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Elbeblatt und Anzeiger : 10.06.1879
- Erscheinungsdatum
- 1879-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id1666406244-187906106
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id1666406244-18790610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-1666406244-18790610
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungElbeblatt und Anzeiger
- Jahr1879
- Monat1879-06
- Tag1879-06-10
- Monat1879-06
- Jahr1879
- Titel
- Elbeblatt und Anzeiger : 10.06.1879
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Gültigkeit, während 172-Deputirte die Wahl BlanquiS verwarfen. Der Präsident Gtchy hat am 5. Ium das weitere letztere Decret betreff» der Theilnehmer am Communeaufstande, welche all^Grund de» Amnestie gesetzes begnadigt werden, unterzeichnet. Blanqui be findet sich unter den im Decket Genannten noch nicht, man denkt aber, daß die Begnadigung doch später er folgen werde. Durch die Thronrede, mit welcher in letzter Woche der Fürst Karl die rumänischen Kammern eröffnet hat, ist klar geworden, daß die rumänische Judenfrage im Sinne des Berliner Vertrages gelöst werden soll. Der Freundschaftsabschluß zwischen England und Afghanistan ist am 31. Mai endgültig vollzogen worden unv wurde dieses wichtige Ereigniß der Bevölkerung Kan dahars, wo der Friedensvertrag stattfand durch 31 Salut schüsse kundgethan. — Der Emir Jacub Khan ist ain 8> Juni nach Kabul zurückgekehrt, nachdem er vorher dem Bicekönig von Indien angezeigt hat, daß er ihm voraussichtlich gegen Ende des Sommers einen Besuch abstatten werde, wenn die Angelegenheiten seines Reiches geordnet sind. Oertliches und Sächsisches. Riesa, den 9. Juni 1879. — Stadtverordneten-Sitzung, Dienstag, den 10. Juni Abends 6 Uhr. Tagesordnung: Gesuch des Rathsmitgliedes und stellvertretenden Standesbeamten Herrn Theodor Zeidler hier, um Ent lastung ans seinen diesfallsigen Funktionen. — Heute Vormittag 11 Uhr wurden die von der hiesigen Schulbehörde neugewählten beiden Lehrer, die Herren Johne aus Colditz und Höppner aus Glauchau, unter Anwesenheit von Vertretern des Stadt raths und des Schulausschusses, des Lehrercollegiums und der 4 Elasten der einfachen Volksschule, in denen die Genannten fortan wirken sollen, durch den König!. Bezirksschulinspector, Herrn Wigand aus Großenhain, in ihre neuen Aemter eingewiesen. Nach dem Gesänge zweier Gesangbuchsstrophen wendete sich der Herr Bezirksschulinspector in gemüthvoller herzlicher Rede an die Genannten, um ihnen an's Herz zu legen, daß sie in ihrem Berufe als Lehrer nicht blos ausgeben, sondern auch erwerben sollen, um ihr bisheriges geistiges Eigenthum nicht zu ver-, licren, sondern dasselbe zu befestigen und zu klären und Neues hinzu zu gewinnen und verwies sie zur Sammlung neuer Kraft und neuen Muthes an die Werke der großen Meister auf dem Gebiete der Päda gogik, an den Beirath des Lehrercollegiums, dem sie von nun an angehören werden und vor Allem an die beste und höchste Quelle des Lebens, der Kraft und der Liebe, welche ist Jesus Christus, in dessen Namen sie ihre Arbeit an den Kleinen thun sollen. Sich an die Kinder wendend, ermahnte der Herr Redner dieselben, gehorsam und fleißig zu sein und dadurch ihren Lehrern das schwere Amt zu erleichtern. Das Lehrerkollegium, dem das Zeugniß ausgestellt wurde, daß ein reger, strebsamer Sinn und ein wissenschaftlicher Geist in demselben herrsche, bat der Herr Bezirksschul inspector, die neuen Collegen mit Liebe und Freund lichkeit in seine Mitte aufzunehmen und ihnen mit Rath und That beizustehen. Stadtrath und Schul ausschuß wurden gebeten, die Gewählten, denen man das Vertrauen entgegengebracht und sie zu Lehrern an den hiesigen Schulen bestellt habe, stützen und gegen ungerechte Angriffe, denen ja gerade der Volkslehrer besonders ausgesetzt sei, schützen zu wollen. Nach der Ansprache sang das Lehrercollegium die Klein'sche Mo tette: Der Herr ist mein Hirt, mir wird nichts mangeln rc. Nachdem nun noch die beiden Herren von den ersten Schülern der Elasten als die neuen Lehrer begrüßt und von dem Lehrercollegium als neue Collegen bewill kommnet worden waren, schloß die würdige und er hebende Feier mit dem Gesänge: Lob, Ehr' und Preis sei Gott rc. Das hiesige Lehrercollegium ist nunmehr wieder complet. — Morgen eröffnet das Stadtmusikchor die Sommersaison seiner Abonnement-Concerte im Garten- Restaurant zur Elbterraffe und haben nach dem uns vorliegenden gewählten Programm die Concertbesucher einen genußreichen Abend zu erwarten. — Zur Feier der goldenen Hochzeit des deutschen Kaiserpaares, nächste Mittwoch den 11. Juni, ver anstaltet Herr Gerbing in „Stadt Leipzig" ein großes Extra-Concert, gegeben vom Musikchor des 2. Kgl. sächsischen Feldartillerie-Regiments Nr. 28 unter der bekannten tüchtigen Leitung seines Stabstrompeters Herrn Nauhardt. Das Programm ist ein vorzügliches, der Feier des TageS entsprechendes. Auch wird Herr Gerbing seinen Gästen noch durch brillante Beleuchtung seines, einen angenehmen Aufenthaltsort bietenden schönen Gartens, sowie durch Abbrennung eine» große» Feuerwerks besonder« Genüsse bitten. — Wir machen noch besonders daraus aufmerksam, daß in der Zeit vom 12. Juni bi» 2. August d. I., mit Ausnahme der Sonntage und einiger Dispositions tage, auf dem Schießplätze bei Zeithain die diesjährigen Schießübungen der beiden Feldartillerie-Regimenter mit scharfer Munition stattfindet und daß deshalb die Passirung des Gohrischwaldes östlich des Flügelweges U und der über den Schießplatz führenden Communi- cationswege während der Dauer des täglichen Schießens untersagt und den Weisungen der aufgestellten Posten unbedingt Folge zu leisten ist. — Am gestrigen Nachmittag brachten Gewitter, nach einer ziemlich hohen Temperatur am Vormittage, den Fluren hiesiger Gegend erquickenden und erfrischen den Regen. — Auf dem Wochenmarkte am Sonnabend sind von der Polizei wiederum 3 Stückchen Butter wegen Mindergewichts confiscirt worden. — Nach dem Betriebsreglement für die Eisenbahnen Deutschlands ist es nur gestattet, auf der Rückseite des Frachtbriefes, ohne Beeinträchtigung des für die bahn seitige Behandlung bestimmten Raumes, die Firma des Versenders aufzudrucken. Da die Frachtbriefe jedoch auch zu anderen Notizen benutzt worden sind, so ist Verordnung ergangen, daß alle mit unzulässigen Be merkungen versehene Frachtbriefe zurückzuweisen sind. — Am 9. dieses Monats und folgende Tage findet eine abermalige Ausloosung Königlich Sächsischer Staats papiere statt, von welcher die 4 °/o Staatsschulden-Cassenscheine v. d. I. 1852/68, - 5 °/g bez. auf 4"/, herabgesetzten dergleichen vom Jahre 1867, - 4 °/o dergleichen vom Jahre 1869, - 4 °/g dergleichen - - 1870 und - im Jahre 1871 durch Abstempelung in 3'/, °/o und bez. 4 °/u Staatspapiere umgewandclten Löbau-Zittauer Eisenbahn-Actien Lit. und I), ingleichen - den 1. December 1879 und bez. den 2. Januar 1880 zurückzuzahlenden auf den Staat übernommenen 3>/g «/u Partialobligationen v. den I. 1839/41, - 4 °/o Schuldscheine v. I. 1854, - 40/0 dergleichen - - 18tzO und - 4 0/, und bez. auf 4»/« wieder herabgesetzten dergl. vom Jahre 1866 der vormaligen Leipzig- Dresdner Eisenbahn-Compagnie betroffen werden. Die Inhaber von den genannten Staatspapieren werden hierauf noch besonders mit dem Hinzufügen aufmerksam gemacht, daß die Listen der gezogenen Nummern in der Leipziger Zeitung, dem Dresdner Journal und dem Dresdner Anzeiger ver öffentlicht, auch bei sämmtlichen Bezirkssteuer-Einnahmen und Gemeindevorständen des Landes zu Jedermanns Einsicht ausgelegt werden. Mit diesen Listen werden zugleich die in früheren Terminen ausgeloosten, aber noch nicht abgehobenen Nummern wieder aufgerufen, deren große Zahl leider beweist, wie viele Interessenten zu ihrem Schaden die Ausloosungen übersehen. Es können dieselben nicht genug davor gewarnt werden, sich nicht dem Jrrthum hinzugeben, daß, so lange sie Coupons haben und diese unbeanstandet eingelöst werden, ihr Kapital ungekündigt sei. Die Staatskassen können eine Prüfung der ihnen zur Zahlung präsentirten Coupons nicht vornehmen und lösen jeden echten Coupon ein. Da nun aber eine Verzinsung ausgelooster Kapitale über deren Fälligkeitstermin hinaus in keinem Falle stattfindet, werden die von den Betheiligten in Folge Unkenntniß der Ausloosung zu viel erhobenen Coupons seiner Zeit am Kapitale gekürzt, vor welchem oft empfindlichen Nachtheile sich die Inhaber von Staatspapieren nur durch regelmäßige Einsicht der Ziehungslisten (der gezogenen wie der restirenden Nummern) schützen können. — Das „Dr. I." enthält eine Bekanntmachung, die Ausgabe neuer Zinsbogen zu den 4°/<> Staats- schulden-Castenscheinen der vereinigten Anleihe von den Jahren 1852/55/58/59/62/66 und/68 betreffend. Die unter dem 2. Januar 1870 ausgefertigten, in dem Zinstermine 1. Juli 1879 ablaufenden Talons dieser Staatsschulden-Cassenscheine sollen vom 16. Juni d. I. an gegen neue, aus Talons und 12 Coupons auf die Termine 2. Januar 1880 bis mit 1. Juli 1885 be stehende Zinsdocumente umgetauscht werden. — In Nickritz ist am vorigen Donnerstag das dreijährige Söhnchen des Maurers Zieger in einen offenen und ohne Umzäunung befindlichen An sammlungsort von Jauche gefallen und darin «mge- kommen. Lommatzsch. Die Obsternte scheint in unserer Gegend nicht so reich zu werden, als es beim Blühen der Bäume den Anschein hatte. Kirschen wird es wenig, Pflaumen fast gar nicht geben ; auch die Birnen werde« nur in einigen Sorten gedeihen. Die massenhaften Maikäfer Laben die Bäume, besonder» die Nußbäume sehr geschädigt. Dresden, 5. Juni. Seit gestern Vormittag wurde das bald 13jährige Töchterchen emeS Einwohners in ven Trachenberge» vermißt. Es war von den Eltern nach der Waldvilla bei Radebeul gesendet worden und bis in die Nacht nicht wieder gekommen, ohne daß auch nur der geringste Grund, welcher ein freiwilliges Wegbleiben erklären ließe, vorlag. Heute früh nun ist infolge eifrigen Suchens der Leichnam des Mädchens in einem Kornfelde bei Radebeul aufgefunden worden. Das Kind war mißbraucht und dann durch Zudrücken der Kehle erdrosselt worden. Von Seiten der Behörden wird Alles aufgeboten, um des Urhebers der scheußlichen That habhaft zu werben. Pcrna, 6. Juni. Gestern Vormittag ^11 Uhr ist ein gewcsscr Wilhelm Grütlner aus Armenruh in Schlesien, welcher die sächsische Schweiz bereiste, zwischen der Struppener Straße und Krietzschwitz von einem Manne, welcher sich zu ihm gesellt, um den Weg zu weisen, mit einem halbelligen Zentrumbohrer überfallen und ihm zwei Löcher in den Kopf geschlagen worden. Auf das Hilfegeschrei des Verletzten entfloh der Ver brecher unb lreß sein Taschentuch dabei im Stich. Jedenfalls gelingt es der Behörde, den genau beschriebenenVerbrecherzu ermitteln und zur entsprechenden Strafe zu ziehen. Augustusburg. Auf einem Neubau in Grün berg verunglückte vor einigen Tagen ein 20 jähriger Schieferbecker-Gehilfe. Der Unglückliche stürzte vom Dach herab, versuchte während des Sturzes sich an den Gerüsten festzuhalten, doch glitt ihm die Hand ab und siel er mit dem Kopf so unglücklich auf eine Fügebank, daß der Tod alsbald eintral. Annaberg. In Cranzahl sind in den letzten Wochen gegen 30 Personen an der Trichinose erkrankt; ein Todesfall in Folge derselben ist bis zur Zeit nicht vorgekommen. Schwarzenberg, 4. Juni. In der Bezirks armenanstalt zu Grünyain, in welcher vor etwa zwei Jahren der Aufseher Pragner durch einen Häusling mit dem Beile erschlagen wurde,. wurde vor wenigen Tagen wieder einmal von einem rohen und jähzornigen Häuslinge ein gefährlicher thätlicher Angriff auf einen Ausseher'untLlnommen. Dem herbeigerufenen Gendarmen gelang es nur unter Androhung der ernsten Maßregeln den Verbrecher festzunehmen und in hiesiges Gerichts amt überzuführen. — Aus dem oberen Vogtlande. Die Strumpfwirkerei hat seit 1864 immer schlechte Zeiten gehabt; denn das Hauptabsatzgebiet, Amerika, hat seine Strumpfwaaren selbst verfertigt und bedurfte deshalb unserer deutschen Waare nicht mehr. Jetzt scheint wieder ein wenig Leben in diesen Industriezweig gekommen zu sein; denn im oberen Vogtlande werden über 4000 Personen mit Langstickerei auf Strümpfe beschäftigt und können nicht flott genug arbeiten, um die Factore zu be friedigen. Weiße Strümpfe werden auf der Vorder seite mit Blumenmustern bedruckt und diese aus Glanz seite überstochen. Diese ganze Arbeit ist wenig kunst voll, aber von ferne sieht ein gesticktes Bouquet recht hübsch aus. Vorzüglich gehen die buntgestrickten Strümpfe nach der Türkei und Amerika, wo sie von den Damen zu weit ausgeschnittenen Schuhen getragen werden. Eine Arbeiten» bekommt für ein Paar Strümpfe 6 Pf. Sticklohn und da sie mit Mühe und Noth 16 Paar täglich fertig bringt, so beträgt das Tageseinkommen im höchsten Kalle 1 Mk. Dennoch sind die Leute froh, daß sie wieder Gelegenheit haben, etwas zu verdienen. Roßwein. Den Gläubigern des Vorschußvereins ist neuerdings von der im Gläubigerverhör vom 13. Februar 1879 zur Revision der Genossenschafterein schätzungsliste eingesetzten Gläubigerkommission ein ge drucktes Circular zugegangen, worin ihnen mitgetheilt wird, daß die Commlssion die gesammte Summe, welche ihrer Meinung nach von den Genossenschaftern zur Deckung des Deficits noch aufgebracht werden soll, von 4,192,346 M. auf 1,268,926 M. erhöhen zu können geglaubt hat, daß aber nach ihrer vollen Ueber- zeugung eme weitere Erhöhung der von den einzelnen Genossenschaftern aufzubringenden Beträge ihnen völlig unthunlich erscheint und daß die letztgedachte Summe das Aeußerste darstellt, was von den Genossenschaftern erlangt werden kann. Unter Hinzurechnung der aus dem Concurs nach der Versicherung deS Concursver- treters ausfallenden 25 Procent würde sich bei An nahme des Vergleiches — der dahin geht, daß die Gläubiger gegenüber denjenigen Genossenschaftern, welche sich urkundlich verpflichten, den eingeschätzten Bettag binnen Jahresfrist, von dem Zustandekommen des Ver gleiches an gerechnet, zu bezahlen, sowohl auf Geltend-
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