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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 08.02.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-02-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980208028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898020802
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898020802
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-02
- Tag1898-02-08
- Monat1898-02
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Volkswirt!) schastlicher Theil des Leipziger Tageblattes. Ml« für btes« LhrN bestimmten Hruduugru fisch M richt« « v« «rrntwoültch« «ch»a«r baffCb« L. G. tu Lripzig. — Svrach»«tt: »>r VMS 10-11 llhr Vor«, «ch »», 4—8 Uhr Nach», § XXVI. Plenarversammlung Les Deutschen Landwirthschastsraths. (Nachmittag-sitzung.) (Unberechtigter Nachdruck verboten.) 3r. Verli«, 7. Februar. Nach der Mittag-pause bracht, Domainearattz Rettich-Rostock folgenden Antrag eia: „Die Mit- Wirkung der laadwirtdlchaftlichen Jntereffravirtretuogra bei der Be schaffung de« ersordrrlichr, Material« zur Benutzung für die land- wirlhichaitlichro Mitglieder de» „Wirthschastlichra Au«schuffr» für VordrrriSuog vou Handel-vrrtrSaro" erscheint nicht alt zweckmäßig. Liejelben werden kaum in der Loge sei», auf einem anderen Wege al- mit Hilfe der statistischen Behörden der Eiozrlläudrr solch« Ermittelungen anzustellra, so dost e» sicherer und einfacherer erscheint, durch di« beim Reich-amt des Innern gebildete Leotralstell« di« genannten Behörden direkt zur Mitarbeit heraozuziehru I" An der sehr ausgedehnten Debatte über dir verschiedenru Anträge betheiligtrn sich u. A. Abg. v. Pnttkamrr- Plauth, LandeSökonomieralhv.Mendet-Striosrlt^alle, Kammer herr v. Fr ege-Abtnaundorf, Frhr. v. Hoevel-Berbeck, Frhr. d. Arntm-Gülerberg, Präsident v. Bemberg-Flamer-Heim, Reichs rath ».Buhl und Frhr. v. Ersfa-Pöstneck. Dir Meinungen über di« Zweckmäßigkeit der Kanitz'scheu Vorschläge gingen sehr aus einander. Fast durchweg aber bezeichnete man es als das aut« Recht und als Pflicht des Laadwirthjchastsraths und der übrigen landwirthschaftlichrn Interessenvertretungen, den Mitgliedern des „Wirlhschastltchen Ausschusses für Vorbereitung von Handelsver trägen" mit entsprechendem Material an die Hand zu gehen. Da sich der Hauptwiderjpruch gegen den Absatz 3 der Kanitz'schen Resolution, betr. dir riajäbrigr Frist, richtete, so zog Graf Kanitz diesen PassuS in seinem Schlußwort zurück. Sodann nahm Graf v. Posadowsty das Wort, um Folgende- au-.zusühren: Meine Herreal Ich habe bisher nicht in die Debatte eingegrisfen, um nicht den Eindruck hervorzurufen, al- wollte ich dieselbe beeinflussen. Aber ich must einer Ausführung entgegentreten, dir dahin geht, daß eS sich nicht empsehleu würde, zur Unterstützung der agrarische» Fordrruagrn eine Probuctionsstatlstik auizustellen, weil die correcte Aufstellung einer solchen Statistik unmöglich sei. Hch halte im Gegrntheil dafür, daß es sich sehr empfiehlt, eine solche Statistik aufzustellea, denn nur so wird der Vorwurf begründet, einmal, daß wir von den Loocurrenzläudera überfüllt und zu einer Zeit, wo noch kein Bedarf vorliegt, Lücken ausgrfüllt werden, jo Laß damit ein« Urberprobuction hrrbeigesührt und damit eia Druck aus die Preise ausgeübt wird, und zweiten-, daß unser« Preise sich unterbieten durch die billigere Herstellung der Erzeugnisse d«S Auslandes. Wenn man also höheren Schutz für unsere Er- zrugmsse fordert, so kann man die Frage der wirlhschafilichen Production nicht außer Acht lassen. Dir betreffenden Zahlen werden zwar immer nur »tuen relativen Werth nach der Richtung hin haben: Wie hoch sind mindestens unsere Produktionskosten und wie hoch sind sie in anderen Laudern? Da- ist nun meines Erachten» eine Arbeit, die nicht von den statistischen Armtern geleistet werden kann, sondern es müssen damit hervorragende Sachver ständige beauftragt werden und zwar solche aus den ver schiedensten Theilen Deutschlands, dir in dieser Frage vollständig kompetent sind. Aus den allgemeinen Erfahrungen Ihrerseits wüssea Sie, meine Herren, dann Kritik an diesem Sachverständigen- Gutachten üben, und ich möchte Sie dringend bitten, diesen Weg der ProductioiiSderrchnullg zu beschreiten. Dena di« Forderung höherer Schutzzölle wird nur damit zweckmäßig begründet, daß man nachwetst, da« bei un- mit zu geringer oder gar Unrerbilonz gearbeitet wirdl (Beifall.) Hlewuf gelangt der Antrag Kanitz ohne den Absatz 3 zur An nahme. Die Rettich'sch« Resolution war vom Referenten in- zwischen zurückgezogen, vom Abg. Puttkam«r-Plauth wieder aus« genommen worden uud gelaugte nunmehr in folgender, allerdings total veränderter Form zur Annahme: „Die Mitwirkung der land- wirthschaslUchra Interessenvertretungen bei der Beschaffung de- er forderlichen Materials zur Benutzung für die laadwirihschaftlicheu Mitglieder de« „Wirthlchaftlicheu Ausschusses für Vorbereitung vou Handelsvrrträgen" erscheint zwrckmäglg." Hierqus wurde dir Sitzung aus morgen vertagt. Drr Drogenhandel im Jahre 1897. Bericht vvnBrttckner.LampeLCo., Berlin 6. (gegr. 1750). * Barlin, Januar 1898. Obgleich während der Herbstmonate einiges tteben in den bis dahin sehr ruhigen Gang der Geschäfte tam, zählte fllr unsecn Handelszweig das Jahr 1897 nicht zu den guten. Mmentlich in medicinischen Drogen war geringe Nachfrage, und die Zunahme des Verbrauches an Patentmedicinen, sowie die vermehrte Anwendung der verschiedenen Naturheilmethoben machten stich geltend. Die Thätigkeit des Apothekers, welche ohnehin durch eine«, überall herrschenden guten Gesundheitszustand nicht sehr in Anspruch genommen war, wurde weiter eingeschränkt. Die Regie rung sollte die deutsch« Pharmacie, der sie so viele Pflichten auserlegt, schützen v«>r dem Eindringen der englischen und amerikanischen fertig disstenfirten Medikamente, deren äußere Form Publicum und Aerzte zwar bestechen, für deren Inhalt aber weder Apotheker noch Ars: die Verantwortung übernehmen kann. Andere Staaten, wie Oesterreich-Ungarn, Frankreich, Rußland, schützen ihre einheimische Pharmacie, entweder durch Verbote der Einsuhr fertig dispensirter Medicinen oder durch sehr hohen Eingangszoll. Bermehuter Absatz von technischen Drogen aller Art, von Metallen und Farbwoaren ging Hand in Hand mit der gefteigeuten Thätigkeit der Industrie. Abgesehen von dem SinkenderWaarenpreise, welches auch ün Hahre 1897 nicht zum Stillstand kam, war durch über großen Wettbewerb der Handelsgewinn auf das Aeußerstc ge schmälert, während die Aufwendungen für das Aufsuchen der Ver« kaufigelegerrheiten und für die Ausführung der Aufträge im steten Wachsen begriffen waren. Unser Handelszweig kann demnach aus seinen eigenen Erfah rungen heraus nicht in die laute Zufriedenheit einstimmen, die Uber günstige Ewverbsverhältniffe, namentlich von Seiten der Industrie, mit Recht geäußert wird. Immer mehr verschmelzen sich die Thätigkeiten von Handel und Industrie, leider zum Nachtheil des ersteren. Die Industrie ist mit allen Kräften bestrebt, den Ankauf ihrer Rohstoffe und den Ver trieb ihrer Erzeugnisse selbst und so direct al- möglich zu besorgen, sich vom HamdelSstande unabhängig zu machen. Je weiter die In dustrie auf dem eingeschlagenen Wege fortslbrettet, desto weniger wird man die Interessen des Handels als übereinstimmend mit denen der Industrie bezeichnen können. Die frühere Freundschaft der beiden ErwerbSzweige geht über zur Gegnerschaft, und der Handel ist, der ganzen Zeitströmung noch, der Bedrängte. Lurch da» sich aus fast olle wichtigeren Maaren erstreckende Convention»- und Syndicatswesen sind auch in unserem Handelszweig dem Kaufmann die Hände gebunden. Die Kretbrtt zu spekulativen Unternehmungen ist ihm beschränkt, er muß an bestimmter Stelle zu vorgeschriebenen Preisen kaufen, meist sind ihm auch dir Verkaufspreis« vorgeschrieben, und so kommt er immer ssttdr in elne dienende Rolle gegenüber starken Bereinigungen von Industriellen und Producenten. Welche Ausdehnungen dies in unserem Handelszweig genommen, zeig« die nachfolgende große Zahl der größeren monopolifirten oder Verabredungen der Producenten unterliegenden Artikel: Acetanilid, Antipyrin, Apomorphin, Argonin, Bristol, Atropin, Balsam Peru, Borax, Borsäure, Brom, Bromsalze, Eamphor, Carmtn, Chinin, Chloralhyvrat, Chlorkalk, Chloroform, Cobaltoxhd, Cocain, Codein, Coffein, Creosolal, Chankalium, Duotal, Europhen, Ferrattn, Gallussäure, Tannin, Glycerin, Guajacol, Ichthyol, Jod, Jodkalium, Jodoform, Jodol, Kalialaun, Kalt doppeltchromsaure», Kali oxal- saure» (Sauerkleesalz), Kali übermangansaures, gelbes Blutlaugen salz, Kreosot, Lithiumsalze, Morphium und dessen Salze, Natron kohlensaure», Natron salicylsaures, Natron schwefelsaurer, Oral säure (Zuckersäure), Phosphor, Pyrogallol, Ouillayarinde (Seifen rinde), Salicylsäure, Salol, Santonin, Strychnin, Sulsoaal, Wein- fteiasäure, Wismuth, Wismuthsubnitrat, Zinkweiß, Zinnober. Hierzu kommen noch sehr viel« andere durch Patent- uud Namenschutz gr- bundene Artikel. Außerordentliche Schwierigkeiten werden unserem tzandrlszwetg gemacht durch das Gesetz zum Schutze der Maaren« »ezeichnungen (Maaren,eichen). Die Wortzeichen, welch« oft nur in einem Buchstaben von einander abweichen, zählen nach Hun derten und geben zu den schlimmsten Jrrthümern Veranlassung. Mährend das Patentgesetz nur für IS Jahr« schützt, ist durch den Schutz der Waarendezetchnung ein» viel länger dauernde Monopo- ltfirung möglich, sofern der betreffende Fabrikant dir Mittel hat, den Namen seines patentirten Artikels durch große Rerlame all gemein bekannturachen. Die Fordern»«, haß in Deutschland in» Kleinhandel all« Maaren Wsr »«4 dotschs» G»»tch1 Mittz »«laust werde» dürfen, sollte nicht unerfüllt bleiben. Der deutsch« Käufer ist, selbst durch die Angabe de» betr. stunden Gewicht» auf der Maare, nicht genügend geschützt. In welcher Hau»haltuag wird man z. B. t« Stande sem, einen Tops gleiichertract, ein Packet Maizena oder Mondamin auf die Richtigkeit seine» englischen Gewichtsinhalte» zu Prüfens Der griechisch-türkische Krieg hat bei den geringen Beziehungen zu Griechenland und dem schon immer vorhanden ge wesenen Mißtrauen keinen merklichen Einfluß auf unfern Handels, zweig geübt. Löhmische Lahne». W-n. Prag, 7. Februar. Ganz besonder« Beachtung verdient der Jonuar-BetrieblauSweit der Buschtiehrader I-jt. L- Unternekmuna, welcher für den ersten Betriebsmonat des neuen Jahres eine Mehreinnahme von 28 300 st. zu verzeichnen hat. Diese» Plu» ist um so bemertenswerther, al» all« anderen Bahngesellschaften Mindereinnahmen aufzuweisen haben. Wir in Deutschland, hat auch bei uns die abnorm milde Witterung eine Reduktion de» Kohlen verbrauches herdeiaeftihrt und in Folge dessen find di« KohlentranS- porte minder umfangreich gewesen al» in derselben Zeit de» Vor jahre». Ta» geht schon aus den verfrachtungSzisfern der sächsischen StaatSbahnen hervor, welche im Monate Januar um rund 28 000 Tonnen böhmische Braunkohlen weniger befördert habe» al» in 1897. Nach Süddeutschland dagegen scheint der Kohlenverkehr eher elne Zunahme als Abnahme erfahren zu haben; darauf deutet wenig stens die erwähnt« Steigerung der Betriebseinnahmen der Busch, tiehrader 8-Linie hin. Bayern bezieht vorwiegend die guten Kohlenmarken, wie Ossegger und Brücher Kohle. Da» Minus der Buschtiehrader l-it. X - Unternehmung im Betrage von 18 ÜOO st. ist auf die Verringerung des Bedarfes an HauSbrandkohlen zurück führen. Die Kladnoer Steinkohlenwerke, bei denen der Hausbrand eine größere Rolle spielt, sehen sich genvthigt, Drponirungrn vorzu nehmen. Die Einschränkung der Kohlenförderung äußert sich auch in dem Betriebsausweise derAussig-Teplitzer Bahn, welche im Mo nate Januar um 82 LOO Tonnen Kohlen weniger verfrachtete als in gleicher Vorsahrszeit. Die Einnahme« zeigen «inen Ausfall von 18 360 st. Die am IS. Decemdrr 1897 dem öffentliche« Verkehre übergebene Theilstrecke Eettenz-Lobofitz der Localbahn Teplitz-Rei- chenbera weist für den Monat Januar eine Einnahme von 6474 sl. aus. ES unterlieg» kaum einem Zweifel, daß diese Theilstrecke für da» Jahr 1898 rin Betriebsdeftcit zu rrgistriren haben wird. Das selbe wird^edoch da» Erträgniß d«r Hauptlini» nicht berühren, weil der Ausfall bis zur Vollendung de« Baue» der ganzen Linie Tevlitz- Reichenberg zu Lasten de» Bau,Capital» dieser Localbahn verbucht werden wird. Der fortaesetzt schlechte Geschäfttgang der Textil-Jndustrie spiegelt sich in den Betriebsausweisen der Böhmischen Nordbahn, welche da» Jahr 1898 mit einem MonatS-Ausfall von 8207 st. ein geleitet hat. Vermischtes. * Auerbach, 7. Februar. Di« demnächst hier zu errichtende Retchsbonknebenftelle wird auch Rodewisch mit umfassen, so daß dieser Ort ebensall» als ReichSdankplatz zu betrachten ist, wie denn Auerbach mit den Vororten Rodewisch und Ellefeld nahezu als ein wirthschaftliche» Ganzes zu betrachten ist. Letztgenannter Vorort hat daher gleichfalls Schritt« gethan, um dieselbe Begünsti gung zu erlangen, man hofft hier, daß dieser Wunsch an maßgebender Stelle Erfüllung finden wird. *— Dem Hauptsteueramt zu Meißen ist die Besugniß zur Abfertigung von Maaren der Nr. 22» und 82k de- Zolltarif» zu anderen al- den böchürn Lätzen dieser Nummern ertheilt worden. * Dresden, 7. Februar. In der heute abg haltenen außerordent lichen General - Versammlung der Magenbauanstalt und Waggonfabril für elektrische Bahnen vorm. W. C. F. Busch in Hamburg wurde einstimmig beschlossen, da» Actien« capital um 500 000 Mark auf 1 500 000 Mark durch Ausgabe von 500 Stück neuer Actien zu 1000 Mark zum Mindestcoorse von 105 Proc. zu erhöhen. Die neuen Actien werden von einem Consortium unter Leitung der Creditanstalt für Industrie und Handel in Dresden zum Cours« von 105 Proc. fest übernommen und den alten Actionairen zum llourse von 110 Proc. derart zur Verfügung ge stellt, daß aus 4 alte Actien eine neue Actir bezogen werden kann. Die neuauSzugebenden Actien nehmen im Verhältniß ihre- Nomi nalbetrages pro rat» tampvrw vom l. April 1898 ab an der Divi dende dcS Geschäftsjahres 1897/98 statutengemäß theil. Zum Schluffe machte Herr Director Dusch noch erfreuliche Mitthetlungen über die Entwickelung des Geschäfts in Hamburg und Bautzen. *— Hotel Bellevue, Actien-Gesellschaft in Dresden. Dem Geschäftsbericht für da» Geschäftsjahr 1897 ist zu entnehmen, daß da! Jahr 1897 im Gegensatz zu dem voraufgegangenen ein un günstiger war. TaS Wintergeschäft blieb angesichts der Wahlen in den Vereinigten Staaten und deS auSfallcnden Besuches der Gäste dieser Nation hinter dem vorigen Jahr in seinen Ertragnissen bedeutend zu rück; aber auch da» Sommergeschäst pellte fich in Folge des schlechten Wetter», in Folge der Uederschwemmungen und d«r Verkehrs störungen als sehr ungünstig heraus. Die Zahl der Personen- anlünste betrug 8426 gegen 8512 im Vorjahre, vtefenige der Ueder- nachtungen 31 273 gegen 37 931 im Vorjahre. Di« erzielt« Brutto einnahme beträot 431 356,25 Mark gegen 505 045,65 Mark im Vor jahre, also 73 689,40 Mark weniger. Der Nettogewinn hat fich von 102 583,10 Mark im Vorjahre auf 52 725,37 Mark vermindert. Nach Berücksichtigung der Abschreibungen mit 14 895,59 Mark bleiben 40 352,35 Mart zur Vertheilung verfügbar und sollen wie folgt ver wendet werden: Tantibmen 5674,47 Mark, 3 Proc. Dividende 33 750 Mark, 927,88 Mark werden auf neue Rechnung vorgetraaen. -r-Älteuburg, 7. Februar. Der hiesige Eonsumverein erzielte im vergangenen Zähre «inen Gewinn von 21 167 bei einem Umsatz« in Höhe von 232 044 ^ll Außer einer -vrocentiae» Capital-divideade genehmigte di« Gearrol-Beriammlung noch die Vertheilung von 8,7 Proc. Etnkaus-divideude. Di« Zahl der Mit glieder stieg im Laos« de« Jahre- von 987 ans 1018. Lr VeritN, 7. Februar. Am 14. Februar tritt eine der Com, Missionen des Wirthschaftliche« Ausschußes im Reichsamt des Innern zusammen, um den production-statistischen Frag«, bogen für die Lederindustrie feftzustellen. E» ist «ine ganze Anzahl von Sachverständigen aus allen Zweigen der Leder« industrie und allen Theilen Deutschlands geladen, um bei der Fest stellung des Fragebogens mttzuwirkcn. Di« betressenden Bc- rathungen hofft man an einem Tage beenden »u können. *— Consulate. D«m an Stellt del Herrn H. W. Martin zum Vice- und Deputy-Lonsul der vereinigten Staaten von Amerika inMannheim ernannten Herrn Philip C. Bauerist das Erequatur Namens deS Reich- ertheilt worden. — Don dem kaiserlichen Consul in Rotterdam ist der Consular-Agent Arnoldus Zoetmulder in Lchiedam auch zum Consular-Agenten für Vlaardingen sowie Herr A. I. vanderPaauw zum Consular- Agenten für Maßlui» und Hoek van Holland bestellt worden. *— BerlinerCafsen-verein. Nach dem Bericht über da» Geschäftsjahr 1897 ist die geschäftliche Thätigkeit de, Institut» im Jahre 1897 wieder sehr lebhaft gewesen. Der Gesammtumsatz übersteigt mit 32 Milliarden Mark denienigen de» Vorjahres um etwa vier Milliarden und ist annähernd demjenigen de» Jahre» 1895 gleich. Im Einzelnen ha» fich die Jncaffoetnlieserung von 11,5 Milliarden im Vorjahr« auf IS,5 Milliarden, also um rund 2 Mil liarden erhöht; freilich bleibt sie gegen 1895 noch um etwa 800 Mil lionen zurück. Entsprechend dem verstärkten Jncafio hat fich auch der Giroverkehr sowie der Verkehr mit der Retch-daak gehoben. Bet« Jncasso-Verkehr bleibt di« Thatsachr brmerleniwerth, daß an d«r Steigerung der Ultimoverkehr gar nicht bethetltat ist; dieser blieb vielmehr gegen 1896 mit 4,4 Milliarden vollständig unverändert. Die Erhöhung des Jncaffo» «ntfällt mithin au»schließlich auf die gewöhnlichen Gelchäfsltaae. Der Stand d«r Giro»Cr«ditoren mit durchschnittlich 21,7 Millionen hat fich gegen da» Borjahr wenig ver ändert; demgemäß hat fich auch die Geldanlage in ungefähr gleichen Grenzen gehalten. Ta der PrivatdiScont an der Berliner Börse gleichfalls in. Durchschnitt de» Jahre» mit 3,08 Proc. fast der gleich« war wie tm Vorjahre (3,04 Proe.), endlich auch di« slren Darlehne soft den gleichen Ertrag >3,74 Proc.) erbrachten (im Vorjahre 3,89 Proc.), so ist auch da» finanzielle Erträgniß fast unverändert geblie ben. Boa dem Reingewinne find 40 000 Mark auf GrnnbstückS- ccnto für oa» Bankacbäude Hinter der Katholischen Kirch« abge- schrieben worden, welche» nanmrhr mit 1500 000 Mark zu Buche sicht. Weitere besondere Abschreibungen waren nicht »orzunehmen. Hierdurch war e» möglich, da der Reservesond» dir statutenmäßige Mapim-lhöhe von 15 Pro«, dr« Nctiencapttal« -- 1350000 Mark derrit» brptzt, di« an di« Acttonair« zu verthetlead« Dividende auf 6»ch Proc. de» Actieneapital» zu nonntre», so daß auf jede Actte der Betrag von 205 Mark entfällt (gegen 6'/, Proc. im Vorjahre). Auf neue Rechnung für 1898 werden al» underkhrilter Gewinn resp. zur Begleichung etwa noch laufender Verpflichtungen 6345 Mark vor- gevagen. Verluste hat di« Bank t» vorig« Jahr« nicht aetzabt. i». S«ttze»fetch7.Februar. Et,^»iffrrN.h.I.»läavtlhel« Gtgtzl «iltü» SttzßloDtt« tu Art rß» brjkv, M rk jjg. uuar verschsrdeu« Muster von Fabrikat«» b«i «ine« bi«sig«n Schuh fabrikant«« und wir» dab«i aus zwei Referenzen in Rotterdam und Brüssel hm. La «» nun seit zwei Jahren gewisse unlautere Element«, »amrntlich von England und Holland an«, unternehmen, di« In- dustriellen und Großhändler der übrigen europäischen Staaten tn de« Morte» wahrster Bedeutung zu berauben, so kann da» Grbadren solcher unlauteren Elemente nicht ost genug au da» Licht gezogen werd«». Der nm di« Zusendung von Maaren angegangene hiesige Fabrikant zog nun nicht alltin von d«» von Siehl «mpsodlrnra Referenzen, sondern auch vou einem Bureau über Stehl Auskunft ein. Dasselbe antwortet«: „W. H. I. all»» Wilhelm S. oder Siehl- Dit» gehört zu denjenigen Industrien«»!», vor denen schon di« Polizei gewarnt hat. Er bestellt iowohl von Rotterdam al» von Krälingen. Als» fernbletben!" Li« von drn beiden Reserenz-Firmru «mgezogenen AutkÜnft, lautete« freilich ermunternd zum Eingehen einer Gesckiäst-vrrbindong mit Siehl, so daß allem Anscheine nach di«s«ld«u tzelser-helse, Siedl'» sind. *— Zucker,Ligutdattontcasse in Magdeburg. Nach dem Geschäftsbericht für 1897 ist da» Jahr in feinem Ergedniß leider gegen die Vorfahre erheblich zurückgeblieben. Die allgemeine Lage de» ZuckermarkteS wirkte lähmend aus die Unternehmungs lust ein; noch mehr aber hatte der Markt unter den beschwerenden Bestimmungen de» neuen, nun seit dem 1. Januar 1897 in Geltung stehenden Börsengesetze» zu leiden, namentlich unter den Bestim mungen de» Börsenregister». Wenn auch sämmtliche am Termin handel betheiliaten Firmen, für welche die Gesellschaft d.e Verträge verbuchte, fich der nun einmal bestehenden gesetzlichen Vorschrtst ge. fügt Haden und in das Terminregistrr eingetragen find, so ist von den weiteren am Zuckerhandrl betheiligten Handelikretsen dies so gut wie gar nicht geschehen. Die Unktagbarkeit der Geschäfte mit nicht in das Register eingetragenen Firmen muß natürlich die Com- misfionairr zur Zurückhaltung deranlaffen, sovaß dadurch die Um sätze erheblich beschränkt wurden. Unter der Einwirkung der er wähnten Verhältnisse betrugen bei einem Vortrag von 492 000 Sack aus 1896 die Buchungen im Jahre 1897 nur 2 234 000 Sack gegen 5 321 500 Sack 1896. Abgerechnet find 2 319 000 Sack gegen 5 641 000 Sack. Die Gewinn- und Verlustrechnung ergiebt einen Reingewinn von 88 603 Mark (im Vorjahre 172 989 Mark), aus dem 4 Proc (6V- Proc.) Dividende aus 3 000 000 Mark Grundcapital ge zahlt werden sollen. »—Ludwig Wessel, Actiengesellschaft für Porzellan und Eteingutfabrtkation, Poppels dorf bei Bonn. Die Bilanz für 1897 ergiebt einschließlich Vortrag von 7987 Mark «inen Bruttogewinn von 220 622 Mar l (1896 342 534). Die Abschreibungen betragen 81107 Marl (80 345), für die ordentliche Reserv« werden 6576 Marl (12 459) und zu Tan tieme 3990 Mark verwandt und als Dividende 4,5 Proc. vorgc- schlagen gegen 6 Proc. im Vorfahre. f:sDortmund«rEteinIohltnbergwerkLouise Tiefbau. Der Bericht über die Ergebnisse des zweiten Halb jahres 1897 verdient von allen Besitzern und Speculanten in Berg- werkS-Actien sorgfältig studirt zu werden, denn er lehrt, wie die überschwänglichen Erwartungen auf höhere Dividenden in den Kohlen-Acnen nicht immer zutreffen. Die Gesellschaft förderte im Geschäftsjahr 1895/96 426 818 Tonnen Kohlen, vermochte indessen damals keine Dividende zu vcrtheilen, weil eine große Reparatur des Schachtes ihrer Zcche Bruchstraße die dortig« Förderung wesent lich verminderte und vertheuerte. Diese Reparatur ist an und für fich recht lehrreich. Am 24- October 1891 griff nämlich der Förder korb unter eine losgelöst« Dpurlatte und zerstörte etwa 50 Meter Schachtzimmerung. Die Direktion glaubt», in 4 di» 5 Wochen Alles wieder in Ordnung zu haben, leider dauerte cs volle 5 Jahre. Bei der Reparatur stellte sich nämlich heraus, daß beim Ausbau und Unterhaltung des Schachtes di. gröbsten Verstöße gegen die ersten Regeln der Bergbau-Technik vorgekommen find, so daß der ganze Schacht von Grund au» neu ausgebaut werden mutzte. Die Ge sellschaft kaufte 1887 Zeche Bruchstraße und licß dazu den Grubenbau durch unparteiisch« Sachverständige prüfen. Die Gutachten stimmten darin überein, daß die gejammten Anlagen nichts zu wünschen übrig ließen. Solche Gutachten losten mehrere Tausend Mark und wir sehen hier, daß sie zuweilen in den einsachsten Fragen auch nicht eine Mark wcrth, sondern total falsch sind. Ob die Sachverständigen nichts verstanden, ob sie sehr oberflächlich arbeiteten, ob sie fich vom Verkäufer bestechen ließen, wissen wir nicht, ist auch gleichgiltig; die Hauptsache bleibt immer, daß solche Gutachten, auf welche hin oft Millionen risktrt werden, häufig völlig falsch find und dar Geld verloren ist. Tas trifst auch bei Louise Tiefbau zu, welche durch den Kauf der Bruchstraße für 2 500 000 Mari mindestens 1 Million Mark verloren und bet dem 1889 folgenden Kaufe der Zeche Wien« dahlSbank bei Annen für 1886 000 Mark ungefähr ebensoviel ein gebüßt hat. Die unglückliche Neigung, sich auszudehnen und zu ver größern, zeigt hier recht deutlich ihre Schattenseiten. — Der Schacht war also im Geschäftsjahre 1895/96 neu ausgebaut und außerdem ein zweiter, ursprünglich am 1. October 1895 wegen der Ventilation begonnener, aber in Rücksicht auf da» reiche Kohlenfeld gleichzeitig zur Förderung eingerichteter wurde am 3. September 1896 bei 188 Meter Tiefe mit der zweiten Sohle der Grube durchschlägtg, so daß die Förderung daraus am 1. October begann. Dadurch war eine wesent liche Verbesserung der ganzen Verhältnisse erreicht und man erwartete für 1896/97 Großes; aber parturmnt wootes, nasoitur rickiculua mu» Der ganze Erfolg war, daß ungefähr ein Drittel des Actien- capitalS, nämlich die 2 829 600 Mark Priorttäts-Actten, 4 Proc. Dividende mit 113184 Mark, die 4 758 000 Mark Stamm-Actien dagegen nichts erhielten. Dabei war die Förderung von 486 911 Tonnen die höckiste, nie zuvor erreicht« und die Verkaufspreise vor züglich. Die Verwaltung vertröstete auf 1897/98. davon ist nun die Hälfte, vom 1. Juli bis 31. December 1897, vorüber und find in Louise und Bruchstraße 180 303 Tonnen gegen 173 447 im Vorjahre gefördert. DaS kann man sich gefallen lassen, wenn auch di« Zu nahmr recht winzig war; aber nun die Ausbeute. Sie siel von 265 633 auf 197 732 Mark. Wie war dies möglich! Die Selbst kosten stiegen pro Tonne um 0,85 Mark, wovon 0,74 Mark auf Löhne kommen, während die Verkaufspreise fich nur um 0,25 Mark hoben. Die Besserung der Conjunctur kam daher lediglich den Arbeitern — «in oft wiederholter Fall — und gar nicht den Actionairen zu Gute. Bruchstraße liefert jetzt etwas mehr, im Tccember werktäg lich 478 Tonnen, und so hofft die Verwaltung den Ausfall der ersten Semesters im zweiten ouszuglcichen, d. h., sie hofft wieder auf 4 Proc. Dividende für ein Drittel de» Actiencapitals. Leider läßt nun der Absatz in Folge de» milden Winters nach und die Gesell schaft hat entschiedenes Pech. So lange der Absatz flott ging, konnte sie nicht viel liefern, jetzt, da sie endlich zu liefern vermag, hapert der Absatz. Ein Blick noch aus die Course. Die Stamm-Prioritäts- Actien, welch« 4 Jahre lang nichts, dann im Vorjahre 4 Proc. be kamen und fürs laufende Jahr ebensoviel hofsen dürfen, stehen 107 Droc. Da» wäre offenbar viel zu theuer, wenn nicht für 1889 und 1M0 13 resv. 14 Proc. vertheilt wären. Seitdem ist zwar das Actieneapital erhöht, fo daß jene Dividenden schwerlich wieder kehren, immerhin kann eS mal etwas mehr als 4 Proc. geben. Die Stamm-Actien find viel schlechter gestellt, indem vom Gewinne zuerst die PriorttätS-Actlen 4 Pro«, bekommen, das UeLriggebliebene dann unter alle Actien gleichmäßig vertheilt wird. Tie Vorzugsdividende von 4 Proc. stellt einen CapttalSwerth von 80 Proc. dar und so sollten die Prioritäts-Aktien 80 Proc. höher al» die Stamm-Actien stehen. Beim heutigen Conrse vvn lO7 für erstere müßten letztere sonach 27 Proc. stehen; ihr Cours ist 74,50 Proc. DaS scheint ent schieden zu hoch. *— Bergban-Actien-Grsellschaft Hellwig in Unna in Westfalen. In drr am letzten Lonnabrnd obgebolteneo Grneral-Veriammlllng wurden tn die LIquido»ton»commiiston folgende Herren gewählt: Regtrruva-rath Weddige-Münstrr, BergwerkSbesitzer Funckr-Effra, l>r. 4. N. Hofmann-Lnbw'gsdafea a. Nb-, Ingenieur Karl Zungbonß-Leipzig »ad Wilhelm Teodering-Unna. Die ver- iammlnna fand antrr dem Vorsitze de» Herrn Landratb Schulz». VriLnn statt. Li« Gefellichaft besitzt «in ca. 12 Millionen Quadrat meter groß«» Steinfobleoseld and grenzt an dir Bergbau-Actien- Sefestfchaft KSnigtborn. La» Geiammtsrkd ist noch unvrrritzt. »— Steinkohlenbergwerk, Nordstern». Wie der .Kaxinztg.» von anscheinend gut unterrichteter Leit« mitaetheilt wird, soll pro 1897 ein« Dtvioend» von 15 Proc. zur vertheilung gelangen. Da» Erträgniß würde nach fenen Informationen zur Zahlung einer noch wesentlich höheren Dividend« ausretchen, wenn nicht für Ncuanlagen aus der bekanntlich tm April vorigen Jahre» mit dem Werke vereinigten Zeche Holland zu Wattenscheid ein nam hafter Betrag au» de» Jahresgewtuu hätte refervtrt werden müssen. Namentlich erheisch« die fortgesetzte Vermehrung der Cvaksöfen größer» Mittel. * 7. Februar. Li» Actien der Lind« «er Eifa», uud Stahl»,rk» werdeu auf da» erhöht» Ackirncapital pro 18S7 «tae Livid»ad» von 12 Prve. (wir im Vorfahr«) erhalt«». *— Str»ß»nbahnH«nnod«r, Actten-Gesellschaf» Nach dem Geschäftsbericht ist das Jahr 1897 von hoher Bedeutung für die Entwickelung dieser Straßenbahn, indem es unter großen La- streN««ugen gtlunge» ist, d«a elektrischen Betrieb «och vor Schluß ds» Jtchre» nvf allen Linie» und somit noch ein Jahr hör dn von pF» vchtrhs» ßsfstzttK Hrtß chzfufützn». lp^nnnilich ist t» Hridk» gebiete Hannover und Linden da» sogenannte gemischt« elektrische Bahnsystem, nach welchem die mit Tudor-Accumulgtoren ausgerüste ten Motorwagen während der Fahrt an Oberleitungsliuien elel- trische Energie ausnehmen, zur Durchführung gelangt. Sin diesem Berichte anliegender Uebersichtsplan der Stadtgebiete Hannover- Linden und Umgegend zeigt da» gesammte im Betriebe wie im Ban befindliche Netz der Straßenbahnen. Wie auS diesem Plane ersicht lich, hat fich aus der Straßenbahn Hannover ein Kleinbahn-Unter nehmen vou hervorragender Bedeutung hcrausgebildet, auch läßt diese Uebersichttkarte deutlich erkennen, daß der Accumulatorenbetrieb im Verhältniß ru seiner Länge sich nunmehr dem ganzen Unter nehmen zweckentsprechend einsügt. Die Unterhaltung»- und Erneue- rungSkoften der TractionSaccumulatoren, welche der Betrieb getragen hat, belaufen sich im Ganzen aus 44 797 Mark. Aut dem Rech nungsabschlüsse ergiebt sich nach Absetzung dec Abschreibungen ein Reingewinn von 477 388 Mark; hiervon sind zuzuweisen 5 Proc. dem AuffichtSrath --- 23 869 Mark und eS verbleiben 453 518 Mark. Hierzu Gewinnvortrag auS IM6 1894 Mart, so daß fich der verfüg bare Reingewinn aus 455 412 Mark beziffert. ES wird vorge- schlogcn, 450 000 Mark zur Vertheilung einer Dividende von 5 Proc. zu verwenden und 5412 Mark auf neue Rechnung vorzutragen. *— Der Schacht der Kali-Bergwerks „Gustavshall^ bei Sehnde hat jetzt eine Gesammtteuse von 123 Meier erreicht. DaS Gebirge ist auf der Sohle und einige Meter über derselben sehr fest, so daß die Abteusung mittel» regelmäßiger Anwendung der Schießarbeit erfolgt. Tas augenblicklich noch zuslicßende Wasser, ca. 930 Liter in der Minute, kommt nur aus den höher liegenden Partien unmittelbar unter dem Keilkranz, während die Schachlsohle und die über derselben stehenden GebirgStheile waffersrei find. Nach weiterer Abteufung von ca. 3 bi» 5 Meter ist die Legung eines neuen Keillranzes und der Einbau de» fünften TübbingSsaizei beabsichtigt, wodurch, fall» nicht eine Aenderung der Gebirgsverhältnisse eintreten sollte, mit dem voraussichtlichen Abschluß der jetzigen Wasscrzuflüffe zu rechnen ist. *— Kalt-Bohrgesellschaft Gitter bei Salzgitter. Die Verwaltung ist eben mit der Nirderbrtngung eines Bohrloches ganz in der Nabe de» Schachte» der Gewerkjchast „Schlüssel" beschäftigt. Das Bohrloch hat bereit» eia« Ties, auf 80 m erreicht und hofft mau bestimmt auf dirielben reichen Funde wie di« beiden an- grenzendea Gewerkschaften „Schlüssel" und „Kniestedt". *— Kali-Bohrgesellschaft Wintershall. Di« vor einige« Tagen in Beckum abgehalten« Genrral-Veriammlung war außer ordentlich zahlreich besucht. Der Vorstand thrilte nach einem Bor trag de- Herrn vr. Lange-Hannover mit, daß die im Bohrloch 9 ausgeschlossene Gesammt-Mächtigkeit der Lager mit gutem Durch- schmtlSgedalt etwa 15 w beträgt bet fast horizontaler Lage rung . wo- von größter Wichtigkeit für die Gesellschaft sei. Der G«dalt an Cdlorkalium steigt bi- 44 Proc. und solcher an Kalisalzen überhaupt (einschließlich Kieserit) sogar auf 68 Proc. L» wurde rinstimmig beichloffen, eine Zubuße von 300000 ^l pro 1898 zu bewilligen für Niederbringung de- 10. (letzten) Bohrloch«» und Inangriffnahme einer Schachtanlage. So bald da- letzt« Bohrloch Nr. 10 sündig geworden ist, besitzt diese Geiellschaft ein Riesenkaliirld von über einer Quadratmeile Fläche. 8 Drr Borratb von Kaffee in Hamburg hat sich von 62 541 748 Piund zu Ende December vorigen Jahres um 10238970 Pfund auf 72 780715 Psd. Ende Januar 1898 gehoben, und zwar hauvtsächlich in Folge der bedeutenden Zufubren auS der brasilia- nijchen Ernte. Es hat nämlich betragen der Vorrath allein von Brasil-Woar«: Santo- 84 313 440 Psd. (gegen Ende December 1897 45 249120), Rio 5 357880 Pid. (4790400), Bahia 1212840 Md. (587160, zusammen 60884160 Psd. (50 596 680). Im Weiteren ist der Borrath noch gestiegen bei folgenden Lorten: Guatemala Ende Januar 3715400 Ptd. (3081 260 Psd. Ende December); Lostanca 256100 Psd. (151320), Portonco 384 000 Psd. (217120), afrika nischem 367 200 Psd. (357 360), zusammen 4 722 700 Psd. (3 807 060). Geringer geworden ist dagegen der Bocrath bei Laguayra 755 690 Piund Ende Januar (802 100 Psd. Ende December), Salvador und Nicaragua 1954 810 Psd. (2047 760), Domingo 1033 290 Pid. (1316 925), Maracaibo und Savanilla 1074 360 Psd. (1186 320), oslindijchem 918580 Pfd. (1225900), diversen 1437125 Md. (1559 600), zusammen 7173855 Pfd. (8138 005). Aus diesen Ziffern ergiebt sich sodann die Gesainmtzunakme um 10 238 970 Pfd. * Oldenburg, 6. Februar. In der gestrigen Sitzung de» Auf- fichtsralhes der Oldenburger Bank wurde beschlossen, der demnächst einzuberufenden ordentlichen General-Versammlung bei reichlichen Rückstellungen die Vertheilung einer Dividende von 7 Proc. für das Jahr 1897 vorzuschlagen. Ferner wurde der Be schluß gefaßt, vorbehältlich der Genehmigung durch die General-Ver sammlung das seit langen Jahren bestehende Bankgeschäft der Firma Jürgens L Diekmann in Hohenkirchen zu überneh men und unter der Leitung der bisherigen Mitinhabers, des Herrn H. Jürgens in Hohenkirchen, als eine Agentur der Oldenburger Bank weiterzuführen. Bei der erfreulichen Entwickelung der Ge schäfte der Bank dürfte dieselbe voraussichtlich in der Lage sei», über kurz oder lang eine abermalige Erhöhung ihres Actiencapitals vor zunehmen. * Breslau, 7. Februar. Nach einer zahlreich besuchten Ver- sommlung diesiger Spiritusbrenner wurde drr „Schles. Ztg." zusolg« einstimmig die Gründung einer „Schlesischen SvintuS- Verwerthung-genossenscdaft für die Provinz Schlesien, eingetragene Genossenschaft mit beschränkter Haftpflicht" mit dem Sitz» m Bres lau beschlossen. Al» wesentliche Aufgabe wurd« bezerchnet, dem Spiritus eia« möglichst gleichmSßige, dem Interesse deS Kartoffel baue» entsprechende Prrt-lag, zu sichern. <5 Der volle Verkehr auf der Nebenbahn Liegvitz-Rawitsch- Kodylin wird am 10. Februar eröffnet, nachdem am 8. Februar bereit- d«r Personenverkehr begonnen hat. Wagen viertar Claffe atebt eS auf der Badn nicht — wofür von der Direction Renta- vilitätSgründe geltend gemacht werden. Jeder der vier täglichen Prrwnenzüge hat Post- und Packereiverkedr. Del der Einweihungs feierlichkeit wurde di« vorau-sichtlich große Bedeutung der Bahn für dir Verbindung zwischen Sachsen, Niedrrschlefte« und dem südöstlichen Vosen wiederholt von zuständiger Seite dervorgehobrn und der Amchluß an die russischen Bahnen tn Aussicht genommen. G Au» Baycru, 6. Februar. In Augsburg, wo die Be strebungen auf baldige Herstellung drr Fernbahn schon seit lanyrr Zeit Boden gewonnen hoben, hat der Handel»« und Gewerbe- verein zur Erreichung diese» Ziele- einen «igenthümlichrn Weg be treten. Er will für die von Füßen auS über Lea F « rapaß zu bauende, in Imst an die Arlbcrgbahn anschließende, später über den Jinstermünzpaß nach Meran bezw. Cviavenna fortzusetzende «ahn, die zuletzt eine direkte Verbindung mit Venedig einer- and dem Lomosee anterersrit» bringen würde, Reich-Hilfe erbitten. Ja diesem Sinne ist »in« Bittschrift an den Reichskanzler gerichtet worden. Da dir Bahn vorwiegend auf österreichische» beziehentlich auf Schweizer Gebiet entfällt, tonn aus dir finanzielle Unterstützung der Badn au« Reichsmitteln schwerlich gehofft werten. IV. Petersburg, 6. Februar. In den deutsch-russischen HandelSdrzirhungen ist neuerdings eine bemerkenSwerthe Er scheinung zu Tage getreten, nämlich die Einfuhr deutschen Getreide» nach Rußland, und zwar vornehmlich von Roggen und Hafer au» drn ostpreußischea Grenzbrzirken nach denjrnigrn Gouvernement-, welche im vorigen Jahre von einer Mißerot« betroffen wurden. In Folge dessen entstand im Verkehr-minlftertum die Frage, welche Lansjätze bei diesen Getreideiran-portrn anzu- wrndrn seien: der Tarif für drn inneren Güterverkehr oder der letzthin eingesührt» ermäßigte Frachttarif für di« AuSsubr in» Aus land. Dir Sach« wurd« nun dahin entschied«», daß da« fllr di« «ntf»rnt<r«n GouvrraementS Rußland» bestimmt« deutsch« Getreid« d«a «rmäßigtr» Transporttarif zu zahlen hab«, während für Getreid«, do» in di« GttNjgouvtriiemeatS, jowi« da» Veest- grbie» vrrjoudt wird, die gewöhnlichen Frachtsätze zu ent richten seien. k. 0. Serbische Finanzen. Wie un» au» Belgrad vou »uständiger Seite goneldet wird, hoben di, im Jadn 18L7 «zielten Gesammt-Einnohmia über ÜO Millionen Dinar» betragen, fo daß sich nicht nur kein Deficit, sondern »och ei» Ueberschuß der Einnahmen über die Ausgaben für da» abgelaufene Berichtsjahr 1887 ergiebt. Di« ungünstig»» Nachricht»» über den augenblick lichen Stand der StaatSfiaauzen finden daher in d«n Lhatsachen keine Begründung. *— Canada-Paeisie-Eisenbahn. Nach einer Mel dung der »gin. News» au» New Port planen alle westlichen Eisen bahnen di« Lösung ihrer Beziehungen zur Canada-Pacisic-Batzn wegen Alaska. Die Canada-Paciftc gelanat nach Seattle über Vie Northern-Pacisic-Linie vermittelst einet Arrangement», da» täg lich lösbar ist. Di« gegenwärtige Propvsitian würbe dir Canada» Pacific-Bohn de! ganzen calisgrnischen Geschäftes berauben. vr.§. Dir mezikanischrn Ein- und Ausfuhrzölle. Rach direkten nn» beutr au» Meriko zogrgangenrn Nachrichten betrugen di« Lecrmber^kiunahuren, -,« da» Kobel mit L NO 000 H meldet^ »is fylgt: Einfphrzök 1NSSSS,SS Ugtzfitzr»««
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