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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.02.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980204011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898020401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898020401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-04
- Monat1898-02
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j. Mge zm 8chMer TageM mi> AWM Nr. 8l, Wag, 4. Kbmr M8. <M»rgkii-Msgük.> »M—4^—H»««I» Schwimmdaifin, D«meu:Montag,Mittwoch,SonnabendL-'/,ÜU. Wannendäder: Dienstag, Donnerstag, Freitag '/,9—II Uhr. Rujsiicke. Rüm.-iriick«.Bankdamos- «. Svecial.Tur.Bäderjed. Form. Massage. Damen: 1-4Nm. al 1>wp«r»1ar Le» Y110 Damen: DirnSt.,Donnerst., <Sonnab.'/,8- SOPIUvllvLU, 8ek^j»«d»a,Io iüv . '/.II. Montag, Mittw., Freitag '/,2-L U. M — »4 Poststr., Dampfkayen-.Ktefrrnadeldpf.-, Wannen- «.Sipbitder, Büsse,Packng.,Masiagr,Moor«,Lohe-,kohlenI.B.u.a.m.ProIp.gr AAD« MM-UI» sl Demporntnr ckenyoo Damen: Mont ,Mittw .Frelt.'/,2-bNachm. UII»!«» >><»»», 8et>wiwmd»»»ioti" -DirnSt.. Donnerst.. Sonnab. '/.S-'/,11 Bor» Vorotdovudack, üiir-». »Iii88sx«-4ii8tslt. Isüni^in-i ^ZißO Temperst. de» ELwiiumbasflu». Dame» ,,I»vlIIß,IIl I^ltl via, "Dau, MV Dienstag, Donnerstag, Sonnabend von '/,4 8g»»«t»I1tLt: bis'/«II. Montag, Mittwoch, Freitag».'/^Z-S Ü. LsSipLiKSi' Gerberstraße 3. I»»i. I,1i»i»«i»t'aelie kshlensaure Thermalhiider. Seine andere Badeanstalt vier ist besugt oder in »er Lage, diese Bilder zp verabreichen. K- I Sonnabend: Linsen mit Pökelfleisch. D. B SchLtte-Felsche «I. Apelskültstull H. ß Kohlrabi mit Kartoff. u. Schwarzfl. Lt. B. Brunner. NeueLetpr Speise-Anstalt, Zeihec Str. 43/45. Freitag: Eauerbrat. u. Kartoffelkiößc, Lindeuau brach H. beim Bäckermeister Z. in der Nacht zum 17. De- cember ein. Hier erbeutete er einen Wintrrüberzürher, «in Paar Arbeitshosen, eine alte silberne Uhr aus einer Weste, au» einen, unverschlossenen Koffer 4 36 einen schwarzen Fllzhut uns ein Paar Halbschuhe. Weiteren Strasthaten H.'S wurde durch seine Festnahme ein Ziel gesetzt. Da» Urtbeil de» Landgericht» lautete, wie Eingang» mitgetheilt, auf drei Jahre se:ch» Monate Zuchthaus, fünf Jahre Ehrverlust und Stellung unter Polizei- aufsicht. B e f ä n g n i ß. III. Zum vorjährigen Herbst st Diebstahl» bereit» mehrfach bestrafte F Eilenburg beim 144. Regiment eintrefsei Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. Strafkammer H. 6. Leipzig, 3. Februar. I. Neun Milttairpflichtige, welche in der Absicht, sich dem Eintritt in den Dienst des stehenden Heere» oder der Flotte zu entziehen, ahnt Erlaubniß entweder da» Bundes- gebiet verlassen haben oder nach erreichtem wehrpflichtigen Alter sich außerhalb de« Bundesgebiete» aufhalten, wurden in absent» auf Grund von 8 140,1 de» Relch-strafgesetzbuchS zu je zweihundert Mark Geldstrafe verurtheilt. Unter den flüchtigen Wehrpflich tigen befand sich auch ein 1873 in Ablaß geborener Sprößling einer Zigeunerbande mit Namen Wolf, von dessen Schicksalen seit seiner Geburt nicht» wieder bekannt geworden ist. II. Der Tanzsaal im Gasthof zn Eythra muß feine be sonderen Vorzüge haben, denn Liudenauer und Plagwitzer Fabrikarbeiter sind mit ihren Mädchen im vergangenen Sommer ost dort zu treffen gewesen. Den Eylhraern paßte aber die» durchaus nicht und e» war schon am 4. September zwischen Eythraern und Ltndenauern zu Scandal gekommen. Am Abend des 12. September verbreitete sich unter den Ltndenauern da» Gerücht, daß ihnen die Eythraer Schläge zugedacht hätten und es colportirte andrerseits rin Eythraer, T., unter seinen Landsleuten die Nachricht: „Die Lindenauer wollen heute Abend stechen, einer hat gesagt, e» käme ihnen auf rin paar Messerstiche nicht an!" Bon wem T. dies erfahren hat, konnte trotz der Abhörung von zwölf Zeugen nicht festgestellt werden, ebenso wenig, daß die Aeußerung überhaupt gefallen ist. Die Rederei kam aber auch dem 25 Jahre alten Zimmergesellen Arno Emil E. aus Hain zu Ohren. Nach der Anklage soll nun E., al» gegen '/»II Uhr Abends die Leipziger Gäste sich auschickten, nach dem Bahnhof zu gehen, um zu dem letzten Zug noch zurechtzukommen, den Arbeiter R, al» er eben den Tanz- saal verlassen wollte, mit deu Worten: „Du bist auch so ein Lindrnauer H . . dl" gepackt und die nach dem Hofe führende Treppe hinab- geworfen haben, so daß R. mit dem Kopf auf da» Stein pflaster aufschlug und «ine ziemlich gefährliche Kopfwunde davon trug. E. wurde infolgedessen wegen Körperverletzung mittel» einer da» Leben gefährdenden Behandlung unter Anklage gestellt. Er führte zu seiner Vertheidigung an, daß er R., als dieser al» Letzter den Saal verließ, gefragt habe, wen er mit den, Messer stechen wolle? R. habe daraus erwidert, daß er gar nicht diese Absicht habe, das müsse ein Anderer sein. Nun habe er(E.) R. festhalten wollen, R. habe sich aber von ihm loSgerissen, sei in» Stolpern grrathen und die fünf Stufen nach dem Hofe hinabgestürzt. Durch die Zeugenaussagen wurde aber festgestellt, daß R., als er den Saal verlassen wollte, einen Stoß erhielt, so daß er zwischen Windfang und Saalthüre zum Stolpern kam. An der Saalthüre hat E. ihm dann noch einen Schub gegeben, infolge dessen R. die Treppe hinabflog. In dem Gebahren des E. fand der Gerichtshof nur den Thatbestand der einfachen Körper verletzung und verurtheilte E. deSwegeu zu einem Monat «esäugniß. sollte der 24 Jahre alte, wegen te Former Ernst Gustav H. au« . , / sjen, um seiner Militairdienst- pflicht zu genügen. H. zog r« indessen vor, noch länger in un beschränkter Freiheit zu leben und trieb sich stehlend umher, bi» er gefaßt und eingesteckt wurde. Da er aber inzwischen in Leipzig vier einfache und zwei schwere Diebstähle begangen hatte, so verurtheilte ihn da» hiesige Landgericht unter Aushebung einer ihm vom Land gericht Dessau am 24. Januar wegen strafbaren Eigennutzes im sinne von 8 289 R.-Str.-G.-B. und Betrug» zuerkannten zwei- monatige« Gesängnißftrafe zu drei Jahren sechs Monaten Zuchthan«, fünf Jahren Ehrverlust und Stellung unter Polizei- aossicht. H. ist nunmehr seiner Militairpflicht ledig, denn er wird wegen Nnwürdigkrit zum Dienst nicht zugelassea. Wa» nun die einzelnen Diebstähle anbetrifft, so hat H. zu nächst am 27. September beim Uhrmacher N. in Kleinzschocher eine an der Wand hängende Uhr gestohlen. Air» einer Baubude au der Halleschen Straße eignete er sich am II. November zwei Rollbandmaße, eine Arbeit»hose und eiu Messer an. In der ersten Hälfte de» December stahl er einem Bekannten W. den Landsturm schein. Au» der Gesellenkammrr eine» Bäckers entwendete er in der Nacht zum 12. December Rock, Weste und ein Paar Stiesel. Dann stieg er bei einem Restaurateur in der Earl-Heinestraße in Plagwitz ein und stahl rin Portemonnaie mit 4 .4l 65 H, eine silberne Uhr, Wurst und Schinken sowie Ligarrrn. Die Uhr hat H. für 2 ^l 50 >4 «inen Schuhmacher verkauft und sich dabet mit dem ge stohlene» Landsturmschrin legittmirt. I, der Hrrmaaustraß« in HochschnlvortrSge. Privatpatent vr. Lurt klnssert: beschichte «nd Geographie der pentschen Schiitzgehiete. IV. Kamerun. Togo. Die Küste Kameruns, unserer wichtigsten tvestafrikauischeu Handels, und Pflanzungscolonie, ist fast durchweg Flachküste and wird durch die Flußmündungen und die beiden Aestuarien de» Rio del Rey und KamerunbeckenS mit ihren Kriek- und Mangrove- dickichten gegliedert. Unmittelbar hinter der Küste beginnt «in gewaltiger Urwald, der in 200—300 km Breite das hügelige Lief- land und den Hang des westafrikanischen Schiefergebirges überkleldet und sehr dünn bewohnt ist. Jenseits jene» Randgebirge» beginnt die mit Savannen und Waldinselu bedeckte, au» uralten Gesteinen zusammengesetzte Hochebene des Inneren. Beim Durchbruch durch das Gebirge erleiden sämmtliche Flüsse GefällSbrnche und werden dadurch für den Verkehr untauglich. Eie sind blo» im Unterlaufe schiffbar, und nur läng« des Mungo und Sannaga ist der deutsche Einfluß tiefer ins Binnenland eingedruoge». Die wichtigsten Wasserstraßen — Benutz, Schari, nördliche Longo- Zuflüsse — gehören vorwiegend den Engländern und Franzose». Eine Lruchspaltr, die sich tief nach Adamaua hinein fortsrtzt, trägt die vulkanischen Bildungen de» Hinterlandes, ferner die vier vulkanischen Guknea-Jnseln und vor Allem den erloschenen Vulkan des Kamerun Pik, des höchsten Gebirges Westafrikas (3960 w). » DaS Klima Kameruns ist an der Küste tropisch und durchaus ungesund, im Innern wird es kühler und gegensatzreicher. Da» Küstenland ist außerordentlich regenreich; zwischen Debundja und Bibundi liegt das zmeitregenreichste Gebiet der ganzen Welt. Die Bevölkerung besteht auS Bantu- und Sudanneger« und den spärlichen Resten einer gelbsarbigen, klein gewachsene» Ur bevölkerung. Zu deu Bantu gehören die Küstenstämme, besonder» die Duallo, die lange Zeit hindurch de« Zwischenhandel zwischen den Europäern an der Küste und de« Eingeborenen des Binnenlandes beherrschten und durch den mühelosen Ver dienst faul und unzuverlässig geworden sind. Doch sind sie geistig geweckt und der europäischen Eivilisatio« nicht ab geneigt, während Imit wachsender Entfernung von der Küste und vom europäischen Einfluß Wohnung, Tracht und Sitte immer primi tiver werden. Bei den Sudannegern dagegen findet man wieder viel mehr Verständniß für Cultur und Fortschritt, und der Einfluß de» Islam hat im Gegensätze zur politischen Zersplitterung der Bantu große Staaten mit volkreichen Städten und belebten Handels plätzen geschaffen. Zu ihnen gehört z. B. unser deutsches Hinterland Adamaua mit der englischen Hauptstadt Uolo. Unser kleinstes afrikanisches Schutzgebiet Togo gliedert sich in die vier Landschaftsgürtel der Küste, der Ebeue, drS Gebirge» und des Hochlande». Die Küste mit den volkreichen Hauptorten Klein-Povo und Lome ist eine schmale hafenlose Sandnehrung, die gegen da» offene Meer durch eine schwer passirbare Brandung abgesperrt wird und an einem langgestreckten Haff endet. Dahinter folgt die thril« steppen haste, thrils bebaute und dicht bevölkerte Ebene, unter deren Gewächsen dir Oelpalme die wichtigst« Roll« spielt. Auch da» im Allgemeinen dem Brocken an Höhr glrichkommend« Gebirge trägt vorherrschend Steppencharakter, dir wodlbrwäsjerten Thalschluchtrn aber, in denen dir meisten Lagunenzuflüffe entspringen, z. B. Sio, Haho und Mono, bergen tropischen Urwald. Di« Hochebene ist wiederum eine mehr oder minder gut rultivirte Steppe und entsendet den wichtigsten Wasserlauf de» Schutzgebiete», den Volta-Strom, der freilich mehr den Engländern al» un» Nutzen bringt. Bezüglich de» Thierlrben» besteht zwischen Togo «nd Kamerun eine große Uebereinftimmung. DaS Klima Togo» ist ebenfalls tropisch, zeichnet sich aber durch verhältnismäßige Riederfchlagsarmuth aus. Dank dem friedfertigen Charakter seiner Bewohner, die zu den Sudannegern gehören, ist Togo von jeher unser, ruhigst« afrikanisch, Lolonir gewesen. Die an d«r Küft, „d k» tz« Eh«, »ohnnitz« Königreich Sachse«. Die vorliegende Nummer enthält an anderer Stelle noch folgende, uter diese Rubrik fallende Souderartikel: Sächsischer Landtag (Erste und Zweite Kammer). — Zur Verschmelzung der Bürger- und Bezirksschulen in Leipzig. — Kgl. Sächs. MilitairvereinSbund (Jahresbericht). — Kgl. Sächs. Landes-BersicherungSamt (Geschäfts- bericht). — Gerichtsverhandlungen (Kgl. Landgericht Leipzig). — Entscheidungen de» Reichsgericht». — Albert-Thrater („Schwere- nöther"). — Verein Leipziger Gasnvirthe (26. Stiftungsfest). — Lindeuau-Plagwitzer Gewerbrverein (Hauptversammlung). — Hoch- schulvorträge (Privatdoceot vr. Kurt Hassert). — SoirSe de» Fröbel-BereinS. vereinen im Monat December und Januar 675 ^tk gezahlt worden. — Die Litterarische Gesellschaft in Leipzig hält, wie schon gemeldet, heute Freitag, Abend» 8 Uhr im oberen Saale de» Hotel de Pologne ihren vierten GesellschaftS- Abend ab. Nach dem dramaturgischen Bortrag de» Leiters de» königl. Schauspielhauses, Herrn Max Grube, wird Detlev von Liliencron eigene Dichtungen lesen. DaS Bnreau der Litterarischen Gesellschaft befindet sich Lampe straße 3, Souterrain recht» (geöffnet von 10—1 und 4 vi» 7 Uhr). 8 Die Extra-Borträge der „Urania" zu halben Cassapnisen werden immer beliebter; so war gestern Nachmittag da» Haus oben und unten sehr gut besetzt. Auch die hiesigen Schulen und Institute nehmen regen Antheil an den Vorträgen. Sichtlich werden die Schüler von der Vorstellung erfreut «nd geben ihre Dankbarkeit für diesen Genuß durch lebhaften Beifall kund. Es wäre doch wünschen», werth, gerade im Interesse der Schulen, wenn dir Direktion der „Urania" sich «utschlteßen könnte, ihren Aufenthalt noch zu ver längern. — Der heutige Vortragsabend der Polytechnischen Gesellschaft findet im Lesesaal der Dauernden Gewerbe- auSstellung statt. Den Vortrag, welcher auch für Damen interessant zu werden verspricht, hat Herr Syndikus Hermann Pilz, Leipzig, übernommen und zwar wird derselbe da« Thema „Ernste» und Heitere» au» der Geschichte unserer Kleidung" behandeln. — Der am Montag, den 7. Februar er. im Etablissement Battenberg (Kaisrrsaal) stattfindende 12. Gesellschaftsabrnd der Leipziger Finkenschaft bringt da« interessante Drama „Jacob und Esau" von Wilhelm Schäfer al» Erstausführung für Leipzig zu Gehör. Aus die von der literarisch-dramatischen Abthetlung ver anstaltet« Aufführung folgt geselliges Beisammensein und Tänzchen. Programme sind täglich von II—12 Uhr, sowie Freitag und Sonnabend von 3—4 Uhr auf der Geschäftsstelle der Finkenschaft, Augusteum parterre, Zimmer und am Saaleingang, Damen karten nur auf der Geschäftsstelle zu entnehmen. — Die Bitte der „Sektion Leipzig" der Internationale» Artisteu-Genossenschaft um Spende« für die Tombola zu dem am 9. d. M. im Krystall-Palast stattfindruden Wohlthätig- keitsfest ist nicht unerhört geblieben, und viele hiesige Firmen haben sich beeilt, durch Neberlassung von Gewinngegenständen da edle Bestreben zu unterstützen. Weitere Spenden werden di» Mon- tag Mittag erbeten. Die geleierte amerikanische Soubrette Lotste Gilson, deren einmaliges Gastspiel wir bereit- gestern verkündeten, trifft wegen der sich nothwendig machenden Orchestrrprobeo bereit« am Montag, von Wien kommend, hier ein. * Leipzig-Gohlis, 3. Februar. In Rücksicht darauf, daß da» hiesige Gotteshaus am 3l. Oktober d». JrS. sein 25jährigeS Bestehen feiern wird, hat der Kirchenvorstand beschlossen, die Südseite desselben mit bunten Glasfenstern anSzustatten. In hochherziger Gesinnung wurde von einem Gemeindegliede ein» der oberen (fünf) Fenster gestiftet. — Der Russe, vor dem wir in der MittwochS-Abend- auSgabe warnten, hat seinen Schwindel auch bei einem hiesigen Arzte in Scene gesetzt. Er kündigte die Ankunft einer immens reichen Patientin aus Rußland an, ermahnte den Arzt dringend, eine hohe Liquidation auszustellen, und suchte schließlich, wir in früheren Fällen, seine Cigaretten loS zu werden. Freilich hatte er damit kein Glück. 8 AuS dem Bureau de» Stadttheater». Zufolge Ju- diSposttion de» Herrn Merkel wird da» Repertoire für da» Neue Theater am heutigen Freitag dahin abgeändert, daß die einaktige Oper „Die Nürnberger Puppe" den Abend eröffnet, hierauf da» „Spanische Balletdivertissemeat" folgt und zum Schluß dir neue Oper „DaS hölzerne Schwert" in Scene geht. — Im Alten Theater wird heute der Schwank „Han» Hucke dein" gegeben. — Morgen, Sonnabend, wird im Neuen Theater da» Lustspiel „In Behandlung", im Alten Theater die Operette „Die Fledermaus" in Scene gehen. — Der Sonntag bringt im Neuen Theater Vormittags II'/, Uhr zum Besten der PeusionSanstalt der Genossenschaft deutscher Bühnenangehöriger als MatinSe die „Legende von der heiligen Elisabeth". Abend» 7 Uhr findet eine Aufführung der Oper „Carmen" statt. — Im Alten Theater geht am Nachmittag 3 Uhr „Klein-Däumling", Abends 7 Uhr „Jugendfreunde" in Scene. — Im Carola- theater ist für Sonntag eine Wiederholung der Posse „Eine toll« Nacht" angesetzt. — Die kommende Woche bringt den Cyklu» de- „Ring des Nibelungen". Derselbe wird am Montag mit dem „Rheingold" eröffnet; am Dienstag folgt „Die Walküre" und am Freitag „Siegfried". Mit der Ausführung der „Götterdämmerung^ am Sonntag, den 13. Februar — am Todestage Richard Wagners —, schließt der Cyklus. 8 Krystall-Palast. Einen geradezu sensationellen Erfolg haben im Vari St» allabendlich die einzig existirendro einbeinigen Clown» Brothers DonatoS, deren Leistungen Staunen und Be wunderung erregen. Neben diesen ist es das reizende Nordstern- Trio, welches durch sein elegantes Auftreten, sowie durch die rxact auSgesührten Gesänge uod Tänze stürmischen Beifall erzielt. Morgen Sonnabend findet ausnahmsweise eine große Extra- Vorstellung in der Alberthalle statt. 8 Albert-Theater. Heute findet die erste Wiederholung der gestern mit großem Erfolg zur ersten Ausführung gelangten Novität „Schwerenölyer", Große Posse mit Gesang und Tanz in 4 Acten von OScar Klein, Musik von Gustav Steffens, statt. In Vor bereitung befindet sich die zweite Novität, welche die Direktion Dreßler einstudtrt, „Heirath aus Probe", Poff« mit Gesang in drei Acten von I. Kren, Musik von Leopold Kuhn, welche auf allen größeren Bühnen Deutschlands mit Beifall in Scene ging. Der Btlletverkauf findet von II—4 Uhr an der TageScasse, sowie bei C. Flatau, Goethestraße 5, statt. 8 AIS einer der großartigsten und interessantesten Volk». Maskenbälle dürfte sich unstreitig der heute Freitag im Schloß keller stattfindende erweisen. Galt derselbe schon in früheren Jahren als einer der besten und amüsantesten, so hat der jetzige Wirth, Herr Max Häßler, seine ganze Kraft daran gesetzt, da» heutige Vergnügen nicht nur seinen Vorgängern nicht nachstehen zu lassen, sondern dieselben zu überbieten. Neben einer glänzenden und höchst originellen Dekoration ist e» dir wahrhaft fürstlich« Prämiiruug der sechs schönsten Masken, und diese allein dürfte dem Feste eine große Zahl schöner DamenmaSken zusühren. Auch au Ueberraschungen wird r» nicht fehlen; doch darüber foll heute nicht» verrathen werden, da heißt eS, selbst kommen und staunen. Im klebrigen wolle man sich aus dem heutigen Inserat informiren. 8 Eine- sehr lebhaften Zuspruche» erfreuen sich im Etablisse ment Schloß Drachens«!» in Gohli» die humoristischen Concrrte der Capelle Günther Loblenz. Ein solches Concert veranstaltet Herr August Schöpfe! heute Abend in seinem Etablissement. Da» Concert leitet Herr Capellmeistrr G. Coblenz. Da» Programm ist ei« stet wechselnde» «nd die Leistungen der Capelle onerkennenswrrthe. 8 Die carnevalistischen Concerte im Burgkeller erfreue« sich der gleich günstigen Aufnahme beim Publicum wie die Familien- Toncerte. Herr Steineck und sein Hanscopellmeister Herr Eylr sind stet» darauf bedacht, diese Unterhaltungen durch Neuheiten auf musikalisch-humoristischem Gebiete zu beleben. Prrdfthetda, 3. Februar. Gestern Abend in der neunte« Stunde ereignete sich im Orte rin schwerer bedauerlicher Unglücksfall. Ein Geschirrführer fiel von seinem Wagen und wurde von demselben (einem schwerbeladenrn Sandwagen) überfahren und dabei innerlich schwer verletzt. Der Verletzte ist der früher in Liebertwolkwitz, jetzt in Leipzig wohnbaft« FuhrwerkSbesitzer Starke. Er wurde noch gestern Abend durch Krankenwagen in» städtische Krankenhaus in Leipzig überführt. u. Döbeln, 2. Februar. Die Einweihung de» L u t h e r- denkmalS, dessen Standort der hiesige Obermarkt sein wird, wird voraussichtlich am Reformation-feste diese- Jahre» erfolgen. Entscheidungen -es Reichsgerichts. > (Nachdruck verboten.) v. Leipzig, 3. Februar. Collisiou der Pflichten. Wegen fahrlässiger Gefährdung eines Eisenbahntransportes ist von» Land- gericht Bochum am 12. November v. I. der Socomotivensührer Heinrich Koch au» Dortmund zu einem Tage Gefänguiß ver- urlheilt worden. Am 24. Juni 1897 fuhr er mit dem von ihm geführten Eilgüterzuge au» dem Bahnhöfe Langendreer hinaus, als daS Signal auf Ausfahrt gestellt war. Kurz nach der Autsahrt fing der mit auf der Maschine befindliche Heizer K. an, da» Feuer der frisch anaeheizten Lokomotive zu verstärken. Bei der Beschaffen heit der Maschine mußte Koch hierbei dem Heizer dir Feuerthür offen halten, damit sie nicht von selbst wieder zuschlug. Dabei war eS für Koch unmöglich, die Signale zu beobachten. Auffällig war es ihm allerdings, daß sich auf dem Nebengleise Wogen in derselben Richtung bewegten. AIS der Zug mit einer Geschwindigkeit von 45 km in der Stunde auf 300 — 350 m an da» Signal herangekommrn war, wurde plötzlich do» Signal wieder auf Halt gestellt, ohne daß der Angeklagte «S bei seiner Beschäftigung gemerkt hatte. Al» er sich endlich wieder ausrichtete und das Signal sah, war e§ zu spät. Bremse und Contredamps thaten nicht mehr ihre Schuldigkeit und der Zug fuhr in die Flanke de» Rangirzuges. Äon jedem Zuge entgleisten zwei Wagen und es entstand ein Materialschaden von 115 .ck! Lor Gericht bestritt der Angeklagte, fahrlässig gehandelt zu haben, da er da» Signal nicht rechtzeitig habe sehen können. Seine Pflicht sei e» zunächst ge- wesen, den Heizer zu unterstützen, weil sonst die Maschine nicht den zur Fahrt erforderlichen Dampf gehabt haben würde. Der als Zeuge vernommene Heizer sprach sich ähnlich au». Dagegen war der Sachverständige der Ansicht, daß da» Heiz«! hätte unterbleiben können, bis der Zug sich aus freier Strecke befand. Da» Gericht stellte fest, daß der Angeklagte sich sowohl einer Pflichtverletzung als einer Fahrlässigkeit schuldig gemacht habe. — In seiner Revision machte der Angeklagte Folgendes geltend: DaS Landgericht verkennt, daß der Zug au« der Station nur dann abgelassen werden durfte, wenn da» Gleis frei war. Der Angeklagte mußte also vorauSsetzen, daß da» Gleis frei war. Unbestreitbar ist, daß Heizer und Lokomotivführer ge meinsam für die Heizung zu sorgen haben. Aus dem Ranglren im Nebengleise konnte der Angeklagte nicht den Schluß ziehen, daß der Rangirzug verbotswidrig auf sein, des Angeklagten, Gleis geleitet werden würde. Bei der Collision zweier zu gleicher Zeit zu beobachtenden Pflichten kann eine Fahrlässigkeit darin nicht liegen, daß der Angeklagte die eine erfüllt und die andere nothgedrnngen für kurze Zeit außer Acht läßt. — Das Reichsgericht erkannte in der heutigen Sitzung auf Aufhebung des UrtheilS und verwies dir Sache an das Landgericht Duisburg. In der Begründung wurde allk- geführt: Der Einwand, daß eine Collision der Pflichten Vorgelegen habe, ist nicht in ausreichender Weise zurückgrwiesen worden. Das Urtheil nimmt zwar Bezug auf daS Gutachten des Sachverständigen, wonach eine Collision der Pflichten nicht Vorgelegen haben soll, aber es ist nicht ausdrücklich gesagt, Laß dar Gericht sich der Auffassung deS Sachverständigen augejchlosjen habe. Dies wäre um so mehr geboten gewesen, alS das Gericht die Ansicht des Heizers, daß der Angeklagte ihn nach Lage der Sache unterstützen mußte, nicht für irrig erklärt hat. Die Prüfung de» vom Angeklagten erhobenen Ein- wandeS war um so nothwendiger, als nach der Dienstinstruction, wie die Revision behauptet, ein Zug, während die Bahn nicht frei ist, überhaupt nicht abgelassen werden darf. Wenn dies richtig ist, so konnte natürlich der Angeklagte nicht daran denke», daß ihm während der Fahrt wegen eine» Ranairzuge» ein Haltesignal gegeben werden könne. Für die Frage, welche Pflicht die wichtigere wtzr, erscheint die» von Bedeutung. -g- Leipzig, 3. Februar. Ein hochgeschätzter Lehrer unserer Universität, Herr Geh. Hofrath vr. Bi «ding, Professor de» Strafrecht», des Strafprocesse» und de» Staatsrechtes, feiert morgen sein 25jährigcS Jubiläum al» Professor der Universität Leipzig. AuS diesem Anlaß hat die Juristenfacultät dem Jubilar eine besondere Ehrung zu- gedacht; Abend« findet io der Harmonie ein Festmahl statt.— Professor vr. Bindiog wurde 1841 zu Frankfurt a. M. ge boren, er besuchte da» Gymnasium daselbst und studirte in Göttingen und Heidelberg Jurisprudenz und Geschichte. Im Jahre 1866 wurde er ordentlicher Professor io Basel, 1870 in Freiburg i. Br., 1872 in Straßburg und 1873 in Leipzig. -8- Leipzig, 3. Februar. Der vom Rath zum Pfarrer der JohanniSkirche vorgeschlagene, vom Kirchenvorstand gewählte Herr Licentiat vr. Rüling ist vom königlichen Ministerium deS CultuS und öffentlichen Unterricht- in dieser Eigenschaft bestätigt nnd gestern von Herrn Geh. Kirchen- rath Superintendent V. Pank io sein Amt eingewiesen worden. Kommenden Sonntag hält Herr vio. vr. Rüling seine Antritt-Predigt als Pfarrer der Johannisgemeinde. — Der Kirchenvorstand voo Sellerhausen hat beschlossen, mit dem Bau der Kirche auf dem der Gemeinde vom Rathe überlassenen Areale noch in diesem Frühjahre zu beginnen. -g- Leipzig, 3. Februar. Mittels Anschläge» am schwarzen Brett der Universität werden 24 namentlich aufgeführte Studirende, die io diesem Wintersemester weder eine Privat vorlesung belegt, noch ein Praktikum angenommen haben, aufgefordert, bis zum 8. Februar durch Zeugniß deS Decans ihrer Facultät dem Universitätsgericht mitzutheilen, daß diese Unterlassung begründet war. * Leipzig, 3. Februar. DaS Kaiserliche Gesundheits amt in Berlin hat aus verschiedenen Städten Sachsens Proben von Naturbutter zu UntersuchungS zweck en sich zusenden lassen. ES handelt sich um Ermittelungen behufs Feststellung einer Grenze des zulässigen Wassergehaltes für Naturbutter. H Leipzig, 3. Februar. Wie wir mittheilten, verschwindet gegenwärtig im Neuen Stadttheater die sogenannte Noth- deleuchtuug durch Oellampen immer mehr. Diese Lampen waren für den Zweck, dem sie bestimmt waren, durchaus nicht in jeder Beziehung geeignet: abgesehen von der durch sie herbeigeführten Rauchbelästigung, war bei ihnen immer die Gefahr vorhanden, daß sie bei Zug und Wind verlöschten. Mit der Einführung des elektrischen Lichtes wird auch die „Nothbeleuchtung" durch elektrische Glühlämpchen eingerichtet und damit eine Sicherheit geschaffen, die größer ist, al» die seitherige Einrichtung und die demnach auch von der Commission für Feuer- und Verkehrssicherheit vollste Billigung gefunden hat. Diese der Nothbeleuchtung dienenden Glühlämpchen werden durch Akkumulatoren gespeist, die am Tage geladen werden, sich im Hause selbst befinden und völlig unabhängig von der allgemeinen Beleuchtung slnd; sie können nie verlöschen und haben ihren eigenen Stromkreis. Gegen wärtig sind bereits 87 dieser Glühlämpchen an den ver schiedensten Stellen im Hause angebracht, davon 16 allein am großen Kronleuchter, die auch während der Vorstellung leuchten. iä. Leipzig, 3. Februar. Ueber die Versteigerung der nicht abgeholten Gewinne der AuSstellungS- Lotterie, die bekanntlich dem Unternehmen zugefallen sind, sind stark übertriebene Nachrichten in die Presse gelangt. Darnach sollten etwa 1000 Gewinne im Werthe von 6000 bis 7000 nicht abgehslt worden sein, darunter Näh maschinen, Kinder-Sportwagen, eiu großer Smyrnateppich rc., welche Gegenstände demnächst versteigert würden. Wie wir hierzu erfahren, werden nur ein« verhältnißmäßig geringe Anzahl von Gegenständen zur Versteigerung gelangen, da tue AuSstellungsleilung in Betreff derjenigen Gewinne, welche auf unverkaufte Loose fielen, mit den meisten Lieferanten da» Abkommen getroffen hatte, daß dieselben die betreffenden Gegenstände unter Abzug von 10 Procent vom berechneten Werthe wieder zurücknehmen. Zur Versteigerung kommen daher nur einige Sportwagen, sowie in der Hauptsache GlaS- und Galanteriewaaren, und endlich eine größere Anzahl AusstellungS-AlbumS. Die Versteigerung dürfte Mitte diese» Monat» stattsinden. — Der am 5. August 1897 verstorbene Oberlehrer Bernhard Johannes Caspari hat, wie anderen christlichen Liebeswerken, so auch dem Verein der Werkstätte für Arbeitslose 300 letztwillig vermacht. Dem Verein, der jetzt in Gemeinschaft mit dem Verein für Innere Mission die Schreibstube eingerichtet hat, kommt diese Gabe sehr zu statten. — Dem Vorstand de» Vereins zur Errichtung und Er haltung eines Kinderkrankenhauses in Leipzig ist gestern au« dem Nachlasse der Frau Bertha verw. Hansen als Legat die Summe von 3000 übergeben worden. * Leipzig, 3. Februar. Sonntag, den 6. Februar, wird da» DiaconissenhauS sein JahreSfjest feiern. Der Gottesdienst wird Vormittags 9 Uhr in der Thomaskirche gehalten, die Predigt bat Herr Geh. Kirchenrath Sup. v. Pank übernommen. Im Anschluß an den Gottesdienst findet, wie da» „Leipziger SonntagSblatt* mittheilt, eine Schwesterneinsegnung statt, bei welcher acht Schwestern als Diakonissen eingesegnet werden sollen. DaS Diaconissen- hau« hat jetzt 68 Schwestern, darunter sind 16 eingesegnete Diakonissen. * Leipzig, 3. Februar. Der Ausschuß der deutschen Turnerschaft giebt bekannt, daß auf die erfolgte Ein ladung zum deutschen Turnfest in Hamburg vom Belgischen Turnerbund ein freundliche» Dankschreiben eingeaangen ist, welche» die Hoffnung anSspricht, daß die belgischen Turner zahlreich dem Rufe Folge leisten werden. Amtlicker Vertreter wird der Bundesvorsitzende CupüruS sein. DaS Centralcomitv des Eidgenössischen Turn vereins hat eine gleiche Einladung ebenfalls freudig ange nommen und hat beschlossen, seinen Vorsitzenden Fr. Hügin- Basel, sowie den bisherigen Vorsitzenden Rietmann-St. Gallen al« Vertreter nack Hamburg zu senden. Ob die.Sendung einer Schweizer Riege möglich sein wird, ist noch nicht zu entscheiden. An freiwilligen Beiträgen für die Er richtung deutscher Turnstätteu und da» Jahn- musrum in Freyburg a. U. sind von deutschen Turu- r. Oschatz, 2. Februar. In dem benachbarten Zschölkau sind unter den Schulkindern die Masern derart auSgebrochen, daß die Schule auf Anordnung deS Bezirksarztes vorläufig auf 14 Tage geschlossen worden ist. — AuS Baderitz bei Mügeln wird geschrieben: Der Mühlenbesitzer H. von hier wurde am 28. Januar von einem bei ihm bediensteten Pferde ungen dabei betroffen, al» er sich an der 14 jährigen Tochter einer Schwägerin verging. Durch Versprechungen suchte H. ich da» Stillschweigen des Jungen »u erkaufen. Dieser jedoch »lieb beharrlich und erklärte, die That seines Dienstherr« an zeigen zu müssen. Als H. sah, daß seine Bemühungen, den Jungen von einer Anzeige abzubringen, fruchtlos waren, ergriff er ein schweres Holzscheit und versetzte ihm mehrere wuchtige Hiebe über den Kopf, so daß der Junge blutüber strömt zusammensank. H. wurde gefesselt von 2 Gendarmen in da» Gefängniß zu Mügeln gebracht. v. Treuen, 3. Februar. In der letzten öffentlichen Stadt- aemeinderathssitzung wurde u. A. mitgetheilt, daß unser Ehrenbürger, Herr Justizrath Opitz, von 1500 czm umfassende Parcelle hinter dem Mühlteiche der Stadt unentgeltlich zur Errichtung de« Albertbade» abgetreten habe. Da» Volks bad soll 30 m lang und 15 m breit werden. U: Falkenstetn, 3. Februar. Der Winter hat sich in vergangener Nacht durch Schneefall und Kälte wieder ein gestellt. Heute Morgen waren Berg und Thal mit einer Schneedecke überzogen. — Dresden, 3. Februar. Wie von zuständiger Seite mit getheilt wird, ist das Befinden der Königin durchaus befriedigend. Die EntzündungSerscheinungen am linken Auge sind abnehmend, doch wird Ihre Majestät noch einige Tage da» Zimmer hüten müssen. — Heute Nachmittag nm 5 Uhr findet bei dem Prinzen Georg im Palais Zinren- dorfstratze eine größere Tafel zu 30 Gedecken statt. — Der König hat dem Obergütrrverwalter bei der StaatSeisenbahn- verwaltung Rechnungsrath Teubner in Dresden daS Ritterkreuz 1. Classe deS AlbrechtSordenS verliehen. — Der König hat dem Postdirector Legler in Freiberg die Er laubnis zum Anlegen de» ihm von dem deutschen Kaiser ver liehenen Rothen Adler-OrdenS IV. Classe und dem Post schaffner Knoll in Dresden die Erlaubniß zum Anlegen des ihm von dem deutschen Kaiser verliehenen Allgemeinen Ehren zeichen» ertheilt. — Der König hat den Kaufmann Eduard St eg er in Annaberg für die Zeit bi» Ende September 1900 zum stellvertretenden Handelsrichter bei der Kammer für Handelssachen in Annaberg ernannt. ** Dresden, 3. Februar. Der hiesige ärztliche Bezirks verein war auf Veranlassung deS Dresdner Turnlehrer- vereinS vom Rathe der Stadt um ein Gutachten über eine etwaige Einführung de» fakultativen Schwimm unterrichts in den Dresdner Volksschulen ersucht worden. Der ärztliche BezirkSvereiu hat in seiner letzten Sitzung zu dieser Angelegenheit Stellung genommen und sich zwar nicht gegen die Einführung eines fakultativen Schwimm unterrichts in den Dresdner Volksschulen ausgesprochen, aber erklärt, daß die Einrichtung von Schulbädern bei Weitem nothwendiger sei. Der BezirkSverein hat deshalb den Rath ersucht, in den neu zu erbauenden Volksschulen Schulbäder einznrichten.
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