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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 14.11.1898
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18981114012
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898111401
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898111401
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-14
- Monat1898-11
- Jahr1898
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«US Helden, als ich sonst in irgend einem modernen Menschen gesehen habe. Man findet in ihm eine außerordentliche Wahrhaftigkeit, nicht allein in seinen Worten, sondern auch in seinen Thaten, seinen Urtheilen uno seinen Zielen, in Allem, was er denkt, thut und sagt, und das ist nach meiner Beobachtung die Wurzel aller Größe oder allen wirklichen Werthes in den Menschen und recht eigentlich das erste und früheste Attribut des Genies." Königreich Sachsen. Die Wahllisten für die diesjährigen Stadtverord netenwahlen werden bis zum 22. dS. MtS. öffentlich zur Einsichtnahme ausliegen. Einsprüche gegen die Listen können jedoch nur bis Dienstag, den 15. dS. MtS., erhoben werden. Es ist deshalb nothwendig, daß sich jeder Wahl berechtigte bis dahin überzeugt, ob sein Name in den Wahl listen eingetragen ist. * Leipzig, 13. November. Zu den Stadtverord- netenwahten geht uns die folgende Mitrheilung zu: Wie bereits vor Kurzem bekannt gegeben, wird auch bei den bevor stehenden Stadtoerordmtrnwahlen das „ComitO für die Stadtverordnetenwahlen der er st en Ab - theilung " den Wählern dieser Abtheilung seine Landidatcn Vorschlägen. Seiner Tendenz getreu, dem Stadtverordneten collegium unserer Stadt nur unabhängige Männer von Cha rakter, Intelligenz und Thatkraft zuzusühren, gleichviel, welcher politischen Partei und welcher Wählerabthcilung sie angchören, wird das „ComitS für die Stadtocrordnetenwahlen der ersten Abtheilung" auch diesmal nur Candrdaten aufstellen und unter stützen, welche nicht einseitig wirthschaftliche Interessen gemischter Bürgergruppcn vertreten, sondern Gewähr dafür bieten, daß sie das allgemeine Wohl unseres Gemeinwesens als alleinige Richtschnur ihrer Thätigkeit ansehen. Die Zusammensetzung dieses Comitös dürfte den besten Beweis für die stricte Wahrung der von ihm vertretenen Tendenz darstellrn. Es besteht aus den folgenden Herren: Ackermann-Teubner, A. Bahrdt, vr., Hofrath. Bleichert, Adolph. Brockhaus, Albert. C i ch o r i u s, Joh. C o ld i tz, vr., Justizrath. Credner, vr., Geh. Bergrath. Engel, Alfred, vr., Rechtsanwalt. Fritzsche, Herm. Gentzsch, vr-, Bankoirector. Giesecke, H., Commerzienrath. Göhring, Alfred, Consul. Hahn, Oscar, Vr. rnecl. Krause, Max, Consul. Krause, I. G. C., Commerzienrath. Kürsten.E. P. Lampe- Vischer, Carl, Vr. Langbein, Georg, vr. Leuthier sen., B. A. Liagre, Albert de, Generalkonsul. Liagre, Gustav de. L o dd e - D od e l, A. Meäe, H., Geh. Justiz rath. Messerschmidt, vr., Director. Mey, Ernst, Commerzienrath. Oehme, Justizrath. Oelßner, A. W. Polz,W. Rüdiger, Conrad Georg. Rüdiger, Th. Sachsenröder, Eugen, Consul. Schaeffer, C. F. Schmiers, L. M. Schneider-Dörffel, Johannes. Schütte-Fe Ische, H. F. A., Fabrikant. Seemann, E. A. Strube, Emil. Thieme, A., Geh. Commerzienrath. Voerster, Carl. Wagner, Albert. Weber, Fr. Moritz. Wölkrr, W., Generalconsul. Das sind Namen von reinstem Klange aus Leipzigs Bürgerschaft, und das „Comitö für die Stadtverordnetenwahlen der ersten Abtheilung" dürfte sich in seiner Hoffnung, auch bei den diesjährigen Wahlen dir allseitige Unterstützung der Wähler der ersten Abtheilung zu finden und hierdurch die Interessen des städtischen Gemeinwesens aufs Beste fördern zu helfen, nicht getäuscht sehen. — ZudenStadtverordnetenwahlen wird uns geschrieben: Die Vorbereitung zu den W ah l e n d e r d r i t te n Abtheilung, welche durch das zwischen dem „Vereinigten Bürgerwahlcomitö" und dem „Unabhängigen WahlcomitL" ge troffene Uebereinkommen dem ersteren ComitS allein über tragen wurden, sind bereits lebhaft im Gange. Den Wählern der dritten Abtheilung wird, nachdem das „Vereinigte Bürger- wahlcomitL" in seiner letzten Gefammtsitzung ebenfalls dem erwähnten Uebereinkommen beigetreten ist, am Wahltage nun mehr nur eine Liste von Kandidaten der Ordnungsparteien vorliegen. Es wird nun eine Ehrenpflicht der Anhänger dieser Parteien sein, den 28. November durch zahlreiche Betheiligung an der Wahl zueinem Tage'desSiegesder bürg er- lichen Ordnung zu machen. -x- Leipzig, 13. November. Der Rath genehmigte in seiner gestrigen Plenarsitzung den Nachtrag zum Pensionsregulativ, wonach den städtischen Beamten, welche in den Kriegen 1864, 1866 oder 1870—71 mitgekämpft haben, diese Jahre bei der Pensionirung mit in Anrechnung gebracht werden. f U Leipzig, 13. November. Fürst Heinrich XXII. von Reuß ä. L. traf gestern Vormittag aus Greiz hier ein und fuhr alsbald weiter nach Berlin. — Der Erbprinzvon Reuß j. L. kam gestern Nachmittag aus Schleiz hier an und begab sich nach der Stadt. — Prinzessin Ernst von Sachsen-Altenburg passirte gestern auf der Reise nach Altenburg, von Berlin kommend, hier durch. — Dom Vorstand deS conservativenVereinS werden wir darauf aufmerksam geinackt, daß infolge eines bedauer lichen Irrthums des Herrn Noth die in dessen Saal für heute, den 14. d. M. geplante Monatsversammlung deS couservativen Vereins auf Freitag, den 25. d. M. ver schoben werden muß. Wir weisen hierauf ganz besonder- hin, da es wohl anzunehmen ist, daß gerade der Vortrag dieser MonatSversammluug, Referat des Herrn Geheimen HofrathS vr. Sckwber über „Die Landlagssession 1897/98" jedenfalls die Mitglieder und Freunde des Vereins recht zahlreich versammeln wird. Erregten doch die Beschlüsse und die Thätigkeit deS letzten Landtages viel Interesse und manche Meinungsverschiedenheiten, so daß eS Wohl Jedem erwünscht sein dürste, den Bericht eines Leipziger Abgeordneten zu hören und von ihm jeden gewünschten Ausschluß zu erhalten. -8- Leipzig, 13. November. Heute veranstaltete der Zweig verein Leipzig im Evangelischen Bunde in Ver bindung mit seinem Jahresfeste eine Nachfeier von Luther's Geburtstag zunächst durch einen Fest- gotteSdienst in der Peterskirche, in dem Herr Professor v. Witte aus Schulpforta die Frstpredigt hielt über Hebräer 13, wobei er folgendes Thema behandelte: Es ist rin köstlich Ding, daß das Herz fest werd«, welches geschieht durch Gnade; das er sehen wir aus Luther's Werken, Luther's Bekennen, Luther'» Leben und Sterben. Gesang des Peterskirchenchores unter Leitung von Herrn Cantor Jahn verschönte die Feier. — Abends, bald nach 8 Uhr, fand im Saale des evangelisch-lutherischen Vereins hauses, Roßstraße, eine Nachfeier statt, die der Kirchenchor l»r Nordkirche unter Leitung des Herrn Organisten E. Paul durch den Gesang des Reformationsfestliedes von G. Albrecht einleitete, worauf Herr Pastor v. Kaiser an Stell« des plötz lich an das Todtenbett seiner betagten Mutter gerufenen Dereins- vorsitzenden Herrn Professor v. Guth« die Erschienenen begrüßte und dann die Ziele des Evangelischen Bundes näher darlegte, wobei er auch der Aufgaben des Gustav-Adolph-VereinS sowie der vor Kurzem am Schwedenstein bei Lützen veranstalteten Feier gedachte. Nach abermaligem erhebenden und begeisternden Ge sänge des Ki-rchenchors: „Du Hirte Israels" von BortnianSky und Psalm 100 von Mendelssohn-Bartholdy hielt Herr Pfarrer Hircke aus Groitzsch die hochinteressant« Festrede über d i e Stillung der Confessionrn zu Ehe und Fa milie. Einleitend hob der Redner h«rvor, daß man in einem Familienabend des Evangelischen Bundes zur Feier von Luther's Geburtstage sehr wohl über das Thema zu spechen berechtigt sei, was Ehe und Familie der Reformation verdanken, habe doch der große Reformator selbst durch Beispiel und Lehre dargethan; daß die Eh« eine göttlich« Lebensordnung sei. Die evangelische Kirche habe da» welthistorisch« Verdienst, die Ehe durch Verwerfung d«» Cölebates wieder als eine hohe gütliche Lebensordnung hinzu stellen. Der Redner zog in seinen weiteren Ausführungen «in« Parallele zwischen der römisch-katholischen und der «bangrlisch- lutherischen Auffassung über die Ehe. Die an historischen Re- miniscenzen reiche Rede war von tiefstem Eindruck auf alle Zu hörer. Nachdem Herr Schuldirector vr. Scherfig das Schluß wort gesprochen hatte, beendigte gemeinsamer Gesang der ersten beiden Strophen des alten LutherliedeS: „Ein' feste Burg ist unser Gott" die Nachfeier. — Der dritte Vortrag de« Herrn Professor vr. Volkelt im Lyceum für Damen findet Dienstag, den 15. November im Saale der ersten Bürgerschule, Nach mittags 4—5 Uhr statt. Gegenstand derselben ist: „Die technische Revolution im modernen Drama" (Handlung und Zuständlichkeit.) Es darf als bekannt vorausgesetzt werden, daß die Vorträge das Thema „DaS moderne Drama mit besonderer Rücksicht auf Ibsen und Hauptmann" behandeln. */. Leipzig, 13. November. (Arbeiterbewegung.) Die Mitglieder der Gärtnergehilfenvereine „Hortu- lania", „Galanthus", „Flora"-Murklerbrrg und des Privat gärtnervereins zu Leipzig-Plagwitz hielten gestern im „Eldorado" eine von 100 Personen besuchte Versammlung ab, um Stellung zu einem engeren Zusammenschlüsse dieser Vereine zu nehmen. Der Referent, Herr Hündorf, empfahl zur Brsritigung ver schiedener im Gärtnergewerbe bestehender Mißstände ein solches Zusammengehen, und die Versammelten ernannt«» zur Besorgung der hierzu nöthigen Arbeiten ein ComitS, das gleichzeitig die Functionen des bisher aus Mitgliedern der vier Verein« be stehenden Ausschusses übernehmen und sich mit der Ortsgruppe Leipzig des Handelsgärtnerverbandes zur Erlangung besserer Lohn- und Wohnungsverhältnisse und einer geregelten Arbeits zeit in Verbindung setz«n, auch eine Berufsstatistik aufnehmen und geeignete Schritte zur Errichtung einer Fachschule für Gärtnergehilfen einleiten soll. — Ein« gestern im „Coburger Hof" abgehaltene von 80 Personen besuchte Drechsler gehilfenversammlung nahm d«n Bericht des Ver trauensmannes entgegen, ernannte die Candidaten zur bevor stehenden Wahl des JnnungsgehilfenausschuffeS und beschloß die Gründung eine Section der Drechsler in der Zahlstelle Leipzig des Deutschen Holzarbeiterverbandes. — In einer gestern im „Coburger Hofe" veranstalteten Versammlung der Modelltischler wurde die Abrechnung des diesjährigen Streikes der Leipziger Modelltischler, der vom 18. Juli bis zum 22. October währte und zur Einführung einer verkürzten Arbeitszeit, sowie zur Erhöhung des Lohnes begonnen wurde, bekannt gegeben. Darnach haben in 19 Fabriken 112 Tischler die Arbeit eingestellt, von denen 77 Vie gestellten Forderungen theilweis« sofort bewilligt erhielten. 59 Gehilfen betheiligten sich nicht an der Arbeitseinstellung, 17 nahmen die Arbeit während des Streikes zu den alten Bedingunyen auf und 35 Gehilfen reisten ab. Der Lohn ist durch die Festsetzung eines Mindestlohnes im Betrage von 45 H pro Stunde um etwa 11 Procent gestiegen, dagegen ist die Arbeitszeit die alte geblieben. Da einrr Gesammteinnahm« von 3439 -4k eine Gefammtausgabe von 3498 gegenüber steht, so ist noch ein Deficit von 59 zu decken. Dem Leiter des Streiks wurde 1 Procent der Gesammteinnvhmen als Remuneration bewilligt. Nach der Wahl zweier Revisoren beschloß di« Versammlung, eine Section der Modelltischler in der Zahlstelle Leipzig des Deutschen Holzarbritrrverbandes zu errichten, sie ernannte hierzu einen Vorstand und beschäftigte sich dann noch mit verschiedenen gewerblichen Angelegenheiten. — Heute Montag Nackt« 12 Uhr findet im Christlichen Verein junger Männer, Johannisplatz 3, eine Versammlung für Bast- wirthSgehilfen statt, bei welcher Herr Pastor MichaeliS-Beir- feld über das Thema sprechen wird: „Die Kunst, wie ein Kellner glücklich sein kann". Jeder im GastwirthSgewerbe Angestellte ist dazu eiugeladen. Der Eintritt ist frei. Leipzig, 13. November. An der Ecke der Kirch- und Demmeringstraße in Lindenau wurde gestern Nachmittag «in Radfahrer von einem Geschirre umgerissen, zum Glücke ohne Verletzungen davonzutragen. Das Rad war erheblich be schädigt worden. — Heute Vormittag wurde in ider Pleiße am alten Amtshofe ein unbekannter männlicher Leich nam, der schon einig« Zeit im Wasser gelegen hat, aufgefunden. Der Todte ist etwa 25 Jahre alt und trägt braunen Jaquetanzug. Er dürfte mit einem seit 14 Tagen vermißten hiesigen Maler identisch sein. — In einem Gasthause derOstvorstadt wurd« heute Morgen «in unbekannterjunger Mann, der gestern Abend erst dort angekommen war, todt im Bette auf gefunden. Er hatte Giftzu sich genommen. Eingetragen hatte sich der Unbekannte als Robert Lange. 8 Au 8 dem Bureau des Stadttheater». Im neuen Theater wird am heutigen Montag Rudolf von Goti sch a l l' s Drama „Rahab - wiederholt. — Im Alten Theater geht heute „Das Glöckchen des Eremiten- in Scene. — Morgen, Dienstag, wird im Renen Theater Schiller'; aeueinftudir- teS Trauerspiel „Die Räuber-, im Alten Theater die Oper „Der Trompeter von Cäkkingen- gegeben. Am Mitt woch bleiben des Bußtages halber beide Stadttheater ge schlossen. 8 Krystall-Palast-BariStö. Techow'S Wanderkatzea bilden eine Hauptnummer iu dem gegenwärtigen großartigen Spielplane und die Leistungen der überraschend drrssirten Thiere finden all abendlich den größten Beifall. Morgen DienStag und Lbermorgeu Mittwoch fallen die Vorstellungen de» Bußtag» wegen au». 8 Ja dem LariötS Battenberg hat iu diesem Monat eine ganz erfreuliche Künstlerschaar ihre Leistungen zu einem hübschen Programm vereinigt. Auf dem Gebiete körperlicher Konst- vorsührungen sehen wir den Handstandequilibrist Mr. Roberts. Seine Leistungen auf der wunderbar auSgestatteten Pyramide sind wohl ohne Concurrenz. Mr. Robert« bietet viel Gutes und auch neue Tric« in seinem Fache und ist der unbestrittene Erfolg ein durchaus wohlverdienter. Im Kaisersaal gelangen heut« „Die Räuber", Trauerspiel iu füns Akten vou F. Schiller» zur Aufführuug. — Heute Montag gelaugt in den Drei Lilieu iu Reudnitz zum Vortrag: „Dreysu«, der Verbannte auf der Leufeiriasel oder Zola vor den Geschworenen". — Trebsen, 11. November. Nachdem Herr I». Zimmer- mann am vorigen Sonntag vor zahlreich versammelter Ge meinde seine Abschiedspredigt gehalten hatte, war gestern der Tag des wirklichen Scheidens von hiesiger Gemeinde zum großen Bedauern derselben erschienen. Herr Stadtrath Held richtete Worte des Abschiedes an den Scheidenden, hierauf erschienen die Vertreter der vereinigten Kirchen- und Schulvorstände von Neichen, Zöhdu, Ober- und Unternitzschkr und Oelschütz, um ihren neuen Seelsorger und Ortsschulirrspector abzuholen. Am Ein gänge des Dorfes, wo eine Ehrenpforte errichtet worden war, wurde Herr Pastor Zimmermann nebst Frau Gemahlin durch die Schuljugend empfangen und durch Herrn Cantor Schulze mit herzlichen Worten begrüßt. Am Pfarrhause, wohin sich der Zug begeben und wo die Schulkinder den Choral „Lobe den Herren" angeftimmt hatten, richtete der stellvertretende Vor sitzende des Kirchenvorfiande» zu Neichen und Zöbda, Bahnhofs- inspector Werner, der Standesbeamte Rentier Kupfer, sowie Cantor Arndt-Nitzschka herzliche Worte des Will kommens an dir Einziehendrn. — Lommatzsch, 12. November. Prinz Johann Georg, Commander» deS 3. Schlltzenbataillon», traf am Donnerstag mit einer größeren Anzahl Officiere von d«r 3. Division Nr. 32, auf einem UebungSritt begriffen, von Meißen Mittag» gegen 2 Uhr hier ein und nahm im Hotel „Zum goldenen Faß" Quartier. Unter den Offerieren b«fand«n sich der Divisionscommandeur GeneraMeutenant von Haufen, Generalstabsofficier Major von Lindemann, Tommandeur der 5. Brigade Nr. 63 Generalmajor von Scholz, Com- mandrur der 3. Cavalleriebrigade Generalmajor Freiherr von Ende, sowie di« Tommandeur« de» Infanterieregiment» Nr. 104, Freiherr von dem BuSsche-Jppenburg, dri Infanterieregiments Nr. 133, deS Feldartillerieregiment» Nr. 28 sowie weiter« 10 Officrrre. Gestern unternahmen di, Herren einen UebungSritt in die Umgegend. Heute Sonnabend erfolgte die Rückkehr nach Dresden. — Mtttwet-a, 11. November. Herr Kreishauptmann von Ehrenstein aus Leipzig weilte zwei Tag« in unserer Stadt und besuchte verschiedene hiesige, sowie industrielle Etablissements der Nachbarortschaften. — Glauchau, 12. November. Ein hiesiger Kaufmann erlitt in einer der letzten Nächte einen Schaden von ziemlich 200 dadurch, daß ihm ein« Schaufenstertafel zertrümmert wurde. — Plauen, 12. November. Die hiesigen Ortskrcmkencassen haben in Suhl bei Bad Elster ein Bauerngut für 12 000 v-k zur Errichtung eines Genesungsh«imes angekauft. — Dresden, 13. November. Prinz Friedrich August begrrbt sich heute nach Wien, um morgen daselbst der Beisetzung der entschlafenen verwittweten Frau Großherzogin von Toscana beizuwohnen. Die Rückkehr nach Dresden erfolgt Dienstag Vor mittag. — Prinz Johann Georg ist gestern Vormittag von dem militairischen Uebungsritte in Meißen hier wieder einge troffen. — DaS altmärkischeUlanenregiment „Hen nigs von Treffenfeld" Nr. 16 in Salzwedel übersandte seinem Chef, Sr. königlichen Hoheit dem Prinzen Georg, zu seinem Jubiläum als commandirender General des 12. Corps eine Glückwunschadresse. — Dresden, 12. November. Das „Dresdener Journal" schreibt: Ein in Leipzig erscheinendes Blatt bringt die auch in andere sächsische Blätter übergegangene Mittheilung, daß dir sächsische Regierung dem nächsten Landtage ein Baugesetz vorlcgen werde und in diesem u. A. das „Enteignungsrecht der Gemeinden, soweit es sich um Umwandlung landwirthschaftlichrn Landes in Bauland handelt, auszudehnen und zu erleichtern" beabsichtige „in Fällen, wo die Gemeinde selbst oder gemeinnützige Baugesellschaften bauen wollen, weil man darin den einzigen Weg zu finden glaube, um die durch Speculationskäufe und sonstige Schiebungen übermäßige und künstliche Vcrtheueruny des Baulandes auf daS richtige Maß zurückzudrängen". Richtig ist hieran nur, daß man im Ministerium des Innern dem auf dem letzten Landtage ausgesprochenen Wunsch« nach einer Neu bearbeitung der sächsischen Baugesetzgebung näher getreten ist und hierbei auch Maßregeln erwogen hat, welche eine dem vor handenen Wohnungsbedürfnisse entsprechende, zweckmäßige und billige Bebauung des Landes zu fördern und zu erleichtern geeignet sind, dagegen wird das in gewissen Kreisen laut ge worden« Verlangen, daß den Gemeinden ein Recht zur Ent eignung unbebauten Landes behufs Errichtung von Wohnhäusern verliehen werde, auf grundsätzliche Banken stoßen. Sollte die Aufstellung von Grundzügen für ein neues allgemeines Baugrsetz gelingen, so wird übrigens den betheiligten Kreisen voraus sichtlich in nicht zu ferner Zeit und jedenfalls noch vor Ein bringung des Gesetzentwurfes im Landtage Gelegenheit gegeben werden, zu den e-inschlagenven Fragen Stellung zu nehmen und ihre Wünsche zum Ausdruck zu bringen. Ortskrankenkasse. § Ueber die Thätigkeit der Leipziger Ortskran kenkasse im Monat Oktober wird uns Folgendes mitgetheilt: Die Ortskrankenkasse zählte am 31. Oktober 127 174 (118 202) *) Mitglieder, und zwar 97 516 (90 305) männliche und 29 658 (27 897) weibliche Personen. Meldungen einschließlich zur Invalidi tät s - und Altersversicherung gingen ein 45 739 (44 760), und zwar 23 173 (23 295) An- und 22 566 (21465 Abmeldungen. Stärkster Meldctag war der 4. (4.) Lctobex mit 3116 (2453), schwäch ster Meldctag der 22. (2p.) Oktober mit 979 (1004) Meldungen. Mitgliedsbücher waren 4033 (4170) auszufertigen. Krankenanmel- dungen erfolgten im vergangenen Monat von 3308 (2779) männ lichen, 1317 (1181) weiblichen erwerbsunfähigen Mitgliedern, ein schließlich 201 (168) Wöchnerinnen. Der durchschnittliche Kranken bestand an erwerbsunfähigen Mitgliedern betrug im Monat October ca. 1,92 Proc. (1,81 Proc.) der fämmtlichen Mitglieder, gegen 2,09 Procent im Monat September d. I. Krankenhauspflegc erhielten im Monat Oktober 359 (310) Mitglieder, also ca. der 12. Theil der fämmtlichen erwerbsunfähig erkrankten Mitglieder. An Kran kengeld einschließlich Familien- und Wochnerinnen-Unterstützung mit Ausschluß der von Berufsgenossenschaften zurUckzuerstattendcn Verlage für Renten u. s. w. wurden im Monat Oktober — 4 Wochen — 24 Wochentage 95 546,35 -4t (79 923,12) gewährt, außerdem 6448 Mark (9319,75) an Sterbegeld. DaS Letztere vertheilt sich im Oktober d. I. auf 65 männliche, 8 weibliche Mitglieder, ferner auf 23 Ehefrauen und 316 Kinder von Mitgliedern. Vom Monat Ok tober entfallen ea. 4249,76 -4t baare Unterstützungen auf einen Wochentag gegenüber ca. 4861,05 -4t im Monate September d. I. In den 10 Monaten des laufenden Jahres wurde an Krankengejd einschließlich Familien- und Wochnerinnen-Unterstützung zusammen 1 135 861,86 -4t auf 43 Wochen — 258 Wochentage (1 066 755,64 -4t auf 44 Wochen — 264 Wochentage) und an Sterbegeld 79 998,35 -4t (78 462,29) ausgezahlt. An Mitgliedern wurden auf ärztliche Ver ordnung im Monate Oktober gewährt 514 Brillen, 104 Bruchbänder, 2850 verschiedene Bäder, 75 Flaschen Wein, 33 Flaschen Mineral wasser und 309 verschiedene andere Heilmittel. Ausgesteuert wur den, d. h. es erhielten die vollen Leistungen der Casse, 13 bezw. 34 Wochen lang für eine ununterbrochene Krankheit, blieben aber dar über hinaus noch krank, 68 Mitglieder. In 13 Fällen übernahm die Berufsgenoffenschaft die weitere Fürsorge, da es sich um Erkrankun gen in Folge von Betriebsunfällen handelte. Von den 16 angeftell- ten Krankencontroleuren wurden im vergangenen Monat 16 062 Be suche in der Stadt Leipzig und 82 weiteren Ortschaften gemacht, während seitens der freiwilligen Krankenbesucher nach den hier vor liegenden Mittheilungen 6658 Besuche im Bezirke der Casse gemacht wurden. Wrgen Zuwiderhandlungen gegen das Statut und ins besondere wegen Ueberschreitung der vorgeschriebenen Ausgehezeit, Wiederaufnahme der Arbeit ohne vorherige Gesundmeldung u. s. w., wurden im vergangenen Monat insgesammt 513 (392) schriftliche Anzeigen erstattet. In 437 (331) Fällen wurden Strafen im Be trage von I—20 -F verfügt und in den übrigen Fällen dagegen ent sprechende Verwarnungen ertheilt. Wegen Beleidigung eines frei willigen Krankenbesuchers wurde ein Mitglied nach vorher erstatteter Anzeige vom zuständigen Gericht zu 30 -4l Geldstrafe eventl. 6 Tagen Haft, und ein Arbeitgeber wegen unterlassener Ablieferung der von den Arbeitslöhnen seiner Leute in Abzug gebrachten Beiträge zur Kranken- und Invaliditäts-Versicherung an die Ortskrankenkasse gemäß ß 82b des Krankenversicherungs-Gesetzes zu 40 -4t Geldstrafe eventl. 10 Tagen Hast verurtheilt. Im Laufe des Monats Oktober haben in den Filialzah 1 - stellen an den Sonnabenden insgesammt 12030 Personen, und zwar 3619 in der inneren Stadtfiliale (Altes Polizei-Melde- Amt), 2546 in L. - Plagwitz , 1954 in L.-R eudnitz , 1993 in L.-R euschSnefrld, 1266 in L.-G ohliS und 652 in L.- Lonnewitz daS Krankengeld erhoben. An Wannen-, Basfin- und Dampfbadrmarken wurden im Monat Oktober insgesammt 2448 Stück an die Mitglieder bezw. deren Angehörige verabfolgt. Die selben dertheilen sich auf das AugustuS-, Carola-, Central-, Diana-, Johanna-, Marien- und Sophienbad. Der Verkauf erfolgt nach wie vor ohne ärztliche Verordnung gegen ermäßigten Kostenpreis, sowohl im Hauptburran, als auch in den vorgcdachten Filialen. In die Heimstätte für Genesende auf Rittergut Förstel wurden 26 männlich« Mitglieder neu ausgenommen, während 37 Personen aus den Vormonaten die Cur theils weiter fortsrtzten, theil? innerhalb de» Monats Oktober beendeten. In der Heimstätte für Genesende am Gleesberg fanden 26 weibliche Mitglieder Neuaufnahme, 49 Per sonen aus den Vormonaten beendeten die Cur theils im Oktober bezw. setzten solche weiter fort. Im Genesungsheim „Augustusbad" bei Dresden find im Monate Oktober 2 männlich« und 2 weiblich« Personen untergebracht worden, 80 Personen aus den Vormonaten haben die Tur im Laufe de» vergangenen Monat? beendet. *) Die eingeklammertcn Zahlen betreffen den gleichen Monai des Vorjahre». vermischtes. --- Vom Grab« Dapip'». Herr Buchhändler Goeze hier schreibt un-: „Zn der 2 Beilage Ihre« gestrigen Morgen blatte« Nr. 572 lese ich die im „Linzer Bokkrblatt" er schienene Erklärung de« Herrn Pfarrer» ZobanneS Winkler, der im April d. Z., also früher al- der deutsche Kaiser, sich Zutrit zu König David'» Grab in Jerusalem zu verschaffen gewußt hat. Gestatten Sie mir nun meinerseits Herrn Winkler zu berichtigen. Denn noch früher ist da- Gleiche meinem Gescbaft-tbrilbaber, Herrn Bruno Hentschel, gelungen, der von 1890 bi- 1897 mit kurzen Unterbrechungen al- Pbotograpb in Palästina gearbeitet hat. Da er auch gegen wärtig wieder in Jerusalem weilt, so kann ick da- Zabr und den Tag freilich nicht angeben; zum Beweise aber er laube ich mir, Ihnen hierbei eine von Herrn Hentschel an Ort und Stelle aufgenommene Originalpbotographie de» AbendmahlSsaaleS zu überreichen, die mit der Beschrei bung de- Herrn Pfarrers, wie Sie sehen, genau überein stimmt. Das Negativ ist in meinem Besitz, von einem Phaotasiebilv ist also keine Rede. Ich füge eine Gesammt- ansicht von König David'S Grab bei und wäre Ibnen dank bar, wenn Sie in Ihrem geschätzten Blatte von meiner Mittheilung Kenntniß geben möchten. Daß Herr Hentschel nicht nur eingelassen wurde, sondern sogar seinen Apparat aufstellen durfte, verdankte er außer dem (selbstverständlichen!) Backschisch eben seinem langjährigen Aufenthalt im Lande und dem guten Verhältniß, da- er mit den Muhamedanern allmählich herbeizuführen wußte." --- Die Prinz-Heinrich-Baube tm Riesengebirge vollendet im nächsten Jahre Vas erste Jahrzehnt ihres Bestehens, und aus diesem Anlaß hatte der Vorstand des „Vereins zur Errichtung eines Gasthauses am Mittagstein" schon vor einigen Monaten ven Gedanken angeregt, die Baude mit einer Büste des Prinzen Heinrich, ihres höhen Täufpathen, zu schmücken. Die erforder lichen Geldmittel wurden von den Mitgliedern des Vereins auf gebracht, und der schlesische Bildhauer Kiesewalter erhielt den Auftrag zur Ausführung >der Büste. Das Kunstwerk ist erst kürzlich fertig geworden. Die Büste soll ihren Platz in einer Nische auf der Veranda der Baude erhalten. Die Einweihung ist, der „V. Z." zufolge, für den Juni 1899 in Aussicht ge nommen. — Bo» dem „LtmcS". Die eben ausgegebene Nummer 30 des „L i m e s b l a t t e s" enthält vier Mittheilungen aus Hessen und Württemberg von den Streckencommissaren Herren Wolff, Ritterling und Sixt. Herr Ritterling-Wiesbaden berichtet über eine kleine Erdumwallung, die etwa 7 Kilometer nördlich von Wiesbaden, 5j Kilometer südlich vom Limes, im Walddistricte Hcidrkringen liegt und schon von dem verstorbenen v. Cohausen für römisch erklärt worden ist. Die im Laufe des Jahres 1897 mit mehrfachen Unterbrechungen ausgeführten Grabungen der Limescommission haben Cohausen's Ansicht be stätigt und Anhaltpuncte geliefert, um die Periode und das System der römischen Grenzvertheidigung, der die Verschanzung angehöcte, näher zu bestimmen. Das jetzt größtentheils in einer fast unzugänglichen Fichtendickung gelegene Castell bildet ein etwas unregelmäßiges Viereck mit abgerundeten Ecken und 62 x 78 Meter Seitenlänge. Der Wallgraben war etwa 3,50 Meter breit und 1 Meter tief. Der Wall, der meist noch 1 Meter über dem gewachsenen Boden erhalten ist, muß eine Breite von 6,50 bis 7 Meter gehabt haben und besaß nach dem Grabenranve zu eine aus Steinen geschichtete trockene Stütz mauer. An jeder Längsseite zeigte sich in >/» ihrer Länge der Graben unterbrochen; hier hatten sich offenbar Thore be funden. Auch an einer der Schmalseiten konnten die Spuren eines Thores nachgewiesen werben. Die Lage des Castelles an einem Bergabhange bedingt ein nicht unbedeutendes Gefälle in seinem Innern. An der am tiefsten gelegenen Nordostabrundung führte ein wahrscheinlich aus Holz hergestellter Entwässerungs canal unter dem Walle hindurch. Hölzerne Jnnenbauten scheinen vorhanden gewesen zu sein. Etwa 15 Meter vor der Nordostecke des Castells wurden Vie Reste eines Gebäudes aufgefunden, das Wänve aus Lehmfachwerk und ein Stroh- oder Schindeldach besessen haben muß, zum Theil heizbar gewesen ist und Glas fenster gehabt hat; es dürfte den bei den Steincastellen regel mäßig vorkommenden massiven BabgebäuVen entsprechen. Im Schutt fanden sich zahlreiche Ziegelstempel der XXII. Legion. Die im Castell aufgefundenen Gefäßscherben zeigen die Form und die Technik des ausgehenden ersten und beginnenden zweiten Jahrhunderts. Das Castell scheint danach unter den Flaviern angelegt zu sein und ist sicher noch unter Trajan, vielleicht noch bis in die Mitte der Regierung Hadrian's, besetzt gewesen. Professor Wolff-Frankfurt a. M. beschließt seine Angaben über die beiden Erdbrsestigungen von Heldenbergen, von denen das größere Erblager ans^inend Vas Standguartier einer der größeren Truppenabtheilungen gewesen ist, die unmittelbar nach dem Chattenkrrege Domitian's die Grenze besetzten, während das kleine Erdcastell später angelegt wurde. Die Oertlichkeit war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, wie die Auf findung von Wohngruben mit vorgeschichtlichen Scherben lehrte. Eine zweite Mitcheilung Wolff's betrifft den Fortgang der Straßenforschung im Jahre 1Ä7, zu der die Ausgrabungen bei Heldenbergei» in enger Beziehung stehen. Es ist ihm ge lungen, durch dir Auffindung mehrerer eigenartiger Bauwerke einige Anhaltspunkte für das Vorhandensein einer älteren süd nördlichen Grenzstraße Kesselstavt-Heldenbergen-Oberflorstadt- Echzell zu gewinnen. Endlich berichtet Professor Sixt-Stuttgart über die im Laufe des Jahres 1898 ausgeführtrn Arbeiten am Obergrrmanischen Limes. Es wurden mehrere Stein- und Holzthürme untersucht, an einigen Stellen Wallgraben und Pallisadeirgrcibchen ausgehoben, bei Welzheim eine gepflasterte Straße außerhalb des Pfahls festgestellt und ein runder Ziegel ofen aufgefunden, der zum Theil aus gestempelten Ziegeln und Backsteinplatten errichtet war. Die Herrn Sixt übertragene Limesstrecke ist durch diese Arbeiten erledigt. Mcherbesprechungen. Kirchberg- Geschick. Unter diesem Titel erschien soeben von Ferdinand Köcher in Jena im Verlage von Stephan Geibel in Altenburg S.-A. eine interessante, fesselnd geschriebene Erzählung für die Heranwachsende Jugend und Erwachsene. Der gediegen aus« gestattete Prachtband, welcher 25 Bogen groß 8" umfaßt und außer dem 6 prächtige Vollbilder nach Zeichnungen von Richard Starb« in Weimar enthält, kostet hochelegant gebunden 6 ^l, ein bei dem Umfange und der Gediegenheit der Ausstattung de« Bandes ver« hältnißmäßig billiger Preis. Die Erzätilung spielt im ersten Jahr zehnt des 14. Jahrhunderts und schildert den Niedergang eines edlen Geschlechts, der Burggrafen von Kirchberg. Durch seltsame Verknüpfung der Geschicke geräth der Burggraf Otto von Kirchberg (von seiner Zeit als „der Große" bezeichnet) mit einer Reihe von Grafen und Städten, z. B. Erfurt, in Streit, der zu Fehde und Krieg und zur Zerstörung seiner Burgen führt. Die letztere fällt in LaS Jahr 1304, in dem sich eine ganze Reihe historischer Be gebenheiten kreuzen. Neben der Geschichte der Burggrafen die Streitigkeiten Friedricb's de« Gebissenen mit seinem Vater Albrecht dem Unartigen, die Kämpfe des jungen Markgrafen und seine« Bruders Dietrich mit Kaiser Albrecht um den Besitz Thüringen-, und gleichzeitig der Ausstand der Zünfte in Erfurt gegen den patrizischen Rath. Auch die lieblichen Sagen, welche sich an die Gestalt Ariedrich's mit dem Wangenbiß knüpfen, so die Entführung El sabrth's von Arnshaugk und di« Erzählung, „wie Friedrich sein Töchterlein gra Tennrberg zur Taufe führte", sind in den Gang der Handlung verwoben. Wer jrmal« Jena und den AuchSthurm (die Ruine der Burg der Kirchberger) besuchte, dem wird da« Buch besondere Freude bereiten. * * Geradezu ein Wunder ist es zu nennen, daß der rührig» Verlag von John Henry Schwerin, Berlin IV. 3b, »in illustrirte« Universal» Familienblatt, welches 12 Specialblätier ersetzt, zu dem erstaunlich billigen Preise von 1 pro Quartal liefern kann! E« ist die« „Mode und Hans", jenes prächtige, reich illustrirte Familien blatt, daS aller vierzehn Tage mit musterhaftem Schuitlmustrrbogea erscheint, welche« ans allen Gebieten zu Hause und stet« bemüht ist, mit deu Tagesereignissen gleichen Schritt zu halten. 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