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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1898
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-16
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-189811166
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18981116
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18981116
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
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- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-16
- Monat1898-11
- Jahr1898
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 16.11.1898
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V84 wirklichen oder vermeintlichen Rechtsfragen, die in die lippische Erbfolge-Angelegenheit hineinspielen, mögen in diesem Augen blicke bei Seite bleiben. Wie immer man sie beantworten mag, gegen den Regenten eines deutschen Bundesstaates ist in Formen verfahren worden, die den üblen Schein erzeugen, al» ob die Ansichten über die Reichsverfassung und die au» ihr fließenden Rechte sich geändert hätten. Der Herrscher von Lippe bat eine Sprache vernehmen müssen, gegen die einer der Nachfolger der Kaiserkürer von 1870 sich gesichert halten durfte. Als vor einigen Jahren ein deutscher Kaufmann im AuSlande von den Bundes fürsten al« von Vasallen sprach, waren die be gleitenden Umstände und war die Person des Redners von der Art, daß eher der erhobene Protest gegen diesen Ausdruck als dieser selbst Zurückverweisung zu erfahren batte. Angesichts des Telegramms an den Grafen Ernst ist eS viel schwieriger als bei lener Gelegenheit, der particularistischen Beschwerde entgegenzutreten, daß man in Berlin die Neichsverfassung, die den Kaiser und König von Preußen trotz gewisser Präro gative als primu8 inter xaie8 unter die LandcSsürstcn stellt, nicht recht verstehe und nicht getreulich zu beobachten gedenke. Es wäre nunmehr wohl zu verstehen, wenn die Bemühungen, die Bundesmitglieder mit Sorge um ihre Rechte und namentlich um die Achtung ihrer Würde zu erfüllen, Erfolg hätten, und dies erschiene als eine um so bedrohlichere Entwickelung, als diejenigen Bundesfürsten, die in einer zwanzigjährigen Periode peinlichster Respectirung der dem Kaiser gezogenen Grenzen das Gefühl vollkommener Rechtssicherheit erlangt haben und deshalb die neuesten Vorgänge nicht überschätzen werden, sich in vorgerücktem Lebensalter befinden. Nach dem, was gegen Lippe unternommen wurde, könnte es auch nicht Wunder nehmen, wenn die braunschweigische Frage, eine Angelegenheit von höchster nationaler Trag weite, künftig von Anhängern der Rechtspartei in anderes Licht gerückt und vielfach auch anders beurtheilt würde, als bisher. Die Thatsache, daß unter Hunderten von deutschen Städten gerade die Hauptstadt dieses Landes zum Aufent halt für die zum Hause Schaumburg-Lippe gehörigen Neffen des Kaisers auSersehen worden ist, kann Wohl der Befürchtung Raum schaffen, das hohenzollernschc Kaiserthum, obwohl erblich -und deshalb auf sicherere Grundlage gestellt, als daß alte Wahl- kaiserthum, sei bestrebt, einen seine Hausmacht mittelbar er weiternden Nepotismus zu etabliren. Gewiß denkt man in Berlin nicht an dergleichen. Aber man dachte dort auck nicht an die Bedrohung der Aufforderung zum Streik mit Zuchthausstrafe, und dennoch bat eine dahin gebende kaiser liche Aeußerung nicht nur bei Böswilligen falsche Vorstellungen über die Berliner Absichten erweckt. ES ist nicht zu verkennen, daß der Kaiser das Reich Belastungsproben unterzieht, die jedenfalls unnötbig sind und von denen wir uns nicht mehr mit der Sicherheit früherer Jahre zu sagen getrauen, der junge Gesammtstaat werde sie bestehen. Wo bleibt der Fürst H o henlohe, der als Süddeutscher und als Mitglied des hohen Adels daS Gewicht dieser Dinge sehr wohl zu beurtheilen weiß?" Deutsches Reich. * Leipzig, >5. November. (Der sächsische Militair- etat.) Der dem Bundesrath vorgelegte Etatsentwurf für daS sächsische Neichs-Militaircontingent auf daS Rechnungsjahr 1899 zeigt,derMünchener„A.Z." zufolge,gegenüber demEtatfür 1898 Mehransätze von 465 287 .6 bei den fortdauernden und Minderansätze von 7 435 394 ^ bei den ein maligen Ausgaben; er beläuft sich für erstere auf 36 056 046 für letztere auf 3 568 484 Die Min derung bei den einmaligen Ausgaben ist vorzugsweise durch den Abschluß der Beschaffungen an neuem Feld- artillerie-Material ermöglicht. Auch für die Vergrößerung und Einrichtung deS Artillerie-Schießplatzes bei Zeithain zu einem Truppenübungsplätze bat sich der Ansatz einer um rund 500 000 verringerten Position durchführen lassen. Von den Mehrausgaben bei den fortlaufenden Ausgaben sind hauptsächlich das GarnisonsverwaltungS- und Serviswesen, sowie die Geldvcrpflegung der Truppen betroffen, was in der Hauptsache durch die fortschreitende Entwickelung der bereits im Vvrjabre genehmigten Organi- satioiiSänderungen im SanitätSojficiercorps, die stärkere Ausstattung einzelner BezirkScommantos mit Unterorganen und die weitere Beschaffung von Fahrrädern bedingt ist. Zur abschließendenBeurtheilung der in derArmee-Organisation Sachsens eintretenden Aenderungen wird übrigens die Ein bringung des sächsischen Nachtragsetats abzu warten sein, der sicherem Vernehmen nach die Neuschaff ung eines zweiten Armeecorps in Aussicht nehmen soll. * Berlin, 15. November. Ueber die wirthschaft- lichenErgebnissederOrientreise Kaiser Wilhelm'S gehen der „Polit. Corr." aus Konstantinopel die folgenden beachtenSwerthen Ausführungen zu: Es ist nur natürlich, daß nicht blos die hiesigen politischen, sondern auch die Finanzkreise mit größtem Interesse nach den praktischen Ergebnissen des Besuches des deutschen Kaisers in Kon stantinopel forschen und da muß wahrheitsgemäß constatirt werden, daß die überschwenglichen Hoffnungen deutscher Finanz-und Geschäftskreise sich bisher nicht verwirklicht haben. Freilich scheinen in dieser Beziehung vielfach unklare Vorstellungen vorzu herrschen. Große Unternehmungen von allgemeinem Nutzen werden ja aller Orten nur dann angestrebt, wenn sie als lohnend befunden werden. Der EoncessionSbewerber muß zumal in der Türkei zu- nächst namhafte Beträge opfern, wozu man sich doch nur dann ent schließt, wenn Aussicht aus künftigen Gewinn au» dem Unternehmen vorhanden ist. Wie nun die Verhältnisse hier liegen» hätten sich hierzu wohl weder in Deutschland, noch anderswo Capitalisten ge- funden, selbst wenn der Sultan geneigt gewesen wäre, volkswirth- schaftliche Eoncessionen an deutsche Competenten zu gewähren. Doch ist nichts dergleichen während des Kaiserbesuches geschehen. So ist es bekannt, daß die Gesellschaft der Anato lisch en Bahnen schon seit Langem sich um die Eoncession für den Hafen bau in Haidar Pascha, am Eingänge Le» Bosporus gelegen, bewirbt. Der Hafen wäre von großer Wichtigkeit, da Haidar Pascha als Kopfstation der Bahn dessen für den Transport der Ausfuhrartikel der von der Bah« bestrichenen Gebiete Anatoliens dringend bedürfte. Auf der Pforte, im Palais hat man der Bahn gesellschaft diesbezüglich di« schönsten Versprechungen gemacht, aber das Jrade für den Hafenbau ist thatsächlich noch immer nicht erlassen worden. Auch hinsichtlich de» Ausbaues deS Netzes der Anatolischen Bahn trifft man in der Regel auf unklare Angaben. Die türkische Re gierung wünscht allerdings aus militairischen, innerpolitischen und volks- wirthschaftlichen Gründen den Weiterbau der Eisenbahn, die gegen wärtig in Angora und in Konioh endigt, einerseits in das armenische Gebiet bis Erzerum und andererseits nach Mesopotamien bi» Bagdad und an den Persische« Golf. Aber welch« Finanzgrupp« hätte den Muth, sich an dieses gigantische Unternehmen zu wagen, ohne daß eine sichert Garantie für die Einbringung der ungeheueren Kosten desselben geleistet würde? Die deutschen Eapitalisten haben die Frag» einem Studium unterzogen, aber sie sehen sich gezwungen, wenigstens sür den Augenblick, auf die Verwirklichung der Wünsche der Pforte zum größten Theil zn verzichten. Der türkische Staatsschatz besitzt nicht einmal hinreichende Mittel sür dir Befriedigung der täglichen Bedürfnisse. Und unter dem jetzt herrschenden Systeme ist keinerlei Aussicht auf eine Besserung dieser Verhältnisse vorhanden. Die Einnahmequellen de» türkischen Staatsschatzes fließen noch t»me< fast ausschließlich aus dem Er trägnisse der dlreeten Steuern, derer« Mnhebnng tu einer Welse erfolgt, die in Europa im vorigen Jahrhunderte üblich war. Der Zehent auf die landwirthschaftlichen Produkte ist noch immer die Basis der türkischen Steuerwirthschaft. Dazu kommen nur wenige indirekte Steuern, die Erträgnisse der Zollämter in einigen Monopolen. DaS bewegliche Vermögen und die Industrie sind steuerfrei. Die Staatsfunctionairr, bis hinaus zu den höchsten, zahlen keinerlei Steuern, dafür jedoch herrschen bei der Besteuerung der landwirthschaftlichen Classe Mißbräuche und Willkür i» uneingeschränktem Maße. Selbstverständlich ist rin derartiges primitives und ungerechte- Steuersystem für die Bedürfnisse eine großen Reiches gänzlich unzulänglich. Die militairischr Ausrüstung und das Eisenbahnressort bedürfen wie überall enormer Capitalien, die nur durch Credit und durch die Vermittelung auf sicherer Basis begründeter Finanzinstitute beschafft werden können. Alle diese Elemente sind nur durch eine Erweiterung der Besteuerungsgrund- lagen und deren Ausdehnung ans sämmtltche Einnahmequellen zu erreichen. Tie willkürliche Besteuerung, wie sie in der Türkei üblich ist, artet jedoch in eine organisirte Ausplünderung aus nnd liefert außerdem unzureichende Hilfsmittel. Cie erreicht übrigens bald ihr Maximalcrträguiß und dieses ist nicht einmal genügend groß, um die regelmäßige Bezahlung der Staatsbeamten zu sichern. Nur einsichtige Gesetzgeber könnten aus dieser Sackgasse heraus- führen. Es gäbe deren unter den türkischen Staatsmännern, aber leider sind sie nicht an der Macht. Sie werden vielmehr durch ungerechtfertigtes Mißtrauen oder durch die Jntriguen ihrer inferioren Gegner systematisch von den Geschäften fern gehalten. Unter den in Amt und Würden befindlichen Funktionären giebt es keinen einzigen, der im Stande wäre, ein fortschrittliche- Programm zu entwerfen oder ein den Verhältnissen der Türkei angepasstes Gesetz vernünftig zu handhaben. Eine gesetzgeberische Thätig- keit, die diesen Namen verdient, existirt überhaupt nicht in der Türkei. Es besteht wohl ein Etaatsrath, der angeblich gesetz geberische Functionen verrichten soll. Derselbe ist jedoch in Wirk lichkeit nichts anderes als eine inkohärente Versammlung von thcils ganz unfähigen Functionairen, als welcher in der Regel die bizarrsten und widerspruchsvollsten Entscheidungen hervorgehen und der den Geschäften bloS hinderlich ist. Auch die unmittelbare Umgebung des Sultans ist gewiß nur geeignet, die Paralyse in alle Organe des Staates zu tragen. Nur eine kräftige Initiative des Herrschers wäre im Stande, das Reich dieser Stagnation zu entreißen. * Berlin, 15.November (Ein Ueberfall aus Mann schaften des Vermessungsschiffes „Möve".) „Von geschätzter Seite" wird der „A. Z." geschrieben: Gelegentlich der Berathnnzen des FlottengesctzeS nahm der Abgeordnete Enneccerus Veranlassung, auf die mannigfachen Leistungen der Marine im Dienste der Wissenschaft und im unmittelbaren Interesse der Schifffahrt hinzuweisen. Obenan stehen in dieser Beziehung neben den meteo rologischen Arbeiten die auf kartographisch em Ge biet. Für die Meeresflächen, von denen sie vorhanden, stehen bei allen Seefahrern ausschließlich die deutschen AdmiralitälSkarten im Gebrauch und haben die früheren Aufnahmen verdrängt. Wenn man eine solche Karte in sauberem Kupferstich vor sich liegen hat, ahnt man schwerlich, mit welchen Strapazen und mit welchen Opfern von Gesund heit und Leben das dazu gehörige Vermessungömaterial erkauft werden mußte. Es ist noch in frischer Erinnerung, wie im April 1897 ein Detachement von der Vermessungs besatzung „Möve" auf der Insel Aly von wilden Ein geborenen überfallen und vier Mann durch Pfeilschüsse mehr oder weniger schwer verwundet wurden. Die damalige Bestrafung der Insel hat insoweit vorgehalten, daß die Strandbewohner seitdem sich friedlich zeigen; leider ist aber die Kunde davon nicht bis inS Innere gedrungen und am 18. Juli d. I. hatten zwei Matrosen von der Besatzung deS Fahrzeuges einen erneuten Ueberfall auSzustehen, der zum Glück für sie ohne üble Folgen verlaufen ist. An diesem Tage kreuzte die „Möve", mit Triangulationsarbeiten beschäftigt, vor dem Neumayer-Fluß an der Nordostküste von Neu-Guinea und batte an der am Lande errichteten Pegelstation zwei Mann, die Matrosen HenSberg aus Elber feld und Adolp aus Barmen zurückgelaffen. Wäh rend diese ahnungslos ihrer Beobachtungarbeit oblagen, sahen sie sich plötzlich von Pfeilen umschwirrt, welche, wie nachträglich festgestcllt, die Bewohner eines 10 km land einwärts gelegenen KanakendorfeS aus dem dichten Busch auf sie abschossen. Die beiden Matrosen überließen ihren Pegel sich selbst, griffen zur Büchse und halten bald durch wohl gezielte Schüsse das Feld gesäubert. Bei Absuchung deS Busches fanden sie einen tobten nnd zwei verwundete Kanälen, während die Uebrigen eilig entflohen waren. Von einer Bestrafung der Wilden in größerem Maßstab war bisher noch nichts gemeldet, hoffentlich genügt aber einst weilen dieser Denkzettel, um ihnen daS Wiederkommen zu verleiden. S dcrlin, 15. November. (Telegramm.) Zur heutigen Feier des 150 jährigen Bestehens de« JnvaltdenhauseS verlas der Commandeur des Garde-Corps, General der Infanterie v. Bock und Bolach, eine Depesche de» Kaisers aus Canea vom Bord der „Hohenzollern" vom 14. November, die lautet: „Ich entbiete dem Jnvalidenhause zu seinem morgenden Jubel- feste Meinen königlichen Gruß und danke allen seinen Angehörigen für die treuen Dienste, die sie Mir und dem Vaterlande geleistet, von Herzen. Möge die Stiftung Meines erhabenen Ahnherrns, deS großen Königs, bis in die fernste Zukunft bleiben, was sie war und ist, eine Stätte der Ruhe und Erholung: lacso et rnvicto militi. Wilhelm." 6. H. Berlin, 15. November. (Privattelegramm.) DaS CentralcomitS der preußischen Landesvereine vom Rothen Kreuz hat unter dem Vorsitz deS Generals Spitz beschlossen, 200 000 zu AuSrüstungSgegenständen für 2000 Krankenpfleger, welche bei einer Mobilmachung den Militärbehörden zur Verfügung zu stellen sind, zu be willigen. * Berlin, 15. November. Für die amtliche Er mittelung und Notirung der Schlachtviehpreise an den größeren Schlachtviehmärkten soll jetzt die zum Theil bereits bestehende Einrichtung der NotirungScommissionen ausgedehnt werden. Es wird, wie die „Allg. Fleischer-Ztg." mittheilt, von der Regierung vorgeschlagen: Die NotirungS commissionen werden durch die Regierungs-Präsidenten gebildet. Die NotirungScommissionen sind zusammen zusetzen auS einem Vertreter de» Gemeindevorstandes (Schlacht viehmarkt-Verwaltung) und Vertretern der Landwirthsckaft, deS Viehhandels und des Fleischereigewerbes und einem Ver treter der Ortspolizeibehörde. Die Zahl der Mitglieder jeder Commission richtet sich nach der Bedeutung und dem Umfang deS Verkehr- an dem betreffenden Markte. Die Zahl der Vertreter der Landwirthschast kann gleich sein der jenigen der Vertreter de» Handels und des Fleischereigewerbes zusammengerechnet. Wo nach Umfang des MarkiverkehrS die- geboten erscheint, ist die Bildung besonderer NotirungS commissionen für die einzelnen Viebgattungen zulässig. Die Notirung richtet sich nach der Art, wie der Handel sich voll zieht. Sie erfolgt demnach nach „Schlachtgewicht", wo nach Schlachtgewicht gehandelt wird, und nach „Lebendgewicht", wo und soweit diese Form de« Handel- gebräuchlich ist. Sind beide Formen de« Handel« an demselben Markte neben einander in Gebrauch, so hat die Notirung für beide getrennt zu erfolgen. Bei der Notirung sind die höchsten und niedrigsten Preise für jede Gattung de« gehandelten Vieh« anzugeben. — In einer Zeit, wo in Deutschland eine lebhafte Agitation gegen die großen Brrkaufsmagazine unter nommen wird, ist r« interessant, zu beobachten, wie in Großbritannien auf dem Wege der genossenschaft- ichen Thätigkeit der Arbeiter Waarenbäuser ent- ianden sind, welche zu den bedeutendsten Etablissements der Welt zählen. DaS aus der Föderation der Arbeiter-Consum- genoffenschaften bervorgegangene englische „Wholesale" wurde, wie die „VolkSW. Mitth." berichten, im Jahre 1864 begründet und erzielt jetzt einen jährlichen Absatz von 300 Millionen Mark. Nach seinem Muster ist seitdem auch ein WaarenhauS für Schottland inS Leben gerufen worden, daS gemeinsam mit dem englischen Etablissement operirt. Beide zusammen beschäftigen 13 000 Beamte und verkaufen alljährlich sür nahezu 500. Millionen Mark Waaren, die ich ebenso sehr durch Billigkeit als durch gute Oualität anSzeichnen. Die Zahl der beiheiligten Genossenschafter be trägt N/r Millionen, so daß etwa 1/7 der Bevölkerung von Großbritannien die Waaren von den beiden genossenschaftlichen Magazinen bezieht. — Der Reichskanzler Fürst Hohenlohe trifft am Freitag von seiner Besitzung Grabau i. Westpr. wieder in Berlin ein. — Die socialdemokratische Fraction will im Reichstage eine Interpellation wegen der Ausweisung dänischer Interthanen aus Nordschleswig einbringcn. T Flensburg, 15. November. (Telegramm.) Als der Commandant der 18. Division, Generallieutenant v. Frankenberg-Proschlitz, sich heute Mittag in daS Divisionsbureau begeben wollte, wurde er nahe der Kaserne von einem Blntsturze befallen und verschied nach wenigen Augenblicken. * Kiel, 14. November. Im Proceß des Oberförsters !?ange contra BiSmarckschc Erben beschloß heute daS siesige OberlandeSgericht, den drei Kindern des ver wobenen Fürsten, Fürst Herbert, Graf Wilhelm und Gräfin Rantzau, den Eid über die Angelegenheit, welchen ursprüng lich der Fürst selbst leisten sollte, zuzuschicben. * Detmold, 15. November. Nach einer der „Nat.-Ztg." von hier zugegangenen Mittheilung, hat die hiesige Staats anwaltschaft gegen den Archivralh Berke mayer wegen der Entfernung von Aktenstücken aus dem Archiv nunmehr die Einleitung des gerichtlichen Verfahrens be antragt. * Weimar, 14. November. Der Großherzog, der seit einer Woche in Baden-Baden als Gast der großberzoglich badischen Herrschaften weilt, kehrt übermorgen zurück. * Breslau, 15. November. Angesichts der aus Friedrichsruh vorliegenden Mittheilungen hat der Breslauer Ausschuß zur Veranstaltung einer Bismarck - Gedächtnißfeier be schlossen, sich so lange zu vertagen, bis der Zeitpunkt der Beisetzung deS Altreichskanzlers, welcher auch der Tag der Breslauer Feier sein soll, seststehen wird. — Der Magistrat lehnte den Antrag des Stadtkämmerers Körle betr. Aus hebung der städtischen Fleischsteuer ab, weil zur Deckung des Ausfalls die Erhöhung des Einkommensteuer zuschlags von 119 auf 160 Procent erforderlich sein würde. * Frankfurt a. M., 14. November. Ueber die Persönlich keit des neuen amerikanischen GeneralconsulS,welcher die Stelle des nach Berlin versetzten Herrn Mason in Frank furt a. M. einnehmen wird, theilt das „Franks. Journ." mit: Herr Richard Guent her ist ein Deutscher von Geburt und hat in der Stadt Fond du Lac im Staate Wisconsin seine Heimath, die er zwei Mal in der nationalen Legislative als Äemdor ok 0onFrc88 vertrat. Unter Präsident Harrison's Regierung wurde er zum Generalkonsul in Mexiko ernannt, wo er drei Jahre diesen Posten bekleidete. Der neue Beamte ist demnach kein Neuling im consularischen Dienst. (Fortsetzung in der 1. Beilage.) Ein Prospekt der Sächsischen RentenvcrsichcrungS-Anstalt ZU Dresden, welcher der Beachtung unserer dieser empfohlen sei, befindet sich als Sonderbeilage bei der Gesammtauslage der vorliegenden Nummer. Als Extrabeilage befindet sich bei der Gesammtauslage der vorliegenden Nummer ein Verzcichniß vortheilhaster und geschmackvoller Weihnachtsartikel von der Firma Hamburger EngroS-Lagcr Behrens L Eo. in Leipzig, Thomasgasse 4 und Tauchaer Straße 8, auf die auch an dieser Stelle hiugewiesen sei. Bei der Gesamintanflaqe vorliegender Nummer befindet sich eine Sonderbeilage von PH. 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Das Abonnement der einzelnen Serien ohne Garderobe beträgt: Proscenium-Parterre und Balcon 27 .^l, Mittelbalcon, Mittel reihen und Scitenbalcon 21 60 /H, I. Parquet 18 ./»! 90 H, Balcon-Logen 18 .-il, Mittelbalcon, Hintere Reihen 16 20 /H, Proscenium 1. Rang, Amphitheater und Parterre-Logen 16 20 I. Rang - Logen 14 40 II. Rang Mitte 9 90 Die geehrten Abonnenten belieben bie betreffenden Abonnements- Bücher in den Tagen von Donnerstag, den 17. November, bis mit Montag, den 21. November, an der Abendcasse des Neuen Theaters (Vorderhaus), von 10—3 Uhr unter Vorzeigung des letzten Abonne ments-Umschlags und zur Vermeidung allzu großen Andranges, wenn möglich in der Reihenfolge in Empfang nehmen zu lassen, daß am Donnerstag, den 17. d. Mts., die Billets der 1. Serie, Freitag, den 18. d. MtS.. die BilletS der 2. Serie, Sonnabend, den 19. d. Mts., die Billets der 3. Serie, Montag, den 21. d. Mts., die BilletS der 4. Serie zur Ausgabe gelangen. — Die geehrten Abonnenten werden darauf aufmerksam gemacht, daß daS Garderobe-Abonnement für 9 Vor stellungen mit 1,35 sür jede Serie gleichzeitig mit entrichtet werden kann. Anmeldungen neu eintretender Abonnenten werden im Bureau deS Neuen Theaters entgegengenommen. Altes Theater. Mittwoch, den 16. November (Bußtag): Geschloffen. Donnerstag, den 17. November: Vi-o88ni«m«. Anfang '/,8 Uhr. vl« Vlreetivn llas Stallt-Hionters. SrxglLlI-kLlLSl (DdvLtvrsLLl) kl VwrlLnKsro -hnLitßrv k! Sonntag, den 20. November (Tovtcnsonntag), Nähere» siehe Plakatsäulen. ZUKvnI «Hkvatzvi» lissdlvl Elaelt liittrnEvrsr. Sonntag, den 20. November, Anfang '/.8 Uhr: Bolktschauspirl von 8. 8. Aoienllial.
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