PASSAU PASSAU 1480 (Patavia, Passavia, Passavium, Paszaw) Lit.: W. M. Schmid, Altpassauer Buchdruck, in: Die ostbayerischen Grenzmarken 17 (1928) S. 305-309; Ders., Passauer Buchdruck im 16. Jhdt., in: Buch u. Schrift NF 2 (1939) S. 16-58. 1. Johann Weissenburger 1534 von Landshut kommend (s. d.) ließ sich hier 1533 nieder und wurde „Vierherr“, d. h. einer der 4 Kapläne des Frauenklosters Niedernburg, f 1536. Nur ein Druck ist bekannt geworden: Bartholomäus von Usingen, Ecclesia Lutherana 1534. Der Liegnitzer Drucker Simprecht Sorg-Froschauer wollte die Druckerei dann erwerben. Aus nicht bekannten Gründen wurde aus der Übernahme nichts. 2. Matthäus Nenninger 1582 bis um 1614 1578 in Landshut als Drucker bezeugt (vgl. Landshuter Häuserchronik 1957, S. 128), ließ sich um die Wende 1581/82 hier als Drucker nieder, erwarb 1584 das Bürgerrecht und nahm um 1611 seinen Sohn Tobias in das Geschäft hinein, f um 1615, 60 Jahre alt. 37 Drucke hat Schmid verzeichnet. 3. Tobias Nenninger 1614—1624(?) Sohn von Nr. 2, der seit ungefähr 1611 seinen Vater unterstützte, druckte meist zusammen mit Konrad Frosch. 4. Konrad Frosch 1623-1641 druckte zuerst zusammen mit Nr. 3, dann ab 1623 allein. Einige Drucke bei Maltzahn 233. 104 (1634), Faber du Faur 1042, 1044 (1637/39), Bäumker I 99. 344, 101. 351 u. 356, IV 39. 62 (1638-1640) und einige Lieddrucke. 5. Georg Höller 1642-1694 Hofbuchdrucker, hat wohl Nr. 4 abgelöst. Dem Stadtbrand vom 27. 4. 1662 fiel auch die Druckerei H.’s zum Opfer, deren Neuerrichtung nur sehr langsam vonstatten ging. Im Jahre 1664 erhielt er die Erlaubnis, die Wiener Zeitung nach zudrucken. Lit.: Gabriel Maria Ott, Das Bürgertum der geistlichen Residenzstadt Passau in der Zeit d. Barock u. der Aufklärung, Passau 1961, S. 218 u. 246f. 6. Georg Adam Höller 1695-1699, Witwe u. Erben bis 1723(?) Sohn von Nr. 5, der die väterliche Offizin fortsetzte. Seine Witwe Maria Marga retha wird bereits 1701 erwähnt (Eitner VII 117); auch Szabo-Hellebrant 3, 2. 4648 (1708) u. 4730 (1710). Die Druckerei kam dann durch Heirat an Gabriel Mangold.