PADERBORN - PARCHIM Jahre lang bei Lambert Raesfeldt tätig. Bereits 1594 knüpfte er Verbindung zu Bischof und Domkapitel in Paderborn an, zwecks Errichtung einer Druckerei. Am 6. 2.1596 gab er das Bürgerrecht zu Münster auf und ging nach P. und erhielt am 1. 8. 1608 ein Privileg. Die ersten Drucke sind wohl erst von 1597; einige druckte er für seinen ehemaligen Herrn Raesfeldt. f 1622 (?). Drucke sind ver zeichnet bei Borchling-Claussen, Nordhoff (vgl. obige Lit.), B. Lucas, Der Buch drucker Lambert Raesfeldt, Münster 1929, S. 40, P. Bahlmann, Münsterische Lieder und Sprichwörter in plattdeutscher Sprache, Münster 1896, S. XLVI. Für die persönlichen Angaben vgl. E. Hövel, Das Bürgerbuch der Stadt Münster 1538-1660, Münster 1936, Nr. 1074 u. 1307. 2. Heidenreich Pontanus 1624-1630 wohl Sohn von Nr. 1. Die Zahl seiner Drucke scheint nicht groß zu sein. Im Jahre 1630 war die Witwe Inhaberin der Typographia academica. 3. Johann Ulrich Huber 1640-1655 auch nur Johann Huber, 1646 mit Privileg bedacht. Im Jahre 1655 druckte bereits die Witwe, wohl bis 1658. 4. David Huber 1658-1695(?) Sohn von Nr. 3, der die väterliche Presse bestimmt noch bis 1695, wenn nicht noch länger weiterführte. Einige Drucke bei P. Bahlmann, Jesuiten-Dramen. Die Witwe druckte noch i. J. 1700. PARCHIM 1547 Lit.: W. Stieda in: Archiv f. Geschichte d. deutschen Buchhandels 17 (1894) S. 224/5. 1. Joachim Löw d. Ä. 1547-1548 wahrscheinlich aus Hamburg, wohin er dann wieder übersiedelte, hat hier 3 Drucke herausgebracht, das Lutherische Gesangbuch (niederdeutsch) 1547 und 2 mecklen burgische Landtagsausschreiben 1548. 2. Peter Schröder 1671-1681 Sohn des Predigers Joachim Sehr, an der St. Johanniskirche in Rostock, erhielt von Herzog Christian Ludwig am 7. 9. 1671 ein Privileg. Doch scheint sein Geschäft hier nicht besonders floriert zu haben. Er wandte sich deshalb nach Schwerin (s. d.). Er hatte sich bereits 1670 in Soest als Drucker beworben, war auch von dem Magistrat der Stadt für 3 Jahre angenommen, aber nicht erschienen. Im Jahre 1682 war er wohl Faktor bei Johann Kelp in Lüneburg. Vgl. auch Schmidt IV S. 604. 355