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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 29.07.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-07-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980729011
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898072901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898072901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-07
- Tag1898-07-29
- Monat1898-07
- Jahr1898
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L700 habeu, wie sehr da» Land vor drr sociakdrmokratischcn Pro paganda geschützt werden muß. Dazu gehört aber in erster Linie, daß man von der ländlichen Bevölkerung Agitations formen fcrnhält, von denen sich die Methode der Social demokratie nur schwer unterscheiden läßt. * Berlin. 28. Juli. Unter der Ueberschrift „Eine Mahnung!" stellt der „Hamb. Corr." einen Vergleich zwischen der Bauzeit der englischen und der deutschen Kriegsschiffe an. Er schreibt: „Im eng' tischen Unterhause hat Admiral Göschen bei der Entwickelung seiner neuen Flottenpläne am 22. d. M. u. A. die Forderung aufgestellt, daß für kein Schiff die Bauzeit 3H Jahre überschreiten soll. Dieser Ausspruch Göschen's fordert unwillkürlich zu einem Vergleich mit den Bauzeiten unserer Kriegsschiffe heraus. Leider ergiebt sich aus ihm, daß bei unseren Linienschiffsbauten bisher noch niemals annähernd eine Bauzeit von 3^ Jahren inne gehalten worden ist, obgleich nicht in Abrede gestellt werden kann, daß in den letzten Jahren bei der Fertigstellung unserer Schiffe ein beschleunigtes Bautempo eintrat. So lagen die 4 Panzer schiffe der Brandenburgclasse sämmtlich über 20 Monate auf Stapel — „Wörth" sogar volle 31 —, während neuerdings »Kaiser Friedrich III." schon nach 16 Monaten, „Kaiser Wilhelm II." sogar bereits nach 9 Monaten zu Wasser gelassen werden konnten. Trotz dieser Abkürzung der Bauzeit bis zum Stapellauf wird „Kaiser Friedrich III." z. B. frühestens nach 4 vollen Jahren völlig im Bau vollendet sein; mit dem Bau dieses Schlachtschiffes ist im Herbst 1894 begonnen worden, seine Fertigstellung ist zum 1. October d. I. in Aussicht genommen. Es wird sich bald zeigen, ob die 4jährige Bauzeit bei dem Panzer innegehalten werden wird. Die verspäteten Ab lieferungen unserer neuen Kreuzer lassen darauf schließen, daß dies leider nicht der Fall sein wird. Der deutsche Kriegsschiffs- bau ist heute dem englischen in jeder Beziehung ebenbürtig. Wenn man daher von den englischen Werften fordert, daß kein Schiff eine Bauzeit von 3H Jahren überschreiten soll, so können unsere großen heimischen Werften diese Forderungen auch erfüllen, wenn kein Zeitverlust in der Materiallieferung eintritt, wie dies in den letzten Jahren mehrfach der Fall war. Daß unsere Marineverwaltung nach Kräften auf eine Verkürzung der Bau zeiten hinarbeitet, beweisen die Baucontracte der 3 letzten Linien schiffe, die sogar nach 33 (Neubau auf der Schichauwcrft), 34 („Ersatz König Wilhelm" auf der Germaniawerft) und 36 Monaten (Neubau „L" auf der Werft von Blohm L Voß) zur Ablieferung seit dem Zuschlag gelangen sollen." U Berlin, 28. Juli. Wenn in einigen Blättern aus der kleinen Vermehrung, welche die Beschäftigung von Kindern in preußischen Fabriken von 1896 auf 1897 erfahren hat, ein Vorwurf gegen die Industrie hergeleitet wird, so ist der Vorwurf abgeschmackt. Nach der Gewerbe ordnung dürfen Kinder unter 13 Jahren überhaupt nicht und über 13 Jahren in Fabriken nur dann beschäftigt werden, wenn sie nicht mehr zum Besuche der Volksschule verpflichtet sind. Da in Preußen die Schulpflichtigkeit bis zum 14. Jahre dauert, so könnten innerhalb des Staatsgebietes eigentlich überhaupt keine Kinder in den Fabriken beschäftigt werden, wenn die Schulentlassung immer genau mit dem Abschluß des 14. Lebensjahres zusammen träfe. Das ist natürlich nicht immer möglich und so werden denn die aus der Schule entlassenen, und selbstverständlich danach einer Beschäftigung zuzuweisenden, noch nicht ganz 14jährigen jungen Leute als Kinder in der Statistik der Gewerbeaufsichts beamten geführt. Da sie aber im eigentlichen Sinne des Wortes Kinder gar nicht mehr sind, so sollte man sich über eine eventuelle Zunahme dieser Arbeiterkategorie nicht weiter aufregen. Die Zunahme ist hier lediglich vom Zufall abhängig und zwar davon, ob in einem Jahre gerade viele oder wenige Kinder aus den Schulen entlassen werden, ehe sie das 14. Lebensjahr ganz zurückgelegt haben. L. Berlin, 28. Juli. (Privattelegramm.) Der „Voss. Ztg." wird aus FriedrichSruh gemeldet: „Das Befinden de» Fürsten BtSmarck ist unverändert. Schweninger, der gestern mit dem Nachtzua nach Berlin abreiste, kehrt morgen zurück. Der bayerische Minister v. Crailsheim weilt zum Besuch» im Schloß, konnte aber ooch nicht mit dem Fürsten, der da» Bett hütet, sprechen." O Berlin, 28. Juli. (Telegramm.) Der „ReichSanz." veröffentlicht die Verleihung de» Schwarzen Adler- Orden» mit Brillanten an den Kaiser »an China. — Der preußische Minister des Innern v. d. Recke hat seiner Amtspflicht gemäß von den Regierungspräsidenten Be richte eingefordert, um sich über den Stand der socialdemokra- tischen Bewegung zu informiren. Dein „Vorwärts" zufolge hat die Berfügung folgenden Wortlaut: Der Minister des Innern. Berkin, den 4. Juli 1898. Dir Ergebnisse der letzten Wahlen haben erkennen lassen, daß di« socialdemokratische Bewegung auch in solchen Bezirken größere Erfolge zu erzielen vermocht hat, in welchen dieselbe entweder keine oder doch nur eine geringe Anhängerschaft zu verzeichnen ge habt hat. LS ist für mich von Interesse, näher darüber unter richtet zu werden, einerseits — unter gleichzeitiger ziffermätziger Darlegung — wie sich die sociatdemokratische Bewegung in den einzelnen Kreisen des dortigen Bezirks thatsächlich gestaltet hat, audercrseitS, welche besonderen Verhältnisse socialer oder sonstiger Art etwa zu dem Anwachsen der Social- vemokratie Anlatz gegeben haben. Ich ersuche, die Ergebnisse der bezüglichen Ermittelungen, welche sich besonders auch aufdaSAnwachsen drrSocialdemokratie auf demp lattrn Lande zu erstrecken haben werden, in dem nächsten Halbjahresbericht, be treffend den Stand der socialdemokratischen Bewegung, auszu nehmen und demselben besonders charakteristische Flugblätter und andere Kundgebungen brizufügen, auch sonstige bemerkenS- werthe Vorkommnisse aus der letzten Wahlbewegung, welche sich an dar Auftreten der Eociakdemokratie bei der letzten Wahlbewegung onknitpfen, zur Sprache zu bringen. von der Recke. An den Herrn Regierungs-Präsidenten. Eigenhändig! — Der Abgeordnete Eugen Richter vollendet am nächsten Sonnabend, den 30. d. M., sein sechzigstes Lebensjahr. Die Führer der freisinnigen Parteien, die Wahl- und Bezirks- Vereine rc. bereiten aus Anlaß dieses festlichen Ereignisses für den Jubilar allerlei Ueberraschungen vor. * stiel, 27. Juli. Der Kreuzer „Hertha" wird nach Beendigung der Mittelmeerreise nach Kiautschau gesandt. Prinz Heinrich wird sich dort auf der „Hertha" einschiffen und über Amerika nach Deutschland zurückkehren. * Hamburg, 27. Juli. Der Bäcker au ist and ist, der „Voss. Ztg." zufolge, seit heute Nachmittag beendet. In der heutigen Versammlung der Ausständigen wurden diese, etwa 300, aufgefordert, Hamburg zu verlassen. Die Unterstützung wird nicht mehr gezahlt. Die Ausstandsleitung hat somit selbst den Ausstand als aussichtslos aufgegeben. Der über die Bäckereien, welche die Forderungen der Ausständigen nicht be willigten, verhängte Boykott soll aufrecht erhalten werden. Auch diese Maßregel ist fast völlig wirkungslos. * Bochum, 28. Juli. Wie ein hier erscheinendes polnisches Blatt meldet, soll der Regierungspräsident in Düsseldorf für seinen Bezirk die Ausweisung sämmtlicher aus ländischer Polen, die nicht in der Landwirthschaft be schäftigt sind, angeordnet haben. Den industriellen Arbeitern, welch« bereits länger als 2 Jahre dort thätig seien und deren Aus weisung dem betreffenden Arbeitgeber Verluste verursachen würde, sei der Aufenthalt ausnahmsweise bis zum 15. November zu gestatten. Die landwirthschaftlichen Arbeiter dürften nur bis zur Beendigung der Saisonarbeiten geduldet werden. — Es bleibt selbstverständlich abzuwarten, ob diese Meldung von amtlicher Seite bestätigt werden wird. * Tottbu», 28. Juli. Der kleine kommunal- conflicthat sich durch einen Erlaß deS Regierungspräsidenten von Frankfurt a. O. erledigt, der den für Sonntag Nachmittag geplanten, ursprünglich verboten gewesenen Festzug der Arbeiter turnvereine gestattet. DaS Abholen der Vereine vom Bahnhof mit Musik ist jedoch erst nach dem Hauptgottesdienst erlaubt. L. A»S Westfale«, 28. Juli. Pfarrer Danzenbrink in Berne veröffentlichte am II. Juni in Gemeinschaft mit anderen katholischen Geistlichen del Kreise» Büren an der Spitze de» „westfälischen Bolk»blatteS" zu Gunsten de» „legalen und vfficlellen" Sentrumi-Candidaten Hesse eine Erklärung, bke sich gegen den Kandidaten deS westfälischen Bauernvereins Winkelmann richtete. Die Erklärung schloß mit den Worten: „Wählt.. keinen Anderen, als Herrn Heinrich Hessein Pader born." Am 28. Juli erklärt derselbe Herr Pfarrer Danzen- brink: «Es ist unwahr, daß ich kräftig für Hesse und gegen Winkelmann agitirt habe. Ich habe in der That für Hesse gar" nicht agitirt. Ich wollte der Wahl freien Lauf lassen." — Das Organ des westfälischen Bauernvereins, der „Westfale", ist so pietätlos, die Gegenüberstellung beider Er klärungen mit dem Ausruf zu begleiten: „Erkläret mir, Graf Oerindur, diesen Zwiespalt der Natur!" * Wetzlar, 26. Juli. Wegen Majestätsbeleidigung wurde hier ein Buchhalter aus Ehringshausen, der in einer Wahlversammlung im Freien während eines Hochs auf den Kaiser den Hut auf dem Kopf behalten hatte, zu drei Monaten Gefängniß verurtheilt. Der Staatsanwalt hatte vier Monate beantragt. * BrrSlau, 28. Juli. Der Verbantzstagdeutscher Barbier-undPerrückenmacher-Jnnungen, der in diesen Tagen hier tagte, beschloß, die Zwang sinnungs- frage der Entscheidung der einzelnen Innungen zu überlassen, und nahm eine Erklärung an, die sich gegen den 8-Uhr-Laden- schluß richtet. * München, 27. Juli. Zum Krieg im Bündler- lager schreiben die „M. N. N.": „Den Eingeweihten über raschen die Zeichen nicht, in denen sich der offene Zwist unter der Führerschaft im Bauernbunde und deren Gefolgschaft darstellt. Das jüngste Auftreten Wieland's in der Wanderoersammlung des landwirthschaftlichen Bezirksvereins Landau in Hannersdorf und die Boykotterklärung gegen die Stadt Straubing hat nun den längst losen Stein in ein gefährliches Rollen gebracht. Die Kundgebung drr bauernbündlerischen Gewerbetreibenden Straubings im Bundesorgan und Leibblatt Wieland's, dem „Niederb. Arn.", enthüllt die schwersten Anklagen gegen den Bundesgeneral und fällt über seine ständeverhetzende Agitations weise die vernichtendste Kritik: in der Aufforderung, das land- wirthschaftliche Volksfest in Straubing nicht zu be suchen, Präge sich „unverkennbar der volle Haß" aus, den Wieland auf die Städter habe, und den er „auch auf die breiten Schichten des Landvolkes zu übertragen" suche. Mit überraschender Entschiedenheit und in offener Auf lehnung rufen sie dann ihrem Führer zu: „Ihre Kampfesweise, Herr Wieland, muß für die gute Sache des Bauernbundes als geradezu gemeingefährlich betrachtet werden und deshalb bekämpft werden, wenn der Bauernbund mächtig und stark werden sollte, und er muß mächtig und stark werden, aber mit anderen Waffen!" Und die Redaction verstärkt die Wirkung dieser Vor würfe noch durch die Bemerkung: „Zahlreiche Zuschriften in obigem Sinne gingen uns auch aus den Kreisen der Landwirthe und sogar von Führern des Bauernbundes zu." Da kann die nächste Delegirtenversammlung eine hübsche Aussprache bringen!" — Hier ist der bayerische Staatsrath von Kastner, lange Jahre Mitglied der bayerischen Kammer der Abgeordneten und von 1871—74 auch nationalliberaler Reichstags abgeordneter für den Wahlkreis München II, im Alter von 74 Jahren gestorben. Frankreich. Ptcquart rc. * Pari», 28. Juli. Oberster Staatsanwalt Feuillolty gab gestern seine Entschließung in der Strafanzeige Picquart'S gegen du Paty de Clam BertuluS bekannt, der sie heute Picquart mittheilen wird. „GauloiS" will wissen, Feuilloley gebe Picquart'S Anzeige keine Folge und empfehle BertuluS auch die Einstellung VeS Verfahrens gegen Esterhazy. Befolge BertuluS diesen Nath nicht, so werde man ihm die Untersuchungabnehmen. Die Esterhazy- Presse meldet aufgeregt, Pöriv irr,ersterVorsitzenderdeS obersten Gerichtshofes, der am 22. September die Altersgrenze erreicht, solle den SeuatSvorsitzendrn Forichon zum Nachfolger erhalten, der ein erklärter DreyfuS-Mann sei; eine derartige Ungeheuerlichkeit müsse unbedingt verhindert werden u. s. w. Also nicht nur Minister-, sondern auch Richterernennungen sollen nunmehr von der DreyfuSsache bestimmt werden. GueSde sagt sich feierlich von JauröS los und erläßt an die Proletarier einen Aufruf, wo es heißt: „Der Platz der Arbeiter ist weder auf der einen noch der anderen Seite der streitenden Parteien, die beide gleichmäßig Feinde unserer Classe und deS SocialiSmuS sind. Mag daS politisirende und tinten klecksende Bürgerthum sich über Schuld oder Unschuld eines Generalstabshauptmanns katzbalgen und sich im Namen deS Vaterlandes, des Rechts, der Gerechtigkeit und anderer in einer kapitalistischen Gesellschaft sinnloser Worte zerfleischen, die Proletarier haben sich in diesen Kampf nicht zu mischen." — Marineminister Lockroy ist durch die Aussage» der „Bourgogne"-Reisenden denn doch bedenklich 'gemacht worden und beschloß mit der Verleihung von Orden an die vom Capitain Aubert so begeistert gepriesene Mann schaft bis zur Vernehmung weiterer Zeugen zu warten. (Tel. d. Voss. Ztg.) Großbritannien. Der Attentäter. * Landon, 28. Juli. Am Central-Straf-GerichtShof wurde der Schuhmacher Trodd, welcher seiner Zeit auf den deutschen BotschaftSsecretair Grafen Arco-Valley geschossen hatte, für wahnsinnig erklärt und dessen Jnternirung auf Lebenszeit angeordnet. (W. T.-B.) Rußland. Der Kö«t, von Rumänien. * Peterhof, 28. Juli. (Telegramm.) Pünktlich um II Uhr Vormittag traf auf dem reichgeschmückten Bahnhofe der Zug mit dem Könige und dem Prinzen von Rumänien ein. Zum Empfange hatte sich der Kaiser mit sämmtlichen Großfürsten und GroßwürdenträHern eingefunden. Die Musik der Ehrenwache spielte die rumänische National hymne. Als der König den Wagen verließ, eilte der Kaiser mit den Großfürsten auf ihn zu und begrüßte ihn und den Prinzen auf daS herzlichste. Nachdem die Vorstellung der beiderseitigen Gefolge stattgefunden batte, begaben sich der Kaiser und der König im ersten, der Prinz mit dem Großfürsten Michael Alrxandrowitsch im zweiten Wagen zur kaiserlichen A^cht „Alexandria". Vom Bahnbofe bis dorthin bildeten Gardekosaken Spalier, während beide Wagen von je einer Sotnie mit Standarte geleitet wurden. Die Majestäten und der Prinz statteten alsbald der Kaiserin Alexandra und der Kaiserin-Mutter Besuche ab, worauf die rumänischen Herrschaften von dem Kaiser und dem Großfürsten Michael in das Große Palais geleitet wurden. Mittag 1 Uhr fand daselbst Familienfrühstück, an dem beide Kaisermnen theiluahmen, und zugleich Marschallstafel statt. Später statteten der König und der Prinz von Rumänien dem Großfürsten und Großfürstinnen Besuche ab. Abend« 8 Uhr ist eine Familientasel bei dem Feldmarschall Großfürst Michael Nikolajewitsch. Die Stadt ist reich mit Flaggen geschmückt. Landtag ta Ktnland. * Helstnzfor», 26. Juli. Die Finländer flehen neuer ding« wieder unter dem Einfluß verschiedentlicher Be- klemmunaen, hervorgerufen durch Ursachen, die allerdings für ein Land, dessen Sonderstellung gewissen russische» Kreisen rin Dorn im Auge ist, nicht- Gute» zu deuten scheinen. Zunächst ist unter dieftn Ursachen der Rücktritt de« MinistrrstaatSsrcretair« v. Daehn zu nennen, dessen Posten noch immer nicht besetzt ist, ferner warten die Fin länder bi« jetzt vergeblich aus den Besuch de« jetzigen Kaiser«, während fein Vater fast jeden Sommer eine Reise in den finnischen Schären unternahm, und jetzt kommt — ein für Finland ganz ungewöhnliche« Sreigniß — die Einberufung eine« außerordentlich,, Landtag» »um nächsten Januar hinzu. Al« Grund für diese Maßregel wird die Nothwendigkeit, da» Wehrpflichtgesetz de« Grofllrstenthum« Finland mit den für Rußland geltenden Vorschriften in Uebereiustimmung zu bringen, angegeben. Daß diese Sache so dringend sein soll, daß zu ihrer Er ledigung ein außerordentlicher Landtag einberusen wird, erregt natürlich in Finland Aufsehen. Wie verschiedene andere Rechte wurde dem Großfürstenthum uack der Einverleibung in Rußland auch der Landtag belassen, dessen Einberufung allerding« ganz nach Gutbefinden de« Kaisers erfolgt. Seit Alexander III. konnte der Landtag mit dreijährigen Pausen tage», und da der letzte Landtag iip Januar 1897 stattfand, würde der nächste gewöhn liche Landtag im Januar 1900 zusammentreten. Darum kommt, wie gesagt, die Einberufung de« außerordentlichen Landtags äußerst uberrascheud, denn so sehr sich auch sonst die Finländer freuen, wenn der „Stimme de« Volke«" Ge legenheit geboten wird, sich hören zu lassen, so wird diesmal die Botschaft mit gemischten Gefühlen vernommen. Eine- der tonangebenden Blätter FinlandS, „Nya Pressen", wittert binter der Maßregel tief liegende Ursachen und glaubt mit letztern den unerwarteten Abgang de« MinisterstaatS- secretair« in Verbindung bringen zu sollen. Wa« die Wehrpflicht in Finland betrifft, so beträgt diese für den acliven Dienst drei Jahre und für die Reserve fünf Jahre. ES steht indessen schon längere Zeit die Durchsicht deS finnischen Wehrpflichtgesetzes auf der Tagesordnung, und aus Anregung deS russischen Kriegsministers wurden zwei aus finnischen und russischen Vertretern bestehende Kommissionen niedergesetzt, von denen die eine Vorschläge zu Aenderungen deS Gesetze«, die andere die Organisation des finnischen Militairö berathen sollte. Hinsichtlich der Wehr pflicht wird russischerseits aus eine Ausdehnung der Wehr pflicht auf fünf Jahre im aktiven Dienst und auf acht Jahre in der Reserve (wie in Rußland) hingearbeitet. DaS end gültige Ergebniß der Commissionen ist indessen noch nicht bekannt geworden. Die Anberaumung de« Landtage« hat gleichzeitig die Vornahme von Wahlen zur Folge, und dem gemäß wird «S nicht lange dauern, daß sich Finland in der Wahlbewegung befindet. (Köln. Ztg.) Orient. Tkupschtina geschlossen. * Belgrad, 28. Juli. Durch königlichen Uka« ist die Session der Skupschtina für 1897 geschloffen und durch einen weiteren UkaS die Session für 1898 heute eröffnet worden. Amerika. * New Vork, 28. Juli. (Telegramm.) Nach einem Telegramm aus St. Thoma« sollen die spanischen Truppen auf Puerto Rico auS den einzelnen Ortschaften in San Juan zusammengezogen werden, dessen BesestigungSwerke verstärkt werden. * San Francisco, 28. Juli. (Telegramm.) Von maßgebender Stelle wird versichert, an die Ankunft der amerikanischen Streitkräfte in Honolulu werde sich die Umwandlung der hawaiischen Nationalgarde von 500 Mann in Vereinigte-Staaten-Freiwillige schließen. Amtlich wird im Hauptquartier der Armee mitgetheilt, da« erste Bataillon der New Aorker Freiwilligen werde am Sonnabend zu sammen mit einem Bataillon de» Ingenieur-Corps nach Honolulu abgehen. Marine. * Berlin, 28. Juli. (Telegramm.) S. M. S. „Blitz" ist am 25. Juli aus Wilhelmshavener Rhede riiigetroffen, um die Leiche deS an Bord S. M. S. „Kurfürst Friedrich Wilhelm" verstorbenen Torpedomatrosru Rehbein auSzuschisseu, und am 26. Juli wieder in Ser gegangen. S. M. S. „Al bat roß" ist am 27. Juli nach den Wesermünduugcn in See gegangen. Post, station: Wilhelmshaven. S. M. S. „Grille" hat am 27. Juli Morgens mit Flaggenparade die Geschäfte deS Wachtschifses von S. M. S. „Hagen" in Kiel übernockmen. S. M. S. „Pelikan" ist am 26. Juli in Brunsbüttelkog eingetrosfen. Die Panzer kanonenbootsdivision ist am 26. Juli in Zoppot eingetrosfen. Corvetten-Capitain Walther hat am 27. Juli das Eommando S. M. S. „Hagen" übernommen. Lunft und Wissenschaft. Musik. * Da« heutige Concert der A4 Jnfanterie-Eapelle (Groß herzog von Sachsen) im Etablissement Bonorand ver spricht für die Musikfreunde Leipzig« äußerst genußreich zu werden. Zum Vortrag soll unter Anderm eine Reihe Com- positiouen von Wagner und LiSzt gelangen, auf die jetzt schon hingewiesen werden darf. Kein Geringerer wie der Meister Franz LiSzt selbst, als er noch Hofcapellmeister „in außer ordentlichen Diensten" in Weimar war, hat gerade diesem Militairorchester sein besondere« Wohlwollen dadurch erzeigt, daß er vielfach an dem Einstudiren Wagner'scher Werke be- rathend theilnahm und selbst, wo e« Noth that, den Tactstock ergriff, um seine Intentionen zur Geltung zu bringen. Diese Tradition wird auch heute noch in der Capelle der 94er hoch- und sestgehalten. Wir werden an dieser Stelle noch über den künstlerischen Erfolg de« heutigen Concerte« eingehend berichten. js Der berühmte Mussinan-Marsch von L. Carl ist nun auch in einer Ausgabe für Männerchor bei Ant. Böhm L Sohn in Augsburg erschienen. Der Text zu dieser neueu Ausgabe („Unter deutscher Flagge") entstammt drr Feder de« beliebten Dichter- Jul. GerSdorsf, während Fritz Basalt den Männerchorsatz besorgt hat. Man muß gestehen, daß sich der weit und breit bekannte Marsch in dem neuen Gewände sehr vorthrilhast ausnimmt und er dürfte sicher eine ähnliche weite Verbreitung gewinnen wie die für Männerchor gesetzten Armee-Märsche aus dem Protze'schen Verlag in Leipzig. In dem stillen Absa» in Tirol wurde unter zahlreicher Be- Heiligung aus Innsbruck, Hall, dem Orte Absam und dessen Um- gebung eine Erinnerungstafel für den berühmten Meister deutscher Geigrnbaukunst, dessen Name mit Ehren neben den gefeierten Italienern steh», für Jakob Stainer, enthüllt. Stainer war am 14. Juli 1621 in Abjam geboren und ist dort auch gestorben, und zwar im Jahre 1683. So sehr der Ruhm der Stainergeigen wuchs, so wenig wußte man lange Zeit von den Lebensschicksalen des Meisters. Der JrrenhauScaplan in Hall, Seb. Ruf, ein Absamer Ortskind, war e», der endlich in einer auf unermüdlichen Nachforschungen beruhenden Biographie Stainer'« fast zwei Jahrhunderte nach Lessen Tode Alles, wa« sich irgendwo über ihn finden ließ, sammelte. Auf seine Anregung hin wurde auch aus dem Frirdhosr in Absam eine ErinnerungS- täfel für Stainer und dessen Gattin angebracht, und zwar, da man daS genaue Plätzchen, wo seine Gebeine ruhen, nicht kennt, an drr Kirchenmauer. Drr Text aus der Tafel lautete so, als ob der Stein unmittelbar nach des Meisters Tode (1683) gesetzt worden wäre. Um die Illusion glaubwürdig zu machen, wurde auch willkürlich eia Todestag eingesetzt. Willkürlich — denn in Wirklichkeit kennt man nur da« Jahr, bi- zur Stunde aber noch nicht den Tag de« Hin» scheidens. Durch Beiträge au» Oesterreich, Deutschland rc. ist es möglich geworden, jetzt eine Tafel auszuführen. Auf rothrm Marmor ist eia mit Laubwerk umrandeter Schild dargestellt, der rin Kreuz und darunter dir Inschrift: „Jakob Stainer Later der deutschen Geige 1621-1683" trägt. Zwei Engelchen mit Geigen versinnbildlichen Stainer'« Leben-wert. Dir Engel sind bi- zu den Hüften sichtbar und sind nackt, und daran nahm man auf geistlicher Seite AnstoßI Es kostete einige Mühe, zu bewirken, Laß nicht an dieser Nacktheit der un schuldigen kleinen Figuren die Feier der Enthüllung scheiterte. Der Act bestand in der Absiugung zweier Lhörr durch di« Innsbrucker Liedertafel, der Festrede des Universität-Professors vr. L. Stolz au- Jnn-bruck, dem Tanke de« Ort-psarrer« und drr Nirdrrlegung von Kränzen. * Da« neueste Heft (Nr. 22) des „Tcntralblatte» für Znftrnmciitalmufik, Eil« und TharaesanO" (Leipzig, Luck- hardt's Musikvrrtag, I. Feuchtingrr) bnngt einig« sehr interessante »nd lrsenswerth« Aussätze, darunter „Drr Tau« emd sein« grschicht- licht Entwickelung" von Professor A. Toltman«, „Der strichlose 'Ring' in Leipzig" voa Th. Curfch-Bübren, „Die 34. Tonkünstler« Versammlung in Mainz", „Prager Mozart,ana in Berlin" von Rud. Freiherrn PrachLzka, „Zur jüngsten Beethoven-Literatur" von Th. Eursch-Bühreu, Artikel über das Sängrrsrst in Olde-loe, die Reise des Wiener Männergesangverrins nach Tirol, da» Passion», spiel in Höritz im Böhmerwald rc. Eoncertberichte, ein reichhaltiger vermischter Theil, Personalnachrichten, Besprechungen neu erschienener Bücher und Musikaiien u. i. w. gestalten den Inhalt deS Hefte äußerst reichhaltig. Die Atusikbrilage enthält einen Männerchor „Mondnacht" von der Composition de« jüngst verstorbenen Wiener Tonsetzers Max von Weinzierl. Wissenschaft. L-o. Leipzig, 28. Juli, Professor vr. Otto Schwarz, der zum Extraordinarius für Augenheilkunde ernannt worden ist, gekörte der Universität Leipzig seit einer Reihe von Jahren als Privatdocent an; in Stuttgart geboren, steht er zur Zeit im vierzigsten Lebensjahre. Seine Veröffentlichungen wissenschaftlicher Natur betreffen »Heils die Physiologie deS Auges, theil- die praktische Augenheilkunde. In ersterer Beziehung ist zunächst seine Abhandlung „lieber die Wirkung des konstanten Stromes auf das normale Auge" zu nennen, die er im Jahre 1889 im „Archiv für Psychiatrie" veröffentlichte. Er sucht in seiner außerordentlich sorg« fälligen Arbeit nachzuweisen, daß die Angaben Helmholtz' über die galvanischen Lichterjcheinungen die richtigen seien. Es handelt sich um eine Erregung der Endapparate in der Netzhaut, nicht der Nervenfasern. Sehr genau werden die einzelnen Phänomene mit Bezug auf die Lehre vom Elektrotonus erörtert. Er sand ferner, daß die Einwirkung des constanten Stromes eine Steigerung der Lichtempfindlichkeit, wenigstens in den peripherischen Theilen der Netzhaut, zur Folge hat. In das gleiche Gebiet gehören seine „Be merkungen über die von Lipps und Eornelius besprochene Nach« bildererscheinung" in der Zeitschrift für Physiologie und Psychologie der Sinnesorgane (1891 82). In den Bereich der praktischen Augenheilkunde fallen seine Bearbeitung der Anleitung des dänischen Augenarztes Bjrorum in Kopenhagen zum Gebrauch des Augenspiegels, die für Anfänger im Augenspiegeln bestimmt ist, seine Veröffentlichungen in den Verhandlungen der deutschen Ophthalmologischeu Gesellschaft und in Fachzeiischriftcn über einen neuen Lidhalter (1892), über einen Fall von rechtsseitiger unvollständiger reflektorischer nnd linksseitiger unvollständig accommodativer Pupillen stare (1894), über hysterische Sehschwäche (1895) rc. Neuerdings erschien von ihm eine Schrift: „Die Bedeutung der Augenstörungen für die Diagnose der Hirn- und Rückenmarkskrankheiten" (Berlin 1898), in der die diagnostische Berwerthung der Augenveränderungen bei Gehirngeschwülsten, Tabes, progressiver Paralyse und namentlich auch die häufigen und richtigen, oft falsch beurtheilten Augen störungen bei Hysterie eingehend behandelt werden. Seine Universitätsvorlesnngen erstreckten sich bisher zumeist auf die Diagnostik der Augenkrankheiten, die Bewegungsstörungen des Auges, die Beziehungen der inneren Krankheiten zu Veränderungen und Krankheiten des Sehorgans, poliklinische Hebungen und Augen« spiegel-Curse. L-n. Leipzig, 28. Juli. vr. Wilhelm Sieglin, der zum außerordentliche» Professor in der philosophischen Facultät ernannt und zugleich mit der Leitung des neu begründeten Seminars für historische Geographie an der Universität Leipzig betraut worden ist, ist gleich dem neuen medicinijchen Extraordinarius vr. O. Schwarz ein geborener Stuttgarter. Am 19. April 1855 geboren, studirte er 1873—74 in Tübingen, seit 1879 in Leipzig, wo er auch 1878 zur Doctorpromotion gelaugte. Seit 1880 wirkte er als Assistent, seit 1888 als Custos, gegenwärtig als erster Cuslvs an der hiesigen Universitätsbibliothek, zugleich als Custos der Universi täts-Münzsammlungen. Auch wirkte er am kaiserlich russischen Philologischen Institut der Universität Leipzig als Archivar. Seine wissenschaftlichen Veröffentlichungen beginnen mit einer „Chronologie der Belagerung von Sagunt" (l878), es folgten Arbeiten über: „Die Fragmente des L. Cöliusantipater"(1879), eine „KartederEntwickelung Les römischen Reichs mit Erläuterungen" (1885), die Herausgabe des „^tlas antiqnus, Atlas zur Geschichte Les Alterthums" (1893 ff. im Berlage von Justus Perthes in Gotha) u. s. w. Kleinere Beiträge von ihm sind im Rheinischen Museum, iin Literarischen Centralblatt, der philologischen Wochenschrift, Ler Wochenschrift für classische Philologie, der deutschen Literatur-Zeitung und der philologischen Rundschau enthalten. * Wien, 28. Juli. (Telegramm.) Der Internationale Chemiker.Congreß ist heute eröffnet worden. Der Vorsitzende, Hosrath Ludwig, sandte Namens des Congresses ein Huldigungs- Telegramm an Kaiser Franz Josef. Der Vertreter des Unterrichts ministeriums begrüßte die Versammlung, ebenso der Bürgermeister und der Handelsininister vr. v. Bäreureither. Theater und Literatur. * Wiesbaden, 28. Juli. (Telegramm.) Der Hauptmann Joseph Laufs ist, wie der „Rheinische Kurier" meldet, zuw Jntendantur-Rathe deS Wiesbadener Hoftheaters ernannt worden. Vermischtes. --- Berlin, 27. Juli. Ein Brand auf offener Straße, der Menschenleben gefährdete, verursachte Donners tag Mittag um 11 Uhr Alarm nach dem Schloßplatze. Vor der dort befindlichen städtischen Pumpstation für Rieselfelder liegt in der Mitte deS FahrdammeS ein etwa 5 m tiefer, zum Bassin führender Einsteigeschacht, der täglich von dazu bestimmten Arbeitern mindestens ein Dutzend Mal befahren wird, um daS daS Sammelbassin abschließende Gitter zu reinigen. Um die angegebene Zeit bestieg der schichtbabenve Arbeiter den Schacht mit einer offenen Lampe. Etwa in der Mitte des WegeS sah er sich plötzlich inmitten eines Flammenmeeres, verlor aber die Besinnung nicht, sondern stürzte sich kurz entschlossen in die unten befindliche wohlriechende (?) Flüssigkeit. Zum Glück umstanden diesmal keine Neugierigen den Schacht, sie würden sonst von der mehrere Meter hoch emporschlagenven Stichflamme gefährdet worden sein. Der Arbeiter vermochte sich schließlich selbst wieder nach oben zu arbeiten und hat auch anscheinend keine lebens gefährlichen Verletzungen davongetragen. Die Feuerwehr untersuchte den Schackt und ordnete dessen Absperrung an. DaS Feuer ist zurückzuführen auf einen Benzinbrand, der am Mittwoch im Nachbargebäude abzulöschen war. Jedenfalls hatten sich Benzindämpfe im Schachte entwickelt und an der offenen Lampe entzündet. —o. Da« älteste bekannte Kochbuch, jetzt als große Seltenheit und fachliche Curiofität geltend, erschien im Jahre 1702 in Dresden, verlegt von Wolfgang Moritz Enders. Das selbe führt den Titel: „Der aus dem Parnaffo ehemals ent laufenen vortrefflichen Köchin, welche bei denen Göttinnen Ceres, Diana und Pomona gedienet, hinterlassene und bisher» bei sich und unterschiedlichen der Kochkunst beflissenen Frauen zu Dresden zerstreut und groß geheim gehalten gewesene „Bewerk- Zeddul", woraus zu erlernen, wie man 1702 sowohl gemeine als rare Speisen, in Suppen, Mußen, Pasteten, Brühen, Essigen, Salätern, Sülzen, Vorgerichten, Nebeneffen, Eiern, gebackenen, gebratenen, gesottenen und gedämpften Fischen, Wildpret, Ge flügel, Fleisch, auch eingemachten Sachen, Torten und Zucker werk bestehend, wohlgeschmackt und leckerhaftig nach eines jeden Belieben zu bereiten und kochen, auch zu welcher Zeit man alle Zugehörungen einkaufen und brmeldte Speisen auftragen solle. Mit ohnermüdlichem Fleiß gesammlet und denen wohlgeübten Künstlerinnen zu beliebiger Censur, denen Unerfahrenen aber zu Lehr und Unterricht durch alle Titul merklich vermehret und nun in dieser Edition mitgetheilt." — Kürzlich nach diesem Kochbuche hergestellte Gerichte haben aber ergeben, daß die vormalige Köchin der Göttinnen CereS, Diana und Pomona unseren Zeitgeschmack nicht verstanden hat, denn sie schmeckten abscheulich. Die Ktnbcr essen e» GtrNich aer», aber auch für Erwachsene läßt sich tn ca. 10 Minuten eia liebliche- Gericht durch einfache» Kochen der Milch mit Brown n. Polson« Mondaniin Herstellen. Die« ergiebt rin« nahrhafte »ad leicht vrr« bauliche Speise, regt durch seinen eigenen Wohlgeschmack Kinder wir auck> -ranke an, solche Milchspeise häufiger zu erbitten. Be liebige Zuthat von Vanille, Ettron« ,e„ Beigabe von Fruchtsauc», gekochte- Obst erhöhen den Geschmack nnd liefern zugleich für den Familientisch ein nahrhafte« und köstliche» Dessert. Ao-führlich»S aus den Mondamin-Pockrten 4 60, 30 und 1b H erhältlich tu allen einschlägigen Geschäften.
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