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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 25.03.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-03-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980325017
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898032501
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898032501
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-03
- Tag1898-03-25
- Monat1898-03
- Jahr1898
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22V0 Versammlung mit einem Hoch aus den Kaiser, den Herzog von Cumberland und den Regenten, und rrtheilte dann Herrn vr. Ltndström das Wort .... Die Braunschweiger Deutsch-Socialen haben, wie eS scheint, die Quadratur deS Kreises gefunden, indem sie sich zugleich welfisch und deutsch-national zeigen. Heil! * Berlin, 24. März. Neber die Wirksamkeit d^r Arbeitersecretariate schreibt die „Süddeutsche ReichS- correspondenz": „Ernste Beachtung dürfte der Jahresbericht deS Arbeitersecretariatö Stuttgart verdienen, des zweiten derartigen Instituts in Deutschland. Das erste ist in Nürn berg, das dritte in München ins Leben getreten, und in einer ganzen Ainahl anderer Städte sind schon Vorkehrungen getroffen, dieses Beispiel nachzuahmen. Die Arbeitersecretariate sind Schöpfungen der Gewerkschaften, d. h. tatsächlich der Socialdemokratie; an der Spitze deS Stuttgarter In stituts steht einer der ständigen ReichStagScandidaten der württembergischen Socialisten. Die Aufgabe der Sekretariate ist die unentgeltliche Berathung in Rechts- und amtlichen Angelegenheiten aller Art, und so viel sich nach dem Bericht beurtheilen läßt, ist dem Stuttgarter Institut die An erkennung nicht zu versagen, daß eS dieser Aufgabe fach- gemäß nachgekommen ist. Worauf indeß hier die Auf merksamkeit gelenkt werden soll, ist die indirecte politische Werbekraft, die ein solches Institut auf die der Socialdemokratie noch nicht angehörenden Volks kreise auSüben muß. Von den 5931 Besuchern deS Stuttgarter Secretariats (der Bericht bezieht sich auf die ersten 10 Monate des Bestehens deS Instituts) waren nur 1880 Angehörige einer socialdemokratischen, bezw. gewerk schaftlichen Organisation, die überwiegende Mehrheit also ge hört anderen Kreisen an, und zwar keineswegs von Stuttgart allein, sondern auch von entlegeneren Gegenden. Selbst aus Orten, mit denen die „organisirte Arbeiterschaft" bisher keinerlei Fühlung batte, kamen schriftliche und mündliche Anliegen. Und wie unter der auswärtigen Clientel die bäuerliche Be völkerung mit einem beständig wachsenden Procentsatz belheiligt ist, so ist in der Stadt Stuttgart eine allmählich wachsende Betheiligung der bürgerlichen Kreise, insbesondere des Handwerks, zu constatiren. Es besteht eben, insbesondere in folge der VersicherungSgesetzgebung des Reichs, aber auch in anderen besonders häufigen Rechtsangelegenheiten, wie Militair- sachen, MiethSstreitigkeiten, ErbsckaftS- und Ebesachen und dergleichen, in den breiten Schichten der Bevölkerung ein großes Bedürfniß nach einer mit Lasten, Umständlichkeiten und Förmlichkeiten nicht verknüpften Rechtsbelehrung. Dieses Bedürfniß zu befriedigen, sollte nicht einer politischen Partei überlassen bleiben, deren Ziele eS für den Staat unerwünscht machen müssen, daß weite, ihr bisher fernstehende Bevölke rungsschichten sie im Lichte eines gemeinnützigen Anwaltes betrachten lernen. Daher erscheint der „Stoßseufzer" eines nationalliberalen Politikers, den der Bericht des Stuttgarter Arbeitersecretariatö mit Genugthuung verzeichnet, sehr gerecht fertigt. Hier scheint in der That eine Aufgabe für den Staat vorzuliegen, die im Anschluß an die Gemeinde- und Gewerbegerichte unschwer zu bewältigen sein müßte, die aber freilich ersprießlich nur gelöst werden könnte, wenn alle bureaukratische Unnahbarkeit und alle formalistische Schwerfälligkeit gänzlich bei Seite gelegt würde." V. Berlin, 24. März. (Telegramm.) Der Kaiser und die Kaiserin machten gestern Nachmittag eine Spazierfahrt. Heute Vormittag machte der Kaiser den gewohnten Spazier gang, nahm danach Rücksprache mit dem StaatSsecretair v. Bülow und hörte die Vorträge deS Kriegsminister v. Goßler und des Generals v. Hahnke. Um 12 Uhr ge währte er dem Maler Ferraris eine Sitzung. Um 1 Uhr empfing er den Vice - Oberceremonienmeister Kammerherrn v. d. Knesebeck und den Professor Döpler. (-) Berlin, 24. März. (Telegramm.) Der AuSschntz für Veutsche Natioualfcste theilt mit: „Der beute hier ver sammelte Vorstand deS Ausschusses für die deutschen National feste beschloß, von den zur Wahl stehenden Festorteu den Riederwald bet MdeSheim als ständige Feststätte zu wählen. Die Wahl RüdeSheimS ist an die Bedingungen geknüpft, daß die in Aussicht gestellte Gewährssumme voll be schafft, daß das Gelände vorläufig und zu einem annehmbaren Preise erworben werde, und daß die zu treffenden Vereinbarungen die Zustimmung deS Ausschusses und der communalen Aufsichtsbehörde erhielten. Den Verbänden und Ortsausschüssen der übrigen in den Bewerb um die Fest stätte eingetretenen Orte wurde für ihre bisherige thal kräftige und opferwillige Mitarbeit an dem vaterländischen Werke der wärmste Dank ausgesprochen. Die verdienstvollen Urheber dieser Pläne und eine Anzahl anderer Männer, die an der Sache bisher hervorragend mitgewirkt haben, wurden in den Ausschuß gewählt. Zugleich richtet der Vorstand an alle Deutsche des In- und Auslandes die innige Bitte um eine einmüthige und vor Allem auch thatkrästige Förderung des vaterländischen Unternehmens, daS nunmehr der Ausschuß für die deutschen Nationalfeste mit allem Nachdruck zu ver wirklichen bestrebt sein wird." (-) Berlin, 24. März. (Telegramm.) Dem Abgeord netenhause ging ein Gesetzentwurf zu, betr. die Verbesserung deS Diensteinkommens der Geistlichen bei der christ lichen Confessionen. * Marienwerder, 23. März. Im Wahlkreise Stuhm- Marienwerder ist die Candidatenfrage jetzt geregelt. Als deutscher Compromiß-Candidat für den Reichstag candidirt Gutsbesitzer Witt-Nebrau, für den Landtag Herr Witt- Nebrau und AmtSgerichtSrath Gördeler-Marienwerder. * Lübeck, 23. März. Die freisinnige Volkspartei hat in einer heute stattgehabten Versammlung den Fabri kanten Pape als Reichstags - Candidaten aufgestellt und ein Zusammengehen mit den übrigen bürgerlichen Parteien abgelehnt. (B. T.) tt Wilhelmshaven, 23. März. Ucber daS Flaggschiff deS Prinzen Heinrich, den Panzerkreuzer „Deutschland", sind io den letzten Tagen mehrfach stark entstellte Nachrichten durch die heimische und auswärtige TageSpresse gegangen. Au Grund amtlicher Berichte wird uns von zuständiger Seite über den wahren Sachverhalt bezw. die Beschädigung, welche „Deutschland" erhielt, das Folgende mitgetheilt: Wenn von einem Bruch der Kolbenstange aus S. M. S. „Deutschland" die Rede gewesen ist, so kann jeder Fachmann darunter nur die Dampfkolbenstange verstehen. Eine Dampskolbenstange hat der Panzerkreuzer überhaupt nicht, konnte mithin auch keinen Bruch derselben erleiden. Wohl hat S. M. S. „Deutschland" an der „Luft-, Speise- und Lenzpumpe" eine Kolbenstange. Der Bruch einer einzelnen solchen Stange würde aber niemals die Verzögerung der Fahrt im Gefolge gehabt haben; die in unverantwortlicher Weise — anscheinend zuerst von englischer Seite — auf gebauschte „Maschinenhavarie" läuft bei näherer Be sichtigung darauf hinaus, daß „Deutschland", nachdem eS bereits einen großen Theil seiner Reise mit bestem Erfolg zurückgelegt hatte, einen längeren Aufenthalt erlitt dadurch, daß sich ein Trunkzapfenlager warm lief. DaS Warmlaufen eines solchen Lagers in den Tropen bat bei alten Maschinen, wie sie Deutschland besitzt, für den Fachmann nichts Beunruhigendes und Außergewöhn liches. Vielmehr wird jede Nation, deren Schiffe die Linie passiven, an ihnen schon ähnliche Erfahrungen gemacht haben. — Die Gründe für den längeren Aufenthalt de« Prinzen Heinrich in Hongkong liegen auf ganz anderem Gebiet. * Hannover, 23. März. In einer General-Versammlun de» welfischen Wahlverein« für den 11. hannoverschen ReichS- tagswahlkreis Osterrode-Northeim-Einbeck wurde der Rittergutsbesitzer A. v. Hake zun. auf Ohr bei Hameln al« welfischer ReichStagS-Eandidat aufgestellt. — In einer in Lehrte abgehaltenen General-Versammlung deS welfischen Wahlverein« für den 14. hannoverschen Reich-tagSwahlkrri- Celle-Gifborn wurde der Hauptmann a. D. Freiherr v. Hammerstein in TbaerSgarten bei Celle al« welfischer ReichstagS-Candidat aufgestellt. Gemeinsamer Candidat der national-liberalen Partei und des Bundes der Landwirthe ist »ekanntlich Hofbesitzer Grote II in Clauen. * Dessau, 23. März. Der anhaltische Landtag hat >eute in dritter Lesung den Hauptfina nzetat für 1898/99 in Einnahme und Ausgabe auf 14 025 000 festgesetzt. Hierauf wurde der Landtag geschlossen. * Nürnberg, 23. März. Laut den „M. N. N." erfolgt nächste» Dienstag die Wiederaufnahme des Betriebes der Schwabacher Gußstahlkugelwerke, und zwar theilS durch bisherige, theils durch neue Arbeiter. * Freiburg i. B., 23. März. Der „Franks. Ztg." wird von hier geschrieben: „Wir haben einen Erzbischof (der aber die Wahl nicht annebmen will. Red. d. „b. T") und richtig wieder einen aus Preußen! WaS wir vor einigen Monaten an dieser Stelle prophezeiten, ist in Erfüllung ge gangen. Es dürfte jetzt an der Zeit sein, ein wenig hinter die Coulissen der Wahlgeschichte zu schauen. Wenige Tage nach dem Tode deS Erzbischofs Rooö ging eine Liste mit Candidaten nach Karlsrube, auf der in ihrer Mehrzahl obscure Namen standen. Die Regierung, die keinen ihr ge nehmen Mann auf der Liste fand, hob nun, da auch diesmal der würdigste und kirchlich verdienstvollste Priester nicht unter den Vorgeschlagenen war, diesen auf ihren Schild — nämlich den Decan Taver Lender in Sasbach. Sie schlug ihn direct in Nom vor. Die Curie, das Wahlrecht des DomcapitclS vorschützend, ging aber nicht auf eine direkte Ernennung Lender s ein. Jahr und Tag hielt die Regierung, die einmal einen selbstständigen Mann wollte, an ihrem Candidaten fest. Dock vergeblich. Da man aber von allen Seiten zur Ent scheidung drängte, mußte sie schließlich ihren Candidaten fallen lassen, und es kam zu einer neuen Vereinbarung, aus der heute abermals ein preußischer Bischof, Komp aus Fulda, hervorging. Wir lassen die Würdigkeit und die Tugenden des Gewählten ganz bei Seite und fragen: War denn wieder kein Priester in der großen Diöcese Freiburg würdig und fähig, Bischof zu werden im eigenen Lande? Muß denn die Diöcese Freiburg stets einen Fremdling zum Oberbirten haben? Wir haben, dies Zeugniß darf man dem badischen KleruS nicht versagen, Männer genug, die in jeder Hinsicht dazu fähig wären, aber man will diese Männer nicht. Ich nenne nur einen. Man hat vor zwölf Jahren schon wie diesmal allerlei Leute auf die Liste gesetzt, den Mann aber, der feit 45 Jahren mitten im Volke und im KleruS lebt, selbstlos und aufopfernd wirkend, welcher der Freund und Beratber deS älteren und der Erzieher und Vater deS größten Tbeils des jüngeren KleruS ist, diesen Mann hat man weder damals noch heute auf die Liste zu setzen geruht und wählte schließlich lieber wieder einen Fremden als ihn. Und doch wäre ein Rus der Freude und des Jubels durch KleruS und Volk des Landes gegangen, wenn eS geheißen hätte: „Lender ist unser Bischof!" ES hat nicht sollen sein; es wär' zu gut gewesen und zu ver nünftig! Wir wissen eS, und Jeder, der ihn kennt, wird eS auch wissen, daß Decan Lender auch diesmal wie vor zwölf Jahren diese neue Kränkung tragen wird, wie ein edler, selbstloser Priester sie trägt. Er wird schweigen, wie er seit zwölf Jahren geschwiegen und geduldet hat. Aber seine Freunde dürfen nicht schweigen, und darum haben wir diese Zeilen geschrieben, damit der würdigste und verdienstvollste Priester der Diöcese nicht auch diesmal wieder sang- und klanglos avgethan wird. Der badische KleruS aber mag sich bedanken bei Jenen, die ihm abermals das ArmutbSzeuzniß ausgestellt haben, daß unter ihm kein Mann sich finde, der tauglich sei zum Bischof. Die Wahlparole war, wie es scheint: „Wenns keiner von uns sein kann, darfs auch kein anderer aus dem Lande werden!"" Oesterreich-Ungarn. Zur Lage. * Wien, 24. März. (Telegramm.) Abgeordnetenhaus. Der Präsident widmet der verstorbenen Erzherzogin Valerie einen warmen Nachruf. Das Haus geht sodann zur Tagesordnung über: Fortsetzung der Debatte über die letzte Erklärung der Regierung. Abg. Steinwender führt auS: Das deutsche Volk müsse vor Allem erfahren, wie sich die Regierung zu den Sprachen verordnungen verhalte. Daß di» Regierung ihrer Pflicht gemäß dieselben durch ein Gesetz ersetzen wolle, sei bekannt, es handele sich aber darum, daß die Sprachenverhältnisse sofort durch ein Gesetz geregelt würden, das den Rechten des deutschen Volkes entspreche. So lange dies» Frage nicht geordnet sei, würde kein Budget und kein Ausgleich bewilligt werden. Der Ministerpräsident möge sich dadurch nicht täuschen lassen, daß das Parlameut jetzt halbwegs ruhig berathe. Die Arbeit auf dem Gebiete der volkswirthschastlichen und socialen Reformen sei das beste Mittel zur Minderung der nationalen Gegen sätze. Davon könne jedoch keine Rede sein, so lange man den Deutschen nicht gerecht werde. (Lebhafter Beifall links.) Abg. Baron Dipauli fühlt sich durch die Erklärung des Minister präsidenten nicht befriedigt. Seine Partei stehe in keinem Verhältnisse zur Regierung, sie werde aber gern der Regierung, sowie jeder Regierung des Kaisers »Ine voll ständige Objectivität entgegenbringen, unter der Bedingung der Wahrung und der Berücksichtigung der Interessen der Wähler. Redner bespricht sodann die Steuerreform und sagt bezüglich Ungarns, daS Zustandekommen des Ausgleichs, jedoch eines gerechten Ausgleichs, liege im Interesse der Monarchie. Er sei für eine gesetzliche Regelung der Sprachrnfrage und wünsche, daß noch vor der Tagung der Delegationen rin Sprachausschuß gewählt werde, der als ein ständiger Ausschuß thätig sein solle, um die Frage bis zur Wiedereröffnung des Parlaments nach der Delegationstagung vorwärts zu bringen. Redner betont, daß die katholische Volkspartei immer auf dem Standpuncte stehe, daß eS möglich sei, die Sprachenverordnungen auszudeben und zugleich ein Sprachengesetz zu erlassen, daß es aber schwierig sei, Verordnungen auszuheben, ohne für eine gesetzliche Regelung zu sorgen. Eine endgiltige Regelung könne nur durch eine freie Verständigung zwischen den Völkern erfolgen. Es sei bedauer lich, daß die Stellung der katholischen Volkspartei durch die Hal tung der Linken erschwert werde. Die Ansprüche der Deutschen in Böhmen seien eine Mischung von berechtigten nationalen und nicht berechtigten politischen Ansprüchen. Die Deutschen stellten sich ein seitig auf den liberalen politischen Standpunkt, wodurch sie sich das deutsche Alpenvolk entfremdet und zur Schwächung der Deutschen in Oesterreich beigetragen hätten. Trotzdem biete die katholische Volkspartei den Deutschen in Böhmen die Hand. Oesterreich könne weder ein slawischer, noch rin deutscher Staat sein, Oesterreich sei «in Staat der Nationalitäten. Wer Oesterreich erhalten wolle, müsse den Frieden unter den Völkern anstreben. Die österreichische Idee erblickt Redner in der historischen Weiterentwickelung, die nicht slawisch, aber auch nicht rein deutsch sein dürfe. Die Deutschen möchten den Kampf und die eingebildete Hegemonie aufgeben und sich der Aufgabe eines wahren Culturvolk» widmen, nämlich der Heranziehung der andern Völker aus die eigene Höhe. Redner schließt mit einem Appell zur An bahnung deS Friedenswerks. Hieraus wird die Verhandlung ab gebrochen. DaS Haus lehnte sodann den Antrag Stein wender auf Vertagung der Wahlen zn den Delegationen ab. Nächste Sitzung heute Abend mit der Tagesordnung: Wahl der Delegation und der Quotendeputation. Die Abg. Funke und Gen. bringen einen dringlichen Antrag, betr. die sofortige Aushebung LeS Erlasses des Unterrichtsministeriums vom 5. Februar d. I. ein, der verfügte, daß die akademischen Behörden gegen Studenten, die ihre akademischen Pflichten verletzten, sofort mit Relegation vor- zugehen haben. * Wien, 24. März. (Telegramm.) Fast alle Blätter heben den ruhigen Verlauf der gestrigen Sitzung deS Abgeord netenhauses hervor. — Die „Neue Frei« Presse" sagt: Wenn (!) daS Abgeordnetenhaus bei dem gestern angeschlagenen Tone bleibt, so ist die erste und wichtigste der vom Minister präsidenten verkündeten Aufgaben, nämlich die Wiederherstellung geordneter parlamentarischer Zustände und des regelmäßigen Ganges der Gesetzgebung, beinahe gelöst. — DaS „Fremdenblatt" schreibt: Der ungestörte, der Würde de« Parlament- angemessen» Verlauf mußte wahrhafte Befriedigung Hervorrufen. — Da» „Neue Wiener Tagblatt" nennt die gestrige Sitzung eine regelrechte Debatte ohne erregte Scenerien und ohne stürmische Emotionen, also rin befriedigende« parlamentarische» Bild, wir man e« schon lauge nicht genossen habe — Da» „wiener Lagblatt" schreibt: Das ist rin guter Anfang und gewiß ist der Wunsch allgemein, daß die Fortsetzung dem Anfang entspreche. — Das „Extrablatt" schreibt: Die Schönerianer haben es wenigstens vorläufig ausgegebrn, deu Präsidenten zu insultiren, nachdem sie erkannten, daß auch kein Bruchtheil der anderen Oppositions parteien gewillt sei, ihnen dabet HeereSfolge zu leisten. — DaS „Deutsche BolkSblatt" meint, gestern empfing man den Eindruck, als ob sich auch auf Seiten der Oppositionsparteien das Bedürfniß geltend machen würde, den ReichSrath wieder actionssähig zu machen. — Die „Deutsche Zeitung" schreibt: Die gestrige Sitzung zeigt, daß die Opposition auch ohne lärmvolle Ausbrüche und unwürdige Schimpfereien geführt werden kann.— Das „Vaterland" bezeichnet es als günstiges Anzeichen, daß sür heute eine Abendsitzung angeordurt ist behufs Vornahme der Wahlen in die Delegation und die Ouoten-Deputation und sieht ferner ein solches in dem deutsch-tschechischen Wahlcompromiß. — Auch das „Neue Wiener Journal" und die „Oester- reichische Volkszeitung" stellen mit warmer Befriedigung den ruhigen und normalen Verlaus der gestrigen Sitzung fest. Frankreich. Frau TreyfuS. * Pari», 24. März. (Telegramm.) Der „Siöcle" veröffentlicht einen Aufruf, der von den Frauen hervor ragender Politiker unv Gelehrter unterzeichnet ist. Der Auf ruf wendet sich an die Frauen Frankreichs, sie möchten für die Gewährung der Petition der Frau DreyfuS bei der Regierung eintreten. Großbritannien. Salisbury. 6 London, 24. Mär;. (Telegramm.) Wie „Daily Chronicle" erfährt, bat Salisbury dem Cabinet mitgetheilt, er sei gezwungen, nicht nur daS Portefeuille deS Auswärtigen, sondern auch den Posten deS Premierministers nieder- ru leg en. Sollte dieser Entschluß Salisbury'« unabwendbar sein, so würde der Herzog von Devonshire Premier und Balfour Minister des Auswärtigen werden, ohne daß sie ihre gegenwärtigen Posten niederlegen. Orient Tie Pforte und Bulgarien; Russische Forderung. * Konstantinopel, 24. März. ^Telegramm.) Jn Ducho bei Kostivari wurde ein bulgarischer Priester, angeblich von einem Serben, ermordet. — Laut des in Peters burg getroffenen Abkommens wird die vereinbarte Anzahlung auf die Rückstände aus der Kriegsentschädigung von der Pforte mit Anweisungen auf die Provinzialcasse ge deckt werden. — Der Sultan gewährte anläßlich der Ver mählung der Prinzessin Naime die vom bulgarischen Agenten Marlow nachgesuchte Begnadigung von 19 wegen politischer Vergehen verurtheilter Bulgaren. Ausgeschlossen wurden die wegen der UeSküb-Angelegenheit Verurtheilten. LelyanniS. * Athen, 24. März. (Telegramm.) Man glaubt, daß die in der Kammer abgegebene Erklärung Delyannis', er gedenke jetzt, wo die nationalen Fragen entschieden, seine ActionS-Freibeit wieder aufzunehmen, nach der Abstimmung über die Anleihe zu einer Minister-Krise führen werde. Asien. Prinz Heinrich; Die rnssischen Absichten. * London, 24. März. (Telegramm.) Nach einer Meldung der „Daily Mail" auSß Hongkong von gestern wird Prinz Heinrich, welcher sich vergangenen Dienstag nach Swatow begeben hatte, morgen nach Hongkong zurück kehren. DaS Blatt erfährt ferner, die „Deutschland" werde am 5. April bereit sein, in See zu gehen. Am 29. d. M. gedenkt die britische Gesellschaft von Hongkong dem Prinzen zu Ehren einen Ball zu geben. * London, 24. März. (Telegramm.) „Daily Mail" meldet auS Nagasaki, es werde geglaubt, daß, wenn China die russischen Forderungen nicht vor Sonnabend bewillige, Rußland sich Port Arthurs und Talienwans gewalt sam bemächtigen und die russische Flagge hissen werde. Zwei russische Kriegsschiffe gingen am 23. März von Nagasaki, muthmaßlich nach Port Arthur, ab. (Magdeb. Ztg.) Amerika. Cnba; „Maine"-«ssaire. * Havannah, 24. März. (Telegramm.) Die Colonne des Generals Castellano- schlug die Aufständischen zweimal bei Camagucy und bemächtigte sich ihres wichtigen festen Lagers. Die Verluste der Aufständischen waren be deutend. * Madrid, 24. März. (Telegramm.) Im Minister- rathe theilte der Ministerpräsident Sagasta eine Depesche des Generals Bianco mit, in welcher es heißt: „Der Capitain der „Maine" bittet um die Erlaubniß, das Wrack der „Maine" mit Dynamit sprengen zu dürfen. Die Erlaubniß ist verweigert worden." Ueber den Bericht, betr. den Unfall der „Maine" wird Stillschweigen bewahrt. Der Minister deS Acußeren ist beauftragt worden, die Frage zu prüfen und die Rechte Spaniens energisch zu vertheivigen. Manne. * Verkitt, 24. März. (Telegramm.) Es sind am 23. d. M. in See gegangen: S. M. S. „Aegir" von Kiel und das Ver- messungsdetachement für Kiaotschau von Bremerbaven. Es sind eingelaufen im Kieler Hafen: am 22. d. Mts. S. M. S. „Carola", am 23. S. M. SS. „MarS" und „Ulan", S. M. Schultorpedoboote „8 2", „8 6" und „8 23" sind mit S. M. Torpedobooten „8 15", „8 21" und „8 22" am 22. d. M. nach Wilhelmshaven zurückgekehrt. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement -e» CultuS und öffentlichen Unterricht«, Erledigt: die 2. Lehrerstelle in Zehren. Collator: das tönlgl. Ministerium des CultuS und öffentlichen Unterrichts. Gehalt: 1009 >4 Fixum, 100 unwiderrufliche persönliche Zulage, 100 sür den Fortbildungsschulunterricht, 180 >1 WohnungSgeld. Eine weitere persönliche Zulage wird bei guten Leistungen in Aussicht gestellt. Meldungen sind bis zum 18. April an den königl. Bezirks- schulinspector Schulrath Wangrmann in Cölln-Elbe einzureichen. — Zu besetzen: die Nebenschulstelle in Schindeldach. Collator: die oberste Schulbehörde. Einkommen: 1000 Gehalt, 36 für Turnunterricht und freie Wohnung im Schulhause. Gesuche mit allen erforderlichen Beilagen sind bis zum 7. April bei dem königl. Vezirksschultnspector vr. Bräutigam in Marienberg einzureichen. Gerichtsverhandlungen. Königliche« Landgericht. Strafkammer lll. 6. Leipzig, 23. März. I. In der Zeit vom 30. September bis Anfang November hat sich der 18 Jahre alte Handlungsgehilfe Ferdinand Karl Albert Pf. auS Plagwitz in neun Fällen je 10 dadurch zu verschaffen gewußt, daß er in den Lohnabrechnungen der Arbeiter in der M.'schen Fabrik je 10 höheren Lohn, bezw. 10 höheren Vorschuß einslellte und sich von dem Buchhalter N. geben ließ, al« sie thatjächlich durch ihn auSgezahlt erhielten. Um diese Erhöhung zu erreichen, hatte Pf. in sechs Fällen die Lohn- bücher gefälscht, indem er Zahlen au-radirte und andere dafür hin schrieb. Unter Zubilligung mildernder Umstände wurde der bisher unbestrafte Pf. wegen Urkundenfälschung und Betrugs zu drei Monaten Gesängniß verurtheilt. H. In angetrunkenem Zustande kamen am Abend de» 16. Tecrmber gegen 10 Uhr der 24 Jahre alte Handarbeiter Friedrich Paul L. au« GrrichShatn, der 31 Jahre alte Fabrik- arbeitrr Friedrich Wilhelm Le. au« Klein-Bauchlmgrn und der 30 Iah« alte Handarbeiter Otto Gustav G. kn Dewitz in den Hof de« der Stadt Leipzig gehörenden Rittergute« Cunnersdorf bet Taucha und verübten dort Skandal. L. zerschlug mit seinem Stocke zwei Scheiben eine« Parterresenster« und versetzte dem Dienstknecht Pf., der auf den entstandenen Lärm hin aus der Gesindcstube herauStrot und fragte, wa« eS gäbe, einen Messerstich inS Ohr, der eine 1'/» em tiefe, zwei Centimeter lange Wunde verursachte, deren Heilung 14 Tage ärztlicher Behandlung erforderte. Der Dienstknecht P., der bereits zu Belt lag, stand auf und kam in die Gesindcstube, flüchtete indessen sofort vor dem rindringenden Burschen wieder in die Kammer zurück. L. rief ihm durch die Thüre, die P. zuhielt, zu: „Wenn wir den L . . . . jungen heranskriegen, stechen wir ihn todt!" L. wurde wegen Hausfriedensbruchs, Sachbeschädigung. Bedrohung und Körperverletzung unter Ausschluß mildernder Umstände zu vier Monaten zwei Wochen Gesängniß verurtheilt, auf welche Strafe zwei Wochen der eilittenen Untersuchungshaft in Anrechnung gebracht wurden. Le. und G. wurden wegen gemeinschaftlichen Hausfriedensbruchs mit zwei Wochen Gesängniß bestraft. DaS zur That von L. gebrauchte Messer wurde eingrzogen. HI. Ein vom Berliner Bahnhof kommender Motorwagen der Linie Schönefeld-Bayerischer Bahnhof der Leipziger Elektrischen Straßenbahn fuhr am 30. November Abends in der siebenten Stunde in der Berliner Straße auf einen von dem Geschirrführer August Friedrich N. der Firma Sch. L Co. geleiteten Rollwagen auf. Dem Motorwagen wurde die Spritzwand eingedruckt und die Laterne zertrümmert, wodurch 24 >li Reparaturkosten ent- standen. N. wurde vom Wagen geschleudert, trug aber keinerlei Verletzungen davon, auch sein Pferd hatte sich beim Stürzen nicht beschädigt. Der Motorwagenführer hatte bereits 100 m vor der Unfallstelle zu klingeln begonnen und, al» der Ge- schirrsührer die Glockensignale nicht beachtete, auch gebremst, er konnte aber bei den durch dir Abendnebel schlüpfrigen Schienen den Wagen nicht rechtzeitig zum Stehen bringen. Die Schuld an dem Unfall trug allein der Geschirrführer, der, nachdem er zunächst bei der Restauration von G. gehalten hatte, vorschriftsmäßig auf die rechte Straßenseite (nach der Stadt zu) fuhr, dann aber ohne jede Veranlassung, denn die Straße war von Geschirr frei, nach links abbog und das Klingeln des Motorwagenführers, das er bei nur einigermaßen Aufmerksamkeit hätte hören müssen, nicht beachtete. Unter Berücksichtigung seiner bisherigen Unbescholtenheit wurde N. wegen fahrlässiger Gefährdung eines EisenbahntrausportS mit vier Tagen Gesängniß bestraft. Weil er dem ihn befragenden Polizeiwachtmeister gegenüber sich erst Müller und dann Richter genannt und angegeben hatte, daß er bei dem Spediteur U. in Stellung sei, muß N. noch weitere zwei Tage Haft verbüßen. IV. In der Herberge zur Heimath lernte der bereits mehrfach bestrafte 30 Jahre alte Kaufmann Friedrich Otto K. aus Zehmen bet Rötha am 9. December den Schriftsetzer St. kennen, den er als- bald in seine intimsten Familienverhältnisse und kühnsten Pläne ein- weihte. Er gedachte nichts Geringere-, als seinen Vetter, den Destillateur E, um rin Darlehn anzugehn, von dem auch St. eventuell eine Mark erhalten sollte. Um aber bei seinem Vetter einen besseren Eindruck zu machen, bat er St., ihm für kurze Zeit seinen Havelock zu leihen, da er den seinen versetzt habe. Nach an fänglichem Sträuben ging St. auch auf den Vorschlag ein und wartet» vor der Destillation des angeblichen Vetters. Als aber K. über eine Viertelstunde auSblieb, ging St. in das Local und erfuhr hier, daß er einem Schwindler in die Hände gefallen war, der mit seinem (St.'s) Havelock, der einen Werth von 25 hatte, durch die Hinterthür davongegangen war. Später wurde K. in Berlin fest- genommen. Er war noch im Besitz des UeberzieherS, den er St. zurückgab. K. war wegen Rücksallsbelrugs unter Anklage gestellt worden, doch zeigte es sich, daß die beiden Vorstrafen den Rückfall noch nicht bedingen. K. wurde unter Anrechnung von zwei Wochen der erlittenen Untersuchungshaft zu zwei Monaten Gesängniß verurtheilt. V. Vom Juli vergangenen IahreS ab war der 14 Jahre alle Laufbursche Friedrich David Wilhelm K. aus Neuschöneseld bei dem hiesigen Buchhändler H. in Stellung. Am 25. November sollte er einen eingeschriebenen Brief, in welchem sich zwei Fünfmarkscheine und 2,50 in Briefmarken befanden, zur Post schaffen, er hat aber Len Brief zurückbehalten und sich den Inhalt angeeignet. Am 12. December verfuhr er mit einem zweiten eingeschriebenen Bries, der außer einem Wechsel über 53,60 >4 1,55 Briefmarken ent hielt, in gleicher Weise und am 17. December behielt er sogar zwei Einschreibebriefe mit 76,80 in Coupons und bez. einen Zwanzig- markjchein zurück. Den Nachfragen seines Principals suchte K. durch die Lüge zu entgehen, daß er das PosteinlieferungSbuch ver- loren habe. Von den Inhalt der Briese hat K. die Coupons und Len Wechsel als für ihn unverwerthbar angeblich vernichtet, auch die Briefmarken will er weggeworfen und nur die Cassenscheine be halten haben. Seiner Mutter gegenüber erklärte er, er habe das Geld von seinem Principal als Weihnachtsgeschenk erhalten. K. muß seine Unterschlagungen mit einem Monat Gesängniß büßen. VI. Für Miethgeldprellereien hat der 18 Jahre alte Dienstknecht Hermann Richard M. aus Neunitz besondere Neigung und selbst empfindliche Strafen haben ihn von neuen Schwindeleien nicht ab- hallen können. Am 8. November erschien er bei dem Fuhr werksbesitzer F. in Beiersdorf, gab sich für den Dienstknecht Her- mann Richard Zieger aus Burgberg aus und vermiethete sich für den 1. Januar 1898. Er erhielt vom Sohn F.'s 3 Draufgeld ausqezahlt und quittirte darüber unter dem Namen Zieger. Für denselben Termin hat er sich aber auch bei dem Gutsbesitzer H. in Großbardau und dem Gutsbesitzer K. in Grimma vermiethet und das Handgeld von je 3 empfangen. Während er früher bezüg- lich der beiden letzten Fälle ebenfalls glatt zugestanden hatte, daß es ihm lediglich auf die Erlangung der MiethSthaler angekommen sei, machte er in der Hauvtverhandlung Ausflüchte. Es mußten daher diese beiden Belrugsfälle abgetrennt und für »ine weitere Verhandlung zurückgestellt werden. Für die Schwindelei und die Urkundenfälschung im Beiersdorfer Falle aber wurde M. unter Zu billigung mildernder Umstände zu vier Monaten Gesängniß verurtheilt. Aus Ladern und Curorten. 8 Meraner BolkSschauspiele. So lange die Volksschauspiele bestehen, war noch nie rin solcher Andrang, wie bet der ersten Aus- füdrung in dieser Saison. Wo eS nur möglich war, wurde noch rin Sitz improvisirt und dennoch fanden Viele keinen Einlaß. In der Hosloge befanden sich Erzherzog Ludwig Victor, Frau Herzogin Maria Theresia von Württemberg, Herzog Albrecht von Württem- berg, Frau Erzherzogin Margarethe von Württemberg mit den Prinzen Philipp Albrecht, Albrecht Eugen, Carl Alexander und der Prinzessin Amalie. Erzherzog Franz Ferdinand d'Este hatte im Zuschauerraum Platz genommen. Die Vorstellung — eS wurde „Andrea» Hofer" von Husterer und Wolf gegeben — war eine ausgezeichnete und erregten die einzelnen Bilder stürmischen Beifall. Die nächste Vorstellung — „Tiroler Helden" von Karl Wolf — findet am Sonntag, den 27. d. Mts. statt. Das Wetter war herrlich und nicht zu warm. Sport. 2. Zu einem großen patriotischen FestcommerS werden sich am 22. April die Leipziger Radfahrer al- zu einer würdigen Feier des 70jährig,n Geburtstages und 25jährigen Regierung»-Jubiläums Sr. Majestät des Königs Albert im Etablissement Sanssouci ver einigen. DaS Arrangement des Feste» hat der Bezirk Leipzig des deutschen Radsahrerbunde» übernommen. In der gestern Abend im „Hopsenstock" stattgefundenenBorstandssitzung wurde u.N. mit getheilt, daß zu diesem Zweck vom Gau 100 bewilligt worden sind. Direkte Einladungen zu dem Fest, daS mit großer Sorgfalt vorbereitet wird, werden an sämmtlichr in Leipzig bestehenden Rad- fahrer-Berbändr und Vereine ergehen. Ebenso ist die Betheiligung von keinem Verein angrhörtgen Leipziger radfahrrnden Damen und Herren erwünscht. Die „Lipsia - Fahrrad - Industrie", vormals Bruno Zirrgirbel, übersendet zu Beginn der Saison den Interessenten deS Radfahrsports sowie ihren Geschäftsfreunden den 1898er Katalog in Form eine« sauber auSgestatteten Heftchen». Derselbe bringt, reich mit Abbildungen von Radern und Zubehörtheilen versehen, auch für diese» Jahr «ine Masse neuer Modelle, welche durchweg elegant erscheinen. Große Stabilität und überraschend leichter Laus, die von jeher bekannten Eigenschaften de» „Lipsia"-Radrs, sind zu weiterer Vollkommenheit gebracht worden; die vrrwendeten Mate- rialien sind, wie der Katalog hervorhebt, von ausgesuchter Qualität und alle Errungenschaften der modernen Fahrrad-Technlk haben bei der Construction und Ausstattung der neuen Modelle Anwendung gefunden. Da- „Lipsia"-Rad wird daher auch in dieser Saison seinen Platz unter den wirtlich guten Rädern behaupten und sich zn der großen Zahl seiner alten Freunde noch viele neue erwerben. — Mit der Ausgabe diese» Kataloge-, welcher eine Anzahl von Ab bildungen Leipziger Sehenswürdigkeiten enthält, bietet di« Firma ihren Kunden einen Führer durch Leipzig und lodet dieselben zugleich zn einem gelegentlichen Besuche ihrer Beschäft«häuser »in. -ä.
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