MAINZ 11. Balthasar Lipp 1598-1622 aus Hitzleried bei Seeg in der Pflegschaft Füssen (Allgäu), oo 19. 10. 1590 zu Frankfurt/M. Barbara, die Tochter des verstorbenen Georg Kräcker von Marburg und war dort in der Folge für den Feyerabendschen Verlag tätig, in welcher Eigenschaft ist noch nicht bekannt. Hier lernte er auch im Haus des Bücherkommis sars Valentin Leucht den Musikverleger Nikolaus Stein kennen, der dann später in Mainz eine Anzahl seiner Drucke in Verlag nahm. Am 30.6.1601 wurde er Mainzer Bürger und wohnte 1602 in der Marktgasse mit seiner Druckerei am Flachsmarkt im Haus „Zur Wetterschellen“. Am 28. 6.1613 heiratete er in zweiter Ehe Apol lonia, geb. Wetzel, die Witwe des Niederolmer Schultheißen Johann Schnabel. L. war auch Mainzer Stadtrat und hatte für kurze Zeit Zweigdruckereien in Höchst a. M. und Aschaffenburg, f 9. 1. 1623 ohne Nachkommen, aber recht vermögend. Die Zahl seiner Drucke, die fast alle Frankfurter und Kölner Verle ger in Verlag nahmen, dürfte etwas geringer als die Albins gewesen sein. 12. Reinhard Elt^ 1610-1612 bereits 1608 hier bezeugt, möglicherweise Geselle bei Albin, dessen Pressen er wohl auch benutzt hat, d. h. er hat wohl keine selbständige Offizin geleitet. 7 Druck als Verlagswerke von Anton Hierat und Johannes Kinckius in Köln sind von ihm bekannt, f im Laufe des Jahres 1612, da seine Witwe auf einem Druck erscheint. Lit.: Vgl. unter Nr. 10: Baader S. 521. 13. Johann Volmar 1611-1619 aus Guidenberg im Rheingau, soll bei H. Brehm als Geselle gearbeitet haben, am 31. 3. 1612 Bürger zu Mainz, hat vielleicht die Witwe des Eltz geheiratet, vollendete mit ihr zusammen die „Opera mathematica“ des Christophorus Clavius. Für das Eigentumsverhältnis einer Presse gilt das gleiche wie bei Eltz. Er hat Lohnaufträge für einige Kölner Verleger und den Münsteraner Lambert Raesfeldt ausgeführt. 25 Drucke sind von ihm bekannt, darunter jetzt auch noch einer aus dem Jahre 1619. Im gleichen Jahr ging er nach Würzburg (s. d.) Lit.: Vgl. auch unter Nr. 10: Baader S. 521. 14. Anton Strohecker 1622-1631 wahrscheinlich aus Frankfurt a. M., oo 1622 mit Anna, der Witwe Albins. Er setzte damit dessen Offizin fort. Er war auch Postverwalter zu Mainz und gehörte zur Krämerzunft wie wohl alle seine Vorgänger. Durch die Besetzung der Stadt durch die Schweden i. J. 1631 kam sein Betrieb zum Erliegen. Haus und Druk- kerei „Zum Maulbaum“ wurden damals wenigstens zum Teil ruiniert. Er selbst begab sich nach Köln und kehrte nach dem Abzug der Schweden 1636 wieder nach Mainz zurück. Er versuchte die Wiederaufnahme seiner Druckerei, was ihm aber wegen der schlechten Vermögenslage nicht gelang, f 12. Juli 1647. Baader verzeichnet 65 Drucke für ihn. Lit.: Vgl. unter Nr. 10 (Baader).