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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.03.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980317010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898031701
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898031701
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-17
- Monat1898-03
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davo» »t, ,b der Natioualliberal« oder der Freisinnige im ersten Wahlgange die zweithöchste Stimmenzahl erreicht. Wenn die Katholiken einen Zählcandidaten ausstellen, so kann leicht der Natioualliberale in die Stichwahl mit dem Socialdemokraten kommen und dann mit Hilfe der ganzen gesetzlichen und friedlichen Bürgerschaft den Sieg erringen. Stimmen aber die Katho liken gleich im ersten Wahlgange für den Freisinnigen, so kommt vielleicht dieser in die Stichwahl mit dem Socialdemo- rraten und wird gewählt." Die deutsch-socialen Herren Liebermann v. Sonnen berg, Werner rc. erstreben bekanntlich ein Wahlbündniß mit dem Centrum, mit demselben Centrum, daS Mitglieder der frei sinnigen „Judenschutztruppe" — um einen antisemitischen Ausdruck zu gebrauchen — gewählt wissen will! * Berlin, 16. März. Der „Köln. Ztg." wird aus Berlin geschrieben: „Die Meldung, daß daS Panzerschiff „Olden burg" mit voller Bemannung die Insel Kreta verläßt, läßt vermuthen, daß der Zeitpunkt gekommen ist, daß Deutschland im europäischen Concert die Flöte auf den Tisch legt und den Concertsaal verläßt. Die deutsche Regierung hat namentlich jetzt, nachdem die griechische Staatsschulden frage in möglichst günstiger Weise geregelt ist, nicht genügen des Interesse an der zukünftigen Gestaltung der Verhältnisse auf Kreta, um sich dem Einverständnisse der meist bethei- ligten Großmächte entgegenzustellen, sie tann um so weniger eine Politik des Einspruchs verfolgen, als offenkundig ist, daß die wirkliche Herstellung geordneter Zustände auf der Insel nicht bloS die Entfaltung größerer Machtmittel, sondern nicht minder erhebliche Geldopfer bedingen wird, deren Aufbringung deutscherseits selbstverständlich ausgeschlossen ist. Die deutsche Negierung handelt also folgerichtig, wenn sie denjenigen Mächten, die diese Opfer darbringen wollen, auch die Durch führung der von ihnen für zweckmäßig erachteten Maß regeln auf eigene Verantwortung überläßt, ohne sich bei dieser Berantwortlichkeit zu beteiligen. Die Ausführungen des Staatssecretais von Bülow darüber im deutschen Reichstage waren so klar und überzeugend, daß sie vollen Beifall in ganz Deutschland gefunden haben. Die Neuordnung der Dinge auf Kreta wird nunmehr vorwiegend Rußland, Frankreich und England zufallen. Dieses Zurücktreten Deutschlands von der weiteren Behandlung der kretischen Frage bedeutet jedoch keineswegs sein cndgiltiges Ausscheiden aus dem europäischen Concert. Die kretische Frage ist nur eine der kleinern unter denen, die im türkischen Orient auf der Tagesordnung stehen. Die Kriegs gefahr, die in allen diesen Fragen schlummert, kann nur durch ein fortgesetztes Zusammenwirken aller europäischen Großmächte beseitigt werden. * Berlin, 16. März. Das von uns mehrfach erwähnte katholische Blatt „Pelikan" hält mit bewunderungswürdiger Zähigkeit an dem Vaughan-Schwindel fest, den die ultramontane Presse sonst fast durchweg als bösen „Reinfall" bat anerkennen müssen. In einem Artikel unter der Ueber- schrift: „Furchtbare Greuelthaten gegen das allerbeiligste Sacrament, Hostienschändungen rc." klagt der „Pelikan" darüber, daß selbst in katholischen Blättern die Richtigkeit der Mittheilungen der angeblichen Miß Vaughan über die Schändlichkeiten der Freimaurer bezweifelt wurde, und fährt dann, der „Voss. Z." zufolge, fort: „Als der gutmüthige deutsche Konrad das gelesen, zog er sich die Zipfelmütze tiefer über die Ohren und schickte sich an, ruhig den Schlaf Les Gerechten zu schlafen. Jetzt kommen aber von verschiedenen Seiten übereinstimmende Berichte von haarsträuben den Greueln, die nirgends widerrufen worden sind und nicht abgeleugnet werden können, weil eine ganze Wolke von durchaus »inwandsfreien Zeugen die Wahrheit der Thatsache verbürgt. Ebenso wenig kann abgeleugnet werden, daß die Freimaueret ihre Hand dabei im Spiele hat." Den Beweis für die schändlichen Tbateu der Freimaurer liefert dem Blatte — ein Aufstand in Ecuador, wobei Soldaten in ein Iesuitencolleg eingedrungen sein und Hostien mit Füßen getreten haben sollen. V. Berlin, 16. März. (Telegramm.) Der Kaiser empfing gestern den Hauptmann von Wolff vom 5. Garde- Regiment z. F. behufs Ueberreichung der Orden seines ver storbenen Vaters, des Wirkt. Geh. Raths und Präses des RechnungShofS und der Oberrechnungskammer von Wolff. Später besuchte er den italienischen Botschafter Grafen Lanza. Nach der Frühstückstafel machte er einen längeren Spazierritt. Abends wohnte er der Vorstellung von Shakespeare'S „Macbeth" durch die englische Schauspiel-Gesellschaft vom Lyceum-Theater in London imNeuen kgl.Operntheater bei. HeuteMorgen machte er den gewohnten Spaziergang im Thiergarten. InS Schloß zurückgekebrt, hörte er den Vortrag des Wirkt. Geb. Raths s)r. von Lucanus und den Vortrag des Geh. Raths Professor Intze aus Aachen über Thalsperren. Heute Abend gedenkt er dem Abschiedsessen zu Ehren deS Obersten Freiherrn von Seckendorfs beim OfficiercorpS deS Königin-Augusta- Garde-Grenadier-RegimentS Nr. 4 beizuwohnen. (-) Berlin, 16. März. (Telegramm.) Die Kaiserin konnte gestern Nachmittag eine kurze Ausfahrt unternehmen. * Posen, 15. März. Der neu begründete „Dziennik Slonski" und der „Orendownik" entrüsten sich in hohem Maße über das Vorgehen der oberschlesischen katho lischen Geistlichkeit gegen den „Katolik". Der „Oren downik" sieht in dem Schritt derGeistlichkeit, von welcher bisher 263 Mitglieder den Protest unterzeichnet haben, ein Attentat nicht nur gegen das erwachende polnisch-nationale Selbstbewußtsein deS „oberschlesischen Volkes", sondern auch gegen das ganze polnische Element unter preußischem Scepter. „Pfarrer Schirmeisen und Genossen orbanisiren einen Kreuzzug gegen das Pvlen- thum!" Aber diese Herren spielten mit dem Feuer und würden eS dahin bringen, daß ihr Bischof, Cardinal Kopp, noch einmal nach Nom werde reisen müssen! Daß die katholische Geistlichkeit „Hand in Hand mit dem Germani- sirungssystem" gegen daS polnische Volk gehe, daS werde letzteres weder in Oberschlesien, noch irgendwo anders ertragen. * Merseburg, 16. März. Im Provinziallandtag stellte zu den Eingaben, betreffend den Rhein-Weser- Elbecanal, Oberbürgermeister Schneider-Magdeburg einen Antrag, nach welchem die Provinz von den auf sie entfallenden Baukosten nur 20 Proc., gleich 25 000 jähr- lick, in acht Jahren inSgesammt also 200 000 .L, zahlen soll, während 80 Proc. zum größeren Tbeil von der Stadt Magdeburg, ihrer Industrie und ihrem Handel, zum tleineren Theile (inSgesammt rund 800 000 von anderen beteiligten Gemeinden und deren Industrie und Handel auf gebracht werden sollen. Die Baukosten betragen msgesammt 162 Millionen, davon fallen auf den Staat 67 Proc. und auf alle betheiligten Provinzen 33 Procent. * Essen, 15. März. Der Unfall auf Zeche Vereinigte- Karolinenglück scheint Veränderungen in der bisherigen Handhabung der Bergpolizei zur Folge zu haben. Der preußische Handelsminister bat die königl. Oberbergämter zur gutachtlichen Aeußerung darüber aufgefordert, ob es sich empfehlen würde, zu einer schärferen Controle der berg polizeilichen Vorschriften zur Sicherheit der Arbeiter eine Vermehrung der staatlich angestellten technischen Aufsichts beamten vorzunehmen. Insbesondere soll sich daS Gutachten auch auf die Frage erstrecken, ob zu dieser Controle auch solche technische Beamte Verwendung finden sollen, die eine höhere (aka demische) Bildung nicht besitzen. Ferner wird von der Berg behörde die Frage erörtert, ob sich beim Kohlenbergbau eine Vermehrung der Schächte in der Weise empfehlen würde, daß die Betriebspunkte höchstens 1000 m von einem Schacht sich besiuden und von einem solchen mit frischer Luft genügend versorgt werden können. Wegen dieses letzten PuncteS hat das Oberbergamt zu Dortmund sich bereits mit den Vertretern der Zechen in Verbindung gesetzt. * Speyer, 15. März. vr. Brunck in Ludwigshafen hat die ReichStagScandidatur für den ersten Wahlkreis eudgiltig abgelrhnt. (M. N. N.) Stuttgart, 18. März. Wie schon telearaphisch ge-> meldet, hat die Kammer in der heutigen Sitzung dem Gesetz, betreffend Uebertraguug der landesherrlichen Kirch en- regimentsrechte an ein besonderes Collegium — „Evan gelische Kirchenregierung" — im Falle der katholischen Thron- olge, mit 83 (allen abgegebenen) Stimmen angenommen. Da die evangelische Landessynode sich den Wünschen der Kammer gefügt und auf die gesetzliche Verpflichtung der Minister zur Theilnahme an der Evangelischen Kirchen regierung verzichtet, auch deren Zahl von 3 auf 2 herab gesetzt hatte, war eine glatte Erledigung der Vorlage vorauszusehen. Oesterreich-Ungarn. 8»r Lage. * Wie», 16. März. (Telegramm.) Dir Be- spreckungen Thun'S mit den Parteiführern sind ab geschloffen. Graf Thun betonte, daß die Regierung nichts gegen die Deutschen und nichts gegen die Ver fassung unternehmen wolle, und entschlossen sei, an die ge setzliche Regelung der Sprachenfrage zu schreiten, jedoch eine gewisse Zeit hierzu benöthige. Vor Allem seien die im Interesse deS Staates nothwendigsten Angelegenheiten zu er ledigen. Die Aussichten auf Wiederherstellung der parlamen tarischen Ordnung gelten jedoch als äußerst gering. Die „Reichswehr" versichert, die ReichSrathStagung dürfte von keiner langen Dauer sein und ihrem Schluffe werde die Umbildung deS Ministeriums und das Ausscheiden vr. Baernreither'S nachfolgen. — Die deutsche Volks partei beabsichtigt, in gemeinsamer Berathung aller deutschen Gruppen des Parlaments ein Einvernehmen über einen von allen deutschen Fraktionen gemeinsamen vorzulegenden Sprachengesetzentwurf herzustellen. (Voss. Ztg.) * Prag, 15.März. In einer allgemeinen Studenten versammlung beider Hochschulen wurde constatirt, daß die Studenten-Jnscription nunmehr ermöglicht sei, da cs dem akademischen Senate gelang, eine günstige Modisicirung der Ministerialverordnung vom 5. Februar zu erwirken. In einer Resolution wird das Professoren-Collegium ersucht, auf Zurücknahme dieses Ministerialerlasses auf das Entschiedenste hinzuwirken. Den Professoren wird für die bisherigen Bemühungen Dank ausgesprochen und die Hoffnung auS- gedrückt, daß auch weiter allen Versuchen, die akademischen Rechte und Freiheiten einzuschränken, aufs Entschiedenste entgegengetreten werde. (Frkf. Ztg.) Frankreich. Flottenmobilmachung; Dreyfus; Victor Napoleon. * Paris, 16. März. (Telegramm.) In Brest und Cherbourg werden umfassende Vorbereitungen getroffen, um auf den ersten Drahtbefehl aus Paris alle dortigen Schiffe der ersten und zweiten Reserve in Dienst zu stellen. Angeblich handelt es sich um die Ausführung eines längst beschlossenen FlottenmobilmachungSversucheS in großem Umfang. „Aurore" will aber wissen, das Geschwader sei für Ostasien bestimmt und meldet im Zusammenhang damit, daß die Admirale der beiden Kriegöhäsen für morgen zu einer Berathung drahtlich nach Paris berufen worden sind. — Die am 17. Februar auf einen Monat vertagte Anfrage der Senatoren Thövenet, Trarieux und Scheurer- Kestner über die Rechtswidrigkeiten im Verfahren gegen Dreyfus wird von den Anfragern morgen nickt erneuert werden; sie halten eS für zweckdienlicher, die Sache bis nach den Wahlen ruhen ru lassen. Frau Dreyfus ver öffentlicht folgenden Bries, den sie am 28. Februar an Colonieminister Lebon richtete und auf den sie nie eine Antwort erhielt: „Herr Minister, in allen Briefen, die mein Mann mir von der Teufelsinsel schrieb, hat er mir trotz meines heißen Wunsches, ihm dorthin zu folgen, eingeschärft, alles zur Aufhellung des furchtbaren GerichtSirrthumS anzu wenden, dessen Opfer er ist. Noch im letzten Sommer schrieb er mir in einem Brief, dessen Urschrift in ihren Händen ist: „Dieses Ziel müßt ihr als gute und starkmüthige Franzosen erreichen, die ein Martyrium erleiden, jedoch allem Unglimpf, allen Bitternissen zum Trotz niemals auch nur einen Augenblick ihre Pflichten gegen das Vaterland vergessen." Allein beute denke ich, daß ich die Pflicht habe, das Schicksal meines Gatten auf feiner Verbannungsinsel mit ihm zu theilen. Er ist krank gewesen, er siecht langsam dabin im Grauen einer unverdienten Folter, trotz seiner Seelenstärke, trotz seines Heldenmuthes vermag er nicht immer seine Leiden vor mir zu verbergen. Ich flehe sie an, mir zu gestatten, daß ich zu ihm in sein Bagno gehe, daß ich ihn wiedersebe. Diese Erlaubniß, die ihre AmtSvorgänger mir nicht gewährt haben, verweigert das Gesetz den Frauen ge ständiger Verbrecher nicht, ich rufe daS Gesetz an, wie ich ihre Barmherzigkeit anrufe. WaS können sie von meiner Gegenwart auf jener entlegenen Insel besorgen? Ich unter werfe mich im voraus allen Anordnungen, die uns auferlegt werden, ich will ihre volle Härte mit meinem Manne theilen." — Prinz Victor Napoleon empfindet das Be- dürfniß, nach Philipp D'OrleanS Beispiel, dem Heere seinen Hof zu machen; er schreibt dem General du Barail auS Anlaß der Geldfammlung für ein Bourbaki-Denkmal: „DaS Heer ist unser Stolz am Tage deS Ruhmes, es bleibt unsere erhabenste Hoffnung in den Tagen der Trauer. Sie begreifen unschwer daS Gefühl, das ick hatte, als ich die schänd lichsten Angriffe gegen die tapferen Officiere gerichtet sah, die unablässig bemüht sind, unseren jungen Truppen die Ueberlieferungeu und Tugenden deS alten Heeres ein zupfropfen." (Voff. Ztg.) Belgien. Deutsche Gäste. * Antwerpen, 16. März. (Telegramm.) Zu Ehren der Officiere des Schulschiffes „Stein" fand gestern im Zoologischen Garten ein Ball statt, dem daS Personal der deutschen Gesandtschaft und die Spitzen der Militair- und Civilbehörden beiwohnten. Die Büsten Kaiser Wilhelm'S und König Leopold'S waren prächtig mit Pflanzen decorirt. Um 11 Uhr setzte man sich zu Tische. Der deutsche Consul brachte auf die Gesundheit des Königs der Belgier ein Hoch aus, indem er an die Zugehörigkeit deS Königs zur deutschen Marine und an seine colonia'en Bestrebungen erinnerte. General Marchal toastete auf Kaiser Wilhelm. Der Vertreter des Norddeutschen Lloyd, Barry» führte hierauf in seiner Rede Folgendes auS: Unser erhabener Kaiser erklärte kürzlich, jeder im Auslande lebende Deutsche wisse, daß er im Augenblick der Gefahr und Noth au den Schutz deS Reiches rechnen könne. Die Geschütze deutscher Kriegsschiffe, darunter die deS „Stein", brachten einer fremden Regierung die Erkenntniß bei, daß daS Reich keine ungesetzliche Handlung gegen einen seiner Angehörigen zulassen würde. Unsere Schiffe treten energisch auf, ihre Er folge begeistern unS und erwecken überall, wo ein deutsches Herz schlägt, Bewunderung. Aber ihre Anwesenheit ist hier, wo eS sich nicht um den Schutz deutscher Interessen handelt, eine friedliche. Dank deS Königs der Belgier haben wir Deutsche unS stets einer besonderen Fürsorge erfreut, wofür wir unseren allerunterthänigsten Dank aussprechen. Die Rede schloß mit einem dreifachen Hoch auf König Leopold. Italien. Arbciter-Lrawallc. * Nom, 16. März. (TeleHramm.) In Sicilien machten neuerdings Tumulte in Folge von Elend und Arbeitslosigkeit mehrfach daS Einschreiten deS MilitairS nothwendig. In Canicatti suchten sick Volks haufen die Kornvorräthe am Bahnhof anzueignen, in Cast el- nuovo mußte die OrtSbehörde Brod und Arbeit versprechen, I um Gewaltthaten zu verhindern. (Voff. Ztg.) Spanien. * Bilbao, 16. März. Bei dem gestrigen Zusammen- toß zwiscken Gendarmen und ausständigen Arbeitern wurden, wie jetzt festgestellt ist, drei Arbeiter getödtet und mehrere verwundet. Orient. Alte Schuld; Räumung Thessaliens. * Konstantinopel, 16. März. (Telegramm.) Hier verlautet neuerdings, daß die russische Botschaft an die Pforte eine Note gerichtet habe, in welcher verlangt wird, daß die laut Abkommen auf 750 000 Pfund reducirte vor läufige Zahlung der Rückstände auS der Kriegsent schädigung erfolge. * London, 16. März. (Telegramm.) Eine Wiener Drahtmeldung des „Daily Telegr." zufolge überreichten die Botschafter in Konstantinopel der Pforte die (schon erwähnte) gemeinsame Note betreffs Räumung Thessaliens, die betont, daß, da die Bedingungen des zweiten Artikels deS Friedensvertrags erfüllt seien, die Räumung binnen Monatsfrist vollzogen werden müsse. (Voss. Ztg.) Asien. Pest-Unruhen. * Bombay, 16. März. (Telearammm.) Die aus ständigen Dockarbeiter und Wagenführer haben die Arbeit wieder ausgenommen. Die Kaufläden sind wieder geöffnet. Afrika. Transvaal. * Pretoria, 16. März. (Telegramm.) Der Volks- raad vertagte heute seine außerordentliche Session. Präsi dent Krüger hielt eine Ansprache an die Mitglieder, in welcher er sagte, die Behauptung, daß er einen Einfluß auf den früheren Oberrichter Kotzö auszuüben versucht habe, damit dieser ein gewisses Urtheil abgeben möge, sei falsch. Der Teufel selbst habe niemals eine größere Lüge ausgesprochen. WaS er Kotzö gesagt, habe darin bestanden, daß dieser die Beschlüsse des VolksraadS nicht mißachten möge, denn er gefährde dadurch seine eigene Stellung. So lange die Gesetze beobachtet würden, würde weder die Regierung noch der Raad ein Wort an dem Gerichtsurtheil ändern. Die Richter könnten die Gesetze nicht bei Seite stoßen, daS Volk allein könne dies thun, da eS die souveräne Gewalt inne hat. DaS Volk sei eifersüchtig auf die Unabhängigkeit des Landes und auf den Fortschritt, den daS Land mache. Man wisse nicht, was kommen wird, aber Alle müßten zusammenstehen. Die Regierung habe auf die Depesche der britischen Regierung geantwortet. Diese Antwort werde veröffentlicht werden, sobald er wisse, daß sie sich in den Händen des Colonialsecretairö Chamberlain befinde. Die Rede wurde mit lebhaftem Beifall ausgenommen. Der frühere Oberrichter Kotze batte Notizen über seine Unter redung mit dem Präsidenten im September 1895 ver öffentlicht. * London, 16.März. (Telegramm.) AusIohanneS- burg erfahren die „Times", in einer Donnerstag Abend in der Wohnung Krüger'S abgehaltencn vollen Versammlung der Mitglieder deS VolksraadS hätten Meinungen gegen die Zulassung des britischen Anspruchs auf Suzeränetät starken Ausdruck gefunden. ES wurde der Regierung über lassen, von irgend welcher Verwickelung, in die England anderwärts gerathen dürfte, Vortheil zu ziehen. (?) Amerika. Die Kriegsgefahr. * Havannah, 16.März. (Telegramm.) Der Dampfer „Mangrove" verließ gestern mit den Mitgliedern der Untersuchungscommission, betr. den „Maine"-Unfall, den hiesigen Hafen. * New Mark, 16. März. (Telegramm.) Der Corre- spondent des New Dotter „Herald" m Washington erfährt, der neue spanische Gesandte Bernabe habe in einer Zusammen kunft mit dem Adjuncten des StaatssecretairS des Aeußeren angekündigt, Spanien sei bereit, für die Katastrophe der „Maine" Schadenersatz zu leisten,wenn seine Ver antwortlichkeit festgestellt sei. Dagegen würde Spanien die Anwesenheit amerikanischer Kriegsschiffe in den kubanischen Gewässern und die KriegSrüstungen der Ver einigten Staaten als Schädigung deS Erfolges der Autonomie CubaS ansehen. * London, 16. März. (Telegramm.) Ein Washing toner Telegramm der „Daily News" meldet, die Kriegs gefahr werde jetzt als beseitigt betrachtet. Der Präsident zögere nicht, die Meinung auszudrücken, die Schwierigkeiten zwischen den Vereinigten Staaten und Spanien würden ohne Zuflucht zu anderen als friedlichen Mitteln beigelegt werden. Leipziger Vaufabrik vorm. r. Leipzig - Eutritzsch, liefert alle vorkommenden j)arkets und Streif-nfrrtzbo-en. M V G V E V V V V V V V V V V M Das allerfeinfte Beilchen-Parfüm ist und bleibt unbedingt Aistmr-- Llxtrntt. Dasselbe hat sich infolge seiner wunderbaren Natürlichkeit einen Weltruf verschafft. Man achte auf meine Firma. Neu, prächtig duftend und sehr blumenreich Gesetzlich geschützt und allein echt bei Zur Flora, Grimmaische Straße 15. 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L'LM. esse seiner Gesundheit, welche insbesondere durch Uebermaß im Essen und Trinken geschädigt wird. Die Verdauungsorgane sind der an ie gestellten Aufgabe nicht mehr gewachsen und es treten Erschei nungen wie Müdigkeit, Unlust, Appetitlosigkeit, Herzklopfen, Schwindel, Kopfschmerzen rc. ein. Sind diese die Folge nngenügen- der, unregelmäßiger Leibcsöffnung, dann wird der Gebrauch der so beliebten Apotheker Richard Bcandt's Schweizerpillen (erhältlich nur in Schachteln zu 1 in den Apotheken) den größten Erfolg haben. Die Bestandtheile der ächten Apotheker Richard Brandt'schen Schweizerpillen sind Extracte von: Silge 1,5 Gr., Moschusgarbe, Aloe, Absynth je I Gr., Bitterklee, Gentian je 0,5 Gr., dazu Gentian- und Bitterkleepulver in gleichen Theilen und im Quantum, um daraus 50 Pillen im Gewicht von 0,12 herzustellen. 4>rtl» « tiuer8tr»88e IS, ^mt I 1VÜ2, iLxlloi» xeölkoet von krill» 8 dl.8 ^deuck8 8 Ubr. Tageskalender. Telephon-Anschluß r Expedition deS Leipziger Tageblattes .... 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Standes-Amt Leipzig V in Leipzig-Connewitz im früheren Gemeindeamt Connewitz, Schulstraße 5 (dasselbe umfaßt die bisherigen Vororte Connewitz und Lößnig). Tas Standesamt I und II ist heute nur Bormittags vo» 8—11 Uhr geöffnet zur Anmeldung Todtgeborener und solcher Sterbesälle, deren Anmeldung keinen Aufschub gestattet. Die Standesämter III, IV und V sind aber heute auch für Anmeldungen geöffnet von 9—1 Uhr und 3—5 Uhr. Eheschließungen erfolgen in fämmtlichen Standesämtern nur an Wochentagen Vormittags. FriedhosS-ErveSitiou »uv (kaffe für den Süd-, Nord- und neuen Iohannissriedhof Georgenhalle, 1. Et. rechts (Eing. Ritterstr. 28), Vergebung der Grabstellen aufvorgedachten Friedhöfen, Vereinnahmen der Conccssionsgclder und die Erledigung der sonstigen auf den Betrieb bezüglichen Angelegenheiten. Wegen Reinigung der Lokali täten heute nur geöffnet von 8—10 Uhr. Schlutzzett kür den Be'.uch der Friedhöfe AbenLS 6 Ubr. Austnnsisstclle für See - SchlffsuhrlS- unv Netic - Verkehr. Sirlies-Weltkarte der Hamburger Rhedereieu: F.W.Gra upenstein, Blücherplatz 1. Unentgeltliche AuSkunstsertheilung: Wochen tags 9—12 Uhr Vormittags und 3—6 UKr Nachmittags. Patent-,GcbranchSmustrr-uMarken-AuSkunftSftcllc: Brühl2 lTuchhalle), I. Lxped. Wochentag- 10—12,4—L. Ferujpr. I, 68L vefsenttichc Bibliotheken. Universitäts-Bibliothek. Die Bibliothek ist an allen Wochentagen geöffnet: Früh von 9—1 Uhr und (mit Ausnahme des Sonnabends) Nachmittag- von 3-5 Uhr. Der Lesesaal ist geöffnet: Früh von 9—1 und (mit Ausnahme des Sonn abends) Nachmittags von 3—6 Uhr. Die Bücher-Ausgabe und Annahme erfolgt täglich früh von II—1 Uhr und (mit Aus nahme des Sonnabends) Nachmittags von 3—5 Uhr. Sladtbibliothek. Montag- aud Donnerstag- II—I Uhr, di« übrigen Tage 3—5 Uhr. Bibliothek der Handelskammer (Neue Börse) 10—12 Uhr und 4—6 Ubr. Volksbibliothek II. (I. Bürgerschule) 7'/-—9'/. Uhr Abends. Musikbibliothek Peters (Königsstraße 26) ist an allen Wochen tagen von II—I und 3—8 Uhr geöffnet. Bücher, Musikalie» und Musikzeitungcu können im Lesezimmer unentgeltlich studirt reip. gelesen werden. Pädagogische Lcutralbibliorbek (ComeniuSstistung),Lehrervereiu-- baus, Kramerstr. 4, I , geöffnet Mittwoch und Sonnabend von 2' ,—4'/, Uhr. Lesehalle von 2'^, bi< 8 Ubr geöffnet. Bibliothek SeS BcremS für Erdkunde. Geöffnet Dienstag und Donnerstag von 5—7 Uhr Nachmittags Volksbibliothek des GewcrbevcreinS L.-Eutritzsch. Geöffnet jeden Mittwoch von '/,9 Uhr Abends an im Rathhaus zu L.-Eutritzsch. „BolkSbureau". AllSkuoftsstellefürAroeiterversicherungS-.Gewerde- und ähnliche Sachen Elsterstraße 14, Part, links. Geschäftszeit: von 5'/, bis 7'/, Ubr, Sonntag- von 11 bi- I Ubr. Katholisches Casino. Jeden Donnerstag Bereinsabend. Verein-local Bauhütte, Schulstraße Id. MäffigleitSverein zum „Blauen Kreuz- tTrinkerrettnng). Gneisenaustr. IO, part. (Ehr. Herberge ri): freie Ver sammlungen Sonntag- '/.9 llhr. Jedermann willkommen. Adressen und Besuche von Trinkern »rwüuschtk Städtische Markthalle, Bogoiay Id, im Winterhalbiahr für da große Publicum Wochentags Bonn. 7—1 Uhr, Nachm. 4—8 Uhr (Sonnabends und an Tagen vor Festtagen bi» 9 Ubr) geöffnet. Städtisches Museum »er bildenden Künste und Leipziger Kunstvcrein lam Augustusplatz» geöffnet an Sonn« mH Feier tagen 10'/,—3 Uhr, Montag- 12—3 Uhr, an den übrigen Wochen tagen 10—3 Ubr Eintritt in oaS Mnseum Sonntag», Mittwoch» »nd Freitags frei, Montag- 1 Mk„ Dien-tag-, Donnerstags. Sonnabends 50 Psg„ an den Meßsonntageu 25 Pfg. Der Ein tritt in den Knnsrverein beträgt für Nichtmitglieder SO Pfg. Grassi-Mufeum. Museum für Völkerkunde geöffnet an Sonn- »ud Feiertagen von 10'/,—3 Ubr, an den übrigen Tagen von 10—3 Ubr. Montag-geschlossen. Eintritt Sonntag«, Mitt wochs und Freitags frei, DienStagS, DonuerStags und Sonnabend- 50 Xl, an Meßsonntagen 25 Grassi-Museum. «uustgcwrrbe-Musenm geöffnet wochentäglich (ausgenommen Montags) von 10—3 Ubr, an Sonn- und Feier tagen von 10'/,—3 Uhr. Eintritt DienSragS, Donnerstag« und Sonnabends 50 sonst frei, an Meßsonntagen 25^. Biblio thek wockentäglicv auch von 7—9 Ubr AbeodS und unentgeltlich. Neues Theater. Besichtigung deffrlbea Nachmittag« vor 2—4 Uh« Zn melden dein, Theater-Jnsvrctor. Neues Gewandhaus. Täglich von srilh S Ubr bi- Nachmittag« 8 Uhr geöffnet. Eintrittskarten L I pr. Person (für Verein« »ud auswärtige Gesellschaften bei Entnabme von wenigsten» 20 Billet« L vr. Person) sind am Westportal zu lösen Deutsches Buchgewerbe-Museum im Buchhändlerhause (Hospital- straße II), Portal III. Geöffnet: Sonntags, DienStagS, Donners tags und Sonnabend« von 10'/, bis 1 llbr. Eintritt frei. Del veechia'- Kunst-Ausstellung, Markt Nr. 10, H. (Kaufhalle'» geöffnet: Wochentag« vo» Vormittag« 10 bi- 4 Uhr Nachmittag» »nb Sonn- und Feiertag- von Vorm. 10'/, bi- 3 Ubr Nach«. Neue Börse. Besichtigung Wochentag- s kn» 4 Uhr; Souuttg- '/,II—1 llhr. Eintrittskarten z» SO beim Hau-meister. Kgl. söchs. BibliograpvOchc Sammlung IM Buchgewerbe- Mu se um, Buchhändlerhaus (Hospitalstr. II). Geöffnet' Sonntags. Dienstags, Donnerstag- und Sonnabend- von 10'/, bi» I Uhr. Eintritt frei. Sammlungen des Vereins für die Geschichte Leipzig» Johannisplatz 8, II. (Alte- Johanni-Hospital). Geöffnet: Sonntag« und Mittwoch- von II—'/,! Uhr. Eintritt 20 Kinder 10 ,<1. Geschäftsstelle de« Deutschen Patrioten-Bunde- zur Errichtung ein,« BolkerschlachtdeukmalS bei Leipzig: An der Pleiße 12,p.l> Zahlstelle und Entnahme von Mitgliedskarteuhestr». Dauernde Gewerbe-An-ftellung. An der Promenade. Rrichhcckü und vielseitige Bereinigung gewerbl. Erzeugnisse u. Neuheitea der I verschied. Art. Täglich geöffner vou 9, Sonntag- vo» 11 Uh«.
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