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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.11.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18981110028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898111002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898111002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-10
- Monat1898-11
- Jahr1898
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Volksmrthschaftlicher Theil des Leipziger Tageblattes. verantwortlicher Redakteur C. G. Laue in Leipzig. — Ju Vertretung: Georg Hiller iu Leipzig. Vermischtes. IL. Leipzig, 8. November. Nach einer Mittheilung der lönigl. Eilenbahn-Tirection Halle a. S. bleibt der mit Giltigkeit bis zum 31. Oktober d. I. eingesiihrte AuSnahmc-Tarif für Eis in Wagenladungen noch dis zum 31. December d. I. iu Kraft. Vorläufig ist die Verlängerung der Giltigkeit auf den Gruppen- und Wcchselverkehr der preußisch-hessischen StaatSbahncn, jowic aus den Verkehr mit der oldenburgifchen Staatsbahn und mit der Station Kempen der Breslau-Warfchaucr Bahn bejchränkt. *— Deutsche Reichsbank. Der heute veröffentlichte Aus» weis der Reichsbank nach dem Stande vom 7. d. M. conslatirt eine Zunahme des Metallbestandes um 1127 000 ^L, während der gleichzeitige Ausweis des Vorjahres eine Erhöhung Les Metall» bestandes um 11913000 .XL gebracht halte. Tie Reichscassenjcheine verminderten sich um82 000>li gegen 353 000 ^XL in 1897 und auch die Noten anderer Banken erfuhren eine Reduktion uni 1 472 000 ^L gegen 3 627 000 .XL im Vorjahre. Tie Anlagen in Wechseln gingen um 35 925 000 zurück, während das Vorjahr eine Abnahme der Wechjelbestände in Höhe von 63 926 000 ergab. Gleichzeitig verminderten sich auch die Lombaidforderungen in ihrem Bestände um 3 229 000 gegen 4 993 000 .XL im Vorjahre. Die Effecten nahmen ab um 6 097 000 ^L (1897: 110(XX) ^LL) und die sonstigen Activen verkleinerten sich nm 769000 .XL, während sie sich zur gleichen Zeit des Vorjahres um 14 713 000 ./I heben konnten. Dem Notenumlaus konnten 25 349000 .XL ent zogen werben gegen 24 006 (XX) .XL nach dem Stande der ersten Novemberwoche 1897. Die täglich fällig werdenden Verbindlich, keilen erfuhren eine Abnahme von 21692 000 .XL (22 965000), wohingegen die fonstigen Passiven sich um 594 000 .XL (588 000) zu steigern vermochten. Die Reichsbank verfügt zur Zeit noch über einen Metallbestand von 729 312 000 ^L gegen einen solchen von 728185 000 .XL vor acht Tagen und einen Metallbestand von 811954 000 .XL am 6. November 1897. Ter Gejammlbaarvorrath der Bank beziffert sich jetzt aus 762 204 000 ./I gegen 840 361000 .Xi in 1897 und 762 631 000^ am 31. Ociober d. I. Die Wechselbestünde der Reichsbank bestehen noch in 869 806 000 -Xi gegen 905 731000 .XL am 31. October dieses Jahres und 707 753000 ^L am 6. November 1897, während die Lombardforderungen sich aus 93 735 000 .XL stellen gegen 96 964 000 .XL vor acht Tagen und 91 369 000.X in der ersten Novemb.rwoche des Vorjahres. Am Notenumlauf nahmen noch Theil 1 185 969 000 gegen 1211318 000 .Xi am 31. October die,es Jahres und 1 140 842 (XX) Mark am 6. November 1897. Sonstige täglich fällige Verbindlich keiten bestehen noch in Höhe von 421 817 000 .XL gegen 416 459 000 Mark Ende der ersten Novemberwoche 1897 und 443 509 000 ^L am Schluß October dieses Jahres. Aus diesem Ausweise ist er sichtlich, daß die Ansprüche, die an die Bank gestellt worden sind, sehr bedeutend waren. Dieselben halten aber auch noch weiter an, so daß mit dem erhöhten Discontsatz von 5'/, Proc. wohl bis Jahresende gerechnet werben muß. Das Vor,ahr brachte als höchsten DiScontiatz der Neichsbank die Rate von 5 Proc. vom 11. Ociober ab, die ledoch am 20. Januar d. I. wieder eine Ermäßigung aus 4 Proc. erfuhr. Die Ueberjchreitung der steuerfreien Noten grenze besteht noch in Höhe von 136 365 (XX) ^L gegen 155 287 000 .XL, 101 373000 .Xi, 167 039 000 ^k, 241845000 Mark und 276 494 000 .XL in den voraufgegangencn füll' Wochen. Für das Jahr 1897 ergab sich sür die jetzt beendete Woche eine Ueberschreitung der Notengrenze um 7 081 (XX) ^i, die Woche vorher eine solche von 39 020 000 Die dritte Oktober- woche brachte eine steuerfreie Reserve von 2 763 000 ^S, während die drei früheren Wochen bereits eine Ueberjchreitung der Noten grenze in Höhe von 70 269 000 ^i, 171039 000^1 und 205 834 000 Mark am 30. September erbracht hatten. *— ZurLagedervogtländischenStickerei-und Weißwaaren-Jndustrie. Die von Theodor Martin'S Textil-Verlag herausgegebenc „Leipziger Monatschrist für Textil- Jnduftrie« berichtet aus Plauen i. V. u. A.: Seit unserem letzten Berichte hat sich erfreulicher Weise das Spitzengeschäft im Allge meinen gebessert, und sind die Fabrikanten reichlicher mit Aufträgen versehen, wenn auch nicht in dem Maße, wie im vorigen Jahre. Es war eine ganze Anzahl Einkäufer hier, die Amerikaner haben mit ihren Bestellungen begonnen, und sind bereits einige größere Aufträge, namentlich auf Pleins und schmale Lusteinsülze, gegeben worben. Ebenso haben deutsche Grossisten ihren Bedarf gekauft und von Frankreich, England, Rußland, dem Orient trafen Ordres ein. Abgesehen von den starkbegchrten seidenen Lust- und Crdpe- lijsespitzen war Nachfrage hauptsächlich nach Luftspiizen, aber auch Tüllspitzen in den verschiedenartigsten Ausführungen, sowie Tüll- spachtel wurden gekauft und die mit Glanzgarn gearbeiteten Artikel sanden großen Antlang. In Eambric- und Mabapolamstickcrci ist nach wir vor reichliche Beschäftigung vorhanden und fehlt es schon jetzt an Handmaschinen. Deutsche Grossisten haben gut gekauft, schmale Festons und Einsätze, 4—8 cm breit, für Wäschcconfcction, wie auch farbige Festons waren gesucht. Auch von England trafen größere Aufträge in Hand- wie in Schifschenwaare ein. Auch in Confection tonnte man mit den Aufträgen zufrieden sein, da regel mäßig größerer Bedarf in Rüschen, gestickten Eravatten und Schleifen vorlag: ebenso waren bessere Schürzen und Kinberkleidchen gesucht. In englischen Gardinen geht es noch immer nur langsam vorwärts, während von gestickten, Band- und Renaissancegordinen uns fort gesetzt lebhafter Geschäftsgang berichtet wird. Auch in tambourirten Tülldecken, wie in Köperspachtelrouleaux, Vitragen und Kanten war flotter Absatz zu verzeichnen. 3 Krippen, 10. November. Das Verladen von Sandstein auf hiesigem Bahnhofe war im Laufe des Jahres ganz bedeutend. Man schätzt die Masse aus 7060 ebm, die aus den Brüchen von hier und Reinhardtsdors, also aus nächster Nähe, gefördert worden sind. Außerdem sind ganz umfängliche Posten per Kahn rlb- abwärts geführt worden. *— Verein für Zellstoff-Industrie in Dres den. Da in der General-Versammlung am 5. November nicht die genügende Anzahl von Actien vertreten war, um Uber die be antragte Erhöhung des Actiencapitals um 400 000 <XL Beschluß zu fassen, wird jetzt eine neue General-Versammlung zum 28. No vember einberufen, welche ohne Rücksicht auf das vertretene Acticn- capital ihre Entscheidung treffen kann. *— Actien-Gesellschaft Elektricitätswerke vormals O. L. Kummer L Co.. Dresden. In diesen Tagen sind die Arbeiten für die elektrische Ausrüstung der elekrischen Bahn von Dresden nach Kötzschenbroda seitens der sächsischen Regierung vergeben worden, und zwar hat unter den zum Wettbewerb hcrangezogenen deutschen Firmen die Actien-Gesellschaft Elektricitätswerke vorm. O. L. Kummer L Co. den Zuschlag erkalten. Die elektrische Bahnlinie wird beim Bahnhof der Dresdner Straßenbahn in Mickten an diese anschließen und bis Bahnhof Kötzschenbroda führen, so daß eine directe Verbindung vom Postplatz in Dresden bis ins Herz der Niederlößnitz, dem beliebten Ausflugsorte der Dresdner, geschaffen wird. Die Stromlieferunq erfolgt von dem der Actiengesellschast Elekricitätswerke vorm. O. L. Kummer L Co. gehörigen, roman tisch im Lößnitzgrund liegenden Eleklricitätswerk aus. —r. (Äera, 9. November. Nach der GeschästSübersicht der fürst- licken Sparcasse zu Gera auf das Jahr 1897 wurden in diesem Jahre 50 450 neue Einlagen mit 12 846 947,34 der Casse zugesüdrt und den Einlegern am 31. December 1897 1629 551,78 Zinsen gutgesckrieben. Das Guthaben der Einleger am 31. December 1896 betrug 51 507 577,55 Von diesen Summen sind 12 643 303,89 ^l in 32 958 Posten zurückgezogen worden, so daß am 31. December 1897 die Summe von 53 340 772,78 ^L den Einlegern verblieb. Die Summe des am 31. December 1897 von der Sparcasse verwalteten Capital- betrug 57 682279,27 ^L, von denen 56240086,19 ver- zinSlich ausstehen und angelegt sind. Der Reingewinn der Spar casse betrug im Jahre 1897 4 75385,08 ^L, der Reservefonds 4 071 041,71 Im Jahre 1897 wurden 203 643,45 mehr «in- gelegt alS zurückgezogen, so daß unter Hinzurechnung der gut- geschriebenen Zinsen eine Vermehrung der Guthaben im Betrage von 1 833 195,23 >l stattgesunden bat. Der Geldverkehr der Casse betrug im Jahre 1897 45 470 180,59 ^l *— Thüringische Nadel- und Stahlwaareu-Fabrik Wolsf, Knippenberg L Co., Ichtershausen. Der Aufsicht-- rath dieser Gesellschaft beschloß gestern, der am 28. November statt findenden General-Bersammlung bei entsprechender Abschreibung die Vertheilung einer Dividende von 10 Proc. in Vorschlag zu bringeu. O.D.I. Berlin, 9. November. Au- der Linoleumindustrie. In den betheiligten Kreisen wird bekannt, daß die Neugründung von Linoleum-Fabriken beabsichtigt sei und daß auch die schon be stehenden Fabriken theilwkisr Vergrößerungen ihrer Betriebe planen. Unter diesen Umständen hegt man allseitig den Wunsch, daß die neuerdings angestrebte Vereinbarung zwischen den Linoleum-Fabriken und -Händlern, betreffend di» Festsetzung von Minimal-Berkaus-- preisen, baldigst »ar Lhatsach« werd«. s:1 Berlin, 9.November. Maschinenbau-Anstalt, Eisen» fießerei und Dampfkessel-Fabrik H. Paucksch. Bei Be- prechung der 10jährigen Geschästsergebnisse dieser Gesellschaft in Nr. 512 sprachen wir die Vermuthung aus, die Gründer hätten die hohe Dividende von 8 Proc. sür das Jahr 1889 90 (die höchste bisher vorgekommene) und die entsprechend günstigen Course benutzt, um ihre Actien los zu werden. Wir haben inzwischen erfahren, daß die- bezüglich des Vorbesitzers und Hauptbelheiligten, Herrn Commerzienrath H. Paucksch, nicht zutrifft, indem dieser einen be deutenden Posten Actien von der Gründung bis heute unverändert besitzt und auch nicht zu verkaufen beabsichtigt. Wir halten eS sür wichtig, dies festzustellen; Herr H. Paucksch ist nämlich Vorsitzender LeS Aussichtsraths, und eS ist uns immer besonder- erwünscht gewesen, wenn der Vorsitzende außer durch allgemeines Interesse noch durch starken Besitz an ein Unternehmen gebunden wird. Indem der Herr für das Unternehmen sorgt, sorgt er für sich selbst, und dies gereicht den Actionairrn zur großen Beruhigung. Wir schrieben damals außerdem, die Gesellschaft sei kaum im Stande, die damals fälligen 195 122 .XL Dividende und Tantiemen aus eigenen liquiden Mitteln zu zahlen, indem sie nur 197 163 ^L Casse und Bankier-Guthaben besitze. Diese Darstellung hat, wie wir erfahren, den Eindruck her- vorgerusen, als ob die Gesellschaft sich in gewisser finanzieller Be- drängniß befinde. Das ist durchaus nicht der Fall, indem wir nur die vorhandenen Baarmiltel — also die liquiden Mittel im allerengsten Sinne — damals aufsührtrn, jedoch Effecten und Wechsel mit 214 319 X, welche in kürzester Frist liquide gemacht werden können und gewöhnlich mitgerechnet werden, übersahen. Auch sind sür 600 039 .XL fertige Waaren, von denen täglich Ablieferungen erfolgen, und 1156365 .XL Außenstände vorhanden. Doch bleiben wir dabei stehen, daß mit Rücksicht aus die großen Neubauten und Anschaffungen die Vertheilung von 6Proc. statt 7 Proc. vorsichtiger gewesen wäre. * Berlin, 9. November. Wie schon kurz mitgetheilt, belief sich die Zahl der in Preußen am 30. Juli 1898 bestehenden einge tragenen Genossenschaften nach der amtlichen, von der Eentral-Genossenschastscasse veranstalteten Statistik auf 8300. Da von waren 5898 Genossenschaften mit unbeschränkter Haftpflicht, 103 mit unbeschränkter Nachjchußpflicht und 2299 mit beschränkter Haftpflicht. Nach dem Gegenstände des Unternehmens vertheilten sich die 8300 Genossenschaften auf 5292 Vorschuß- und Ereditvereine (auch Spar- und Darlehnscassen), 425 Rohstossvereine (auch zur Be schaffung landwirthschastlicher Gebrauchsgegenstände, Düngemittel u. s. w.), 79 Absatzgenossenschasten, 34 Magazingenossenschasten (ins besondere Getreibeverkaussgenossenschastentz 1570 Productivgenossen- schasten (insbesondere Molkerei- und Winzergenossenschaften), 591 Eonsumvcrcinc (Beschaffung von Lebensmitteln und Haushaltungs gegenständen), 176 WohnungSgenossenschasten und 133 sonstige Ge nossenschaften. Die 425 „Rohstosfvereine" setzen sich aus 376 land- tvirthschastlichen und 49 gewerblichen zusammen. Von den 1570 „Productivgenossenschaften« sind 1171 Molkerei-, 71 Winzer-, 166 Zucht-, 5 Obst- und GemüseverwerthungS-, 2 Forst-, 1 Baum schulen-, 1 Imker-, 2 landwirthschastliche Productions- und Ver kaufs-, 54 Brennerei-, 8 Brau-, 5 Stärke-, I Kartoffelmehl- und Syrup-, 2 Fischerei-, 27 Bäckerei- und Müllerei-, 2 Schlächterei- und Räucherei-, 3 Ziegelei-, 15 gewerbliche Productiv-, 1 Lohgerber- genossenschast, 2 Zuckerfabriken, 5 Eonservenfabriken, 8 Druckereien, 5 Webereien, 5 Genossenschaften für ElektricitätSerzeugnng, je I Genossenschaft für GipSgcwinnung, für Seifesabrikation, sür Tampfcrzeugung, sür Majchinenfabrilation, ein Kalkwerk und eine Tuchfabrik. Unter den 133 „sonstigen Genossenschaften- waren 22 Wcrkgcnossenschaften zur Beschaffung von Gegenständen des land- wirthschaftlichcn oder gewerblichen Betriebes und -Benutzung dersel ben auf gemeinschaftliche Rechnung, 17 VersicherungSgenofsenschasten (einschließlich 5 Unsallgenosscnschasten), 16 Wasserversorgungs genossenschaften, 8 Schornstcinsegermcisterschasten (gemeinschaftlicher Betrieb dcSSchornsteinfcgergewerbeS), 10 Badeanstalten, OTampscr- genossenschasten bezw. GütertranSportgenosscnschasten zu Wasser, 5 Missionsbuchhanblungen (zur Verbreitung christlicher Literatur), 4 Verlagsanstalten, 3 Absuhrgcnossenschasten, 2 Genossenjchastcn zum Bau und Betriebe einer Eisenbahn, 4 Genossenschaften zur Förde rung der Krankenpflege, 8 GrundstückSerwcrbsgcnossenschasten. Von den 8300 eingetragenen Genossenschaften sind 6772 RcvisionSverbän- den angeschlossen, 1181 werden gerichtlich rcvidirt und bei 347 ist ein Revisor noch nicht bestellt. *— Gebühren für die Zulassung von Werth - papieren zur Börse. Die Finanz-Eommission der Corpo ration hat sich einverstanden erklärt mit einer Vorlage der Aeltesten, der zufolge für alle nach dem 1. Januar 1899 ausgesprochenen Zu lassungen von Werthpapieren zum Handel an der Berliner Börse Ge bühren erhoben werden sollen, welche der Corporation der Kauf mannschaft als Entgelt für die mit der Zulassungsstclle verbundenen Kosten u. s. w. znfließen werden. Es wird erhoben werden bei festverzinslichen inländischen Werthpapiercn: 1) für jede empfangene Million Mark 100 -XL, bis zum Maximalbetrage von 2000 „XL, wobei bestimmte Ausnahmen statuirt sind. Tie Zulassung deutscher Reichs- und Staatsanleihen erfolgt gebührenfrei. 2) Festverzinsliche ausländische Werthpapiere: sür jede angesangene Million Mark 200 -XL, bis zum Maximalbetrage von 4000 -Xk. 3) Convertirte fest verzinsliche in- oder ausländische Werthpapiere: die Hälfte der obigen Gebühr, mindestens jedoch 100 -/X. 4) Actien in- oder ausländischer Unternehmungen: für jede angesangene Million Marl 300 -XL, bis zum Maximalbetrage von 6000 -XL. *—Die Mehlausfuhr der großen Mühlen. Das Berliner Hauptsteueramt sür ausländische Gegenstände hat die Aeltesten der Kaufmannschaft um ein Gutachten ersucht über die in neuerer Zeit bäufig erhobene Behauptung, daß die Ausfuhr mühlen hauptsächlich minderwertbige Mehle gegen Vergütung des entsprechenden Gctreidezolles aussührten, ihre besseren Mehle dagegen aus den inländischen Markt werfen und dadurch die Preise dieser Sorten zum Schaden der binnenländischen Concurrenz, und zwar namentlich zum Schaden der kleineren Betriebe, drücken. Die Aeltesten genehmigten den vorgelegten Entwurs eines Gutachtens, in welchem diese Behauptung widerlegt wird. Der bevorzugte Absatz, den die besseren Mehle der Aussuhrmühlen im Jnlande finden, hänge nicht mit dem Zollrückvergütungssystem zusammen, sondern rühre daher, daß Liese Mühlen, durchweg Großbetriebe, in der Mahltcchnik weiter fortgeschritten seien als die kleinen Binnen- betriebe, und außerdem auch durch die Mitverwendung des theuereren ausländischen Getreides rin besser backendes Mehl er zielten, das von den Bäckern bevorzugt und höher bezahlt würde. Eine Ausfuhrprämie, die den ausgelegten Getreidezoll über- schreite und dadurch ein billigeres Abgeben der besseren Mehle aus dem Jnlandsmarkte unterstütze, bezögen die Ausfuhrmühlen keineswegs, sondern sie erhielten lediglich den verauslagten Zoll zurück. Es liege daher auch in dem Vergütung-system keine Schädigung der Nichtcontenmühlen. Dagegen würde man diese schädigen, wenn man etwa die Contenmühlen in ihrer Mehlausfuhr durch ein ungünstiges Ausbeuteverhältniß beeinträchtige» wollte, weil sie dann ihre gesammte Production auf den Jnlandsmarkt werfen müßten und darunter jene minder concurrenzfähigen Betriebe zu leiden haben würden. *— Nach amtlichen Angaben betrug in der zweiten Hälfte Oct'ober d- I. (Angaben fett 1. Januar dieses Jahres in Klammern) Deutschlands Einfuhr an Weizen 649250 (12632 793), Roggen 261 916 (7 869 533), Gerste 829 060 (7 935 601), Hafer 74 409 (4 477 306), Weizenmehl 13 576 (219 676), Roggenmehl 572 (14857); dagegen wurden gleichzeitig aus Deutschland au-qeführt: Weizen 84 730 (2 556 737), Roggen 64 884 (1 058 264), Gerste 29 076 (222 978), Hafer 49 463 (741 794), Weizenmehl 13 509 (350873), Roggenmehl 77 651 (778142). Bestand blieben Ende October dieses Jahres in Zolllägern Weizen 470 411, Roggen 225 086, Alles in Doppelcentnern. *— Die production-statistischen Erhebungen in der Industrie, welche noch au- dem Jahre 1897 datiren, sind ziem lich abgeschlossen, so daß säst durchgängig die endgiltigr Bearbeitung der Fragebogen stottsinden kann. Von den Erhebungen, welche erst im Laufe des Jahres 1898 eingeleitet wurden, sind von besonderer Wichtigkeit die über die Maschinenindustrie. In allen Theilen de» Reiches lassen eS sich Hauptvertreter der Maschinenindustrie angelegen sein, aus die Fertigstellung der Fragebogen hinzuwirken, so daß in kurzer Zeit die bezüglichen Ausstellungen vorliegen dürften. Gerade die Maschinenindustrie ist an der sachgemäßen und erschöpfenden Vorbereitung handelspolitischer Maßnahmen besonder- intrressirt. R. S t ock L C o., Be rl in. Die K a b e l f a b r i k dieser Firma soll mit 1 Million Mark Capital in eine Actien-Gesellschaft umgewandelt werden. DieVreslauerDiscontobank ist mit der Durch führung der Transaction beschäftigt. *— Brauerei Germania vorm. David L Martin. Der Ausfichtsrath hat beschlossen, eine Dividende von 3 Proc. (gegen 7 Proc. im Vorjahre) vorzuschlagen. Die Aussichten für das lausende Jahr bezeichnet die Verwaltung als bessere. *— Brauerei König stobt. Dir Gesellschaft, welche für 1897/98 bei 144 895 (i. B 146 275 >») Abschreibungen, 28 905 >ll (LÜ8S8) LantiSmrn rc. und 1S30 (4802) Vortrag nur 4 Proc. (7'/, Proc.) Dividende mit 144 000 ^4 (270000) auSschütien kann, erklärt da- geringere Ergebniß in erster Reihe mit theueren Rohstoffpreisrn. Gerste sei auch weniger au-giebig gewesen, Malz kam der Gesellschaft um 1,85 und Hopsen um circa 20 ^ll pro 50 kg; höher zu stehen. Es wurden ca. 10000 Ctr. Malz von der Gesellschaft weniger erzeugt, bezw. mehr alS im Vorjahre verkauft. Der Absatz von Bier ging um 5429 dl zurück, weil die Gesellschaft die geforderten Credite und Preis- ermäßigungen nicht bewilligen wollte. Ferner mußte norwegisches Eis für die Kundschaft bezogen werden, was erhebliche Ausgaben erforderte. Die Extra-Reserve ist mit 10000 .XL zur Entschädigung für den entlassenen Braumeister und mit 43 023 zu Abschreckungen auf Außenstände verbraucht worden. Zur theilweisen Deckung für Neubauten wurde rin 4'/, proc. Darlehn von 500 000 ^L ausgenommen. *— Actien » Brauerei - Gesellschaft Friedrich-Höhe vorm Patzen Hofer. In der AussichtsrathSsitzung wurde beschlossen, der für den 3. December einzuberuseuden General-Versammlung aus das erhöhte Capital die Vertheilung einer Dividende von 12 Proc. (wie im Vorjahre) vorzuschlagen. * M.-Gladbach, 8. November. Der umfangreiche Plan, nach dem der M.-Gladbach-Rheydter Jndustriebezirk mit elektrischen Kleinbahnen durchzogen werden sollte, wird vorerst nicht zur Ausführung gelangen. Die Prüfung der eingegangenen Angebote von großen Elektricitäts-Gesellschaften, sowie die Renlabilitätsberech- nungen haben ergeben, daß eine Ausführung der Pläne in der ursprünglich in Aussicht genommenen Weise vom Standpunkte einer sachgemäßen Finanzwirthschaft der Städte M.-Gladbach und Rheydt aus ernsten Bedenken unterliegt. Die Stadtverordneten beschlossen daher gestern, den Zuschlag aus Grund des erlassenen Ausschreibens nicht zu ertheilen. Die von M.-Gladbach und Rheyd gemeinschast- lick) gewählte Kleinbahncommisjion hat zur weitern Förderung der Angelegenheit einen Arbeitsausschuß gewählt, der zunächst mit der Firma Siemens und Halske in Berlin über die Aus arbeitung zweier neuen eingeschränkten Pläne verhandeln soll. Der eine sieht wie bisher die Errichtung je eines ElektricitätSwerkes in M.-Gladbach und Rheydt vor, während der andere nur die Errich tung eines gcmeinjchastlichen ElektricitätSwerkes in M.-Gladbach ins Auge faßt; beide aber beschränken die Anzahl der Kleinbahnstrecken neben der Linie M.-Gladbach-Rdeydt-Ldenkirchen aus ein Mindest maß. Auch in Rheydt nahmen die Stadtverordneten denselben Be schluß an, der in M.-Gladbach zur Annahme gelangte und eine Be schränkung der Bahnlinien aus rin Mindestmaß vorsieht. * Köln, 9. November. Die General-Versammlung der Helios-ElektricitätS-Actien-Gesellschaft ge nehmigte die Bilanz, sowie die vorgeschlagene Vertheilung von 11 Proc. (im Vorahre 12 Proc.) Dividende. Zwei der ausscheiden- dcn Aufsichtsrathsmilgliedcr wurden wieder- und Herr Commerzien rath Stein neugewählt. Ferner acceptirte die Versammlung die Offerte eines Bankconsortiums auf Uebcrnahme von 3 -XLillionen Mart 4proc., zu 102 Proc. rückzahlbaren Obligationen zu Pari, sowie von 2 Millionen Mark neuen Actien zu 145 Proc. Letztere sind den derzeitigen Actionairen zu 155 Proc. anzubieten, so daß aus je vier alte Actien eine neue entfällt. Tie neuen Actien nehmen sür das lausende Geschäftsjahr an der halben Dividende theil. Die Aussichten seien weiter gut, namentlich in Petersburg. — Tic Gene ral-Versammlung der Actien-Gesellschaft sür Elck- tricitätS-Anlagen genehmigte ebenfalls die Anträge der Verwaltung und wählte die ausscheidendcn AussichtSrathSmitglieder wieder. Ter Geschäftsgang sei gut. * Köln, 9. November. Wie die „K. Ztg," miitheilt, erstrecken sich die beim Roheisensyndicat gegenwärtig vorliegenden Auf träge bis weit in die zweite Hälfte des nächsten Jahres hinein und übersteigen bereits daS Quantum von einer Million Tonnen. Das ist die höchste Auftragsziffer, die jemals beim Syndicat vor gelegen bat. *— D r a h t - I n d u st r i e. Aus Düsseldorf wird der „Frks. Ztg.« geschrieben: „Die Nothlage, in der die Draht-Industrie an gesichts der überhöhen Preise der Rohmaterialien und der gedrückten Verkaufspreise sich befindet, fördert die Verbands-Bestre bungen. Dem Walzdrahtsyndicat ist bereits im Juli d. I. der Drahtstift-Verband gefolgt, dem etwa 90 Werke angchören, während nur wenige süddeutsche Betriebe serngeblicben sind. Jetzt sind Be strebungen im Gange, um auch die Werke, welche gezogenen Draht Herstellen, zu einem Verbände zu vereinigen. Man verhehlt sich nicht die Schwierigkeiten, die der Durchführung im Wege stehen, da nicht weniger als 124 Werke in Frage kommen. In den Kreisen der Industrie glaubt man jedoch an ein schließliches Zustandekommen, durch das den Werke» wieder Aussicht auf besseren Nutzen geboten wäre. Am 22. d. M. soll eine erste Besprechung der Interessenten stattfinden." *— Eisensteiusyndikat in Siegen. Die Berliner „In dustrie", Fachzeitung sür Kohlen- und Kali-Bergbau, meldet: Nachdem das Syndicat im Frühjahr wegen Absatzschwierigkeiten gcuöthigt war, seinen Gruben eine 20proc. Fördereinschränkung aufzuerlegen, um die Ansammlung von Vorräthen zu verhindern, hat sich in den letzten Monaten die Nachfrage auf dem Eczmarkt wieder bedeutend lebhafter gestaltet. Der Bedarf der Hütten hat sich infolge des regeren Geschäftsganges in Roheisen wesentlich gesteigert und haben dieselben wieder bedeutend größere Mengen abgeschlossen als vorher. Um nun den Anforderungen der Hohosenwerke voll genügen zu können, hat der Vorstand die bestehende Föidereiuschiänkung auf 10 bezw. 5 Proc. vom 15. d. M. ab zu rednciren beschlossen. Dieselbe ist jetzt nur mehr von nomineller Bedeutung sür die Gruben. Für das 1l. und IU. Jahres viertel 1899 werden von den Abnehmern noch umfangreichere Quantitäten verlangt nud hat der Verband sür diese Zeit schon jetzt so viele Aufträge zu Buche stehen, daß sehr wahrscheinlich die Förderung den Gruben demnächst wird frei gegeben werden können. Die Abwickelung der Abschlüsse geht durchweg glatt von statten und kommt es nicht selten vor, daß von den Hütten vorzeitig ab gerufen wird. * Hannover, 9. November. Die Vereinsbrauerei Herren- Hausen-Hannover wird der am 30. November abzuhaltenden General-Versammlung nach reichlichen Abschreibungen 24 Proc. Dividende (wie im Vorjahr) voricklagen. *— Georgs-Marien-Berg Werks- und Hütten verein. Nach dem Geschäftsberichte sür 1897/98 beträgt der Be- triebSüberschuß 3 455 663 .XL (gegen 3 107 585 .XL in 1896/97), der Reingewinn 431 531 „XL (1 055 650). Die abgesetzten Erzeugnisse der drei Abthcilungen: „Zeche PieSberg», „Hüttenwerk" und „Stahlwerk" hatten einen Werth von rund 15 044 504 „XL (13 362 363). Daneben betrug die Summe der Lieferungen der einzelnen Abthcilungen unter einander rund 4 723 450 .XL (4 255 888). Den Reingewinn von 431 531 „XL beantragt der Aussichtsrath wie folgt zu vertheilen: ge setzlicher Reservesonds 21 640 -XL, Tantieme des Aussichtsrathes 17 261 -XL, des Vorstandes 8630 „XL, 5 Proc. Dividende aus die Prioritätsaktien gleich 157 500 -XL und 3 Proc. aus die Stammacticn gleich 226 500 „XL. Bezüglich der Aussichten im laufenden Geschäfts jahre spricht sich der Bericht wie folgt aus: Allem Anscheine nach wird die günstige Geschäftslage auch im neuen Geschäftsjahre fort bestehen. In den Hauptartikeln unserer Fabrikation sind schon jetzt auf Monate, theils sogar bis über den Schluß des lausenden Rech nungsjahres hinaus, erhebliche Bestellungen zu lohnenden Preisen zu verzeichnen. Es werden durch die Einstellung des Kohlenberg baues am Piesberge unsere Betriebe zwar insofern nachtheilig be einflußt, als wir an Stelle der für unsere sämmtlichen Kessel und in geringerem Umfange auch in den Hohöfen verwendeten PieSberger Kohle nunmehr westfälische Kohlen beziehen müssen. Dadurch wer den wir mit der Kohlenversorgung fast vollständig abhängig von Rheinland-Westfalen, und wir haben es uns daher angelegen sein lassen, die für die Errichtung eines eigenen Bergbaues in Westfalen in Betracht kommenden Verhältnisse einer weiteren Klarstellung entgegenzusühren. Die zu diesem Zwecke angestcllten Bohrungen wurden bisher mit Glück betrieben. L Zu der Fusion der Elektricitätswerke. Man schreibt uns aus Hamburg: Die Fusion auf dem Gebiete der Elektricitäts- Unternehmungen, welche aus die Continental« Gesellschaft für elektrische Unternehmungen in Nürnberg au-gedchnt werden soll, hat auf Seiten der Hamburger Actionaire der letztgenannten Gesellschaft dir lebhafteste Opposition erfahren. Die Schuckert-Actieu sind erst im Juli 1897 von der Commerz- und DiScontobank zu 142 Proc. an die Hamburger Börse gebracht worden, sollen aber bei der beabsichtigten Fusion mit nicht mehr als 137'/, Proc. berücksichtigt werden. DaS hat selbstverständlich den berechtigten Unmuth der Actionaire erregt und es ist in Hamburg sofort eine Agitation eingeleitet worden, um für die bevorstehende General-Bersammlung der Nürnberger Gesellschaft so viel Actien wie nur möglich zu einem Proteste gegen die beabsichtigte Vergewaltigung zusammen zu bringen. Man fragt sich auch, wie die Commerzbank dem getroffenen Uebereinkommen habe zustimmen können, da durch dasselbe jene Actionaire, welche durch die genannte Bank der Nürnberger Gesellschaft zugesührt sind, um mindesten- 6 Procent, jene aber, die im vorigen Jahre erst au- zweiter Hand zu einem weit höheren als dem Smission-cours« kauften, um «tuen bedeutend höheren Procentsatz geschädigt werden. Demgegenüber ist auf die an der Hamburger Börse umlaufende Nachricht hinzuweisen, nach welcher da» Ueber- einkommen über den Kopf der Commerzbank und ohne deren Wissen getroffen worden ist, so daß deren maßgebenden Persönlichkeiten sojort nach Nürnberg gereist sind, um ein« Abänderung des Vertrage- in die Wege zu leiten. *— Verladungen nach Japan. Den Herren Verladern nach Japan bringt da- kaiserlich japanische Consulat in Hamburg zur Kenntniß, daß olle Facturen sür dir nach dem 1. Januar 1899 in Japan eintreffenden Waaren von Ursprungszeugnissen begleitet sein müssen. Solche Atteste sind bis auf Weitere- durch die Zollbehörde oder durch die Handelskammer des betreffenden Verschiffungshafens zu beschaffen, soirrn daselbst kein japanisches Berufs-Con sulat existirt. Betreffs der gesetzliche» Vorschriften über den Inhalt der erforderlichen Ursprungszeugnisse wende nian sich an das Hamburger japanische Coniulat, Brodschrangen Nr. 20. *— Maschinenbauanstalt Flöther, Gassen. Auf der Tagesordnung der einberufenen außerordentlichen General-Ver sammlung steht ein Antrag aus Erhöhung des Grundcapitals um 900 000 -XL. *— Gebrüder Fünfstück, Zöblitz (Oberlausitz). Die Holzstoff- und Pappenfabrit soll unter Bethciligung Berliner Banken in eine Actien-Gesellschaft umgewandelt werben, deren Actien dann an der Berliner Börse eingesührt werden sollen. G Hof, 9. November. Seitdem der alte Bahnhof hier dem Verkehr entzogen und der neue Bahnhof dem Betriebe übergeben worden ist, hat die hiesige Bürgerschaft vielmals versucht, an der sächsischen Staatsbahn in der Nähe des Schützenhauses eine Haltestelle zu erlangen, weil dieser Punct der Stadt viel näher liegt als der Bahnhof; aber es gelang nicht, diese» Plan zu verwirklichen. Jetzt endlich steht die Errichtung dieses Haltepunctes in naher Aussicht, waS hier mit großer Befriedigung begrüßt wird. — Die Bahnhäfe in Kulmbach, sowie in Selbitz und Naila (Localbahn Hof-Marxgrün) haben sich schon längst als zu klein er wiesen und sollen im Laufe des nächsten Jahres erweitert werden. Durch die Einführung der Bahn Triptis-Blankenstein in die Local bahn Marxgrün-Hof wird sich der Verkehr auf derselben voraus sichtlich noch weiter heben. * Nürnberg, 8. November. Schwabacher Guß stahl ¬ werte. Den Gläubigern der in Zahlungsschwierigkeiten gerathenen Gesellschaft mit beschränkter Haftung ist der Vorschlag gemacht wor den, es sollen die sämmtlichen vorhandenen Waaren in Geld umge- setzt, das Anwesen sobald wie möglich verkauft und der so erzielte Erlös unter den Gläubigern im Verhältnisse ihrer Guthaben ver- theilt werden. Dabei ist den Gläubigern mitgetheilt worden, daß jedes andere Vorgehen gegen die Gesellschaft die sofortige Concurs- eröffnung nach sich ziehen würde. Nach der den Gläubigern zu gegangenen Mittheilung haben die Gesellschafter außer den einge legten 175 000 -XL in dem Glauben, die Verhältnisse würden sich bessern, und in der Hoffnung, es würde eine Convention zu Stande kommen, ein Darlehen von 21 000 .XL gewährt; die Gesellschafter hätten sich aber in ihren Erwartungen getäuscht gesehen. Seitens der Gläubiger glaubt man, daß angesichts der Annahme der Werthe in den Büchern die Gesellschaft es nicht zu einem Concurs kommen lassen werde. (M. N. N.) * Nüruberü, 9. November. Tie Maschinenfabrik Augsburg beantragt die Erhöhung des Actiencapitals um 2 400 000 sl. auf 6 Millionen Gulden. Von den neuen Actien (2400 Stück ü 1000 st.) sollen 1200 Stück zur Erwerbung dec Maschinenbau - Actien - Gesellschaft Nürnberg dienen, die übrigen zur theilweisen Rückzahlung zu übernehmender Passiven, sowie für den Ausbau der Neuanlagen in Gibitzenhos und Beschaffung von Betriebsmitteln. Tas Bezugsrecht auf die neuen Actien, die ab l. Juli d. I. divibendcnbcrechtigt sind, soll zum Course von 400 Proc. den alten Actionairen der Maschinenfabril Augsburg dergestalt angcbotcn werde», daß auf je drei alte Actien eine neue entfällt. Tie neue Gesellschaft wird firmiren „Ver einigte M a s ch i n e n fa b r i l Augsburg und Ma schinenbau - Actien - Gesellschaft Nürnberg, Actien-Gesellschaft, mit dem Sitze in A u g S b u r g. Tie aus den alten Nürnberger Grundstücke» lastende Hypothek von 2 800 000 .XL wird nicht übernommen. DaS alte Grundstück steht der Gesellschaft bis zur Uebersiedclung in das neue, oder bis 1. Juli 1901, zur Ver fügung. Im klebrigen erfolgt die vollständige Uebcrnahme vom 1. August 1898 ab. Die Werke in Nürnberg und Gustavsburg seien zur Zeit für etwa 2 Jahre mit Aufträgen im Betrage von 24 Millionen Mark versehen. *— Löwenbrauerei, Actien-Gesellschaft, vorm. I. B u s ch, Annweile r. TaS erste Geschäftsjahr erbrachte bei einem Bier absatz von 18 386 KI einen Bruttogewinn von 73 816 -XL; nach 28110 .XL Abschreibungen verbleiben 45 606 .XL als Reingewinn, woraus 2280 .XL zur Reserve, 4831 .XL zu Tantiemen und 36 000 Mark für 6 Proc. Dividende verwendet und 2495 .XL vorgctragen werden. *— Gesellschaft für Brauerei-, Spiritus- und Preß hefe n-Fabrikation vormals G. Sinner in Grünwinkel (Baden). Nach dem Geschäftsbericht erzielte Las Unternehmen für Las abgelaufene Geschäftsjahr einen Betriebsüberschuß von 1499 540 .XL Nach Abzug der Abschreibungen mit 271 099 .Xl verbleibt ein Reingewinn von 725 106 ^L, aus dem 15 Proc. Dividende, wie im Vorjahre, vertheilt, 127 188 -XL für Tantiemen und Honorare gezahlt und 147 918 ^li auf neue Rechnung vor- getragen werden sollen. Die Aussichten für das nächste Jahr werden von der Verwaltung als gute bezeichnet. *— Stuttgarter Brauereigesellschast. In der Aussichts- rathssitzung wurde beschlossen, die diesjährige General-Versammlung am 13. December zu halten, sowie derselben vorzuschlagen, aus deni sich ergebenden Reingewinn von 171 162 .Xi den Stammactien 7 Proc. und den Prioritcitcnactien 8 Proc. wie im Vorjahr zu überweisen. * Wie», 9. November. Das Subcomitö des Ausgleichs- Ausschusses für die Berathunq des Zoll- und Handels bündnisses nahm heute Artikel 8, betreffend den Bau und Betrieb von Localbahncn, ferner Artikel 9, betreffend die Regelung der Eisenbahntarife, sowie Artikel 10, betreffend die Entsendung fach männischer Attaches zu den Conjulaten, sämmtlich unverändert an, nachdem alle Abänderungsanträge Ablehnung gesunden hatten. Die nächste Sitzuuq des Subcomitös ist auf morgen anberaumt. — Das SubcomitS sür die Bank- und Balutavorlagen nahm die Artikel, betreffend die Pflichten des Generalrathes und die Functionen des Gouverneurs, sowie die Artikel, betreffend die Organisation der Bank, unverändert nach der Regierungsvorlage an. Ebenso wurden gegen 20 weitere Artikel unter Ablehnung aller Abänderungs auträge angenommen. Nächste Sitzung Freitag. * Wien, 9. November. Die Unionbant erhielt die Concession zur Errichtung einer österreichischen Actien-Gesellschaft für Gummiindustrie. *— Eisenbahn-Vorconcession. Tas Eisenbahn ministerium hat dem Bürgermeister Ivan Hribar in Laibach im Vereine mit der Bauunternehmung Ritschl L Co. in Wien die Bewilligung zur Vornahme technischer Vorarbeiten für eine mit elektrischer Kraft zu betreibende Bahn niederer Ordnung von Lai bach Uber St. Veit, Wischmarje und Tazen nach Groß- Kahlenberg auf die Tauer eines Jahres ertheilt. * Pest, 9. November. Die Bankfirma Hermann Haber in Wien erwarb gemeinsam mit einem deutschen Consortiuni, dem auch ein erstes dortiges Institut angehört, die großen Cementlagrr und erstklassigen Cementstein enthaltenden Terrains in Lok bei Groß wardein, um auf denselben eine Cement-Fabrik mit vorläufig 1 Million Kronen Actiencapital zu errichten. *— Vereinigte Schweizerbahnen. Aus St. Gallen wird der „Frkf. Ztg.« geschrieben: „Der Verwaltungsrath genehmigte Verträge mit der Direction der Rhätischen Bahn, der Appenzeller Bahn u. s. w. über einige Bau- und Betriebsgeschäfte. Die Ver besserung der Rheinbrücke bei Ragaz fordert Ausgaben im Betrage von 122 000 FrcS., d. i. 27 000 Frcs. mehr als projectirt war, weil das schweizerische Eisenbahndepartement an dem Project Verände rungen vornahm. Eine längere Darlegung des Präsidenten ver anlaßte die Bahnhossfrage St. Gallen, welche durch Conferenzen erheblich gefördert worden ist. Mitgetheilt wurde hierbei, daß die St. Gallische Kaufmannschaft die Errichtung eines großen Lager hauses an Stelle des gegenwärtigen Zoll- und NieberlagShauses wünscht. Die Bahn nach Gais soll in den Bahnhof selbst münden. Hinsichtlich beider Puncte anerkennt die Direction der Vereinigten Schwcizerbahnen keine finanzielle Verpflichtung. Der Verwaltungs rath bewilligte einen Nachtragscredit an die Anschaffung von 94 Wagen im Betrage von 171 600 Frcs. Für den verstorbenen Oberst Jacob wurde als provisorischer Vicepräsident bis zur nächsten Gene ral-Versammlung Herr Moser (Basel) gewählt, in den geschäfts führenden Ausschuß Herr Steinlin-Fehr (St. Gallen) und in den Ausschuß für Prüfung der Buchführung Herr Ritter (St. Gallen). *— Simplon-Durchstich. Die Förderung der Tunnel arbeiten läßt noch imer auf italienischer Seite Manches zu wünschen übrig. Einstweilen handelt «I sich natürlich nur um den Beginn der
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