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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.09.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-09-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18980914010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898091401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898091401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-09
- Tag1898-09-14
- Monat1898-09
- Jahr1898
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Wagner Vereins „Kampfgenoffen 1884/71" (5.). — Stiftungsfest de» „Säch sischen Landesverbände» für Stenotachygraptpe" (2.). — Vortrag von Oberlehrer Thiele auS Jena im „Kirchlichen Familtenverdand« zu L-Lindenau" über „Borresormotorische Bestrebungen in England von ihren Anfängen bis zu Wyclisi» Tode" (5. A.). — Raubansall im Revierort „Vottge" bei der Luppenbrückr (3.). — Fälligkeitstag des zweiten Termin» der StaatSgrunbstener und der «vangeUfch- lutherischrn Kirchenanlagr Vom Grundbesitze. tz. Akademische BiSmarck »Trauerseier im Krystall » Palast, der» anlatzt durch den „Bereiu deutscher Studenten". Red« von Professor vr. Erich MarckS (4.). — Versammlung d«S BezirkSveretn» ,.West- Leipzig"; man behandelt u. A. die Stadtverordnrtrnwahlen (4 ). — Eine Zimmererverjammlnng beschließt die Anstellung eine- besoldeten Geschästsleiter» (4.). — Eine Holzarbeiterversammlung nimmt Stel lung zu dem in der Gründung begriffenen Arbeitgeberverband« der Holzindustrie für Leipzig und Umgegend (4.). L. Bekanntmachung des RatheS, betreffend di« Berlethsing d«r Kaiser-Wilhelin-Erinnerungs-Medaille (7.). — Ein« Versammlung der Modell- und Fabriktischter beschäftigt sich mit dem am 18. Jul! begonnenen AuSstande (4. A.). — 184. Leipziger Fischerstechen, ab gehalten aus dem Fregr'sche» Teiche an der Waldstraße (4. A.). 4. Bekanntmachung deS RatheS, betreffend die Abänderung der städtischen Armenordnung (11.). — Bekanntmachung der kaiserlichen Oberpostdirection, betreffend die am 6. d. M. erfolgende Eröffnung des Sprechverkehrs mit Roßlau io Anhalt (7.). — Eine allgemeine Radsahrerversammlung beschäftigt sich mit dem angeblich von Rath und Polizeiamt beabsichtigten Nummrruzwang für Fahrräder; man beschließt, gleichzeitig je eine Petition au da» Ministerium de» Innern, an den Rath und das Polizeiamt, sowie an di» Stadt verordneten zu richten, in der man sich gegen die Einführung de» Nummernzwanges ausspricht (4. A. und 5. A.). — In einer von Len Anhängern deS „Allgemeinen Deutschen Gärtnrroerein«" ein berufenen allgemeinen Bärtnerversaminlungbeschäftigt man sich mit der Form der Organisation (5. A ). — MonatSvrrsammluug de» Gemeinnützigen Verein» „Vorwärts" (14.). — Versammlung der socialdrmokratischen Handlungsgehilfen und »Gehilfinnen; man be handelt die Vorschläge zur Einigung zwischen den Anhängern der Localorgaaisation und der Cenlralisirung (6.). 5. Bekanntmachung der kaiserlichen Oberpostdirection, betreffend die voraussichtlich am 8. d. MtS. erfolgende Eröffnung de» Sprech verkehrs mit Weida (7.). — Verhandlungen de» „2. Allgemeinen Deutschen GärtnertageS"; man behandelt „dir heutige Ausbildung des Gärtners gegenüber den Anforderungen de» praktischen Leben»", die Hochschul» und die Schutzzollsrage (5. A, 6. und 6. A.). — Eine außerordentliche Versammlung der „Fleischrrinnung" genehmigt einstimmig die Satzungen für »ine freie Innung und beschließt, mit allen Kräften aus eine Einigung der in Leipzig bestehenden vier Flrischerinnungen hinzuwirken (7.). — Eine Versammlung der Steinetreibrr läßt sich über den Stand der Organisation Bericht er statten (6. A.). — Die Morgenausgabe bringt den Bericht über da» am 31. Juli in Leutzsch abgehaltene Sommersest deS „Vereins ehrenvoll verabschiedeter Militairs" und Mitlheilungen au- den RaihSplenar» sitzungen vom 29. Juni, vom 2. Juli (man genehmigt den Neubau des Wohngebäudes am Wasserwerkshochbehälter zur Unterbringung deS Wärterpecsonals mit 23 560^iKostrn und die Ausführung der Bauten von zwei neuen Schulen im Osten und Norden der Stadt in Ge mäßheit deS Gutachtens des Hochbauamtes mit einem Aufwande von je 552033 ^i, sowie die Strecke Leipzig-Lindeiiau-Leutzsch der „Großen Leipziger Straßenbahn") und vom 6. Juli (man be- willigt für die Kirchengemeinde Connewitz 30000^4 al» Kirchenbau- Beitrag). — 65. Geburtstag der Königin Earola. 6. Bekanntmachung Les Raihes, betreffend daS AuSliegen der Pläne der „Großen Leipziger Straßenbahn" für die ihr concessionirte Linie durch die Demmering-, Merseburger- und Bundorfer Straße in L.-Lindenau und die Hauptstraße in Leutzsch bi« zur Leipziger Straße daselbst (9.). — Bekanntmachung deS Kgl. Amtgerichts, be treffend die Eintragung der Firma „Leipziger Panorama", Gesell- schast mit beschränkter Haftung; Gegenstand deS auf die Zeit b>S zum 30. September 1908 beschränkten Unternehmen» ist die Er werbung, Verwerthung und spätere Veräußerung des auf Fol. 829 des Grund- und Hypothekenbuches für die Stadt Leipzig einge tragenen Panorama-Grundstücks; da» Stammcapital beträgt 250000 (9.). — 4. Hauptversammlung des „Allgemeinen Deutschen Gärtnervereins", 1. Tag (7.). — BiSinarck-Trauerseier im „Charlottenhos" in Liudenau; Rede von Oberstlieutenant a. D. Fedor v. Koeppeu (8.). 7. Mittags öffentliche Trauerfeier zum Gedächtniß des Fürsten Bismarck in der Alberthalle; Rede vom Geheimen Kirchenrath Superintendent v. Pank (8.). — 4. Hauptversammlung des „All gemeinen Deutschen GärtnervereinS", 2. Tag (8). — Sommerfest der Gruppe Gohlis-Eutritzsch des „Evangelischen Arbeitervereins" (9 ). — Fahnenweihe des Gesangvereins „Post-Unterbramte Leipzig" (9.). — Sommersest des K. S. Militairverein» ,,106 er" (9.) und Les Militairvereins „Sächsische Ulanen" (10). — Schauturnen de» Männerturnvereins zu L.-Neuschönefeld (12.). — Eine Versammlung der DuchLeckergchilfeu beschäftigt sich mit der neunstündigen Arbeite- zeit, die mit dem 9. dieses Monats eingeführt werden soll (8. A.). — Ter Egyptolog und Romanschriftsteller vr. Georg Eber», früher Professor an der Universität Leipzig, stirbt in Tutzing (9.). 8. Bekanntmachung des Rathes, betreffend das Verieichniß der zur land- und forstwirthschaftlichen Berussgenossrnschaft für das Königreich Sachsen gehörenden Betriebsunternehmer (12.). — Die außerordentliche Haup tversammlung des „Centralvereins für da gejammte Buchgewerbe" genehmigt die zum Behuse vollständiger Unterkellerung des BuchgewerdehauseS nöthig werdende Erhöhung der Bausumme um 100000 (9.). — Außerordentliche Haupt- Versammlung der „Schneiderinnuug"; Durchberathung der Satzungen der Zlvangsinnung (9. A.). — Versammlung der Beamten der Lrtskrankencasse und Berufsgenossenschasten SachsenS (10.). — Ver sammlung deS GewerkschaftScartells; Stellungnahme zur Abänderung des Vereinsgesetzes (9.). — Eine Versammlung der Schneidergehilfen läßt sich über die Werkstättenverhältnisse Bericht erstatten (10.). — 1. Ziehung der 2. Classe der 134. Königl. Sächs. Landeslotlerie. — Verlagsbuchhändler Carl Friedrich Graubner, Inhaber der hiesigen C. F. Winter'schen Verlagshandlung, stirbt, 61 Jahre alt (8. A. K. Eine Versammlung selbstständiger Juweliere, Gold- und Silberarbeiter spricht sich einstimmig für Errichtung einer ZwangS- innung aus (10. A.). — In einer Versammlung de» social demokratischen Wahlverein- Leipzig^Stadt spricht Stadtverordneter Lagerhalter Lange über „städtische Angelegenheiten und die be vorstehenden Stadtverordnetenwahlen" (lO. A.). — Die in Papier» und Seifenfabriken, sowie in verwandten Berufszweigen beschäftigten Arbeiter und Arbeiterinnen berathen die für die Casseler Haupt- Versammlung de» Verbandes der Fabrik-, Land- und sonstigen Hilfsarbeiter gestellten Anträge (10. A.). — Eine Versammlung der Lithographen, Stein-, Wachstuch- und Tapetendrucker nimmt «inen Vortrag über den gegenwärtigen Geschäftsgang und über die aus der diesjährigen Hauptversammlung de» Verbände» der graphischen Arbeiter beschlossene Einführung einer Arbeitslosenunterstützung entgegen (10. A ). — 2. Ziehung der 2. Classe der Königl. Sächs. Landeslotterie. — Im Monat Juli war in Leipzig die Höchst temperatur nach der in der Morgenausgabe veröffentlichten Zu- sammenstellung der Universitäts-Sternwarte am 23. mit -s- 26",7 0. (im Juni am 22. mit -s- 27",6 0.), die niedrigste Temperatur am 22. mit -f- 7",0 6. (im Juni am 4. mit -s- 6",3 6.); die Höhe der Niederschläge betrug 87 mm (im Juni 63 arm): die größte Niederschlag-Höhe war am II. (im Juni am 23.); die Zahl der heiteren Tage war 0 (im Juni 1), di« Zahl der Tage mit Nieder schlägen 15 (gegen II im Juni; vergl. 18. Juli A.). 10. Bekanntmachung deS Rathe», betreffend die Sperrung eine- Theiles der Delitzscher Straße vom 16. d». Mt». ab wegen Giri». leguiigSarbeiten (13.). — Bekanntmachung der kaiserl. Oberpost- Lirection, betreffend die Eröffnung de» Sprechverkehr» mit Egeln (12.). 11. Die Morgenausgabe bringt den Bericht über die Iuli- Thätigkeit de- „Samaritervrreins", die Abendausgabe meldet die Berufung de» außerordentlichen Professor» an di« Universität Mar burg vr. Albert Köster al» Ordinarius auf den Lehrstuhl für neue deutsche Sprache und Literatur al» Nachfolger Rudolf Hilde- brand's (12.). 12. Da- Königliche Amtsgericht macht bekannt, daß auf dem die Actiengesellschast in Firma „Leipziger Palmengartrn" in Leipzig betreffenden Folio deS Handelsregister- eingetragen worden ist, daß die außerordentliche Hauptversammlung Ler Actionaire vom 2. August 1898 beschlossen hat, da» Grundkapital der Gesellschaft durch Au-gabe von 250 aus Name» lautende Aktien zu 600 um 150 000 ^il zu erhöhen und den Mindestbetrag, für welchen di« Aktien au-gegeben sind, auf den Nennwerth festzusetzen (14.). — Monat-Versammlung de» „Verein- selbstständiger Leipziger Kaufleute unb Fabrikanten zur Wahrung berechtigter Jnterrsfen"; Besprechung über die Anfang October geplante Zusammenkunft von Vertretern deutscher Schutzverrine (14.). — In einer Versammlung der Modell- tischler wird über den Stand de- Streik» berichtet (13. A.). — Di« Morgenausgabe bringt Mitthrilungra au» der RathSpleuarsitzung vom 9. Juli. 1L. Der Rath macht bekannt, daß er in Kleinzschocher die Siemen-straße (zwischen Klingen- und Plagwitzer Strotz»), di« Ln- tonienstraße (zwischen Plagwitzer Straß« und westlicher Fluchtlinie der Gießerstraße), dir Wach-muthstraße (zwischen Aatonien- und Siemen-straße), di« Gerhardstraß« (zwischen Antonien- nutz Siemen»- straße), di« Gießerstraße (zwischen Autonira- nutz SirmeaSstraß«) und dl« Gustav-Adolf-Strah, (südlich der Antonienstraße) in da» Eigenthum und, mit AuSnahm« der F«tz»«gr, auch !» di« Unter haltung der Stadtgrmeinde übernommen hat (23 ). — Sitzung de» Bezirksausschüsse» (13. A.). — Eine Versammlung der Stellmacher besaßt sich mit den Lohn- und Arbeit-Verhältnissen, eine BrrsamiN- lung der Stuckateur« mit dem Arbeitsnachweis und dem Unter- stützung-sood» (15. A.). 14. Radwettsahrea auf dem Sportplatz (15 ). — Sommersest der Luruerschaft d«S „Verein« für volttwohl" (16.). — bO-Kcto- mrter-Straßenreunru de» Radfahrerclubs „Germania" (18. A ). — Sommersest de» Lehrlingrdaheim» (16.). (Schluß folgt.) Vermischtes. — V»« Der Kaiserin Elisabeth erzählt der „B. L.-A." In der Häuslichkeit. Eine Persönlichkeit, welche vor Jahren Gelegenheit hatte, da» Leben an dem österreichischen Hofe näher kennen zu lernen, äußerte sich in folgender Weife über Kaiserin Elisabeth: „Man muß unsere Kaiserin „zu Hause" gesehen und beobachtet haben — wie sorgsam sie da ihre Zeit «intheilt, welche Aufmerksamkeit sie selbst kleinen und scheinbar unbedrutenden Dingen zuwendet, welch' großes Maß von Seelengute sie der Dienerschaft gegenüber cm den Tag legt und vor Allem, welchen Zartsinn sie den kaiserlichen Kindern und welche Theilnahme sie allen Angelegenheiten widmet, welche ihren Gemahl betreffen, und bei alldem ist sie so einfach, so gut, so leutselig, selbst mit dem letzten der Diener." Die Zeit- eintheilung, welche die Monarchin während der Derweilen» im Kreise ihrer Familie beobachtete, war dir denkbar einfachste und fast täglich dieselbe. DaS Tagesprogramm erfuhr in Wien und Pest nur insofern kleine Veränderungen, als an jenen Tagen, an welchen die Kaiserin mehrer« Stunden dem Besuche von Spitälern, Waisenhäusern, Klöstern und Asylen widmete, die Fußpromenaden, welche der hohen Frau ärztlicherseits empfohlen worden sind, wegfielen. In früheren Jahren gehörte ein großer Therl ihrer Zeit der Leitung der Erziehung ihrer Kinder. Die Morgenstunden überhaupt waren gewöhnlich der Lectürr ge widmet. Die Monarchin war eine äußerst genaue Kennerin der Literatur; sie las nebst deutschen und ungarischen vorzugsweise englische und französische Schriftsteller. Nicht minder warmes Interesse hegt« dir hohe Frau auch für die alten Classiker, deren Heimath die Monarchin fast ebenso genau kannte wie die eigene. Ueber di« schweren Prüfungen des Schicksals, die sich gewiß drückend auf ihr Gemüth legten, hob sie nur rege Beschäftigung >des Geistes und das Hinlenken des Herzens auf das große Elend, auf die Tragödien drr Waffen hinweg. Das eifrige Sprach studium, insbesondere die gründliche Erlernung des Griechischen, das die hohe Frau bald so weit inne hatte, um eine Reihe von Gedichten ihres LieblingSpoeten Heine, einzelne ungarische Dichtungen und Shakefpeare's „Hamlet", „König Lear" und „Sturm" trefflich zu übersetzen, machte ihr viele Freude. — Die Kaiserin als Mutter. Eine Geschichte von Freud' und tiefem Leid, dir Geschichte eines zu Tod« verwundeten, nie mehr geheilten Mutterherzen»!.... Am 12. Juni 1856 erblickte die zweite Tochter der Kaiserin, Erzherzogin Gisela, zu Laxenburg das Licht der Welt, am 21. August 1858 verkündete d«n Völkern der Donner der Kanonen die Freuden- botschaft, daß ein Thronfolger geboren sei. „Der Himmel hat mir ein Kind gegeben", sprach damals, als die Vertreter Wiens bei der Taufe Kronprinz Rudolph's gratulirten, der Monarch zu den Vertretern deS Wiener GemeinderatheS, >,das einst ein neues, größere» und eleganteres Wien finden wird; allein wenn auch die Stadt sich verändert, so wikd der Prinz doch die alten, treuen Herzen unverändert finden, die, wenn es nothwendig sein sollte, auch für ihn unter allen Verhältnissen «ine erprobte Opferwilligkeit beweisen werden". Die Kaiserin faßte ihr« Mutterpflichten mit heiligem Ernste auf. Als die kaiserlichen Kinder, denen sich am 22. April 1868 die zu Ofen geborene Erzherzogin Valerie als jüngstes zugesellte, noch klein waren, theilte die kaiserliche Mutter fast ihre ganze Zeit zwischen der Kinderstube und den Stätten des Kummers. Sie wohnte persönlich den Unterrichtsstunden bei oder li«ß sich über deren Verlauf genau unterrichten; sie hielt sehr darauf, daß die Kinder ihren Lehrern Gehorsam zollten und Dankbarkeit bewahrten. Am frühen Morgen weckt« sie die Kinder durch einen Kuß, und während der Nacht noch weilte sie oft an den Bettchen, um nach den Athemzügen der Kleinen sich von ihrem Wohlbefinden zu überzeugen. Jedes Unwohlsein bannte sie an das Krankenlager der Kinder; einen PrüfungStag lebte sie mit wahrhaft mütter licher Sorge mit und ihre späteren LebrnSschicksale suchte sie stets nach der Wahl deS Herzens zu gestalten. Man erinnert sich noch jener Seen«, die der Vermählung ihrer ältesten Tochter, Erzherzogin Gisela, mit dem Prinzen Leopold von Bayern vor anging. Es war «ine Ehe aus gegenseitiger Neigung geschlossen, und eben deshalb war die Kaiserin ganz mit diesem Bunde ein verstanden. Und doch weinte sie tagelang, weinte so viel, daß die Aerzte «rnstlich für ihr Augenlicht zu fürchten begannen. Ebenso segnete sie rasch den Bund der Erzherzogin Valerie mit dem Erzherzog Franz Salvator, der der reinsten HerzenSneigung entsproß. „O Mama, wie glücklich bin ich darüber", rief die Erzherzogin damals, „daß ich nicht fort muß, daß wir auch ferner vereint bleiben können!" Ein langer, inniger Kuß war die Antwort drr Mutter. Das war auch für das „Christkindl von Possenhofen", wie man in Bayern Wohl nach einem Scherz wort des Herzog- Max die Kaiserin nach ihrem Geburtstage (24. December) nannte, eine kostbare Christgabe, daS Glück des jüngsten KindeS schien ihr verbürgt durch daS Verlöbniß am Weihnachtstage deS Jahres 1890. Und sie bedurfte dieser Freuoe, dieses Trostes, denn schweres Unheil war hereingrbrochen über Habsburgs Haus, niedergebeugt war sie unter der Last eines Menschenbegriffe fast übersteigenden Unglücks. — Die Kaiserin und der Sport. Wie Kaiserin Elisabeth in den letzten Jahren mit großer Passion dem Bergsport huldigte, so hat sie sich mit gleicher Liebe durch lange Zeit für den Reit sport intrrrssirt, und in ihrer Natur lag es, sich dem Sport, für den sie sich einmal interesstrte, mit vollster Hingabe zu widmen. Man nannte die Kaiserin vor zehn Jahren noch die beste Reiterin der Monarchie, und «S war dies absolut keine höfische Schmeichel«!, sondern die vollste Wahrheit. In ganz Oester reich-Ungarn gab «S keine Dame, die in Bezug auf vollendete Grazir der Erscheinung al» Parlreiterin, sowie in absoluter Sicherheit und Beherrschung des Pferdes als Parforcereiterin mit Ihrer Majestät zu rivalisiren vermocht hätte. Nicht nur bei den Parforcejagden in Göding und Megyer war Kaiserin Elisabeth für die Jahre hindurch ständig beim Meet zu sehen, sondern selbst nach England und Irland führte sie ihre Jagd passion. Im Mutterland« des Parforcejagdsportes, auf dec grünen Insel, war die Kaiserin von Oesterreich die bewundertste aller Reiterinnen, und ihre Pferde rrrgken Jahr für Jahr dort- selbst Sensation. Kein Sprung war derselben zu hoch, kein Graben zu bveit, und auf ihren Spazierritten bewunderte man die großartige Schulung ihrer Reitpferde, von denen viele die hohe Schul« in allen Gangarten tadellos executirten. Don den Pferden, welche die Kaiserin in England ritt, ging unter anderen Tvo Good in den Besitz deS Grafen Erdödy über, und der Walach machte thatsächlich seinem Namen Ehre, denn er war für dir Jagd zu gut, er gewann seinem neuen Besitzer die berühmte große Pariser Steeple-chase. Gegen Ende der siebziger Jahre hatte Kaiserin Elisabeth da» Unglück, bei einer Parforcejagd in Frankreich einen schweren Sturz zu thun, so daß man für ihr Leben fürchtete. Die Besorgnisse waren übertrieben, aber wenige Jahre darauf sprachen doch die Aerzte den Wunsch auS, daß die hohe Frau daS Reiten aufgeben möge. Wer jr edle Pferde in seiner Hand gehabt, begreift wohl, daß die Kaiserin sich nicht so leicht von ihren Lieblingen zu trennen vermochte. Sie hielt noch geraume Zeit hindurch einen besonderen Reitstall, dessen Bewohner geradezu großartig durchgeritten waren und in der Kunst der hohen Schule gewiß nicht ihretgleichen in der Welt fanden. Als aber di« Aerzte darauf bestanden, daß die Kaiserin ganz dem Reitsport entsagen sollte, wandte sich dieselbe mit großer Passion der Touristik zu. Mt welch überraschend«« a«7» Ausdauer die hohe Frau selbst anstrengende Bergpartien durch führte, ist in den letzten Jahren oft genug geschildert worden, um nicht noch einmal erzählt werden zu müssen. Von ihrem vielgenannten Märchenschlosse in Korsu unternahm sie an jedem Morgen einen Aufstieg auf die Gasturi hoch überragenden Bergeshöhen, und erst nach stundenlanger Wanderung kehrte sie heim. Oft genug wurde auch von großartigen Bergpartien in Mürzsteg, Ischl und selbst im Wiener Wald berichtet, wo die Kaiserin so manches Mal ganz unerwartet in den entlegensten Dauernhüttrn erschien. Selbst bei ihren weiten Reisen auf den Schiffen konnte sich Kaiserin Elisabeth lange Spaziergänge nickt versagen, sie führte dieselben auf dem Deck ihrer Pacht aus. Anderen Sports hat die Kaiserin nie gehuldigt, und lange Jahre sind auch über den letzten Besuch der Kaiserin auf der Rennbahn dahingegangen. Altenburg, IS. September. Der seit dem 30. August vermißte Grubenarbeiter Wenzel Uhlschmied in Gorma wurde am Sonnabend von heimkehrenden Arbeitern des KohlenwerkS „Vorwärts" in einem Getrcidefeimen unter Strob versteckt aufgefunden. Der erst 22 Jabr alte Arbeiter war so erschöpft, daß er sckier bewußtlos war und bisher noch nicht zu sprechen vermochte. Man ist bemüht, das Näthsel zu lösen. ----- Königühntte, 13. September. Ja der Königin-Lnisen- Grube wurden vier Bergleute verschüttet. Zwei wurden getödtet, die beiden anderen gerettet. (Voss. Ztg.) --- Die Berlinerin und der amerikanische Millionär. AuS Philadelphia wird unterm 30. August berichtet: Beim hiesigen Civilgericht hat Fräulein Cäcilie A. aus Berlin «ine Klage auf Zahlung von 50 000 Dollars Schadenersatz gegen den über 60 Jahre alten Brauer-Millioi^lir Georg R. wegen an geblichen Bruchs des EheversprechenS anhängig gemacht. In der Klageschrift sagt die Klägerin, daß sie in Berlin wohnhaft, 40 Jahre alt, ledig, gebildet sei und sich stets in der besten Ge sellschaft bewegt habe. Im Sommkr 1897 habe der Verklagte Marirnbad besucht, und dort sei sie mit ihm bekannt geworden. Er habe ihr sofort stark den Hof gemacht, und nachdem sie einem anderen Bewerber um ihre Hand «inen Korb gegeben, habe die feierliche Verlobung stattgefunden. In Gegenwart mehrerer Personen habe er sie als seine Braut vorgestellt, auch hätten sic Verlobungsringe ausgetauscht. Der Verklagte habe wiederholt Versuche gemacht, von den Behörden in Marienbad die Trauung vornehmen zu lassen, doch hab« es ihm an den nöthigen Papieren gefehlt. Ein Versuch, die Trauung in Teplitz ins Werk zu setzen, sei ebenfalls mißlungen, und am 30. Juli habe Herr R. ihr dann aus freiem Willen eine schriftliche Erklärung gegeben, daß er sein« Angelegenheit in Amerika innerhalb zehn Tagen nach seiner Ankunft daselbst ordnen und dann sofort nach Berlin kommen würde, um sein gegebenes Heirathsversprechen rinzulösen. Nach dem er am 2. August 1897 mit ihr verabredet hatte, mit ihr nach Berlin zu reisen, um dort die Trauung vornehmen zu lasten, und nachdem er sogar, um alle Ehehindernisse aus dem Wege zu räumen, zu ihrer Religion übergeireten, sei er ohne sie auS Marienbad abgereist, und sie habe später erfahren, daß «r in München und am Rhein gewesen sei, wo seine Verwandten ihn, wie sie glaube, von der Heirath abgerathen hätten. Während dieser ganzen Zeit habe sie in Berlin „mit Schmerzen auf die Rückkehr ihres Bräutigams gewartet". Seitdem er sie verlassen, habe sie ihm wiederholt geschrieben, doch habe sie nie eine Ant wort von ihm erhalten, und sie glaubt sich in ihren Gefühlen und ihren Rechten zum Betrage von 50000 Dollars verletzt. ---- Dawsvn City, 7. September. Eine Meng« G o l d - such er ziehen nach dem Süden. Dennoch wollen 20000 den Winter hier durchmachen. In St. Michael treffen fast täglich Dampfer ein. An Lebensmitteln wird eS daher nicht fehlen, obgleich die hohen Preise wiederkehren dürften. Viele werden den Winter in Zelten zubringen müssen, da sie sich kein anderes Obdach verschaffen können. Mittlerweile wird das Schürfen eifrig fortgesetzt. Der Typhus herrscht in Dawson City. Wahrscheinlich wird er noch stärker auftreten, da die sanitären Einrichtungen abscheulich sind. Don Skagway wird ge meldet: Da große Gold funde beim See Atlin, unweit der Stadt Bennett, gemacht worden sein sollen, sind über 1000 Goldsucher von den Küstenstädten dorthin gezogen. Die Ufer von vier Bächen sind schon in Besitz genommen. ES ist un möglich, ein Urtheil zu fällen, wie groß der Goldreichthum jener Gegend ist. » Lücherbesprechungen. Predigten an Sonn- nnd Festtagen für dar gejammte Kirchen jahr über frei« evangelische nnd apostelgeschichtlict;« Texte von Geh. Kirchenrath O. FrirvrichAhlfeld, weil. Pastor zu St.Nicolai in Leipzig. Leipzig, Verlag von Friedrich Fleischer, 1898. Preis 8 -1k, geb. 9 — Der Name Ahlfeld hat in der Predigt ¬ literatur der protestantischen Kirche einen guten Klang und die Ge schichte der Homiletik wird seiner immer mit Auszeichnung als eines der gefeiertsten Prediger seiner Zeit gedenken. Seine Kanzelreden, einzeln und in Sammlungen, sind in zahlreichen Auflagen erschienen und werben auch heut« noch vom Laien wie vom Theologen gern ge lesen und stwdirt. Der Sohn des verewigten Consistorialraths a. D. Ahlfeld in Hannover hat daher sich den Dank Vieler erworben und ist nur dem Verlangen der immer noch großen Ahlfeld-Gemeind« ge folgt, als er unter obigem Titel eine Auswahl von Predigten aus den bei derselben Derlagshandlung schon früher erschienenen Predigt sammlungen des Vaters: „Bausteine zum Aufbau der Gemeinde-, ^Zeugnisse aus dem inneren Leden- und „Die Ruh« der Kinder Gottes in dem Herrn- wieder aufgelegt hat, deren Texte mit wenig Aus nahmen dem 3. und 4. Jahrgang« des Sächsischen Perilopenbuches entnommen sind. Wo für einzelne Sonn- und Festtage, an denen Ahlfeld als Pastor zu St. Nicolai nie zu predigen hatte, «ine Lücke war, ist solche aus alteren Manuscripten ausgefüllt, zum Theil find auch vorliegende, fürFreund« als Manuskript separat gedruckte spätere Predigten mit herangezogen worden. Den Freunden Ahlfeld's wird die Herausgabe dieser Auswahl «ine um so größere Freude bereiten, als wohl über die altkirchliche Perilopen überreiche Schätz« vor handen sind, über freie Texte aber mustergiltige und fesselnde, -glaubens- und lebensvolle Gaben, wie Ahlfeld sie bot, oft fehlen. Daß an den hohen Festtagen der Wunsch, bei der Festthatsache zu bleiben, für die Wahl von Predigten auch über einzelne altkirchlich« Perilopen entschieden hat, wird allen Lesern nur erfreulich sein. Seit.den Jahren 1851 bis 1860, in welchen die vorliegenden Predig ten gehalten wurden, ist ja Vieles anders geworben, was jenen Jah ren und damit auch der Prebigtthätigkeit während derselben ein «igenthümlicheS Gepräge gab. ES war eine Zeit neuen, kirchlichen, gläubigen Lebens nach langem Schlaf und schwerem Kampf: und in dieser Zeit stand Ahlfeld selbst als einer der lebendigsten Kämvfer. Unser« modernen Kanzelredner, die in einer ganz anders gearteten, dem Christenthum, ja jeder Religion unb Religiosität gleichziliig und vielfach ablehnend und direct feindlich gegenuderstehenden Zeit leben und in dem theoretischen und praktischen Materialismus einen Widersacher zu bekämpfen haben, wie ihn frükerc Zeiten gleich macht voll und gefährlich nicht gekannt, reden einen anderen Tvn und müffrn zu ganz anderen Mitteln greisen, al! Ahlfeld sie benutzte, um Gehör zu finden und Eindruck zu machen. Allein sie werden gut thun, von Zeit zu Zeit zu Ahlfeld zurückzukehren und auS dem Wesen seiner Kanzelberedtsamleit von Neuem zu lernen, daß uner schütterliche Glaubensfeftigleit, mag sie nun im orthodoxen oder libe ralen Gewände auftreteu, die erste und letzte Vorbedingung dauern den Erfolges für einen Prediger ist. An seinem Vorbild können sie auch lernen, daß ein Verkündiger der Wahrheit bet Christenthum» vor Allem die Würde und Hoheit des Amtes, dessen er waltet, be wahren und betonen muß, wenn er der glaubenifeindlichen Masi« im- poniren und sich nicht i-n Eoncesfionen an den Zeitgeist verlieren will. Ahlselb'S Predigten, auch da» sei zu ihrer Empfehlung noch hervor gehoben, fließen ruhig und leidenschaftslos dahin, aber unter der wenig bewegten Oberfläche birgt der majestätisch« Strom ungezählte Perlen der Weisheit, durchleuchtet vom Geiste echten EhriftenthumS und geschliffen am harten Steine ernster Erfahrungen. Zumal die den einzelnen 12 Bänden beigegebenen Vorworte find reich an solchen Schätzen, die zu heben namentlich der BerufStheolog, der vielgeschäs. tlgte Geistliche, sich nicht entgehen lassen sollte. In diesen herrlickxn Vorworten, ebenso, wie in den der Textvermehrung folgenden muster haften Gebeten pnlsirt auch noch wärmere» Leben als in den Predigten selbst: durch sie weht «in poetischer Hauch, eine muthige, glaubcnS- sroh« Stimmung. DaS der Sammlung vorgedruckte Portrait Ahl- seld'S ist von sprechender Ähnlichkeit, da? Prototyp «ine» glaubens innigen und glauvenSfreudigen protestantischen Pfarrer». —p. Ein neue»Dampf-Luftschiff, dessen Lenkbarkeit außer allem Zweifel sein soll, finden wir durch Wort und Bild in dem soeben ausgegebenen Heft 4 der bekannten illustrirten Familienzeitschnst ..Für Alle Welt" (Deutsches Verlagshaus Bong L Co., Berlin VV , Preis des VierzehntagshesteS 40 L,> neben vielen anderen inieressan- ten Abhandlungen über «inen „Wasser-Destillirapparat für Küchen zwecke", „Tas Telephon im BorpostenLienst" u. s. w., dargestellt, dazu Artikel über „Berliner Zigeuner" von einem höheren Polizeibeamten, «Die Feuerwehr bei der Arbeit" aus der Fever eine» Berliner Feuer- wehr-L>fsicicrs, über „Die Ueberbürdung der Schuljugend", sowie di« Fortsetzung der beiden großen Roman« »Die Wildkatze" von Ida Peisker, und „Schuld und Sühne» von Ernst Daudet, welch« ein- außerordentliche Anziehungskraft aus das Lesepudlicum ausüben. Von den trefflichen bunt- und schwarzgedrucklen Bildern fesseln u. A. ein „Studienkopf« von O. Richter, „Im Sturm" von K. 'Raupp, „Pferdehirt auf Stelzen" von C. Becker, „Der Vogt von Thurant wirb mit der Wursmajchine ins feindliche Lager geschleu dert» von Carl Storch, „Glücklich eingcfangen" von V. Jrolli, „Ein seltsamer Fischfang" von L. Sabattier, „Kämpfende Strauße" von W. Kuhnert, „Goethe und Friederike" von H. Kaulbach. ** Eine hervorragende Erscheinung in der illustrirten Journal literatur bildet das soeben erschienene H e s t 1 des neuen 13. Jahr ganges der „Modernen Knnst" (Verlag von Rich. Bong, Ber lin VV. 57, Leipzig, Wien, Stuttgart. Preis 60 H). Ter Verlag hat das Programm der Zeitschrift noch reicher ausgestaltet, indem neben der bisherigen Pflege der Literatur, der Kunst, der Bühnen kunst, des Sports, deS Üixk-lile, deS Gesellschaftsspiel», des Künst lerscherzes und vieler anderer interessanter Aeußerungen de» moder nen -Leben», Baukunst, dekorative Kunst und Kunstgewerbe noch aus gedehnter als bisher berücksichtigt wird. Der Reichthum an vortrefs- lichen Farbendrucken, di« mit großer Treue die Originalbilder erster Meister wie-dergeben, sowie an schönen großen Holzschnitten und vor nehm auSgesührten Illustrationen, die Reichhaltigkeit unv Gediegen heit de» Texte!, an welchem di« ersten Autoren mitgearbeitet haben, die wohlthuende Frische, welche daS ganze Heft durchzieht, und die prächtige Ausstattung, die sich schon in dem Deckel zu erkennen giebr, machen diese Erstlingsnummer des 13. Jahrgang«; zu einer ungemein werthvollen Gabe, —_ ** Äus dem Geschäftsverkehr. - Nene» in -er Fohrradindiistrie! Eine ganz hervor ragende Neuheit, welche geeignet erscheint, eine Umwälzung drr Fahrradinduslrie herbeizusühren, ist das kettenlose Fahrrad „Libelle" dec Neudammer Fahrradwerke tzlcorg Mcchler L Co. zu Neu- Lamm. Diese Cvnstruction besteht in einem Antrieb von drei hintereinander folgenden Zahnrädern. Diese Maschinen sind ein Muster der Fahrradtechnik; säinmtliche Theile sind aus Präcisions- Arbeit und in Bezug aus Aussehen und Eleganz von keinem anderen Fabrikat überlrossen. Von ganz besonderem Interesse sind die Damenmaschinen, bei welchen der lästige Kettenschutzkasten in Weg fall kommt. Die im vorigen Jahre erprobten Maschinen haben ein so ausgezeichnete- Resultat ergeben, daß sich die Firma veranlaßt gesehen hat, ihren Betrieb hieraufhin um ein Bedeutendes zu ver- größer». Das Charakteristische an diesen Maschinen ist, daß die« selben bei dem schmutzigsten Weiter genau so leicht laufen, wie bci trockenem. Ein Verschmutzen oder AuSbrrchen drr Zähne ist aus geschlossen. Außerdem, wenn nach Jahren die Abnutzung der Zahn räder eingetreten ist, sind diese leicht abznschrauben und von zrdem Lairn durch neu auszuschraubende zu ersetzen. Der ganz« Satz Zahnräder (3 Stück) kostet nicht mehr wie eine gute Kette. Nach Schluß -er Nedaction einzegangeu. Di« in dieser Rubrik mttgelheilten, wahrend de« Drucke« eiugelausenen Lele^umu- haben, wie scheu au» drr Ueberschrik» ersichtlich, bcr Redaction aicht »w,el«,en. Diese ist mithin sür Verstümmelungen und mwerftiindliche wrndnngra «Ich» »rr- aolwörtlich machen. 6. 8. Berit», 13. September. (P r i va t teleg r a m m.) Wegen der Errichtung «ineS Gesundheitsamt«» schweben Verhandlungen zwischen der Staatsbehörde und dem hiesigen Magistrat. * Wien, 13. September. Di« Audienz vei un garischen Ministerpräsidenten beim Kaiser dauerte eine halbe Stunde. Der Kaiser nahm gnädigst die durch Baron Banffy übermittelte Beilerdskundgebung der ungarischen Regierung entgegen. Die Beileidskundgebung der ungarischen gesetzgebenden Körperschaften wird selbstständig erfolgen. Baron Banffy wird heute Abend Wien verlassen und am Sonnabend zur Theilnahme der Leichenfeier hierher zuriickkchren. * Bern, 13. September. Als Vertreter deS Bundesraths sind der Bundespräsident Ruffy, sowie die Bundesräthe vr. Deucher, Hauser und Brenner in Begleitung des Vicekanzlers Schadmann heute Nachmittag 2 Uhr 12 Mm. nach Genf abgereist. * Madrid, 13. September. In der grsirigrn Sitzung des Senats führte der Ministerpräsident Sagasta aus, das Unglück des Landes komm« vom Land« selbst, das durch eimn halbjahrhundertlangen Kriegszustand erschöpft sei. General Weyler führt« aus, er wisse, daß weder Sagasta noch Canovas drl Castillo den Krieg gewollt hätten. Almenas griff die Generale wiederholt an. Dabei unterbrach ihn General Primo di Rivera mit dem Rufe: „Sie reden Dumm heiten!" Almenas erwiderte: „Gegenüber solchen Worten setze ich mich." (Unruhe.) Der KrregSministrr prieS die Ver dienste des Generals Weyler außerordentlich. Nach einer Rede desHerzogsTetuan wurde endlich die Sitzung geschlossen. * Madrid, 13. September. (Kammer.) Canellas setzte heute seine Anklagen gegen den Marineminister fort und verlangte, daß die für den Verlust des Geschwader- und die Capitulation Santiagos Verantwortlichen zur Rechenschaft ge zogen werden. * Madrid, 13. September. Nach einer Drahtnachricht der „Agencia Fabra" aus Manila werden dortige Privathäuser von den Amerikanern besetzt und Archive vernichtet. Der Ge sundheitszustand sei traurig. Santa Cruz habe sich am 1. d. M. den Insurgenten ergeben. Diese werden übermorgen einen Präsidenten der Aufständischen, wahrscheinlich in der Person Arenallo's, ernennen. * Petersburg, 13. September. Ein Artikel im nichtamt lichen Theile des „Regierungsboten" knüpft an di« Erklärung des Mörders Luccheni an, er sei nur nach Genf ge kommen, um eine hochgestellte Person niederzustrchen, habe aber, nachdem er die Ankunft der Kaiserin erfahren, diese nieder gestochen, — und führt auS: „Durch dieses Eingeständniß wird gleichsam das ganze Wesen dieser Propaganda, die von anarchistischen Brutstätten ausgeht, erschöpft. DaS gefährlichste und schädlichste ist augenscheinlich das italienisch« Anarchisten nest, dessen drei Repräsentanten ihre Namen mit den drei scheußlichsten Morden, Carnot's, Canova'S und der Kaiserin Elisabeth, verknüpft haben. Es ist schwer, anzunehmen, daß der Mörder eine solch fürchterliche Unthat ohne Wissen dec Bande, der er angehört, verübt habe. Es erübrigt zu hoffen, das erschütternde Ereigniß von Genf, daS All« und Jeden durch seinen blutigen Stumpfsinn empört, werde die europäischen Regierungen veranlassen, nochmal» ihre Aufmerksamkeit auf das schreckenerregende Anarchistennest zu richten und nachdrückliche Maßnahmen zu seiner Vernichtung zu ergreifen. * S»nstantino-el, 13. September. („Wiener Telegraph. Corr.-Bureau".) Hier verlautet, die russische Regierung habe, anknüpfend an die Vorfälle in Candia, eine Circulardepesche an die Cabinete von London, Paris und Rom gerichtet. — Aus Odessa sind gestern 100 Mann Infanterie und 24 Gendarmen mit 25 Trainpferden nach Kreta abgegangen. In der nächsten Woche werden weitere Verstärkungen folgen.
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