DRESDEN 5. Gimel Bergen 11578-1597, Erben bis ca. 1610 auch Montanus, * um 1540 zu Lübeck, mit dem merkwürdigen Vornamen Gimel als Verkleinerungsform von Joachim. Ab 1565 arbeitete er als Geselle bei Jakob Lucius in Rostock und ab Herbst 1567 bei Johann Eichorn in Frankfurt/O. (Grimm 62). Um 1570 kam er nach Dresden und erhielt eine kurfürstliche Be stallung als Buchdruckergehilfe für den Hof mit einem Jahresgehalt von 178 Gulden. Den Titel eines Hofbuchdruckers hatte er auch nicht. Sein erster selb ständiger Druck ist von 1578, sein Todesjahr kurz nach 1597. Seine Söhne Christian, Johann und Gimel setzten gemeinsam die Offizin bis ca. 1610 fort. Lit.: O. Kade, Miscelle (über G. Bergen), in: Archiv f. sächsische Geschichte 11 (1873) S. 215 bis 220; R. Zaunick, Zur Geschichte der Offizin Gimel Bergens in Dresden, in: Dresdener Geschichtsblättcr 8 (1921/26) S. 103f.; vgl. auch Lit. unter Nr. 3. 5a. Andreas Morgenroth um 1580-1585 Bei Schöttgen S. 11 erwähnt. 2 Drucke von 1583 u. 1585 sind bekannt, f wohl Ende 1585. 6. Matthes Stöckel d. J. 1586-1605 Sohn von Nr. 3, arbeitete in dessen Offizin und dürfte sie seit 1586 selbständig geführt haben. Mit dem Jahre 1605 hören seine Drucke auf. Wahrscheinlich ist er um diese Zeit gestorben. 7. Hieronymus Schilt^ 1587-1616 * 1552 zu Annaberg (Erzgebirge) als Sohn des dortigen Ratsherrn Chrysostomus Sch., studierte zwei Jahre lang in Wittenberg, ging dann zu Joh. Eichorn in Frankfurt/O. in die Lehre und arbeitete dort auch einige Jahre als Geselle. Im Jahre 1584 kam er nach hier und wurde drei Jahre später offizieller Hofbuch- drucker mit Titel. Die Drucke mit den Vermerken „in der kurfürstlich sächsi schen Druckerei“ sind wohl aus seiner Offizin hervorgegangen. Sch. war zwei mal verheiratet und erschien am 1. 2. 1595 im Dresdener Bürgerbuch, f 16. 4. 1616. Durch gute typographische Ausstattung seiner Drucke (amtliche Druck sachen, Leichenpredigten u. a.) überragte er seine Vorgänger beträchtlich. Lit.: P. Reich, Lpr. auf H. Schütz, Dresden 1616 (Hannover NLB). 8. Gimel Bergen I11610-1637, Witwe bis ca. 1640 Sohn von Nr. 5, betrieb ab ungefähr 1610 das väterliche Geschäft allein weiter. Hofbuchdrucker (wohl erst seit 1616), oo mit Anna Hindermeyer (f 23. 11. 1648). j- 22. 6. 1637. Die Witwe führte als Gimel Bergen Erben die Offizin weiter. 9. Gabriel Stumpfeldt 1620-1628 Es sind nur wenige Drucke dieser Presse bekannt geworden, darunter einige Leichenpredigten. 84