SALEM - SALZBURG SALEM (Krs. Überlingen) 1611 Lit.: M. Grolig, Der Buchdruck im Kloster Salem, in: Das Bodensee-Buch 1939, S. 18f. und in: Sankt Wiborada 6 (1939) S. 21 f.; L. Walter, Die Buchdruckerei im Kloster Salem, in: Cistercienser-Chronik 66 (1959) S. 16-31. Klosterdruckerei 1611- Im Jahre 1611 wurde für den eigenen Bedarf des Zisterzienserklosters eine Druk- kerei eingerichtet, um die kleineren liturgischen Drucksachen, die Thesen, die Programme der Schuldramen und die Schriften einzelner Konventualen zu drucken. In der ersten Zeit wurden nur Mönche und Laienbrüder des Klosters an der Presse beschäftigt. Später war der Leiter ein Mönch und die Drucker bezahlte Laien. Im Jahre 1711 unter Abt Stephan I. Jung wurde die Druckerei neu mit Schriften versehen. 8 größere Drucke (bis 1700) hat Walter verzeichnet. SALZBURG 1550 (Salisburgum) Lit.: Maria Vinzenz Süss, Beiträge zur Geschichte der Typographie und des Buchhandels im vormaligen Erzstifte zum Herzogthume Salzburg, Salzburg 1845; Zur Salzburger Buch drucker-Geschichte, in: Mitteilungen d. Gesellschaft f. Salzburger Landeskunde 35 (1895) S. 144; (Josef Dumler), Beitrag zur Geschichte des Salzburger Buchdruck- und Zeitungs wesens, Salzburg 1909; K. Schiffmann, Mitteilungen zur Geschichte des Buchdruckes in Österreich. I. Salzburg, in: Österreichische Zeitschr. f. Bibliothekswesen 1 (1914) S. 7-8; H. Glaser, Salzburgs Buchdrucker, in: Mitteilungen d. Gesellschaft f. Salzburger Landes kunde 98 (1958) S. 149-198. 1. Hans Baumann 1550-1557 * um 1510 zu Rothenburg ob der Tauber als Sohn „armer, aber frommer Eltern“, verließ um 1533 seine Vaterstadt und ging zum Schul-, vielleicht auch Univer sitätsbesuch nach Erfurt (dort zum 1. Mal am 14. 8. 1539 urkundlich erwähnt). Wegen Geldmangels mußte er bald sein Studium aufgeben und erlernte den Buchdruckerberuf. Im Jahre 1546 war er wieder in Rothenburg und nahm dann als „Diener und Trabant“ des Herzogs von Alba am schmalkaldischen Krieg teil. Als solcher verfaßte er eine „Newe Zeitung“ über die Schlacht bei Mühlberg (1547). Im Jahre 1548 hielt er sich in Augsburg auf, von wo ihn Herzog Ernst von Bayern, der Verweser des Erzstiftes Salzburg, mit nach S. nahm. Hier er richtete er eine Druckerei in der Pfarrgasse und brachte 9 Drucke heraus. Bis 1561 ist er noch in S. nachweisbar. Er ging dann nach Würzburg (s. d.). In seiner Druckerei ist wohl auch durch Susanna Raidl geb. Fürst das Salzburger Stadtbild von 1553 ausgedruckt worden, von dem es 1565 noch eine Neuausgabe gibt mit dem Vermerk: Gedruckt zu Saltzburg in Costung Susanne Lexlin Burgerin Daselbst (vgl. dazu Glaser S. 151 und H. Klein, Susanna Raidl-Fürst, eine Salz burger Druckerin des 16. Jhdts., in: Salzburger Museum Carolinum Augusteum. Jahresschrift 1956). 376