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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 30.11.1898
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1898-11-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18981130020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1898113002
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1898113002
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungLeipziger Tageblatt und Anzeiger
- Jahr1898
- Monat1898-11
- Tag1898-11-30
- Monat1898-11
- Jahr1898
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Mage W LeiMl Tagebliill M Anzeiger Ar. M, Much, M. Mecker MS. <Abcni>-AnsUbe.i Wachtmeister beschlossen. Plauen wird in Zukunft 8 Wacht meister und 56 Schutzleute haben. Es giebt außerdem noch uni- formirte Rathsdiener. — ttrostbennkrSdorf, 27. November. Der Minister des Innern vonMetzschund Kriegsminister vonder Planitz Vermischtes. — Berti», 30. November. Eine nicht unbeträchtliche Defraudation durch einen Caffenbeamten ist, wie die Morgenblätter melden, in der Allgemeinen OrtS- krankencasse gewerblicher Arbeiter und Arbeite rinnen entdeckt worden. Es haben infolgedessen die arbeit gebenden Vorstandsmitglieder der Casse ihr Amt niedergelcgt. Der Cassenbeamte ist verhaftet. --- Magdeburg, 29. November. Arthur Waldemar verhaftet. Auf Requisition der Staatsanwaltschaft in Mag deburg verhaftet wurde der Schauspieler Gustav Toron, ein früheres Mitglied des Leipziger Jbsentheaters, der sich seit etwa drei Wochen besuchsweise bei seinen Angehörigen in Marien werder aufhielt und zuweilen dort als Gast bei der Lindemann- schen Theatergesellschaft mitwirkte. T., der mit der in Bühnen kreisen bestens bekannten Helene Riechers, geb. von Bitten, vermählt ist, wurde vor etwa acht Jahren zum Militari ausgehoben; er zog es aber vor, nachdem er einige Tage gedient, fahnenflüchtig zu werden. Die angestellten Nachforschun gen nach seinem Verbleib hatten keinen Erfolg, da der Flüchtige viel im Auslande weilte und inzwischen den Namen „Arthur Waldemar" angenommen hatte. Nach seiner im Sommer dieses Jahres erfolgten Rückkehr nach Deutschland stellte sich T. f r ei- tv i l l i g der Militairbehörde in Magdeburg, und wurde durch kriegsgerichtlichen Spruch wegen Fahnenflucht zu der Mindest strafe von sechs Monaten Festungsgefängniß verurtheilt. Nach dem er von dieser Strafe eine Woche verbüßt, erhielt er infolge einer Nierenertrankung. die eine schwere Operation nach sich zog, einen Erholungsurlaub bis zum September dieses Jahres. Hierauf consultirte T. wegen seines Leidens mehrere Berliner ihrem Stimmrecht Gebrauch, eine Zahl, die selten erreicht worden ist. Nur zwei Listen lagen der Bürgerschaft vor. Die von dem „Städtischen Verein" aufgestellte Liste ist fast glatt durch gegangen. Dieses Ergebniß wird von Allen, die es mit der weiteren Entwickelung unserer Stadt Ernst nehmen, freudig begrüßt. 8. Chemnitz, 29. November. In einer gemeinsamen Sitzung des Rathes und der Stadtverordneten gelangten heute Abend die H a u s h a l t p l ä n e der politischen und der Schulgemeinde unserer Stadt zur Berathung. Als Berichterstatter wirkten seitens des Rathes Herr Bürgermeister Gerber und seitens des Stadtverordnetencollegiums Herr Fabrikdirector Usert. Ein leitend entwarf Herr Bürgermeister Gerber einen Ueberblick über die finanziellen Verhältnisse unserer Stadt und betonte, daß die Bedürfnisse von Jahr zu Jahr bedeutend steigen. Der Haushaltplan von 1897 wies gegen den von 1896 einen Mehr aufwand von 189171,59 c/i, das sind 3,4 L?, der von 1898 gegen den von 1897 einen Mehrbedarf von 266 814,69 c/k (4,7 N) und der neue einen solchen von 410 548,26 also 6,5 A, auf. Das bedeutet gegen den von 1896 ein Mehr von 15,8 Den größten Mehrbedarf weisen die Polizei verwaltung, das Krankenhaus, die Straßen- und die Bau verwaltung, das Realgymnasium und die Realschule auf. Andererseits weist die Sparkasse einen verminderten Ueberschuß (11025 c// weniger als 1898) auf, während sich beim Friedhof an Stelle des früheren Ueberschuffes ein Zuschuß ergiebt. In folgedessen steigt die Steuerlast der politischen Gemeinde von 92 000 c// auf 132 000 <7//. Dadurch wieder wird es erforderlich, das i/io-Simplum, das im vorigen Jahre erlassen werden konnte, wieder zu erheben, ja vielleicht sogar auf das erlassene , , —, - ) l/,o-Simplum von 1897 zuriickzugreifen. In gleicher Weise Nach 1 der Satzungen muß auch in der Schulgemeinde das im Vorjahre herabgesetzte l/io-Simplum 1899 wieder erhoben werden. — Chemnitz. 29. November. Der Zugführer Emil Birnbaum hier, wohnhaft Uhlandstraße 21, welcher in der Nacht vom Freitag zum Sonnabend bei dem Eisenbahn unglück in Glauchau am Kopf, glücklicherweise aber nicht Königreich Sachsen. * Leipzig, 30. November. Vom „Vereinigten Bürgerwahlcomitö" sind für die bevorstehenden Stadtverordnetenwahlen in der ersten Ab- theilung folgende Candidaten aufgestellt worden: ^..An ¬ sässige: Fabrikant G. Cyriacus (i. Fa. Cyriacus L Nötzel), Spediteur E. Kummer- Bankier F. A. Maycr und Klempnerobermeister I. R. Plesse. Ersatzmann: Kaufmann E. A. R u ß (i. Fa. Aumann L Co.). 8. Unansässige: Rechtsanwalt vr. C. MUller, Kaufmann und Friedensrichter W. A. Vogel, Architekt H. G. C. Weidenbach und Kaufmann O. Wünschmann (i. Fa. O. Th. Winckler). Er satzmann: Landgerichtsrath vr. H. A. Kaltschmidt. ff Leipzig, 30. November. Der Erbgroßherzog von Sachsen-Weimar-Eisenach traf gestern Abend aus Jena hier ein und fuhr alsbald weiter nach Breslau. * Leipzig, 30. November. Gutem Vernehmen nach tritt am 9. December Vormittags 10 Uhr der der königlichen Kreis hauptmannschaft Leipzig beigeordnete Kreisausschuß unter dem Vorsitz des Herrn Kreishauptmanns vr. v. Ehrenstein zu einer Sitzung zusammen. * Leipzig, 30. November. Wie verlautet, hat Herr Stadt baurath Hättasch wegen vorgerückten Alters seine Ver setzung in den Ruhestand beantragt. */* Leipzig, 30. November. Vor einigen Tagen ist in Leipzig eia neuer buchhändlerischer Verein unter dem Namen „Ge sellige Vereinigung Leipziger Buchhändler" gegründet worden. Aufnahmeberechtigt sind nur Mitglieder des Vereins der Buchhändler zu Leipzig, sowie deren Theilhaber, Procuristen und Bevollmächtigte. s" I bezweckt die Vereinigung die persönliche Annäherung der Berufs genoffen und die Wahrung allgemein buchhändlerischer Jnier- essen durch Veranstaltung regelmäßiger Zusammenkünfte. Die Vereinigung zählt gegenwärtig etwa 100 Mitglieder. Zum Vor sitzenden wurde Herr Buchhändler Adolf Titze gewählt. -Ilr. Wir haben gestern kurz aus «ine bewahrte technische Ein-! schwer, verleht'worden'ist, hat am^Sonntag früh 7 Uhr seine richtung hiugewie en welche, eine neue Errunaenichast des G-, chaNS. FraudurchdenTodverloren. Wennschon nicht mit Hauses Aug. Pölich, dem Perioneuverkebr rn den Raumen vieles I Etablissements eine wirksame Erleichterung bietet. Diese neue, l-it Verunglückung ihre- Beginn der Woche in Thätigkeit befindliche „Fahrtrevve", I die directe Ursache ihre-plötzlichen Tode- ist, da Frau welche einen Ersatz für einen Aufzug bildet, ist, wie wir hinzufüqen 1 Birnbaum schon seit längerer Zeit an einem Herzleiden krankte, wollen, ein Erzeugnik der heimischen Industrie. Sie wurde durch! sv ist doch die Vermutbung gerechtfertigt, daß der Schreck am die hiesige Maschinenfabrik Unruh L Liebig hcrgeslellt, welche,! Sonnabend früh, als ihr Mann mit verbundenem Kopf aus wie bekannt, die Fabrikation von Hebemaschine» und Transport-1 dem Dienste heimiam, da- Leiden dermaßen gefördert hat, daß Einrichtungen als Specialitüt betreibt und bereits zahlreiche groß-1 das schnelle Ende erklärlich erscheint. Herr Birnbaum wird artige Anlage» Lieser Art ausgefiihrt hat. I allgemein bedauert. F» einem hiesigen Hotel hat sich ! —* Frankcnbcrg, 29. November. Die gestern hier ab- gestern Abend em aus Reutlingen gebürtiger Reisender durch gehaltene Stadtverordneten-Ergänzungswahl Erhängen entleibt. Der Unglückliche litt an Schwermuth. ! eine geringere Betheiligung auf als im Vorjahre. Es U Leipzig, 30. November. In einer Wohnung der Lampe-1 wählten diesmal von 1180 wahlberechtigten Bürgern deren 479 straße fiel gestern Abend eine brennende Petroleum-! gegen 546 von 1192 im J^hre 1897. Die zur Veröffentlichung lampe vom Tische und zerbrach. Das entstehende Feuer l gelangten Wahlvorschläge enthielten nur geringe Abweichungen wurde von den Bewohnern schnell gelöscht. — Gestern Nachmittag ! von einander und gingen die gemeinsam ausgestellten Candidaten brannte in der Auenstraße eine Aschengrube. Die ! glatt durch. Feuerwehr unterdrückte in Bälde den Brand. I — HnndShübel, 29. November. Infolge übermäßigen Ge- Leipzig, 30. November. Eine schändliche Büberei! nusses von Schnaps verstarb vorige Woche hier ein ist vermutlich in der Nacht vom Montag zum Dienstag begangen I s i e b e n j ä h r i g e r Knabe. Er war mit einer Flasche worden. Es ist das auf dem Promcnadenhügel in Ausführung ! Schnaps zu Arbeitern nach dem Felde geschickt worden. Auf begriffene Kochdenkmal durch Heranwerfen einer Flasche I dem Wege dahin mag er zu viel aus der Flasche getrunken mit Magnesium durchFleckebeschmutzt worden, auch hat! haben, was eine Herzlähmung zur Folge hatte. der unbekannte Thäter mit einem Instrumente verschiedene - Glauchau, 29 November. Bei der heute stattgefundenen Ecken beschädigt. Etwaige Wahrnehmungen, die zur Er- «Ergänz ungswahl der Stadtverordneten, wobei Mittelung des rohen Gesellen fuhren konnten, sind dem Polizei- 11072 Stimmen abgegeben wurden, sind sämmtlich vom Haus amte erwünscht. ! besitzerverein aufgestellte Candidaten gewählt worden und zwar —* Aus der Hausflur eines Grundstücks in der Katharinen-1 die Herren Fabrikant Bernh. B ö ß n e ck, Garnhändler Stütz- straße ist am Montag Abend eine Kiste, signirt 8. L ?. 5708, ent-1ner, Bauunternehmer Kreil, Privatier Birkner, Nent- haltend einen Polyphon-Mufik-Autoiiiaten Nr. 105 im l Ejincmrr Hennig, Webermeister Nag ler, Wagenbauer Ä L i» Riek und Webermeister H ö s e. Candidatenlisten waren noch Brillanten, circa 400 .n: werih. - Blitzabl.itungs- aufgestellt worden vom Verem der Liberalen und vom Gewerbe draht wurde in der letzten Zeit wieder in verschiedenen I Verein. Fällen von Däcbern gestohlen. Die Diebe traten als Arbeiter! —* Olbernhau, 29. November. Bekanntlich ist in der aus, welcke auf de» betreffenden Dächern Reparaturen auszusühren I Nacht vom 20. zum 21. d. M. die Herder'sche Papierfabrik zu hätten. Vor Len Spitzbube» fei hiermit gewarnt. — Gestohlen I theilweise niedergebrannt. Der Besitzer derselben, I Gottfried von Herder in Forchheim, sichert nun eine Be- „Arthur Scherting" ausgestellt. — Am Vormittag des gestrige» I un gvo n 1 00 0 DunMigen zu, der ihm die Person, Tages ist in der MendelSfohnstraße ein Milchkrug aus starkem Zink-1die Fabrik in Brand gcstccki hat, so nachweist, daß oeren blech mit den Namensbezeichnungen „Teichmann, Lützen" und ! gerichtliche Bestrafung erfolgen kann. „Döpl, Knauthain", 20 Liter Milch enthaltend, gestohlen worden. I —* Lcderan, 29. November. Infolge des weiteren Um- - Gestohlen ist ferner -ine golden. Lameu-CylinLer-Re. streifens der D YP h t he ri ti s in hiesiger Stadt sieht sich mon o.ruhr Nr. 99->74 nebft langer sc.ngl,°deng-r K-t^ der etlicher Bekanntmachung der hiesige Stadtrath bezirks- Schieber mit einem Opal und zu beiden Seiten mit ,e vier Perlen I i, besetzt. Der Werth beträgt ca. 300 — Zwei von der Staats-I ZEmaß veranlaßt, den U n ter r i ch t m anwaltschast Dresden und dem Amtsgerichte Grimma wegen Be- den Bürgerschulen einschließlich der Fortbildungsschulen mit truges und Diebstahles steckbrieflich verfolgte Personen, ein! alleiniger Ausnahme der Handelsschule bis auf Weiteres aus- Gelbgießer aus Dresden und ein Buchdrucker aus Grimma, wurden «fallen zu lassen. heute Morgen in hiesiger Stadt von der Polizei ermittelt und sest- I t. Crimmitschau, 29. November. Anläßlich der demnächst genommen. . . I zu erwartenden Fertigstellung unserer Wasserleitung war —* In der Bayerischen Straße stießen gestern Nachmittag ein I hx,, Sitzung des Stadtverordnetencollegiums der Ge- Fl.ischergeschirr und em Kohlenwagen zusammen Be, ^nke ausgesprochen, damit eine Feier zu verbinden; doch hat sich dem Zusammenstoß wurde der Führer des ersteren vom Wagen und i auf die Straße geschleudert, wobei er innere Verletzungen erlitt und I ^„^th dusem Wunsche mcht angeschlossen und die Veran- mittels Droschke ins Krankenhaus geschafft werden mußte. I sialtung einer öffentlichen Feier abgelehnt. — Bei der am - Döbeln, 29. November. Die am Montag stattgefundenen erfolgten Einweisung der n-ugewahlt-n Ki rchen- Stadt v - r °r d n - t e n w ° h l - n sind ohne Agitation und ° r st a n d sm . tglr - d er betonte Herr Pfarrer Sch,°k daß merkbar- Unruhe vor sich gegangen. Allerdings hat sich auch Gutsbesitzer Donath- Franke diesem Collegium bereits 30 weniger als di- Hälfte d7r Bürgerschaft an der Wahl b-theiligt. und Herr Kaufmann Romer 18 Jahre angehort. - Der Der gemeinsam vom Städtischen Verein und Gewerbeverein S°ng-raqd-sw-stsachsischen Sanger-Bundes „Ca n °n dem gemachte Vorschlag, die sämmtlichen aus dem Stadtverordneten- ^st°dtffche Vereme angehoren findet -m nächsten Jahre rn collegium ausscheidenden Herren wieder zu wählen, ging anstands-1 "^rer S adt statt. Zur Vertilgung der in großen Mengen los durch. Für die 9 zur Erledigung gekommenen Sitze waren Z-'g-nden Maulwurfe sucht die benachbarte Dorfgemeinde überhaupt nur 14 Candidaten vorgeschlagen. Die Social- La n g - n r e. n s d ° r f einen Mann zum Zangen dieser Nage demokraten treten mit Wahlvorschlägen nach den früheren Miß-I ... erfolgen hier gar nicht mehr bei der Stadtverordnetenwahl I Freiberg, M. November. Der bei dem Gutsbesitzer hervor. — In dem Nachbardörfchen Simselwitz, das trotz Bruno Klemm m We,g mannsdo rf bedienstete 17fahnge seiner Einwohnerzahl von wenig über 200 eigene Kirche, Pfarre! Sohn des Tischlermeisters Fleischer, Max Fleischer, fand am und Schule hat, ist am 1. Adventssonntage die mit Erbauung I Sonnabend in dem Lusche seines Herrn eine scharfe Jagd- eines Thurmes zugleich im Innern erneuerte Kirche neu Patrone legte sie auf einen Hackstock und schlug mit einem geweiht worden. Der Bau ist hauptsächlich durch Schenkung I Beile auf den Stift des Zündhütchens. Die Patrone entlud (ca. 20 000 -tt) eines Gemeindegliedes ermöglicht und vom und Zwar unglücklicherweise gerade m der Richtung nach Dresdener Architekten Schleinitz in sehr würdiger Weise aus- dem Gesicht des Fleischer, so daß tue Schrotladung ein Auge geführt worden -- - - « vollständig zerstörte, ohne jedoch das Gehirn mitzutreffen. Aber -m i"° »'s r-b-n d-- D«unglü«<» g«,d,> s,m. nung in Lauterbach fortgegangen, ohne bis heute zurückgckehrt zu I L. Oberwiesenthal. 29. November. Unsere Stadtvertretung sein; es wird vermutheß daß ihm ein Unglücksfall zugestoßen ist. I hat Herrn Bürgermeister Richter Hierselbst in Anerkennung — Heute fand di« Stadtverordnetenergänzungs-I seiner bisherigen Thätigkeit auf Lebenszeit zum Bürgermeister wähl statt, wobei als gewählt hervorgingen: Fabrikant Arthur I unserer Stadt gewählt. Koch und Kaufmann Frenzel als Ansässige und vr. ineck. Ose I U Aus dem Bogtlande, 29. November. Bei dem Brande und Bürgerschullehrer Herm. Carius als Unansäffige. limOpitz'schenRittergutsgehöfte in Treuen sind — Waldheim, 29. November. Bei der gestern hier statt-1 2 Scheunen und 1 Stallgebäude eingeäschert worden. Mit gefundenen S t a d t v e r o r d n e t e n w a h l gab die Rathhaus-1 verbrannt sind eine Menge Getreide und landwirthschaftliche baufrage, welche bekanntlich zwischen dem Stadtrath nebst Geräthschaften und Maschinen. Der Uebelthäter, durch dessen Bürgermeister und der vom Stadtverordnetenvorsteher geführten I Spiel das Schadenfeuer entstanden ist, soll das 4jährige Söhnchen Mehrheit der Stadtverordneten zu einem hartnäckigen Streit I des Pächters sein. geführt hat, den Ausschlag. Es entfaltete sich eine fast bei- I -f. Plaue», 29. November. Nach einem heute Abend vom spiellose Wahlagitation, da eine Anzahl Bürger, die zur „Bürger-1 Stadtgemeinderathe einstimmig gefaßten Beschlüsse beträgt in meisterpartei" stehen, die Stadtverordnetenmehrheit zu durch-! Zukunft in hiesiger Stadt der Anfangsgehalt für einen brechen versuchten. Dies ist aber nicht gelungen. Die Wahl fiel «Schutzmann 1200 und für einen Wachtmeister 1650 zu Gunsten der jetzigen Majorität aus, deren Vorschlagsliste I und steigt für di« Schutzleute bis auf 1700und für die Wacht- geschlossen zur Annahme gelangte. Damit waren die zur I meister auf 2300 cA. Ferner wurde mit Rücksicht auf die Ein- „Bürgermeisterpartei" gehörigen ausscheidenden Stadtverordneten ! verleibung von Haselbrunn eine Vermehrung der Schutzleute und nicht wiedergcwählt. -7 äschopnn, 30. November. Die Ergänzungs wahlen zum Stadtvcrordnetencollegiuni. welche gestern stattfandcn, sind unter lebhafter Theilnahme der Bürgerschaft vor sich gegangen. Es machten 393 Wähler von trafen gestern Nachmittag in Begleitung von Geheimrath vr. Vodel, Kreishauptmann von Schliebcn, Abtheilungsdirector Oberst Franke und Amtshauptmann von Craushaar hier «in, um die F o h len a u f z u ch t st a t i o n und deren Bestand in Augenschein zu nehmen. Das Ergebniß der Besichtigung war ein durchaus befriedigendes. — Leutersdorf, 28. November. In seltener Rüstigkeit und geistiger Frische feierte gestern, umgeben von 5 Kindern, 11 Enkeln und 17 Urenkeln und begrüßt, beschenkt und beglück wünscht von Freunden und Bekannten von nah und fern, der Inwohner und Handelsmann Karl Gottlieb Werner zu Ober- ieutersdorf mit seiner ebenfalls noch rüstigen Ehefrau Johanne Juliane Werner geb. Arcttschneider das seltene Fest der diamantenen Hochzeit. Der Hochzeitsbräutigam ist heute noch ein fleißiger Hausirer, der mit seinen 82 Jahren alle eine Touren nach der Bernstädter und Ostritzer Pflege zu Fuß zurückzulegen pflegt und Märsche von 5 bis 6 Stunden Ent fernung ohne fühlbare Ermüdung ausführen kann. Ueberhaupt scheint in der Familie gute Gesundheit und lange Lebensdauer vorherrschend zu sein. Nahm doch an der Hochzeitsfeier eine Schwester im Alter von 85 Jahren mit Theil, während eine andere Schwester zu Alt- und Neugersdorf mit ihren 91 Jahren die älteste Person genannter Gemeinde ist. — Zittau, 28. November. Auch hier hat man jetzt ein neues Regulativ, betreffend den Milchverkauf, eingeführt. Es schreibt einen Mindest-Fettgehalt vor bei Vollmilch von 2,75 Procent, bei Kindermilch von 3 Procent; bei abgerahmter Milch muß das specifische Gewicht mindestens 1,033 betragen. Die Kindermilch darf nur von zweckentsprechenden Kühen ge wonnen werden, deren Gesundheitszustand mindestens viertel jährlich einmal von einem Thierarzt zu untersuchen ist. Die pasteurisirte Milch ist als solche zu kennzeichnen. Die Gefäße, in welchen „Vollmilch" oder „Kindermilch" feilgehalten wird, müssen Aufschriften in nicht abnehmbarer Schrift tragen. Gefäße aus Kupfer, Messing, Blei, sowie mit schlechter Glasur versehene Tbon- oder Eisengefäße sind für diese Zwecke verboten. Das Re gulativ bedroht Zuwiderhandelnde mit Geldstrafen bis zu 150 Mark oder entsprechender Haftstrafe, sofern nicht andere härtere Strafen durch Strafgesetze eintreten. Der Referent im Stadt verordnetencollegium bemerkte, daß durch eine Umfrage bei ver schiedenen sächsischen und anderen Städten festgestellt worden sei, daß diese Bestimmungen sich mit den in anderen Städten er probten decken. Die Stadverordneten haben das Regulativ nach langer Aussprache einstimmig angenommen. — Sayda, 27. November. Nachdem der Zeitpunct der Eröffnung des von der Firma Hermann Gieldzinsky in Berlin in unserer Stadt errichteten Elektricitätswerkes für Licht- und Kraftabgabe mehrfach hinausgeschoben worden war, erstrahlte gestern Abend zum ersten Male die Stadt in elektrischem Licht. Die Straßenbeleuchtung erfolgt auf der Hauptstraße durch vier Bogenlampen, in den übrigen Straßen durch Glüh lampen. Zahlreiche Grundstücke sind bereits zum Zwecke ihrer Beleuchtung an das Werk angeschlossen. Die Kraftabgabe wird zunächst nur an das Städtische Wasserwerk erfolgen, doch steht zu erwarten, daß außerdem noch mehrere Unternehmer Elektro motoren aufstellen. Durch die Errichtung des Werkes eröffnet sich die Aussicht, daß sich Gewerbeunternchmer, was bisher so gut wie unmöglich, hier niederlassen, da ihnen zum Gewerbe betriebe die elektrische Kraft zur Verfügung steht. 8. Schletta«, 29. November. Herr Stadtrath Heitzig feierte gestern mit seiner Gattin das goldene Ehejubiläum. Dem Jubelpaar wurde im Namen des Königs eine Bibel mit eigen händiger Widmung des Monarchen als Geschenk überreicht. 3 Tharandt, 29. November. Di« Wittwe des verstorbenen Besitzers des schön gelegenen Schlosses Tharandt, Gräfin Leszczyc Suminski, hat das herrliche Besitzthum zum Verkauf ausgeboten. Vielen dürfte nicht bekannt sein, daß das Schloß eine äußerst werthvolle Gemäldegalerie in sich birgt. Bei einer Durchwanderung der Galerie stoßen wir auf Bilder alter, be rühmter Meister wie Raphael, Rubens, Dürer u. s. w. * Schandau, 29. November. Das vor etwa zehn Tagen hier mit dem Dampfschiff angekommene zwölfjährige Mädchen, das angab, aus Furcht vor Strafe der elterlichen Wohnung den Rücken gekehrt zu haben, sonst aber jede Auskunft über seinen Namen und den Ort der Herkunft verweigerte, heißt nach den erfolgten Ermittelungen Ida Klara Linke und ist die Tochter des Bahnarbeiters Hermann Linke in Leipzig- Schönefeld, Dimpfelstraße Nr. 61, welchem sie entlaufen ist. (Pirn. Anz.) — Mcitzcn, 29. November. Zum Ausgange der Ge meinderathswahlen in benachbarten Cölln schreibt man dem hiesigen „Tageblatt", daß aus dem Siege der social demokratischen Candidaten als Vertreter der Unansässigen keines wegs auf ein Anwachsen der socialdemokratischen Partei an und für sich zu schließen ist, das Wahlresultat vielmehr ausschließlich der Bequemlichkeit und Nachlässigkeit der besitzenden Classen zu verdanken ist. Don 520 unansässigen Wählern sind nur 305 an der Wahlurne erschienen. Während die Arbeiterschaft Mann für Mann antrat, glänzte die große Zahl der in Cölln wohnenden Rentiers, Privatiers, Gewerbetreibenden und insbesondere die Beamten- und Lehrerschaft durch Abwesenheit. 8. Pirna, 29. November. Nächsten Sonntag tagt hier die D e l e g i r t e n-V e r s a m m l u n g des Gebirgsvereins für die sächsische Schweiz, wobei über verschiedene Bewilligungen rc. Berathung gepflogen werden soll. — Den Zwecken unseres Albert-Zweigvereins diente ein heute Abend veranstaltetes Ballfest, zu welchem auch Ihre Majestät die Königin, welche den Bestrebungen der Albert-Zweigvereine die lebhafteste Sympathie entgegenbringt, eine Vertreterin ent sandt hatte. — Gestern wurde in Langenhennersdorf der in dem Bähr'schen Sägewerk beschäftigt gewesene Lehrling Keller beim Auflegen eines Riemens von demselben erfaßt und um die Welle geschleudert. Nach einer Viertelstunde trat der Tod ein. Autoritäten, gebrauchte Brunnencuren u. s. w. und begab sich chließlich in Specialbehandlung des Or. Körner-Charlottenburg. ilnfang October wurde er seitens der Staatsanwaltschaft in Magdeburg aufgefordert, ein neues ärztliches Attest einzureichen, widrigenfalls der Rest der Strafe sofort vollstreckt werden würde. T. will auch durch seine Ehefrau ein solches eingesandt haben, doch scheint nach Ansicht der letzteren das betreffende Schreiben, in dem ein weiterer Strafaufschub nachgesucht worden war, nicht an seine Adresse gelangt zu sein. T. wurde zu seiner großen Ueberraschung kurz vor seiner Abschiedsvorstellung in Marienwerder plötzlich verhaftet und nach Magdeburg trans- ivrtirt. --- Trier, 29. November. Eia Personenzug zer trümmerte zwischen Hermeskeil und Türkismühle ein Fuhr werk. Ein Knecht und zwei Frauen wurden verwundet. ---- Im Dorfe Lägerdorf bei Itzehoe wurde der Fleischer Paul Haase durch einen Kameraden ermordet. Der Thäter wurde bald nach der That verhaftet. --- Lemberg, 28. November. In der Gemeinde HorodySzcze Lernarskie überfiel eine Anzahl Bauern ein OrtSwirths- hauS, zertrümmerte die Fenster, Tbüren und Möbel und raubte Branntwein und einen Geldbetrag von 80 Gulden. Dann drangen die Bauern auf fünf Juden ein und schlugen 'ie. Die Gendarmerie stellte die Ordnung wieder her und verhaftete acht Ruhestörer. ----- Bcrviers, 26. November. Zwei socialistische Schöffen deS Vorortes Tison hatten eine Feuerwehr ge gründet und deren Mannschaften eine hübsche Uniform geschafft, ohne vorher die Genehmigung deS GemeindrratbeS einzuholen. Dieser beschloß in seiner letzten Sitzung, die Kosten der Feuerwehrausftatlung nicbt auf die Gemeinde zu übernehmen, sondern den beiden Scköffen zu überlassen, die danach an 1500 Francs aus ihrer Tasche bezahlen müssen. — Brüssel, 27. November. Nach den heutigen Blättern verfügte der Eisenbabnminister die Entfernung sämmt- licher Löaarenautomaten auf den Bahnhöfen. ----- Warschau, 29. November. Die Schauspielerin Alexandra Rake witsch stürzte während der Aufführung infolge eines Herzschlages plötzlich todt nieder. — Baku, 29. November. (Telegramm.) Eine aus acht Personen bestehende Falschmünzerbande, welche 25- nnd 100-Rubelscheine ansertigt, wurde in der Nacht von der Polizei ausgehoben und nach hartnäckiger Gegenwehr, wobei drei Polizisten durch Revolverschüsse lebensgefährlich ver wundet wurden, verhaftet. — Ncw Bork, 30. November. Mehrere Dampfer trafen in nordatlantischen Häfen mit Mannschaften oder Theilen solcher von unlergezangenen Segelschiffen ein. Mindestens 30 Scbooner sind verunglückt. An der Küste von Neu-England sind 86 Schiffe gestrandet. Außerdem sind im Hafen von Boston 30 Schiffe ganz oder theilweise wrack geworden, wobei etwa 40 Personen das Leben ein gebüßt haben. Au: Eap Eod sind mehr als 30 Schiffe gestrandet. Ein Verlust an Menschenleben ist hierbei nicht zu beklagen. Nach Schluß der Redaction eingegangen. Die in dieser Rubrik milgetycilte», während de« Drucke« eiuzeluufenen lelegranune haben, wie schon au« der Ucberschrist ersichtlich, der Redaction nicht vorgelezen. Liese ist umhin sur Berstümmeluugen und unverständliche Wendungen nicht »er» «ntwdttlich in machen. (7) Berlin, 30. November. Entgegen den in der Presse um laufenden Meldungen will der „Börsencourier" wissen, es hätten, abgesehen von der Beantwortung eines Fragebogens, bisher keineVerhandlungenmitPrivatpoftanstalten zur Feststellung der Unterlagen für Normirung der Ent schädigung bei Ausdehnung des Postrcgals startgefunden. * Paris, 30. November. Der „Marin" theilt mit: In juristischen Kreisen sei man der Ansicht, der Cassationshof werde sich nicht veranlaßt sehen, eine Vertagung des Processes gegen Picquart herbeizuführen. Der Cassationshof werde den Anschein vermeiden, als ob er dem Kriegsgericht einen Streich spielen wolle. Außerdem habe er durchaus keine Lust, die Geschäfte der Regierung zu besorgen und ihr aus der Verlegenheit zu helfen. Falls der Cassationshof die Acten über Picquart verlange, werde er sie vor dem 12. December dem Kriegsgericht zurückerstatten. * Le ManS, 30. November. Aus Anlaß des Rück trittes desGenerals Mercier, der am 8. December das Commando des 4. ArmeccorpS abgiebt und zur Reserve übertritt, veranstalteten ihm zu Ehren gestern Abend die -Officiere dieses Corps im Gebäude der Handels börse ein Banket. In Beantwortung eines auf ihn aus gebrachten Trinkspruches dankte General Mercier für die ihm unter den gegenwärtigen Verhältnissen bewiesene Sympathie. Im weiteren Verlaufe seiner Ansprache flocht er eine Anspielung auf die sogenannten „Intellektuellen" von Kon stantinopel ein, die gelehrte Debatten führten, während die Türken die Stadt eingenommen hätten. Die Geschichte, bemerk:- der General hierzu, wiederhole sich häufig, und gegenwärtig sehe man auch vor den Tboren Frankreichs Türken von mancherlei Art und habe man auch im theuren Vaterlande eine acute Krisis des intellektuellen Byzantinismus. „Aber", fuhr der Redner fort, „wir wollen nicht Männer der leeren Worte sein, wir sind und wollen bleiben Männer der That, und unsere Thätigkeit wollen wir dazu verwenden, um uns in der Lage zu halten, unsere Türken zu bekämpfen und zu schlagen, an welcher Grenze und unter welcher Form sie sich auch zeigen sollten! Hierin, und nur hierin qllein, kann jenes große mikitairische Complot bestehen, von dem man sprach, und, wenn man in der nächsten Zukunft gezwungen sein werde, unsere Hilfe in An spruch zu nehmen, so werden Die, die uns heute bekämpfen, nur allein glücklich sein, wenn sie feststellen, daß wir ihrem in so thörickter und verblendeter Weise unternommenen Werke uns widersetzt und es überlebt haben." Mercier schloß mit einem Trinkspruche auf das 4. Armeecorps. * Marseille. 30. November. Der Herausgeber und der Redacteur eines Wochenblattes, die einen Oberstenan gegriffen hatten, wurden gcnöthigt, auf dem Casernenhofc vor versammelten Officieren und Mannschaften Abbitte zu leisten. * London. 30. November. Nach einer Meldung des „Reuter'schen Bureaus" aus Tamatave (Madagaskar) vom 25. d. M. sind dort mehrere Fälle von Beulenpest vor gekommen. * London. 30. November. Das „Reuter'scbe Bureau" meldet aus Washington, falls Spanien e« ablebne, den Vereinigten Staaten die Carolinen-Insel Kusaie als Kabelstation für einen angemessenen Preis zu verkaufen, werde man die Frage der Erwerbung dieser Insel, wenigstens für jetzt, fallen lassen. Die Vereinigten Staaten beab sichtigen nicht, alle Carolinen zu erwerben. * London, 30. November. Die „Times" melden aus Peking unter dem 29. d. M.: Hier ist Alles ruhig. Die Kaiserin macht von ihrer Gewalt mit Mäßigung Gebrauch und hat ihre Stellung befestigt. Der russische Einfluß im Tsung li Damen erhält sich aufrecht. Li-Hung- Tschang wird morgen als kaiserlicher Kommissar abreisen um über den Gelben Fluß Bericht zu erstatten. Berautwortlicher Redacteur vr. Hrrm. Kirchlins in Leipzig.
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