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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980208019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898020801
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898020801
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-08
- Monat1898-02
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SV6 Die unterzeichnete Innung erfüllt hiermit di« traurig« Pflicht, di« schmerzliche Mitthrilnug zu machen, daß unser Obermeister Gestern früh 2 Uhr entschlief sanft unsere heißgeliebte einzig» Tochter Für die herzlich« und ehrend« Lheilaahm« beim Hinscheiden unserer lieben Tochter, Schwester und Brant Heute früh starb nach kurzem Kranksein unser allverehrter College und Vorsitzender .Februar 1898. Die Barbier- und Friseur-Innung Voliwnkv, stellvertr. Obenneister. sagen vir Allen, sowie Herrn Pastor vr. Mthlhorn für die trostreichen Worte am Sarge unser« innigste» Dank. Familie Leipzig-Reudnitz, de« 7. Februar l898. vnrckar Kcbllter und Lackolk Diebe. Am Sonntag Mittag entschlief sanft nach längere» Leide» meine lieb« Frau, unsere herzensgute Mutter, Tochter und Schwester Ara« sertka Ularia Lscrksr zeb. 8ojs. Tiesbetrübt zeigt die- im Namen der übrige» Hinterbliebenen an Sm««» W«oK«r. «NtMO»«0. 8edw«rrlied betrokke» von cksw Verlust», betrauern vir in cksm vunmekr Lnwodlatanoo «osv treuen Uitardeiter, vaicdor cker Oerverbe- Lawioer »eit Lull« 1895 al« bliraPvck »ngskörta. Disk ergristeo, «Milo» vtr diormit cki« «o traun«« küicdt uock .lausten ck«u in ä«r beiten stlannesstratt vadtpgosolüeckenell titr seins Ibittigsteit. 8«in liolleaston «eirck bei uns in «streocker LrinosrvuL lortbsstsbsn. Veip»ig, am 7. Lebnmr 1898. DL« v O«h>I«r, , Vorsitrsacker. llerrox, Sestret. Herr Uslurtvd Lüßer. Er war uuS bei unseren gemeinsamen Arbeiten stets eia Vorbild treuester Pflichterfüllung und seine reichen Erfahrungen und praktischer Sinn haben uns ost den rechten Weg gezeigt, weshalb wir fein Hinscheiden schmerzlich empfinden. Sei» Andenken wird unter uns stets in Ehren bleiben. Leipzig, 6. Februar 1898. ldl» Varsiwneln-Mttsrlteelvr «lvr Smrdtvr- mn«I k>tneur -ImaumU. Schaube, stellvertr. Vorsitzender. Hrute Nachmittag '/«5 Uhr verschied nach kurzem, schwerem Leiden unser« herzensgute Mutter, Schwieger- und Großmutter Mi Tkervss in». Oüntksr zeb. krnnsto im 78. Lebensjahre. Die« zeigen tiefbetrübt Freunden und Bekannten »ar hierdurch an Leipzig, Salomonstraß« 10, 7. Februar 1898. die tieftratternden Hinterbliebenen Lmat» und Krau geb Tag und Stunde der Beerdigung werde» noch angegebe». vaarwartot hat an, ck« Dock am Aorgm» ä«a vvrr»»g«wo SonntaU un»«r Lawawnuitgliock Lorn» krisänok Lslariod küxer, Oderwe1«r«r Lor varbiar- ru»s Krlaoar-In»»»» nt Lalpri», im zarten Alter von 1 Jahr 8 Monate». Statt jeher btsautzereu Meldung zeigen die- in tiefster Trauer an L. 8»Ie»ma» und Frau geb T,ke!»teiiat«1a, Waldstraße 31, I. AL. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 9. Februar, Vormittags '/,12 Uhr von der Leichenhalle des israelitischen Friedhofes aus statt. zu machen, daß unser Obermeister ttsrr Ksinnivk kügvn Sonntag, de» 6. Februar, früh 3 Uhr entschlafen ist. Al« Mitbegründer unsere« Bundes sowohl als auch unserer Jnnnng, hat er mit selbstloser Hingabe al« Obermeister an der Spitze unserer Lorporatiou gestanden »ad durch seltene Eigenschastr» zu großer Entwickelung geführt. Leider war e« ihm nicht vergönnt, di« ihm gelegentlich des am 20. Januar a. o. stattgesuudenen 25jährigen JnnungS-JubiläumS von derselben die ihm auS Anlaß seines gleichzeitig stattfindenden 25jährigen Obermeister-Jubiläum« zuerkannte Ebrenmitgliedschast per sönlich entgeqenzunrhmen, da er bereit- durch Krankheit an der Teilnahme verhindert war. Wir verlieren in ihm nicht nur einen braven College», sondern nicht minder auch einen treuen Freund und Berather, dessen Andenken dankbar unter nnS allezeit in Edren sortleben wird. Leipzig, 6. Februar 1898. Dank. Zurückgekehrt vom Grabe unseres lieben gute» August» welcher uns so plötzlich durch Unglück-fall entrissen wurde, sagen wir ave» Verwandten, Freunden und Bekannten unseren wärmsten Dauk sür den reichlichen Blumenschmuck und di« herzlich« Theiluadme, sowie Herrn Diakon»« vr. Jeremias sür di« tröstenden Worte am Grabe, auch seinen Herren Lehrern und Mitschülern. Der lieb« Gott möge Alle vor ähnliche» Schicksal«schlägen behüten. Leipzig, de» 7. Februar 1898. Die trauernde Familie August Gibler. ^vlio Lck.Sk. stellt« Mr!ll.k.». K.H., ckium».si. L.»ipLiK«i» tzini»k»»«k, Gcrlicrstraße 3. ll*»r. I,tpp«rt'a»st« tahleusa»re Thermalbäder. Reine «»der« Badeanstalt hier ist befugt oder in der Lage, dies« Bäder z» verabreiche». WTS -I» Schwimmbassin, Damen: Montag, Mittwocki.Sonnabend 2-'/,511. -kL4LÜ >VLLtFM,KL» Wannenbäder: Dienstag, Donnerstag, Frritag ' ,9—1l llhc. Russisch«, Rüm..iriiche,Bankdamvi-ll.Svecial-Eur-Bäderied. Form. Massage. Damen: 1-4Nm. Temperst des Schwimmbasstns. Damen vttl vltl Ulkti, Liv Dienstag, Donnerstag, Sonnabend von '/-> 8p««r1»kttLtr M»««e». bis'/,11, Montag, MitNvoch, Freitag». '/,2-ö ll. «I Temperatur cke» YZO Damen: Dien«t.,Donnerst.,Sonnab.'l,9 >WVDDIRRvUU«'KK,8ebviwwd»»lu "V »'/,11. Montag, Mittw., Freitag 'i.2-ä l! al Doststr.,Dainvikasten-.Kiesernadtldvs..,Wannen- u. Sitzbäder, »»iSU«t-M, Güsse,Packng.,Maffagr.Moor-,Lohe-,kohlrns.B.u.a.m.Brojp.g: REs al Temperatur ckeoOOO Damen: Mont ,Mittw.,Freit. st,2-5Nachin. UFK»UO'-L><»KL,8et,viw»d»»,iutiv . Dienste DoanerSt.. Sonnab.'/.9-'/,1l Vorm vorotdooubLck, Kur- g. DlsWsxe-Lii8t«It. j Mittwoch: Sauerkraut mit Schweinefleisch. T. V. Pohle. APkilllilillltii II. s - Gräupchen u. Blumenkohl mit Rindfl. D. B. Rühl. Reue Leipz. Lpeise-Aust-, Zeitzer Str. 43/45. Dienstag: Schöpsenfl. u. gr.Schnitlbohn. m.Kart- Das Wohlthatitzkeits-Feft der Internationalen Ärtisten-Genoffenschaft. AIS im December 1886 in Berlin von einigen warmfühlenden Fachmännern, an deren Spitze der noch jetzt amtirende Präses, Alexander Hönig, stand, die „Internationale Artisten- Genossenschaft" gegründet wurde, da herrschte in Artistenkreisen ein allgemein freudige- Empfinden. War man sich doch nun bewußt, daß durch Gründung der Genossenschast und der damit verbundrnen Unterstützullgs«, Kranken- und Slerbecasse» einem sich immer mehr fühlbar machenden Bedürfniß abgeholse» worden ist. Durch deu rapide» Ausichwung, welchen Eircus und Variöttzbühne in den letzten 15 Jahren genommen haben, wurde auch die Zahl der ausübenden Künstler eine überraschend große, so daß der Zuzug zum Artistenstand bedenkliche Dimension«» aanahm. Gleichen Schritt mit diesem Zuzug hielten aber auch Noth uud Elend unter den Artisten, denn der maachesmal recht gefähr liche Beruf derselben zeitigte Unglücks- und Krankheitsfälle, deren Gefolge denn auch die Erwerbslosigkeit aller Art war. Begeistert wurde daher die Gründung der Genossenschaft begrüßt, und in alle» größeren Städten des In» und Auslandes bildeten sich Sectionen, welche auswärts die Geschäfte der Genosseoichast vertrete». Dir stärkste und auch thatkräitigsle Sectioo ist nun die Leipziger, denn von den 3200 Genossenschaftsmitgliedern gehören allein 543 der hiesigen Section an. Dieser starke Mitgliederbestand erklärt sich hier in Leipzig durch die früheren sogenannten Meßvorstelluugen, durch die alljährlich hier einkehrendeu Ctrcus-Unlerarhmungrn, durch die nun ständigen BariSlö-Bühnen iu Leipzig, io erster Linie aber durch die Rührigkeit der Section Leipzig im Allgemeine». Gefördert und ausgemuntert wurde jedoch die Rührigkeit der Leipziger Section durch die Bewohner Leipzigs selbst, welche alle bisherigen Unternehmungen der Section zum Besten der Genossen« schaftscassen in thatkräftigsler Weise unterstützte, so daß uachwei«Iich die hiesige Section bisher auch das materielle Fundament der Genossenichast bildete. Auch sür das bevorstehende Wohlthätig- keitSfest, welches morgen Mittwoch in sämmtlichen oberen Räumen desKrystallpalastes stattfindet und um 8 Uhr beginut, hat di« hiesige Einwohnerschaft durch Entnahme von BilletS und Spende» für die Tombola ein recht regesJnteresse an den Tag gelegt. Insbesondere für die Tombola siod recht hübsch« und werthvolle Gegenstände ein- gegangen, so daß dieselbe diesmal besonder» reich auSgestattet werden kau». Die programmmäßige Vorstellung wird durch da- aesammte uud vorzügliche derzeitige Künstler-Ensemble d«S Krystall-Palast» Baristüs, sowie durch da» bereits aogekündigte einmalige Gast spiel der besten amerikanischen Soubrette Lotti« Gilson vo» Koster L BialS Music Hall in New Dork ausgefüllt. An di« Bor stellung schließt sich unmittelbar der Fest-Ball im Tbrater- und Blauen Saale an. Im letzteren haben auch die Tombola, Srct- Halle, sowie verschiedene Ueberraschungen Ausstellung gesunden. Die Ballmusik wird von der Theater-Capelle des Musikdirektor» Gustav Lurth ausgesührt. Hoffen wir, daß auch diesmal wieder di« Be mühungen der „Section Leipzig" von bestem Erfolae gekrönt sind. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. Strafkammer IV. 6. Leipzig, 7. Februar. I. Al« die Kellnerin Sch., die ia einem Restaurant iu der Tauchaer Straße bedienstet war» am Nach- mittag de« 17. November einem Gaste herau-gebeu wollte, bemerkt« sie, daß ihr ein neues Fünfmarkstück fehle, da« sie kurz vorher «rst eingenommen batte. Sie theilte dies der Wirthin mit, die ihr den Rath gab, zur Polizei zu gehen und eine Durchsuchung deS 27 Jahre alte» Maschinenputzer« uud Hilssheizers Friedrich Wilhelm Sch. au» Leipzig, der neben ihr gesessen hatte, zu veraulassen. Während di« Sch. zur Wache ging, Hörle man etwas zu Boden fallen und es fand sich denn auch später das Geldstück in der Näh» d«S Platze-, wo Sch. saß, unterm Sopha vor. Gegen Sch. richtete sich Ver dacht, da- Fünfmarkstück auS der Geldtasche der Kellnerin gestohlen zu haben. Da Sch. auch wegen eines ähnlichen Diebstahles bereit vorbestraft ist, wurde argen ihn Anklage wegen RückfallSdiebstahl» erhoben. Auf Bruud der Beweisaufnahme io der heutigen Haupt- verhaadluug hielt aber der Gerichtshof Sch. utcht für überführt uud sprach ihn kostenlos frei. II. Im Jahre 1896 war der 39 Jahre alle, bisher unbestrafte Agent Otto Robert Max Tb. au» Berlin bei dem hiesigen Genrral- ageaten B. al» erster Beamter augestellt. Z» seine» Obliegenheiten gehörte es ». A. auch, die vou den Casseoboteu für Leipzig und die nähere Umgebung eingehobeneu Prämieugetder iu Empfang zu nehme», die Einzelbeträge zu buchen und di« erhalten» Summe dao» au deu Generalagenten abzuführen. Im Mai 1896 erhielt Th. 3000 lieferte dieselbe» aber nicht a» B- ab. Da- Gleich« geschah im Mouat Juni »ach dem Tod« dr« General- agenten B. bezüglich zweier Posten in Höh« vo» 1500 ^ll und 1300 ^l Th. siedelte, um sich der Bestrafung zu entziehen, mit seiner Familie nach Holland über, kam aber, nachdem er dort in seinen Erwartungen völlig getäuscht worden war, nach Deutschland zurück und stellte sich freiwillig der Behörde. Er wurde wegen Unterschlagung zur Verantwortung gezogen und gab zu seiner Ler- theidigung an, er habe für einen Mona 6000 ^il schaffe» müssen, di« diestr von ihm rrpreßt hab«. Als «r aber über di« Art dieser Erpressung Ausschluß geben sollte, behauptet« er, da- kö»»« er uicht. Th. wurde wegen Unterschlagung ia drei Fälle» uuter Berück- sichtigung der Höhe der veruntreute» Kumm« zu «taer Gesammt- straf« vo» zwei Jahren drei Moaaten Gefä»gntß verurtheilt. ktrafkammer V. 6. Leipzig, 7. Februar. I. Am 13. November halt« di« 26 Jahr» alt« Kellnert» Elisabeth Franziska v. t» Wurm« attt eiae» Bekannten gezecht. Al- st, durch dt» v*»c«slaigaß« -tu-, wurde sie vom Schutzmann E., der seinerseits durch eine Frau aus den unsicheren Gang der Kellnerin aufmerksam gemacht wurde, ongehalten und nach der Wache gebracht. Hier soll nun die H. ihn mit den gröbsten Schimpfname» belegt, an den Bort gerauf: und inS Gesicht geschlagen haben. Auch in der Zelle, in die sie gebracht wurde, hat sie sich ungebührlich benommen. Noch Angabe der Kellnerin soll sich jedoch der Vorgang weseutlich anders abgespielt haben. Sie behauptet«, der Schutzmann hab« sie zuerst geschlagen und sei nur de-halb gegen sie eingrschritte», weil sie früher ihr von E. gestellt« Anträge abgeschlagen hab«. Ein ärzt liche- Zeugniß bekundet auch, daß dir V. «in« geschwollen« Backe gehabt habe, auch hat ein Zeuge „Au, au" schreien hören. Aus Grund der vom Schöffengericht in Wurzen gepflogenen Beweis aufnahme wurde die B. des Widerstandes gegen die Staatsgewalt und der Beleidigung für überführt erachtet und zu drei Wochen Gefängniß verurtheiU. Die B. hatte diefrS Urtheil durch da- RechtSmittel der Berufung angefochten, insonderheit bestritte», daß E. in berechtigter Ausübung seines Amtes gehandelt hätte, und die Glaubwürdigkeit E.'S durch »in« Reih« von Beweisanträgen zu erschüttern versucht. Auf Grund der anderweit«» Beweisausnahme gelangt« jedoch die Strafkammer V des königlichen Land- terichtS zur kostenpflichtigen Verwerfung der Berufung. Die Feststellungen deS Bordrrrichter» wurden in allen Punkten für zutreffend erachtet. Darnach hat sich die B. am fraglichen Tage ia nicht »»erheblich angetrunkrnem Zustande befunden. E- mußte ein- chreiten, da «ine Störung der öffentliche» Ordnung zu befürchten war. Ob hinterher di« Arretur nöthig war, mag dahingestellt bleiben, das Beuehmrn der B. auf der Wach« war aber derart, daß Grund gegeben war, sie in Haft zu behalten. SS wurde sür erwiesen an gesehen, daß sie die groben Schimpfwort« g gen E. gebraucht hat. An der Glaubwürdigkeit des Schutzmann» ist nicht zu zweifeln. Daß E. sich eines unsittlichen Actes schuldig gemacht habe, wurde al« widerlegt erachtet, bei zwei harmlosen Vorgängen hat E. sich aller dings nicht correct benommen. Nach alledem wurde dir Berufung der B. verworfen und fallen ihr die Kosten erster und zweiter Instanz zur Last. 1 von einem Ochsenziemer «zählt habe, oach« an Severin befind« und mit de« dort gebändigt worden fei. Der Vertreter * Köln, 5. Februar. Bor der Strafkammer stand gester» der Schutzmann A. Nonnaubroich unter der Anschuldigung der Mißhandlung während der Ausübung de-Amte-, sowie der Verleitung zum Meineid. Ja der Nacht vom 27. zum 28. December v. I. wurde Nonnenbroich nach seiner Angabe durch Nothsiguale veranlaßt, iu Civilkleidung, jedoch mit der Dienstmütze vrrsrhen, au- seiner Wohnung zu eilen. An der Eck« dar Weyerstrah« und Paa» taleonSwall sah er zwei Schutzleute im Gemenge mit verschiedenen Leuten. Unter den Zuschauer» befand sich der Tagelöhner Weiler mit einem Maune Namen- Schneider. Weiler machte verschiedene Vr» merkunyen, und als Nonnenbroich zu seiner Festnahme schreiten wollte, soll Weiler di« Hand erhoben und ihn in« Gesicht geschlagen hoben. Weiler wurde nun auf die Wache gebracht und dabei mehrfach miß handelt. Die Zeugenvernehmung «gab in der gestrigen Verhandlung Folgende-: Zeug« Tagelöhner Weiler bekundete, daß er an d« Ecke der Friedrich- und Weyerstraß« bemerkt Hobe, daß mehrer« Männer sich zankten. Er habe zu Schneid«, d«r dort gestanden, geäußert: Er wird schon die Wahrheit sage». Schutzmann Nonnrnbroich hab« dabei gestanden und gejagt: „Halten Sie die Schnauze. Gehen Sie nach Hause." Er habe ihn nicht als Schutzmann gekannt und erwidert: „Bor Jbnen doch nicht! Ich kenne Ihr Gesicht vom Gericht her." Nounenbroich hab« ihn daraus angrsaßt, sie hätte» miteinander gerungen; Nnneubroich hab« ihn aus d«n Kops aeichlaprn, daß er hingestürzt sei. Dana hab« ihn Schutz mann Karl, der «a Uniform war, zur Wach« geführt und er sei ruhig mitgegangen. Im tzau-flur der Polizeiwache hab« ibn Nonnrnbroich aus den Kopf geschlagen, im Wachtlocal sei er wieder geschlagen worden. Als die Zeugen fortgegaugen, sei Nonaanbroich nochmals auf ihn zu» gekommen und hab« ihn mit geballter Faust auf den Kopf ge schlagen. Er habe dies abgewehrt und sei hilferufend von Nonnen broich weggelausen ; zw«i oder dr«t Schutzleute seien dabei gewesen. Zeuge Techniker Ottomar Gräf, d« den ihm gegenüber wohnenden Schutzmann Nonnrnbroich kannte, pab au: Ich holt« d«n Schutz mann herbei. Weil« ging ruhig mit zur Wach«; da wurda sofort di« Hautthür zugemacht. Ronnenbroich schlug zuerst deu Weiler und gebrauchte Schimpfwort«. I« Hausflur sogt« d«r Schutzmann Karl: „Hier hareta!" Da äußert« Nounenbroich dem Sinn, noch: „Nein, warte, der muß «rst was hab«»." Er schlug dann Weller. Weiler schrie, währ«ad sein« Personalien srstaestellt ward«». Al« Weiler fein» Angaben gemacht halt«, trat Nonnrnbroich an ihn Hera», stieß iho gegen die Wand und schlug ihn. Ich wollt« dann nach Hause gehe», d« sagt« Nounenbroich: „Kia geh«, doch mst zum Wirth Hartmann, da trinken wir ein Glas Bi«!" Bei Hart» niauu kam das Gespräch auf ähnlich« Fäll« und darauf, wie solche Verhaftungen vor sich gingen. Do sagt« Nonnrnbroich: „tzte werden doch nichts von der Hauerei sage», ich kriege sonst eine größer« Geldstrafe". Spät«, auf der Straße, hab« ich Nonnen- vroich nochmal- getrvffeu, wobei er im Vorbeigehen zu mir sagt«: ,,Si« werden doch um Botte» willen nicht» vo» de« Vorfälle sagen?" Ich hatte deu bestimmt«« Eindruck, daß « »ich dadurch verlett«» wollt«, in der Verhandlung von der Mißhandlung ntchts zu sogen. Ronnenbroich bracht« bet Hartmann das Gespräch au ähnlich« Fäll». Er erzählt« von der Polizeiwach« an Severin. Da hätt«u sw »inen s«hr stark,» Ma»u einmal mit d«m Ochsen ziemer gebändigt uud furchtbar g«ho»«». Auf »« «acht- stub« geh« es t»un«r so ,». Zeug« Friedrich O»«pha» bekund«»« dasstlb«. Er hatte den Eindruck, d»ß W«il«r scheußlich mißhandelt wurh«. Auch di«str Zeug« erklärt, daß ihm Noaneobroich vo» «stwm mit Kupf«r» droh» h«lp»»u«ueu Ochsenziemer erzählt habe, der vernommen worden sei, in der leichtfertigsten und frivolsten Weise versucht Hobe, die Zeugen Schäfer und Stephani zu beeinflussen. Milde fei unter solchen Umständen nicht am Platze. Er beantrage 0 Monate Gefängniß. Das Gericht ging jedoch weit über diesen Introg hinan-, verurtheilte den Schutzmann Nonnenbroich, wie chon gemeldet, zu 1 Jahr 1 Monat Zuchthaus und 3 Jahre» Ehr verlust u»d ließ ih» sofort verhaften. Sport. 8 Aus St. AndreaSberg, 5. Februar, wird geschrieben: Die Hoffnungen auf «in Winterfest waren ia letzterer Zeit sehr ge- unken, da statt des ersehnten Schnee« fortgesetzt Regen«chauer herab» trömten. Seit drei Tagen ist nun «iu völliger Umschwung in der Witterung eingetretrn und der Himmel hat solche Gchneemassen gesandt, daß eS fast de» Gute» zu viel ist. Jedenfalls wird das Winterfest nun gefeiert werde» können, denn St. AndreaSberg und Umgebung bietet zur Zeit da» Bild einer Wmterlandjchaft, wie e- schöner nicht gedacht werden kann. I» den Straßen der Stadt liegt der Schnee reichlich 1 w doch und darüber. Der Schueeschuhsport ist wieder in seine Rechte getreten und überall ieht man jetzt di« flotten Läufer dahinjagen. Nicht allein hiesige, andern auch fremde Schneejchuhläuser sind zum bevorstehenden Rennen eifrig mit dem Ueben beschäftigt. Außer Anderem hat auch die diesige Cur-Commission wiederum werthvolle Preise ge- tiftet. Das Renne» wird «egen seiner Betheiligung von aus wärtige» namhaften Lausern — auch Norwegern uud Oester- reicher» — ein recht interessante- werden. Zum Winterfest sind chon zahlreich« Anmrlduugeu erfolgt. (Wiederholt ) * Au- der „Sport-Welt": Al- Renntage des Dresdner Rennverein» sind für dieses Jahr bestimmt: 11. April (Oster montag), 17. April au» Anlaß deS Jubiläums des Königs Albert, 15, l7. und 19. Mai (Himmelfahrt-tag), 18. September. In Chemnitz wird da- Sommer-Rennen am 19. Juni abgehalren werden. — Die 23. Dresdner Pserde-Au-stellung findet iu den Togen vom 21. bis 23. Mai statt, also anschließend an di« Rennen der Sport-Festwoch«. Die Ausstellung umfaßt Reit-, Wagen« und Arbeitspferd« unter besonderer Berücksichtigung vou Pferde» sächsischer Zucht. Mit der Ausstellung verbunden ist «in Markt, sowie eine Prämiirung der ausgestellten Pferde, ferner «iu« Ausstellung von Wagen, Geschirren und Svortindustrie-Gegenständen, außerdem rin« Berloosung von Pferden, Wagen und ouderen Gegen ständen. — An» der Renugeselljchast Major Faddh ist der «tu» der bisherigen Theilhaber au-geschieden, hingegen eine andere Grupp« von Herreu neu eingetrrteu, so daß der Stall unverändert weitergesührt werden wird. — „Dabchick", Mr. R. Gor«'- vier jährig« Stute, war am Mittwoch in Gatwick placirl, da sie im Overnight Hurdle Race al- Dritte hinter „Black Bob" und „Chilling- worth" in einem Felde von eis Pferden endete. — Der Berei» für Hinderuiß-Reunen hat für da» Deutsch« Traber- Derby 1900 und ebenso schon für den Jugend-Preis 1899 den vo» ihm gezogene» Fuchsh«»gst „Kioutschau" genannt. (Wied«rh.) * D«P»ö, 7. Februar. (Ausführlich« Meldung.) Bei dem g«strigr» Et-wettlauf um dt« Retstrrschaft tm Schnitt- laus«» «uf 500 w lvar S«yl«r-Münchrn Erster in 47'/» Sec., Zweiter Frrderikson-Rorwegeu i» 47V» Sec., Dritter Estlander- Finland in 47'/» See., Vierter Leuuing-Holland in 47*/, Sec. — «uf 5000 m Erfbr O«stluud-Norwegen in 8 Miu. 52'/, Sec., Zweiter Ser-burg-München tu 9 Mia. 9*/, Sec., Dritter Sehler- München in 9 Mi». 14'/» Sec., Vierter Greve-Holland in 9 Mi». 14'/, Sec. Heute leichter Schur«. Vermischtes. — Verlt», 7. Februar. Die Staatsanwaltschaft in Heidelberg tbeilt dem hiesige» Polizei - Präsidium mit: Heute Nacht wurd« in Heidelberg die Dirne Katharina Cubler au- Schlierbach durch Erdrosseln am BurgweA« beim Alten Schlöffe ernrordet und ihr der Unterleib aufgeschlitzt. Al- Tbäter kommt ein angeblicher Bäcker au« Ansbach ia Betracht. Da- Signalement ist folgende»: etwa 25 Jahre alt, 1,65 m groß, runde-, ziemlich volles Gesicht, bloude Haare, röthlicher, kleiaer Schnurrbart, auf ter rechten Geffchtsbalfle zwei verkrustete, etwa Fünfzigpfennigstilck große Hautabschürfung, eine dritte verkrustete Hautabschürfung aa der linke» Schläfe, schielt auf dem rechten Auge, spricht bayerischen und Frankfurter Dialect. Er trägt einen braune», neuen, weichen, oben eingedrückten Schlapphut, braun« Jacke und Weste, dunkelgraues Beinkleid init breiten Streiken an der Seite, Umlegekragen und Remoutvirahr mit Nickelkette. Der Gesuchte soll ziemlich viel Geld bei sich führen. Der Staatsanwalt setzt «mr Belohnung von 500 -L auf di« Er greifung des Thätrrs. (Wiederholt und ergänzt.) — DM G>lpe p»» Ltepe. Der Sohn eine- Bahnwärters de« belgischrn Orks Franwrie- erschoß sich im Eilzuge nach Mon«. Der «rst srchzehnjLhrig« Jüngling halt« ein iioch jünger«« Mädchen entführt, zugleich aber eine», Kaufmanne de- Ortes 5000 Francs. Nun ist ihm die nette Klein« mit ein«« Auderen dnrchgegaugen. Da- Geld war verjubelt uud ein« Kugel da- Ende. Der tobte Jüngling wurde gerade in die Station von Frawerie- aebracht, al- sei» Pater eintrat, »» seinen Nachtdienst zu brglnoeo. Er sauk ohumächtiß p-ism» der -sich- seines rutjig« Gshaes zusamweu. Aus dem Geschäftsverkehr. k Die Fleisch-Pkpton-Kraftsnppe sollte aus dem Speisezettel der Hausfrauen in regelmäßiger Reihenfolge erscheinen, denn sie ist mit den entsprechenden Zusätzen (Reis, Gerste, Graupen, GrirS, Hafermehl, Sago) wesentlich geeignet, die Diät zu verbessern. Viel fach herrscht noch die Meinung, daß Pepton nur geeignet fei. dem Kranken ausgezeichnete Dienste zu leisten, sei es durch Verbesserung der Blutbildung, sei es noch schweren Leiden zur Förderung der Genesung, sei e-, weil der Magen nicht- anderes verträgt, olS diese so äußerst leicht verdauliche Nahrung. Aber auch die Küche des Gesunden bat bereits durch das Fleisch - Pepton der Compagnie Liebig eine Bereicherung erfahren, und schon anS dem vorhin Ge- agten gehe die vielseitige Verwendbarkeit diese- Präparat- hervor. In jeder Verkaufsstelle stehen Gebrauchsanweisungen mannigfaltigster Art zur Verfügung. f Wir machen auf die in vorliegender Nummer enthaltene An- zeig«, dir am Donnerstag erfolgende Eröffnung des Restaurant- zum Slrohsack, Ritterstroße 7, besonder» aufmerksam. k Münchener Keller-Feste im Concert - Etablissement Pologne bei A. Ritter! Daß dieses Arrangement ein äußerst originelle- und amüsantes ist, dürfte schon aus dem heurigen Inserat ersichtlich sei». Herr Arthur Ritter ist mit gewohnter Verve ins Zeug gegangen, um sein RenommSe auss Neue zu stärken. Das ganze Parterre-Etablissement ist sozusagen in rin großes Dorf verwandelt; man sühlt sich nach dem berühmten Batzenhausen bei München versetzt; wohin man blickt erbte Münchener Ein richtung — da mag nur noch da» Publicum kommen, Ritter sorgt daiür. daß die urgrmüthliche und feuchtfröhliche Stimmung nicht fehlt. k Im Burgkeller findet heute das erste Bockbier- und Kappensest statt. Herr Musikdirector Eyle hat ein ganz famoses humoristisches Coucertprogramm dazu zusammengestellt. k In der Elefantenschänke findet heute die Fortsetzung der beliebten Bockbierseste statt. Wochennachweis -er Levölkeruussvorgänge in Leipzig. Bevölkerung-Vorgänge e»f den t-Iuli löi>8 »ere»nr«: LLd«««»a lll«7700.vr,nd«e«»tlV7t/w Staadts»«! V iS lbb, »ulammtu «22071 Gebar«»« i» d«r Noch« vom L3. bis mit 29. Januar 1898 Lebrndgeborrnr männliche . . - weiblich« . . - zusammr» . . Todtgeborru» mänulich« . . . « weiblich« . . . - zusammen . . . Gestorb«»« (a»«schl. Todtqeborene) iu d«r Woche vom 30. Januar bi- mit 5. Februar 1808 Gestorben« überhaupt männlich« - - weibliche - » zusammen Darunter Kinder im Aller von 0—1 Jahr Darunter ehelich geborene . . - meehelich geboren« Tode-Ursache», Zahl d«r Fälle: 1. Pocken L Maser» »nd Rökh«lu . . S. Scharlach 4. Dipdtheri« und Eronp . . 5. Unterleibstyphus einschl. gastrisches und Nervenfieber . s. Flecktyphus 7. «wler» »iatnm .... S, Rente Darmkraukh. einschl. Brechdurchfall . . . . darunter Brrchbarchfall aller «ltrr-classe» . . d) Brechdurchfall v. Kinderu bi« zu 1 Jahr . . . 9. Kindbett «(Puerperal») Fieber 10. Langenschwindiucht . . . 11. Acnt« Kmu weiten der MH- «»ngsoram» Darnnttr J»flu«nza . . . 12. All« übrige» Krankheit«» . 13. Gewaltsam« Tod: a) Verunglückung . . . . d) Selbstmord . . . . . «1 Todtfchlag . . . . . ft L kch>s« 8 - Z ll i m irr i Vku-LeiVtiP V 56 33 12 38 8 147 40 40 17 25 6 128 96 73 29 63 14 275 2 — — 2 — 4 2 — 1 1 4 4 — 1 2 1 8 38 26 4 12 L 85 84 18 4 14 1 61 62 44 S 26 6 146 IS 23 5 10 2 52 S IS 5 10 2 38 4 10 — 14 — — —— EM» —— 1 — — 1 — -> —— 1 — — — 1 L 4 — -E 6 — — — — — — — — — — — — — — — — -- 3 s — 1 -- 7 — — — — — — — — — — — —— — — ' — 6 3 — s — 12 IS 5 r 8 — 27 1 — — «»»» EM» 1 29 28 5 12 ü 79 3 I — 4 6 —- 1 —» 1 8 —— —— —— — Va»»»tt>wr1Uch«r ««hact«« ve. Her». A»chkt»s t» Lei»»!»- Für ß-s «afikaltsch«» Thrtt Professor vr. vsrsr Ps«l ts S-ttzhi»
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