Eine Familiengeschichte, wie wir sie hiermit der Familie und den familiengeschichtlich inter essierten Kreisen übergeben, ist eine Mosaikarbeit, deren Zustandekommen Mühe, Zeit und Geduld erfordert. Mehrere Jahrzehnte lang ist — wenn auch mit Unterbrechungen — an diesen Nachrichten gesammelt worden. Die erste Anregung, die Geschichte der Familie klarzulegen, gab Heinrich Brockhaus (SL zg) in Leipzig (geb. 1804, gest. 1874), als er 1856 das fünfzigjährige Jubiläum der Firma F. A. Brockhaus feierte. Damals empfand er als Lücke das Fehlen geschichtlichen Wissens, sowohl über die Lebensarbeit seines Vaters, des Gründers der Firma, wie über die Vorfahren. So regte er seinen Sohn Or. Eduard Brockhaus (SL65) in Leipzig (geb. 182g, gest. 1914) an, „eine Biographie des Vaters und eine Geschichte des Geschäfts" sich „zur ernsten Lebensaufgabe zu machen"*. Er selbst hat die Beziehungen zur westfälischen Heimat seiner Familie wieder ausgenommen, indem ec im Jahre 1870 die alten Stätten besuchte und seine ältesten Enkel hinführte?. Eduard Brockhaus hat dann nahezu fünfzig Jahre lang einen Teil seiner freien Zeit auf die Erforschung der Geschichte verwandt; so sind zu stande gekommen nach etwa zwanzig Jahren die dreibändige Lebensbeschreibung Friedrich Arnolds (SL 27), seines Großvaters, mit einleitendem Kapitel über die Vorfahren, und nach weiteren dreißig Jahren, zum hundertjährigen Jubiläum, die Geschichte der Leipziger Firma (1805—1905). Das darüber hinausreichende Quellenmaterial blieb hand schriftlich gesammelt und ergab eine Stammtafel der Familie, soweit damals die Kirchen bücher herangezogen werden konnten. Eduards ältester Sohn, Albert Brockhaus (SL97) in Leipzig (geb. 1855, gest. 1921), hat sich der Ergänzung dieses Quellenmaterials Jahrzehnte hindurch in Mußestunden gewidmet. Mit seinem Brief vom 25. September 1884 an Carl Brockhaus (Pl 26) in Elberfeld (geb. 1822, gest. 1899) gab er dem Plettenberger Stamm die Anregung, sich an der Erforschung der Geschichte der gemeinsamen Familie zu beteiligen. Bald nach Carls Tode hat sein ältester Enkel, Walther Brock Haus (Pl7^) in Wiesenthal bei Plettenberg, das genealogische Erbe seines Großvaters angetreten und gemeinsam mit Albert Brockhaus bis zu besten Tode in zwanzigjährigem Briefwechsel die Arbeit durch Austausch aller neuen Funde gefördert. Für seinen Vater Albert trat dann Hans Brockhaus (SL n6) in Leipzig ein und hat in Gemeinschaft mit Walther Brockhaus das Werk bis zum Abschluß geleitet.