BRAUNSCHWEIG BRAUNSCHWEIG 1505 (Brunswyck, Brunswygk, Brunsviga, Brunsuigium, Brunsvicium, Brunopolis, Brunonia) Lit.: Grotefend Bog. H3a-I5b; Linus Irmisch, Kurze Geschichte der Buchdruckereien im Herzogtume Braunschweig, Braunschweig 1890; K. Steinacker, Die graphischen Künste in Braunschweig u. Wolfenbüttel während der letzten 3 Jahrhunderte, in: Jahrbuch d. Geschichtsver. f. d. Herzogtum Braunschweig 5 (1906) S. 62-128; W. Herse, Vom ältesten Buch- u. Zeitungsdruck in Stadt u. Land Braunschweig, in: Braunschweigische Heimat 31 (1940) S. 53-56; Brandes S. 134. 1. Hans Dorn 1505- um 1525 auch Dorne oder nur H. D., „apud divum Martinum“, schon 1483 urkundlich in der Altstadt erwähnt, brachte zahlreiche Drucke in niederdeutscher Sprache heraus (vgl. Borchling-Claussen). Brandes gibt 30 Drucke. Ob er identisch ist mit dem Hans Dorn bei Hans Knappe d. J. in Magdeburg, ist noch zu klären. 2. Andreas Goltbeck 1539 Von ihm sind nur 2 Drucke bekannt geworden (vgl. Brandes). 3. Jakob Lucius I11588 Sohn des Helmstedter Univ.-Druckers gleichen Namens, druckte einige Wand sprüche für Herzog Julius in einem alten Gebäude an S. Gertrauden Kapelle auf einer Presse, die Herzog Heinrich d. J. aus eines zu Bremen verstorbenen Druk- kers Nachlaß erworben hatte. L. mußte jedoch auf Drängen der Bürger die Stadt verlassen. 4. Daniel Büring 1589-1590( ?) auch Pyringius, Maler und Formschneider auf der Schepfenstetstraße, legte sich eine Presse zu. Räte und Kanzler von Wolfenbüttel protestierten 1589 gegen diese Druckerei, aber vergebens. 4 Drucke bei Brandes. 5. Andreas Duncker d. A. 1603-1629 Auf Veranlassung des Rates der Stadt verlegte D. im Jahre 1603 seine Druckerei von Magdeburg als Hauptgeschäft nach hier und wurde am 4. 12. 1606 Bürger. Er war auch Gerichtsbeisitzer und Ratsherr. Am Ende seines Lebens verpachtete er sein Geschäft an seinen Schwiegersohn Balthasar Gruber, f 10. 9. 1629. 6. Andreas Kolwald 1626 * am 24. 12. 1609 in Wienrode bei Blankenburg, Stiefsohn von J. A. Kote in Halberstadt, lernte bei ihm, arbeitete als Geselle in Leipzig, Wittenberg, Dresden und war hier vorübergehend tätig, um dann nach Halberstadt zu gehen (s. d.).