VORWORT Als ich im Jahre 1952 mein Buchdruckerlexikon des 16. Jahrhunderts (deutsches Sprachgebiet) vorlegte, bezeichnete ich es als einen ersten Versuch. In der Zwi schenzeit konnte ich neues Material finden und dieser Neubearbeitung zahlreiche Ergänzungen und Verbesserungen einfügen. Außerdem fand mein ursprüng licher Plan, die Literaturübersichten miteinzubauen, Verwirklichung. Auf diese Weise ist eine leichtere Orientierung möglich und das Nachschlagen in einem zweiten Band überflüssig. Eine wesentliche Erweiterung erhält das Werk durch die Aufnahme der Drucker des 17. Jahrhunderts. Ich habe lange gezögert, diesen Entschluß durchzuführen, da die Vorarbeiten für das 17. Jahrhundert weitgehend fehlen. Die Zeit des 30jährigen Krieges ist schwer zu erfassen, und vielerorts entstanden Lücken in der Überlieferung, die nicht zu schließen sind. So habe ich versucht zunächst einmal eine Grundlage zu geben, um dem dringenden Bedürfnis nach einem Nachschlagewerk für diese Zeit eine erste Abhilfe zu schaffen. In der Auswahl des Materials mußte eine gewisse Begrenzung vorgenommen werden. Aufgenommen wurden nur die Buchdrucker des geschlossenen deut schen Sprachraums, wobei sich kleine Übergriffe in anderssprachige Kulturräume nicht ganz vermeiden ließen, z. B. in Böhmen und Mähren. Siebenbürgen und das Baltikum wurden nicht berücksichtigt. Ein schwieriges Problem stellten die Formschneider und Briefmaler dar, die oftmals ohne eigentliche Erlaubnis und im Widerstreit mit den Buchdruckern kleinere Druckwerke (Einblattdrucke, Einzelgraphik mit Typentext) herausbrachten. Im allgemeinen wurden diese Kleindrucker ausgeschieden und nur dann aufgenommen, wenn auf Grund ihrer Druckerzeugnisse ein regelrechter Druckereibetrieb vermutet werden konnte. Die Erfassung der Unterlagen für meine Arbeit war vielfach mit großen Schwie rigkeiten verbunden. Ich habe einer ganzen Anzahl von Helfern für Hin weise zu danken, die ich hier nicht namentlich nennen kann. Besonders herz lich möchte ich Fräulein Dr. Elisabeth Geck vom hiesigen Gutenbergmuseum, Herrn Dr. Martin von Hase in Wiesbaden und Herrn Kurt Holtzmeyer in Schleusingen für ihre stete Hilfsbereitschaft Dank sagen. Mainz, im Mai 1962 Josef Benzing