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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 17.04.1896
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-04-17
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18960417029
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896041702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896041702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1896
- Monat1896-04
- Tag1896-04-17
- Monat1896-04
- Jahr1896
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2S1S VolksmrtWMches. Ave sür diesen Theil bestimmten Sendungen sind zu richte» aa den verantwortlichen Rrdacteur desselben C. G. Lnue in Leipzig. — Sprechzeit: u»r von 10—11 Uhr von», und von 4—ü Uhr Nach«. Telegramme. VV. Charkow, 17. April. (Privat - Tclcgramiu.) Die Früh jahrsmesse wurde gestern ossiciell eröffnet. Manufaclurwaaren, Baumwollwaarrn, Woll- und Rauchwaaren flau, wenig Umsatz. Preise niedriger. Inländische Käufer waren schwach vertreten; ausländische Interessenten fehlen bis jetzt fast gänzlich. Es herrscht Geldknappheit. * London, 17. April. Tas Unterhaus nahm die Erneuerung der Thee- und Biersteuer an und vertagte daraus die Budget- berathnng. Vermischtes. * Leipzig, 17. April. Daß sich das hiesige Buchgewerbe noch immer in aufsteigcnder Bewegung befindet, trotz der von Berlin aus gemachten Versuche, den deutschen Buchhandel in der Reichs hauptstadt zu concentriren, dafür spricht auch der Ausweis über die Ausfuhr des hiesigen amerikanischen Conjulates für das erste Viertel jahr 1896. Während dieses Zeitraumes find für 126 482 K Bücher und Zeitschriften und für 20669 K Musikalien, zusammen also für 147151 K Buchhändlerartikel, nach den Bereinigten Staaten aus- gesüdrt worden, wogegen im ersten Vierteljahre 1895 nur für 121297 K Bücher und Zeitschriften und für 17 407 K Mus.kalien, zusammen also für 138 701K Buchwaaren, zum Versandt gelangten. Sonach hat sich die Ausfuhr um 8447 8 oder 6 Proc. gehoben. Auch die Ausfuhr nach anderen Ländern und der Ab>atz in Deurjch- land selbst ist eher gestiegen als znrückgegangen. ät. Markranstädt, 16. April. In Sachen der von Ingenieur Witte, Weißenfels, entworfenen normatspurlgen Eisenbahn zwischen Markranstädt und Pegau fand gestern Nachmittag im Saale der Guten Quelle unter Vorsitz des Herrn Bürgermeister Keil die erste Versammlung statt, die namentlich vou Herren aus Pegau und den Orten lebhaft besucht war, deren Fluren vom Bahnslrange berührt werden würden. Herr Bürgermeister Keil begrüßte das auf einer großen Karle vorgeführte Bahnproiect mit Freuden, da ein großer ländlicher Bezirk dadurch ausgeschlossen würde, der jetzt schon allein in der letzten Campagne 130 000 Centner an die Zuckerfabrik verfrachtet hat, wie Herr Tirector Schimpfs aussührte. Herr Ingenieur Witte begründete dasselbe in ein gehender Weise, veranschlagte den Bau der Bahn mit 6 bis 700000 und gab bekannt, daß aus Grund eingehender Er hebungen die Rentabilität eine vorzügliche würde. Die finanzielle Sicherstellung des Projeckcs konnte noch nicht erörtert werden. Jedenfalls wird man aber von Zinsgarantieforderungcn an die inkerejsirten Gemeinden gänzlich absehcn, womöglich aber eine Actien-Gefellschast mit 3—400 000 Grundcapital gründen und in eben derselben Höhe vierproccntige Priorilü:en verausgaben. Die Einzeichnung der Bahn auf vorgelegener Lpecialkarle geschah aus Wunsch der Versammlung wie folgt: Vom Bahnhof Markranstädt aus führt die Strecke nach Quesitz, TöNlen, Thronitz, — Schkölen bleibt rechts, Eebenisch links liegen, — Räpitz, Schke tbar, Schkorlopp, Kitzen, Hohenmölsen, — Thesau und Sitiel bleiben rechts liegen —, Werben, Slöntzjch, Pegau. Die Strecke wird 16 km lang, bekommt aller 2—3 km eine Haltestelle und mit Ausschluß von der Anfangs- und Endstation 4 Gürerabsertigungsstellen, die von dem ebenfalls gestern gewählten Ausschuß näher zu bestimmen sind. In diesen Ausschuß zur weiteren Verfolgung dieses Bahnbaues wurden gewählt die Herren Bürgermeister Keil, Markranstädt, als Vorsitzender, Rechts anwalt Baunack und Fabrikbesitzer Fischer, Pegau, Oetonomic-Jnspcctor Saupe, Kitzen, OrtSrichter Sack, Werben, Gutsbesitzer Otto, Stöntzjch, OrtSrichter Schladebach, Großjchkorlopp, Amtsvorsleher Bock, Kleinjchkorlopp, OrtSrichter Müller, Schkeitbar, Gemeinde vorstand Christel, Quesitz, und Fabrikdirector Schimpfs, Markranstädt. Dieser Ausschuß ist finanziell zu nichts verpflichtet, vielmehr kommen alle Alisaaben zu Lasten der noch zu gründenden Acrien-Gesellschaft ät. Markranstädt, 16. April. Nach einem von Herrn Ingenieur Witte, Weißenfels, entworfenen und uns vorgelegenen Proiecce soll Merseburg und Leipzig mit einer normalspurigen elektrischen und Dampfbahn so verbunden werden, daß sie alle Auendörfer berührt. Vom Bahnhof Merseburg geht sie durch die Stadt nach Tragarts. Wallendors-Pretzjch, Wcgwitz, Göhren-Zweymen, Dölkau, Gölschlitz, Möritzsch, Groß- uud Kleindölzig, Rückmarsdorf, Garmjon- schießstände am Bienitz, Burghauien, Gundorf, Bolitz-Ehrenberg, Barneck, Leutzsch, Leipzig. Der Personenverkehr soll elektrisch, der Güterverkehr mit Dampf betrieben werden. In Züschen soll wegen der dort gesörderken Kohle die elektrische Centrale erbaut werden. Bis zu den Schießständen sollen von Leipzig auv aller 10 M.nutcn Personenwagen verkehren, bis Merseburg nur aller halben Stunden. Um Concesslon zur Erbauung dieser Strecke ist bereits nachgesuchi worden. Die von dieser Strecke berührten Orte wünschen jehnlichst die Ausführung derselben und sind zu jedem Opfer bereit. *— Wurzcner Dampsmühlen - Actien-Gefellschaft, vormals Gust. Schönert zu Wurzen. Nachdem bekanntlich die ordentliche General-Versammlung beschlossen hat, das Grund kapital durch Einziehung und Vernichtung der der Gesellschaft geschenkten 50 Stück Acticn ä 1000 ^4 von 1000000 auf 950000 herabzujetzen, werden die Gläubiger aufgesordert, sich zu melden. Kammgarnspinnerei Meerane. In der am 14. er. abgehaltenen General-Versammlung wurden die Vorschläge der Ge- selljchastsvorstrher einstimmig angenommen. Die Dividende ist vom 1. Mai ad bei der „Leipziger Bank" zahlbar. Ueber den Geschäfts- gang dieses Jahres berichtete der Vorstand, daß derselbe weiter sehr befriedigend fei. *— Königin - Marienhütte , Actieu - Gesellschaft zu Cainsdorf bei Zwickau i. S. Im Jahre 1895 verschärfte sich der Preisrückgang noch weiter und kam aut ein Niveau, wie es niedriger nicht gekannt war. Wenn auch ein genügendes ArbeitSquäntum stc.s vorhanden war, so trat doch erst im Laufe und gegen Ende des zweiten Halbjahres 1895 eine allgemeine Belebung der geschäftlichen Bewegung und ein damit verbundenes Steigen der Preise ein. Leider war es aber der Verwaltung unmöglich, diese günstigeren Verhältnisse in nennenswertber Weise noch für die Resultate des verflossenen JabreS zur Geltung zu bringen, da erst das neubegonnene Jahr das Etablissement in den Genuß dieser besseren Umstände eintreten ließ. Das Eijenbahnmaterial ist in seiner Preislage fast stabil geblieben, doch hat dagegen in allen sonstigen Eiseusabrikaten, Stab- und Formeisen, eine nicht unerhebliche Steigerung der Preise stattgefunden. Um für den Hohofenbetrieb billige Erze in genügender Menge zu schaffen, wurde ein Unter-Silur des Bogtlandes geschürft uud find an ver schiedenen Stellen hoffnungsreiche Ausschlüsse gemacht worben. Die Verwaltung ist damit beschäftigt, die Vorrichtungsarbeilen für eine spätere ausgiebige Förderung fortzuführen, so daß das Werk voraussichtlich gegen Ende diese- JahreS neben anderen ihm za Gebote stehenden Erzen für den Betrieb eines Hohosens gedeckt is». Die Roheisenerzeugung, welche im Vorjahre ruhte, wird demnächst wieder ausgenommen. Die Kokerei ist in vollein Umfange und mit entsprechenden Resultaten im Betriebe gewesen. Lei der Gießerei hat ein normaler, wenn auch eiwaS schwächerer Betrieb als im Vorjahre stattgefunden. Dir Concurrenz machte sich stellenweise aufs Schärfite geltend, und wurde es un möglich, das voriahrige Resultat zu erreichen. Die Fluß stahl- und Flußeisen-Erzeugung in der Martmhütte erfuhr eine kleine Steigerung mit entsprechenden Ergebnissen. Die Produkte des Walzwerkes fanden nur die niedrigsten Preise, dir in einigen Zweigen sogar nicht die Selbstkosten deckten. Die Beschäftigung für Eijenbahnmaterial war unzureichend. Der starke Weltbetrieb im Maschinen- und Brückenbau hat aa Schärfe in 1895 nichts ein- gebüßt. Gegenwärtig liegt ein für mehrere Monate deckendes Arbrilsquantum zu normalen Preisen vor. Für den Wassrrleitungsbau kommen nur kleinere Objecte zur AuSsühruag. Größere Bauten wurden projectirt und werden im lausende» Jahre zur Erledigung gelaugen. Die Anlagen des Etablissement» erfreuen sich allseitiger Anerkennung. Der Umsaag der Leistungen und Lieferungen an feuerfesten Ziegeln rc. bester Qualität hat sich fernerhin gehoben und mußte eine Vergröße rung dieser Abtheiluug, um den Anforderungen zu genügen, vor- genommen werden. ES liegen noch für längere Zeit gute Aufträge vor. Der Jahresabschluß, ist kein günstiger; dir Verwaltung ist zwar im Stande, die ordnungSmäWgrn Abschreibungen reichlich zu be streiten, wird jedoch von der Bertheilung einer Dividende an die Actionaire absehen müßen. Für daS laufende Jahr haben sich, da auch für längere Zeit ausreichende Beschäftigung schon vor liegt, bei den angemesseneren Preisen die Aussichten besser gestaltet Um »ine schädigende Coacurrrnz durch die bayerische MaximilianS- hütte zu vermeiden, dir eia neue» ThomaS-Ttohl- und Walzwerk in der Räbe der Kvnigin-Marieabütte bei Zwickau anzulegen beab sichtigt, sind zwischen der Marirndüttr unb der MaxnnilianSbülte Verhandlungen geführt worden, welche den beiderseitigen Interessen angemessene Berücksichtigung sichern. — Der Grsommtum>otz belief sich a»f S 634021,44 gegen 8009 774,74 ^1 im Vorjahr». Oberhohndorser Forst-Steinkoblenbau-Verein. Im Geschäftsjahr 1895 betrug die Gesainintförderung 126 249 Karren (im Vorjahre 101 304l, wovon 97 846 Karren (78 447) mit 530 309 (425 315) verwerthet wurden. Der Ueberschuß stellt sich nach 35 696 .« Abschreibungen auf 71843 (37 423) und soll olgcnde Verwendung finden: 2000 'wieder als Vergütung für den Aussichtsrath, 8000 .6 zur Wiederergänzung der disponiblen Fonds, 10MO -4! als Extra-Abschreibung aus Maschinen-Conto, 50000 als Dividende von 20 .41 (10) pro Actie, was einer Ver zinsung des Aktienkapitals von 525000 ./L mit 9,52 Proc. (4,76) entspricht. Bankverein Frauienhaujeu (Kyssh.). Bei einem im Jahre 1895 erzielten Gesammtumjatze in Höhe von 8618 061,46^ wurde ein Gewinn im Betrage von 23 970 .41 erzielt, von welchem eine Dividende von 8-,^ Proc. an die Actionaire zur Vcrtheilung gelangen wird. r. Meiningen, 16. April. In einem Artikel der „Berliner Börsenzeitung" über die Thüringer Kali-Industrie war kürz lich bei Besprechung der Kalisunde in der Salzunger Gegend be, hauptet worden, die hcrzoglich-meiningensche Bergbehörde zu Saal- eld, welche die Funde von „Bernhardshall" abgenommeo habe, also sicher genau ovicntirt sei, mache im „Meioingenjchen Regie rungs-Anzeiger" ausdrücklich daraus aufmerksam, daß abbauwürdige Kalisalzlager dort nicht gefunden worden seien. — Diese Behauptung wird im neuesten Regierungsblatt als unwahr und jeder thatsäch- lichen Unterlage entbehrend bezeichnet. Eine öffentliche Mittheilung der herzoglichen Bergbehörde über die Kalisunde bei Salzungen habe weder im Regierungsblatt, noch in einem anderen Blatte stattgesunden. *— Revision des deutscb-rujiischen Handelsvertrags. Am 15. d. M telegraphirte unser Petersburger VV.-CorreiponLent, daß dortigen Blättern zufolge Rußland eine Revision dieses Handels vertrags angeregt habe. Dieses Gerücht beruht offenbar auf einer Mittheilung der „Birshewyja Wjedomosli" (Börsenzeitung), die folgendermaßen lautete: „Bel der beinahe dreijährigen praktischen Anwendung des russisch-deutschen Handelsvertrags sind nicht wenige solcher ungenau festgesetzter Puncte zu Tage getreten, von welchen die deutsche Regierung Gebrauch macht, sobald es die Interessen Deutschlands verlangen. Ueber derartige Umgehungen sind beim Finanzministerium seitens der Landwirthe, Exporteure, Berg- industriellen, wie überhaupt solcher Personen Klagen eingelaufen, die unmittelbare Handelsbeziehungen mit Deutschland unter halten. In kurzer Zeit soll, wie verlautet, unter dem Vorsitze des Gehilfen des Finanzministers Jivaschtjchenkow eine Com mission niedergesetzt werden, welcher die Revision des Handelsvertrags und überhaupt die Ausarbeitung ver schiedener Erläuterungen ausgetragen werden wird. Desgleichen sollen diejenigen Artikel umgearbeitet werden, welche je nach den Interessen der beiden Staaten ver schiedene Interpretationen zulassen. Nach dem Entwürfe eines Projectes der erforderlichen Abänderungen und Ergänzungen beab sichtigt unsere Regierung, mit der deutschen Regierung in diplo- matstche Unterhandlungen zu treten." — Um mißverstand- liehen Auffassungen vorznbeugen, weist die „Franks. Zia." jetzt daraus hin, daß diese Mittheilung eine irrthümliche ist. Eine „Revision" Les Handelsvertrags ist ebenso von deutscher wie von russischer Seite ausgeschlossen. Wahrscheinlich handelt es sich um Erläuterungen für die Auslegung der einzelnen Positionen, bestimmt für die Praxis der russischen Zollbehörden. Wie man sich erinnert, hat es anfangs deutscherseits ziemlich viel Reclamationen gegen die Entscheidungen der russischen Grenzbehörden gegeben, die vom Berliner auswärtigen Amt meistens mit Erfolg in Petersburg vertreten worden sind. Hiergegen richtet sich wohl die Agitation der russischen Interessenten, denen in üblicher Weise Lurch Lie Niederjetzung einer Commission Rechnung getragen wird. *— Griechische Anleihen. Die Vertretung des großen deutschen SckiutzcomitsS sür die griechischen Staatsgläubigcr theilt Folgendes mit: Bei den bisher in Paris gepflogenen Verhandlungen mit der griechischen Regierung ist ein ganz allgemein gehaltenes Einverständniß über dir principiellen Grundlagen zu einem Arrangement der Staatsschuld herbeigeführt worden. Nun mehr hat gestern in Berlin eine Berathnng von Vertretern der ver schiedenen deutschen Gläubigercomitss stattgesunden, in welcher man sich über die hauptsächlichsten Puncte verständigte, welche dem deutschen Delegirtea als Instruction bei den nunmehr weiterhin zu führenden Tetailvcrhandlungen an die Hand zu geben sind. tzPenfionscasse für landwirthschaftliche und gewerb liche Beamte und Lehrer. Aus dieser im Jahre 1886 ge gründeten Pensionscafse wurden im Jahre 1895 an sechs Hi den Ruhestand getretene Cassenmitglieder 5460,25-41 und an 11 Witlwen und 14 Kinder 5992,90 Pensionen gezahlt. Die Rückgewährungen von Beiträgen an ausgetretene Mitglieder, welche ihre die Cassen- mitgliedschaft begründenden Stellungen aufgaben oder die Staats dienerei genschaft erlangten, betrugen 792,76 An Mitgliedsbei- wägen wurden 34 814 57 X und an Emkaufsgeldern für vor dem Beitritt zur Pensionscafse in öffentlicher Dienststellung erworbene Dienstjabre 6270,18 vereinnahmt. Der Berinögensbestand der Casse bezifferte sich am Ende Les verflossenen Rechnungsjahres auf 474 996,04 und die Zahl der Mitglieder betrug 254. *— Tran.Satl an tische Güterversicherungs-Gesellschaft in Berlin. Ter Geschäftsbericht für das Jahr 1895 lautet wie folgt: Eine Reihe von Totalverlusten und schweren Havarien bester Dampfer-Rificos, die mit dem Untergange des Schnelldampfers ,Elbe" begann und an denen die Gesellschaft mit ihrem Maximum betheiligt war, ließen schon im Laufe des Jahres vorausiehen, Laß das Ergebniß kein günstiges sein könne, zumal der Prämiendruck eine Erholung erschwerte. Dos hat sich beim Abschluß bestätigt, denn trotz der erfreulichen Ausbreitung der Geschäfte, durch welche eine beträchtliche Mehreinnahme erzielt wurde, ergiebt sich pro 1895 nur ein Ueberschuß von 134 052 aus welchem 15 Procent Dividende verthcilt werden können. Das neue Jahr bietet bis soweit erfreulichere Aussichten, da die znrückgestellten reich lichen Reserven einen namhaften Ueberschuß ergeben und der bisherige Verlauf der Geschäfte ein normaler zu nennen ist. Ueber die Einzelheiten des Abschlusses ist Folgendes zu berichten: Die vorjährige Gesammteinnahme betrug 2 3Ä 588 -E, die dies jährige 2 921 722 .41, Lie Gesammtausgabe incl. der Reserven im Vorjahre 2 111 596 die diesjährige 2 787 670 Die Prämien einnahme beträgt 2425115 -41 gegen 1893 037 ^1 im Vorjahre. Die Schiisrn, 4151 Fälle incl. 110 Totalverluste gegen 3123 Fälle incl. 61 Totalverluste im Vorjahre, betragen brutto 2172 662 .41 gegen 1 521749Bon diesen Gesammtschäven sind am Jahres'chlusse 382 Fälle gegen 430 Fälle im Vorjahre unerledigt geblieben, wofür in ge wohnter Weise wie auch sür die noch nicht abgelaufenen Versicherungen reichliche Reserven zurückgestellt worden sind. Tie 110 Totalverluste vertheilen sich auf 59 Dampfer, 43 Segler, 6 Kähne und 2 Post sendungen, von denen 35 gesunken, 37 gestrandet, 10 verbrannt, 8 verschollen, 4 condemnirl, 3 wrack sind und 13 Lurch Eollision vernichtet wurden. In der Bilanz stehen an Debitoren sür Bank guthaben 172530 ^1, welche bei 11 Bankstellen der Gesellschaft ein gezahlt sind. Letztere gehören zu den ersten und sichersten. 393 466 Mark betreffen Prämien von Agenturen, Guthaben bei Rückversiche rungs-Gesellschaften rc. Die Ereditoren weisen 217 808 -41 auS und betreffen hauvtsächlich eine Forderung der Sächsischen Rückoersiche- rungS-Grsellschast für Rückversicherung-Prämien. Ueber LaS Wechsel- conto sind bi» Ende des Jabre» einschließlich de» Vortrags 228 Abschnitte im Betrage von 325 358 gegangen, wovon auf das neue Jahr 29 Abschnitte mit 66 266 ^1 übergehe». Dir Hypo- theken ennprechen den statutarischen Anforderungen; sie und die übrigen Anlagen in Wertbeffecten weisen einen Werth von 1519 814 Mark nach. *— Allgemeiae Local» und Straßenbahn-Gesell schaft in Berlin. Die General-Versammlung beschloß dir Er höhung des ActiencapitalS um 2500 000 Ter Vorstand wurde ermächtigt, der Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft die neuen Aktien zu einem Courfr vou 122'/, Proc. zu überlassen, mit der Maßgabe, daß diese Gesellschaft eine Million Mark der neuen Actirn den alte» Actioaaireu zum Uebrruahmeprei» von 122'/, Proc. überläßt, so daß aus 5000 ^1 alter Amen eine neue Actie von 1000 ^1 zu be ziehen tst. *— Actieu-Zuckersabrik Lützen Auf Antrag der Herren Fleischhauer und Genossen ist auf den 8. Mai d. I. eine außerordent liche General-Versammlung anberaumt wordeu, welche über den Antrag einer Aeaderung de» A. 47 der Statuten in folgender Fassung Beschluß zu fassen da«: 1) Wenn der Mindestpreis für Pflichirübeu (pro Lentner 90 -H) erreicht ist, dann fließen 5 Proc. de» Jahre-» gewinne- in den Reservefonds der Gesellschaft bis dahin, wo der Reservefonds 50 Proc. de- Grundcapital» erreicht hat. 2) Sodann erhallet, alle Aktien ein» Dividende von 5 Proc. de» ringezabltrn Grundcapital». 3) Hieraus Aufbesserung de» Preise- der Pflicht rüden bi» 1,20 -41 pro Lentner. 4) Bleibt in gleicher Fassung wie bi»h«r, Ferner ist über den Antrag: Erhöhung brr Pflichtrübrn- gelder für Lie Campagne 18S5/S6 pro Teutuer aus 90 -4 zu be schließen. - Mugtzkbitrg, 16. April. Ja der heutigen General-Versamm- luug des Magdeburger Bankvereins wurden sämmtliche An träge der Verwaltung genehmigt. Cassel, 16. April. Die noch im Umlause befindlichen 3'/,proc. Obligationen der Landescreditcasfe, SerieXVI, im Betrage von 30 Millionen Mark sind soeben aus den 1. Sep- teinber er. gekündigt worden. Den Inhabern der Stücke wird die Convcrsioil in 3'/,proc. Obligationen freigestellt. Nassau-SelterserMineralquelleu, Actien-Gesell- jchast zu Ober-Selters. Der Bruttogewinn belief sich im Jahre 1895 auf 75 854,15 .41 Hiervon gehen ab: Handlungs-Unkosten 10 757,52 .41, Abschreibungen 22 300 ^1, Urberweisung an den Reservefonds 3162,82 desgleichen an den DelcrederesondS 3000 Tantieme an den Aussichtsrath und Director 3130,26 .41, Grati fikation an Beamte 1200 .6, 12 Proc. Dividende — 28728 ^1, Saldo 3o7o,o<) —41 * Arantfurt a. M., 16. April. Nach der „Frks. Ztg." werden seitens der Berliner Bankfirmen Vorbereitungen getrosten, sofort nach Inkrafttreten des neuen Börjengefetzes ein grotzes Cou» lissenhaus in Brüssel zu errichten. Das Capital im Betrage von mehreren Millionen Mark fei bereits gesichert. DaS neue Haus soll sich hauptsächlich mit dem Handel in solchen Werthen befassen, welchen durch das neue Börsengejetz der deutsche Ultimomarkt ver schlossen werden könnte. Actien-Gesellschast „Mainkette" in Mainz. Daß der diesjährige Abschluß trotz der geringeren Einnahme sogar besser als der vorjährige geworden ist, erklärt sich aus dem kleineren Reparaturenconlv und aus der Ausdehnung der Kettenschiffsahrt bis Lohr, welche es ermöglichte, die Kettendampser voll zu beschäftigen, wodurch die vom hessischen Staate garantirte Strecke Mainz-Aschaffen- burg wesentlich entlastet wurde. Immerhin war das Ergebniß auf der letzteren Strecke nicht ausreichend, um aus dem Betriebe auf derselben eine 5proc. Verzinsung des Anlagecapitals zu erzielen, weshalb mau auch diesmal wieder genöthigt war, dir Hilfe des Staates in Anspruch zu nehmen und einen Zuschuß von 15 527 zu beantragen. Nachdem nun schon seit Jahren durch einen ge regelten Kelicnichiffsahrtsbetricb andere, bessere Bcrkehrsverhältnisse geschaffen worden sind, wäre es wünschenswcrth, wenn für die ganze Strecke Frankfurt-Lohr ein nach gleichen Grundsätzen ausgeardtiteter Tarif zur Einführung käme. Ein solcher Tarif, welcher den ver- chiedenen Stromverbältnissen der oberen und unteren Strecke Rech nung tragen soll, ist in der Ausarbeitung begriffen und wird im Lause dieses Jahres den Negierungen von Preußen, Bahern, Hessen und Baden zur Genehmigung unterbreitet werden. Nach dem Ge winn- und Verlust-Conto beträgt der Bruttogewinn 93 299 von dem 50 346 zu Abschreibungen verwendet werden, so daß ein Reingewinn von 42 953 verbleibt. Beantragter Staatszufchuß 15527 Summa 58 480 -41 Dem Reservefonds sind zuzuweisen 5 Proc. — 2924 verfügbarer Betrag 55556 für den fol gende Verwendung stattsindet: 5 Proc Dividende für 1000 Acticn der Serie I L 25-41 — 25 0.0^1, 5 Proc. Dividende sür 1000 Aclien der Serie L. II L 17,50 — 17 500 ^l. Summa 42 500 Der AufsichiSrath erhält 2924 *— Aachen-Mastrichter Eisenbahn. Für 1895 soll eine Dividende von 2'/« Proc. (im Vorjahre 2'/- Proc.) in Vorschlag ge- bracht werden. Bergbau-Actien-Gejellschast „Pluto" in Esse». Nach dem Geichästsbcr cht für 1895 in der wesentlich höhere Ge- wiun hauptsächlich den höheren Verkaufspreisen zu verdanken, die für Kohlen auf Schacht Ttues um 6,94 Proc., aus Schacht Wilhelm und Schacht III um 6,45 Proc., für Coaks um 5,55 Proc. stiegen. Denn die Kohlenförderung ging in Folge der vielen Absatzstockungen und in Folge der Einschränkung der Förderung im Kohlen-Syndicat um 2,41 Proc. auf 618 438 t zurück, während der Ueberschuß um 43,21 Proc. auf 808 540 stieg. Für das laufende Jahr ist in Folge der Inbetriebsetzung des Schachtes III auf eine regelmäßigere Beschäftigung zu rechnen. Der bevorstehenden Anlage von Loaks- ösen auf Schacht Wilhelm, die erhebliche Geldmittel erfordert, ist bei Bemessung der Abschreibungen und eines DividendenanjchlagS Rechnung getragen worden. Im abgelausenen Jahre wurden 515 991 -4l (i. V. 489 796 ^) für Neuanlagen verausgabt. Aus dem Rohgewinn von 860090 (624 954) werden 365107 ^ (276008) Abschreibungen bestritten, an Dividende entfallen 408 000 Mark — 8'/» Proc. (i. V. 5'/- Proc. ---> 252000 -41), an Gewinn- antheile 26538 -41 (15725). Die Abschreibungen betragen 6 Proc. der bergbaulichen Anlagen. Die Gesellschaft verfügt über rund eine Million Mark Werthpapierbesitz. Ueber den Antrag des VerwaltungsrathS auf Erhöhung des ActiencapitalS behufs Ankaufs einer Kohlenzeche enthält der Bericht noch keine Mit- theilungen. *— Westfälische Bank in Bielefeld. Der Aufsichtsrath hat beschlossen und als durchaus erforderlich und wünschenswcrth angesehen, eine der Erweiterung des jetzigen Geschästsumfangrs ent sprechende Capitalerhöbung von 1500000^1 vorznnehmen, um die früher stets aufrecht erhaltene Flüssigkeit der Bank voll wieder- herzustellen. Tas Aciiencapital würde, sofern dir Vorschläge von der General-Versammlung gutgeheißen werden, sodann 6000000^! betragen. * Hannover, 16. April. Die heutige Grneral-Bersammlung der Mechaniichen Weberei in Linden genehmigte die brau- tragte Dividende von 12 Proc. *— Hannoversche Lrntralheizungs- und Apparate- Bauanstalt. Die General-Versammlung letzte die Dividende auf 8 Proc. fest. Die Direktion theilte mit, daß dir> Fabrik zur Zeit mit reichlichen Aufträgen versehen und somit auch für diese- Jahr begründete Aussicht auf rin gutes Resultat vorhanden sei. Eisenbahn Bergrdorf-Geesthacht. Dir Landherr, ichast Bergedorf hat den Grmeindevorständen in Bierlandcn und Geesthacht mitgethrilt, daß sie der Bereinigten Eisenbahnbäu- und Betriebs-Gesellschaft in Berlin die Erlaubniß zur Vornahme vdn Vorarbeiten zur Erbauung einer vollfpurigrn Eisenbahn von Berge dorf nach Geesthacht mit eventuellen Abzweigungen ertheilt habe. Hiernach scheint die Ausführung der schon lange projectirteu Bahn in sicherer Aussicht zu steden. *— Schleswig-Holsteinische Bank. Der verfügbare Rein gewinn stellt sich sür das Jahr 1895 auf 168 759 ^1 gegen 166 626 -41 im Vorjahre, wobei zu berücksichtigen ist, daß einerseits seit dem 1. April 1895 mit einem um die Resteinzahluug vou 300000 -41 vermehrten Actiencapitul gearbeitet wurde, andererseits bei der Hcider Filiale eingetretene Verluste von 7453 >1 abzu schreiben waren. AuS dem Reingewinn erhalten der Reservefonds, Direktion und AufsichiSrath je 16 297 -4! Dem DelcrederesondS werden 20000 -41 zugesührt. Dir Dividende wird mit 10 Proceut vorgrschlagcn, auf neu» Rechnung werden 7368 vorgetragen. * Bremen, 16. April. Hier gründete sich dir Deutsche Dampffischerei-Gesrlljchaft „Nordsee", die unter groß herzoglicher Zustimmung den Nordenhammer Hofru aus 20 Jahre pachtete. Man spricht vou 50 Dampfern für die Zukunft. *— Actien-Gesellschast Spinnerei und Weberei Bramsche zu Bramsche. Nach Abschreibungen von 12190^9^1 wurde 1895 ein Gewinn von 28151,51 erzielt, wodurch sich die seitherige Unterbilanz auf 26 428,41 ^1 ermäßigt. <5 Lirgnitz, 16. April. Der Kreistag Wohl au übernahm ria- stimmig die Garantien für die Lirgnitz-Kobyliurr Eisenbahn. *— Ullersdorfrr Werke. Dir Dirrüion diese- Actien- Uuternehmen- theilt uns mit, daß in Niedrr-Uller-dorf, Krei- Sorau, Niedrr-Lausitz, eine Postagentur eröffnet worden ist. E- sind daher Briefe und Telegramme an die Gesellschaft zu adressiren: Niedrr- Uller-dorf, kreis Sorau, N.-L. und bezw. NirderullerSdorfkreiSjora». Z Bekanntlich wird die obrrschlesische Industrie durch die Forderung hoher Entschädigungen für Rauchbeschädigung angreazeader Waldungen beunruhigt, seit von Tiele-Winckler seinen Procrß gegen die Hüttenwerke ,c. in seiner Herrschaft angestrengt hat. Jetzt liegt wiederein forstmäanischrS Gutachten vor, da-zur Beruhigung der Jadusiric dienen kaau. Dir Stadt Beuchen hat nämlich, um rvrnt. gegen die Hüttenwerke im Schwarzwalde Entschädigung», onsprüchr geltend zu machen, ein Gutachten von zwei EdrrSwaloer Forstautoritätrn eingeholt, und die« lautet dahin, daß der gegen wärtige Zustand de» Walde» durch Rauch nicht geschädigt wurde. Z D«r oahrilvollr Wirkung de» Agrarirrthum» macht sich auch i» den kreise» der ReutrngutSbesitzer io Preußen geltend. Der Präsident der Aasiedlungscommiision in Posen, von Witte», birg, theilte dem Verband» der deutschen landwtrthschaftltchen Ge- nossenschaftrn mit, daß sich in letzter Zeit viele schiffbrüchige Element« oone Capital und Geschick um Ansetzung auf Rrntengütern beworben haben. Sie wollten trotzdem doch hinau» und verließen sich auf StaatShilse. Natürlich bliebe der wirthschaftllchr Ruin nicht au» *— Schlesische Actien-Gesellschast für Bergbau und Ziokhütteabrtrieb Der Gewinn sür 1895 beträgt 3626 526^1; nach Abzug der Unkosten rc. verblribt ei» Rrmgewia» von 3312293-T, hiervon ab Abschreibauge» mit 701 689 verbleiben 2610604 -4t Deo drei Reservefonds werde» hiervoo 469908 zuqeschrieben, so daß eioschließlich de» Vorträge» vou 37 607 X zur Bertheilung 2178383 ^1 bleibeo. ES entfalle» aas die Stamm- uud Prioritätlactien 9 Proceat Dividende (gegen 12 Procent im Vorjahre). 60 773 .41 sollen vorgetragen werde». * Erlangen, 16. April. Die Cooftit»iruag der Aktien, brauerei Erlange», vormal- Gebrüder Reif in Erlangen, ist heute erfolgt. AufsichtSrath: Vorsitzender Georg Reif, Com- merzieurath Hertlein, Erlange», Rrcht-anwalt Vollhardt, Nürnberg, Bankier Zuckermandel (Firma: Tchlesiager-Trirr), Berlin, Bankier Arnhold (Firma: Gebrüder Arnhold), Dre-deu, Brauerridirector Henne, Frankfurt a. M. *— Oesterrrichischr Nordwest-Eiseobah». Die Besorgniß wegen des Schicksals der Nordwejibahu^Vorlage zieht a» der Börse, namentlich in Wieu, immer weitere kreise. Dir Sprculation, welche, von der glatten parlamentarisch»»» Erledigung de- Verstaatlichuags- Übereinkommens ausgehend, große Haufsecogagrmruts in Nordwest, und Elbethalbahn-Acliru eiugegangen war, schreitet nunmehr, uochdem sich bei der ersten Lesung der Vorlage im österreichische» Abgeordneten- Hause uur oppositionelle Stimme» vrruehmen ließen, in überstürzter Weise zur Lösung derselben, und da sich auch der Aktienbesitzer aus dem Kreise deS PrivatcapitalS eine gewisse Enttäuschung bemächtigt hat, so strömt von dieser Seite gleichfalls dem Markte Material zu, der sich aber gerade im Augenblicke viel zu wenig aufnahmefähig erweist, al- daß die Abgaben ohne wefrutliche Erschütterung des Preisniveaus bleiben könnten. In der That haben Norbwest- und Elbethalactien während der letzten Tage einen förmlichen Coar-sturz durchgemacht. Durch den weitaus intensiveren Rückgang der Aktien des garontirten Netzes erscheint übrige»- die bisherige, auf der vereinbarten gleich hohen EinlösungSrentr basirende nahezu paritä tische Behandlung beider Papiere seitens der Börse wieder auf- gegeben. k. 6. Oesterreichisch-Ungarische Bank. I» der letzten Sitzung Les Generalrathes wurde vom Bankgouverneur vr. Kautz über dir am 13. April d. I. abgehaltene Cousrrenz d«S Ver- handlungscomitös mit den beiderseitigen Regieruogsvertretern ein Bericht erstattet, welcher sich im Wesentlichen auf das in den osficiellcn Communiquss Enthaltene beschränkte; über den meri- torischen Inhalt dieser Vorbesprechungen näheren Ausschluß zu geben, wäre im gegenwärtigen Stadium verfrüht gewesen. * Zürich, 16. April. Der Brrwaltungsrath der Schweize rischen Feuer-BerficherungS- Gesellschaft „Helvetia" beantragt W Proc. Dividende gegen 24 Proc. im Vorjahr. *— Französische Gesellschaft sür Auer'sche Gas- brenn er. Diese- mit einem Actiencapital von 2 Millionen Francs ausgestattete Unternehmen erzielte im Jahre 1895 einen Bruttogewinn von 4,21 Milliouen Franc-, davon die größere Hälfte aus dem Waarenabsatz, die kleinere aus Betheiiigungen. Nach Abzug von rund einer halben Million Francs Spesen bleibt rin Reingewinn von 3^ Millionen Francs verfügbar, wovon 2,80 Mil lionen Francs gleich 140 Francs Dividende zur Bertheilung in Vorschlag gebracht werden. *— Falsche Hundertrubelscheine wurden ia Aaap, Kreis Kuban, entdeckt, wo sie im großen Maßstabe sabricirt wurden. Die Fälscher, von denen rS gelungen ist, zwei abzufassen, sind arretirt und die Maschinen beschlagnahmt worden. (H. B -H.) * Lontzo», 16. April. Unterhaus. Der Kanzler der Schatz, kamnier Hicks Beach legte LaS Budget vor. Darnach beliefen fick die Einnahmen im vorigen Jahr auf 102 Mlllionea Pfund und die Ausgaben, einschließlich der Nachtragscreditr, auf 98 Millionen Pfund; eS verblieb somit ein Ueberschuß von 4 Millionen Pfund. Der Voranschlag für das laufende Jahr beziffert die Ausgaben aus 100 Millionen Pfund und die Einnahmen aus 101?.'« Millionen; es verbleibt mithin ein Ueberschuß von l^« Millionen Pfund. Ge- ringe Abänderungen in der Erbschaftssteuer erfordern 200000 L und Erleichleruug einiger Beschwerden in der Bodensteuersrage 100 0(X) L; zur Erleichterung der Abgaben in der Landwirthschast sind 975000 L sowie für die jüngst vorgelegte llnterrichtsbill 43fl 000 2 zurückgesetzt worden. Es verbleibt somit für verschiedene Eventualitäten ein mäßiger Ueberschuß. HiL Beach erklärte im Lause der Budgetrede, die Einnahmen aus fremden Spirituosen nähmen ab, aus heimischen Spirituosen zu. Der Weinconsum im vorigen Jahre hätte sich wesentlich gesteigert. Die National schuld sei in 39 Jahren um l20 Millionen geringer geworden; davon kämen aus die letzte» 13 Jahre 100 Milliouen. Durch die Tilgung habe das Land einen Reservefonds, der ihm im Falle einer Noth ermöglicht, für die Bcrtheidigung des Lande» ein paar Hundert Millionen aufzubringen, ohne die Steuerlast um einen Penny zu ver mehren. Hinweisend aus dir anhaltende Zunahme der Ausgaben, betont Hicks Beach, falls dir Einnahmen keine größere Elasticität als bisher zeigten, würde England in absehbarer Zeit zwischen einer Ver- Minderung oder einer abioluten Aufhebung der Schuldentilgung und Steuererdöhung hu wählen haben. Während der letzten 50 Jahre seien die Lasten allmählich von der indirekten auf die direkte Be steuerung übertragen worden; er behaupte nicht, daß diese Politik eine irrige sei, unter ihr hätten sich die Industrie, der Handel sowie der Reichlhum des Landes außerordentlich entwickelt; es frage sich jedoch, ob in Zukunft bei der anhaltenden Zunahme der Ausgaben das Land die retzige Finanzpolitik beibehalten könne. *— Zum Handelsverkehr mit England. Die 1892 von der Londoner City unter Mitwirkung der Londoner Handelskammer errichtete Londouer Schiedsgrrichtskammer versendet — natürlich in englischer Sprache — an die deutschen Handelskörper, schäften ein Rundschreiben, durch welches sie die deutsche Handelswrlt zu bewegen sucht, in Hinblick aus die in dem Rundschreiben ge schilderten Vorzüge des schiedsgerichtlichen Verfahrens ihren Londoner Verträgen die Bestimmung einzuverleibe», daß alle Streitigkeiten geNaumem Schiedsgericht zu unterbreiten seien. Dazu bemerkt die „Köln. Ztg." sehr richtig: Ueber die Zusammensetzung und die Thätigkeit der Londoner Schiedsgerichtskammer liegen uns nähere Miltheilnogen nicht vor; wir wollen aber hoffen, daß sie un parteiischer und vom Deutschenhaß freier ist, al» die politischen Kreise Englands sich anläßlich der TraaSvaal-Frage gezeigt haben. Sonst möchten bei ihre» Richtersprüch«» die deutschen Parteien schlecht wegkommen. 88 Verein gegen Reclame-Unfug. Ja Großbritannien und den Bereinigten Staate» hat die Ueber treib ung des Anzeigewesens, insbesondere die Verhunzung der Natur durch Anbringung von Plocate» u. s. w. auf Felsen, Bergen, Bäumen, ja selbst neuerdings im Wasser, so zugr»ommrn, daß sich soebeo ia London rin „Nationaler Verein zar Ver minderung de» Mißbrauch« der üffeatltchra Anzeigen" gebildet hat. * Melborae, °14. April. (Kabel-Telegramm der „Broken Hill Proprietary Company".) WochruauSbeutr au» 7S78 t Erz 461 t Blei und 145450 Unzen Silber. * Aotzanuesturg, 16. April. (Meldung de» .Fkeuter'schen Bureau»".) Die Vertretung der Bergwerke beschloß, rinra Ausschuß zur Prüfung der gaozra Verfassung dieser Körper schaft riuzusetzen. Zahlungs'Ginstellrmgen re. »timen W R. wrzrmann, <L--nt»iNt w. O. Mallckot, p-ufm-o» Baur, Saulm-ea UbrabuM ck-dea, tk.nfmaiw Säet Atter, K«ufin«ari M. »r««rr L Simon,«chotzw-Fdr^SUr,et A P. Vu,l». »uwSesi^r AEi, Do nii, »r»ie>«U»«. Ho»^ nxk Durch S»a«,»vrrGleich »»kietzabrn: De» goncurterrledr« Ubrr de» B rmSoen dr< lkonftnonn« und Drbwoarcn« !-tritouten Herl Leo» «rtztach m «ncheebech, «iieieich Zeh. der girma H ir tzereer »a« «oime der tzzrma Vr»dd«<k 4d V» des c»«< «ech»r»a Q»«a« * Wien, 16. April. Dir Firma verahard Engel L Co, Veloortuch-Fabrikanten in Brünn, Ramiest »ad Ldrudtn, wollen liquidireu. Eine Gläubiger-versawaUaug wmde auf den lb. April zuiammenberufe». (Frlf. Ztg.) * Wien, lk. April. Di« Teppichfirma tzritzel L Goldstein ist insolvent uud strebt eia Arrangement an. Die Passiven betragen 120000 Gulden, der Activftaud ist unbekauot (v. Z.) Dir Manofactorwoarenfirma Michele Delvecchio in Aucooa stellte mit 230 000 Lire Schulden di» Zahlungen rin. Da» A»»land ist betheiligt
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