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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 21.03.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-03-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960321019
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896032101
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896032101
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-03
- Tag1896-03-21
- Monat1896-03
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21Ü0 * verlt«, 20. März. Die Verherrlichung der Pariser Eommunehelden, die als Mörder und Mordbrenner für alle Zeiten gebrandmarkt sind, wird in der socialdemokratischen Presse gegenwärtig zur Feier der „großen" Revolulionötage mit großer Lebhaftigkeit betrieben. Berhältnißmäßig kühl tritt noch die .wissenschaftliche" Revue der Socialdemokratie, die „Neue Zeit", auf; sie schreibt: „Ja der Commune fehlte die feste Organisation des Prole- tariats als Classe und die prtncipielle Klarheit über seinen welt geschichtlichen Beruf, hieran mußte sie unterliegen und hieran wäre sie auch dann unterlegen, wenn die Gunst der äußeren Umstände durchweg aus ihrer Seite gewesen wäre. Mit der Fest- stelluug dirstr Lhatsache wird der Ruhm der Commune nicht geschmälert. Sie war rin Kind ihrer Zeit und konnte sich nur aus dem Boden der historischen Zustände bewegen, aus denen sie entstand. Erstrebte sie, was damals noch unmöglich war, so erstrebte sie eS mit einer Kraft, einem Muthe, einer Opferfähigkeit, vor denen ffd« Kritik verstummt. Aber man ehrt ihre Helden und Märtyrer würdig nur durch die Sorge, daß ihr kostbares Blut nicht umsonst geflossen ist. Ihre Fehler zu meiden, das ist der richtige Weg, ihr Andenken zu ehren und ihren Tod zu rächen. Und diesen Weg ist die moderne Socialdemokratie seit fünfundzwanzig Jahren mit sieter Ausdauer auswärts gegangen." Die Mordbrenner der Pariser Commune gelten also, bemerken zutreffend die „Berk. N. N ", heute noch als Vor bilder für die deutsche Socialdemokratie. Diese Thatsache wirft ein Helles Licht aus die Heuchelei der Socialdemokralen in der letzten Colonialdebatle, wo „Genosse" Bebel den Anwalt der Tugend spielte. V. Berlin, 20. März. (Telegramm.) Das Kaiscrpaar unternahm heute Vormittag den gewohnten Spaziergang durch den Thiergarten. Auf dem Rückwege conferirte der Kaiser mit dem Slaatssecretair des Auswärtigen in dessen Wohnung und nahm um 12^ Uhr im Schlosse einen kurzen Vortrag des Ministers des königlichen Hauses, sowie die Meldung des Prinzen Friedrich Leopold entgegen, welcher sich in Vertretung des Kaisers zur Denkmals Ent hüllung nach Wilhelmshaven begiebt. Abends gedachte das Kaiserpaar einer Einladung deS Fürsten zu Fürstenberg zum Diner zu entsprechen. k Berlin, 20. März. (Telegramm.) DaSAbgeord- uetenhaus verwies heute den Antrag Wallbrecht, betreffend Ortsslatute zur Sicherung der Forderungen der Bauhand werker, an eine 21'gliedrige Commission und ging dann zur Berathung des Antrags Mendel-Steinfels, betreffend die AbwässernngSvcrhältniffe der Stadt Leipzig, über, durch welchen die Regierung ersucht wird, bei der sächsischen Regierung unverzüglich dahin zu wirken, daß die AbwässerungS- verhältnifse der Stadt Leipzig gründlich geordnet werden, weil durch die Leitung die Schleußenabwässer in der Elster und Luppe die Gesundheit und das Leben von Menschen und Thieren der an diesen Flüssen liegenden preußischen Ort schaften schwer geschädigt würden. Der Landwirtbschasts- minister Frhr. v. Hamme rstein-Loxten erklärte, es sei zu hoffen, daß durch das Entgegenkommen der sächsischen Regierung bald eine Regelung erfolge; ein Reichsgesetz könne nicht erlassen werden, da das Reich nicht zuständig sei; Leipzig beabsichtige, Rieselfelder (?) anzulegen; Fäcalien enthielten die Abwässer nicht. Nach kurzer Debatte wurde der Antrag angenommen. 6. S. Berlin, 20. März. (Privattelegramm.) Der Bundesrath hat nach der „National-Ztg." heute über den vielerörterten Antrag Lieber in der Budgetcommission verhandelt; die Erklärung der Reichsfinanz-Verwaltung darüber wird alsbald erwartet. * Posen, t8. März. Der „Dziennik Kujawski" theilt mit, daß von drei aus dem Seminar zu Paradies wegen Un gehorsams und Bekundung deutschfeindlicher Gesin nung im DiSciplinarwege entlassenen Zöglingen der eine (Namens PinSki) sich an den Unterrrcktsminister mit einem Gesuche um Wiederaufnahme in eine Lehrer-BildungS- anstalt gewendet habe. Dem Vater des Bittstellers sei dieser Tage auf jenes Gesuch folgender Bescheid zugegangen: „Auf Ihre Vorstellung vom 21. Januar d. I. gereicht Ihnen hiermit zum Bescheide, daß ein« Wiederaufnahme Ihres zur Strafe aus dem Lehrerseminar zu Paradies entlassenen Sohnes in ein anderes Seminar nicht stattfinden kann. gez. Bosse." Ein Abonnent des „Wielkovolanin" hat, wie dieses Blatt mittheilt, bei der Ober-Postdirection zu Brom berg darüber Beschwerde geführt, daß ihm von einem Postamt ein mit der Adresse „fVielmora^ kan 8rem" ver sehener Brief wieder zurückgegeben worden sei. Der hierauf dem Beschwerdeführer seitens der Ober-Postdirection gewordene Bescheid lautet: „Die Rückgabe des zu dem mir übersaudten Briefumschläge ge hörigen Briefes ist deshalb erfolgt, weil der Bestimmungsort nicht deutlich geschrieben und außerdem mit dem Namen „8rew" bezeichnet war. Den Postbeamten ist dieser Name (8rsm) nicht be kannt; er befindet sich nicht in dem Orts-Berzeichniß für Post und Telegraphie des preußischen Staates. Das Packet mit Drucksachen, von Ihnen Tags vorher mit derselben Adresse (8rem) vrrjeden, ist vermuthtich deshalb am Bestimmungsorte angrlaugt, weil vielleichl der diese Sendung expedirende Beamte zufälligpolnischgekonnt und Leu Namen Schrimm der Adresse beigesügt hat. Es ist bei Post sendungen der amtliche Name des Bestimmungsortes anzugeben, wenn diese pünktlich an den Empfänger gelangen sollen. Aus welchem Grunde Ihnen ein nach „Oavorre^o pock 8«wrrock/sm" odrefsirter Brief seitens des Postamts bei der Auslieferung zurück- gegeben worden ist, läßt sich, ohne den Umschlag zu diesem Briefe gesehen zu haben, schwer feststellen. In Rücksicht darauf, daß die Beamten der Reich-post nicht polnisch sprechen, haben Sie, um Umständlichkeiten zu vermeiden, den amtlichen Namen des Bestimmungsortes anzugeben. Geschieht dies nicht, so ist es nicht unsere Schuld, wenn Ihre Postsendungen verspätet an die Empfänger gelangen." Mit den obigen Bescheiden befindet sich sowohl der CultnS- miiiister al« auch die Oberpostdirection Bromberg, wie wir mit Genugthuung anerkennen, auf dem rechten Wege. * Hameln, IS. März. Die aus der Gemeinde gegen die Berufung de» Candidaten Merck-Hagen erhobenen Ein wendungen hat da» Consistorium, wie gemeldet, al» zum Tbeil begründet anerkannt und demnach seine Zulassung zum Amte eines Predigers der Stadt abgelehnt. Als begründet bat eS anerkannt, daß WerckShagen'S Erklärung vor der VocationSpredigt mit seinen im Colloquium gemachten Aussagen im Widerspruch stehe und daß er in jener PrediIt über die Hochzeit zu Kana den Hauptinhalt rcS Evangeliums ganz unberücksichtigt gelassen habe. Der Kirchen vor st and beschloß nun, wie wir der „Wes.-Ztg." entnehmen, in seiner gestrigen Sitzung, hiergegen Berufung beim LandeSconststorium einzulegen, zugleich aber an die Staatsanwaltschaft, welch« auf die Anzeige eines Gemeinde- initglirdeS bin über daS unredliche Zustandekommen vieler unter dem Maffenprotest stehender Unterschriften Untersuchung angestrllt hat, die Anfrage zu richten, zu welchen Resultaten diese Untersuchung geführt habe. * Frankfurt «. M., 19. März. Pfarrer Naumann äußert sich in der „Hilfe" über die von den Stöcker'schen Christlich«Socialen dedauptete Programmlosigkeit feiner Richtung und die daraufhin an ihn gerichtete Aufforderung, ein Programm zu schaffen. Er weist darauf bin, daß er daS Programm der evangelischen Arbeitervereine mitgeschaffen und sein versönlicheS Programm schon in der „Hilfe" scharf ausgesprochen habe; neue Vorschläge dazu seien nicht ein- gelaufu», ein Beweis, daß das Programmhedürfniß nicht allzu groß gewesen sei. Dann skizzirt er seine Richtung folgendermaßen: „Da« Etgeothümlich« unserer Safgabe ist, den U »berg ang au« den allgemeinen soetalistischen Theorien in die socia- ltstisch. Praxi« zu unterstützen. Wir wollen nicht einen großen nm«, Plan entwerf«, »t» Alle« sein müßte, wenn Alle» anders wäre, sondern wir wollen praktische Socialpolitik treiben für dieses und das hinter uns kommende Menschengeschlecht. An principielles Programm im Sinne einer kurzen Formel, aus der ich alles Uebrige von selbst ergiebt, besteht für uns nicht. Die Forderungen sind zu formuliren von Fall zu Fall, nach dem Maße der wachsenden wissenschaftlichen Erkenntniß des WirthschastslebenS. Wir werden immer am Programm arbeiten und werden vielleicht nie mit dein Programm endgiltig fertig werden, weil daS Leben selbst nicht stille steht." Herr Naumann hält eS praktisch nur für erforderlich, wenn von Zeit zu Zeit die gemeinsame Ansicht auf den ver schiedenen einzelnen Gebieten festgestellt werde, und stellt 16 Puncte auf, über welche die Uebereinstimmung der An sichten zu gewinnen sei. Dagegen empfiehlt er zur gegen wärtigen Stellungnahme daS Landarbeiterprogramm, daS Communalprogramm, das Schulprogramm und das Programm über Heer und Flotte. Er erklärt, daß seine Richtung heute keine Partei sei, sondern die Vorbereitung für die staatS- erhaltende Arbeiter- und Volkspartei der Zukunft. * München, 20. März. (Telegramm.) In der heutigen NachmittagS-Sitzunz des Finanz-Ausschusses erwiderte der Finanz Minister auf eine Anfrage des Berichterstatters: Die Aufhebung des Identitätsnach weises sei für die Landwirthschast vortheilhaft geworden. Die bayerische Regierung habe sich gegen eine Einschränkung der Zollcredite nickt ablehnend verhalten. Die Zucker steuervorlage sei für Bayern wichtig, der Antrag Lieder im Reichstage bezwecke, die Einnahmen derEinzetstaaten zu schmälern; die Verwendung der Ueberschüsse im Lieber'- schen Sinne bedeute für Bayern einen Ausfall von 500 000 Der Führer des Centrnms, l)r. Dall er, hält die Aufhebung des Identitätsnachweises für die Landwirth- schaft nicht für nachtheilig, die Einschränkung der Zollcredite für erwünscht. — Auf Daller's Anfrage erklärte der Finanz minister: Was die Convertirnng der bayerischen Staatsschuld anlange, so stehe er noch jetzt aus dem Stand- puncte, daß an eine Convertirung der bayerischen Staats schuld ernstlich nicht zu denken sei, sondern ein passender Zeitpunkt gewählt werden müsse. L esterreich -Ungarn. * Wie«, 20. März. (Telegramm.) (Abgeordneten haus.) Bei der Fortsetzung der Beratkung des Justiz etats erklärte der Justizminister bezüglich der Sprachenfrage, die bisherige Praxis werde beibehalten werden. Was die Behandlung der Presse anlange, so hätten unter der milden Praxis der jetzigen Regierung die Confiscationen abge nommen, die Geschworenenverdicte in Preüsachen lauteten nahezu ausnahmslos freisprechend. Eine Reform in der Preßgcsctzgebung sei aber notbwendig und werde das Parlament in der nächsten Tagung beschäftigen. Der Frage betreffs der FriedenSzerichte stebe die Regierung nicht ablehnend gegenüber. * Wien, 20. März. (Telegramm.) Die Beralhungen über die Erneuerung desZoll- und HandelSbündnisfes zwischen Oesterreich und Ungarn haben heute bei dem Ministerpräsidenten Graf Badeni begonnen. An denselben nahmen von ungarischer Seite der Ministerpräsident, der Finanz- und der Handelsminister Tbeil. Zuerst gelangten Handelsfragen und sodann Ackerbausragcn zur Verhandlung. Nachmittags werden die Berathungen fortgesetzt werden. Frankreich. * Parts, 20. März. (Telegram m.) In der Be gründung des Toulousaner Urtheils, das Resseguier mit seiner Schadenersatzklage gegen Iau res kostenpflichtig abweist, heißt es: „ES ist nickt richtig, daß Jaures und die ihm befreundeten Blätter den Ausstand geschaffen oder unter halten haben, das hat die Schließung der Glashütte durch Messe güter gethan. Kein Gesetz verbietet Unbetbciligtensebrlickes Ein greifen in AuSstänbe, dieses Eingreifen ist insbesondere Abgeord neten und Blättern gestattet, deren Berus Aufklärung der öffent lichen Meinung ist. DaS Gegentbeil behaupten, hieße das AusstandSrcchl gefährden. Die Gerichte können Resseguier nicht aus den Boden folgen, aus den er seine Klage hat stellen wollen, nämlich auf den Boden eines Streites der Gewerbe- thätigkeit gegen den SocialiSmus. Resseguier bat gegen das Nrtbeil sofort Berufung eingelegt. Alle Blätter behandeln das Urtbeil rückhalt- und maßlos als politische Angelegen heit. „Figaro" fragt, welchen Antheil Minister Ricard an dem Unheil habe, daS den politischen Hetzern Macht über alle Gewerbeunternehmer gebe? Im „Gaulois" ruft Cornöly: „Das französische Gewerbe und der SocialiSmus haben vor den ToulousanerRichtern gestanden,daSGewerbe ist unterlegen.Das ist rin nothwenbiger Abschnitt im Kampfe der Classen, der mit einer cäsaristischen Krise enden wird." Andererseits jubelt „Pctite Röpubl": „Nicht Resseguier allein ist von dem Unheil getroffen, mit ihm sind eS alle seine Freunde, seine Blätter, das vorige Ministerium." Und „Lanlerne" beglückwünscht die Toulousaner Richter, die einen Muth und eine Unabhängigkeit bekundeten, die leider bei den heutigen Richtern allzu selten seien. (Voss. Ztg.) Schweiz. * Beni, 20. März. (Telegramm.) Der BundeSrath bat den revidirten Statuten der Nordostbabn-Gesell schaft, vordehältlich der bestehenden und künftigen gesetz lichen Bestimmungen, die Genehmigung ertheilt. Von dieser Genehmigung werden jedoch, weil gesetzwidrig, folgende Be stimmungen der Statuten ausgeschlossen: Die Wahlen der drei ständigen Commissionen des VerwaltungsratbeS durch die Generalversammlung; daS Recht der Generalversammlung zur Abberufung der Direktion und jedes Angestellten; die Bestimmung, daß die Genehmigung der Organisation und Geschäftsordnung für den VerwaltungSrath, seine Com missionen und für die Direktion durch die Generalversamm lung zu erfolgen hat; die Wahl durch die General versammlung von zwei bis fünf Ersatzmännern deS VerwaltungSratheS; die Vorschriften, daß die Direktion aus der Zahl der von der Generalversammlung gewählten Mitglieder und Ersatzmänner deS VerwaltungSratheS zu be stellen sei; die Vorberathung und theilweise direkte Erledigung der vor den VerwaltungSrath gehörenden Geschäfte durch die 3 ständigen Commissionen deS VerwaltungSratheS; daS Recht deS VerwaltungSratheS — vorbebältlich desjenigen der Generalversammlung — zur Abberufung aller Beamten und Angestellten; die Abordnung deS Präsidenten und eventuell anderer Mitglieder deS VerwaltungSratheS anstatt oder neben der Direktion zu wichtigen Conferenzen. Italien. * Rom, 20. März. (Telegramm.) Der „Popolo Romano" veröffentlicht ein vom 5. Mai 1894 datirteS Aktenstück, welches als Anhang zu dem Protokoll über die Regulirung der englischen und italienischen Interessen sphäre in Afrika zwischen CriSpi und dem Bot schafter Sir Francis Clare Ford vereinbart wurde, welches aber bisher noch nicht bekannt geworden ist. Darin wird England das Recht zugcstanden, so lange Italien keine tatsächliche Controle seiner Interessensphäre eingerichtet habe, zeitweilige Maß regeln zu ergreifen, welche notbwendig erscheinen, um die Bevölkerung jener Gebiete zur Beobachtung der im Protokoll festgesetzten Bestimmungen zu zwingen und die Ordnung in der englischen Einflußsphäre aufrecht zu erhalten. Ebenso werden die englischen Behörden ermächtigt, in direkte Ver bindung mit der Obrigkeit de« Harrar zu treten, wenn e» die Sicherheit der englischen Grenze erheische. Unter zeitweiligen Maßregeln sind nach der Definition des Vertrages ausnahms weise Maßregeln von kurzer Dauer zu verstehen. Die provi sorische Einrichtung direkter Beziehungen zum Harrar soll nach derselben das Protektorat Italiens über Aetbiopien und di« von diesem abhängigen Länder, welches England bereit« anerkannt hatte, nicht berühren. Ruhland. * Petcrbnrg, 20. März. (Telegramm.) Die Kaiserin- Mutter wird am DienStag, den 24. d. M., von hier ad- reisen und sich über Leipzig, Frankfurt und Lyon nach Nizza begeben. Orient. * Belgrad, 20. März. (Telegramm.) Finanzminister Popowitsch wurde gestern in Nisch vom Könige empfangen und ist heute hierher zurückgekehrt. Afrika. * Der „Figaro" veröffentlicht ein seltsames Schreiben, das NeguS Menelik am 3. Februar an den englischen Missionär Clarke gerichtet hat. Darin wird zunächst an geführt, daß dem Negus alle Gebiete der Gläubigen, selbst wenn sie von Europäern herrühren, werthvoll seien, wie denn auch letztere nickt sämmtlich zu seinen Angreifern gehörten. Dann legt der Negus Zeugniß für seine Stellung zur ckrist- liehen Religion ad» indem er binzufügt: „Was Sie Altes Testament nennen, ist ebenso wahr wie bas Neue, und was darin enthalten ist, muß von Denjenigen respectirt und beobachtet werden, die Jesum und den von den Propheten angekündiglen Episteln folgen. Niemals hat Jesus vas be ständige Zeichen seiner Rasse aufgehoben, da er ihr von seiner heiligen Mutter am achten Tage unterworfen worden." Die darauf folgenden Ausführungen des Schreibens sind so gehalten, daß der „Figaro" bemerkt, König Menelik zeige sich darin als „jckikostzuutv!" * In der portugiesischen Kammer ist folgendes Telegramm des Gouverneurs von Loureuco Marquez verlesen worden: „Es befindet sich in unfern Händen und schon in Lourenco Marquez Finish, aus dessen Kopf vom Regierungscommissar ein Preis gesetzt war. Drei Söhne des Gungunhana haben wir gefangen genommen, darunter Jpsota, den Gungunhana jüngst zum Thronfolger ernannt hatte und auf den die Gerreuen ihre Hoffnung für die Zukunft gesetzt hatten. Durch den Häuptling Maxemene, der uns jetzt ganz ergeben ist, wurde eine Pulverniederlage und SnyderS- und Martini-Gewehre, die Gungunhana gehörten, entdeckt. Wir haben Alles, sowie viele zerstreute Gewehre geborgen." Der oben erwähnte Finish ist der berüchtigte Jnduna von Zichacha, die Seele des Aufstandes, ein sehr gewandter Mensch, der lauge in den englischen Colonien gelebt und sich dort Kenntnisse ungeeignet hat, die ihn weit über die andern Eingeborenen stellten. Er stand in regelmäßiger Geschäfts verbindung mit den Kaufhäusern in Lourenco Marquez, die ihm große Beträge credilirten, die er immer regelmäßig be zahlte. Seine Wohnungen waren alle gut befestigt, und zwar derart nach den Regeln der Wissenschaft, daß ein Officier der Erpedition ausries: Dieser Schlingel hat den ganzen Brialmont von A bis Z studirt! Damit ist nun wohl die Macht der „Königsfamilie" Gungunhana endgiltig gebrochen. Gerichtsverhandlungen. Königliches Landgericht. Strafkammer IV. 0. Leipzig, 20. März. k. In der Laiidesstrasanstalt Zwickau lernte der 21 Jahre alte, mehrfach vorbestrafte Schreiber Alfons Sch. aus Weimar den gleichfalls vielfach mit deni Strafgesetz in Cvnslict gekommenen und auch mit Zuchthaus bereits vorbestraften 25 Jahre alten Handarbeiter Max Emil Pf. aus Leipzig kennen, der gleich ikm eine längere Freiheitsstrafe zu verbüßen hatte. Als Sch. nach Verbüßung feiner Strafe aus der Gesaugenanstalt entlassen wurde, wandte er sich nach Leipzig, trat hier verabredetermaßen mit Pf., der schon früher seine Strafe überstanden hatte, zusammen und nahm bei Pf.'s Mutter Wohnung. Sie bemühten sich nun, Arbeit zu erhalten; da ihnen dies aber nicht glückte, k>'.aiten sie durch Betrug sich die Mittel zum Lebensunterhalt zu oorschasfe», Die Anregung dazu ging von Sch. aus. Dieser hatte früher Stellung in einem Engros-Tücher- und Shawllager in der Reichsstraße gehabt und dabei die Geschäftsgepflogenheiten der Firma genau kennen gelernt. So war ihm auch bekannt, daß dieselbe die Packete durch eigenen Boten von der Packetpost abholen ließ. Zu nächst wurden vom Schalterbeamten die Packetadressen verlangt und dann auf Grund derselben die Aushändigung der eingegangenen Packete bewirkt. Hieraus gründete Sch. seinen Gaunerstreich, den er am Vormittag des 31. Januar zur Ausführung brachte. Sch. hatte bei feinem Unternehmen Glück, denn aus seine Frage nach den für die Firma L. eingelaufenen Packetsendungen händigte ihm derSchalter- beamte, der nach dem ganzen Gebühren Sch.'s zu dem Glauben gelangen mußte, er habe eS mit einem Angestellten der genannten Firma zu thun, nicht weniger als 16 Packetadressen aus. Auf so viele Packete hatte <Sck. selbst nicht gerechnet und sich deshalb auch nicht recht zeitig mit einem zur Fortschaffung derselben nothwendigen Hand- wagen versehen. Sch. kam aber nicht einen Augenblick in Verlegen- heit. Ohne Weiteres nahm er von den vielen vor der Packetpost ausgesahrenen Handwagen den ersten besten weg, belud denselben mit den aus Grund der erschwindelten Packetadressen erhaltenen Packcten, welche Wollwaaren im Werthe von über 500 enthielten, und fuhr nach seiner Wohnung. Hier ries er seinen Freund Pf., der ihm die Packete abladen und in die Stube schaffen half. Nun wurde mit den erlangten Wollwaaren, welche Sch-, wie Pf. wohl wußte, nur durch eine strafbare Handlung sich verschafft haben konnte, ein flotter Hausirhandel eröffnet, dem aber noch im Laufe des Tages von der Polizei durch die Verhaftung der beiden Burschen ein Ende bereitet wurde. Sie hatten erst für gegen 40 ./L Waaren abgesetzt, die übrigen Maaren konnten dem Geschädigten wieder zurückgegeben werden. Sch. wurde wegen Rückfallsdiebstahls und Rücksallsbelrugs unter Zubilligung mildernder Umstände zu einem Jahr neun Monaten Ge- fängniß, Pf. wegen Hehlerei zu sechs Monaten Gefängniß verurtheilt. Ein Monat der erkannten 'Strafen gilt als durch die erlittene Untersuchungshaft verbüßt. II. Ein wenig empfehlenswerther Provisionsreisender ist der am 24. October 1854 in Plöthnitz bei Halle geborene, zuletzt in Leipzig wohnhafte Friedrich Eduard Scha. Während Scha. für den Butter händler B. thätig war, hat er eine Anzahl fingirte Be- stellungen aufgegeben und die dadurch erlangten Waaren im Betrage von 113 38 im eigenen Interesse verwerthet. Ebenso schlechte Erfahrungen hatte der Fleischermeistrr L. in Sommerfeld bei Guben gemacht, der auf Veranlassung Scha.'s am 2. Mai 1895 eine Sendung Wurst und Schinken zum Betrage von 47 25 an eine Verwandte des Angeklagten schickte, dafür aber kein Geld erhielt, da Scha. die Waare zum Tbeil gegen ein er haltene- Darlehn von 30 ^l aufrechnete, znm Tbeil an dritte Per- sonen verkaufte und den Erlös in die Tasche steckte. Dem Fleischer M. spiegelte Scha. Anfang November 1895 vor, er werde ihn in die Kundschaft L.'s rinführen, thatsächlich hat er aber fast nur in fingirten Bestellungen gearbeitet und sich auf diese Weise gegen 80 erschwindelt. Weiter erlangte er von dem Comptoiristen F. ein Darlehn von 5 und vom Buchhandlungsgehilfen Z. eia solches von 3 gegen das Versprechen, Wurst bez. Schinken zu liefern. Wenn Scha. seiner gtanbhasten Versicherung zufolge sich auch in einer gewissen Nothlage befunden haben mag, so war doch bei Ausmessung der Strafe strafsteigernd zu berücksichtigen, daß er bereits wegen Wechselfälschung und Betrugs mit 4 Jahren 6 Monaten vorbestraft ist und es sich bet den drei ersten Betrügereien um ziemlich erhebliche Beträge handelt. Ts wurde daher Scha. zu zehn Monaten Gesängniß und drei Jahren Ehrverlust verurtheilt. Bet der Höhe der erkannten Strafe erschien Fluchtverdacht angezeigt, e« wurde daher Scha. dem Antrag der königlichen StaatSanwaltschas» «Ufprechend fofort in Haft genommen. Musik. „ 20- März. Das Hauptwerk des Concerte», welches am 19. März im großen Saal« der Centralhalle vom Musikrorp« des königlich sächsischen 10. Jnfanterie-Reaiments Nr. 134 unter der Leitung de- Herrn CapellmeistrrS Jahrow gegeben wurde, füllte allein den zweiten Tbeil aus, so daß sich die ganze Aufmerksamkeit der Zuhörerschaft auf die Entgegen- nähme dieser Tondichtung concentrirrn konnte. Die Symphonie in 0 molk op. 5 von N. W Gade war das dargebotene Werk, dessen Ausnahme bei seinem Erscheinen olS eine überaus enthusiastische von der Geschichte verzeichnet ist. Die Zeiten haben sich geändert; immer noch schätzt man die Klarheit der Conceptio», die reizvollen, leicht eingänglichen melodischen Züge, di» ungesucht» und doch mannigfaltig« Modulation, die sympathische nordische Dolksthümlichkekt, Welche besonders im letzten Satz zur vollen Geltung kommt, und die klang reiche, farbenprächtige, an zarten Stellen äußerst feinsinnige Jnstrumeu tation; aber in der Strömung der Zeit ist mehr und mehr die Tiefe der Polypbonie eines Seb. Bach hervorgetrrten und die Größe Beethoven s in der thematisch-polyphonen Entwickelung ist von den Kunstfreunden der Art erkannt worden, daß der nordische Tonsetzrr Gade mit seiner nationalen Melodik ohne tiefere Verarbeitung nicht mehr zu imponiren vermag, zumal da er auch durch Tondichter in der Nach- Beethovrn'schen Zeit bi- zur Gegenwart, insbesondere durch Robert Volk mann und Johannes Brahms, weit in den Schalten gestellt worden ist. Die Aufnahme der Gade'schen Symphonie war, wie sie diese Ton- schöpsung durchaus verdient, eine sehr freundliche, wobei nicht ver- schwiegen werden darf, daß die Ausführung von Seiten des Orchesters sich als eine ganz ausgezeichnete erwies, welche den Mitgliedern desselben zur großen Ehre gereichte und auss Neue den Beweis er- brachte, daß Herr Kapellmeister Jahrow durch seine Beherrschung des Stils die Wiedergabe des Kunstwerks in trefflichster Form zu bewirken versteht. So gelang es ihm auch in bester Weise die von einander im Charakter ganz abweichenden Coinpositionen: die Ouvertüre zu „Jphigenia in Aulis" (mit dem Schluß von Richard Wagner), die Balletmusik aus „Carmen" von Bizet, den Todtcntanz (vanse maeabre) von Saint-Sasns ganz dem Inhalte der Tondichtungen gemäß zu interpretiren. Erwähnt sei noch, daß im dritten Theile einige Glanznummern der Jahrow'schen Capelle und historische Märsche auf dem Programm verzeichnet waren. Nach der PassionS- zeit hoffen wir der vortrefflich disponirten Capelle und ihrem aus gezeichneten Leiter wieder ost zu begegnen. —a— Fünfte Kaninchen-Ausstellung im „Pantheon". Ebenso reichhaltig beschickt wie am letzten Male, gut bedacht mit trefflichen Rassethierrn, erweist sich die von dem Allgemeinen Kaninchenzüchter.Verein für Leipzig und Umgegend im hiesigen „Pantheon" für heute bis kommenden Montag veranstaltete fünfte Kaninchen-Ausstellung. Alle landläufigen Rassen und Farbenschläge sind hierbei vertreten. Man fühlt auch sofort die einzelnen zur Richtschnur dienenden Zuchtmethoden heraus: der Eine züchtet nach dem Grundsatz „je länger, je lieber" und stellt als Ergebniß dieser Richtung Widder kaninchen mit 63 om Ohrenlänge aus, der Andere sinntaufeineu billigen Ersatz für das theure Lchsenfleijch und bringt in Folge dessen eine robuste belgische Riejenkaninchen-Häsin von 16',... Pfund Gewicht zur Schau. Einen Dritten verlockt die Farbe, jo daß aus seiner Zucht jene wunderbar jchattirten Silberkaninchen hervorgehen,deren glänzend graues Fell in jeinersSchönheit dem Liebhaber dieser Thiere ein besonderes Entzücken bereitet. Neben den roth- äugigen Seidenhasen, den Angora-Kaninchen, erscheinen schwarz, weiße und grauweiße Holländer und die originellen „Russen". Ihre Pelzzeichnung macht den Eindruck, als hätten sie täppisch ini Ruß gespielt: die Nase schwarz, die Ohren schwarz, die Pfötchen schwarz und die „Blume" schwarz, sonst ist der Pelz glänzend weiß. Aus dem Kopse leuchten rubinroth die Augen. Endlich kommen auch die Kreuzungen hinzu, einschließlich der Normandiner, welche das eine Ohr hochstehend, das andere hängend zu tragen pflegen. Bei Karnickeln macht es übrigens nichts aus, wenn sie nur mit halben Ohren bei der Sache sind. Am zahlreichsten (mit 125 Nummern) sind die grauen belgischen Riesen vertreten, jene Kolosse mit dem nothwendigen Attribut der Wanime, die an Schwere unsere Hauskaninchen um das Doppelte ihres Gewichtes übertreffen; nächst ihnen kommen an Zahl die schönen goldgelben und gelbgejcheckten Widderkaninchen, bei denen eine Gesammtohrenlänge von 50 cm nichts Seltenes ist. Ueberall wird der Anhänger der Kaninchenzucht schönem rasse- reinen Material begegnen; die Namen hervorragender Züchter, wie Gust. Böttger-Leipzig, Clemens Kotte-Bolkmarsdorf, E. M. Herms dors-Leipzig, O. Kretzschmar-DreSden, C. Linsel-Dürrenberg, Herm. Wagner-Leipzig, A. Wermann-Leipzig-Thonberg, Max Stiehi-Leipzig- Neuschönefeld, K. Blumeier-Pa unsdorf, Herm. Sieg-Lcipzig-Reudnitz re., bürgen von vornherein dafür. Haben sich doch allein 76 Aus steller an den 261 Nummern lebender Tbiere umfassenden Unter nehmen betheiligt, einige auch mit der Ausstellung von Literatur und von Futter, Futtergeräthjchaften (Raufen und Tröge), darunter C. Günther-Markranstädt mit einem dreistöckigen Kaninchenhaus, andere, wie Ernst Ackermann-Leipzig und die Rauchwaaren-Zurichterei und Färberei Actien-Gcsellschafl Markranstädt, mit Pelzwaaren und gefärbten und zugerichteten Fellen. Es ist in hohem Grade erfreulich, daß der hiesige Kaninchenzüchter-Verein durch die von ihm so ver- ständnißvoll arrangieren Ausstellungen immer mehr die volkswirth- schaftliche Bedeutung der Kaninchenzucht den weitesten Kreisen er kennbar zu machen und auf eine kostbare Hilfsquelle für die wenig Begüterten hinzuwcisen sucht, die vermöge des günstigen Multi plicationsexcmpels, welches sich bei der Vermehrungsfähigkeit deS Kaninchens aufthut, zu einer unerschöpflichen wird. — Wir machen die Leser, die sich für Gartenbau oder Obstzucht interejsiren, aus die heutige Extrabeilage, die sich bei der Gejammt auslage der vorliegenden Nummer befindet, betreffend die vortreff liche Wochenschrift: Ter praktische Rathgrber im Obst- und Gartenbau — Abonnementspreis vierteljährlich 1 — besonders aufmerksam. 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