LUZERN die Geschichte der Buchdruckerei der Stadt Luzern, Luzern 1900; Fr. Blaser, Zur Ein führung der Buchdruckerkunst in Luzern, in: Zeitglocken (Beilage z. Luzerner Tageblatt) 3 (1924) Nr. 2; (Hilber, Paul), Kunstmuseum an der Musegg Luzern. Ausstellung 400 Jahre stadtluzernischer Buchdruckerkunst 1525-1925, Luzern 1925; Fr. Blaser, Die wichtigsten Daten stadtluzernischer Buchdruckergeschichte bis 1798, in: Schweizer graphischer Central- Anzeiger 1926, Nr. 1; Ders., Luzerner Buchdruckerlexikon 1. Teil, umfassend die Zeit von der Einführung... bis z. J. 1798, in: Der Geschichtsfreund 84 (1929) S. 142-172; Ders., Deut sche Drucker in Luzern: Gutenberg-Jahrbuch 1935, S. 159-163; Ders., Aus Luzerns Buch druckergeschichte, in: Der Schweizer Sammler 10 (1936) S. 1-5,33-37; Büchler S. 66ff. 1. Thomas Murner 1525-1529 Sohn des Straßburger Anwalts Matthäus M., trat mit 15 Jahren in das Franzis kanerkloster zu Straßburg ein, war 1509 Lesemeister zu Bern, 1518 zu Basel. Er war bereits 1524 in Straßburg als Drucker tätig und eröffnete 1525 zu L. eine Druckerei zur Herausgabe seiner eigenen Werke. Am 29. oder 30. 6. 1529 floh M. aus Luzern. 14 Drucke sind bis heute bekannt geworden. Lit.: Fr. J. Schiffmann, Über Dr. Thomas Murners Flucht nach Luzern u. speziell über eine bisher unbekannte, von ihm daselbst herausgegebene Schrift, in: Der Geschichtsfreund 27 (1872) S. 230-239; Ders., Zu den Anfängen des Buchdrucks u. Buchhandels in der Stadt Luzern. 1. Dr. Thomas Murner 1525/26-1529... in: Ebenda 44 (1889) S. 257-273; Th. von Liebenau, Der Franziskaner Dr. Thomas Murner, Freiburg 1913, dazu auch Sondheim, in: Elsaß-Lothringisches Jahrbuch 12 (1933) S. XVII-XX; J. Lenhart, Thomas Murner O. Conv. promoter of printing (1511-1537), in: Franciscan Studies 7 (1947) S. 94f. 2. Johann Hederlin 1635-1636 auch Häderlin, Sohn des Buchhändlers Jakob H., übernahm 1618 die väterhehe Buchhandlung, hatte seit 1635 auch eine Druckerei, die 1636 durch Kauf an David Hautt (Nr. 2) überging, f 1658. 12 Drucke sind bekannt. Lit.: Fr. J. Schiffmann, Zwei Luzerner Buchdrucker u. Buchhändler. 2. Jakob u. Johann Heder lin, Vater u. Sohn 1604-1658, in: Archiv f. Gesch. d. deutschen Buchhandels 6 (1881) S. 256-261; Ders. in: Der Geschichtsfreund 44 (1889) S. 271-273. 3. David Hautt d. A. 1636-1657 kam 1636 von Straßburg (s. d.) nach hier und kaufte die Druckerei von Nr. 2, am 9. 4. 1636 Hintersasse, erhielt am 27. 11. 1650 von Kaiser Ferdinand III. einen Wappenbrief. Am 30. 3. 1657 wurde seine Druckerei durch Feuer zerstört. Er ging deshalb nach Konstanz und kaufte dort die Stadtdruckerei (s. d.). Im Jahre 1643 übernahm er in Wien käuflich die Buchhandlung des Kaspar von Rath und versuchte dessen Lager auch durch Neuausgaben abzusetzen. Er nannte sich dann oft „Bibliopola Viennensis et Lucernensis“. In Luzern hat H. über 200 Drucke herausgebracht, darunter die Helvetia sancta von Bruno Murer und die Wappenkalender für Beromünster. Lit.: Per la storia della tipografia lucernese, in: Bollettino storico della Svizzera italiana 1901, S. 72 f.; Fritz Blaser, Les Hautt. Histoire d’une famille d’imprimeurs, d’editeurs et de relieurs des 17 c et 18 e siccles, Lucerne 1925; Ders., David Hautt. Aus dem Leben eines Buchdruckers d. 17. Jhdts., in: Kalender der Waldstätte 1929, S. 59-63; Ders. u. J. K. Lüthi, Ein seltener Druck, in: Schweizerisches Gutenbergmuseum 17 (1931) S. 87-91.