ULM sen, 1538 wieder zugelassen. Als Drucker spielte er eine ganz kleine Rolle: 5 Drucke sind ihm sicher zuzuweisen: der Druck einer Schrift von Balthasar Hubmair, Ain hübscher spruch von dem wirtenbergischen krieg von Hans Glaser, New zeitung von Zacharias Krell (Weller 3461), Weller 2289/90 und ein Einblattdruck (Weller 2948). Bei ihm findet sich auch Typenmaterial von Hans Zainer. 5. Hans Varnier d. Ä. 1531-1547(?) aus dem Etschland, 1531 Bürger hier mit der Druckadresse „bei dem Kornhaus“. V. druckte Schriften von Paracelsus, Konrad Som, Kaspar Schwenckfeld und Seb. Franck, der 1534 vorübergehend in seiner Werkstatt als Drucker tätig war. Lit.: G. Veesenmeyer, Über zwey Schriften aus Joh. Varniers Druckerey, in: Literarische Blätter 6 (1805) S. 161-167. 6. Sebastian Franck 1535-1538 * 1499 zu Donauwörth, kam 1533 nach hier, war im Sommer 1534 bei Nr. 5 beschäftigt und erhielt am 28. 10. 1534 das Ulmer Bürgerrecht. Im Herbst 1539 erhielt er vom Rat der Stadt die Erlaubnis, eine Druckerei zu errichten, auf der er vorwiegend eigene kleinere Schriften und drei Schriften von Kaspar Brusch gedruckt hat. Im Jahre 1539 mußte er die Stadt verlassen und ging nach Basel, wo er sich mit Nikolaus Brylinger verband (s. d.). Lit.: A. Fluri in: Anzeiger f. schweizer. Geschichte NF 7 (1894/97) S. 539f.; Julius Endriss, Seb. Francks Ulmer Kämpfe 1935; W.-E. Peukert, Sebastian Franck, München (1943), S. 303-315; Eberhard Teufel, „Landräumig“ Sebastian Franck, Neustadt a. d. Aisch 1954, vor allem S. 76ff. 7. Hans Zurel 1539-1541 auch Zurelus, Zorell, ein Welscher, vorwiegend Buchführer, Diener von Varnier d. Ä., hatte 1538 Verbindung mit Franck, wird 1540 auch als Schriftgießer bezeichnet, hat nur wenige Drucke herausgebracht, ob auf eigener Presse oder auf der Varniers d. Ä. ist noch festzustellen. 8. Hans Varnier d. J. 1541-1564(?) wohl Sohn von Nr. 5, erhielt 1541 die Erlaubnis, eine Druckerei zu errichten. Er mußte 1547 Drucke Schwenckfeldscher Schriften ausliefern und kam 1559 wegen einer antipäpstlichen Schrift „Vom Gejäg der Teufel“ in den Turm. Noch im Jahre 1564 läßt er sich hier feststellen. Im Jahre 1570 verhandelte seine Witwe wegen des Verkaufs der Druckerei zu 220 Gulden mit Paul Hiebner aus Dillingen. Der Verkauf ist anscheinend nicht zustande gekommen; denn Drucke von Hiebner sind nicht bekanntgeworden. P. Oswald Gruppenbach 1563-1569 auch Gruppenbacher, erhielt seine Bestallung bereits 1560, kam aber erst wohl 1563 von Tübingen nach hier. Die Zahl seiner Drucke dürfte gering sein. 441