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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 03.02.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-03
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980203019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898020301
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898020301
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-03
- Monat1898-02
- Jahr1898
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ssi lend er glaubte e« nicht verantworten zu so große Summe einer Privatgesellschaft zu leboteueu ,e bauen Sitzung der Stadtverordneten. * LettztztG. L- Februar. Den Borsitz führt der Vice vorsteher Herr Bankier Mayer. Am RatbStische anwesend die Herren GtadtrLthe Lampe, vr. Wagler, Frieling, Kohlmann. Bei der Wahl eine« Mitgliede« in den Aus schuß zur Eontrole wurde an Stelle de« Herrn Ruffel, der mit Genebmigung de« Collegium« ausgeschieden ist, Herr HandelSzärtner Mönch gewählt. Zur Eingabe de« Bezirksvereia« Leipzig-Ost, betreffen», ». die Zurllckverleguna der Baufluchtlinie aus der Südseite der Cbausseestraße, sowie d. die Ersetzung de« Namen« „Eh äusser st raße" durch den Namen „Dresdner Straße", beantragten die vereinigten Ausschüsse: t) di« Eingabe bezüglich de« Puncte« ». auf sich he» rahen zu lassen; 2) dem Rath« die Eingabe bezüglich de« Puncte« d. zur Berücksichtigung zu überweisen. Die Petenten bezeichneten in ihrer Eingabe di« Auf führung vierstöckiger Gebäude in der Ehausserstraße al« un schön, sowie den gesundheitlichen Interessen nicht entsprechend, wenn di« Baiffluchtlinie, wie geschehen, «ine so weit vor gerückte sei. Der Referent, Herr Architekt Pommer, be merkte hierzu, daß die jetzt beobachtete Baufluchtlinie schon im Jahre l890 durch übereinstimmende Beschlüsse städtischer Eollegien festgestellt sei, daß Einwendungen nicht erhoben worden wären und daß die Ausschüsse deshalb gar nicht anders konnten, al- den Antrag zu stellen, die Eingabe im erste» Theile auf sich beruhen zu lassen. Dagegen sei der im zweiten Tbeile ausgedrückte Wunsch ein wohl berechtigter, und deshalb sei Berücksichtigung durch de» Rath empfohlen. Dl« Herren Herzog und Ryssel gaben ihrem Bedauern darüber Ausdruck, daß im Jahre I8SV eine derartige Fest setzung der Baufluchtlinie für den Theil der Chausseestraße vom Gerichtsweg bi« zum Schloßkeller stattgefunden habe. Bei der Abstimmung wurde der erste Ausschußantrag gegen die Stimmen der Herren Gangloff und Ryssel, der »weite Ausschußantrag einstimmig angenommen. Die Vorlage wegen Gewährung einer Unterstützung vou -00 für da« Jahr l8S8 an den Parochialvereiu Kr kirchliche Gemeindepflege an der Erlöserkirche in Leipzig- Thon berg wurde gegen vier Stimmen genehmigt. Zur Verwendung von 782,lO als regulativmäßige Entschädigung für Herstellung von 156,42 Quadratmeter Granitplattenfoßweg (k pro Quadratmeter) vor dem Grundstücke Eisenbahnstraße Nr. 3l5 des Flurbuchs für L.-SellerHausen gab da« Collegium sein« Zustimmung. Da« Abkommen mit der königlich preußischen Eiseubahudirection in Halle wegen Unterführung der in der Lützuer Straße im Bau befindlichen Cementrohr- fchleuße unter der Leipzig-Zeitzer Eisenbahn wurde gutzeheißen. Die RathSvorlage wegen vrränderter Buchung der Kosten für Reinigung und Unterhaltung von Macadam straßen wurde angenommen. Darnach wird in Conto 10, ,Mohlsabrt«polizei", der Beitrag der Straßenbahn gesellschaft zurStraßenreinigung einschließlich Schnee- veseitigung mit 88 062,72 eingestellt (bisher 74 845,32 -6), die Ausgaben für Arbeit«- und Fuhrlöbne bei der Straßen reinigung mit 423 746,7 l-<e (bisher 356 372,V ^k) und 6820 außerordentlich, sowie in Conto 38, „Straßen und Wege", die Beiträge der Straßenbahnen zur Unterhaltung der Macadamstraßen mit 10 6l7,42 (bisher 7954,56 und die Unterhaltung der macadamisirten Straßen mit 124 875,54 (bisher 174 656,90 ^tl). Herr Kanzleirath Jähne gab bei Berathung diese« Puncte- der Tagesordnung dem Wunsche Ausdruck, daß die Theresienstraße in L.-Eutritzsch in einen besseren Zustand ge bracht, dez. gepflastert werde. Die Passanten, namentlich die durch die Straße marschirenden Soldaten litten ganz außer ordentlich unter dem bei schlechtem Wetter herrschenden Schmutz. Zu den Mittheilungen de« Rathe«, daß er sich außer Stande sehe, dem Ersuchen de« Collegium«, „für eine Wiedereinziehung des Gehalte« des AufsicbtSbeamten für die Straßenbahnen von den hiesigen Straßenbabngesrllschaften besorgt zu sein", stattzugeben, beantragen die Ausschüsse: 1) bei den Mmheilungen de« Rathe« Beruhigung zu fassen, jedoch 2) dem Rathe zu erklären, daß da« Collegium auf seinem früher erklärten RechtSstantpuncte stehen bleibe. Herr Rechtsanwalt vr. Junck (Referent) erläuterte noch mals kurz den früheren Standpunct des Collegium-, wonach man, entgegengesetzt dem vom Rathe eingeforderten Gut achten de- Herrn Justizrath« Oehme, «inen Anspruch auf die Wiedererstattung de« Gehaltes des betreffenden Aufsichts beamten zu haben glaube. Herr Architekt Rost hielt e« in Anbetracht der in letzter Zeit wiederum mehrfach vorgekommenen Unglück-fälle mit todtlichem Ausgange, hervorgerufen durch da« Uebrrsabren von Personen durch die Motorwagen, für dringend wünschens wert!), daß die letzteren mit einer Vorrichtung versehen werden, die solche schlimme Ausgänge möglichst verhindere. Der erste AuSschußantrag wurde darauf einstimmig, der zweite gegen 20 Stimmen angenommen. Der nächste Punkt betraf die anderweite RathSvorlage wegen Bewilligung eine« Beitrages von 29 300 -6 an die Leipziger Westendbaugesellschaft zum Neu bau der in »der Ernst-Mey-Straße in L.-Plagwitz über die Elster führenden Brücke. Herr Bäckermeister Joachim wie« hierbei al« Referent darauf hin, daß die Ausschüsse schon früher diese Bewilligung empfohlen hatten. Das Collegium habe jedoch nur 10000 bewilligt. Bei der wiederholten Berathung in den Aus schüssen sei man nochmal« zu dem Ergebnisses gelangt, die Bewilligung von 29 300 zu beantragen. Dir Rechtsfrage liege ja verwickelt, aber r« sei doch fraglich, ob man die Gesellschaft zwingen könne, bei einem Neubau die Brücke breiter, als sie jetzt ist, aufzuführen. Da« sei im BerkehrSinteresse aber dringend geboten. Da der AuSgang eine« Procefle« zweifelhaft, schlage man lieber den gedachten Vergleich vor. Referent erwähnte noch, daß sich die Gesammtbaukosten der Brücke auf rund 63 000 stellen. Eine Anfrage de- Herrn Geest, ob die Brücke dann iu städtischen Besitz übergehen sollte, wurde bejaht. Herr Pollender ' können, eine so große Si verwilligeu. Gehe die Gesellschaft aus die züerst g, 10 000 nicht ein, so möge dir Stadt die Brück« und dann Rückerstattung von der Gesellschaft fordern. .Herr Recht-anwalt vr. Junck erklärte, daß von einem Geschenk keine Rede sein könne. Die Gesellschaft komme al- Paroellant auf dem Areal zwischen Rödel und Elster gar nicht mehr iu Frag«, denn e- sei so gut wie Alle- verkauft. Man würde von ihr nur einen Neubau in der damaligen Größe verlangen können. Ein solcher würde »der de» Ver- kehr-bedürfniß zuwider sein. Der Beitrag von 2S 300 wurde darauf gegen 5 Stimmen bewilligt. Bei der Richtigsprechung von 66 Stiftungs- Rechnungen wurde bei dem Rathe angefragt, warum die Mittel der Morgenstern-Stiftung zur Verschöne rung de« Rosenthals nicht Verwendung finden. Der Referent, Herr Bicrvorsteher Pfeiffer, «rwäbnte hierzu daß eine gleiche Anfrage schon im Jahre 1888 gestellt worden sei, ohne daß genügend« Au«kunft gegeben wurde. Herr Dtadtrath vr. Wagler brachte in Erinnerung, daß der Rath damals mitgetbeilt habe, «solle der Rath-gartner mit der Ausarbeitung eine- neuen VerschöuerungSproject* > (das erste hatte der Rath adgelehut) beauftragt werden. Bo« damalige» RathSgirtner sei hierauf ein« Vergrößerung de« RosentbalteichrS mit 27 800 Kostenaufwand vor- geschlagen worden. Die vorhandenen Mittel (6000 >ätten aber bei Weitem nicht ausgereicht. Inzwischen eien 3073 zur Anlage de« RosentbalbergeS verwendet worden. Der Rath sei übrigen« der Ansicht, daß der Wille de« Stifter- dahin gegangen sei, nicht die Zinsen, sondern eine zrößere Summe zu Verschönerungszwecken zu verwenden, und ,ade die Herstellung eine« ZierstückeS ins Auge gefaßt. Gegenwärtig seien einschließlich Zinsen noch 4000 in der Stiftung vorhanden. Der Referent bekundete Uebereinstimmung mit der Ansicht de« Ratbe«. Di« Sitzung wurde darauf geschlossen. FamiUen-Äbend -es Localverbaudes Leipziger Legelclubs. 8. Lct-ztO, 1. Februar. Am gestrigen Abend vereinigten sich die Mitglieder de« „Localverdaude« Leipziger Kegelclubs" mit ihren Angehörigen und Freunden de« KeaeljportS zu einem Zamilien-Abeud im großen Saale des Etablissements „Batten berg". An langen Tischen saßen im friedlichen Herein die„Streit- köpse" mit den „Wilden Männern", die „Besseren Herren" fehlten nicht, „Pappenheimer" und „Batteoberger" waren mit den „BiS- märckern" erschienen, die „Höhne" und die „Lipsia" erneuerten die Bekanntschaft mit dem „Humor" in Lrodenau, „Vambrinus I und ll", di« „Harmlosen" und „Alle Neune" hatten sich mit den „Korksrrn" und wir dir Club« de« Verbandes sonst all« heißen mögen, zu einer „Bleibr" vrrrinigt, denn e« war ihnen ja eine Varists-Bor- trllung dr« Vattrnberg-Ensemble« in Aussicht gestellt. Nachdem die Capelle des Hause« unter der straffen und energischen Leitung des Herrn Heinrich drei Musikstücke zu Gehör gebracht, betraten Kuig und Tray, dir lustigen Chinesen, die Bühne, um die Kegelbrüder und ihre Gäste mit ihren interessanten und fesselnden Spielen zu unterhalten. Dann zeigten sich „The Sato urs" alS außerordentlich gewandte Contorsionisten, deren Körperverdrehungen und »Verrenkungen geradezu Staunen erregten. Das von fünf Personen der Treptow-Truppe ausgesührte japanisch-akrobatisch« Potpourri zeigte neben bekannten TricS auch manchen neuen und noch nicht vorgekührten, allenthalben konnte man aber die Sicherheit, Exactheit und Gewandtheit, mit welcher die Treptow'« arbeiteten, bewundern. Wohlverdiente Anerkennung und Bewunderung fand Mr. Ephraim Thomson mit seinen drei dressirten Elefanten. Wir haben die- elben wiederholt al« Acrobaten, Lastträger und Drabtseilhalter »esehen und auch ihre musikalischen Talent« beim Glockenvortrag kennen gelernt. Neu war uns, wie die Elefanten ihren Dompteur zu schaukeln pflegen. Daß aber am Keglerabend sie natürlich auch al« „lustige Kegelbrüder" aujtreten würden, war vorauszusehen. Dumbo schien jedoch durch das sachverständig« Publicum in seinen Keglerleistungen eingeschüchtert zu sein, dran e« dauerte länger öl gewöhnlich, bis der Wurf „Alle Neune" dem fröhlichen Spiel «in Ende machte. Der Gesangshumorist Herr Otto Richard er weckte mit dem Vortrag seine« chinesischen Potpourris stürmischen Beifall, auch die Verse seine« Locolcouplet«, von denen einer natür lich auch den Freunden des Kegtersports galt, zündeten, nicht minder dir mehr oder weniger actuellra Nummern seine« srlbstversaßten stepertoir«. Die Reihe vorzüglicher Lustaummern, die im Etablisse ment Battenberg dem Publicum im Lause der Jahre vorgrsührt worden sind, ist durch das Luppu-Trio um eine weitere ver mehrt worden, denn diese drei Bravourturner am dreifachen Reck bieten eine Arbeit so großartig, kühn und dabei sicher, daß sie wohl außer Loneurrenz steht. Die dramatische Kleinigkeit „Entdeckt" gewinnt nur dadurch an Interesse, daß Mr. A. Augeloti di« vier Personen d«S Stücke allein und säst zu gleicher Zeit darstellt, denn e« bedarf nur weniger Sekunden, um Mr. Angeloti blitzartig au- dem Beamten Achill« in dessen Diener Giacomo, au« diesem in Frau Eva und sodann in deren Geliebten Zesfirino zu verwandeln, um sodann wieder nach einander al« Frau Eva, Achill« und Giacomo zu ersch-iuen. Einen weiteren Beweis seiner blitzichnellen Berwandlungssähigkeit giebt Mr. A. Angeloti als Dirigent seiner Siokonia OvsmopoUtL. Die verschiedensten Lomponiften wie Bellini, Dooizelti, Strauß, Thoma-, Liszt, Haydn, Verdi rc. erscheinen kurz hinter einander, durch Mr. A. Augeloti mit größter Portraitähnlichkeit dargestellt, am Dirigentenpult. Ein Hinadgehen in da« tiefer liegrube Orchester gewährt Mr. A. Angeloti ausreichend Zeit, um die Maske derartig zu ändern, daß eia anderer bekannter Componist seine eigene Schöpfung dirigirt. Mit ihrer Pantomime „Bor dem Affenhause im zoologischen Garten", die an drastischer Komik das Aeußerste leistet und bi- an dir Grenze LeS Schönen geht, erzielten „Dds «n 8vuodts" wiederum einen durchschlagenden HeiterkeitS- erfolg. Bor der letzten Nummer, der Vorführung lebender Bilder durch Oskar M erster'- Kiuetograph, nahm der Vorsitzende des Verbandes Herr Reichardt das Wort zu einer kurzen Ansprache und zur Bekanntgabe de- Resultats de- Club» festkegelnS. Bei der lebhaften Stimmung de- Publicum« war der Redner nur schwer verständlich. Er gab an, daß von den 56 Club« sich 50 am Prei-kegela betbriligt hätten. All« hätten sich Müh« gegeben, allein nur an zehn konnten Diplome zuerkannt werden. An der Spitz« stehen die „Alten Herreu" mit 91H0, dann kommen die „Fidelen" mit 90,50 und „Club Battenberg", der sich zum dritten Mol da» Diplom hotH mtt 90H0 Punclen; <S folgen dann „GambrinuS I und ll", „Korkfer", „Humor" in Lindeuau und die „Harmlosen". Den Beschluß der diplomirten Club« bildet die .Lipsra" mit 86 Puncte« Es folgten dann die kinetographijchen Vorführungen, die acht Bilder wurden mit großem Beifall aus genommen. Ein Ball beschloß den tu jeder Beziehung auf das Schönste verlaufenen Famistenabend. Erklärung. Die Herren Georg Mckan, Sotir Kotzare und Spase Milan haben am 3l. Januar in Nr. 52 de- Leipziger Tageblattes" ihre zweite, an Herrn Professor vr. Weigand aertchtet« Erklärung veröffentlicht, worin sie behaupten, daß sie macedonische Bulgaren feien und daß ibneu die erste, in Nr. 44 de« genannten Blatte« gedruckte Erklärung, nach der sie macedonische Serben seien, „ein unbekannter serbischer Student" entlockt und mißbraucht habe. Der „unbekannte serbische Student" bin ich, der Unterzeichnete, und erkläre hiermit, daß die genannten Herren ihre erste Erklärung freiwillig unterschrieben haben, nach voll ständiger Kenntaiß dr« Zwecke« der Sache. Für die Beleidigung, welche mir durch die zweite öffent liche Erklärung dieser Herren zugefügt worden ist, habe ich bereit« den Strafantrag gestellt. 2. Februar 18S8. R. I. Odavitch, Leipzig. stuck, pdil. Lunk uir- Wissenschaft. * Der 16. Congreß für innere Medici» findet vom iS. bi« 16. April 1898 tn Wiesbaden statt. Das Präsidium übernimmt Herr Geh. San.-Rath Professor vr. Moritz Schmidt (Frankfurt a. M). Folgende Themata sollen zur Verhandlung kommen: lieber de» mrbuiluisch.tttruschen Unterricht. Referenten: Herr Gehtimrach Professor vr. v. Zirmßen (München) uud Herr Professor l)r. L. y. Zatsch (Prag), lieber intestinale Auloiutoxicotionen and Darm-Antiiepsi«. Re seren len: Herr Professor vr. Muller (Marbara) und Herr Professor vr. Brirgrr (Berlin), Ans besonder« Aus- forberuag de« Geschäst«comil-- hat sich Herr Professor vr Leo (Bona) bereit erklärt, «inen Bortrnq über den gegenwärtigen Stand der Behandlung des viabat« wallitu» zu halten. Weitere Vorträge »ad Demoastratioutl» stad dereül angemeldet. Aus LSderu und Lurorleu. t Mer«». 51. Januar. I« Volk«schaulpielHause werben für dl« kommenden Früyjahr-vorstellnagra schon umfassende Bor. bereitaagea getroffen. Dieselbe» werd«» mit Mir» beginnen und gelang« „Andrea- Hofer" a»d „Tiroler Helden" znr Ank- ttltznmg. Fp die Oßerseierta« ist ein «raße« Tlroler Nationalfest von den volttsckaafpielern in Lu-sickt genommen, dessen ««»ertrag de« Uttternelanen der Volksichauspiel, zugewrndet wird. Hier herrscht herrliche« Wetter. Di« trockenen Wege lassen nun da- Verbot der Schlup» energisch« in de, vardergrna» treten, zum Wohle der Krauten und «Ksnndeo, laelch« durch dies» Verfügung ans den Promenndea nicht tzimtz Mchptvtzrt» HG Gwnbs» brükßigt ««de». Vermischter. ---- Berlin, 2. Februar. Der Friseur Perpließ, welcher gemeinsckafilich mit dem bereit« verhafteten PostbilfSboten Stutzki Cbeck« im Betrage von 35 000 .E auf die hiesige Zirma Wolff gefälscht batte, ist in Köln verhaftet worden. ----- Da« Kammer-ertcht hat die Frage, ob da- prrußisck> e Zottrriegrsetz gegenüber der ReichSgesetzgebung auch vom civilrechtlichen Standpunkte au« giltig ist, kürzlich anläßlich eine« concreten Falle« bejabt, indem e« nämlich eine Wechsel lage, welcher ein Kaufgeschäft über mecklenburgische Lotterie- oose zu Grunde lag, abgewiesen und ausgesprochen hat, daß dieses Lotteriegesetz auch dann einzreift, wenn eS sich um ein im Auslande geschlossenes Kaufgeschäft über Lotterirloose handelt, welche in Preußen verboten sind. — Uetzer die Aushändigung von gewöhnliche« Vrief- entznn-en für Reisende in Gasthöfen veröffentlicht das „AmtSbl. d. ReichSpostverwaltg." nachstehende Verfügung des Staatssecretairs v. PodbielSki: „Gewöhnliche Brief endungen für Reisend« in Gasthöfen sind von jetzt ab an die Gastwirthe, die ihre eigenen Briefe rc. abholen lassen, auf Verlangen durch die PostauSgabestelle auch dann zu verabfolgen, wenn auf den Sendungen der Gastwirth nicht namentlich be zeichnet, sondern nur der Gasthof al« Wohnung des Empfänger angegeben ist." ----- Geestemünde, 2. Februar. (Telegramm.) Der etzte Sturm hat zahlreiche Schäden auf der See angerichtet. Der heute zurückgekebrte Fischdampfer „Sazitta" batte den Steuermann im Sturm verloren. Vom Bremerbavener Fischdampfer „Orion" wurden 3 Mana über Bord geschleudert, 2 Mann wurden gereitet, der Steuermann ertrank. Heute herrscht wieder Nordweststurm. ----- Hamburg, 3l. Januar. Entschädigung eine« schuldlo« Verurtheilten durch den Hamburger Staat. Am 19. Mai v. I. wurde der Arbeiter Thiele auf die Aussage eines kleinen etwa achtjährigen KindeS bin wegen Versuches eine« Verbrechens trotz wiederholter Betheueriing seiner völligen Schuldlosigkeit von der Strafkammer II zu einer Gefängnißstrafe von vier Monaten verurtbeilt. Nachdem der Mann seine Strafe verbüßt hatte, gestand «in unter Anklage stehender Mensch freiwillig, daß er sich auch jene- Versuche« schuldig gemacht bade, wegen dessen Thiele die Strafe erlitten batte. Darauf wurde denn auch das Ber ühren gegen Tbiele wieder ausgenommen und aus kostenlose Freisprechung erkannt. Der Senat hat nunmehr unter Mit- gencbmigung des Bürgerausschusses beschlossen, daß dem Arbeiter Thiele eine Entschädigung von 500 auS der StaatScafle gezahlt werden soll. °— Die Verthcitzigung in der Küche. Der Duffetier eines bekannten Restaurants auf St. Pauli liebte es, im Laufe des Abends der im Souterrain belegenen Küche ab und zu einen Besuch zu machen. Nun war dieses der Oberköchin nicht angenehm; sie beschloß deshalb, dem jungen Buffetier die Visiten zu verleiden. Neulich Abends brach in dem betreffenden Restau rant plötzlich ein allgemeines Gelächter lo«, und Aller Blicke wann zum Buffet gerichtet. Dort stand der Buffetier völlig verdutzt und rathlos da, al« Einziger, der nicht in da- Lachen mit einstimmte. Er hatte auch keine Veranlassung dazu, denn ein Antlitz zeigte die Farben schwarz-weiß-roth. Die ver- rätherisch« Oberköchin hatte sich mit einer Köchin verbündet, und während sie selbst die rechte Wange des Ahnungslosen, die ie anscheinend streichelte, mit Paprika bestrich, streichelte die Köchin ihm mit ihrem durch Ruß geschwärzten Händchen die linke Wange. Bald nachdem er gekommen, eilte der glückliche Buffetier, ganz erstaunt über das plötzliche Wohlwollen der Ober köchin, wieder hinauf hinter das Buffet. Dort brach die Ka tastrophe über den Ahnungslosen herein. Er brauchte längere Zeit zur Erholung. --- AuS Brüssel schreibt man der „Voss. Zta.": 3m ganzen Bezirke Tournai herrscht eine hochgradige Erregung. Der Notar und Bürgermeister von Leuze, Nestau x, ein Mann von 70 Jahren, hat seine Zahlungen eingestellt, der Fehlbetrag übersteigt nach seinen Angaben zwei Mil lionen Francs. Da Nestaux sich in allen Classen der Bevölkerung deS höchsten Ansehens erfreute, so wurden idm beträchtliche Summen zur Aufbewahrung und Verwaltung übergebe». Er hat sich in Börsenspekulationen eingelassen und Unsummen verspielt. Da nach einer vorläufigen Prüfung die Gläubiger im günstigsten Falle nicht einmal zehn Procent aus ihre Forderungen zu erwarten haben, so herrscht tiefe Erbitterung. Mehr als 500 Personen au» dem Bezirk, meist Gläubiger, umlagerten gestern da- Hau- deS Bürgermeisters und machten ihrem Uu- muthe Luft, mußten aber schließlich wieder abziehen, da daS HauS fest verschlossen blieb. Landwirthe verlieren Summen von 80 000—200 000 Franc», kleinere Leute büßen ihre ganze sauer ersparte Habe rin. — Wie hoch die Preise scdöner Orchideen sich stellen, kann man auS nachstehenden Zahlen erkennen, welche die „Etoile belge" heute mittbeilt. Ja letzter Zeit wurden in Brüssel verkauft ein Cypripedium mit 4000 Franc«, zwei Odontoglossum mit 5000 FrancS unv 7500 Francs und rin Odontoglossum Luciani mit l2 000 Francs. ----- Wa« England an Kanarienvögeln verbraucht, darüber veröffentlicht die französische Zeitschrift „Chasse et Peche" in teressante Einzelheiten. Jährlich werden in England 400000 Kanarienvögel verkauft, die einen Preis von nicht weniger als 2 Millionen Mark erzielen. Don diesen 400 000 gefiederten Sängern stammen 100000 auS Deutschland, denn der Vorrang der deutschen Zucht von Kanarienvögeln wird noch immer von aller Welt anerkannt, insofern als die deutschen Züchter die besten Ueberlieferungen besitzen und die Vögel am besten im Gesang zu unterrichten verstehen. Aber die englisch« Zucht hat auch bedeutende Fortschritte gemacht» denn die übrigen 300 000 d«r jährlich verkauften Vögel sind einheimisches Erzeugnitz. Der Hauptsitz für den Handel mit Kanarienvögeln ist die Stadt Norwich. Manche Vögel werden um eine bedeutende Summe verkauft. So erzielten neulich 6 Stück zu gleicher Zeit über 5000 Mark, und Preise von 100 bis 800 Mark sind nicht so gar selten. Sicher ist so viel, daß die Thierchen mehr Geld kosten, als ihr Körpergewicht in Gold beträgt. Sie werden also mehr als „mit Gold ausgewogen". Man begreift danach, daß die Zucht von Kanarienvögeln eine einträgliche Beschäftigung bilden kann. — Konstantinopel, 2. Februar. (Telegramm.) In Da likeS ri und in der Umgebung von Brussa haben heftige Erdbewegungen stattgefunden. Zahlreiche Per sonen sind verunglückt. Großer Schaden ist verursacht worden. Der Sultan entsandte eine Commission zur Hilfe leistung, eine andere zur Einleitung von Sammlung«« ist gebildet worden. Der Sultan spenrete 500 Psunv uud bat den Finanzminister angewiesen, für die hierher gebrachten Verletzten die Auslagen zu bestreiten. — Wie tzte Chinese« ihre Geschichte schreibe«. Da« chinesisch« Reich besitzt gerade so gut seine Hofhifioriographen wie daS deutsche Reich, nur mit einem sehr bemerken-werthrn Unterschiede. Diese Geschichtsschreibung wird nämlich nicht früher veröffentlicht, al« bis ein Kaisergeschlecht auSgestorben oder auf eine andere Weise durch ein neue« ersetzt ist. Dadurch wird de» Geschichtsschreibern die Möglichkeit gegeben, ungefiras und unparteiisch die Tugenden und Laster der verschiedenen Herrscher und die guten und schlimmen Ereignisse während ihrer Regierung aufzuzeichnen. Diese weise Einrichtung ist schon über 2000 Jahre alt, denn die ersten solcher Geschicht-schreiber wurden von dem Kaiserhause der Han ernannt, welche« von 206 v. Chr. bis 35 n. Ehr. regierte. Die Geschichtsschreiber haben olle Er eignisse von Bedeutung, die sich während ihrer Thätigkrit er eigne», ailfzuzetchnen. Jede- ihrer Schriftstücke kommt gleik nach der Niederschrift in eine eisenbeschlagene Truhe, dir stet geschloffen ist. Erst bei der Thronbesteigung eine« neuen Kaiser hauses wird die Kiste geöffnet, und die angehäuften Dokumente werden dann dem lebenden Geschichtsschreiber auSgeliefert, der danach die Geschichte des vergangenen Kaiserhauses niederschreibt. Da die jetzige Dynastie seit dem Jahre 1644 herrscht, so sind seit dieser Zeit die Aufzeichnungen der Staatsgeschichtsschreiber noch nicht veröffentlicht. ---- New York, 2. Februar. (Telegramm.) Bei dem Schneesturin, der die Neu-England Staaten hcimgesucht bat, ollen auch viele Menschen im Lande und auf dem Meere um« Leben gekommen sein. In Boston hat der Sturm daS Feuermelder-System beschädigt. Gestern Abend baden in Boston und den Vorstädten überall Brände gewüthet. An der Küste von Neu-England sollen 36 Personen, davon 33 Seeleute, umgekommen fein. Literatur. Eine interessante Neuheit bringt die Firma Bereinigte Papirrwaareii-Fabrikrn S. Krotoschin in Görlitz unter dem Namen „Das Grofte Jahrhnntzert" in Verkehr. Die vor. liegenden vorzüglich ausgesührte» Karren zeigen die Portroit« einer auf 200 Nummern festgesetzten Collection geschichtlich und wissen- chastttch berühmter Persönlichkeiten unsere- Jahrhunderts. Wa cher den Karten ihren Werth giebt, do- ist ihre pädagogische Eigen- chaft, da neben den PortraitS eine kurz« Biographie der betresien- den Persönlichkeiten beigedruckt ist. ** * Landwirtyschaftlichc Flugschriften. Herausgeber Nedacte ir Fr. E. G ö tz zu Straßburg i. 8. Nr. 4. Inhalt: Der ratio nellelandwirrhschästlicheObpdau. Bon W. A g r l- kola. Leipzig, Verlag von Otto Le n z (Preis 50 Pfg.). Vach Schluß -er Ve-action eingegange«. Li« i» »G«r Slubril mitgtthrilte», wLhread d«» Druck»« «Uigrl.uttnen Trlczruii» h«»«,, wie I»»n aus der Urbrrschnt» ersichtlich, der Rtdaclum mcht »»r,ele§«,. LiN« ist mithi» sttr B-rslümm-luaani »ad u»»erft-aU>ch« llv-ndua-e» »ich« r«. «»raorUich » «chr» * Berlin, 2. Februar. Gegenüber beunruhigenden Blätter Meldungen über Deutsch-Südwefiafrika erfährt die „Post", daß der Aufstand im Süden deS Schutzgebietes, bn dessen Niederwerfung ein Officier fiel, bereits seit Monairn völlig beendet ist. Der Rest der Empörer ist gefangen un> ieht der Aburtheilung entgegen. Im Norden griff Hauptmann Estorfs eine Anzahl aufständischer Zwartboi-Hottentotten an und zersprengte sie. Estorfs wurde zweimal leicht verwundet, blieb aber dienstfähig. ES sei nicht anzunehmen, daß die fliick Ligen Zwartbois mit den Ovambos sich vereinigt hätten, und daß letztere gegen die deutsch« Regierung, di« sie noch gar nickt kennen, sich erhoben hätten. Daß die OvamboS portugiesisch: Truppen überfielen, ist ebenso wenig bestätigt wie die Nachricht, daß Lieutenant Franke erschossen sei. Letztere Nachricht ist nach Lage der Sache durchaus unwahrscheinlich. * Wien, 2. Februar. Der MinisterdesAeußeren. welcher gestern von einer Reise nach Lemberg hier wieder ein getroffen ist, wurde heute früh vom Kaiser empfangen. * Part«, 2. Februar. (Deputirtenkammer. Schluß. Der Marineminister Admiral BeSaard setzt daS Mariae Programm der Regierung auseinander und führte au«: Wir wollen eine starke kriegsbereite Marine; wir wollen, daß die Verbindungen mit Algerien und Tunis gesicherte seien. Wir wünschen, daß da« Mittelmeer im französischen Golf bleibe. Mit den geforderten Crediten beabsichtigt die Regierung Schiffe zu bauen, welche den gegenwärtigen Fortschritten der Technik entsprechen. Er glaube, daß Panzerschiffe erforderlich seien, nichtsdestoweniger ge denk« die Regierung Schiffe von großer Action«fähigkeir bauen zu lassen für den Dienst außerhalb Europa- Di« gegenwärtig in Bau begriffenen drei große» Kreuzer würden eine Schnelligkeit von 2l Knoten und eine besonder« starke Artillerie erhalten. In England werde die französische Marine günstig beurtheilt. Der Minister fügte hinzu, die Zahl der Panzerkreuzer solle auf Kosten der Kreuzer vermehrt werde». Man beschäftige sich gegen wärtig lebhaft mit der Frage der Submarine - Boote. Wa« die Artillerie angebe, so sei e« gelungen, die Anfangs geschwindigkeit der Geschützgeschofse um 164 Meter zu erhöben, da- sei ein Fortschritt gegenüber der fremdländisch«« Artillerie. Auf die Kcsselexplosioaen übergehend, bemerkte der Minister, dieselben seien nicht häufiger al- bei den be nachbarten Nationen. Die Regierung beabsichtige die Der- theidigungSarbeiten auf Corsica zu vollenden; die Arbeiten auf Biserta würden lebhaft betrieben. (Beifall.) Dir Sitzung wurde hieraus aufgehoben. * Part-, 2. Februar. In dem Processe Reinach gegen Rochefort wurde die Verhandlung geschloffen. Die Ur- theilsverlündigung wurde auf 8 Tage verschoben. Eine ziemlich zahlreiche Menge empfing Rochefort, al« er den Justizpalast verließ, mit den Rufen: „ES lebe Rochefort!" „Nieder mit den Juden!" „Nieder mit Zola!" Reinach verließ da« Grbäudr durch eine Seitenpforte und wurde von der Menge nicht bemerkt. * Rom, 2. Februar. Die Kammer setzte heute di« Be- rathung der Vorlage über die Herabsttzung der Getreidezölle fort, ohne daß «S zu Zwischenfällen kam. * Ver-am», 2. Februar. Bei dem gestern gemeldete« Einsturzeiner Spinnerei in Ransanico find, wie nun mehr festgestellt ist, 6 Arbeiter getödtet und viele verwundet worden, darunter acht schwer. Charkow, 2. Februar. (Privattelegramm.) In den Kohlenbergwerken in Mokiejew hat eine Explosion schlagender Wetter stattgefunden. Bi» jetzt wurden 92 Bergleute al« Leichen heraufgebracht, während 48 andere noch vermißt werden. * Ranftanttnodel, 2. Februar. Die Haltung Rußlands der Pforte gegenüber in der Frage der Candidatur des Prinzen Georg ist unverändert. Oesterreich und Italien haben keinerlei Erklärungen abgegeben. Die Nachricht, daß der Bot schafter Currie die Zustimmung England« zur Candidatur von der Genehmigung deS Sultan« abhängig gemacht habe, ist un richtig. Der Botschafter gab im Gegentheil dem Minister des Aeußeren die Erklärung ab, England stimme dem russischen Vor schläge zu. * Bukarest, 2. Februar. Die Regierung hat der Kammer einen Gesetzentwurf vorgelegt, welcher für Zucker eine Consumsteuer von 15 Ernt« frstsrtzt. Für einheimische« Zucker soll dir Steuer do« den Fabriken bezahlt werd«, für impnrtkt« Zucker von den Zollbehörden eingrzogen werden.
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