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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 31.05.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-05-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980531013
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898053101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898053101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-05
- Tag1898-05-31
- Monat1898-05
- Jahr1898
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VvIlL -^rltLvI? Gef. directe Off. unter 84 Exp. d. Bl. Vereinigte Tischlermeister L^-Reudnitz. Verlobte. Vermmlitk Lnrelgkil. kLrnilien-^aoNi'Lekten. r r hält man am besten in Sem prachtvollen Garten des Hv«It ab. viLllL-»LÜ.^m-^uW Blüchcrstr. 18. Rufs. Dampf-, irisch-rüm., Kastendampf«, VvKRHRRllU LF«,U, Sand-und Wannenbäder, Krystallklarcs Wasser. ,r»«- Mir direkt »ach der WohilMlg Ne»»kirchhof HO, II Heine Verlobung mit k'räuleiu <Zerti»»<I 4t!eti»8, Doekter des Präsidenten des hiüni^Iieben OberlLndesAeriedts zu Oassel ^Viiklicücu 6ebeimen Oberjustizrutlls Herrn Dr. Leeius und 8einer Oemaklin t'uroline xed. Drummer, deekre icli mied hierdurch erAkden8t anzuzcixcn. Onssel, im Llui 1898. Dr. Lertd«!«! tt«88«v, krivatdocent an der Dniversitüt. im 70. Dvbeusjnkre. Dies /.eii?t allen wertsten kreundeu und Dekannlen mit der Litte um stille Dsteilnustme hierdurch an Leipzig, Dresden, k'stemuitz und llaindur^, am 29. lllai 1898. Ott« ^rn«I«I, IlandelspArtner lm Ruinen der tlekbetrUbte» liesest« ister. Dis Leerdizuns findet Llittnoel, '/>12 Vormittag von der OapeU« des .lostouuis-st'riedstokes aus statt. IVa^en stehen am Drauerliause, lieudnitz, dosephineustrasse 23 von '/.II lllir ah bereit. Die Verlobung ihrer Kinder HtI«Ie8«rck und ^Ivl» beehren sich hier, durch anzuzeigen L.»Reudnitz und L.-Plagwitz, Pfingsten 1898. v. V«kkt und Frau geb. I»dr, Frau H perv. Hvt»«IiI geb. Uveller. Statt besonderer Meldung zeigen die glückliche Geburt eines gesunden Töchterchens nur hierdurch an Leipzig-Gohlis, am 1. Psingstseiertage 1898. ^II»vrt 8z»»ri^ uud Frau geb. kokustl. ^clchcntiestatter, übernimmt nach jede Art von Bccr- digungSseierlichtciten sÜl Illld Ililisttsttlist unter Zusicherung bekannter pünktlicher Bedienung und erbittet gütige Auf- Fern sprcch- ttinrichtung nicht vorhanden. FF,/«/vSS^«/ Vo/a, di/iae«» Fks/no/e/ 0elltrLldLSFldwjm»dssßilA^L?^EZH^ Irlnvli - ll<U88i80ti« Ltr»i»i»t- n. LLn8t«»«tr»»ii»t >»r»«kk i^. Nach Gottes unerforschlichem Rathschluß verschied gestern Abeud nach kurzem Krankenlager meine unvergeßliche liebe Gattin Anna Danneberg geb Arnold. Um stilles Beileid bittet Leipzig, den 29. Mai 1898. WU«> dl« Schwimmbassin, Tomen: Monlag,Mirlwuch.Loiinabend2-'/,öl4 Wannenbäder: Dienstag, Donnerstag, Freitag ' ,9—ll Uhr Russische. Rüm..iriiche.Bankdamvf«ll.Svecial«Cui>Bäderied. Form. Massage.Damen: 1-4Nm nach schwerem Leiden plötzlich entrissen. Als Erzieher, Lehrmeister, lang jähriger Associö und treuer Berather hat er unendlich viel Gutes an mir gethan. Mir und meinem gesammten Hause wird er unvergeßlich sein. Leipzig, den 30. Mai 1898. VuslLV IlllsirsvdmLnn. nein der Dienfterrsthasten fürKrankheitskosten-EntschädigungderDieustboten Freie Wahl unter 280 Aerzten. Frei Arzt, Medici« und Krankenhaus. -MG Keine An- und Abmeldung, keine Untersuchung der Dienstboten. Vertrag vorn Juli bis December nur 5 Mark. Zum Beitritt ladet ein Sie VssvdLttsstvIIo UiumtLcktvr StsinvvK I. Fernsprecher 2151, Amt I. Ott« LnLvii»«»«. Todes Anzeige. Nach langen, schmerzvollen Leiden ries heute Morgen '/zl Uhr ein sanfter Tod meinen innigstgeliebten Mann, unsern theuren Vater, Bruder, Schwager, Schwieger sohn und Onkel, den priv. Fleischermeister rrt«arioL USuarä l-aus, aus diesem Leben ab. Alle, die ihn kannten, werden unsern Schmerz ermessen. Leipzig, den 30. Mai 1898. Im Namen der tiestrauernden Hinterlassenen ^«I»r»ni>« nebst Kindern Die Beerdigung findet Mittwoch Nachmittag 4 Uhr vom Trauerhause, Lortzing- straße 1, aus statt. 018» Dlilizr IL»rI »tlk«r e. s. a. Verlobte. Leipzig. L.-Volkmarsdorf. Pfingsten 1898. Der trauernde Gatte Lrnut v r» 1» » v I» e r x. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 1. Juni, Nachmittags '/z3 Uhr von der Capelle des Johannisfriedhofs auS statt. Wagen stehen von °/«2 Uhr am Trauerhause, Große Fleischergasse 21, zur gef. Benutzung bereit. Am Pfingstheiligabend verschied schnell und unerwartet am Gehirnschlag unser treusorgender Gatte, Vater, Großvater, Bruder, Neffe und Onkel Länarä »ermann Svdrevk in seinem 55. Lebensjahre. Allen Freunden und Bekannten, denen nicht direkt Nachricht von unserem schweren Verluste gegeben werden konnte, sei noch mitgetheilt, daß die Beerdigung heute, Dienstag, Nachmittag '/,3 Uhr vom Trauerhause, Elisabethstraße 32, aus stattfindet. L.-Volkmarsdorf, den 28. Mai 1898. 4uxuste 8estrevk geb. Eerstlleker, zugleich im Namen der übrigen Hinterbliebenen. 1 kioil Tcinpcrak. Scs <LMivnuiuvu,n»S. Zainer "Vltl viel -Kill», LiV Dienstag, Donnerstag, Sonnabend von '/.9 W»«««. bis'/.II. Montaa.Mittwocki.Freitaav. V.2-5 Ü. äsr Lvall8el.-Illtderi8vdeii Mi88ioa m Loipls findet Mittwoch nach Pfingsten, -en 1. Juni, morgens 9 Uhr in der 8t. Si1lL«IatIt1reI»« statt Die Festpredigt hält Herr Rektor Dr. kterrel aus Neuendettelsau, den Jahresbericht Missionsdirector r. 8estwartz, die Abordnung nach Indien und Afrika Herr D. D. Ulllsester. Um 8 Uhr Abends: Geffentliche Missionsversaininlrrng im Theatersaale ScS Krhstall-PalasteS. Berichterstattung über verschiedene Missionsgebiete. Alle Missionsfreunde find herzlich eingeladen. Gesucht wird für 1. Juli eine saubere, zu verlässige Kövkin. Nur mit guten Zeugnissen Versehene wollen sich melden zwischen 9—12 u. 3—5 Ubr bei Frau Amtshauptmann Wiesenstraße 7. Unersetzlichen Verlust habe ich heute Nacht durch den Tod erlitten. Es wurde mir mein überaus geliebter Bruder rrioüriod Läuarä I-ruis Vermählt: Herr Carl Henckel, Kunst- maler in Dresden, mit Frl. Erna Eckstein daselbst. Herr Regierungsbaumeister Erich Rothe in Chemnitz mit Frl. Clara Feudel daselbst. Herr Marine - Zahlmeister Georg Froehner mit Frl. Anna Blank in Chemnitz. Herr Richard Tröger, Mälzereibesitzer in Plauen i. V-, mit Frl. Ida Matthes daselbst. Geboren: Herrn Dr. med. Planer in Dresden eine Tochter. Herrn Paul Walter in Dresden ein Sohn. Herrn Max Herz in Freiberg ein Sohn. Herrn Pfarrer Paul Hasche in Tuttendorf ein Sohn. Herrn Kirchner Mehlig in Freiberg ein Sohn. Herrn William Hartenstein in Plauen i. V. eine Tochter. Herrn Pfarrer M. Roscher in Crossen a. d. Mulde eine Tochter. Herrn Gestorben: Frau Henriette verw. Ebert geb. Fritzsche in Zwickau. Herr Hofrath Prof. Georg Eugen Krantz, Director des Kgl. Conservatoriums für Musik in Dresden. Herr Johann Adam Tobias Kraut, Werkzeug händler in Chemnitz. Herr Christian Friedrich Thoß, Gutsauszügler in Kauschwitz. Herr Friedrich Wilhelm Franz, Privatmann in Plauen i. V. Herr Carl Friedrich Lindner in Schedewitz. Frau Christiane Minna Heine mann geb. Wcckerlei in Thurm. Fran Joh. Rosine verw. Münch geb. Müller in Großen- Hain. Frau Henriette Beyer geb. Pollmer in Königswalde. Herr Anton Hubl, Porzellan, dreher in Questenberg. Herr Wilh. Heinze, Privatus in Döbeln. Herrn H. Liese's in Freiberg Tochter Hedwig. Herr Ober-Post- assistent Carl August Lorenz in Schwarzen berg. Herrn Moritz Badstübner's in Leubnitz Sohn Karl. Herr Karl Prasser, Privatus in Goes. Herrn Felix Opitz' in Pirna Sohn Walther. Frau Ida Alma Lahmer geb. Herrmann in Limbach. Fran Caroline verw. Faulwasser in Dresden. Frau Christiane Auguste Kühn geb. Jauch in Dresden. Herr Gustav Ferdinand Zahn in Reichenbach i. V. ^IU DünAstsovutLk« Vurmittazr endete uucll kurzem XruukenlLLer ein snvkter sestwerzloser ll'od das Leben unserer lieben, treusorx;enden, rastlos tbäti^on Llutter, 8ekvviexer- und Orossmulter krau verw. kranLiska Lrnolck xeb. Lvterui« Die Beerdigung meiner lieben Fran kriväsrikv Limite kretrsvd geb. kosvokranr findet Dienstag, den 3l. Mai, Nachm. 2 Ubr von der Capelle des Südfriedhofes aus statt. Köiiigsplatz 2. Heute Mittag V«12 Ubr verstarb nach kurzem Krankenlager sanft und ruhig unsere innigstgeliebte Mutter, Schwieger-, Groß- und Urgroßmutter, Schwägerin und Tante Fra« trielierikv Mlivlminv mm. Kirmse geb in ihrem 8l. Lebensjahre. Dies zeigen mit der Bitte um stille Theilnahme im tiefsten Schmerze an Leipzig und Dresden, den 29. Mai 1898. die trauernden Hinterbliebenen. Die Beerdigung findet Mittwoch, den 1. Juni, Mittag '/«12 Uhr von der Capelle des Johannissriedhofes aus statt. v. IL. LOOK. Bitte um ein Lebenszeichen. L. 102. NachWaldschlotz Lbcrholz schönst. Ausflug. J-MM Postslr., Dampfkasten-.Kiefernadeldpf.-, Wannen- u. Sitzbaver, Güsse,Packng.,Massaqe.Moor«,Lohe«,kobleni.B.u.a.m.Prosv.ar vorotdeendack, stur-u. «sFAU« Gerberstrastc 3, Ö«tol für L»UL ULU, koblcnsanrc Thermal-, Stahl-, Soolbüder Ersatz Ser natürlichen Quellen von Kissingen, Franzensbad, Nauheim, Marienbad rc. Tpccialkur für Frauenleiden, Bleichsucht, Herz-, Leber-, Nieren-, Magenleiden, Gicht, Rheumatismus, Ischias, Nervenleiden in den verschiedensten Formen u. dergl. 4tz0is0l1NÜlt!k Mittwoch: Nudeln mit Kalbfleisch. T. B. Sohnke. stlNI II» f WeHe Bohnen mit Schwarzfleisch. T. B. Rühl. Neue Leip;. Spcise-Änft., Zeitzer Str. 43/45. Dienstag: Rindsl. u. Reis inlt Petersilil. in alle» »".7 UW ZUUKMKI Nalhban-thurmj lW vW W> >> Garantirt solive I M Lknenpneis I-eiprig 1887 Tildvnnv I8e8siIIe. L.-Plagwitz. Die Verlobung ihrer Kinder Alma und Adolf beehren sich hierdurch anzuzeigen Lindenau und Leipzig, Pfingsten 1898. Arthur Zschäbitz und Frau geb. Schmidt. Adolph Hehm und Frau geb. Berner. dl Temperatur aes OKO Damen: Dienst., Donnerst., isonnab.'/,9- «Av^IRRIvtRKIvk.^R^Zedn'immdassiii tlU >'/.1l. Montag, Mittw.. Freitag '/.2-5 l!. Damcu: Mon:.,Mirtw.,Freit.'/.2-öNaapn. »Dienst.. Donnerst.. Sonnab. 'i.9-'/,1 l Vorm Johannes SchSnherr Emma SehSnherr geb. Nielsen. Bremen Leipzig den 29. Mai 1898. Rechtsanwalt vr. Victor Verger ksulu Lerxer geb. DrUdendueti Vermählte. Leipzig und Dorsschellenberg, am 26. Mai 1898. Ernennungen, Versetzungen rc. im öffentlichen Dienste. Departement der Finanzen. Bei der Post-Verwaltung sind ernannt worden: Schulze, Thiel, Kögel, Kern und Rühmann, zeither Postassistenten, als Ober-Postassistenten im Bezirke der kaiserl. Ober-Postdirection zu Leipzig. Departement -es Kultus und öffentlichen Unterrichts. Erledigt eine ständige Lehrerstelle in Callenberg. Collator: Die oberste Schulbehörde. Gehalt 1000 100 persönliche Zulage, die bei der ersten Alterszulage eingerechnet wird, und Amtswohnung. Bewerbungsgesuche sind bis zum 6. Juni bei dem königl. Bezirksschulinspector Schulrath Lötz sch in Glauchau einzureicheu. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. Strafkammer IV. 6. Leipzig, 28. Mai. Heute Mittag gegen ein Uhr wurde in dem Mutz schnei Flei sch erproceß die Verhandlung wieder aus genommen. Herr Rechtsanwalt Dr. M a n cke stellte den Antrag, im Falle der Freisprechung die Veröffentlichung des Urtheils im „Wermsdorfer Wochenblatt" im „Mügelner Anzeiger", im „Leis niger Tageblatt" und in den „Leipziger Neuesten Nachrichten" an- zuordnen. Das gegen '/,3 Uhr verkündete Urtheil, welches wir bereits kurz im Abendblatt gebracht haben, lautet: Es werden verurtheilt: wegen Vergehens gegen 8 14 8 12 des Nahrungsmittelgesetzes vom 14. Mai 1879 Paul Haferkorn zu acht Monaten, Keller zu sechs Monaten, Wohllebe zu drei Monaten und Bernhard Haferkorn zu einem Monat Gefängnitz. Däberitz und Uhlemann wurden von der erhoben Anklage freigesprochen. DaS Urtheil ist in den Amtsblättern der Amtsgerichte, in welchen die Angeklagten ihren Wohnsitz haben, bekannt zu machen, soweit die Berurtheilten in Frage kommen auf deren Kosten, bezüglich der beiden freigesprochenen Angeklagten aus Kosten der Staatscasse. Aus den Urtheilsgründen ist Folgendes zu erwähnen. Festgestellt wurde, daß die Protze'fche Kuh abgemagert und an Uterus« und Nierenentzündung erkrankt war, dos Fletsch derselben enthielt schon bei Lebzeiten hockgradige giftige Keime, die geeignet waren, beim Genuß desselben die menschliche Gesundheit zu beschädigen, ja bei Genuß größerer Quantitäten zu zerstören. Es sind thatsächlich auch Erkrankungen in größerer Anzahl mehr oder minder schwerwiegender Natur vorgekommen. DaS Gericht hat für nachgewiesen erachtet, daß von dem Genuß deS Fleisches 90 Personen erkrankt sind und hat dabei daS klare und eingehende Gutachten des Geheimen Medi- änalratheS Professor Dr. Hofmann zu Grunde gelegt. ES ist auch das Fleisch einer anderen Kuh mit verwendet worden, daS aber durch da» Fleisch der Protze'schea Kuh mit tnficirt worden ist. Was die subjektive Seite anbetrifft, so ist durch die Beweis aufnahme erwiesen, daß Paul Haferkorn nicht als ein Fleischer, der altes, schlechtes, minderwerthiges und krankes Vieh aufkauft, bekannt ist, gegen den Rus Paul Haserkorn's ist nichts einzuwenden und es haben daher auch die Mitangeklagten nicht von vornherein Bedenken tragen müssen, als sie das Fleisch von ihm kauften. Wenn ver schiedene Käufer am Geruch und an der Farbe des Fleisches Anstoß genommen haben, so ist dies auf Keime zurückzuführen, die nach dem Gutachten der Sachverständigen der Gesundheit nicht schädlich sind. Die Fleischer selbst haben daraus auch nicht schließen können, daß es sich um krankes und giftiges Fleisch handelt. Keller hat die Kuh bei Lebzeiten wiederholt gesehen, er hat be- obachtet, in welcher Verfassung sie sich befand, daß sie blutige, eiterige Fetzen ausstieb, er hat ihr Alter gekannt und weitere ver dächtige Erscheinungen wahrgenommen. Die Kuh hat dann zwei Tage bei Paul Haserkorn im Stalle gestanden und es hatte da Keller hinreichend Gelegenheit, sich von den auffälligen Erscheinungen zu überzeugen. Auch der Preis von 20 mußte ihn stutzig machen, obwohl Protze im Preise gedrückt worden sein mag. Es ist auch beim Abschluß des Kuhhandels die Rede davon gewesen, daß die Kuh gerade noch gut genug für den Zoologischen Garten fei. Bei dieser Beschaffenheit der Kuh mußte Keller sich sagen, Laß die Kuh krank sein könnte. Keller ist aber auch bei der Ausschlachtung und Zerlegung der Kuh, die er vorgenommen hat, unvorsichtig gewesen, er hat sich den Uterus nicht genauer angesehen und hat auch das Stückzeug zu Uhlemann gebracht. Keller handelte zwar im Auf trag Paul Haserkorn's, war aber nicht blos Werkzeug, sondern hatte giotzen, selbstständigen Spielraum und ist daher nicht blos als Ge hilfe, sondern als Alleinthäter zu bestrafen. Paule Haferkorn ist gelernter Fleischer, er hat die Kuh lebend gesehen und erkannt, daß es ein abgemagertes Thier war, er mußte sich sagen, daß sie auch krank jein könne, zumal der Preis von 20 ein unverhältnißmäßig niedriger war. Er hatte auch Gelegenheit, die Kuh in seinem Stall zu beobachten, hat sich aber gar nicht um sie bekümmert. Anstatt die Kuh untersuchen zu lassen, hat er sich an der Zerlegung der Kuh betheiligt und daS Fleisch vertrieben und verkauft. Er war daher gleichfalls wegen Fahrlässigkeit zu bestrafen. Bernhard Haferkorn ist gelernter Fleischer, er hat den niedrigen Preis der Kuh gekannt, ,r hat sich beim Ausjchlachten von dem Zustand derselben überzeugt und es hat ihm nicht entgehen können, daß die Kuh abgemagert war. Er hat sich aber trotzdem am Ver trieb des Fleisches betheiligt und sich daher strafbar gemacht. Bei Wohllebe sind zwar durch die Beweisaufnahme eine Reihe von Verdachtsmomenten beseitigt worden, das Gericht ist aber trotz- dem zur Ueberzeugung von seiner Schuld gekommen. Er ist seit 20 Jahren Fleischer, hat die ouSgeschlachtete Kuh hängen sehen und erkennen müssen, daß sie obgemagert war, sie konnte daher sehr leicht auch krank sein. Ec hat unterlassen, Vorkehrungen zu treffen, um sich vom Gesundheitszustände derselben zu überzeugen und daS Fleisch weiter verkauft, also fahrlässig gehandelt. Uri Däberitz und Uhlr- mann hatten eine Reihe von Verdachtsmomenten gleichfalls auSzu- schrtdro, Däberitz hat aber nur eia solches Stück Fleisch bekommen, aus dem er nach Ansicht des Gerichtshofes nicht hat ersehen können, daß es von einem kranken Stück Vieh stamme, Däberitz war daher freizusprechen. Uhlemann hat daS Stückzeug von Paul Haserkorn erhalten. Keller hat ihm bei der Ablieferung ausdrücklich versichert, das Fleisch sei gesund. Uhlemann war damals krank und hatte die Bearbeitung desselben seinen beiden Lehrlingen überlassen. Ta die selben bereits zwei bez. drei Jahre bei ihm waren, konnte er es auch. Tie Därme, die sich als unbrauchbar herausgestellt hatten, sind auch beseitigt worden. Zwar hätte Uhlemann seine Lehrlinge überwachen können, er würde aber selbst auch aus dem Strickzeug nicht haben ersehen können, daß das Vieh abgemagert und krank gewesen war. Daß die Lunge mit zu Uhlemann gekommen ist, wurde nicht als erwiesen angesehen. Der Gerichtshof konnte daher auch nicht bezüglich Uhlemann's zu einer Berurtheilung gelangen. Was die StrafauSmessung anbetrifst, so war zu beachten, daß sämmtliche vier Angeklagte bisher nicht bestraft sind. Andererseits war zu berücksichtigen, daß bei Paul Haserkorn ein hoher Grad von Fahrlässigkeit vorliegt, daß er aus Gewinnsucht gehandelt hat und durch seine Handlungsweise langandauernde Krankheiten in großer Zahl hervorgerufen wurden, die sehr leicht einen schlimmen Ausgang hätten nehmen können. Bei Keller kam der hohe Grad von Fahr lässigkeit strafsteigernd in Frage, bei Bernhard Haserkorn, daß er aus Gewinnsucht gehandelt hat. Zu seinen Gunsten war aber zu berücksichtigen, Laß seine Theilnahme an der Strafthat nur gering ist. Auch die Fahrlässigkeit Wohllebe's ist gering, er hat aber aus Gewinnsucht gehandelt und durch sein fahrlässiges Verschulden sind zahlreiche Erkrankungen eingetreten. Was die Paul Haserkorn zur Last gelegte Verleitung zum Meineid, beziehentlich die Beihilfe zu diesem Verbrechen Seitens Bernhard Haserkorn's betrifft, so war auf Freisprechung zu er kennen. Zweifellos hat Paul Haserkorn Protze bestimmen wollen, eine falsche Aussage zu erstatten. Zweifelhaft ist es aber, ob Paul Haserkorn damals schon daran gedacht hat, daß Protze als Zeuge abgehört und vereidigt werden würde. Auch hat Protze in der Hauptverhandlung angegeben, daß zwar von Schwüren die Rede gewesen sei, aber Haserkorn gesagt habe: „Machs nur, zum Schwören kommtS doch nicht." Mit der Schuld Paul Haserkorn's fällt auch die Beihilfe seines Bruders. Zwar hatte dieser zweifellos die Absicht, seinen Bruder der Bestrafung zu entziehen, aber die vom Bruder geleistete Begünstigung bleibt straflos. Ter Gerichtshof hielt es für genügend, daß die auf Grund von 8 16 des Nahrungsmittelgesetzes zu verfügende Veröffentlichung des Urtheils in den Amtsblättern der Amtsgerichte, in denen die An geklagten ihren Wohnsitz haben, erfolge. Paul Haserkorn wurden sechs Monate der erlittenen Untersuchungshaft aus die crkannte Strafe in Anrechnung gebracht, aus Antrag der Vcrlheidigung wurde er vorläufig wieder auf freien Fuß gesetzt. Sport. Nennen ;u Leipzig am :!«. Mai. (Vorläufiger Bericht.) I. El st er-Rennen. 1500 ./l Dist. 1800 m. Frbrn. v. Eich« stcdt-Krügsdorf's F.«W. „Feuerstein" 1., Hrn. v. Falkcnhayn's br. St. „Haschekater" 2., Hrn. P. Wolff's F.-St. „Sassi" 3. Tot.: 43 für 10 II. Rhode-Rennen. 1500 -/l Dist. 1700 m. Rittmeister v. Eynard's F.-St. „Sage" 1., Hrn. E. Krebs' br. St. „Lotte" 2., Ltnt. v. Bradsky-Laboun's F.-St. „Arglist" 3. Tot.: 90 für 10 ./L III. Adolph Roßbach«Rennen. 5000 ./L Dist. 2000 in. Hptm. R. Spiekermann's br. H. „Nelson" 1., Major FaLdy's F.-H. „Mons. Marc" 2., Hpt.-Gest. Grabitz' br. H. „Föhn" 3. Tot.: 33 für 10 IV. Preis der Stadt Leipzig. 2000 Dist. 3000 m. Hrn. A. Rohrbeck's br. St. „Lovebird" 1., Hrn. Sumber's br. St. „Angebinde" 2., Ltn. v. Zitzewitz's br. H. „Sir Leicester" 3. Tot.: 44 für 10 V. Abschieds.Handicap. 1500 Dist. 1700 m. Capt. Robert's br. W. „Santos" 1., Hrn. A. Thiele's br. H. „Ayala" 2 , Hrn. Otto's F.-St. „Formosa II." 3. Tot.: 22 für 10 VI. Schleusinger Jagd-Rennen. 2000 Dist. 4000 m. Hrn. E. v. d. Bccke's F.-St. „Saxonia" 1., Ltn. v. Brodsky« Laboun's br. St. „Frag nicht" 2., Rittm. von Eynard's br. W. „Attichy" 3. Tot.: 43 für 10 Rennt« ;u Paris am 29. Mai. (Privattelegramm- Grand Steeple Chase de Paris. 120 000Frcs. 6500m. „Marise" 1., „Ardent II" 2., „Breemonnts Pride" 3. Tot.: 52 für 10. Platz 19, 17 für 10. * Berlin, 29. Mai. Bei dem heutigen im Cporipark Frie denau ausgesochtenen Match über 50 km mit Schrittmachern zwischen dein Franzosen Bouhours und dem Engländer Chase siegte der Franzose mit 59 Min. 50- , Sec. Die Weitrccorde über 4 km und 7,5 km wurden geschlagen. Bäder, Sommerfrischen und Neisen. Nordscebad Wittdiin a. Amrnm, 24 Mai. In diesem Jahre sind wieder große Verbesserungen geschaffen, recht viele Neu bauten sind entstanden, welche jetzt ihrer Vollendung entgegengehen; die Erweiterungsarbeiten an unserer Secbrücke sind schön beendet. Die Anfragen und Anmeldungen lausen sehr zahlreich «in, auch sind schon einige Gäste eingetrofsen. Der Dampfer „Hai", der die regelmäßige Verbindung Husum-Amrum vom 27. d. M. ob Her stellen soll, ist soeben, von Stettin kommend, in den hiesigen Hasen eingelanfen. Verantwortlicher Rrdacteur vr. Herm. Süchlta» in Leipzig.
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