01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.02.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980207017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898020701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898020701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-07
- Monat1898-02
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SV8 Vie Boten an gedachten Postmeister weisen, und die» auch der Kaufmannschaft tund thun. Dem Rathe war die Entziehung dieses wichtigen Rechts sehr unangenehm, aber dieselbe wohl nicht ungerechtfertigt, wozu auch die wirren Zeiten des dreißigjährigen Krieges mit beigetragen haben mochten, wo die Botenanstalt, von 1630 bis 1640, sehr in Verfall gerathen war. Die Postboten hatten viel durch die verwilderte, raubsüchtige Soldateska zu leiden gehabt, aber auch im Innern der Stadt war das Postwesen Leipzigs in völligen Rückgang gekommen. Die Schweden hatten, obgleich sächsische Bundesgenossen, ein eigenes Postamt errichtet und theils durch Gewalt, theils durch List an sich gerissen, den Postmeister Sieber seiner Einkünfte beraubt und ihn dadurch ge zwungen, ein anderes Amt zu suchen und das Postwesen seinen beiden Schreibern, Mühlbach und Güttner, zu übergeben, was Alles der Rath auch an den Kurfürsten berichtete. (Fortsetzung folgt.) Mililair und Marine. * Im Warschauer Militairbezirk sollen auch in diesem Jahre wieder Winterübungen slatrfinden. Alle Truppen deS Bezirks sollen ohne Ausnahme Wintermärsche au-sühren; bei der Jnsanlerie sollen alle Mannschaften, die Cavallerie nach Maßgabe der vorhandenen Pferde, in beiden Fällen aber alle Oificiere heran, gezogen werden. Sie sollen mindestens zweimal im Monat unter Zugrundelegung einer taktischen Idee ausgesührt und mit einem Manöver gegen markirten Feind oder al- zwei» seitiges Manöver beendet werden. Es soll bei jedem Weller marschirt und erreicht werden, daß die Leute zu Ende des Winters ohne besondere Ermüdung einen Marsch von 80 Werst, mit vollem Marschgepäck znrücklegen können. Die Wintermanüver sind bei einer Temverarur von nicht unter — 10" R. vorzunedmeu biwackiren die Truppen und sinkt die Temperatur aus — 12" in der Nacht, so soll das Biwack aufgehoben und rin Nachimanöoer aus geführt werden. An den Märschen wie auch an den Manövern haben möglichst alle drei Waffengattungen theilzunehmen. Ist es nicht möglich, Detachements aus drei Waffengattungen zu bilden, so hat man sich mil solchen auS zwei Waffengattungen zu begnügen, äusserstenfalls aber soll jeder Truppentheil für sich rin gesechtS- mässiges Schiessen abhallen. Zchreberverein der SüdoorKadt. „AuS der schwarzen Kinderstube", so lautete das Thema, über welches Herr Lehrer Vr. Meyer im letzten Familie nabende sll. Februar) sprach. Er führte die Zuhörer weit über bas Meer bin in die Kinderstube der Schwarzen, zu unseren Pfleg- lingen in den Colonien Westafrikas, und beschrieb in interessanter Weise die Entwickelung und Erziehung sowohl bei den heidnischen als den muhamedanischen Negern. Die zwei bis drei ersten Jahre seines Le ei s verbringt das Kind, in ein grosses Unischlagetuch ge- packt, auf dem Rücken der schwergeplaglen Mutter; selbst bei der nngepreuglesten Feldarbeit fehlt das Kind aus dein R cken nicht, sltach dem dritten Jahre beginnt mit dem Eintritt der Sprache eine ziemlich rasche leibliche und geistige Entwickelung; die- dauert un- gefähr biS zum zwölften Jahre, dann tritt eine abermalige Aendr- rung ein, der junge Neger wird still, verstockt, lügnerisch und diebiich, und so bleibt er. Tic Spiele der Kinder sind Nachahmungsspiele Waffentänze der Erwachsenen); bei den Mädchen finden wir eine Art Tammrobret. Dem Negerkinde ist Alles geniessbar; waS cs sehen und Haden und mit seinen Zähnen zernagen kann, das isst es. Am Schlimprsten ergeht es dem Negerkinde in der Regenzeit, da liegt cs ost im dürftigen Winkel, und Ratten, Skorpione, Tausend füssler u. A. zählen nicht selten zu seinen Genossen. In manchen Städten, wie z. B. in Kong, werben die Kinder frühzeitig zur Arbeit gewöhnt, indem sie behilflich sind beim Weben und Färsen oder, inlüm sie das Körbchen auf dem Kopfe, Zuckerwaarrn seil- bieten. In Kamerun bringen die Reichen ihre Söhne vom IS. biS 17. Jahre zu einem „Medicinmann", welcher seine Schüler mit mancherlei geheimen Kenntnissen ausrüstet. Bei den Knaben der muhamedanischen Neger kommt noch das „Koranstudium" hinzu, dieses ist der Art, dass dem Schüler eine Zeile wiederholt vor- gesagt wird und dieser sie so oft nachspricht, brs er sie dem Gedächt nisse einverleibt hat. Die Erziehung ist überhaupt bei heidnischen wie muhamedanischen Negern üusserit mangelhaft, da sie ausschliess lich in weiblichen Händen liegt. (Beifall.) Der gesellige Theil bot nur Vorzügliches, die Mittvirkendeu gehörten fast ausschliesslich dem Grwandhausorchester an. Herr Concerttnrister Bach spielte den 1. und 2. Satz auS dem Omoll- Eoncrrt von Max Bruch, vielleicht die vollendetste Tonschöpfung dieses Componisten, mit bewunderungswürdiger Technik und herr lichem Ausdruck, bann Herr Solobratschist Thümer rin allerliebstes Nocturne für Violine und Viola d'amour. Als Zugabe bot er noch eine eigen» Composition: „Wiegenlied"; auch hier überwältigte der gefühlvolle Vortrag die zahlreiche Zuhörerschaft. Herr Thümer weitz sein ansprechendes Instrument gleichfalls meisterhaft zu be- handeln, dies trat auch wesentlich hervor in einem Liede für Sopran: „Wiegenlied" von Brahms, wobei die Bratsche neben dem Flügel wirkungsvoll zur Geltung kam. Herr Concert- mrister Wolschke, ein in der südvorstädtischen Schreker- gemeinde so gern gesehener und gern gehörter Künstler, gab aus allgemeinen Wunsch aus seinem Lieblingsinstrumcnte, der Pojaune, da- Reichardl'iche Lied zum Besten „Ich kenn' ein Auge". — Doch auch die Localmusik kam vollkommen zu ihrem Rechte. Fräulein Thümer verfügt über eine recht ansprechende Sopranftimme; außer dem bereits erwähnten Wiegenlied«: von BrahmS sang Fräulein Thümer die Arie auS „Mignon": „Kennst du das Land" von Thomas und „Du bist die Ruh" von Schubert und erntete gleich, fall- wohlverdienten reichen Beifall. Doch auch der Clavierbegleitung, auSgrführt von Herrn Pianist Lüling, ist lobend zu gedenken; sie war musterhaft. So trug der gesellige Theil einen recht animirten und vornehmen Charakter. Literatur. Tas von Georg Schweitzer im Tecember vorigen JakreS hcrausgegebene LebruSbild Emin Pascha'S, in dem die Briefe, Tagebücher und Aufzeichnungen des 1892 ermordeten Forschers ver öffentlicht wurden, wird demnächst in englischer Sprache erscheinen. Tie Londoner Verlagssirma Archibald Constable L Co. hat von der Verlagsbuchhandlung Hermann Walther in Berlin in diesen Tagen das Uebersetzungsrecht des Buches in die englische Sprache er worben. Aach Schluß -er Ne-artion eingegange«. Dl« i» Vieser Rubrik müreiheillen, »ährend de» Drucke» etngelauleaen r«l«gr-mum Hube», »l» schon <l»1 »er Ueberschrisr «»sichtlich, »er Reda«i»» nicht »°r,ele»e, Diese ist «tthio gl» Rersttwonelua-ni und unrerltLudttch« S«»»a««u »ich« »er» euaeeaU» » «ach«. Berlin, 6. Februar. Auf den 20. Februar ist einnatio - nalliberaler Parteitag nach Magdeburg einberufen, zu welchem die nationalliberalen Vertrauensmänner der Provinz Sachsen, von Braunschweig und Anhalt geladen find. * Hamburg, s. Februar. Der KosmoSdampfer „Karnas" collidirte am Mittwoch bei Borkum mit der Barke „Poncho" Ziel: SantoS. Bride wurden beschädigt. Die Annahme, daß, weil beide die Fahrt fortsetzten, rin writerrr Schaden nicht entstanden sei, erwie» sich al» irrig. Bei Borkum Warden LadungStheile des .Poncho" und die Leiche der CapitoinSfrau angetrieben. Der Untergang de» Schiffe» sammt 16 Seeleuten im Sturm ist zweifellos. d Kiel, 6. Februar, lieber den beklagenswerthen Unfall, der unsere Marine betroffen, werden die folgenden Einzelheiten mitgetheilt: Die Werftpinassc II ist am Sonnabend früh 7'/» Uhr bei der Seeburgstrasse mit der S i ch e r h e t 1» w a ch e der Werst bei schwerem Seegang gesunken. Angeblich bestand die Besatzung auS drei Personen, die Wach« auS 14 Mann. Die Sicherheit-wache war von der 6. und 8. Compagnie der 1. Matrosendivifion gestellt. An dem Rettungswerk nahmen die Mannschaften vom Panzer „Hagen" und „Pfeil" mit grosser Hingabe Theil; vom „Pfeil" wurden ein Unterosficier, ein Obermatrose und ein Matrose gerettet. Seit der Katastrophe wird der Hasen bei der Seegartenbrückc von ver schiedenen Booten, die Schleppangeln ausgeworfen haben, befahren, lieber das Unwetter, das am Morgen herrschte, ist mitzutheilen, dass beim Schlossgarten eine aussergewöhnlich hohe See stand, bei den Landungsbrücken der Marine konnte eia Anlegen nicht erfolgen, wes halb die niedrige Brücke bei der Seeburg genommen werden musste. Die Zahl der Verunglückten ist auf zwölf Personen sestgestellt. Das Unglück ist durch eine Hintersee herbeigeführt, die den kleinen offenen Raum des Fahrzeuges füllte, das Feuer unter dem Kessel auslöschte und das Boot kaum 50 Meter von der Brücke entfernt zum Sinken brachte. Um IO Uhr begann das Landen der Leichen. Traurige Scenen spielten sich ab; so nahm ein Marinesoldat die Leich« seines Bruders entgegen, andere Angehörige standen klagend an den Brücken. Bis zum Nachmittag waren elf Leichen ge borgen. Als gerettet werden genannt: Bootsmannsmaat Bimkus, die Obermatrosen Wilke und Hohendorf; ausserdem von der Bootsbemannung, die aus dem Werftpersonal bestand, der Bootssteurer Schwark und der Maschinist Brose. Ertrunken find: die Matrosen Becker, Brodhag, Schurke, Muths, Tolkemit, Schlonske, Matt u- tis, Otto, Lebkojes, Prorse und Gottwald, ferner der Lieger Wolfram, der Frau und Kinder hinterlässt. Tie Ver unglückten gehören hauptsächlich zur vierten Compagnie der ersten Matrosen-Divifion, es find Leute des vorjährigen Ersatzes. tü. Rostock, 6. Februar. (Privattelegramm.) Der Privat« docent der Rechte Professor Pflüger in Bonn nahm einen Ruf an die biesige Universität al» Extraordinarius an. * Waldkappel, 6. Februar. (Amtliche Meldung.) Heute Morgen 6 Uhr entgleiste die Maschine deS Personenzugrs 45l Wald. kappel-Cassel bald hinter Station Waldkappel vor der Wohrabrücke in km 48,7. Die Maschine und drei Personenwagen stürzten den Damm hinunter. Der Locomotivführer, der Heizer, rin Schaffner und sieben Reisende wurden hierbei leicht verletzt. Maschine und Wagen sind erheblich beschädigt. Der Personenverkehr wird vorläufig durch Umfteigen aufrecht erhalten. Die Ursache der Entgleisung ist wahrscheinlich rin Schirnenbruch. * Wien» 5. Februar. Der heutige BallderStadtWira hat einen äusserst glänzenden Verlauf genommen. KaiserFranz Josef und die Erzherzoge Otto, LudwigDictor, Peter Ferdinand, Friedrich und Rainer waren erschienen. Beim Betreten des Festsaales führte der Kaiser die Gemahlin des deutschen Botschafters, Gräfin zu Eulenburg. * Wien, 6. Februar. Deutfchnationale und slawische Studenten hielten deute Versammlungen ab. Zur Verhinderung von Zu- sammenstößrn waren mnsafsende Polizeimaßnahmen getroffen. Die Versammlungen verliefen ruhig, jedoch wurden 10 Studenten wegen Widersetzlichkeit gegen die Wache arretirt. * Linz, 5. Februar. Landtag. Tie Abgg. Ebenhoch, Bischof Doppelbauer und Genossen interpelliren wegen eines in einem Linzer Blatte enthaltenen blasphemischen Aus drucks, der von der Staatsbehörde nicht beanstandet worden war. Ter Statthalter erwiderte, der Ausdruck sei nicht bemerkt worden, weil er in der Erzählung des Feuilletons enthalten war. Im Verlaufe der Sitzung kam der Bischof aus die Interpellation zurück und sprach dir Hoffnung aus, dass Ausfälle gegen die Grund dogmen der Kirche in den Blättern vermieden werden würden. Abg. Bäuerle griff die Geistlichkeit wegen ihrer Theilnahme an dem politischen Leben, besonders durch die Presse, an und bezeichnet es als ein Unglück für den Staat, wenn die Hierarchie ein massgebender Factor der Politik würde. Bischof Doppelbauer bemerkte, er beanspruche für die Geistlichkeit das gleiche Recht der Theilnahme an dem politischen Leben, wie für jeden anderen Staatsbürger. Eben- hoch betonte, der Klerus sei jeder Zeit mit Patriotismus für das Vaterland und für das Kaiserhaus eingetreten, die Religion gehöre in die Politik. (Beifall rechts.) Nächste Sitzung Montag. * Troppau, 5. Februar. Ter Landtag nahm nach mehr stündiger Debatte den Antrag des Specialarrsschusscs, bctr. die An nahme der Resolution vom letzten Sonnabend an, in welcher das Festhaltenander beftchendrnReichSverfassung ausgesprochen wird, unter Ablehnung des von tschechischer Seite beantragten Minoritätsvotums, welches sich für die föderative Ausgestaltung des Reiches erklärt. Im Laufe der Debatte erklärte Cardinal Kopp seine Zustimmung zu dem Ausschussantrage, weil derselbe die Idee der Reichseinheit vertrete, die für rin macht volles Staatsgebiet unerlässlich sei, diese Reichseinheit aber gleich zeitig die einzelnen Länder und Völker Oesterreichs in ihrer freien Entwickelung nicht hindere. * Zara, 5. Februar. Telegramme, die slavische Stu denten in Wien und Graz an den Landtag gerichtet hatten und in denen über die gewaltsame Behinderung des Collegien- bcsuches durch deutsche Studenten Klage geführt wird, ver anlassten gestern den Landtag, eine Resolution zu beschliessen, des Inhalts, der Präsident möge telegraphisch dem Ministerprä sidenten die Erbitterung des Landtages über die Vorfälle in Wien und Graz aussprechen und das Begehren ausdrücken, dass die persönliche Sicherheit der Studenten sowie die Freiheit des Besuches der Vorlesungen, überhaupt die akademischen Rechte, gewährleistet werden. Der Beschluss wurde vom Hause und der Galerie mit leb haftem Beifall ausgenommen. In der Debatte hatte Cingria die Hoffnung ausgesprochen, dass die Behörden nicht gestatten würden, die Hochschule für politische Zwecke zu mißbrauchen. Klaic betonte die gegenüber der Solidarität der Deutschen bestehende Solidarität aller Slaven. Biancini hob hervor, dass die Slaven, welche für den Staatsaufwand der Universität beitragen, mit grossen Opfern in der Fremde studiren müssten. Baljac wies darauf hin, daß die Deutschen auf Millionen Deutscher ausserhalb der Rcichsgrenze sich berufen, und daß selbst die Einmischung von Professoren und ganzen Lehrkörpern des deutschen Reiches verkomme; den Slaven dagegen werde jede Gemeinschaft und Antheilnahme an ausländischen Cultur- festlichkeiten verwehrt oder verübelt. In der heutigen Sitzung ver las der Präsident Danksagungstelegrammr sladischer Studenten für die gestrige Kundgebung des Landtages. " Pest 5. Februar. Abgeordnetenhaus. Bei der Ver handlung über das Budget des Handelsministeriums erklärte der Handelsminister Daniel, hinsichtlich der Indu strie sei eine Aenderung des auf das Genossenschafts wesen bezüglichen Theiles des Handelsgesetzes und die Revision des Gewerbegesrtzes in Aussicht genommen. Was den Außenhandel betreffe, so werde die Regierung binnen kurzer Zeit einen Gesetzentwurf in der Angelegenheit der Unterstützung einer Seeschifffahrts-Gesellschaft am Schwarzen Meere vorlegen. Die Regierung gedenke, die Wasserstraßen in engere Verbindung mit den Eisenbahnen zu bringen; sie hoffe, Pest werde durch die Errichtung eines entsprechenden Hafens der Knoten punkt des Schiffverkchrs werden. * Pest, b. Februar. Der Gutsbesitzer Anton Dory fälschte Wechsel auf den Namen seiner Frau und auf den de» Minister- Perczel in Höh» von über 100 000 fl., begab diese Wechsel bei eine« Sparcafse und einer Bant mid flüchtete dann nach Amerika. * Poris, 5. Februar. Teputirtenkammer. Berathung des Budgets des Ministeriums des Auswärtigen. C ochin, von der Rechten, wirst der Regierung vor, in der türkisch-griechi schen Angelegenheit stets died«utsch« a Massregeln Griechenland gegenüber unterstützt zu haben, welch' letzteres die Freiheit und Civi- lisation vertrete. (!) Dccrais vertheidigte die Politik der Re gierung, welche für die Grüsse Frankreichs gearbeitet habe. Griechen land sei Tank dem europäischen Concert, welches den Conslict loca- lisirt habe, von einer Katastrophe gerettet worden. Frankreich habe nicht eine Rolle im Hintergründe gespielt, im Gegeniheil lasse Europa ihm Gerechtigkeit widerfahren. Ter Redner fügte hinzu, es handele sich um ein ernstes Problem, bei welchem die Interessen Europas sich gegenüberstehen. Das Interesse Frankreichs sei, den sttttus quo auf- recht zu erhalten, aber Frankreich müsse sein Geschwader ver stärk e n , um sein Ansehen aufrecht zu erhalten. Er begrübe mit Freuden hie aus Madagaskar und in Tunis erzielten Resultate, die Convention hinsichtlich des Togolandes und die Niger-Conferenz. Redner erinnerte sodann an die französisch-russische Allianz und aa die Störungen in gewissen Staaten, wie Oesterreich, und schloss, in dem er die französisch-russische Allianz rühmte und deren erhabenen Zweck, der aber nicht hindere, mit England aus freundschaftlichstem Fusse zu leben. Die Sitzung wurde sodann aufgehoben. Pari», 6. Februar. Wie der „GauloiS" erfährt, ermächtigte der Kriegsminister General Billot die im Zolaproceß als Zeugen vorgrladenen Officiere vor Gericht zu erscheinen. * Paris, 6. Februar. In den Hauptplätzen Frankreich- sanden heute Versammlungen von Mehlinteressentrn statt zur Wahl von Delegirten für den französischen Müllrrcongreß. Mehrere Versammlungen, besonders die in Marsrille, sprachen den Wunsch auS, daß die Bestimmungen über den Zoll und die zeitweilige Zu. lassung von Weizen, Roggen, Mai», ReiS und Bohnen im weitesten Maße umgearbeitet würden. * Brüssel, 5. Februar. Gegru den Grubendirector Beaun- ville in Jolimont ist ein Dynamitanschlag verübt. Entlassene Bergleute legten eine Tynamitbombe auf die Schwelle deS Wohn» Hauses des Directors. Tie Lunte verlöschte jedoch in Folge der Nässe. Die Attentäter wurden verhaftet. * London, 5. Februar. Die Zeitung „Sunday Special" bringt aus Petersburg die Nachricht, daß die chinesische Anleihe zwischen England und der Pekinger Regierung bereits am Frriiag, den 28 Januar, abgeschlossen sei. Di» Bedingungen für die von der britischen Regierung vargeliehenen 12 Millionen Pfund ent- halten keinen Eeparatvortheil für England, sondern nur Concessionen für den gesammten Welthandel. * Rom, 5. Februar. Tie Kammer genehmigte dieErmässi- gung der Mehlzölle auf 8 Francs und entsprechende Preis herabsetzung für andere Mühlen-Producte und für Mehl aus minder- werthigen Gerreidesorten. Die ganze Vorlage wurde schließlich in geheimer Abstimmung mit 198 gegen 37 Stimmen ange nommen. * Kopenhagen, 5. Februar. Prinz Christian reist am Sonntag Vormittag nach Schwerin ab und begiebt sich von dort nach Oedenburg zum Besuche seiner Schwester, der Prinzessin Friedrich von Schaumburg-Lippe. * Petersburg, -'>. Februar. Ein heute veröffentlichtes neues Gesetz Uber die Umgestaltung des Ministeriums des Auswärtigen ver fügt die Vermehrung des Personals und die Concentrirung der gejammten politischen Correspondenz, einschliesslich der die Angelegen- hciten im Orient betreffenden, in der Kanzlei des Ministers. " Petersburg, 5. Februar. Am 3V. Decembcr vergangenen Jahres waren aus einem aus dem Auslande über Reval nach Peters burg fahrenden Zuge von zwei Personen vermittelst Durchsätzen? einer Wagenwand zwei Küsten mit Silbergeld im Betrage von 6000 Rubel gestohlen worden. Die Kästen waren zum Wagen hinaus geworfen und von den Mitschuldigen an dem Diebstahl in Empfang genommen worden. Vier Hchlcr sind nunmehr entdeckt, 2009 Rubel find wieder aufgcfunden worden. / * Athen, 6. Februar. (Meldung der „Agence Havas".) Es kommt in Thessalien noch fortwährend zu blutigen Zusammenstößen zwischen türkischen Soldaten und griechischen Bauern. Meldungen aus Lamia besagen, eS seien etwa 100 Personen gelobtet und ver wundet worden; diese Nachrichten sind aber wahrscheinlich übertriebe». Ten türkischen Truppen ist es gelungen, mehrere Dörfer zu besetzen- " Algier, 5. Februar. Ter russische Kreuzer „Wladimir Monomach"ist heute nach den ch i n e s i s ch e n Gewässern weiter gegangen. " Kanea, 5. Februar. (Meldung der „Agence Havas".) Tie Admirale haben die Botschafter ersucht, die Hälfte der Löhnung für die Gcndarmen aus derConsulatscasse vorwegzunchmen, nm durch die regelmässige Ablöhnung einen besseren Dienst zu er zielen. * London, 5. Februar. Das hiesige Auswärtige Amt hat die Bestätigung der Meldung erhalten, dass die ausständigen Su danesen in Uganda am 9. Januar FortLubwas geräumt und alle Streitkräfte in einer grossen Dhau und mehreren Booten über eine Bucht des Victoria Nyanza fortgeschafft haben. Capitain Harrisonsei mit 2000 Mann, zwei Feldgeschützen und 1VVV Wa- gandas abmarschirt, um die Aufrührer zu verhindern, den Nil zu überschreiten. * Akassa, 5. Februar. (Meldung des „Reuter'schen Bureaus") ES verlautet, eine Truppenabtheilurrg aus dem Niger- Küsten.Protectorat, welche am Affay-Creek einige Ortschaften zerstörte, sei niedergemetzelt worden. Die Truppen sollen von zwei europäischen Officiere» cvmmandirt gewesen sein. Der Agent der Royai-Niger-Company hat Truppen abgrsandt, nm die Angelegenheit auszuklären und etwaige Gefangene zu befreien. * Washington, ü. Februar. (Meldung des „Reuter'schen Bureaus") Die Beamten deS Ackerbau-Departements äußerten ihre Uebrrraschung über die gestrigen Ausführungen des preußischen Ministers für Landwirthschast, Frhrn. v. Hammer stein, welche dieser in der Sitzung des preußischen Abgeordneten hauses gethan, indem er eine Quarantaine gegen amerikanische Pferde zur Verhinderung der Einschleppung der Rotzkrankheit in Aussicht stellte. Sie bestreiten die Möglichkeit, daß die ameri- kanischeu Pferde mit der Rotzkrankheit behaftet seien, durchaus und sagen, daß die Krankheit, wenn sie nach, der Einfuhr bei ihnen aufiretc, von Pferden übertragen sein müsse, die sich bereits an dem Orte befänden. Der Cecretair deS Ackerbau. Departements erklärt Hammerstein's Angaben für unbegründet. Der Chef des Bureaus für Viehzucht bemerkte, die Rotzkrankheit trete, soviel sein Bureau wisse, nicht vorwiegend in den Bereinigten Staaten auf. Der Vorsitzende der Commission für Aus- wärtige Angelegenheiten Hirt erklärte auf Befragen, es sei klar, daß die in Aussicht gestellte Quarantaine in Len Rahmen der allgemeinen Bewegung falle, die auf den Ausschluß amerikanischer Produkte hinarbeite. Senator Dingley, der ebenfalls über seine Meinung befragt wurde, meinte, eine etwaige Quarantaine wäre augenscheinlich demselben Bestreben zuzuschreiben, wie daS Obsteinsuhrverbot, man müsse aber abwarten, ob die Quarantaine so nachdrücklich ausgrübt werden würde, daß sie einer Verhinderung der Einfuhr gleich käme. * Rew Vork, 6. Februar. Der „New Aork Herald" meldet auS Panama: In Costarica und Nicaragua macht sich eine starke rrvolutionaire Bewegung bemerkbar, die gleichzeitig die Regierungen beider Staaten bedroht. An vier Stellen brachen zu rrseldrn Zeit Ausstände auS. In Nicaragua halten die Auf ständischen die Stadt San Inan besetz«; über den Ausruhr in Costarica liegen bisher wenige Meldungen vor. I Arbeit, cklv an» VerxnUxen mnekt, I Ddollt »kro Lkllb'. Schiller. 8tia.nnon- ksAistrator Ist Ser roll rlolen 100,000 klrwev nnerLnnvt prohtlsehsto Apparat Sie korreiponSewr ru oräaeo n»S »akraderendreu. lila» verlange illnstrirte krospecte. Laß. Lots» L vo.,' »LLLIX i LVI.X Lel-rt»»rstr»»v 126. s llahestr»«» 11-13, Für Tag und Nachtzeit. - Tel.-«mt I, 420«. LivL» ZkVlrUK mvkr mö§Uek heim Cafseneingang flotter Detailgeschäfte durch kMrol-ksWs „Lttvtor" v. L. v. Sk. «862«. SUderne AleÄaMv Leipzig L8V7. Preise billig: »«le. «V-L7». Prospekte gratis. Lari Uorxeasterv-VoerlllK. Lvlprla, Lessingstratze 6 (Passage). Lagrskalenoer. Telephon-Anschluß: Erbrbition de» Leipziger Tageblatter .... Nr. 222 s E Redaktion deS Leipziger Tageblattes 1 T. vrichdrnckerei de» Leipziger Tageblatt«» (E. Polz) - 1172) -- ktto Alemm'S Sortiment (Alfred Hahn), Filiale: Universitäts straße 3: Amt l 4046. LontS Lösche, Filialen de- Leipziger Tageblattes: Katbarinenstr. 14: Amt I 2935 KöniaSplatz 7: Amt IV 3573. TÄwSfSLSMLT» Verllkwtv Laschungen Lkarh 2.80 unä 8.50 per kkunck. krodepaelret 60 uock 80 ktg. «Lut»»'» Nutz-Haarfarbe, geschützt, ist Sie beste. 2amti. Atteste. In Apoth., Drogerien, Parf., u. bei Friseuren , wo nicht, Sirret ab Fabrik k'. Luttn, Kronenparf., Nürnberg. Fernspr. 1998. Auskunftsstelle sür See - Schifffahrt»- un» Aeike-Verkehr. Sielies-Weltkarte der HamburgerRhedereien: F.W.Graupen stein, Blücherplatz 1. Uurutgeltliche AuSkunstSertdeilung: Wochen tag» 9—12 Uhr Vormittag» und 3—6 Uhr Nachmittag». Patent-,Gebrauchsmuster-» Marken-Ausknnftsftelle: vrühl 2 lTuchhallr), I. Exped. Wochentag» 10—12,4—6. Fernspr. 1, 68L Oessentliche Bibliotheken. Universität»-Bibliothek. Die Bibliothek ist «a allen Wochentagen geössnrt: Früh von 9—1 Uhr und (mit AnSnobme de» Sonnabend») Nachmittag» von 3—5 Uhr. Ter Lesesc-il ist geöffnet: Früh von 9—1 unv (mit Au-nahme veS Sonn- abend») Nachmittag» von S—6 Uhr. Die Bücher-Ausgabe und Annahme erfolgt täglich früh von 11—1 Udr und (mit Aus nahme de» Sonnabend») Nachmittag- von 3—5 Uhr. Stadtbibliotheki Montag» and Donnerstag» 11—1 Uhr; die übrigen Lage 3—5 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse) 10—12 Uhr und 4—6 Uhr. Bol kSbibltothek ll. (I. Bürgerschule) 7V«—9'/. Uhr Abends. Mnstttttbliothck PeterS (KönigSsrrasse 26) ist an allen Wochen- tagen von 11—1 und 3—8 Uhr geöffnet. Bücher, Mnsikalirn und Musikzeitnngcn könuen im Lesezimmer unentgeltlich studirt rrip. gelesen werden. Pädagogische Centralbibliotbek (Tomenm-stiktung), Lehrerverein«. bauS, Kramrrstr. 4, I , geöffnet Mittwoch ond Sonnabend von 2' ,—4'/, Uhr. Lesehalle von 2' , bi» 8 Uhr geöffnet. Bibliothek des Vereins fnr Erdkunde. Geöffnel Dien-tag und Donnerstag von 5—7 Uhr Nachmittags LolkSbibliothek des GewerbevereinS L.-Eutritzsch. Geöffnet jeden Mittwoch von '/,9Uhr Abends an im Rathdaus zu L.-Eutritzsch. Kgl. sächs. Bibliographische Sammlung im Buchgewerbe- Museum, BuchhändlerhauS (Hosvitatt'tr. 11). Geöffnet' Sonntag?, DienStagS, Donnerstags und Sonnabend» von lO'/, bi- I Uhr. Eintritt frei. Neues Theater. Besichtigung desselben Nachmittag» von 2—4 Uhr Zn melden beim Theater-Insvrctor. Rene» Gewandhaus. Täglich von früh 9 Udr bi» Nachmittag« 8 Uhr geöffnet. Eintrittskarten il 1 ^ll pr. Person (für Verein, vnd auswärtige Geirllschaften bei Entnahme von wenigsten» LV Billrt» 4 V. ^l rr. Person) sindWrstportal »u Gien Del vcechio'S Kiiust-AnSstrlNiig, Markt Nr. 10, 0. (Kaufhalle), geössnrt: Wochentag» vo» Vormittag» 10 bi» 4 Uhr Nachmittag» »no Sonn- und Feiertag» von Bonn. !(?/, bi» 8 Uhr Nach«. Nene Börse. Besichtigung Wochentag» 9 bi»4 Uhr, Sonntag« '/,1I—1 Uhr. Eintrittskarten z» SO beim Hau-meister. Sammlungen des Verein» ,ür S,e Geschrchre LctbztgS Iohannisplatz 8, H. (Alte» Johanaishosvital). Geöffnet: Sonntags und Mittwoch- von 11—V,1 Uhr. Eintritt 20 Linder >0 Geschäftsstelle de» Deutschen Patrioten-Bunde» znr Errichtung emr» VülkrrschlachtdentmalS bei Leipzig: Aa der Pleiße 12, P-L Zahlstelle und Eutnadme von MitgliedStartenhetten. Dauernde Gewerbe-Ausstellung. An der Promenade. Nrichhalt. und vielseitig« Vereinigung gewerbl. Erzeugnisse u. Neuhetten der rrrschied. Art. Täglich geöffner von 9, Sonntag» von 11 Uhr. Franz Schneider, k. k. Hosmöbelsabrik, Weststroß» 49 SU Aus stellung ganzer Wodnuag«- und VillenaoSstattnngea für Inter- efieateii Wochentag» non 0—7 Uhr unentgeltlich geöffnet. Panorama, Rossplatz. Völkerschlacht. Täglich bi» S Uhr geöffnet. Zoologischer Garten. Psaffcndorier Hm, täglich gröffn^. Do« Soologisthe Museum, Lbalstraße 88» M jede« Mittwoch Nachmittag» von 2—4 Uhr grössaet. Veterinär-Klinik, Gniiav-Adotphstraße 44. Schill erbau« tn Gotli» tialich geöffnet. 0-ILALL.ZLL^—Sebude avck -8tlekel, echt Lt.keteridurgsr, <mrrma.1.-L«genwilotel bei ldrualU Lndndoüttr. 19, Ocüe L'.vcderplntu. veerSIgunggnuntnit veorck1ssm»K»»n»t»l» 28 AnUdlttülrodlivr 28. LH V o»4ksbSb« keinem KmlMcUn°iitni>§: j 2L«, 2.0«. 1.8«, 1.60 «t. pro'/- K L> FZ, U «MÄIIvvS M M iw LeecdnM: j L40, IL«, 1.0«, 0.8« ist. W V. tg. V» tzU» RllVllLllLtGlllRi
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