßig, der erste Act begeistert, der zweite gut, der dritte ein wenig nachlasiend gegen den ersten ausgenommen und zuletzt doch ein großartiger Erfolg fühlbar wurde, und daß mit seinen Interpreten Herr A. Bungert ost, und vom ganzen Hause, dankend hervorgerufen wurde, eine Ehrung, an welcher zum Schluß viele Male auch Herr Schuch und Herr Rieck thcilnehmen mutzten, so ist dem Referat Genüg« geschehen. Die Kritik deS Werkes selbst kann man nicht so kurzer Hand fertig stellen, und zwar um so weniger, je mehr man davon versteht. Es ist eine Bungert-Frage entstanden. Man hat e» anmatzlich gesunden, daß Herr Bungert rin Festspielhaus in Godesberg haben werde: er copire Wagner; er mache sich an Ausgaben, denen er nicht gewachsen ei; er poetifire nicht, sondern er speculir» auf den Effect; die Odyssee ei durch ihn verballhornt. Und so weiter. Wir denken anders. Nicht entfernt machen wir uns zum blinden Parteigänger für Herrn Bungert. Aber mit tiefer Achtung vor dem Idealismus, den man nie aus den Augen Verlierer sollte, möchten wir wohl das Eine und Andere einschränken oder verwerfen, aber in der Hauptsache für dar Werk dem Autor herzlich die Hand drücken. Wir können hier kein Buch, sondern nur einige Seiten schreiben, daher nur das Wesentlichstc. Die philologische Pädagogik ha» vorigen Sommer von Dresden au» ein Anathem gegen Bungert geschleudert. Er verzerre die Odyssee. Ja, dc ist viel Wahre» dran. Aber die Odyssee de» Homer können wir «ich» auf der Bühne spielen. Herr Bungert, der eine Musik des neunzehnten Jahrhunderts zu schreiben hatte, mutzte ebenso eliminiren, wie modernere Motive einschalten. Wer den Homer will, lese mit Phantasie die Jliade oder den OdYsieuS. In der Hauptsache ist doch der gewaltige Rahmen hellenischer Dich tung erkennbar, und Bungert hat mit fast beispiellosem Geschick auS den uralten Bauquadern der Jahrtausende ein Werk vor unsere leidlichen Augen gestellt, daS un» den seligen Glanz der Jugend schwärmerei verzaubert, unser« Herzen mit Figuren und Stim mungen füllend, die wir in der Hast des Alltagslebens lange ent behrt hatten. Dutzende Moral- und noch mehr Unmoralreime hätte Herr Bungert ungeschrieben lassen können. Wir sprachen neulich davon. Die Weisheitstrieserei war nicht deS Helios, noch der Kirke Sache. Aber hebt dies Einzelne das Verdienst der Stosswahl aus? Ist nicht Herr Bungert ein Talent ersten Ranges für die Bühnen wirkung? Hat denn Gluck da» ganze befreite Jerusalem componirt, oder Wagner die ganze Edda? Auch sie schieden aus und fügten ein. Ist eS nicht für die Kunst ein Glück, wenn unsere Passionen vom italienischen Verismus ab- und auf die erhabenen Bilder der griechischen Welt hingelenkt werden? „Bungert speculirt!» Unsinn. Er ist trotz seiner ungeheuren Klugheit ein Idealist nicht etwa bloS der Stosswahl wegen, sondern in seinen Lebenszielen. Herr Bungert hat durch einen Zufall, durch eine unscheinbare Feuilletonnotiz der „Tresd. Ztg.» vom September 1896 den Weg nach Dresden gesunden. Da war erzählt, wie Herr Scheidemantel als Schwärmer für die Odyssee ein herrliches Oeldild Prof. Friedrich Preller'L an gekauft habe, daS den Odysseus am Meer« zeigt. Tas las Herr Bungert, wic er uns schrieb, in Pegli, packte seine Partitur ein und sandte fi« nach Dresden an Herrn Scheidemantel. Wenn Dresden nun den Odysseus nicht aufgeführt hält«? Dann lebte der Autor heute noch von bloßen Hoffnungen, und dabei wird man be kanntlich nicht satt. Er brauchte nur nach Nrtzler's Vorbild einen Trompeter zu componiren, für ihn eine leichte Mühe bei seinem Liedertalent, und dann führten alle Theater des heiligen deutschen Reiches dir Oper aus, und zahlten Unsummen Tantiömen. Außer Hamburg hat kein Theater dis jetzt Dresden mit dem Odysseus nachgeahmt. Hält trotzdea. Bungert den sechstheiligen Cyklus der großartigen griechischen Welt fest, und arbeitet nur daran, so muß er doch wohl Idealist sein. ,,Ja, aber Herr Bungert ahmt Wrgnernach, leugnen Sre bas?» Warum denn leugnen? Er ahmt Tristan, Walküre, Venusberg u. s. w. gehörig, oft buchstäblich, nach. Aber wie ist denn das; der Epigone muß auf den Schultern des Letztver gangenen stehen, da er nicht in der Lust schwebe» kann. Wenn man ein so gigantisches Werk wie die Homerische Welt ausbaucn will, kann man sich auf Aubrr, oder Mascagni oder Sullivan nicht stützen. Ta muß man schon auf Wagner'S Schultern, wie Er aus diejenigen Gluck's, klettern. Original sein wollen, involvirt noch nicht, baß man es kann. Erscheinungen wie Wagner bestimmen ganze Epochen. Wir müßen erst verdauen, was Wagner uns hinterlassen. Herr Bungert ist ein großer Talent, aber kein Genie. Reue Pfade braucht er nicht zu finden. Mit allen Imitationen der Tannhäusecftimmung, des Feuerzaubers, deS Walhallthemas, ist uns das großartige grie chische Bild doch noch liebe« als gelegentliche unwagnerische kleine Sachen. Und was heißt nachahmen? Wie könnte das Herr Bungert außer in Details, do er mit Ausnahme der textlich weit über Homer'» Erzählung und ermüdend liedrSlallend« Erotik (1. und 3. Act) auf dem Boden der alten, oft voltsliederhasten Melodiebildung steht, und ganz hübsch strophisch seine Okeaniden fingen läßt. „Wachst du, Schwester» ist freilich wie ein Plagiat der Rornen; aber musikalisch ist der O-ckur-Satz so wenig Wagnerisch, wie die Liedertafel-Chöre der Gefährten. Wer hundert populäre Lieder geschrieben, wird doch seinen Stil haben. Den verläßt Herr Bungert allemal da, wo dieser Stil zu klein ist für die Größe der Empfindung. Dann schreibt er Wagner, oder bildet besten Stimmungen klug nach. Ist Herrn Bungcrt'S Orchester etwa Wagnerisch? Du lieber Himmel, weil es so zahlreich ist? In der wundersamen Töne- und Tonfarben- charakteriptk ist, ebenso wie in der Philosophie des Textbuches, von Wagner keine Rede — mit Ausnahme der schon erwähnten directen Anleihen. Könnte man sich die Odyssee als eine aus den Erdboden gezeichnete Vorlage denken, so würde, legte sich Wagner darauf, da« Koloffalbild völlig gedeckt sein. Legt sich Bungert darauf, würden überall Randtheile herauslugen. Aber ist das so schlimm? Ist das heiße Ringen nach dem Großen nicht auch schon preisrnswerth? So klein kann doch ein Talent nicht sein, was in Hunderttauscnden Zuschauern mächtige Rührung und Helle Freude hervorgerusen hat! Kommen wir zum Schluß. Was Herr Scheide mantel und grau Wittich zu fingen haben, Riesenaufgabcn, die mehr anstrengen und undankbarer sind als Tristan und Isolde, ist in Wagner getauchte Erotik, Fortschreitungen und Modulationen. Was die Gefährten, Okeaniden, Quellenmädchen fingen, ist reizende Bungert'sche Musik, wie wir sie aus Carmen Silva's Liedern kennen. Einige Trompetenthemen im Marschrhythmu» sind sogar vulgär, und könnten im Troubadour Vorkommen. Das Band des Ganzen sind die Leitmotive, die aber weniger Wagnerisch berühren, sondern nicht viel weiter reichen, als dies gelegentlich bei Mozart, Gluck und Weber schon der Fall war. Oder bindet das Penelopeia-Motiv etwa nicht, wenn es zu Odysseus' Träumen und Klagen erklingt? Es ist aber kein gelehrte? Leitmotiv, sondern ein echte» warmblütiges Lied. Im Vorspiel ist di» Musik am schwächsten, kurzathmig. Herrlich ist dkr erste Act, der letzte durch das sehr lange Beharren in der Stimmung zu abwechtlungslo», ohne neue Motive. Poly- phem's Schmerzen (trotz tiefster Bläsersoli) und die Musik der Schatten im Hades, erschöpfen die Größt der Dichtung nicht. Aber deswegen ist doch an prächtigen Theilstücken kein Mangel, de» Tereisia'S Od» ergreifend, deS EroS' und HelioS' Partien voll Schwung. E» giebt ein Wort, das liebi Keiner; e» heißt Eklrkti- cismuS, auf dcutsch etwa: Vorhandenes anempfinden und zu eignem auSarbeiten. Etil ist das nicht, aber ganze Epochen standen unter der Herrschaft des EklekticiSmus, die Meyerbeer'S, Halevy'S, ja auch Mendelssohn'», und die unsere Rach - Wagnerische, v. ChrliuS in Haschisch, Schillings in Jngwelde, Weingartner in Genefiu», jeder benützt Wagner « Lehraenie in seiner Art. Bei Bungert kommt dazu, daß er auch außerhalb der Musik ein wahre» Bühnentalent ist, und für «in Werk, da» so Schöne« bietet wie „Kirke», und so ideal» Ecenenbilder aufrollt, drücken wir dem Schöpfer desselben aufrichtig die Hand. — Matiub« -um Besten dar Penfion-anftalt dir Genossenschaktdeutscher Bühueuangehüri-er. Erfreulicher- weis« begegnet di« am kommenden Sonuloa, den 6. Februar, Vor mittag« II'/, Uhr im Neuen Theater stattfindend« Matin-« «ine» starken Interesse bei unserem Publicum, da» sich in reger Entnahme der Billrt« äußert. Die Matinöe wird einen hohen künstlerischen Genuß gewähren. Li-zt's Oratorium „Die Legende von der Heiligen Elisabeth" ist feit Jahren hier nicht mehr zu Gehör gebracht worden und die Besetzung ist eine vortrefflich«. Di« Partie der „Heiligen Elisabeth" singt Frl. Dönges, den Landgras Ludwig Herr Schutz» den Part deS Landgrafen Hermann, sowie den des Katser« Friedrich H. hat Herr U lrici übernommen. Frl. Beu er singt die „Landgräfin Sophie", Herr Schelf, er d«a „ungarischen Magnaten". Der Seneschall findet in Lerrn Gr»d«r seinen Ver treter und al« di» Stimmen der „Engel" werden wir diejenige» der Domen vanman». Kernic, Eibeuichütz nndv-dorn« hören. Dir Ehör« werd«« von« gesammtrn Ehoryersonal der Oper, verstärkt durch den Vrsangvewin „Sängerkrris", gifungen. Da- stiidtisch« Orchester dirigier Herr Capellmeister Panznrr. Die MatknS« wird die Dauer von zwei Stunden nicht übersteigen. BilletS sind täglich (ohne Bormrrkgebühr) an der Tageskasse deS Neuen Theater- in Len Stunden von 10—3 Uhr zu entarhineu. —Mänuergesangverei» „Concordia". (Musikalischer Humor.) Die musikalische „Treibjagd", welche der wackere, stimm kräftige Männrrchor am Montag Abend mit Kesseltreiben im Jagd revier de- Theatersaale- de- Krystall-Palastr- veranstaltete, hart« da« „Trrrain de« Humors" mit vielen Hunderten beiterer Zuschauer besetzt; au- den fröhlichen Sangesyeuossen waren lustige Nimrods ge- worben, und al- die Jagd auf dir Lachlust begann, wollt« die Heiterkeit kein Ende nehmen. Allerdings mar das Programm auch zum „Todtfcheßen", jede seiner Nummern durfte otS Treffer gelten, uerst der „Berhängnlßvolle Prolog" oder „kleine Ursachen, große Birkungen", dann die auf der Bühne höchst lebendig unter Vortrag von Cdorgesängen dargeitellte Jagd-Scene und die reizend« Serie von zehn lebenden Bildern aus dem Wild-, Wald- und Waidmanneieben mit den köstlichen Parodien „Eine alte Rieke", „Hirsch in der Schonzeit", „Diana im Bade", „Fuchs-,tze" re. Zuletzt stand die reizende Burlesk« „Sonntagsjäger oder Berplefs?' von D. Kalisch und G. v. Moser auf dem Repertoire, kurz, das überaus gelungene Fest stand ganz im Banne de- „Grünen", selbst die Hörerschaft mußt« mit in das ' alli-Hallo de- Jagd-HymnuS und eine« „Jagd-Allerlei" einstimmen. >er wackeren Sängerschaar der Concordia, der an diesem Abend wahrlich keine Schonzeit gewährt wurde, gebührt voller Dank für dir in der Idee und in der Ausführung so glücklich gegeben, fest- liche Veranstaltung, auS welcher sie reichlich genug ihr hohes Können rm Dienste der SangeSmuse blitzen ließ. * Die vieractige Oper „Assarpar" von Franz Neumann. Dichtung von Richard v. Hartwig (Verlag von Karl Köhler in Charlottenburg), ist von der Intendanz der herzoglichen Hof- bühne in Braunschweig angenommen worden «no e» wird die Ausführung bereits im April stattfiuden. * M.-Glatztach, 1. Februar. Hier verschied in Folge von Darm« Verschlingung der königliche Musikdirektor Julin» Lange im 69. Leben-jahre. Vaterländischer Verein. iä. Leipzig, 2. Februar. Die gestern Abend im Saale deS „Eldorado" abgrhaltene Hauptversammlung des Vaterländischen Vereins wurde vom Vorsitzenden Herrn Schriststtzer Retter mit herzlicher Begrüßung der Erschienenen eröffnet. Sodaon theilte der Genannte mrt, daß im Laufe des JahreS die Herren Gymnasial- oberlehrer vr. Geyer und Dr. weck. Windscheid wegen starker In anspruchnahme durch ihre Berusspflichten au» dem Vorstände auS- grschirden seien. Der Vorstand habe sich durch die Zuwahl der Herren Zahntechniker Hinze und Kaufmann Bürklio ergänzt. Dcr hieraus vom Schriftführer Herrn Generalagent Herrn old erstattete Jahresbericht gab ein umfassendes Bild von der Thätig- leit des Vereins im vergangenen Jahre. Dieselbe sei sowohl in der Veranstaltung von Vorträgen, al» auch der Feier von vaterländischen Gedenktagen «ine den Zwecken des Vereins entsprechende und erfolg reiche gewesen. Die Zahl der Mitglieder habe zu Beginn des Jahres 649 und am Schluffe desselben 64l betragen. Mir einem Danke an all« Diejeoigen, die dem Bereine bei seinen Bestrebungen ihre Unterstützung haben zu Theil werden lasten, schloß der Bericht. Dem von Herrn Bankier Hoffmann erstatteten Cassen - bericht war zu entnehmen, daß der Bestand zu Beginn des Jahres sich aus 48,87 bezifferte. An Einnahmen traten hinzu l0d9,60 an Mitgliederbeiträgen, sowie als Erlös von Pro grammen 220,50 -ckl bei der Bismarckstier und 57,70 ./S bei der Geburtstagsfeier deS Königs. Der Gesammteinuahme von 1461,67 stand eine Gesommtau»gabe von 1400,38 gegenüber, so daß zu Beginn des JahreS 1898 ein Cassenbestaud von l6,29 verblieb. Ber Bericht der Rechnungsprüfer bestätigte di« Richtigkeit der Rech- nuna, worauf dem Schatzmeister Entlastung «rtbeilt wurde. Die Neuwahl von vier Vorstandsmitgliedern fiel auf die Herren Kaufmann Kind, Strinietznieister Schmölliog, Zahn techniker Hinze uud Kaufmann Bürklin. Da ein weiteres Vor standsmitglied, Herr Lylograph Albrecht, inzwischen ebenfalls wegen Kränklichkeit feto Amt uiedergelegt hatte, so wurde an die Stelle des Genannten Herr Buchdruckereibesitzer Funke in den Borstand gewählt. Zu Rechnungsprüfern wählte man aufs Neue die Herren Wechselsenial Reichenbach und Privatmann Wirth. Herr Kaufmann Bürklin regle sodann an, daß künftig An- träge zur Generalversammlung nicht mehr 14 Tage vorher eingereicht werden müssen, sondern in der Generalversammlung selbst eingrbracht werden können. In der sich anschließenden Debatte wiesen jedoch die Herren Direktoren Thomas und Röger, sowie der Vorsitzende daraus hin, daß nach den Satzungen der Vorstand de» Vereins schon jetzt berechtigt sei, «ach seinem Befinden Anträge, die erst in der Generalversammlung eingebracht werden, zur so fortigen Berathung znzulasjen. Die Versammlung hielt diese Be- stimmung für ausreichend uud ließ es deshalb bei derselben be- wenden. Im Hinblick auf den bevorstehenden 70. Geburtstag uud daS Regierungsjubiläum deS Königs schloß der Vorsitzende darauf die Versammlung mit einem lebhaft aufgenommenen Hoch auf König Albert. Schreberverein -er Nor-vorstadt. Leipzig, 1. Februar. Am gestrigen Abende hielt der oben genannte Verein seine diesjährige ordentliche General-Ber- sammluna im Verein-Hause ab. Dem Berichte, erstattet durch den Herrn Borsitzende« F. Lange, entnehmen wir Folgendes: Die Mitgliedrrzahl beträgt zur Zeit 396. Dem Werke der Schrebersache ward« auch im verflossenen Jahr« treu und gewissenhaft gedient, zahlreiche Freunde und Gönner, obenan der Rath unserer Stadt, halsen die gemeinnützigen Bestrebungen de- Vereins fördern. Der Vorstand erledigte seine Geschäfte in elf Sitzungen. Die Absicht, die pädagogische Zeitschrift „Cornelia" von de« gesammtrn Schrebrrvereineo zn er- werben, bez. zu deren Organ zn machen, kam nicht zur Ausführung, doch man beschloß, auf diese Zeitschrift in mehreren Exemplaren zn abonoiren, dieselbe auch im BereinSdauie ousznlegrn. Die Gchankconcrlsionsfrage wurde nach längerer Berathuug für di« Mitglieder gewiß in zufriedenstellender Weis« geregelt. Dem Schreberverein« der Nordvorstadt lag im vergangenen Jahr« auch die Vorbereitung und Leitung der geuirtnschaft- lichrn Versammlung ob. Al- Redner wurde Herr Oberlehrer vr. Geyer gewonnen; er behandelt« das Thema „Aus Schleier- mach«'- Familienleben". Außerdem wurden noch 3 Familien abend« abgehaltrn, Redner waren Prof. Göhring („Volksleben in Südamerika"), Rector Walther aus Schkeuditz („An der Schwelle de- Schuljahres") und Lehrer Fritsche („Ueber den Botksaberglauben"). Für di« Ausstattung deS geselligen TheileS an diesen BortragS- abend«« war gleichfalls in bester Weste gesorgt. — Im No vember v. I. bildete sich ans der Reih, der Mitglieder und deren Angehörige« eine Säugerabthetluoa, welche mit vielem Eifer ihren Studien obliegt. — Au der Bade- und Milch- coloute konnten 1363 Kinder th«ilnehmen und zwar 8l2 für die Milch- und 551 für di« vadeabtheilung. Während der Winter- monate wurden 600 Schüler und Schülerinnen in den drei in der Rordvorstadt gelegrnen BrzirtSschulen mit Milch beköstigt, während 282 in der Zeit der Sommerferien aus dem Verein-Platze Milch und vrödcheu erhielten. Die Sammlungen für diese gemeinnützigen Uuteruehmongen betrugen 3674,05 Für di« Milch in den Schulen wurden 864 ^l verausgabt; für die Sommercolonien be trug die Ausgabe 1280,77 ^l, für Brödchea wurden 283,45 ^l bezahlt und für Bäder 1189,55 Man nimmt an, daß nach Ab lauf des begonnenen Vierteljahre» noch uogesädr 1500 vorhanden sein wrrdeu. Der Vorstand gedenkt, dies« vorhandenen Mittel recht segensreich für die Milchcoloaistrn anzuwenden, indem man ans Verein-Mitteln und denen für Babe- und Milchrolonie «inen Untrrkunftsranm schaffen will, welcher seinem Zwecke in sanitärer Hinsicht mehr entspricht als die gegenwärtige völlig ungenügend« Spielhölle. Der nächstjährigen Hauptversamm lung soll ein daraus bezüglicher Antrag unterbreitet werden. — Der Obwann der Gpielcommilsion, Herr Fritsch», giebt hierauf den Bericht über di« Tdätigkeit dieses Ausschusses. Di» Epielcommissioa besteht aus 17 Personen, alltäglich wurde bei einigermaßen günstigem Wetter von 5—7 Uhr gespielt, der DurchschnitlSbesuch war 315 Kinder, da» Betragen der Kinder war ^nvsterhaft. Den Bericht über di« Tdätigkei» der Gottencommisfion erstattete der Vorsitzende derfelbeu Herr Reich old. In da» vereinshau» wurden Gas und Wasser eingelegt und ans dem Spielplätze «in Wasserposten ein gerichtet. Gorttowechsrl sandea 7 statt. Man beschlvß fern«, di« äußer, Umzäunung zu erhöhen, uw wiederhvlten Einbrüchen voczubeugen. Di« Lasse bilancirte in der Höhe von 11148,91 ^l, der Bericht wurd« debatteloö genehmigt und der Caffirer auf Vorschlag der Revisoren «ttlakttt. Auch her vorenseblag für da- laufend« Jade wurde ob«, Drb^tt genehmigt. A- wurde ferner ohne Widerspruch beschlösse,,, dem Vorstand« «ach ffk ha- Iah, 1-G8 «ft»« V«silgu»--I,m»«»»» SOS zu bewilligen, ferner den Gartenzin- kn ber Höhe be» vorig«« Jayre» zu normt»» (per Quadratmeter 7'^ -C). Den letzten G«^eu- stand bildeten die Wahlen. In den Vorstand wurden dr« der bis herigen Mitglieder, die Herren Lauge, Preiß and Thtem«, fast einstimmig wiedergewählt, an Stelle d^ ausgesck'iedeu-n Laisirers Herrn Hühnrl, welcher gebeten hatte, von einer Wiederwahl seiner Perjon abzuseheo, wurde Herr Rouniger gewädlr. Als Stell vertreter gingen au« der Wahlurne hervor die Herren Erl er, Gründig und Zechmann. Für die Gortencominisi on wurden bestimmt die Herren Göhler, Mehner uud Zechmann und zu Revisoren die Herren M. Lange, Meier und Krämer. Die Hauptversam nlung nahm den denkbar besten Verlauf, kurz vor 9 Uhr nahm sie ihren Anfang und als die Uhr auf 10 jetgte, war diejelb« längst geschlossen. Ernennungen, Versetzungen rr. im öffentlichen Dienste. Departement de- Lvlw- nnd öffentliche« Unterrichts. Zu besetzen am 24. April: die Kirchschulstele zu Satzung. Collator: die oberste Schulbehörde. Einkommen; 1000 ^il vom Schuldienst, 795 58 vom Kirchendieiiü und Amtswohnung. Gesuche mit allen erforderlichen Beilagen sind bis zum 12. Februar bei dem königl. BrzirkSschulinspector zu Marienberg ein- zureichen; — zu Ostern an der 2. katboiiscken Bezirksschule zu Dresden eine Hilislebrerstelle. Da- Anfangsgchalt beträgt für solche, welche die Wavlsähigkeitsprüsung abgelegt baben, 1400 ./L, für solche, die diese Prüfung noch nicht bestanden haben, 1200 Collator: daS Apostolische Bicattat im Königreich Sachsen. Be- Werbungen sind bi« zum 28. Februar beim Collator «inzureiche». Aus -em Geschäftsverkehr. k Nachdem nunmehr der Neubau Reichsstraße 18/20 fertig gestellt ist, verlegt Herr Gllftav Seidel mit dem heutigen Tage sein« in jeder Beziehung renommirtr und leistungsfähige Colon ial« waaren-, Tabak- und Tigarreahandlung in diesen Pracht- bau. Herr Seidel ist wädrend des 18 jährigen Bestehens seines Geschäfts stets bemüht gewesen, dasselbe den jeweiligen Erforder nissen der Zeit voll anznpassen, wofür er seinen schönsten Lohn auch in einem treuen Kundenkreis fand. Sicherlich wird Herr Seidel auch in feinem neuen Local durch regen GeschästSzuspruch die seinem auerkruuenSwerlhen Wirken und Streben vollauf verdiente Unterstützung finden. r Da» diesjährige Bockbier der Bctienbierbrauerei zu iöohliS, welches jetzt zur Verschrotung gelangt, liefert von Neuem den Beweis für die anerkannte Vorzüglichkeit der Producte dieses Unternehmen«. Dasselbe darf als ein vortrefflich gcrathener Bräu bezeichnet werden, da an demselben gutes Material, wie man es bei dieser Brauerei gewohnt ist, nicht gespart wurde, so daß das Wort vom verlorenen Hopfen und Malz auf den „Bock" durchaus keine Anwendung findet. Derselbe wird indeß den vielen Freunden des Getränkes der Actienbierbrauerei zu GohliS gewiß eine weitere größere Anzahl derselben zuführen. Meteorologische Leobachtnngen -nk öev in k-Olnrlr. Und« 119 Uetse ildor äam Heer« Leit cker Leodacktunx. Unrow, r-a. nur >«Mlllm ruorwo w«r-r. r,n-u. r e «tun- ricvrime «. «lLre» Ln»tcl»r. I.k'edr.^d. 8V. 753,3 -f- 6.2 93 VV81V 3 trübe') 2. - Lle-8- 744.8 -i-10,4 85 8VV 4 trübe - Nm. 2- 739,8 -t- 9,9 90 SVV 4 trübe ßluxlwuL äer Tewperntnr — -i- 10°,7. Llinimuw - -t- 5°. I. Löds äsr ^iocksrscdlär« — S mm. *) Aässela. Wetterbericht «Iw» n. V. »wt«e»r«»>»ul»oft«n Inutktat«» 1» Odemnit» vom K. k'«I»ra»»7 8 vdr Uoruvns. 8tatton»!i»ma. s x Liektonx unck StLrira ckvs Issillck« IVattsr. s L s Koäö .... 727 mLssix vrolkiz 4- 1 UnnaeLnck» . . 729 KO mLssyr beckecat — 5 Süvck mniis . . — — — Ärocndmm . . 731 8 ioiokt keuen -f- 4 Lopm»d»«an . 743 IV stark Dunst -i- 8 llemal . . . 742 8>V stark Xebei »i- 4 Zvcinemüncka 748 W81V kcisek «volkür -i- 10 Lltapan . . . 737 880 stark kalb deckeckt -i- 5 8,lt .... 746 VV kris k dsckeekt -i- 6 gambaru . . 750 1V8VV wässie kosen -4- 8 Uelcker . . . 753 IV ateik halb beckeekt 4- 8 c'dorvouru . . 763 V krisch keckeckt -f- 9 Uünmer . . . —— —» ttvrlm. . . . 752 IV mitaiis kezren -t- 10 simneevl entern . 762 IV ateik kexso -f- 8 knmveru . . 762 IV sehvaeh Kockeckt -f- 3 tlüldnoson i. A. 766 8VV utark deckeckt -f- ? Uünouen. . . 764 8VV ateik deckeckt -1- 10 Odemvit» . . 757 8 stark d-ckock* 6 A^vu . . . . 761 IV ftiach kalb dsckeekt -f- s ... 757 VV stark deckeckt 8 firaha» . . . EM» l-owner<r. . . 759 81V stark dsckeekt 4- 3 perambore . —- — —— üvrmauoetackt . 7Ü7 NW leicht Nebel 0 Iriaar.... 767 still cvolkiK -i- 6 Llanoont. . . 770 8 »cd vaeb volkenloa -f- 3 faria .... 765 8W mäsaip b-<ieekt 9 Oortz . . . 763 WNW knack kalb deckeckt -l> 4 Lbarcka« i . 735 1V81V stark n/oUllK -f- 6 V/ittarnvravsrlank in Laodasn am 1. Februar 1898: 8t»Uon Leek. I« » «XlUl Vwck fiiecier- w Kittel »cklae vreackaa . . . . Uö -1- 5I - 8,4 1V81V 4 5,2 l-eipmz . . . . 117 -t- 5,1 - 3,1 1V8W 4 2,0 clvÜir» . . . . 175 4- 3,5 - 2,0 VV8VV 3 3,9 Knarre» 4 . . . 811 -f- 4,0 - 2,0 4 8,8 2itt»a 858 4- 3 8 - 1,5 VVS^V 2 8,0 Odemuit».», . . l-reiderx ... . 310 4- L9 - 1,8 88VV 3 5,0 c98 -f- L.8 - 1,3 ^VtiVV 4 8,7 Sednead«, . . 43s r- 8,9 - 1,1 W8^V 5 5,7 Altenberg; , , . 751 —— WWW — keitrendaio, . . 773 4- 0,1 — 1,4 1V81V 4 18,7 siebtelbe.A « . . I2I.3 - 2.9 - 4,9 VV 7 1ö,0 (Uinlmum nnck dkivckemeklau «ercken am Uittazr abueleren.) ^ncd Sar 1. Februar varliok noch aiemlick atürmir h uuck dracktv am KaedmittaK Decker Hexen-, iw Oedirxe 8oko«eraU mit sied. Vie Temperatur var ckurekscknittlied 1—3° eekallon unck reichten cki« Uaximalivortke von — 0,8° (kichtslbere) bl» -f- 6,9° (Teiprix). 8cdo«eckecko aut ckow Fjcdteldarx SO em. vedaraiekt cker IVottorlaxv io Lurop» deut« krük: Linem di« io nosara trexancksn auecrebraiteteo vaprewlooe- «reblet mit ckow barometrischen SlinimuM von e». 730 ww iw llvtckliehao Europa steht nur io kraolcraiok relativ Kober vruelc xvxeoüd«. Xumerorckantljck itürwisske 1V-1Vjucke erxiemeo «icb über ciao Oontiosot unck daboo io kait xaoa r>eut«ki»nck kaxau- käNs unck dod« Temperaturen vrrenat. Lei «rarkao di» stür- wiicheu IV-IViockeu i»t trübe« unck raaoeriacke» vvstter, mir raiativ hoben Tamparittorso, m Aussicht «o «vUaa. Verounvottlicher Redacleur vr. HrriU. »ßchiiu, i» Ssltzt«!. GW W» »pfikalsschsn Thsti Profssfor vr. v-»-r P»«l tu LsiV»«»
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