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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 07.07.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-07
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980707020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898070702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898070702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
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Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-07
- Monat1898-07
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Tillett i» Antwerpeo bei dem dortigen Streik der Dock arbeiter gesetzlich war oder nicht und welch« Entschädigung di« belgisch« Regierung eveuturll zu zahle» hat. Rußland. * Petersburg, k. Juli. Königin Olga von Griechen land ist heute zum Besuch ihrer Mutter, der verwiltwcten Großfürstin Konstantin, in Pawlowsk ringrtroffeu. Orient. Pra-ram» be» Röntg» Alexander. * Belgrad, 6. Juli. (Tel.) König Alexander hielt heute nach Ueberreichung der Adresse der Sknpschtina an die Abgeord neten «ine Ansprache, in welcher er e» als seine unum stößliche Uederzrugung brzeichurte, daß Partriregierungen für Serbien schädlich seien, und den festen Ent schluß kundgab, eine neutrale Regierung aufrecht zu halten, welche das Land in stabiler, konservativer Richtung leiten werde. Die Parteiregimes, namentlich daS radikale Regime, hätten dem Lande viel Unzuträglichkeiten und Verwirrung gebracht. Die Radikalen hätten das Land mit Schulden von über 200 Millionen überhäuft, ohne irgend cinr dauernde Investition zu schaffen; hingegen seien mittels der vor dem radikalen Regime aufgenommeneu 200 Millionen dem Lande Eisenbahnen und eine militairisch» Ausrüstung beschafft und die Agrarschulden getilgt worden. Die Männer, welche sich als Führer der radikalen Partei gerirten, seien Leute, welche nimmermehr zur Regierung zu berufen er fest entschlossen sei. Niemand solle sich mehr vor radikalen Brandstiftungen und Mißhandlungen fürchten, denn solche Zeiten kehrten nimmer wieder. Hierfür bürge auch der Um stand, daß König Milan daS Oberkommando über die Armee übernommen habe, waS er nie gethan hätte, wenn die Möglichkeit bestände, daß Radikale je an daS Ruder ge langen. Die Rede deö Königs machte auf die Deputaten tiefenEindruck und wurde mit begeistertem Beifall ausgenommen. Kreta. * Saustanttnapel, 6. Juli. (Telegramm.) Der russische Botschafter Sinowjew hatte eine Unterredung mit Tewfik Pascha. In dieser Besprechung erklärte der Letztere, die Pforte könne bindende Abmachungen in Bezug auf Kreta seitens der vier Großmächte (England, Rußland, Frankreich und Italien) nicht entgegennehmen, da die Pforte nicht vier, sondern sechs Großmächte kenne, die allein befugt seien, nach den Vereinbarungen vor dem Kriege wegen Kretas mit ihr zu unterhandeln und etwaige Entscheidungen legal zu treffen. A. Konstantinopel, 6. Juli. (Tel.) Die Meldung, Rußland habe verlangt, daß die vorläufige Verwaltung der Insel einem Ausschuss« der christlichen kretischen Natio nalversammlung übertragen werden solle, wird seitens der russischen Botschaft für unrichtig erklärt. Der russische Antrag geht vielmehr dahin, daß die Verwaltnng einer von den Admiralen einzusetzenden Commission europäischer Beamter übertragen werde, welcher ein Ausschuß der kretischen Nationalversammlung als Bei rath zur Seite treten soll. Die Nationalversammlung ist am Montag auch bereits zusammengetreten, um über die Einzelfrageu hinsicht lich ihrer Mitwirkung bei der vorläufigen Verwaltung zu berathen. * Konstantinopel,6. Juli. (Telegramm.) DerSultan verlieh dem Ersten Secretair der russischen Botschaft den Großcordon dcS Medjidje-Ordens, sowie einer Anzah russischer Beaniten weitere OrdenSauSzeichnuugen. * Tinaja, 7. Juli. Der Fürst und die Fürstin von Bulgarien sind gestern Abend zum Besuche des Königs und der Königin von Rumänien hier eingetroffen. Am Bahnhose wurden der Fürst und die Fürstin von dem Könige und der Königin, dem Prinzen und der Prinzessin von Rumänien und von Anderen empfangen. Amerika. Annexion Hawaii». * Washington, 6. Juli. (Telegramm.) Der Senat nahm mir 42 gegen 41 Stimmen den Beschlußantrag betreffs der Anneetirung Hawaiis an. Revolution in Uruguay * Montevideo, 7. Juli. (Telegramm.) Die Rädels führer bei dem jüngsten Aufstande, bürgerliche und mili- tairische, unter letzteren 8 Generäle, sind nach Buenos Aires gebracht worden. Zum Berständniß der Revolution möge hier bemerkt werden, daß e» Wohl für die gegenwärtigen Machthaber in Montevideo nicht mühelos sein wird, den jetzigen Zustand aufrecht zu erhalten; denn eS ist anzunehmen, daß die mit dem gegenwärtigen Stande der Dinge i» Uruguay Mißvergnügten keineGelegcnheit zu einem neuen Aufruhr unbenutzt lassen werden. Wie erinnerlich, erklärte Präsident CuestaS am 10. Februar d. I. den Congreß für aufgelöst und setzte einen Staatsrat ) zu seinem Beistände ein. Im Mai d. I. wurde dann von einer Militairverschwörung berichtet, an deren Spitze Genera Esteban stand, derselbe, der auch den neuesten Ausstand führte. Wir gemeldet, soll die Seele der jüngsten Bewegung vr. Julio Herrera gewesen sein, welcher 1890—1894 die Präsidentschaft iunegehabt hatte. In seiner Hoffnung, im März d. I. wiederum zum Präsidenten von Uruguay erwählt zu werden, sah sich Herrera getäuscht, da CuestaS den Congreß, dessen Mehrheit allerdings für Herrera war, rechtzeitig auflöste. Seitdem scheint Herrera auf einen Gewaltstreich gesonnen und intriguirt zu haben, der aber für diesmal vereitelt ist. Gegen die Mouroedoctrtn. kl. Buenos Aires, 8. Juli. (Telegramm.) Die Rede de» nordamerikanischen Senator» Morgan, worin derselbe den jetzigen Krieg nur al» Einleitung zur Erreichung einer völligen Hegemonie über ganz Amerika bezeichnete, hat in Argentinien eine tiefgehende Erregung hervorgerusen. Der Abgeordnete Jrrigoyen meldete eine Interpellation an, worin die argentinische Regierung veranlaßt werden soll, eine Sch u tz v e r e i n i g u n g der lateinischen Staaten Amerika» gegenüber der Ausdehnungspolitik des Aankee- ihumS in Vorschlag zu bringen. Neues Theater. Leipzig, 7. Juli. Einen weitaus vorthrilhafteren Ge- .ainmteindruck al« am letzten Sonntag die .Walküre" hinter ließ die gestrige Ausführung de- „Siegfried". Kann mau sie auch nicht in allen möglichen Superlativen preisen oder al» vorzüglich gelungen hinstellen, so bot sie doch nicht Anlaß zu so vielfachen Ausstellungen, wie die recht mittelmäßige Wiedergabe vou de» „Ringe»" erstem Tag. Den jungen Sieg fried saug und spielt« Herr Merkel, Alle» in Allem ge nommen» befriedigend; namentlich im ersten Aufzug hatte der Künstler recht glückliche Momente. Den Kampf mit dem Wurm macht sich Herr Merkel etwa» allzu bequem und leicht; Siegfried hat nach Wagner'» ausdrücklichen Vor schriften mebefach Sprungbewegungen auSzuführen. Die glaubte sich Herr Merkel versagen zu dürfen, so daß Siegfried'» Kampf mit Fafnrr, obwohl der Wurm beträchtliche Massen von Dampf und Gluth au» seiner „zierlichen Fresse" sprühte, eher einem grmüthlicheu, wenn auch nicht ganz ungefährlichen Intermezzo glich. Vielleicht liegt'» auch mit daran, daß e» der Technik bi»her noch nicht gelingen mochte, einen völlig Wagner'» Anforderungen entsprechenden, hinlänglich bewej lichen Wurm zu construiren. Bei dieser Gelegenheit sei am) bemerkt, daß Fässer nicht so sehr zu singen, al» vielmehr »u »brülle»- Hit; Herr» Neldel'» Baß langt trotz de- Sprach ¬ rohr» dazu nicht auS. Don dem in den Wurm ver wandelte» Riesen verlange» wir auch die dröhnende, raube Stimme de» Riesen. Im letzten Aufzuge, sowobl bei der Begegnung mit dem Wanderer, wie nach Brünnbildens Erweckung, versagte Herr Merkel gesanglich wie darstellerisch erheblich gegenüber seinen Leistungen in den vorangegangenen sluszügen. Herr Merkel erscheint mir stimmlich überhaupt wenig zur Darstellung des jungen Siegfried prädestinirt, im lffect neigt des Künstler- Organ zu einem Vibrato und er hält sogleich dabei eine leichte Beimischung von weichlicher Tonfärbung: DaS kennt Jung-Siegfried nicht. Für diese timmliche Eigenart ist freilich Herr Merkel jetzt schwerlich mehr verantwortlich zu machen. Störend wirkt aber daS ast ängstliche Bemühen, den Tactstock deS Capellmeister» ja nicht auS den Augen zu verlieren. Den wandernden Wotan gab gestern der großherzogliche Kammersänger Herr Fritz Plank auS Karlsruhe. DeS Künstler- Wirken ist von Bayreuth her oft genug gewürdigt worden, daß wenig über seinen Wanderer für beute zu sage» übrig bleibt. Den Höhepunkt seiner GesangSkunst hat Herr Plank bereits beträchtlich überschritten; die Tiefe ist matt und farblos, nur die höhere Mittellage weist noch in einigen Tönen darauf hin, wie markig und glanzvoll des Künstlers Organ — gewesen ist. Für nicht übermäßige Ansprüche bot Herr Plank immerhin noch als Wanderer auch darstellerisch eine abgerundete künstlerische Leistung; thurmboch steht er jedenfalls über unserem letzten Dresdner Gast, Herrn Sckrauff. Die übrigen Partien boten nichts Neues. Längst aner kannt sind der Mime des Herrn Marion und der Alberich deS Herrn Schelper. Unsere ersten Hofopernbühnen dürften sich glücklich preisen, könnten sie ein solches Nibelungenpaar ihr Eigen nennen! Frau DöngeS als Brünnhilve ver mochte wenig zu erwärmen, — wurde sie doch selbst nicht warm al» Brünnhilde! Wer nicht selbst die Begeisterung im eigenen Herzen trägt, wird auch Andere nicht begeistern. Mit der Partie der Erda fand sich Frl. Osborne recht gut ab. Verwunderlich war in ihrem Gesang diesmal der recht unvermittelte Wechsel in den Registern. Die Stimme deö Waldvogels sang Frl. Alten mit nicht immer besonders deutlicher Textaussprache. Ob das Wagner so gewollt haben mochte?.... Alle Anerkennung verdient die Kunst deS Herrn Oberregiffeurs Goldberg; das schwierige Problem des Kampfes vor Neidhöhle wird sie sicherlich auch noch lösen! Treffliches bot wiederum daS Orchester mit seinem thalfrohen Siegfried Herrn Capell meister Panzner an der Spitze, der mit umsichtiger, ener gischer Hand das Ganze leitete und zusammenhielt. Daß mit den Darstellern auch Herr Panzner erscheinen mußte, ist ein erfreulicher Beweis, wie sehr man die LeistungSkrast dieses Künstlers schätzt und rühmend anerkennt. Th. Cursch-Bühren. Theaterabend der Leipziger Finkenschaft. Leipzig, 4. Juli. Die „Literarisch-dramatische Abtheilung" der „Leipziger Finkenschaft" hatte im Saale des Etablissements Batten berg eine Theaterauffiihrung veranstaltet, bei welcher ein Stück von Otto Erich tzartleben gespielt wurde, das bisher in Leipzig noch nicht Uber die Bühne ging, wohl aber in Wien, Mün chen u. s. w. nicht ohne Erfolg gegeben worden ist. Wie in dec „Lore" Hartleben's, so ist in der Eomödie „Die Erziehung zur Ehe" der einzige Vorzug die scharfe Charakterzeichnung. Dort wie hier echte Typen des Berliner Volkslebens, wahr, aber widerlich! Dort wie hier eine anrüchige Liebesgeschichte, der es an einem dramatischen Abschluß gebricht. Während in „Lore" das „Verhältniß" sich zwischen einem Berliner Referendar und einer Spree-Grisette abspielt, ist es i-n der „Erziehung zur Ehe" wieder einmal eine Geschichte aus dem Studentenleben, das Hartleben schon in seinem Drama „Ein Ehrenwort" als Basis benutzt hat. Der Student Günther hat intime Beziehungen zu der Buchhalterin Meta Hübcke, läßt die 'Geliebte aber auf Zureden der Mutter im Stiche, um sein Herz einer reichen Fabrikantentochter Bella König zu schenken. Daneben macht der Don Juan noch einem Stuben mädchen den Hof, was für die Ehe zwischen Günther und Bella recht tröstliche Aussichten eröffnet. Hartleben läßt unS aber gar nicht erfahren, wie sich die Zukunft dieses Liebespaares gestalten wird. Wir müssen uns damit begnügen, zu sehen, wie Meta Hübcke gleich der Berliner Lore ein neues Verhältniß mit einem Herrn von Böhling eingeht. Der Ausgang ist gewiß auch aus dem Leben gegriffen, denn es tröstet sich die verlaßene Liebe oft schnell genug durch entsprechenden Ersatz, warum aber Hartleben eigentlich die ganze Afsaire auf die Bühne gebracht hat, vermag Niemand einzrr- sehen. Sein keckes, frisches Talent spricht auch aus diesem Werke, aber es vermag ein nachhaltiges Interesse nicht zu erwecken, es steht tief unter des Dichters einaktiger Eomödie „Die sittliche For derung", in welcher, wie in „Angele", doch wenigstens gesellschaftliche Probleme zu lösen — versucht werden. Das Stück war durch Herrn Regisseur LudwigAlkan ganz flott einstudirt worden. Er spielte zugleich die Rolle des Dresdner Onkels Günther, der seinen Neffen auf die rechte Bahn bringen soll, dazu aber wie der Bock zum Gärtner paßt, recht charakteristisch. Die Mutter Günther sand in Elly Holm eine gute Vertreterin, und Arthur von Gerlach zeichnete in dem Hermann Günther einen jugendlichen Genußmenschen, dem jedes moralische Empfinden abhanden gekommen. Rosa Pet tag spielte die verlassene, schnell aber wieder getröstete Buchhalterin Meta lobenswerth, und auch ihr neues „Verhältniß", der Herr von Böhling, sand in Herrn Alfred Hartmann einen geschickten Darsteller. Der stuck, jur. Moritz Lange, die Suse Günther und die Bella König wur den von Herrn Rudqlf Rüchter, Lina Schulz und Rosel Holm ebenfalls ansprechend wiedergegeben. Gute Komik entwickelte die Zimmervermietherin Buschmann (Helene Zscho- pik). "Ihrem Sohne Hung gab Herr Johannes Weinold markante Züge und auch das nach Jbsen'schem Muster gezeichnete Stubenmädchen der Claire Derbly verdient Anerkennung. Daß wir an die Ausführung natürlich nicht den Maßstab anlegcn können, den wir an ein Ensemble von Künstlern anlegen, bedarf wohl nicht erst einer Versicherung. Herm. Pilz. Gerichtsverhandlungen. Königliche» Landgericht. Strafkammer IH. s. Leipzig, 7. Juli. Der Imuekendtebstahl im Steinernen Hans zu Karlsbad beschäftigte deute die Strafkammer 111 des königlichen Landgerichts. Den Vorsitz führte Herr LandgerichtSrath Barth, die königliche Staatsanwaltschaft vertrat Herr Staatsanwalt vr. Dürbig, die Vertheldigung lag in den Händen der Herren Rechtsanwälte Hillebrand und Bernhard Freytag. Auf der Anklagebank befand sich der am 19. September 1867 in Rehoss in Westpreußen geborene vormalige Schlosser und spätere Versicherungs agent Balerian Leo Rudolf Krause, der der Unterschlagung und de» Einbruchsdiebstahls, und dessen Ehefrau, die am 7. Sep« tember 1869 in Wesenteit in Bayer» geborene Katharina Krause geb. Weinich, welche der Unterschlagung und der Hehlerei angeklagt ist. Die Krause'schen Eheleute wurden bekanntlich am 9. September vorigen Jahre» im Gasthof zum „Weißen Hirsch", wo sie mit einem sechsjährigen Knaben Quartier genommen batte», verhaftet. Kraust ist 1895 wegen Hau»friedenSbruch» in Düsieldors mit 9 ^l Geldstrafe belegt worden. Zwei Geldstrafen von 100 -ckl und 30 -4t, dir wegen Körperverletzung in Elberfeld erkannt waren, sind noch nicht vollstreckt. Der Anklagebeschluß legt zunächst den beiden Eheleuten zur Last, daß sie 2770 ^l, di« Krause al» Agent der Versicherungsgesellschaft Union eingenommen hatte, unter« schlagen haben. Weiter wird Krause beschuldigt, in der Nacht vom 4. »um k. September 1897 dem Jnwelenhändler Dobrowsky in Korl»bad mit Perlen u»d Brillanten besetzte Collier», Brachen, Ohrringe, Ringe und sonstige Schmucksachen im Werthe von 40000 bi»: 46 000 Gulden gestohlen zu haben. Den Diebstahl soll Kraus« in der Weis« au-gekiihrt haben, daß er von dem Zimmer Nr. 1 im Steinernen Hause, in welchem er sich am Abend de» 4. September unter dem Namen von Piotrow-ky »ingemlrthet hatte, die Decke durchbrach, sich in den Laden hinadließ, dort sich di« Taschen mit Pretiosen füllte, dann in seine Wohnung zurückklettert« und diese heimlich verliiß. Di« Ehefrau Krause'» soll, um diesen der Be strafung ,n entziehen und ihm di« vortheilr de« Einbruch-diebstahl« zu sichern, bet der Verheimlichung und Beseitigung der gestohlenen Sachen ihrem Mann« Unterstiitzuna und Beistand geleistet haben. An erster Stell« wurde die Ehefrau Krause'» abgehört. Während ihrer Vernehmung wurde Krause «iustweilin abgrfuhrt, da zu be« fürchten war, dqß die Kraus« iu Anwesenheit ihre» Mannes nicht wahrheitsgemäß au-sageo werd«. Sie bekennt sich nicht schuldig und behauptet, di« fraglichen 2770 hab« sie verlor«», oder sie seien ihr gestohlen worden. Zunächst wurde die Krause noch eingehender über ihr Vorleben befragt. Sie ist in Bamberg im Englischen Institut erzogen, dann zu einer Taute gelommen und später in Würzburg und München als Kellnerin thälig gewesen. 1891 hat sie in München einem Knaben dos Leben gegeben. 1892 ging sie nach Wien und trat in eine Conditorei al» Verkäuferin ein. Dort war sie l'/, Jahre thätig, dann verlobte sie sich mit dem Angeklagten, der damals ein EngroSmilchgejchäst besaß. Sech» Wochen später wurde Krause wegen Betrugs ver haftet. Man ließ ihn zwar später wieder frei und stellte das Ver fahren rin, indessen war inzwischen sein Geschäft so zurückgegangen, daß er e» ausgeben mußte. Trotzdem wurde pm 5. October 1893 geheiralhet und bald darnach nach Mont« Carlo gefahren, weil rin gewisser Hirsch ibnen gesagt hatte, daß dort der Mann viel Geld gewinnen könne. Anfang» war dem Krause auch daS Glück hold, dann aber verlor er und schließlich mußte er mit seiner Frau sich die Mittel zur Rückreise von der Bank erbitten. In Wien nahm Fran Krause wieder Stellung al» Verkäuferin an, während der Mann Agenturgefchäst« betrieb. 1894 siedelten sie nach Pest über, hier trat die Krause unter ihrem Mädchennamen aus und wurde wieder Verkäuferin in der Conditorei. Sie knüpfte hier ein Verhältniß mit dem Friseur gehilfen Z. an, der sie mehrfach unterstützte und dem sie ihren Mann al» ihren Bruder Rudolf Fischer vorstellte. Sie ist auch, nachdem Z. Pest verlassen hatte, mit diesem noch in eingehender Correspondenz geblieben. Ei» Brief, der angeblich ihr von ihrem Manne dictirt worden ist, kam zur Verlesung, in welchem die Krause g. millheilt, daß sie eine groß« Erbschaft von 10000 ^1 gemacht hätte, die sie am 1. Februar ausgezahlt bekomme. Sie würde nun in der Lage sein, ihm seine Unterstützungen zehnfach zucnckzahlen zu können. Aus Befragung des Herrn Staatsanwalts gab die Krause an, sie hätte thatsächlich im Frühjahr 1894 von einer Tante 1000 ^ll geerbt, ihr Ehemann habe da» Geld aber ohne Einwilligung genommen und sei noch Monaco gefahren, nach sechs Wochen sei er mit 3000 zurückgekommen, dann wieder fortgereist und Hobe »un daS Geld wieder verspielt bis aus 7K Frc». Im März und April 1895 hat die Krause auf Veranlassung eines gewißen Zillinsky mehrfach um Unterstützungen nachgefucht, sie hat auch ein Stipendium ans der Elisabethstiftung in Karlsbad zur Cur bekommen, wo sie wegen Magenerweiternng Aufenthalt genommen hatte. Sie erhielt auch aus der Eslerhazystiftung Unterstützung. Von März bis September 1895 lebte die Krause von ibrem Manne getrennt, der verschollen war. Erst später erfuhr sie von ihrer Schwester in München, daß Krause in Düsseldorf sich aufhalte. Krause hatte ihr eheweibliches Einbringen in Monaco verspielt, sie besaß damals nichts, nur einige Betten und etwas Wäsche. Ihr Mann habe aber in Düsseldorf schönes Geld verdient und sich eine Wirthschaft gekauft. Am 7. October 1896 habe sie von ihrem Mann 400 zur Einzahlung aus der Post und 2770 -4S zur Einzahlung auf der Reichsbank für das Bankgeschäft von S. L Co., dem Bankier des Generalagenten A., seines Vorgesetzten, erhalten. Sie hat auch die 400 auf der Post eingezahlt und dabei noch eine Postkarte im Schalterraum geschrieben. Dann ist sie mit ihrer Be gleiterin kurze Zeit aus den Meßplatz gegangen und bat dort ein Panop- licum besucht. Als sie dann später in der Neichsbank das Geld ein zahlen wollte, sei das Portemonnaie, in welchem sie den Betrag — nur Papiergeld — verwahrte, verschwunden gewesen. Sie habe das Portemonnaie entweder verloren oder eS müsse ihr gestohlen worden sein. Sie habe auch sofort den Diebstahl aus dem Polizeicommissariat angezeigt. Kurz darauf ist Krause, obwohl ihm A. sehr günstige Be- dingungen für den Ersatz der angeblich gestohlenen 2770 >1 gestellt hatte, mit dem Knaben der Krause sortgegangen, ohne daß die Letztere gewußt haben will, wohin. Sie hat dann aber auch die Möbel und Wirthschaftseinrichtung verkauft und ist mit ihrem in der Ehe geborenen Kinde, das bald darauf verstorben ist, zu ihrer Schwester nach Würzburg gereist und acht Tage später mit ihrem Manne in Basel zusamuiengetriffsell. DaS Ehepaar ist dann nach Nizza gereist, das Reisegeld soll aus dem Erlös der Möbel (480 >ll) und einigen Hundert Mark, die Krause sich in Elberfeld gespart haben will, bestanden haben. Zunächst versuchte Krause in Nizza in geheimen Spielhöllen sein Glück und opertrte dann mit dem ge- wonnenen Gelbe in Monaco, hatte aber kein günstigeres Eraebniß als in den früheren Fällen, denn er mußte sich das Geld zur Rückreise wieder von der Spielverwaltung geben laßen. Auf den wiederholten Vorhalt deS Vorsitzenden, daß ihre Angaben nicht recht wahrscheinlich seien, erklärte die Krause wiederholt, sie hab« die 2770 entweder verloren oder sie seien ihr gestohlen worden. Hieraus wurde Krause wieder eingeführt und derselbe mit dem Ergebniß der Vernehmung bekannt gemacht. Er bestätigte in der Hauptsache die Angaben der Mitangeklagte», bestritt aber, daß er beim zweiten Besuch Monaco- 3000 mit nach Wien gebracht habe. Er habe zwar über 16 000^4 bereits gewonnen gehabt, die selben seien aber wieder verloren gegangen. Nicht er habe sich für ihren Bruder Rudolf Fischer ausgegeben, dies habe immer seine Frau gethan. Dieser schreibt er auch die Anfertigung de» Briese» allein zu. Er habe sich von Wien nach Düsseldorf gewendet, da er dort bekannt gewesen sei, weil er beim dortigen Ulanenregiment capitulirt hatte. ES wird dann eingehend der Fall der Unter schlagung erörtert, wobei Kraust noch hinzufügt, daß er im „General-Nnzeiger" für Elberfeld durch Annonce eine Belohnung von 300 .eil für Wiedererlangung des Geldes ausgesetzt habe. Auf fällig erscheint, daß Krause so kurz nach dem Verlust — 16. Octobrr — verschwand, angeblich weil er durch daS Mißtrauen A.'S in Elberfeld unmöglich geworden sei. Er wollte nach Monaco, um dort sein vor drei Jahren erfundenes System auSzubeuten. (Die Verhandlung dauert fort.) Sport. * Twinemirnde, 6. Juli. Bei dem Handicap Travemünde- Twin emünde errangen 1. Preis „Klabautermann", 2. „Luna", 3. „Liebe", 4. „Berolina", 5. „Mathilde", 6. „Vetly III", 7. „Komet", 8. „Varuna" und 9. „Ortrud". vermischtes. -!c- Lntzc», 5. Juli. Vorgestern fand im Gasthause zu Kleincorbetha ein Sternschießen statt. Zu dieser Festlichkeit hatte sich auch ein 23jähriger Ziegeleiarbeiter aus Weißenfels eingefunven, welcher einem Dienstmädchen auS dem benachbarten Oeglitzsch auflauerte, um eS zu erschießen mit einem Revolver, den er bei sich führte. Als man ihm die Waffe entreißen wollte, ergriff er die Flucht; bald wurde er aber eingeholt und wahrend der Nacht im Gasthofe in sicherem Gewahrsam gehalten. Bei seiner Vernehmung durch den Gendarmen, welche gestern Morgen stattfand, gestand der Unhold seine verbrecherische Absicht ein und erklärte auch, daß er auf seine Verfolger geschossen haben würde, wenn er nicht auf der Flucht gefallen wäre und inan ihn infolgedessen sogleich er griffen hätte. Der rohe Bursche wurde von dem Gendarmen nach Weißenfels ins Gesängniß abgeführt. Döllnitz (SaalkreiS), 6. Juli. Ein Radfahrer, welcher dieser Tage vor dem drohenden Gewitter Obdach suchte und deshalb in sehr schnellem Tempo den schmalen Fußsteig nach Lochau passirte, stürzte kopfüber in den ziemlich tiefen Straßengraben und blieb besinnungslos liegen. Passanten, welche den Verunglückten fanden, übermittelten die Ueber- führung desselben in ärztliche Pflege. Die Verletzungen sind sehr schwere. ----- Welsicnfels, 6. Juli. Innerhalb weniger Wochen lieferten Schulkinder 33 vorgeschichtliche Funde, bestehend in Steinmessern, Steinbeilen, darunter drei mit Stiellock u. s. w, ab, dir sie am Fichtenbolze und an der Thierbacher Wand bei der Feldarbeit aufgelesen haben. --- Altenburg, T -A, 6. Juli. Nachdem von der Be hörde der Bau eine» neuen Technicum - Gebäude» genehmigt worden ist, wird nun bereit» tüchtig daran gearbeitet, so daß der Umzug spätesten» am 15. Mar» 1899 statlsinden kann. DaS Gebäude, welche» eine der Zierden unserer Stadt werden wird, kommt Anfang der Münsaer Linden zu stehen. Es enthält 8 große Hör- resp. Zeichnung»- säle, ein elektrotechnisches Praktikum mit Photonieterraum, «in chemisches Laboratorium mit Wägerimmer und Gift bude, eine Lehrwerkstätte und einen Maschinenraum, in welche» beiden letzteren Räumen eine Gasmaschine und noch eine weitere Drehbank, Hobelmaschiue, Bohrmaschine, Dynamomaschine und Accumulatoreubatterie ausgestellt werden. Die Schule erhält Ceotralheizung und Beleuchtung durch Ga-glühlicht, zum Theil auch elektrische Beleuchtung. Ferner enthält daS Gebäude noch Räume für Bureau, Bibliothek, für die nlaschineutechnische, technologische, elektro technische, physikalische und chemische Sammlung, Conferenz- zimmer, mehrer» Lehrerzimmer und die Sckuldienrrwohnung. Al» DirectorSwvhnnng wird eine Billa gebaut. Im neuen Gebäude könne» 350 Techniker unterrichtet werden. ES ist auch ein Anbau vorgesehen, so daß die Besucherzahl auf 600 steigen kann. — Düsseldorf, 6. Juli. Wie die „Düffeld. Ztg." meldet, bat derKaiser alle gegen den Redactenr deS Blattes „Artist", Schriftsteller Otto in Düsseldorf, im Barrison-Proceß erkannten Geld- und Gesängnißstrafen in eine Geldstrafe von 200 umgewandelt. --- Wie», 6. Juli. Heute wurde das JubiläumS- BundeSschießen nach zehntägiger Dauer beendet. In der Festhalle fand ein AbschiedSbanket statt. Der Vicepräsi- dent deS CentralcomitöS Fürst Trautmannödvrff brachte unter stürmischem Jubel der Anwesenden ein Hoch auf den Kaiser auS. Der Toast des Oberschützenmeister-Stell- vertreters Ziegelmayer ans die Armee wurde ebenfalls mit großer Begeisterung ausgenommen. Bürgermeister Lueger dankte den österreichischen und auswärtigen Schützen für ihr Mitwirken an dem Gelingen dcS Festes und trank auf die Gäste. (Lebhafte Hochrufe). — Bei der heute Abend statt gehabten PreiSvertheilung an die Sieger im Zubi- läumSschießen erhielten Loidl au» Langau den Preis des deutschen Kaisers, Diehl aus München den Preis des Prinz regenten von Bayern, Koch aus Ilberstedt den vom Kaiser Franz Joseph gestifteten Preis und Köbe auS Görlitz rie Ehrengabe der Stadt Wien. — Wien, 6. Juli. In der heutigen 25. Runde des Jubi- läuiuS-Schachtourniers siegten PillSbury gegen Steiuitz, Burn gegen Baird, Walbrodt gegen Caro, Schiffers gegen Halprin, Tschigorin gegen Trenchard. Tie Partien JanowSki-Maroczy und Alapin-Lipke blieben remis, und die Partien Blackburne-Marco und Showalter- Schlechter unbeendigt. --- Llmntz, 6. Juli. Hunderte von Menschen sammelten sich gestern auf dem Niederringe an, wo auS der Menge abwechselnd Heilrufe und Nazdarrufe ertönten. Die Be wegung nahm eine solche Ausdehnung an, daß eine halbe Compagnie Militair ausrückte und den Platz säuberte. ES wurden mehrere Verhaftungen vorgenvmmen. Gegen 10 Uhr Abends trat Ruhe ein. --- Die Ehescheidung de» Zigeuner» Riga. AuS Pest wird der „N. Fr. Pr." gemeldet: Nach langen Unterhand lungen hat der Zigcuner-PrimaS Johann Rigo sich Herbei gelasse», seiner legitimen Gattin, die ursprünglich 100 000 fl. beansprucht hat, den Betrag von 15 000 fl. an- rubieten, damit sie in die Scheidung ihrer Ehe einwillige. Der Scheidungsproceß ist vor dem KapoSvarer Gerichtshöfe im Zuge. Großwardeiaer Blätter berichten, daß die dort lebende Frau Rigo, geborene Marie Barza, am Sonnabend vom Referenten des Proceffes, dem Richter Alois Pcrczel, eine Vorladung für den 15. Juli erhallen habe. Sie machte hiervon ihrem Gatten, der gegenwärtig mit der Prinzessin Chimay im Ofener Salzbad weilt, telegraphisch Mitthei lung, worauf sie folgende Antwort erhielt: „Ich werde bei der Verhandlung Persönlich anwesend sein, das Geld bringe ich mit. Sorge dafür, daß kein Skandal vorfällt. JanoS." Der EhescheidungS-Proceß wird also demnächst in KapoSvar zur Verhandlung gelangen. Die dortigen Zigeuner, die in Rigo einst ihren Primas verehrten, sollen ihm keinen be sonders freundlichen Empfang zugedacht haben, und daraus bezieht sich wohl di« Schlußbemerkung in der Depesche Rigo'S. — In einer eiaenthümlichen Lage befindet sich gegen wärtig die Stadt Sulz im Canton Aargau. Bor sechs Monaten gab dir Gemeinde ihrem Schullehrer, der ihr 50 Jahre lang treu gedient hatte, den Abschied, ohne ihm auch nur einen Pfennig Pension zu bewilligen. Aber al» die Stadt nun «inen neuen Lehrer rngagirea wollte, stieß sie auf unerwartete Schwierigkeiten. Kein einziger Lehrer be- warb sich um die ausgeschriebene Stelle, auch nicht als etwaigen Bewerbern außer dem gesetzlichen GehaltS-Maxi- mum eine hohe Extra-Gratifikation iu Aussicht gestellt wurde. Der Aargauische Lehrerverein hat die Stadt nämlich auf den Index gesetzt und erklärt, daß er den Boycott erst dann aufheben würde, wenn dem entlassenen Lehrer von Sulz eine angemessene Pension bewilligt werden würde. Die Gemeinde beschloß nun, gegen den Lehrerverein klagbar zu werden. Aber im ganzen Canton Aargau findet sich auch nicht ein einziger Advocat, der geneigt wäre, die Sache der Stadt vor Gericht zu vertreten. Der Lehrer verein hat bei seinem energischen Vorgehen die Sympathien deS ganzen CantonS auf seiner Seite, und e» heißt sogar, daß außer den Lehrern und den Advocate» demnächst auch noch andere BerufSclaffen die Stadt Sulz in Acht und Bann thun wollen. ----- Rom, 6. Juli. In Torre del Greco bei Neapel explodirte in einem Carroussel eine Schachtel Dynamit- Patronen. Der Sohn des Besitzer» de» CarrouffelS und drei Knaben, die sich auf dem Carroussel vergnügten, wurden getödtet. ----- Rom, 6., Juli. Ein heftiger Orkan wüthete heute über der Gegend von Grottammare (Provinz AScoli); weite Landstrecken wurden durch Hagel vernichtet. Drei Land leute wurden getödtet. — Kopenhagen, 5. Juli. Bisher war nur Amerika das Land, in dein man mächtige Bauwerke auf eine andere Stelle >og, doch jetzt ist auch in Kopenhagen ans Anlaß der Frage der Verbreiterung der belebte» Kjöbniagergade die Versetzung eines kolossalen Gebäudes ins Auge gefaßt. ES handelt sich hierbei um den allen Touristen, die Kopenhagen besucht haben, wohlbekannten sogenannten „Runden Thurm", von dessen Plattform man eine so prachtvolle Aussicht über die Stadt, den Sund u. s. w. hat. Dieser Thurm, die Form eines CyliuderS bildend, hat bei einer Grundfläche von l83 Quadrat meter ein Gewicht von etwa 5200 Tonnen, aber den Technikern zufolge soll die Fortbewegung dieses Kolosses durchaus keine Schwierigkeiten machen. Man würde dabei in der Art verfahren, daß man Schritt für Schritt den Thurm untermauert, um ein solide» Bctonfundament zu erhalten, in dem ein doppeltes System von eisernen Balken angebracht wird. Mit Hilfe der da zwischen liegenden Rollen kann dann der Thurm durch hydraulische Treibkrafl vom Platze gebracht werte». Die Kosten dieser Versetzung werden aus 135 000 Kr. berechnet. Der Runde Thurm, ursprünglich nach dem Plane eines Schüler» Tycho BraheS al» astronomische- Observatorium gebaut, dient jetzt nur als AuSsichtSthnrm und besteht aus einer äußeren und einer inneren Rundniauer. Der Weg, der zur Plattform hinaufführt, ist ein sauft ansteigender, schnecken förmig gewundener Gang, der so breit ist, daß ein Wagen binauffahren kann, und in der Thal ist s. Z. die Kaiserin Katharina in einem vierspännigen Wagen hinanskutschirt, während ihr Gemahl, Kaiser Peter, hinansritt. --> Warschau, 6. Juli. Zwischen den Stationen Krjukow und Pawlysch sind aus der Dnjepr-Brücke infolge falscher Weichenstelknng zweiEisenbhnzügezusam menge st oßen. Ein« Locomotive und 8 Wagen sind zertrümmert. 10 Per- onen wurden getödtet, 8 schwer oder leicht verletzt. — Atne Lta«t unter «e» Hammer. Am 3l. Juli d. I. findet in Kiew die öffentliche Versteigerung der Stadt Berditschew statt zur Befriedigung von Kron- und Privat forderungen im Betrage von 3 909 382 Rubel 63 Kopeken. Als voraussichtlicher Käufer der Stadt werden eine hoch gestellte Persönlichkeit und die Inhaber de» Handelshauses Rukawischnikow genannt; letzteren gehört bereit» rin nicht geringer Theil der Stadt.
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