PFORZHEIM PFORZHEIM 1495 (Phorce, Phorca) Lit.: Rest S. 563. 7. Thomas Anshelm 1495 bis Märs^ 1511 aus Baden-Baden, aus bescheidenen Verhältnissen stammend, 1485 in Basel immatrikuliert (wegen Armut nur 1 Schilling Gebühr), brachte in Straßburg 1488 einen Druck heraus (Hain 6736). Erst 8 Jahre später hören wir wieder von ihm, als er hier einen Almanach für 1496, wenn auch ohne Druckerangabe herausgab. Bis zum März 1511 war er dann ununterbrochen hier als Drucker tätig und hat auch die Bekanntschaft Reuchlins gemacht, von dem er eine Anzahl Werke druckte. Seine 78 Drucke hat Alberts zusammengestellt. Auf Vermittlung Reuchlins sie delte er dann nach Tübingen über (s. d.). Lit.: J. M. Wagner, Thomas Anshelm von Baden, in: Serapeum 22 (1861) S. 115-124, 129-136; Leonard Korth, Thomas Anshelm von Baden-Baden, Baden-Baden 1904; K. Preisendanz, Thomas Anshelm aus Baden, in: Mein Heimatland 25 (1938) S. 195-199; Beiträge z. Inkunabelkunde 1 (1935) S. 114f.; H. Alberts, Reuchlins Drucker, Thomas Anshelm mit besonderer Berücksichtigung seiner Pforzheimer Presse, in: Johannes Reuchlin 1455-1522. Festgabe ... (Pforzheim 1955) S. 205-265. 2. Johann Schwab 1524 aus Speyer, druckte hier ein Quartblatt mit Holzschnitt nebst dem Impressum: Gedruckt zu Pforzheim durch Johann Schwab von Speyer 1524. Der Holzschnitt ist vom IK (= Johann Klein). Vgl. Serapeum 29 (1868) S. 106 Nr. 306 und Hollstein V 194. 5. Georg Rab 1557-1560 lat. Corvinus, aus Scheibenberg in der Grafschaft Meißen, ließ sich 1557 hier als Drucker nieder, geriet 1558 wegen der Postille des Schwenckfeldjüngers Johann Werner in Konflikt mit der Obrigkeit und wurde deshalb im Turm streng ver hört, aber bald wieder freigelassen. Er druckte des Albrecht Alcibiades von Brandenburg Verteidigungsschrift gegen die über ihn verhängte Acht, dessen Lebensbeschreibung von Jakob Heerbrand, zwei Schriften von Sebastian Franck, L. Culmanns Trostbüchlein, zwei erbauliche Schriften des Gerlinger Predigers Brummylleus u. a. Ende 1560 ging R. nach Frankfurt/M. (s. d.). Vom Jahre 1563 existiert noch ein Druck (Benzing, U. v. Hutten Nr. 266) mit der Ortsangabe „Pfortzheim“. Wenn diese Angabe nicht fingiert ist, könnte ein Nachfolger, der uns noch nicht bekannt ist, diesen Druck herausgebracht haben. Lit.: K. Schottenloher, Der Pforzheimer Buchdrucker Georg Rab . . ., in: Zeitschr. f. d. Ge schichte d. Oberrheins NF 42 (1929) S. 400—412. 4. Martin Müller 1689 Nach dem Stolberger Lpr.-Kat. IV 702 soll M. hier eine Leichenpredigt gedruckt haben. Er wäre dann von Durlach nach hier übergesiedelt. Möglicherweise gehört dieser Druck auch nach Durlach.