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Elbeblatt und Anzeiger : 06.12.1872
- Erscheinungsdatum
- 1872-12-06
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-187212068
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18721206
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18721206
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1872
- Monat1872-12
- Tag1872-12-06
- Monat1872-12
- Jahr1872
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 06.12.1872
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4X2 eg aber , , . _ . zug auf Bildung, Ge ¬ werbe, Remter, höchste Stellung, Thtilnabme am Staattregiment. Geschichtlich waren mit Geburt, Gewerbe, Vermögen (Grundbesitz), Rligion, Rechte DasZwnkmmer'System in Sachsen*). Dt« Krage, welch« Theünqstme den Staat,» -strgeru am Staattregiment wichtig, daß, -em ffen kann, bewegt. Die . schieden nach Gei werbe. Vermög.«, m -leichberechtigt sein in l '," Staattregiment. Geschichtlich waren mit Geburt, Gewerbe, Vermögen (Grundbesitz), Rligion, Rechte einerseits, Rechtlosigkeit «»bereiset»- v«ih,üpst. Dir» Mreckt« sich auch aus die Theilnähme am Etaat»regiment. Hauptsächlich die sranzösische Revolution stellte da- Princip der Gle»chve- rechtigung in den Vordergrund. ES begannen die eigentlichen BersaffungSkämpfe der neueren Zeit. Seit dem entscheidenden Revolutionejahre ISSA bricht sich da- Piiucip der Gleichster, chli- gung mehr und m hr Vahn und gewinnt im StaatSleben Fleisch und Vlut. Wir leben im Zeitalter der vom Princip der Gleichberechtigung WMqSM nähme am Slaat-rrgimept ist Vieles- hinweg geräumt, noch Viele- zu beseitigen. Dazu gehört da» Zweckammer-Cysüm, die V.rir.tu-'g der Staatsbürger durch zwei gleichberechtigte Facloren. In Sachsen waren in der verf ffungSlosenZeit in zwei Kl ff.n da- Hochst'fl Meißen, EolmS- WitddnfelS, Schönburg, Universität Leipzig, i Heils an sich berechtigte, theil- gewählte Ritterschaft, Collegiatstift Wurzen, Beamte, StandeSherrschaf ten, gewisse Städte berufen, al- Landslände Steuern zu verwilligen, Vorstellungen, Beschwer den vor den Thron zu bringen, aufBeraul ss ing de- Fürsten Gutachten abzuzeben. Der König war souverainer Landesherr, der höchste G setz geber und Richter seiner Unterthane». Sein Ge- Heim-Cabinet, dirigirt von CabinetS-Ministern, war Privatbetörde de- Lankesberrn. Die Verfassung vom 4. S piember 1831 mit ihren Veränderungen bis in die n.ueste Zeit Hut die- geändert. Die Gl ichber^chtigung ist im Princip ausgesprochen. Gleich est vor d.mGes.tz; Stand, Geburt, Religion sollen k^nen Unter schied begründen; Gleichheit rer SraniSlanen, Allgemeinheit der W-Hrpfl ckt, V-rall anneinerung der Vertretung der Stauebü g r. Dem auSge svrochenen Princip ent! p.acht aber nicht die Wirklichkeit. ES benehen zwei Kammern. Zur Erken Kam mer gehören dre in 8 63 der Verfassung Ge dachten. Die Zweite Kamm.r wird gebrlb.t aus 35 Ubgeo dneten der Stabte und 45 der ILilt. lichen Wahlkreise. Ihre Wiiks mk it erstreckt sich über da- ganze reiche Gebiet de» Siaatsl-ben-: st« bestimmen die Regierung-Verwesung, Civr!. liste, Apanagen, haben die Ausiht über das Staat-gut, dre SraitSschrUden-K ss.noerwaliung, Rechnungtprüfuna, PetitionS-Beschw.rderechl, der freier Meinungsäußerung Initiative in der G - setzgebung, volle Toeilnahme an der Gesetzgebung, Beschluß über Staättbedarf, Lande-abgaben, An lehen. Wozu nun doppelte Vertretung der Staatsbürger durch zwei so grundvqschjedene Kammern? Die Berechtigung zur Mitglieds - »ft der Ersten Kammer ist an Stand. Stiftungen, Herrschaft, RrMler, ritterlichen G unvbentz gebunden, eS kommt meist nicht auf peifö .l'che Fäh« kett an, die jeweiligen I.Haber der Remter, Gst er sind al- folch« beruf, n, viele ernennt der König, sogar aus Lebenszeit. Die Mitglieder der Zweuen Kam »er gehen au- der Wahl der Staatsbürger her vor und wechseln periodisch. Und doch nenn« die Verfassung beide Kamm rn eine all,emeine, la zwei Kammern abg tbe.lt« Vertretung, und stellt beide in ibren R. ihren und L.fugniss.n «tnander völlig gleich. Fstr dtef.Zweitbeüung pflegen (von Setten der Regierung und co servat ven Partei vornehm ich) »Wei Gründ«, nämlich die Nolbwenti keU 1) de» Aufrech «rbaltuNg de- geschichtl.chen Zusan mn hange- und S) gründlicher Berarbung, der B fön »enhett und Mäßigung in der Ges tz,ebun- gett- ud gemacht zu «erben. W r staben in der Ersten Kammer haup'sächlrch die Landstände per ver- sassung-lvfen Zett wieder, wicht««» ditz Zvet Kwnmer dt« n.ugeschaffene Beltrrtuug in sich ver- Auszug au« eine« VmNag de« Perm NW. grancke i» «ipzttz m> GlLtufchm verem dafedlsi. tische Brinelp wird fi gen ! mit ^allgäneinem Ttichwrz -lw tt Vo'k, welche» td» Deutschen t r«A E »te K m» steichS-esetzaebuiig »rundreät sickern, au« freien VolS- Damit fallt di« Sächsischer Landtag. Dresden, 2. Dec. Die Erste Kammer begann und beendigte in ihrer heutige» Sitzung die Berathung de» Enlwu.fS einer r.vckmen Landgeu.euidevrdnung. Ter Bericht der außer» ordentlichen Deputation »st vom Adv. Trümer verfaßt. Di»Majorität der D.putatton (v.Kön g, Henitig, l>r. Koch, R.ferent) »st nnt de,» G»ui»d» zügrn de- Entwurfs überall rinveistanden. Die» selbe Minorität, welche ihre Bedenken gegen die EonstNmrung drt GemeinoevorstanbeS al» Ort-» Polizeibehörde und G.meint erb. i^keit belest» tu vem Beuchte und der Debatte über da» B»höi den»> organisauonSg^etz entwickelt und für ihre Ai t.äge di« Zustimmung »er Kan.m r gesunden hatte (Hempel, v. d. Planitz), e» klärt sich gegen die bezüglichen Bestimmungen der Landgemeindeord- nung. Von dieser Meinun^Verschiedenheit ab» gesehen, empfiehlt die genannt« Deputation die Annahme de» Entwurfes zumeist in der von der Zweiten Kammer »HM gegebenen Fassung. Ein« allgemeine Debatte sand nicht start. Bet der Speciatbcrathung gab zu kurzen Debatten nament lich nne Reihe Avänderun^eanliägen des Hrn. Seiler Anlaß, welche jedoch, nm zwe» Ausnahmen, abgelth.it wurden. Bei den 88O7fl.g, welche eben jene der Minorität anstößig» ,r B»st mmungen ent hält, erklärte Landrtälüjür Hempel Nam nS der Minorität, daß sich deren Bedenken und Ab» änderungSanträge zum Theil durch die zu dem B«hördenorgauifationsg»s tz gefaßten B.ichlüsse erledigt häiun. Ein anderer Theil der ütztein, welchen die Minorität auficcht erhielt,, wurde, ohne längere D.batten zu veranlassen, angenommen, fo wurde zu 8 72 der Amlshauplmann m die Aufsicht über die Polizeivei Wallung beS Genieinde» Vorstands, zum Theil der Dmrict. Vorsteher sub» stiluirl, 8 7-, der dem GeMernd-Vorstand« ein Executlvnrasrechtgiebt, wurde gestrichen. Uedrigen» wurde der Entwurf »m Wesentlichen nach den Anträgen der Deputation angenommen. Dresden, 3. Dec. In der heutigen Sitzung der Zweiten Kammer gab vor Einum in die Tagesordnung Llcepräsid nt Streit Namens der 1. Deputation die Erklärung ab, daß die selbe die anderweit« Beiichlristaltung über die Gemeindeordnungen und O.gainsalionsgesktze -.uszusetzen beabsichtige, bis die Eiste Kammer über die betreffenden Vorlage»» durch Namens aufruf definitiv abgcstnnml haben würde. Im Anschluß an düse Eiklärung beantragte Avg. i»r. Biedermann im Namen der Schulgesetz!»«» putation, auch die Berathung über den berest- zur R glftrande gebrachten andriwetlen Bericht über da» Volksschulgesrtz bis nach erfolgter End» abftimmuug der E r»en Kammer über dasselbe zu vetfchieben. Ter Präsiden» veiw e» diesen An- »rag auf d»e nächste Tagesordnung. Hierauf beantwortete Geh. Rath v. Thümmel eine Inter pellation de- Avg. Ludwig, die Umgebung der Bahnstrecke Le pz»g Chemnitz beider Schönheruschen Kavr.k befiiidlrchen Elseubahnbrucke mit eiste« Gerüst« de»r., dah»n, daß eine Umwöldung jener «rucke im nächste« Frühjahr vorgenommen wer den solle. Auf der Tagesordnung stand der Be» richt der 1. Deputation über die auf Grund von 8 88 der Velsassung-urkunde eil^ffenen Ver ordnungen: Verordnung, die Ausführung de» Slrafges»tzbuch- für den Norddeutschen Bund voM>,Slj. Mar,4Y7i) brtr., Verordnung, die Be» strasung de» von Ntchtkaufleuern begangenen bös» w lligen oder letchtfinntgp» Bankro tt betr., und Berordnung, dt« Fozstviebstähle, sowie einige da» mtt zusammenhängende Vergehungen bett., sammt» tich vom IO. D cemb-r 18)0 (Referent: Ava. P-trt) Die Deputation beantragt» ,« Anschluß an den Beschluß der Ersten «ammer -u erklär««, -ich bet dem Erlaß dieser Verordnungen eü» FaU d«r R«w«>dl»arkM ->a»^ tz «. d«r WrfDungG «kund« Vorgelegen habe. In der «fl-nn-WM Lidaiw fiichteder »q. Ludwig au-che» Wo t» lam von DOS det GaPissstna-Uikastd« di« Lew f ssungewedtigkett de« Erlass » jener Vetvrd» Ruch die Städteordnun- fordert eine ge- retung. ^ Allein während die Zett befechligung Mdert, find zwar die Ho» der G»wrsnM.ZUL.TBittwWe am WatA-., ent htraiigezoMn, MlWh aber di«, schpn. Mrech(»gt G.w,M.U -jksWcht Md ihre Rechte in Vorrechte, PnvtleAe« m-rwontelt worbest. Gründliche Berathung aber ist durch die Vör- a beiten der Regierung, Borberathungen durch Diputationen, Thetlnadme der Reaierung an den Bermhungen der Kammern, Geschäftsordnung genügend gewahrt. Die Erste Kammer bietet nach dieser Richtung keine Garantie. Sie um faßt verwiegend Interessenvertretung, die B.rech- »igung zur Mitglret schäft ist an VorauSfi tzungen äeknüvst, welche zum großen Theil mit Fähig keit, Intelligenz nicht- gemein Haden. Unv um In rll genz und Giündlichken fruchtbar zu machen, muß Vernäudniß für die Z it und für da» wahre Volks- und Slaalsinteresse hinzulreün. Hierin bietet die au- den Wahlen der Staatsbürger hervorgegangrne Zweite Kammer mehr Garantie. Folgende Gründe aber sprechen gegen da« Zwe k »«wer-S hfüm, specnll für Beseitigung der Ersten Kammer. Die Zweite Kammer erscheint trotz aller Mängel (CensuS, Trennung von Stadt und Land) immer- bin al« eine Vertretung der Staat-dürgcr. Die Erste Kammer daaegen sollte und soll da« „Boll werk gegen die Revolmion" sein, ein Damm ge gen die Bestrebungen, w lche, getragen vom Zeit geist, dieTheilnahme der SiaatSbürger am StaatS- regiment heben und stä.k n, welche Fortschritt aus allen Gebieten woll n. Die Erste Kammer soll die Regierung vernärken. D.shalb die Zu sammensetzung der Ersten Kammer, deshalb daS umfangreiche ErnennungSreckt de- Königs, des halb der mit Dank und Dienstleistung beantwor tete Schutz der Vorrechte und Privilegien. Schlimmer steht e« nut dem individuellen Cbaracier, welcher der E sün Kammer durch ihre Zusammens. tzilng an sich aufgepiä^t ist. Die feudale Partei Hal d ,S Uebcrgewlchk. ES treten J itereffen in den Voidergrund, die weder mit d-nen der Regierung, noch mit den-n der Staats bürger identisch sind. Die Erste Kammer ist nie- ma s ein richiige- Abbild D ffen, was im Volke lebt. Sie »st p »rt cnlarift sch, reich-feindlich. Sie ist nicht volkssreundlich, sondern ariüokr.itisch. Hieraus ,n Berbindu »g mit der Se bststandig- keit der Ersten Kam ner gegenüber der Regierung u id der Zweiten Kammer ergeben sich wesentliche liebe stände. Laiigfamk t und Kostspieli. keit deS Geschäfteg »ng«s, die infolge des Urberg ing s ver schiedener Co > peienzen auf die R tchrgrsetzgebung ichwerer >nS G wickt fallen; da- einerseits demo- ralinrend, andereiser- erbttternd wirkende B-- wuß sein, daß die Erste Kamm r nicht Vertretnng der Staatsbürger, sonder» Stütze der Regierung, dann gegen Foitschritl, j » s« bst sch« Parte v r» tretung ist ; zu lanas-rme-Nach»iuk-n, Stocken der Gtsttzgedung; P rsö ilich s Eingreifen de- Königs; Eingreifen der o fi üllen und v'fic ösen P essc; g.w rlts me M jorisirung (durch P»irrsch »b) bez Anwendung sogar unehrlicher Mittel, um Majo ritäten zu erichüttcin. Wohl aber kann die Erste K rmmer, soweit sie bestimmt war und ist di« Regierung zu stützen, «inen Damm geq n d-n treibenden Zeng ist ,u bilden, alS überflüisig bezeichnet word.n; die Re gierung ist fta k genug. Dem König sieben Minister, Lon m ffare, der ganze Reg erung-appa- ra» zu Geoore; der König erläßt dt« Gesetze und Verordnung,n, sauc lonirt die Gesetze oder ver weigert die Sanctiomruug: die Regierung k >nn G s tzvorsch äze z irückpehen, abgelehme »vteber einbringen; die Regrerung hat geheime Fonds, P esse; sie kann dre Steuern forterbeben; der Klin g kann die Zweite Kammer auflöfen; er hat da» B gnadigungs rchk. Hterzu komm» der Ein- pfl ge in poltt schen und Preßproc,fl-i ), Mangel o»r Grundrechte, F udaliSm i«, Veamt.nlhum, Bestätigung-recht, Müstarttmu». Dee Umänderung öteser Vech-lrn'ffe ist wün schen-werth und nothwenvM, und zwar ist auf Grund der Princip» der P nchberech igung, diese» «runbstet'ä »er DemoGat e, ein« wlchre «inhett- lfch-s PoiRwerk^u», p, sch-M«, heG»r-eh-nd au» de« allgemeinen Sttmmrech-e, ferner Um - staltm», der Ersten K MÜterj mch Z ttgeist hav « B« w«ßts in de» Volk » der Existenz der Ersten KawMH DchMP LMWjsiG-HaüjHWMW
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